Was habt ihr im "MAI 2019" gelesen?

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TauschmitTaxina
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Re: Was habt ihr im "MAI 2019" gelesen?

Beitrag von TauschmitTaxina » 11. Jun 2019, 16:49

engineerwife hat geschrieben:
11. Jun 2019, 11:32
und hier meine Kommentare ;) :lol:
TauschmitTaxina hat geschrieben:
8. Jun 2019, 16:30
hier meine Liste :)

Die verbotene Zeit von Claire Winter **
es fing erst vielversprechend an, hatte es mit im Kurzurlaub, leider Abbruch- Seite 230, ich mag momentan keine Bücher über die Naizeit mehr lesen …

Oh klar, dann ist das Buch natürlich nichts für dich. Mir hatte es sehr gut gefallen ...
:arrow: Nun hat es erst mal gartenfee ;)


Karibikfeuer von Beatrice Fabregas *****
wunderbarer historischer Schmöker, freu mich dass ich es endlich lesen durfte, es spielt in Havanna zur Sklavenzeit, der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Hermann mit seiner stumme Schwester sind sehr sympathische Protagonisten. Habe mir gleich den zweiten Band besorgt.

Das liegt auch noch auf meinem SUB. Denk doch dann mal eben an mich, bevor du Teil zwei wieder abgibst ;)
:arrow: sorry: den lese ich gerade noch für verdi ;)


Töchter einen neuen Zeit von Carmen Korn
leider Abbruch, bin mit den wechselnden Personen nicht zurecht gekommen.

Ich habe ja die ganze Trilogie gelesen. Mir hat sie gut gefallen aber du hast recht, es sind schon viele Personen, mit denen man da zurecht kommen muss.


Wo das Glück auf Wellen tanzt von Diane Hillebrand*****
die Buch habe ich bei Lovelybooks gewonnen und freue mich sehr, ich lasse es wahrscheinlich wandern ;)

Wäre das wohl was für mich? Du kennst mich doch ... zu viel von dem Wohlfühlzeugs darf es dann bei mir auch nicht sein ;)
:arrow: die Chance stehen 30/70 dass es dir gefällt, je nach stimmung ;)
Bin mir da grad echt unsicher :lol:
Erst mal bekommt es Kiwi
Ich lese: Töchter der Ärztin (sblume)#Cello und Liebeskummer (nzuhaben)
Warten: Liebenberg 3 (WB)usw.
https://www.lovelybooks.de/bibliothek/Taxina/1665048419/

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engineerwife
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Re: Was habt ihr im "MAI 2019" gelesen?

Beitrag von engineerwife » 11. Jun 2019, 16:53

TauschmitTaxina hat geschrieben:
11. Jun 2019, 16:49
engineerwife hat geschrieben:
11. Jun 2019, 11:32
und hier meine Kommentare ;) :lol:
TauschmitTaxina hat geschrieben:
8. Jun 2019, 16:30
hier meine Liste :)

Die verbotene Zeit von Claire Winter **
es fing erst vielversprechend an, hatte es mit im Kurzurlaub, leider Abbruch- Seite 230, ich mag momentan keine Bücher über die Naizeit mehr lesen …

Oh klar, dann ist das Buch natürlich nichts für dich. Mir hatte es sehr gut gefallen ...
:arrow: Nun hat es erst mal gartenfee ;)

vielleicht löst sie mich mal damit ab?


Karibikfeuer von Beatrice Fabregas *****
wunderbarer historischer Schmöker, freu mich dass ich es endlich lesen durfte, es spielt in Havanna zur Sklavenzeit, der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Hermann mit seiner stumme Schwester sind sehr sympathische Protagonisten. Habe mir gleich den zweiten Band besorgt.

Das liegt auch noch auf meinem SUB. Denk doch dann mal eben an mich, bevor du Teil zwei wieder abgibst ;)
:arrow: sorry: den lese ich gerade noch für verdi ;)

vielleicht löst sie mich mal damit ab?


Wo das Glück auf Wellen tanzt von Diane Hillebrand*****
die Buch habe ich bei Lovelybooks gewonnen und freue mich sehr, ich lasse es wahrscheinlich wandern ;)

Wäre das wohl was für mich? Du kennst mich doch ... zu viel von dem Wohlfühlzeugs darf es dann bei mir auch nicht sein ;)
:arrow: die Chance stehen 30/70 dass es dir gefällt, je nach Stimmung ;)
Bin mir da grad echt unsicher :lol:
Erst mal bekommt es Kiwi

na, dann werden wir sehen ;)
ich lese: Luise-Königin aus Liebe & Mord hinterm Stefansdom
ich höre: Senfblütensaga & Traum vom Leben
Warteschleife: einige :shock: :lol:
Mein SUB:https://www.lovelybooks.de/bibliothek/engineerwife/1663702920/

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Kleine_Raupe
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Re: Was habt ihr im "MAI 2019" gelesen?

Beitrag von Kleine_Raupe » 14. Jun 2019, 14:39

Hier kommen auch endlich meine Bücher aus April und Mai!


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1. The Hurting - Lucy van Smit; Note: 1-2, vertauscht

Nell muss viel ertragen: Ihre Schwester Harper ist an Krebs erkrankt, die Mutter hat die Familie vor langer Zeit verlassen, der Vater ist Alkoholiker, gewalttätig und streng religiös. Er hat die Familie nach Norwegen gebracht, weil es dort möglicherweise eine Therapie für Harper gibt. Nell ist ein normales fünfzehnjähriges Mädchen: Sie träumt von einer Karriere als Songwriterin und möchte deswegen eine Musikschule in England besuchen. Und sie möchte endlich mal wieder beachtet werden. Stattdessen kümmert sie sich aufopferungsvoll um ihre Schwester und ist sogar für die Medikamentenvergabe zuständig. Als sie Lukas begegnet, verliebt sie sich auf den ersten Blick: Ein geheimnisvoller, wilder Junge im Wolfsmantel, der Motorrad fährt und ihr all das gibt, wonach sie sich gesehnt hat. Doch Lukas hütet ein dunkles Geheimnis und als er Nell dazu anstiftet, ein Baby zu entführen, nimmt die Katastrophe ihren Lauf.

Es fällt mir schwer dieses Buch zu bewerten. Am besten hat mir die Protagonistin Nell gefallen. Sie ist sehr liebenswürdig, ich hätte sie oft einfach gerne in den Arm genommen. Obwohl sie so viel durchmachen muss, stellt sie ihre eigenen Bedürfnisse immer hintenan. Auch dass sie sich hoffnungslos in Lukas verliebt und anfangs alles für ihn tut, kann ich nachvollziehen. Wenn man mit 15 verliebt ist, existiert nichts anderes mehr und es fühlt sich immer an wie die große Liebe. Besonders gut gefallen haben mir auch die Beschreibung der Beziehung von Nell zu dem Baby und ihr Kampf gegen die Wildnis. Das war sehr spannend und erschien mir realistisch. Nicht ganz so realistisch fand ich die Zusammenhänge in der Geschichte (dazu kann ich leider nicht mehr schreiben ohne zu spoilern) und die Rolle der Wölfe. Die Naturbeschreibungen wiederum waren sehr gelungen, der Schreibstil nicht herausragend, aber gut. Dass das Buch eine Anlehnung an Emily Brontes Sturmhöhe sein soll, wurde für mich nicht so besonders deutlich. Das Buch wird in der Geschichte zweimal erwähnt und möglicherweise ähneln sich Heathcliff und Lukas und auch die Beziehungen der Protagonisten (eine Art Hassliebe), aber das Buch braucht diesen Vergleich meiner Meinung nach gar nicht. Es ist eine tolle Geschichte mit starken Charakteren, die mich gefesselt hat.

Fazit: Auch wenn mir ein paar Details nicht so gefallen haben, vergebe ich aufgrund der tollen Charaktere und der fesselnden Geschichte 5 Sterne!

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2. Wie Buddha im Gegenwind - Gabriela Urban; Note: 2-3, vertauscht

Gabriela Urban hat Fernweh – das merkt man beim Lesen dieses Buches bei jeder Zeile. Eigentlich geht es hier darum, wie sie mit ihrem Sohn nach einer Kündigung eine Weltreise unternahm. Aber im Buch wird deutlich, dass sie auch schon vorher viel gereist ist, sowohl mit ihrem Sohn als auch ohne. Manchmal hatte das für mich ein bisschen was von Flucht: Gabriela erhält eine schlechte Nachricht und schon ist sie wieder irgendwohin unterwegs. Aber jeder geht nun mal unterschiedlich mit seinen Problemen um.

Im Großen und Ganzen ist das Buch ein emotionaler, interessanter und authentischer Bericht über das Reisen mit einem Kleinkind. Gabriela beweist Mut, sie traut sich Dinge, bei denen Andere nur mit den Ohren schlackern würden vor Angst und Sorge um das Kind. Auch ich habe mich beim Lesen dabei ertappt, dass ich dachte: Muss das wirklich sein mit einem kleinen Kind? Muss man wirklich alles machen, was möglich ist? Tut sie ihrem Kind damit einen Gefallen? Besonders die lange Trennung vom Vater habe ich kritisch gesehen. Aber ich möchte mich auch nicht zum Moralapostel aufschwingen, es gibt unterschiedliche Lebensentwürfe und Familienmodelle und das ist auch gut so.
Sehr gut gefallen haben mir die Beschreibungen von Kontakten zu gastfreundlichen und hilfsbereiten Einheimischen. Die schönen Fotos in der Buchmitte runden die Erlebnisse von Gabriela und ihrem Sohn ab.

Fazit: Die Autorin hat beim Reisen einzigartige Erfahrungen gemacht und diese vermittelt sie dem Leser in diesem Buch auf authentische und interessante Art. Besonders empfehlenswert (aber nicht nur!) für Mütter, die das Fernweh gepackt hat.

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3. Milchzähne - Helene Bukowski; Note: 3-4, vertauscht

Skalde lebt mit ihrer Mutter Edith in einem Haus, irgendwo auf einem Fleckchen Erde. Wo genau, erfährt der Leser nicht. Es scheint eine Klimakatastrophe gegeben zu haben, jedenfalls ist es immer unerträglich heiß, viele Tiere sind anscheinend ausgestorben, die Bäume tragen keine Früchte mehr. In der Gegend wohnen noch einige andere Menschen, vor einigen Jahren haben sie eine Brücke gesprengt und sind nun von der Außenwelt abgeschnitten. Doch plötzlich findet Skalde im Wald ein kleines, rothaariges Mädchen und nimmt sie bei sich auf. Die anderen Menschen begegnen dem Mädchen, das sich Meisis nennt, mit Ablehnung und Hass, vor allem von ihren roten Haaren scheint für die Menschen eine Bedrohung auszugehen. Die Lage spitzt sich zu, die Nahrungsvorräte gehen zur Neige und als plötzlich die Töchter eines Bauern verschwinden, fordern die Menschen von Skalde, Meisis an sie auszuliefern.

„Milchzähne“ ist ein sehr merkwürdiges Buch. Der Leser wird unvermittelt in diese postapokalyptische Welt geworfen und erhält auch im weiteren Verlauf der Geschichte nur sehr spärliche Informationen, sowohl über die Vorgeschichte der Protagonisten als auch über die Ereignisse, die die Welt zu der gemacht haben, die sie im Buch ist. Skalde und ihre Mutter Edith haben eine äußerst seltsame Beziehung, die Menschen, die ebenfalls in der Gegend wohnen, verspüren Hass und Angst gegenüber allem Fremden. Es gab anscheinend eine Klimakatastrophe, die viele Tiere nicht überlebt haben, aber Kaninchen, Hunde, Vögel und Wild haben es geschafft. Die Menschen haben weiterhin Zugriff auf Luxusgüter wie zum Beispiel Autos, Benzin und Zigaretten. Wie soll das möglich sein, wenn sie eigentlich seit Jahren von der Außenwelt abgeschnitten sind? Es gibt noch zahlreiche weitere Beispiele für solche Rätsel im Buch und ich hätte es sehr interessant gefunden, dazu eine Erklärung zu bekommen. Leider scheint es nicht die Intention der Autorin gewesen zu sein, diese Rätsel zu lösen. Helene Bukowski hat auf jeden Fall Talent, ihr Schreibstil ist eindringlich und plastisch, man kann die erdrückende Hitze und die düstere Stimmung wirklich spüren. Aber da sie dem Leser so viele Erklärungen schuldig bleibt, ist dieser Roman für mich eher ein Fragment als eine abgeschlossene Geschichte. Mit dem offenen Ende kann ich leben, aber die vielen unbeantworteten Fragen haben meinen Lesegenuss doch sehr gestört.

Fazit: Helene Bukowski ist eine vielversprechende junge Autorin, der es wunderbar gelingt, Stimmungen einzufangen und Charaktere zu zeichnen. Die Geschichte bleibt für mich jedoch leider unvollständig.

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4. Mehr als tausend Worte - Lilli Beck; Note: 3-4, vertauscht

Mehr als tausend Worte war mein erstes Buch der Autorin Lilli Beck, ich habe jedoch schon viel Positives von ihr gehört.

Aliza ist Jüdin und lebt mit ihren Eltern und ihrem Bruder Anfang der 30er Jahre in Berlin. Sie ist mit Fabian verlobt, einem Deutschen, dessen Eltern eine Parfümerie besitzen. Das Leben in Deutschland wird für Juden immer schwieriger, so dürfen manche Berufe nicht mehr ausüben, nicht mehr überall einkaufen, schließlich werden Geschäfte verwüstet und Menschen angegriffen. Juden müssen ihre Häuser und Wohnungen aufgeben, so auch Alizas Familie. Alizas Eltern beschließen, dass es für Aliza in Deutschland zu gefährlich wird und schicken ihre Tochter nach England. Das dafür benötigte Geld bekommen sie vom Blockwart Karoschke, der sich im Gegenzug ihr Haus unter den Nagel reißt. In England muss sich Aliza ein neues Leben aufbauen, während Fabian zum Wehdienst verpflichtet wird. Werden sich die Beiden jemals wiedersehen?
Das Buch hat auf jeden Fall gute Ansätze. Es beschreibt eindringlich die ausweglose Situation vieler Juden zur damaligen Zeit in Deutschland und warum es für viele unmöglich war, das Land zu verlassen. Auch das Leben einer deutschen Jugendlichen in England mit den damit verbundenen Schwierigkeiten wie Hass und Anfeindungen wird anschaulich dargestellt. Ein zentrales Problem waren für mich jedoch die beiden Hauptfiguren Aliza und Fabian, mit denen ich einfach nicht warm wurde. Aliza war für mich von Anfang an sehr ichbezogen, während ich Fabian eher langweilig fand. So konnte mich auch ihre Liebesgeschichte nicht berühren, ich war eher genervt von den Liebesschwüren. Leider muss ich sagen, dass die Hauptfigur sich auch nicht wirklich weiterentwickelt, sie bleibt für mich naiv und egoistisch. Über eine Wendung in der Geschichte habe ich mich auch ziemlich geärgert, das war zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Ich kann jedoch nicht näher darauf eingehen, ohne zu spoilern. Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich gut lesen, bei einigen Szenen hatte ich wirklich das Gefühl, dabei zu sein.

Fazit: Mein erstes Buch von Lilli Beck konnte mich leider nicht überzeugen. Ich fand die Hauptpersonen unsympathisch, die Liebesgeschichte hat mich nicht berührt. Die interessanten Ansätze nahmen leider zu wenig Raum in der Geschichte ein.

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5. Dana Mallory und das Haus der lebenden Schatten - Claudia Romes; Note: 2, vertauscht

Dana Mallory wird bald 13 Jahre alt. Eigentlich ein Grund sich zu freuen, allerdings hat ihr Vater beruflich viel zu tun, weswegen Dana die Ferien bei ihrer Großtante auf einem englischen Landsitz verbringen muss. Dana ist alles andere als erfreut. Ihre Befürchtungen scheinen sich zu bewahrheiten, als sie auf Mallory Manor ankommt. Tante Meg ist ziemlich unsympathisch und der Hausangestellte Igor scheint direkt einer Gruselgeschichte entsprungen zu sein. Trotzdem lässt Danas Vater sie auf Mallory Manor zurück und Dana muss sich mit der Situation anfreunden. Zum Glück trifft sie schon bald auf Will, einen nette, geheimnisvollen Jungen und die freundliche Köchin Marianne. Dann jedoch geschehen merkwürdige Dinge und Dana kommt einem unglaublichen Geheimnis auf die Spur...

Die Geschichte wird ab 11 Jahren empfohlen, ich denke, dass auch jüngere Kinder sie schon lesen können. Vielleicht mit einem Erwachsenen zusammen, ein bisschen gruselig ist sie schon. Auch junggebliebenen Erwachsenen kann ich die Geschichte ans Herz legen, es hat Spaß gemacht, sie zu lesen. Besonders mochte ich Dana, Will, die Katze... eigentlich alle Figuren. Ein Kompliment an die Autorin, sie sind wirklich gut gezeichnet. Gut gefallen hat mir auch, dass Familie und Freundschaft und der Zusammenhalt von Menschen im Buch eine große Rolle spielen.

Zwei kleine Kritikpunkte habe ich: Manchmal erschien mir die Geschichte nicht ganz ausgereift, mir fehlten Informationen über das Haus, über Danas Funktion und ihre Zauberkünste. Als sie erfährt, dass sie magische Fähigkeiten hat, findet sie sich sehr schnell damit ab. Hier hätte ich gerne mehr Hintergrundinformationen gehabt. Zweiter Punkt: Am Ende, als es zum großen Kampf kommt, finde ich die Geschichte etwas zu überladen. Die Autorin hatte so viele Ideen, das hätte für zwei weitere gereicht!

Fazit: Ein schönes, fantasievolles Buch für Jung und Alt über Magie und Freundschaft. Einen zweiten Teil würde ich sehr gerne lesen!

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6. Das Verschwinden der Stephanie Mailer - Joel Dicker; Note: 1 (Monatshighlight 1), wandert zur Zeit im LK

Der Polizist Jesse Rosenberg steht kurz vor der Pensionierung. Er gilt als der "Hundertprozentige", weil er alle seine Fälle gelöst haben soll. Doch eines Tages tritt die Journalistin Stephanie Mailer an ihn heran und fragt, ob sie ihn den "Neunundneunzigprozentigen" nennen dürfe, denn einen Fall habe er nicht gelöst. Es handelt sich um einen brutalen Vierfachmord, der vor zwanzig Jahren in der Stadt Orphea begangen wurde. Der damalige Bürgermeister, seine Familie und eine Joggerin wurden umgebracht, am Abend als die Premiere eines Theaterfestivals stattfinden sollte. Rosenberg und sein Freund und Kollege Derek Scott wurden mit den Ermittlungen betraut. Nach einiger Zeit konnten sie den Mörder ermitteln, jedenfalls haben sie das zwanzig Jahre lang geglaubt. Doch Stephanie Mailer hat Informationen, die das Verbrechen in neuem Licht zeigen. Ihre Andeutungen lassen Jesse keine Ruhe. Als Stephanie verschwindet, nimmt er trotz Widerständen die Ermittlungen auf. Zeitgleich soll es in Orphea wieder ein Theaterfestival geben, was einen ganzen Rattenschwanz an Problemen nach sich zieht...

"Das Verschwinden der Stephanie Mailer" ist mein zweites Buch von Joel Dicker, ich kannte bereits "Die Geschichte der Baltimores", welches ich nur mittelmäßig fand. Meine Erwartungen an dieses Buch waren also nicht besonders hoch. Im ersten Drittel hatte das Buch auch ein paar Längen, ich musste anscheinend erstmal in Orphea ankommen und mit den zahlreichen Personen warm werden. Es hat mich ein bisschen verwirrt, dass es so viele Perspektivwechsel gibt. Die Abschnitte sind immer mit dem Namen einer Person überschrieben, aber innerhalb des Abschnittes wechselt der Blickwinkel noch oft. Wenn man sich aber erstmal daran gewöhnt hat, ist es eher faszinierend als störend. Der Roman ist wie ein Puzzle, dass der Autor nach und nach für den Leser zusammensetzt. Ich lese viele Krimis und weiß oft schon früh, wer der Mörder ist. Hier hatte ich einen Verdacht, habe mich dann aber sehr gefreut, dass der nicht bestätigt wurde. Den Mörder/die Mörderin (wer weiß...) hatte ich nicht auf dem Schirm!

Meine Inhaltsangabe oben ist auch keineswegs vollständig, es gibt noch zahlreiche weitere Figuren und Nebenhandlungen. Ein weniger talentierter Autor hätte sich vielleicht in den vielen Handlungssträngen verloren, nicht so Joel Dicker. Ihm gelingt es, die Stränge am Ende zu einem kunstvollen Ganzen zu verweben. Das Buch liest sich wie ein Krimi, ist aber doch eher Charakterstudie einer Kleinstadt und ihrer Bewohner. Ich fand es ungewöhnlich und faszinierend. Am Ende beweist der Autor auch noch, dass er Humor hat! Ich habe erst laut gelacht und das Buch dann mit einem Lächeln zugeklappt.

Fazit: Ein Buch, welches seinem Leser zahlreiche Rätsel aufgibt und ihn in Atem hält, nicht nur durch unvorhergesehene Wendungen, sondern auch durch toll gezeichnete Personen und vor allem meisterlich miteinander verwobene Handlungsstränge. Für mich ein Lesehighlight 2019!

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7. Taberna Libraria - Die magische Schriftrolle - Dana S. Eliott; Note: keine, weil abgebrochen, eBook

Ursprünglich wollten die Freundinnen Silvana und Corrie nur eine ganz normale Buchhandlung eröffnen. Doch der alte Laden, den sie im beschaulichen Woodmoore erstehen, hütet ein Geheimnis: In seinem Keller liegt ein Portal zu einer anderen Welt, in der sich übernatürliche Geschöpfe tummeln und Magie höchst real ist. Und so sind körperlose Stimmen und seltsame Buchbestellungen erst der Anfang von einem Abenteuer, bei dem Corrie und Silvana sich den Plänen eines finsteren Magiers entgegenstellen müssen. (Quelle: Amazon)

Fazit: Das war eines der ersten eBooks, die ich mir vor etlichen Jahren angeschafft habe. Ich hatte es mal angefangen, war aber nie über die ersten Seiten hinaus gekommen. Das wollte ich nun ändern, vor allem, da ich von meiner Lieblingsbloggerin eine Empfehlung für die Reihe bekommen habe. Leider konnte mich das Buch nicht überzeugen. Was sich die beiden Autorinnen da ausgedacht haben, ist sicher nicht schlecht, aber ich konnte leider nicht abtauchen in diese Welt. Ich hatte das Gefühl, endlose Erklärungen zur magischen Welt und den Geschöpfen darin lesen zu müssen, anstatt die Welt und die Figuren einfach erleben zu können. Das hat mir leider den Spaß an der Sache genommen und ich habe das Buch abgebrochen.

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8. Der Sommer mit Pauline - Ivan Calbérac; Note: 1-2, vertauscht

In "Der Sommer mit Pauline" begleiten wir den fünfzehnjährigen Émile, während er sich zum ersten Mal verliebt und einen verrückten Roadtrip mit seiner Familie unternimmt. Als Émile die gleichaltrige Pauline kennenlernt, kann er nicht fassen, dass sie sich auch für ihn interessiert und ihn obendrein noch nach Venedig einlädt, wo sie mit ihrem Orchester auftreten wird. Zunächst sieht auch alles gut aus, Émiles Eltern wollen ihm ein Zugticket nach Venedig kaufen. Dann aber nimmt das Unheil seinen Lauf, den seine chaotische Familie beschließt, ihn im Auto nach Venedig zu bringen.
Was der mir bisher unbekannte französische Autor Ivan Calbérac hier aufs Papier gebracht hat, ist wirklich ganz großes Kino – und so ist es auch nicht verwunderlich, dass das Buch bereits verfilmt wird. Èmile ist ein toller Junge, warmherzig, klug und humorvoll. Die Erlebnisse dieses Sommers hält er in seinem Tagebuch fest und ich als Leserin habe mit ihm mitgelitten und mitgefühlt und mich köstlich über seine klugen Sprüche amüsiert. Mittlerweile ärgere ich mich, dass ich das Buch weggegeben habe, ohne mir einige der Sprüche vorher aufzuschreiben.

Fazit: Émile, seine schwermütige Art und seine manchmal schon fast philosophischen Lebensbetrachtungen kann man eigentlich nur mögen. Auch die restlichen verschrobenen Figuren wachsen einem ans Herz und so empfehle ich das Buch gerne als kluge und witzige Sommerlektüre!

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9. Warcross - Marie Lu; Note: 1 (Monatshighlight 2), eBook

For the millions who log in every day, Warcross isn't just a game—it's a way of life. The obsession started ten years ago and its fan base now spans the globe, some eager to escape from reality and others hoping to make a profit. Struggling to make ends meet, teenage hacker Emika Chen works as a bounty hunter, tracking down Warcross players who bet on the game illegally. But the bounty-hunting world is a competitive one, and survival has not been easy. To make some quick cash, Emika takes a risk and hacks into the opening game of the international Warcross Championships—only to accidentally glitch herself into the action and become an overnight sensation.

Convinced she's going to be arrested, Emika is shocked when instead she gets a call from the game's creator, the elusive young billionaire Hideo Tanaka, with an irresistible offer. He needs a spy on the inside of this year's tournament in order to uncover a security problem . . . and he wants Emika for the job. With no time to lose, Emika's whisked off to Tokyo and thrust into a world of fame and fortune that she's only dreamed of. But soon her investigation uncovers a sinister plot, with major consequences for the entire Warcross empire. (Quelle: Amazon)

Fazit: Ein wirklich tolles Buch, unterhaltsam, spannend und gut geschrieben. Hat mir richtig gut gefallen, auch wenn ich gar nicht auf Computerspiele stehe. Vergleichbar mit Ready Player One, welches mir noch ein kleines bisschen besser gefiel. Allerdings mag ich es bei Warcross sehr, dass die Hauptperson eine junge Frau ist. Die Fortsetzung steht schon auf meinem Wunschzettel!

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10. Wenn wir wieder leben - Charlotte Roth; Note: 1plus (Monatshighlight 3), WB

Das vornehme Ostseebad Zoppot bei Danzig in den 1920er Jahren. Hier herrschen überschäumende Lebenslust und unbeschwerte Sommerfrische.
Die vier Freunde Lore, Gundi, Julius und Erik erfreuen die Kurgäste mit flotten Rhythmen und eingängigen Melodien und träumen vom Durchbruch als Musiker.
Bald ist ihnen tatsächlich Erfolg beschieden, auf dem Luxusschiff Wilhelm Gustloff befahren sie die Meere - und ignorieren, dass sich die Zeiten schon lange geändert haben. Gundi verliebt sich in den Sänger Tadek, aber dann überfällt Hitler Polen, und Tadek schließt sich dem Widerstand gegen die Nazi-Besatzer an: Das Ende einer großen Liebe? (Quelle: Amazon)

Fazit: Ja, es gibt sie, diese einmaligen, großartigen, wunderbaren Bücher, die einem ewig im Gedächtnis bleiben werden. Bücher, in die man komplett eintaucht, bei denen man quasi in die Haut der Figuren schlüpft und ihre Geschichte am eigenen Leib erlebt. Bücher, die einen zum Lachen oder Weinen bringen. Bücher, wie Schätze... Das hier war so ein Buch für mich. Ich habe gespürt, wie viel Herzblut der Autorin in dieses Buch geflossen ist. Nicht verwunderlich, da sie ihre eigene Familiengeschichte hier verarbeitet. Bei diesem Buch stimmt einfach alles, besonders die Figuren Gundi und Wanda haben es mir angetan. Vor einiger Zeit war "Als wir unsterblich waren" bereits ein Highlight von mir, aber "Wenn wir wieder leben" ist noch so viel besser. Wer es noch nicht kennt: lesen! Chapeau, Frau Roth und vielen Dank für dieses tolle Leseerlebnis!

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11. Die Menschen, die es nicht verdienen - Hjorth & Rosenfeldt; Note: 1-2, eBook

Sebastian Bergman. Kriminalpsychologe.
Er ist hochintelligent. Er liebt die Herausforderung.
Aber reicht das aus, um Leben zu retten?
Gerade noch hatte Mirre den Erfolg vor Augen, jetzt ist der Fernsehstar tot. Hingerichtet, mit einem Bolzenschuss in den Kopf. Seine Leiche findet man in einem Klassenzimmer, an einen Stuhl gefesselt, einen Fragebogen auf den Rücken geheftet. Mirres Leistung: mangelhaft. Er hat nicht bestanden. Und sein Tod ist nur der Anfang.
Während Kommissar Höglund von der Reichsmordkommission nach Spuren in Mirres Umfeld sucht, stößt Kriminalpsychologe Sebastian Bergman auf eine andere Fährte. Jemand spottet über die fehlende Bildung von Menschen, die im Rampenlicht stehen. Die Vorbildfunktion haben sollten, aber keine Vorbilder sind. Die ihren Erfolg nicht verdienen.
Sebastian will den Mörder aus der Reserve locken und ihn mit seinen eigenen Mitteln schlagen. Ein tödlicher Fehler...

Fazit: Eigentlich bin ich ein Fan der Reihe und weiß gar nicht genau, warum ich mit dem Lesen des 5. Bandes so lange gewartet habe. Zum Glück frischen die Autoren die Erinnerungen des Lesers an das Ende des letzten Bandes wieder auf, ich hätte sonst Probleme gehabt. Der Fall ist spannend, das Buch lässt sich gut lesen. Allerdings büßt es leider etwas von der Stärke der bisherigen Bände ein: das Team muss Federn lassen, die Zusammenarbeit funktioniert nicht mehr so gut. Das hat dem Buch meiner Meinung nach nicht gut getan. Ich war genervt von Vanja, die sich in Selbstmitleid suhlt und alle anderen für ihr Unglück verantwortlich macht. Sebastian verhält sich wie immer, durch sein Faible für das andere Geschlecht kriegt er mal wieder jede Menge Probleme. Auch hier hätte ich mir mal was Neues gewünscht, eine Entwicklung bei Sebastian. Ich bin gespannt, ob die Autoren sich im nächsten Band wieder steigern.

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12. Mein Leben als Sonntagskind - Judith Visser; Note: 1plus (Monatshighlight 4), wird behalten

Jasmijn Fink ist ein eher ungewöhnliches Mädchen: Sie spielt nicht gerne mit anderen Kindern, sondern lieber mit ihrer Hündin Senta. Sie schafft es meistens nicht, mit unbekannten Erwachsenen zu reden oder ihnen in die Augen zu sehen, die Späße von anderen versteht sie nicht und wenn es zu laut, zu voll oder zu hell ist, bekommt sie Migräneanfälle. So kann ein Kindergeburtstag für sie schon mal zum Albtraum werden. Wir begleiten Jasmijn in diesem Buch beim Erwachsenwerden, vom Vorschulkind bis zur jungen Frau. Die Protagonistin versucht während all dieser Jahre, die Welt zu verstehen, die ihr fortlaufend Rätsel aufgibt. Warum sind alle anderen Menschen so anders als sie? Welches Verhalten wird wann von ihr erwartet? Die Welt beziehungsweise die Menschen versuchen unterdessen, Jasmijn in eine Schablone zu pressen, Mitschüler und Lehrer fragen sich, warum Jasmijn nicht "normal" ist. Von ihrer Familie wird Jasmijn angenommen, wenn auch nicht unbedingt verstanden. "So ist Jasmijn nun mal." So kommt es, dass bei ihr das Asperger Syndrom (eine Form von Autismus) erst im Erwachsenenalter diagnostiziert wird. Bis dahin liegt ein langer und steiniger Weg vor ihr, den Jasmijn aber trotz aller Hürden und Rückschläge mutig und schließlich auch selbstbewusst geht.

Das Buch hat über 600 Seiten und keine davon war langweilig! Es gehört ab sofort zu meinen Lieblingsbüchern. Das Buch hat autobiografische Züge, auch bei der Autorin wurde im Erwachsenenalter das Asperger-Syndrom diagnostiziert. Ich weiß nicht, welche Dinge in diesem Buch der Wahrheit entsprechen und welche Fiktion sind. Beim Lesen waren jedenfalls Autorin und Protagonistin für mich eins, ich bin komplett abgetaucht in Jasmijns Welt und habe alles ganz genau vor mir gesehen. Eigentlich ist das Buch unspektakulär, wir begleiten ein Mädchen beim Erwachsenwerden. Der Autorin gelingt es jedoch, ihre Geschichte so einfühlsam, lustig, spannend und warmherzig zu erzählen, dass alle Figuren für mich lebensecht waren und ich keine Sekunde daran gezweifelt habe, dass sich alles genauso zugetragen hat. Ich habe mit Jasmijn mitgelitten, mitgefühlt und mich mit ihr gefreut, wenn es ihr gelang, über ihren Schatten zu springen, Freundschaften zu schließen oder wenn es der Welt gelang, Jasmijn ein kleines bisschen besser zu verstehen.

Fazit: Ein wunderbares, kluges Buch über den schwierigen Prozess des Erwachsenwerdens, über Freundschaft, Familie und das Leben mit dem Asperger-Syndrom. Ich habe dieses Jahr schon viele gute Bücher gelesen, aber "Mein Leben als Sonntagskind" zählt definitiv zu den Besten! Von mir gibt es eine begeisterte Leseempfehlung!

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ruhrpottmaedchen
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Re: Was habt ihr im "MAI 2019" gelesen?

Beitrag von ruhrpottmaedchen » 24. Jun 2019, 05:58

och nöh, jetzt ist der Spammer hier auch gelandet
mich findet ihr überall dort wo es Bücher gibt
https://www.buechertreff.de/user/29663-ruhrpottmaedchen/#library

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tessinsued
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Re: Was habt ihr im "MAI 2019" gelesen?

Beitrag von tessinsued » 27. Jun 2019, 17:47

schubs

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