engineerwife hat geschrieben: ↑1. Okt 2018, 15:20
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05. Die Stadt des Zaren von Martina Sahler (08/2017)
Der große Roman über die Gründung von Sankt Petersburg.
Zar Peter setzt im Mai 1703 an der Newa den ersten Spatenstich. Er will eine Stadt nach westlichem Vorbild bauen: Sankt Petersburg. Ein monumentales Vorhaben, das Aufstiegschancen und Abenteuer verheißt. Aus allen Himmelsrichtungen reisen die Menschen an: Graf Fjodor mit seiner intriganten Frau und ihrer Tochter, die sich nach dem Wunsch der Eltern mit dem Zaren verloben soll. Ein italienischer Architekt, der seine Geliebte in Florenz zurücklässt und von der Vergangenheit eingeholt wird. Der deutsche Arzt Dr. Albrecht mit seinen Töchtern. Während die Jüngere mit einem holländischen Tischlergesellen abenteuerlustig durch die Sumpflandschaft streift, verliert die Ältere ihr Herz an einen Mann, der zum Mörder wird. Langsam wächst eine Stadt heran …
Der Roman einer Stadt, eine lebendige Geschichtsstunde über Aufbruch und Abenteuer.
Note 1: Zar Peter ist schon sein ganzes Leben lang ehrgeizig und erwartet von seinen ihn umgebenden Untertanen den gleichen Fleiß. In seinen jungen Jahren bereiste er Europa, u. a. auch Deutschland, unter falschem Namen, um Ideen anderer Länder aufzusaugen wie ein Schwamm. Denn er hatte einen Plan, er wollte eine Stadt aus der Erde stampfen, die ihresgleichen in Russland sucht. Während er selbst weiterhin in einem bescheidenen Haus lebte, wollte er die klugen Köpfe, die Adligen und Reichen in die mit großartigen Bauten in die Stadt locken. In eine Stadt, die Moscow mit seinen Holzhäuser um ein Vieles ausstechen sollte. Er knechtete Leibeigene und zwang Strafgefangene bei diesem mutigen Plan mitzuwirken. Doch als die Natur gnadenlos zurückschlug, musste er mit ansehen, wie sein Unterfangen zu scheitern drohte …
Mein Mann und ich hatten das Glück fast dreihundert Jahre später aber diesen zur Wirklichkeit gewordenen Traum zu bewundern. Noch heute sieht man Prunk und Reichtum in der Stadt an dem nächtigen Fluss mit ihren vielen hundert großen und kleinen Palästen. Viele Male spazierten wir an und über die Newa, bestaunten goldene Kuppel und aßen in kleinen russischen Eckrestaurants hausgemachte Pelmeni und Beef Stroganoff. Jedem, der dieses Buch gelesen und geliebt hat, empfehle ich einen Besuch in St. Petersburg. Aber noch mehr empfehle ich jedem, der St. Petersburg besuchen durfte, diese Lektüre!
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fand ich stellenweise etwas sehr banal...
06. Antonias Tochter von Nora Elias (07/2017)
Köln 1945: Kurz vor Kriegsende flieht Antonia von Brelow von ihrem Landgut in Preußen ins einstmals prachtvolle Stadthaus der Familie in Köln. Um Geld zu verdienen, sieht sie sich gezwungen, Zimmer des Hauses zu vermieten. So bildet sie schließlich eine Gemeinschaft mit der Tänzerin Elisabeth, der Krankenschwester Katharina, dem Arzt Georg und ihrem intriganten Schwager Richard. Alle Bewohner des Hauses haben eine Vergangenheit, von der sie niemandem erzählen. Doch das größte Geheimnis hütet Antonia selbst: die Identität des Vaters ihrer kleinen Tochter Marie. Gemeinsam mit Georg, zu dem sie sich immer stärker hingezogen fühlt, tritt Antonia schließlich eine Reise zum dunkelsten Punkt in ihrem Leben an ...
Note: keine, da Abbruch. Fünf Protagonistinnen und Protagonisten dominieren dieses Buch, das im zerbombten Köln gleich nach dem Zweiten Weltkrieg spielt. Nachdem ich mich durch ein Drittel des Buches gelesen hatte, gequält zu sagen wäre unfair, habe ich beschlossen, dass ich sie samt und sonders unsympathisch finde und auch der Schreibstil doch eher ein wenig zäh daherkommt. Ich habe mich entschlossen abzubrechen. Zu diesem Thema sind noch so viele tolle andere Bücher auf dem Markt und vor allem auf meinem SUB!
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fand ich ganz nett, wenn ich mich an so manches andere Buch zu diesem Thema erinner...
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02. Bühlerhöhe von Brigitte Glaser (08/2018)
Deutschland, 1952:
Zwei Frauen mit Vergangenheit, ein geheimer Auftrag.
Rosa Silbermann reist mit einem geheimen Auftrag in das Nobelhotel Bühlerhöhe. Sie soll Bundeskanzler Konrad Adenauer schützen. Rosa ist in den dreißiger Jahren aus Köln nach Palästina emigriert und arbeitet für den israelischen Geheimdienst. Ihre Gegenspielerin ist die misstrauische Hausdame Sophie Reisacher, die ihre Heimatstadt Straßburg verlassen musste und für den gesellschaftlichen Aufstieg alles geben würde. Rosa und Sophie wissen, was es heißt, wenn ein ganzes Land neu beginnen will. Beide verfolgen ihre eigenen Pläne.
Vor dem Hintergrund der jungen Bundesrepublik erzählt Brigitte Glaser eine spannende Geschichte, die auf wahren historischen Ereignissen beruht.
Note 2-3: Ich bin mir bei diesem Hörbuch nicht ganz sicher, wie es mir gefallen hat. Ergibt das einen Sinn? Ich finde die Zeit und natürlich die damit verbundene Thematik wahnsinnig spannend. Es sind die Jahre nach dem Krieg, in denen sich die Deutschen inzwischen wieder als Opfer und nicht als Täter fühlen, daher auch die große Abneigung gegen die Wiedergutmachungszahlungen an die überlebenden Juden, die Adenauer veranlasst hatte. Sie stoßen bei den kriegsgeschädigten Deutschen auf großen Wiederstand und ein wenig kann man sich hineinversetzen in die Menschen, die in diesem Krieg auch nur mit ihrem Leben davongekommen sind. Auch die Darstellung über das Leben in Israel und die Konflikte mit Palästina sind sehr interessant. Mit viel Einfühlungsvermögen stellt uns die Autorin Brigitte Glaser die verschiedenen Sichtweisen der Menschen in den 50er Jahre dar. Wir lernen einfache Bauern, aber auch taffe Geschäftsleute kennen. Mit der schönen Rosa Silbermann und der ehrgeizigen Sophie Reisacher lernen wir zu verstehen, was es heißt, sich durch das Leben zu kämpfen. Aber, ohne wirklich den Finger darauf legen zu können warum, war für mich die Geschichte nicht ganz rund, etwas fehlte. Sehr gut gefallen dagegen hat mir mal wieder Anne Moll als Sprecherin. Man mag geteilter Meinung sein aber ich finde, es gelingt ihr sehr gut, jedem der Charaktere ein eigenes Leben einzuhauchen. Bitte mehr davon!
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habe ich vor einiger Zeit wohl angefangen aber dann wieder beiseite gelegt. Mal sehen wann ich Lust darauf habe.
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04. Die Fotografin von Petra Durst-Benning (09/2018)
Minna Reventlow, genannt Mimi, war schon immer anders als die Frauen ihrer Zeit. Es ist das Jahr 1911, und während andere Frauen sich um Familie und Haushalt kümmern, hat Mimi ihren großen Traum wahr gemacht. Sie bereist als Fotografin das ganze Land und liebt es, den Menschen mit ihren Fotografien Schönheit zu schenken, genau wie ihr Onkel Josef, der ihr großes Vorbild ist. Als dieser erkrankt, zieht sie in das kleine Leinenweberdorf Laichingen, um ihn zu pflegen und vorübergehend sein Fotoatelier zu übernehmen. Ihm zuliebe verzichtet sie nicht nur auf ihre Unabhängigkeit, sondern sieht sich in Laichingen zunächst auch den misstrauischen Blicken der Dorfbewohner ausgesetzt, da sie mehr als einmal mit ihrem Freigeist aneckt. Und als bald ein Mann Mimis Herz höherschlagen lässt, muss sie eine Entscheidung treffen …
Note 1: Soeben habe ich mal wieder ein tolles Buch über eine starke und unkonventionelle Frau von der sympathischen, quirligen Autorin Petra Durst-Benning beendet und bin begeistert. Man spürt fast zwischen den Zeilen zu hören, dass auch Petra sich niemals von einem Mann unterbuttern lassen würde.
Während es sich bei der ersten Protagonistin Mimi um eben jene starke Frau handelt, dürfen wir als Leser und Hörer auch noch Eveline kennenlernen. Auch sie war stets eine junge Frau, die wusste was sie wollte und ihren Kopf mit allen Mitteln durchsetzte. Leider hat sie es mit ihrer ehemals großen Liebe Klaus nicht so gut erwischt. Er ist und bleibt ein sturer Weber, der ihr und den Kindern das Leben in der Leineweberstadt Laichingen schwer macht. Um herauszufinden, was die Beiden verbindet und natürlich noch viel mehr, möchte ich diesen Roman wärmstens empfehlen. Er spielt in einer spannenden Zeit. In einer Zeit, in der der Industrialisierungsprozess mit großen Schritten auch über die Schwäbische Alb hinwegfegt. Während Heimarbeit noch immer weit verbreitet ist, wird die Arbeit in den Fabriken immer fortschrittlicher. Auch Frauen arbeiten inzwischen in der Fabrik dennoch ist eine selbstständige Fotografin wie Mimi den Älplern noch immer ein wenig suspekt. Die drei Ks – Kinder, Küche, Kirche – werden den Frauen hier noch als Lebensphilosophie eingetrichtert. Sie sollten sich um die Erziehung des Nachwuchses, die Haus- und Gartenarbeit und die Vermittlung und Einhaltung moralischer Prinzipien, wie sie die Kirche gebot, kümmern und vermitteln. Aber, lange Rede, kurzer Sinn, wer Lust auf einen spannenden historischen Roman mit hervorragender Recherche in Hörbuch oder Schriftform genießen möchte, ist hier bestens bedient. Ich freue mich jetzt schon auf den zweiten Teil.
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liegt hier als Buch und wartet auf mich
05. Zwillingsspiel von Markus Stromiedel (12/2008)
Berlin wird von einem Terroranschlag erschüttert: Eine Explosion auf dem S-Bahnhof Savignyplatz zerfetzt sieben Menschen, darunter die Tochter eines prominenten Regierungsberaters. Kommissar Paul Seligwird mit den Ermittlungen beauftragt zu seinem großen Erstaunen, denn eigentlich ist er alles andere als ein Erfolgsmensch: melancholisch, zögerlich, introvertiert. Daran ist seine Zwillingsschwester Lisa nicht ganz unschuldig, die von Kindesbeinen an kaum eine Gelegenheit ausgelassen hat, ihren Bruder zum Verlierer zu stempeln. Bei seinen Ermittlungen stößt Selig auf zahlreiche Ungereimtheiten. Sollte er den Fall etwa bekommen haben, weil man ihm die Aufklärung nicht zutraut? Aber wer könnte ein Interesse daran haben, die Wahrheit unter Verschluss zu halten?
Note 2-3: Manche Dinge ändern sich nie. Bei dem vor 10 Jahren geschriebenen Thriller um den ersten Fall von Kommissar Selig ist das Thema so brisant wie heute. Neben totbringenden Bombenanschlägen reißen auch die Machtspiele und Intrigen unterhalb der Politiker nicht ab. Ja, manche von ihnen scheinen zu glauben, dass Muslime in Deutschland Freiwild und zum Abschuss freigegeben sind. Während Kommissar Selig auf der Seite der „Guten“ steht, steckt seine ihm sehr unähnliche Zwillingsschwester Lisa mittendrin. Kann das gut gehen? Obwohl sich der Autor einiger Klischees bedient, hört sich der Roman spannend und macht Lust auf mehr. Wie gut, dass Teil 2 – diesmal im Printformat – schon bereit liegt.
liegt ebenfalls noch hier irgendwo unter den beiden anderen Büchern vergraben