Freunde des unblutigen Krimis

[Kitty111]

Ich habe zu Weihnachten "Das Vermächtnis der Spione" von John Le Carré bekommen und gestern bereits durchgelesen.

Ich liebe eigentlich Le Carrés Agentenromane , aber jetzt merkt man doch, dass er 86 ist. Er wärmt in diesem neuen Buch die Story vom "Spion, der aus der Kälte kam" auf und rechnet mit den herzlosen britischen "Schlapphüten" des Kalten Krieges ab. Leider ist ihm die Geschichte recht langatmig geraten und er teilt seinen Lesern auch nichts Neues mit. Was mich bei der Stange gehalten hat ist nur sein großartiger Schreibstil.

[Mosel]

mit 86 noch Bücher zu schreiben: Respekt ! oder besser: Chapeau.

[KCNash]

Ein bewundernswerter Mann, aber seine Bücher sind leider nicht mein Ding.

Ich hab jetzt zuletzt u.a. zwei Stephanie Plum-Romane gelesen, Band 9 und 10 der Reihe. Aber vorerst reicht es nun auch wieder damit. So faszinierend ich Ranger auch finde. Vor allem Lula nervt.

[Mosel]

bei mir liegt auch noch ein ungelesener herum (virtuell). ebenso hänge ich gleich mehrere Wollenhaupt hinterher. Plum hat sich festgefahren. Ändern kann sie sich nicht, aber beim Status Quo fällt der Autorin eigentlich auch nichts mehr ein, aber was soll ihr auch noch einfallen. und auch wenn ihr oh Wunder noch eine Methode, ein Auto auf absurde Weise zu schrotten (was an sich schon eine Leistung ist), so ist es doch nur eine weitere Methode, ein Auto zu ruinieren. dass Ranger ihr wieder eins zur Verfügung stellt , die Begründungen sind auch immer nun ja unglaubwürdiger. Nun hat die reihe was von einem Comic, die davon leben, dass sich eigentlich nicht wirklich was ändert (Asterix und Obelix wechseln wie so viele andere nicht mal das Outfit) und da darf sich nicht wirklich was ändern, keine Alterung, keine Ehefrau etc. aber wenn ich das Gefühl habe, Band 22 ändert sich in keiner Weise von Band 21 oder 23, dann ...

[Kitty111]

Mosel, du sprichst - oder eher schreibst - mir aus der Seele. Genau so ergeht es mir mit Stephanie Plum auch.

[KCNash]

Das ähnelt bestimmten Comedyfilmen und - serien. Gestern haben wir einiges in der Art gesehen. Louis de Funes, Mr Bean... Manchmal ist das toll, aber bitte nie zu viel hintereinander.

[Mosel]

ich denke es hat zum Teil auch was mit der eigenen Entwicklung zu tun. Als Twen zB habe ich die Scheibenweltromane geliebt und ich habe noch immer einen Faible für sie. wie ich sie aber finden würde, wenn ich sie erst jetzt für mich entdeckte....? keine Ahnung. So ist es auch ein bisschen schon auch mit Stephanie Plum so. sie ist ja auch sehr heiter und unbeschwert. Aber seitdem ich sie lese hat sie sich zwar kaum, ich mich aber umso mehr verändert. Lastnotleast ist auch die Autorin der romane eine andere. Angenommen, sie hat mit Anfang 20 angefangen und jährlich einen geschrieben, so ist sie heute doch eine andere und schreibt einfach auch ganz anders. oder anders gesagt: versucht sie weiter so zu schreiben wie bei Band 1, dann ist sie damit eigentlich fast schon zwangsläufig nicht mehr authentisch.

[KCNash]

Janet Evanovich war um die 50, als sie mit Stephanie Plum angefangen hat. Ich weiß nicht so recht, was du mit authentisch meinst in diesem Zusammenhang. Dass es viel mit ihr persönlich zu tun hat? Ich glaube, das hatte es bei ihr nie.

[Mosel]

ok, 50 hätte ich ihr bei Band 1 nicht gegeben. ich meinte mit authentisch eher, dass sie vermutlich den Auftrag hat immer und immer wieder ein neues buch über Stephanie Plum zu schreiben. am Anfang schrieb sie sicherlich mit Lust und Laune, aber ob dem immer noch so ist ?

[KCNash]

Eher nicht, aber ich denke, es war an Anfang an eine professionelle Wahl, damit anzufangen, nichts, das aus tiefster Seele kam.