Eltern- Treff

Platz für eine kleine Plauderei am Kamin
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Franzip86
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Re: Eltern- Treff

Beitrag von Franzip86 » 7. Nov 2019, 15:32

Es heißt nicht, das ich lese und es so mache, wenn ich anfange zu recherchieren habe ich schon etwas dazu im Kopf, ich versuche mich damit auseinander zu setzen und das zu nehmen was ich meine!

Wenn ihr meint es ist super sein Kind mit einem halben Jahr nicht mehr mit Milch zu füttern, nur weil bei einem selber nichts passiert ist, aber was ist wenn ihr es macht und am Ende ist doch etwas? Ihr seid nur noch unterwegs zu Arzt usw?

Ich wurde als Kind geschlagen, wenn ich zwar falsch gemacht habe! Ich wurde sehr autoritär erzogen, aus mir ist auch etwas geworden, aber muss ich das jetzt bei meinem Kind machen? Nein, denn ich will die Beziehung zu meinem Kind behalten, auch wenn sie erwachsen ist! Mir ist wo viel klar geworden, nach dem meine Tochter auf die Welt kam, der Umgang meiner Eltern mir gegenüber und durch die Geburt meiner Tochter musste ich aus der Zeit auch viel aufarbeiten! Ich hatte mich sogar zwischendurch von meinen Eltern distanziert! Und sie haben auch etwas an Respekt gegenüber mir verloren, ich zeige es ihnen nur nicht!

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Liebknecht
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Re: Eltern- Treff

Beitrag von Liebknecht » 7. Nov 2019, 15:46

Franzip86 hat geschrieben:
7. Nov 2019, 15:26
Wenn man auf Vertrauen in sich selber setzt und nur so erzieht wie man denkt, erzieht man letztlich so, wie man selber erzogen wurde! Da man es meist nicht anders kennt und für richtig hält!
Sorry aber das ist reinste Küchenmädchenpsychologie
Ich wurde noch mit dem Berühmten Klaps auf die Finger erzogen,es gab welche mit dem Pantoffel auf die Kehrseite,Nachbarn haben einen bei einer "Untat" erzieherisch sofort eine Ohrfeige verpasst,meine Oma hat mich mit fünf Jahren im tiefsten Winter draußen in die Regentonne gestellt weil ich mich einnässte,es ging auch schon mal ohne Essen ins Bett wenn man meinte ich hätte es nicht anders verdient.Ich kenne es also eigentlich nicht anders und müsste es nach dem was du schreibst ja dann auch bei unseren Nachwuchs und unserem Zwerg anwenden,meine Frau hat auch schon mal welche mit dem Pantoffel bekommen,es wurde auch bei ihr die strenge Erziehung angewendet ,auch sie müsste daher der Meinung sein das es so Richtig ist und trotzdem haben wir diesen Weg nicht eingeschlagen.Es kann sein das jemand die Methoden die bei ihm/ihr angewendet wurden auch bei seinem Nachwuchs anwendet,aber es muss nicht so sein .
Franzip86 hat geschrieben:
7. Nov 2019, 15:32

Wenn ihr meint es ist super sein Kind mit einem halben Jahr nicht mehr mit Milch zu füttern, nur weil bei einem selber nichts passiert ist, aber was ist wenn ihr es macht und am Ende ist doch etwas? Ihr seid nur noch unterwegs zu Arzt usw?
Habe ich irgendwo geschrieben das wir es Super fanden?? Der Kleine hat von sich aus durch sein Verhalten darauf aufmerksam gemacht das er die Nahrung möchte die wir zu uns nehmen .Die Schwester von unserem Zwerg bekam mit 2 Jahren noch ihre Milch und als sie dann feste Nahrung bekam da litt sie sehr lange unter Durchfällen und Magenkrämpfe,bei einer Ärztin wurden dann etliche Tests mit ihr gemacht und sie hat Laktose und Fruktoseintolleranz,war schon echt spaßig darauf zu Achten welche Produkte sie zu sich nimmt und ihr immer wieder verstehen zu geben warum sie etwas anderes als ihr Bruder essen muss. Der Mensch ist eine sehr komplizierte Zellansammlung,warum einer unter irgend einer Krankheit leidet und der andere nicht das wissen selbst die Besten Mediziner nicht zu 100 Prozent,da können selbst sie nur mutmaßen...................
Aufhören, Bücher zu lesen, bedeutet aufhören zu denken.
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Franzip86
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Re: Eltern- Treff

Beitrag von Franzip86 » 7. Nov 2019, 16:15

Aber ihr schreibt hier doch ständig, vor 50/100 Jahren!?

Und du Liebknecht Gasts doch auch geschrieben das du damals so früh schon abgestillt wurdest und keine Milch bekommen hast, ohne etwas negatives dazu! Also wenn mir etwas nicht gefällt dann schreibe ich das dazu und schreibe nicht, das es das damals so war! Es war damals so, aber es war nicht richtig! Und ich bin froh das wir da weiter sind! 60er Jahre war übrigens auch die Zeit, wo die Industrie gesagt hat, Muttermilch ist ungesund!und darauf haben 70/80% der Eltern vertraut!

Mit dem Klaps, hab ich nicht gesagt, das das alle so machen! Über jeden der in der Beziehung nachdenkt bin ich glücklich! Aber bei dem letzteren Kind von dem ich geschrieben habe, ist es normal das er gehauen wird, wenn er etwas falsch macht! Bei dem ersteren bin ich mir nicht sicher, aber eine Ohrfeige oder einen Klaps auf die Finger wird er sicher schon mal bekommen haben! Die Eltern kennen es nicht anders und sie sind der Meinung es ist der beste weg, seinem Kind Respekt und benehmen beizubringen!

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Limanika
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Re: Eltern- Treff

Beitrag von Limanika » 7. Nov 2019, 16:27

Ich glaube, ein wichtiger Punkt ist einfach, über seine Erziehung auch mal zu reflektieren. Das ist das, was du gemacht hast, Liebknecht - und genau deshalb hast du deinen Erziehungsstil anders gestaltet. Wie Franzip auch.
Was Ernährung angeht... Mein Vater musste schon als ganz kleines Baby zugefüttert werden. Es hat ihm das Leben gerettet. Insofern war das richtig, was damals gemacht wurde, besonders, wenn man die damaligen Kenntnisse und Möglichkeiten bedenkt. Gleichzeitig kann man davon ausgehen, dass ihm die frühe Kohlenhydratzufuhr in der Langzeitwirkung eher nicht gut getan haben dürfte, weil von allen Seiten Diabetes in der Familie ist und sich bei ihm die Prädisposition dafür früh gezeigt hat. Deswegen nehme ich es bei meinem Baby sehr ernst, möglichst lange keinen Zucker und keine Folgemilch zu geben.
Was ist mit Salz? Das soll man ja nach heutigem Stand erst zum Ende des ersten Jahres anfangen zuzuführen. Wenn ein Baby keine Neigung zu Nierenproblemen geerbt hat, mag es auch früher gutgehen, wenn aber eine Neigung da ist, können Spätfolgen leichter auftreten.
Was das Extrem-Sein von Eltern angeht: Ja, es gibt sie, die überzogenen Typen, die Helikopter usw. Auf der anderen Seite gibt es genug Menschen in der Gesellschaft, die heute mit Babys nichts mehr anfangen können. Oder solche, die es nicht schaffen, Babys auf die eine oder andere Weise eine klare Grundhaltung zu vermitteln. Insgesamt ist unsere Gesellschaft sehr aufgesplittet.
Dass man sich eine kritische Haltung gegenüber Forschung und dem Sektor der Babyprodukte bewahren sollte, ist klar. Hinterfragen ist immer gut. Zugleich sollte man neue Erkenntnisse nicht direkt ausklammern.
Was Lebensmittelunverträglichkeiten angeht: Ich denke, dass gerade Chemie, Plastik, Medikamente, moderne Massentierhaltung und übertriebene Sauberkeit einen negativen Anteil daran haben, dass das immer mehr wird. Wer aber damit geschlagen ist, hat wirklich die Arschkarte! Ich sehe ja, wie mein Mann manchmal leider - und dann stelle ich mir das bei einem Baby vor, das noch nicht die Kräfte zum Bewältigen hat wie unsereiner.

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Re: Eltern- Treff

Beitrag von Liebknecht » 7. Nov 2019, 17:49

Franzip86 hat geschrieben:
7. Nov 2019, 16:15
Aber ihr schreibt hier doch ständig, vor 50/100 Jahren!?
Nö,ich nicht.................
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Re: Eltern- Treff

Beitrag von frettchen81 » 7. Nov 2019, 19:36

Janusz Korczak wäre doch mal ein Positivbeispiel für Erziehung in den 30er Jahren..oder was ist mit Montessori? Und es gibt noch einige mehr nach deren Ideen heute erzogen wird und in der Pädagogik gearbeitet wird.

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Re: Eltern- Treff

Beitrag von ankerobst » 7. Nov 2019, 21:31

ankerobst hat geschrieben:
7. Nov 2019, 11:59
Den gibt es natürlich nicht. Es kann auch daran liegen, dass sie die vierte von vieren ist, oder es gibt überhaupt keine erkennbare Ursache. Trotzdem fragt man sich bei einigen Sachen halt eben doch, ob es einen Zusammenhang gibt; bzw. woher manche Defizite bei manchen Leuten kommen!
Macht man sich damit nicht selbst das Leben schwerer?
[/quote]

Oder anderen leichter? 8-)
Mich beeinträchtigt dieses "Wissen" nicht, es sei denn, ich hätte es gewusst, als meine Tochter das in Frage kommende Alter gehabt hat und hätte nicht versucht, etwas zu verändern! Wenn ich es gewusst hätte, hätte ich das Krabbeln vielleicht bewusst noch attraktiver gestaltet. Ob es was geändert hätte, weiß ich nicht. Es ist auch gut so, wie es gelaufen ist. Es hat das Mutter-Tochter-Verhältnis zwar auch belastet, aber in allererster Linie gestärkt! :D
Bücher sind fliegende Teppiche ins Land der Fantasie.
Ich lese gerade: Eisdrache

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Re: Eltern- Treff

Beitrag von Franzip86 » 8. Nov 2019, 06:59

frettchen81 hat geschrieben:
7. Nov 2019, 19:36
Janusz Korczak wäre doch mal ein Positivbeispiel für Erziehung in den 30er Jahren..oder was ist mit Montessori? Und es gibt noch einige mehr nach deren Ideen heute erzogen wird und in der Pädagogik gearbeitet wird.
Montessori ist super! Kennt aber nur jemand der sich damit beschäftigt! Und ich habe Montessori auch nur deswegen kennengelernt, da eine Freundin von uns in einem Montessori Kindergarten arbeitet. Und richtig beschäftigt habe ich mich erst, nachdem meine Maus auf der Welt war!

Johanna Harrer kennt auch kaum jemand, aber ihre Erziehungstipps werden noch heute von Generation zu Generation weitergegeben! Was ich mir alles anhören musste, von jedem und allen! Es wird vielleicht nicht mehr so praktiziert, aber leider sind diese Erziehungstipps noch immer in aller Munde!

Janusz Korczak kenne ich noch nicht, muss ich recherchieren!

Ansonsten, bei Facebook gibt es eine Seite "Geschichte der Säuglingspflege", da beschäftigt sich eine Frau damit und postet immer mal wieder Interesse Ausschnitte aus älteren Büchern! Zum Teil stehen tolle Sachen drin, aber die meisten sind mittlerweile überholt!

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Re: Eltern- Treff

Beitrag von Limanika » 8. Nov 2019, 13:54

frettchen81 hat geschrieben:
7. Nov 2019, 19:36
Janusz Korczak wäre doch mal ein Positivbeispiel für Erziehung in den 30er Jahren..oder was ist mit Montessori? Und es gibt noch einige mehr nach deren Ideen heute erzogen wird und in der Pädagogik gearbeitet wird.
Die zeichnen sich ja auch durch eine liebevoll-positive, individuell unterstützende Grundhaltung zum Kind aus. Da kann man ggf. auch noch zurück bis zu Pestalozzi gehen. Zum Glück hat es immer auch schon solche Pädagogen gegeben.

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Re: Eltern- Treff

Beitrag von Küstenkind » 8. Nov 2019, 14:09

Franzip86 hat geschrieben:
7. Nov 2019, 15:26
Wenn man auf Vertrauen in sich selber setzt und nur so erzieht wie man denkt, erzieht man letztlich so, wie man selber erzogen wurde! Da man es meist nicht anders kennt und für richtig hält!
Und woher kommt diese Weisheit? Weil Du das so erlebst?
Franzip86 hat geschrieben:
7. Nov 2019, 15:32
Wenn ihr meint es ist super sein Kind mit einem halben Jahr nicht mehr mit Milch zu füttern, nur weil bei einem selber nichts passiert ist, aber was ist wenn ihr es macht und am Ende ist doch etwas? Ihr seid nur noch unterwegs zu Arzt usw?
Das auch andere Faktoren wie *nicht wollen* eine Rolle spielen können, ist Dur schon klar.

Nicht gestillte Kinder oder auch fremd gestillte Kinder müssen deswegen noch lange nicht kränklich durchs Leben marschieren.
Zudem sollte man auch bedenken wenn die Mutter schon grenzwertig mit ihrem Leben umgeht und stillt, sollte man nicht zwingend ein gesundes Kind erwarten - zudem auch andere Faktoren eine Rolle spielen.

Ich befürworte das Stillen, nicht das es wieder anders rüberkommt.
Franzip86 hat geschrieben:
7. Nov 2019, 16:15
Es war damals so, aber es war nicht richtig! Und ich bin froh das wir da weiter sind! 60er Jahre war übrigens auch die Zeit, wo die Industrie gesagt hat, Muttermilch ist ungesund!und darauf haben 70/80% der Eltern vertraut!
Wer bestimmt eigentlich was richtig und was falsch ist?
Wenn man in die falsche Richtung läuft, hat es auch keinen Sinn das Tempo zu erhöhen.

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