Was habt ihr im März gelesen 2020 gelesen?

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welikaja
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Was habt ihr im März gelesen 2020 gelesen?

Beitrag von welikaja » 31. Mär 2020, 21:57

Da meine Liste kurz ist, mache ich mal den Anfang:

Solothurn tanzt mit dem Teufel von Christof Gasser
Note 2-


Eine Serie rätselhafter Morde erschüttert die Stadt.Am Schmutzigen Donnerstag, dem Auftakt der Solothurner Fasnacht, wird am Fuß des Krummturms die Leiche einer jungen Frau gefunden. Eine Tätowierung mit der Zahl 666 bringt Hauptmann Dominik Dornach auf eine frühere Mordserie im Rotlichtmilieu, deren Opfer das gleiche Tattoo aufwiesen. Während Dornach und seine Ermittler ersten Hinweisen nachgehen, wird seine im Irak fürdie UNO tätige Tochter von Terroristen ins Visier genommen, und Dornachs Welt droht in einem sich immer schneller werdenden Strudel aus Angst zu versinken.

Das Buch ist spannend, der Schreibstil flüssig, die Charaktere abwechslungsreich... aber mir war es fast zuviel Tempo, welches durch die vielen Szenenwechsel manchmal anstrengend wurde. Auch das Einstreuen der Lokalfakten hat mich eher gestört. Man kann das Buch lesen ohne die anderen zu kennen, aber man kommt schwerer rein. Gutes Wanderbuch für zwischendurch, aber nix zum behalten.

Heißes Pflaster - Ein Fall für Hanna Seiler und Milo Novic von Alex Pohl
Note 2

Ein Mord, der eine ganze Stadt entzweit Am Ufer eines Sees südlich von Leipzig wird ein Politiker tot aufgefunden. Zunächst sieht alles nach Selbstmord aus, aber Indizien am Tatort lassen das Ermittlerduo Hanna Seiler und Milo Novic zweifeln. Durch sein soziales Engagement hatte sich der Tote viele Feinde gemacht, unter ihnen ein Bauunternehmer mit Kontakten zur rechten Szene. Schnell geraten Seiler und Novic unter Druck - sogar ihr Vorgesetzter stellt sich plötzlich gegen sie. Dass im Hintergrund weitaus gefährlichere Kräfteeinen perfiden Plan verfolgen, erkennen die beiden Ermittler erst, als es schon fast zu spät ist ...

Ein solider, spannender Krimi mit Ermittlern, die ihre eigene spannende Geschichte haben. In diese kommt man auch gut rein, wenn man den ersten Band nicht gelesen hat. Der Plot um den älteren Politiker, der tot aufgefunden wird und die Immobiliengeschäfte eines in die rechte Szene verstrickten Geschäftsmannes wird ergänzt von einer kleinen Liebesgeschichte des Sohnes des Geschäftsmannes und die linke Szene in Leipzig Connewitz. Dadurch wird es abwechslungsreich und erhält einen lokalen Aspekt. Es gibt mehrere Wendungen in der Ermittlung, die die Spannung steigernund ein nicht leicht vorhersehbares Ende mit Fortsetzungsgarantie.

Vardo – Nach dem Sturm von Kiran Millwood Hargrave
Note 2+

Vardø, Norwegen am Weihnachtsabend 1617. Maren sieht einen plötzlichen, heftigen Sturm über dem Meer aufziehen. Vierzig Fischer, darunter ihr Vater und Bruder, zerschellen an den Felsen. Alle Männer der Insel sind ausgelöscht – und die Frauen von Vardø bleiben allein zurück.Drei Jahre später setzt ein unheilvoller Mann seinen Fuß auf die abgelegene Insel. In Schottland hat Absalom Cornet Hexen verbrannt, jetzt soll er auf Vardø für Ordnung sorgen. Ihn begleitet seine junge norwegische Ehefrau. Ursa findet die Autorität ihres Mannes aufregend und hat zugleich Angst davor. Auf Vardø begegnet sie Maren und erkennt in ihr etwas, das sie noch nie zuvor erlebt hat: eine unabhängige Frau. Doch für Absalom ist Vardø nur eins - eine Insel, die von Gott verlassen wurde und die er von teuflischer Sünde befreien muss.

Das Buch fesselt von Anfang an. Ich habe sofort Vardo gegoogelt, mir seine Lage in Norwegen und seine Geschichte durchgelesen. Das Buch wurde von einem Hexendenkmal auf der Insel inspiriert. Ein, durch seine Schreibweise, ungewöhnlicher, aber sehr gut recherchierter und eindringlicher historischer Roman, der die Dynamik der Hexenverfolgung sehr deutlich aufzeigt und trotzdem durchund durch auch modern ist.

Gehört:

Unschuld von Jonathan Franzen
Note 1+


Die junge Pip Tyler weiß nicht, wer ihr Vater ist. Das ist nicht ihr einziges Problem: Sie hat Studienschulden, ihr Bürojob in Oakland ist eine Sackgasse, sie liebt einen verheirateten Mann und ihre Mutter erdrückt sie mit Liebe und Geheimniskrämerei. Als ihr eines Tages bei Whistleblower Andreas Wolf ein Praktikum angeboten wird, hofft sie, er könne ihr bei der Suche nach ihrem Vater helfen. Sie stellt ihre Mutter vor die Wahl: Entweder diese lüftet das Geheimnis ihrer Herkunft, oder Pip macht sich auf nach Bolivien, wo Andreas Wolf sein Enthüllungswerk vollbringt. Und wenig späterbricht sie auf...

Geschichte, Politik, die Probleme der digitalen Systeme, Familienverstrickungen, Mutter-Tochter-Abhängigkeiten, Projektionen, Liebes- und Ehedramen....und noch viel mehr, ist ineinander verwoben und meisterhaft erzählt. Besonders beeindruckend fand ich die Abschnitte, die in der DDR spielten, und wie die Geschichte aufeinander aufbaut, auch wenn sie nicht chronologisch erzählt wird. Bis zum Ende bleibt alles offen. Als Hörbuch-Neuling fand ich es grandios.
Man kann ja schließlich auf die Meinung eines Menschen nichts geben, der noch nicht dazu gekommen ist, sich den Kopf klar zu trinken!
Ich höre "State of Terror" von Hillary Rodham Clinton

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ruhrpottmaedchen
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Re: Was habt ihr im März gelesen 2020 gelesen?

Beitrag von ruhrpottmaedchen » 1. Apr 2020, 07:53

moin moin zusammen.
Ich hatte wieder einen recht ergiebigen Lese- u. Hörmonat. Er war recht durchwachsen.

40) 1. Sharon Sala - Das Tattoo (5 CD, 340 min.)

m.p.N.: 5

m.M.
o.m.G. Schlimmer geht nimmer. Nicht nur das die gesamte Story dermaßen abstrus ist, vor Unlogik, und das vom ersten bis zum letzten Buchstaben, nur so trotzt, macht der Vorleser die Sache nur schlimmer statt besser. Die Betonung, das gehetzte Sprechen an den unmöglichsten Stellen macht das wahre Pycho aus, nämlich für den Zuhörer.

KT:
Kurz nach ihrem ersten Hochzeitstag verschwindet Frankie vom einen auf den anderen Moment spurlos. Ihr Mann Clay ist verzweifelt. Es gibt keinerlei Hinweise auf den Verbleib seiner Frau. Die Polizei vermutet gar, er hätte sie womöglich umgebracht und ihre Leiche beseitigt. Zwei Jahre später sitzt der Schmerz immer noch tief, auch die Gerüchte sind nie ganz verstummt. Da erscheint Frankie urplötzlich wieder auf der Bildfläche. Sie ist völlig verwirrt, das Letzte, woran sie sich erinnern kann, ist der Tag ihres Verschwindens. Aufgrund einer Amnesie ist der Zeitraum dazwischen in ihrem Gedächtnis ausgelöscht. Nur langsam pendelt sich das Zusammenleben der Eheleute wieder ein. Die Entdeckung einer ominösen Tätowierung in Frankies Nacken löst Erinnerungsfetzen bei ihr aus - über eine Villa mit vergitterten Fenstern und einen Angst einflößenden Fremden.
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(41) 2. Kirstin Warschau - Nebelgrab (2018, 319 S.)

m.p.N. 2-

m.M.
netter kleiner, recht spannender Krimi für zwischendurch..


KT:
Nach ihrem Wechsel von der Mordkommission in den Innendienst der Kieler Polizei ist es für Olga Island nun höchste Zeit, ihren Kopf von der nervenaufreibenden Verwaltungsarbeit freizubekommen und Urlaub zu nehmen. Mit ihrer Freundin Lotte reist sie deshalb in die Hüttener Berge, um sich zu erholen. Doch schon bei ihrem ersten Ausflug wird das unwegsame Waldgebiet von unheimlichen Schreien erschüttert. Was der Nebel am nächsten Tag freigibt, ist der wohl grausigste Anblick in Olga Islands bisheriger Karriere: die brutal zugerichteten Leichen zweier Wanderer, eingehüllt in eine Art Kokon aus Filzwolle.
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(42) 3. Cay Rademacher - Der Schieber (2017, 368 S.)

m.p.N. 2

m.M.
ein recht spannender authentischer Krimi aus dem zerbombten Hamburg 1947 als noch niemand etwas von DNA und Handy gehört hat.
Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar. Gefiel mir gut.

KT:
Kommissar Staves zweiter Fall
Hamburg 1947: Es ist das Jahr der Extreme. Nach dem bitterkalten Hungerwinter stöhnt die zerbombte Stadt schon im Frühling unter quälender Hitze. Und Oberinspektor Frank Stave wird mit einem neuen Fall konfrontiert. In den Ruinen einer Werft wird die Leiche eines Jungen gefunden. Zusammen mit Lieutenant MacDonald und Doktor Czrisini macht sich Stave auf die Suche nach dem Mörder, und die Ermittlungen führen sie in die Welt der »Wolfskinder« – jener elternlosen Kinder, die aus den besetzten Ostgebieten geflohen sind und sich nun zu Banden vereint als Kohlenklauer, Prostituierte und Schmuggler durchschlagen.
Doch nicht nur beruflich sieht Frank Stave sich vor Rätsel gestellt: Mitten in den Untersuchungen steht plötzlich sein Sohn vor der Tür, der aus der russischen Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt ist. Ein schmerzhafter Weg der Annäherung liegt vor ihnen, während Stave zugleich um den Erhalt der Beziehung zu seiner Geliebten Anna kämpft.
Als zwei weitere Leichen entdeckt werden, gerät Stave zunehmend unter Druck. In einer dramatischen Nacht im Hafen soll sich schließlich entscheiden, ob Stave den Täter zu fassen bekommt …

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(43) 4. Iris Krumbiegel - Heiße Sonne (2019, 281 S.)

m.p.N. 2

m.M. ein Kriegsroman der kurz vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges beginnt und dann seinen Lauf nimmt. Für meine Begriffe hebt er sich von den anderen Romanen insofern ab weil er nichts beschönigendes an sich hat und man das Grauen förmlich spürt.

KT:
Verhängnisvolle Liebe unterm gelben Stern Stettin, 1925. Als Franz von Lichtenfels der jungen blinden Näherin Rena Schuhmann begegnet, glaubt er die große Liebe gefunden zu haben. Doch seine Eltern verlangen, dass er seine Jugendfreundin Rosa von Braunstein heiratet, über deren Eskapaden die feine Gesellschaft die Nase rümpft. Das Unheil nimmt seinen Lauf, als sich beide dem Willen der Eltern beugen. Denn kurz vor der Vermählung kommt Franz hinter Rosas dunkles Geheimnis. Franz verachtet sie und kann Rena nicht vergessen. Getrieben von seinen Gefühlen begeht er ein Verbrechen, dessen Zeuge Rosa wird, die ihn daraufhin erpresst. Inmitten der Judenverfolgung nutzt Rosa ihr Wissen um ihre Freundin Nelly Weiss zu schützen.Rosa und Franz kommen sich jedoch wieder näher, als sie nach der Pogromnacht Juden auf dem Gut verstecken und von ihrem eigenen Fleisch und Blut verraten werden. Daraufhin entschließt sich Rosa zu einem endgültigen Schritt. Rena hingegen wird verhaftet und in ein Lager deportiert. Nur die kleine Anna bleibt zurück und Franz begibt sich auf eine aussichtslose Suche.
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(44) 5. Claudia Puhlfürst - Eiseskälte (2005, 372 S.)

m.p.N. 3

m.M.
ein recht solider Krimi, ohne Gemetzel, Schreibstil gut lesbar.

KT:
Die zehnjährige Josephine aus Zwickau verschwindet spurlos. Suchaktionen werden gestartet und die verzweifelte Mutter bittet im Fernsehen um Hilfe. Auch die beiden Detektive Norbert Möller und Doreen Graichen beschließen nach dem Kind zu suchen.
Als Josephines Mutter einen Brief mit einer Lösegeldforderung erhält, bestätigen sich die schlimmsten Befürchtungen: Ihre Tochter wurde entführt und der Täter meint es ernst. Doch trotz intensivster Ermittlungen, kommen weder die beiden Detektive noch die Polizei dem Entführer auf die Spur - bis Josephines Tagebuch entdeckt wird …
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(45) 6. Alexandra Kui - Der Nebelfelsen (2005, 300 S.)

m.p.N. 2 plus

m.M.
ein Krimi der ganz anderen Art. Es geht einerseits um die Selbstfindung einer jungen Frau, andererseits um die vielen Suizide vom Nebelfelsen.
Spannend und gut zu lesen,

KT:
Die Fotografin Antonia kann es nicht fassen: Ihre Freundin Cleo hat sich umgebracht. Antonia reist in den Harz in das Städtchen Grauen, wo der Selbstmord passierte. Hier befinden sich die »Schläferklippen«, von denen sich schon viele Todessehnsüchtige stürzten und die auch Cleo zum Verhängnis wurden. Antonia trifft bald auf Tom, den attraktiven, wenn auch schon etwas angegrauten Chef der Harzer Lokalzeitung - und erliegt seinem Charme. Doch was hat es mit dem mysteriösen Tod ihrer Vorgängerin in Toms Leben auf sich? Und was ist wirklich dran am traurigen Ruhm der Schläferklippen? Temporeich, spannend, ungewöhnlich - eine Autorin, von der man noch viel hören wird!
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(46)7. Anne Chaplet - Schneesterben (2005, 317 S.)

m.p.N. 2

m.M.
ein spannender Roman über eine sogenannte "Dorfiydlle", einem lang zurückliegendem Verbrechen, einer biogotten Dorfgemeinschaft und der Rache.
Anfangs hatte ich etwas Schwierigkeiten in die Geschichte hinzufinden, was u.a. auch daran lag das sich die Namen der Staatsanwältin und einer der Ehefrau sehr ähnlich sind.
Der Schreibstil an sich ist gut und flüssig.

KT:
Einen Winter, in dem so viel Schnee gefallen ist, hat man in Klein-Roda lange nicht erlebt. Als es endlich taut, kommt manches ans Tageslicht, was er verborgen hatte - auch die Leiche von Michael Hansen, dem bekannten Kriegsreporter. Für die Frankfurter Staatsanwältin Karen Stark scheint der Fall klar zu sein, denn es gibt ein Geständnis: Krista Regler, Wochenendhausbesitzerin in Klein-Roda, gibt zu, den Mann überfahren zu haben. Aber in der Hauptverhandlung kommen Zweifel an Krista Reglers Tatbeschreibung auf - und plötzlich ist ihr Mann verdächtig.
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(47) 8. Charles Todd - auf dünnem Eis (2003, 400 S.) Highlight

m.p.N. 1

m.M.
ein zutiefst traumatisierter Isnpektor mir seinen eigenen Geistern die ihn seit dem Krieg verfolgen soll einen Mordfall lösen.
Spannend, klug, ohne großartiges Blutvergiessen oder Metzeleien , mit einem angenehmen Schreibstil. Das Ende war nicht vorhersehbar.
Ein Krimi wie ich ihn mag.

KT:
Was geschah mit Eleanor Gray?

In den Bergen von Schottland wird eine Frauenleiche gefunden. Da es sich offensichtlich um einen Mord handelt, soll Inspektor Rutledge von Scotland Yard den mysteriösen Fall aufklären, der die Geister der Vergangenheit wieder aufleben lässt.
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(48) 9. Lisa Jewell - Weil niemand sie sah (2020, 380 S.)

m.p.N. 2-3

m.M.
bei diesem Buch bin ich ein wenig zwiegespalten. Der Anfang beginnt recht spannend, flacht aber m.M. nach im Laufe des Buches ziemlich ab und verliert sich immer mehr im "an den Haaren herbeigezogenem".
Der Schreibstil ist allerdings flott und gut lesbar.

KT:
Ein Mädchen – verschwunden. Die Wahrheit – tief vergraben. Doch manchmal bringt die Zeit selbst das Unvorstellbarste ans Licht …

Ellie Mack war fünfzehn. Klug, gewitzt, der Liebling ihrer Mutter. Sie hatte ihr ganzes Leben noch vor sich. Bis sie von einem Tag auf den anderen spurlos verschwand. Zehn Jahre sind seitdem vergangen, doch insgeheim hat Laurel nie die Hoffnung aufgegeben, ihre Tochter irgendwann wiederzufinden. Ihr eigenes Glück ist nebensächlich geworden. Dann lernt sie einen Mann kennen, in den sie sich Hals über Kopf verliebt. Was ihr jedoch wirklich den Atem raubt, ist die Begegnung mit seiner neunjährigen Tochter – denn diese ist Ellie wie aus dem Gesicht geschnitten. All die unbeantworteten Fragen sind mit einem Mal wieder da: Was geschah damals mit Ellie? Und gibt es jemanden, der endlich Licht ins Dunkel bringen kann?
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(49) 10. Tiina Krohn - Bertil bis zum Hals im Schnee (2005, 266 S.)

m.p.N. 3 minus

m.M.
Das war mir alles viel zu philosophisch., wenn auch der Schreibstil recht angenehm und gut lesbar war.


KT:
Wie viel kostet ein Stück vom Paradies? – Ein faszinierender Blick in die Abgründe des menschlichen Verlangens.

Entsetzen in einem schmucken Viertel Helsinkis: Auf einer winterlichen Gartenparty lässt sich der Chirurg Bertil Salomaa unter dem Beifall der Gäste bis zum Hals im Schnee eingraben – und stirbt. War es ein Unfall oder steckt mehr dahinter? Wie sah es hinter der Fassade des idyllischen Holzhäuschens aus, das der erfolgreiche Arzt zusammen mit seiner Ehefrau, der sensiblen Komponistin, bewohnte? Allmählich entspinnt sich die mitreißende Geschichte eines Mannes, der bereit ist, für das Glück einen hohen Preis zu zahlen.
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(50) 11. Elisabeth Büchle - Wohin der Wind uns trägt (2012, 576 S.)

m.p.N. 2-3

m.M.
ein Herz-Schmerz-Friede-Freude-Eierkuchen-rosaroter-Zuckergussroman.
Nett zu lesen.

KT:
South Carolina 1847: Nach einigen Schicksalsschlägen überredet die 18-jährige Joanna Steinmann ihren älteren Bruder Stewart, sie und ihre vier jüngeren Schwestern auf einen Treck in den Westen mitzunehmen. Auf der langen und beschwerlichen Reise gerät Joanna immer wieder in bedrohliche Situationen. Währenddessen ist Joannas Freundin Linda in der Heimat einer Intrige auf der Spur, die auch den Steinmanns gefährlich werden könnte. Ein romantischer und gleichzeitig spannender Roman aus der Pionierzeit der Vereinigten Staaten von Amerika.
***************************************+

(51) 12. James Ellroy - Die schwarze Dahlie ( HB, 11 CD, 997 Min.)

m.p.N. 2

m.M.
ein spannender Krimi der auf Tatsachen beruht.
Es ist kein üblicher Krimi in dem die Bösen die Bösen sind und die Guten die Guten. Dieser Krimi zeigt die tiefen Abgründe bei der Polizei, korrupt, ein Drogensumpf, brutal, und Sex. Und letztlich die Besessenheit eines Polizisten der den Fall "der schwarzen Dahlie" lösen will, egal will.

KT:
Einer der berühmtesten Romane der klassischen Kriminalliteratur - verfilmt mit Scarlett Johansson
Am 15. Januar 1947 wird auf einem verlassenen Parkgrundstück in Los Angeles die Leiche einer jungen Frau entdeckt - nackt und bestialisch zugerichtet. Erste Ermittlungen ergeben, daß es sich bei der Toten um die junge Elisabeth Short handelt, ein Mädchen, das wie so viele andere den Traum vom Ruhm in Hollywood suchte. Sie landete zunächst auf dem Strich, brachte es jedoch aufgrund ihrer Aufmachung - sie trug ausschließlich schwarze Kleidung und färbte ihr Haar lackschwarz - zu bescheidenem Bekanntheitsgrad. Nach ihrem Tod gab ihr ein findiger Reporter den Namen «Die Schwarze Dahlie» und kreierte damit ein unglaubliches Medienereignis. Wochenlang beherrschte der Mordfall die Titelseiten sämtlicher Zeitungen.
Die Suche nach dem Mörder führt die Polizisten Blanchard und Bleichert tief in die Abgründe der Unterwelt von Los Angeles.
**************************************+

(52) 13. Patrick Woodhead - Der Wolkentempel (2010, 413 S.)

m.p.N. 2 plus

m.M.
mal etwas anderes, ein Abenteuerroman, der, obwohl die Figuren fiktiv sind, einen realen Hintergrund hat. Spannend geschrieben, aber nicht so abenteuerlich und absurd wie manch anderer. Von mir eine klare Leseempfehlung.

KT:
inmitten von Bergen, umhüllt von Wolken, hütet Tibet seinen größten Schatz.

Ein Kloster, hoch oben im Himalaya. Keiner kennt den Weg dorthin.
Zwei junge britische Bergsteiger, bereit für das Abenteuer ihres Lebens.
Ein kleiner Junge auf der Flucht. Die Hoffnung eines ganzen Volkes ruht auf ihm.
Ihnen auf den Fersen chinesische Soldaten. General Zhu weiß, wie man jemanden zum Reden bringt.
Ein tödliches Katz-und-Maus-Spiel. Der Einsatz ist das Schicksal Tibets.
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(53) 14. Beverley Harper - Sonne über dunklem Land (2004, 670 S.)

m.p.N. 2-3

m.M
Das Buch hat mir überraschend gut gefallen. Anders als ich erwartet habe ist es kein Liebeschmöker, sondern behandelt vielmehr die Apardheit in dem restlos zerrissenem Land Afrika.

KT:
1945 kehren zwei Männer aus dem Krieg nach Zululand, Südafrika, zurück. Sie haben nichts gemeinsam: Joe King ist ein Farmbesitzer britischer Abstammung, Wilson Mpande ist ein Zulu-Stammesmann, aber ihre Lebenswege sind untrennbar miteinander verbunden - ebenso wie die Zukunft ihrer Kinder.Liebe und Hass, Freundschaft und Vertrauen, Feindschaft und Argwohn bestimmen das Schicksal der zwei Familien von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart.
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(54) 15. Ana Veloso - So weit der Wind uns trägt (2009, 748 S.)

m.p.N. 3

m.M.
Ein Buch über ganz viel unerfüllte Liebe, stellenweise hart am Kitsch vorbeischrammend.
Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar.

KT:
Sinnlich, leidenschaftlich und sehnsuchtsvoll!

Portugal im Jahre 1908: Die fünfzehnjährige Jujú und der zwei Jahre ältere Fernando schwören sich ewige Liebe – doch zwischen ihnen liegen Welten, denn Jujú ist die Tochter des reichen Großgrundbesitzers Carvalho aus dem Alentejo und Fernando der Sohn armer Bauern. Ein hinreißender Roman über eine verbotene Liebe und gleichzeitig eine große Familiensaga vor dem Hintergrund der jüngeren Geschichte Portugals.
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(55) 16. Levi Henriksen - Bleich wie der Schnee (2005, 335 S.) Highlight

m.p.N. 1

m.M.
was für ein tolles Buch, halb Krimi halb Roman in einer bezaubernden Sprache die ich schon fast als poetisch bezeichnen möchte.
Es wird mit Sicherheit nicht jedermanns Geschmack sein, wie so häufig bei den Skandinaviern.

KT:
Dan Kaspersen sieht sich von allen Seiten verfolgt, seit er vor zwei Jahren zu Unrecht ins Gefängnis geriet. Bei der Rückkehr auf den elterlichen Hof in den tief verschneiten Wäldern Norwegens erwartet ihn der nächste Schicksalsschlag: Sein jüngerer Bruder Jakob soll Selbstmord begangen haben. Und es kommt noch härter: Der örtliche Polizist hält ihn sogar für den Mörder seines Bruders, und Dan muss erkennen, dass die Einwohner seines Heimatortes offenbar beschlossen haben, das schwarze Schaf zu vernichten.
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,
(56) 17. Melanie McGrath - Im Eis (2011, 460)

m.p.N. 3

m.M.
das war mal wieder ein ganz anderer Krimi als gewohnt. Er spielt am Nordpol bei den Inuit. Nicht gänzlich uninteressant, stellenweise sehr schwierig zu lesen was u.a. den vielen fremden Ausdrücken geschuldet ist. Wer weiss schon was Ayaynuaq heißt oder qalunaat und was zum Teufel ist puikaktuq? Mit diesen und vielen anderen Ausdrücken ist das gesame Buch gespickt was den Lesefluss sehr hemmt.

KT:
Ellesmere Island, ein paar hundert Kilometer südlich des Nordpols. Eine gewaltige, einsame Eislandschaft. Zwei amerikanische Touristen machen sich auf einen Jagdausflug. Sie werden geführt von Edie Kiglatuk, einer Inuk-Frau und erfahrenen Arktis-Jägerin. Doch der Trip endet für einen der Männer tödlich. Die Umstände seines Todes bleiben ungeklärt.
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(57) 18. Caren Benedikt - Das Grand Hotel - Die nach den Sternen greifen (2020, 525 S.)

m.p.N. 2-3

m.M.
nunja, wirklich überzeugt hat mich das Buch nicht. Insgesamt war es mir viel zu oberflächlich, nichts was in die Tiefe geht. Es hat mir nette Lesestunden beschert, aber auch nicht mehr.
Die Folgebände werde ich mir nicht besorgen.

KT:
Rügen, 1924. Weiß und prächtig steht es an der Uferpromenade von Binz: das imposante Grand Hotel der Familie von Plesow. Vieles hat sich hier abgespielt, und es war nicht immer einfach, trotzdem blickt Bernadette voller Stolz auf ihr erstes Haus am Platz. Hier hat sie ihre Kinder großgezogen: den ruhigen Alexander, der einmal der Erbe des Grand Hotels sein wird; Josephine, die rebellische Künstlerin, die ihren Weg noch sucht; und den umtriebigen Constantin, der bereits sein eigenes Hotel, das Astor, in Berlin führt. Alles scheint in bester Ordnung. Natürlich gibt es hier und da Streitigkeiten mit ihrer Tochter, und irgendetwas stimmt auch nicht mit dem sonst so fröhlichen Zimmermädchen Marie –, aber all das ist nichts gegen das, was der unangekündigte Besuch eines Mannes auslösen könnte, der Bernadette damit droht, ihr dunkelstes Geheimnis aufzudecken …

Der erste Band einer opulenten Familiensaga.

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(58) 19. Arno Strobel - Der Sarg (HB, 6 CD, 466 Min.)

m.p.N. 5 minus

m.M.
was für ein Sch....rott war das denn bitte? Eine völlig abstruse, an den Haaren herbeigezogene Story mit völlig überzogenen Protagonisten. Ging gar nicht für mich.
Damit hat sich Herr Strobel für mich selber ins absolute "Aus" geschossen.

KT:
Stell dir vor, du liegst in einem Sarg. Und niemand hört dich schreien.

Köln wird durch eine Reihe fürchterlicher Verbrechen erschüttert. Jemand entführt Frauen und begräbt sie bei lebendigem Leib. Der Täter spielt der Polizei Hinweise zu, doch sobald ein Grab gefunden wird, ist die Frau darin bereits tot. Erstickt.
Zur gleichen Zeit hat eine junge Frau einen immer wiederkehrenden Traum. Sie wacht in einem Sarg auf, sie ist gefangen, hilflos, panisch. Sie kämpft, will sich befreien und liegt irgendwann einfach wieder in ihrem Bett. Als sei nichts geschehen. Doch da sind Blutergüsse und Kratzspuren an ihren Händen, Armen und Beinen …
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(59) 20. Peter Gadol - Der lange Regen (1999, 316 S.)

m.p.N. 2

m.M.
Das war wieder ein Krimi nach meinem Geschmack, nicht reisserisch, nicht blutig, ohne jedes Gemetzel, keine nervigen Ermittler mit ihren persönlichen Befindlichkeiten, sondern ein Mann der einen Unfall mit Todesfolge verursacht und ihn verschweigt.
Kann er mit dieser Schuld leben das jemand anders dafür angeklagt und verurteilt wird?


KT:
Als der Rechtsanwald Jason Dark in eine Krise seines Lebens gerät, zieht er sich auf die verlassenen Weingüter seines Vaters in Kalifornien zurück. Lange Tage wandert er durch die Weinberge und atmet den Geruch der Vergangenheit. Schon bald faßt er eine tiefe Zuneigung für dieses Stück Land, und er beginnt sich eine neue Existenz aufzubauen. Und mit dem zur neuer Blüte erwachenden Weinberg wächst auch sein Lebensmut. Doch dann kommt der lange Regen - und mit ihm ein tragisches Unglück, das Jason vor die schwerste Entscheidung seines Lebens stellt.
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(60) 21. Guy Gavriel Kay - Im Schatten des Himmels (2010, 717 S.)

m.p.N. ohne Wertung

m.M.
das ist eines der wenigen Bücher die mir überhaupt nichts sagen, wo ich vorstehe wie der Ochs vorm Berg und nicht weiß was der Autor von mir will. Dazu kommt die Komination China-historisch-Fantasy.
China ist okay, historisch auch, nur mit Fantasy, im speziellen dieser kann ich überhaupt nichts anfangen. Aus dem Grund kann ich auch nicht beurteilen ob das Buch gut ist oder nicht.
Es war ein Versuch wert es (mal) in dem Bereich Fantasy ausprobiert zu haben, zeigte mir aber, mein Genre ist und wird es wohl niemals werden.

KT:
Guy Gavriel Kay ist der Großmeister der historischen Fantasy. Mit ›Im Schatten des Himmels‹ hat er ein bildgewaltiges und fesselndes Epos geschrieben, das in einem phantastischen Reich der Mitte spielt. Kay beschwört das China der Tang-Dynastie herauf und erzählt eine grandiose Fantasy-Geschichte voller Intrigen, Abenteuer und Magie. »250 sardianische Pferde, Geschöpfe von unvergleichlicher Schönheit und Seltenheit!« Als der Kriegermönch und Gelehrte Shen Tai für seine Heldentaten von der Jadeprinzessin des Nachbarreiches belohnt wird, macht ihn das überaus großzügige und gefährliche Geschenk auf einen Schlag zu einem der mächtigsten Männer im Reich der Mitte. Die Herrschenden von Kitai – eine Fantasy-Version des Chinas der Tang-Dynastie – wollen jedoch keinen neuen Konkurrenten neben sich dulden und senden Mörder aus, um Shen Tai aus dem Weg zu räumen. Nach einem ersten Attentatsversuch beschließt Shen Tai, in die Hauptstadt zu reisen, um die Pferde dem Kaiser zum Geschenk zu machen. Begleitet wird er von der jungen Kriegerin Wen Song, die geschworen hat, ihn mit ihrem Leben zu beschützen, und dem berühmten Dichter und Trunkenbold Sima Zian, der seinem jungen Freund mit Rat und Tat zur Seite steht. Die Gefährten erwartet eine abenteuerliche und gefährliche Reise, auf der sich das Schicksal des Reiches entscheiden wird. Mit seiner unvergleichlichen Charakterentwicklung und der großartigen Handlung wird Kays neuestes Werk Liebhaber von historischen Romanen ebenso begeistern wie Fantasy-Fans.
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(61) 22. Malcom Bosse - Zeit der Stürme (2003, 415 S.)

m.p.N. 3

m.M.
diesen Monat habe ich es mit China :-)
Dieses Buch war interessant zu lesen, wenn auch recht schwierig. Zum einen die vielen fremden Namen, dazu die schwer zu verstehende Kultur. Ebenso der Schreibstil der nicht immer flüssig ist.
Insgesamt fand ich das Buch aber lesenswert.

KT:
China, etwa 200 v. Chr.: Yüning, die schöne Tochter eines kaiserlichen Beamten, liebt den jungen Gelehrten Gan Zhong. Der steht unmittelbar vor einer Anstellung bei Hofe, die dem Paar endlich die Hochzeit ermöglichen soll. Als sich jedoch der einflussreiche und machthungrige Lao Wen in Yüning verliebt, wird ihre Liebe auf eine harte Probe gestellt.
Ein farbenprächtiger Roman, der uns in die faszinierende Welt Chinas zur Zeit des Baus der Großen Mauer führt.
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(62) 23. James Patterson - Der Tag an dem der Wind dich trägt(1998, 380 S.)

m.p.N. 2

m.M.
das Buch wird zwar als Thriller ausgegeben, ich selber würde es eher in den Bereich der Medizin-SF anordnen. Menschenversuche in denen Erbgut verändert wird. Recht spannend geschrieben.

KT:
Auf den ersten Blick scheint die elfjährige Max ein normales Mädchen zu sein. Doch sie hat ganz besondere Fähigkeiten, die sie von anderen Menschen unterscheiden - und sie ist auf der Flucht. Sie flieht vor einer Horde Männer, die nur ein Ziel haben: sie zu töten.Als sie auf eine junge Tierärztin und einen ohne offiziellen Auftrag operierenden FBI-Agenten trifft, die ihr zur Seite stehen, ahnt Max, dass sie damit auch die beiden in tödliche Gefahr bringt. Gemeinsam decken die drei eine Verschwörung auf, die an Außergewöhnlichkeit und Grausamkeit alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt. Doch dann machen sie einen entscheidenden Fehler ...
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(63) 24. Sabine Korsukéwitz - Der Zauber des Windes (2003, 622 S.)

m.p.N. 2 minus

m.M.mal ein historisches Buch aus den Zeiten der Hexenverfolgung. Dieses ist kein Herz-Schmerz-Liebe-Dramatik-Buch, sondern die Geschichte eines Kindes welches zur Waise wurde, für viele unbequem, und man versucht sich ihrer auf "legale" Weise zu entledigen indem man ihr alles mögliche und unmögliche unterstellte.
Schnell wird sie als Hexe verschrieen und flüchtet.
Manchmal ist der Schreibstil recht sachlich, aber insgesamt gut lesbar und fernab jeder Romantik.

KT:
Manou ist eine junge Frau, die vor ihrem Seigneur Justin und dessen Frau Angèle von der Burg Buoux flüchtet. Dame Angèle will einen Säugling dem Satan opfern, doch Manou rettet es rechtzeitig. Sie kommt in ein Kloster und spricht sich dort mit der Äbtissin über ihr Leben aus. Bald muss sie jedoch wieder weg und gelangt zu der Apothekerin Azima, die sie die Kräuterkunde erweitern lehrt. Manou wird jedoch bald von Dame Angèle gesucht und ihr wird vorgeworfen, dass sie Justin umgebracht hat. Sie muss in die Alpen flüchten und Schafe hüten. Dort verliebt sie sich in Olivier, doch Angèle lässt ihr keine Ruhe...
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9.180 Seiten gelesen
1.803 Min. Hörbuch
mich findet ihr überall dort wo es Bücher gibt
https://www.buechertreff.de/user/29663-ruhrpottmaedchen/#library

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engineerwife
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zum Regal zu den Gesuchen

Re: Was habt ihr im März gelesen 2020 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 1. Apr 2020, 11:26

Oh, wie schön, der Thread ist ja schon eröffnet ... lieben Dank ... meine Liste kommt hoffentlich noch heute nachmittag ... :)
ich lese: Wenn's am schönsten ist
ich höre: Traum vom Leben & Senfblütensaga (2)
Warteschleife: einige :shock: :lol:
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Re: Was habt ihr im März gelesen 2020 gelesen?

Beitrag von leseleo » 1. Apr 2020, 14:42

Von den bisher vorgestellten Büchern kenne ich keins, wobei ich mir bei "Der Sarg" nicht so ganz sicher bin.
Ich hatte einen schönen Lesemonat, auch wenn 2 abgebrochene Bücher dabei waren und ein Buch welches man sich hätte sparen können.


1.Todesmal (08/2019) – Andreas Gruber – LK – Note 1-2
Eine geheimnisvolle Nonne betritt das BKA-Gebäude in Wiesbaden und kündigt an, in den nächsten 7 Tagen 7 Morde zu begehen. Über alles Weitere will sie nur mit dem Profiler Maarten S. Sneijder sprechen. Doch der hat gerade gekündigt, und so befragt Sneijders Kollegin Sabine Nemez die Nonne. Aber die schweigt beharrlich – und der erste Mord passiert. Jetzt hat sie auch Sneijders Aufmerksamkeit. Und während die Nonne in U-Haft sitzt, werden Sneijder und Nemez Opfer eines raffinierten Plans, der gnadenlos ein Menschleben nach dem anderen fordert und dessen Ursprung in einer grausamen, dunklen Vergangenheit liegt

*
Ich mag die Bücher mit Sneijder. Auch das war wieder richtig spannend

2.Der Duft der weiten Welt: Speicherstadt Saga Teil 1(10/2019) – Fenja Lüders – LK – Note 2 -3

Hamburg, 1912: Mina Deharde liegt der Kaffeehandel im Blut. Kein Wunder, verbringt sie doch jede freie Minute im Kaffeekontor ihres Vaters, mitten in der Hamburger Speicherstadt. Doch beide wissen, dass sie als Frau das Geschäft nicht übernehmen kann, und einen männlichen Erben gibt es nicht. Während Mina davon träumt, mit ihrem Jugendfreund Edo nach New York auszuwandern, hat ihr Vater andere Pläne für sie. Mina muss sich entscheiden: zwischen Pflicht und Freiheit, Liebe und Familie

*War ganz nett, hat mich allerdings sehr an die Hansen Sage erinnert, nur dass die Hansens eben mit Kakao handeln. Ansonsten war es nett und zügig zu lesen, genau richtig wenn man krank ist (war).

3.Grenzgänger (10/2018) – Mechtild Borrmann – SuB – Note 1
Die Schönings leben in einem kleinen Dorf an der deutsch-belgischen Grenze. Wie die meisten Familien hier in den 50er und 60er Jahren verdienen sich auch die Schönings mit Kaffee-Schmuggel etwas dazu. Die 17jährige Henni ist, wie viele andere Kinder, von Anfang an dabei und diejenige, die die Schmuggel-Routen über das Hohe Venn, ein tückisches Moor-Gebiet, kennt. So kann sie die Kaffee-Schmuggler, hauptsächlich Kinder, in der Nacht durch das gefährliche Moor führen. Ab 1950 übernehmen immer mehr organisierte Banden den Kaffee-Schmuggel, und Zöllner schießen auf die Menschen. Eines Nachts geschieht dann das Unfassbare: Hennis Schwester wird erschossen.
Henni steckt man daraufhin 1951 in eine Besserungsanstalt. Wegen Kaffee-Schmuggels. Doch das ist nur ein Teil der Wahrheit.
Die jüngeren Geschwister, die Henni anstelle der toten Mutter versorgt hatte, kommen als Heimkinder in ein kirchlich geführtes Heim. Wo der kleine Matthias an Lungenentzündung verstirbt. Auch das ist nur ein Teil der Wahrheit.

*Inspiriert von der Leseliste vom Februar habe ich es aus meinem SuB gekramt und wieder mal ein Buch gefunden bei dem ich mich „geärgert“ habe, dass es so lange ungelesen auf dem SuB lag.
Ein beeindruckendes Buch, gut geschrieben und entsetzt was Menschen Kindern antun können ohne zu begreifen warum und wie „man“ so etwas machen kann

4. Kranichland (03/2018) – Anja Baumheier – SuB – Note 1

Die Groen-Schwestern wachsen im Ost-Berlin der sechziger Jahre heran. Unterschiedlicher könnten die beiden Mädchen nicht sein: Charlotte, die ältere, brennt ebenso für den Sozialismus wie ihr Vater Johannes, der am Ministerium für Staatssicherheit Karriere macht. Die künstlerisch begabte Marlene hingegen eckt überall an und verliebt sich Hals über Kopf in Wieland, einen Pfarrerssohn, der die DDR kritisch hinterfragt. Mit jedem Tag wächst die Sehnsucht nach einem Leben in Freiheit. Als das junge Paar beschließt, in den Westen zu fliehen, trifft Marlenes Vater eine Entscheidung - mit fatalen Folgen, die noch Jahrzehnte später spürbar sind …
"Kranichland" erzählt anhand des bewegenden Schicksals der Familie Groen fast achtzig Jahre deutsche Zeitgeschichte: von Bombennächten und Vertreibung, Wiederaufbau und Gründung der DDR, über das geteilte Deutschland und die Wende bis heute.

*Ein wunderbares Buch und ganz eindeutig ein Highlight

5. Unsere glücklichen Tage (03/2020) – Julia Holbe – eigenes – Note 3-4
Vier Freundinnen und ein Sommer am Meer, der alles für immer veränderte.
Lenica, Marie, Fanny und Elsa verbringen einen nicht enden wollenden Sommer an der französischen Atlantikküste. Wie ein Versprechen liegt die Zukunft vor ihnen, so ausgelassen und unbeschwert sind sie, dass sie gar nicht merken, wie das Leben seine Weichen stellt. Als sie sich viele Jahre später wiedersehen, erkennen sie, dass ihre Träume sie noch immer wie eine schicksalhafte Kraft verbinden. Trotz allem, was geschehen ist, seit jenem Abend, als Lenica ihren Freund Sean mitbrachte. Und die unaufhaltbare Geschichte ihren Lauf nahm

*Als ich den Klappentext gelesen habe, dachte ich „das ist genau meins“, leider gefehlt. Ich fand es langatmig und stellenweise langweilig. Teilweise habe ich dann nur quer gelesen. Farblose Figuren und auch irgendwie eine langweilige Geschichte weil nichts überraschendes passierte, bzw. man genau wusste wie es weitergeht. Schade

6. Aber Töchter sind wir für immer (07/2019) – Christiane Wünsche – LK – Note 1

Schon lange haben sich die drei Schwestern Johanna, Heike und Britta nicht mehr gesehen. Zu verschieden sind sie, zu weit entfernt voneinander leben sie, zu groß ist das Unbehagen, irgendwie. Jetzt treffen sie sich wieder in ihrem Elternhaus am Bahndamm, inmitten der weiten Felder am Niederrhein.
Hier, in diesem Haus, fing alles an: Das mit ihren Eltern Christa und Hans, verbunden durch die Wirren des Krieges. Das Leben der Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Und das mit Hermine. In diesem Haus geschah so vieles und wurde so vieles verschwiegen. Bis zu diesem einen Tag.

*Definitiv noch ein Highlight, hat mir richtig gut gefallen

7. Niemand weiß, dass du hier bist (01/2019) - Nicoletta Giampietro – LK – Note 2

Siena, 1942. Der zwölfjährige Lorenzo soll den Krieg bei seinem Großvater und seiner Tante überstehen. Noch ist es in der Toskana friedlich. Auf den weiten Plätzen der verwinkelten Stadt freundet er sich mit Franco an, der seine glühende Verehrung für den Duce teilt. Die Begeisterung bekommt erste Risse, als er Daniele kennenlernt. Daniele ist Jude. Als die Deutschen die Stadt besetzen und beginnen, jüdische Familien zu deportieren, kann Lorenzo nicht zusehen. Doch seine Entscheidung bringt nicht nur seine Freundschaft mit Franco in Gefahr, sondern auch seine Familie und ihn selbst.

*Hat mir gut gefallen, auch wenn mich irgendwas gestört hat was ich gar nicht so richtig benennen kann.

8. Das Seelenhaus (08/2014) – Hannah Kent – SuB – Note 1
"Sie sagen, ich soll sterben. Sie sagen, ich hätte Männern den Atem gestohlen und jetzt müssten sie mir den meinen stehlen."

Island 1828. Agnes ist eine selbstbewusste und verschlossene Frau. Sie wird als hart ­arbeitende Magd respektiert, was sie denkt und fühlt, behält sie für sich. Als sie des Mordes an zwei Männern angeklagt wird, ist sie allein. Die Zeit bis zur Hinrichtung soll sie auf dem Hof eines Beamten verbringen. Die Familie ist außer sich, eine Mörderin beherbergen zu müssen – bis Agnes Stück um Stück die Geschichte ihres Lebens preisgibt.
Die Tat war grausam: zwei Männer erschlagen, erstochen und verbrannt. Die angeblichen Täter, neben Agnes Magnúsdóttir ein junges Paar, werden zum Tode verurteilt. Vor allem an Agnes will der zuständige Landrat ein Exempel statuieren.
Scheinbar ungerührt nimmt Agnes das Urteil hin, ebenso wie die Ablehnung der Familie. Erleichtert, dem Kerker entkommen zu sein, kann sie bei der Arbeit manchmal ihr Schicksal vergessen. Vieles hier ist ihr vertraut: die schroffe Landschaft, die ärmliche Torfbehausung, der harsche Ton der Hausherrin. Ihr ganzes Leben war davon bestimmt – bis sie einen Mann kennenlernte und sich nach langer Zeit erlaubte, sich ihre Sehnsucht nach Liebe und Zugehörig­keit einzugestehen. Der Schmerz über seinen Tod, der ihr nun angelastet wird, überlagert alles, auch die Angst vor dem eigenen Tod. Schließlich vertraut sich Agnes einem jungen Vikar an, der sie auf den Weg der Reue und Buße führen soll. Während der langen Gespräche, die die ganze Familie mithört, ist es vor allem
Margrét, die Hausherrin, die ahnt, dass die offizielle Wahrheit über Agnes vielleicht falsch sein könnte.

*Noch ein Highlight diesen Monat! Auch wenn Ortsnamen und die Namen der Menschen anfangs schwierig zu merken waren, die Sprache teilweise etwas „merkwürdig“ für die heutige Zeit war, fand ich das Buch richtig gut.

9.Schiffsmord (02/2020) – Katharina Peters -LK – Note 3
Im Hafen von Sassnitz wird auf einer Yacht eine Leiche gefunden: Florian Gerber, ein Finanzbeamter aus Stralsund, ist offenbar bereits tot auf das Schiff gebracht worden. Romy Beccare kann zunächst nichts Auffälliges in der Biografie des Toten entdecken – außer, dass ihm die Yacht offensichtlich gehört hat. Wie kann ein Finanzbeamter zu soviel Geld kommen? Dann erfährt sie, dass Gerber sich seit dem Tod seiner kleinen Nichte sehr verändert hat. Das Mädchen starb bei einem Verkehrsunfall, weil Gaffer den Rettungskräften den Weg versperrten. Gerber hat sich intensiv auf die Suche nach den Schuldigen gemacht. Musste er deshalb sterben?

*Irgendwie fand ich es langweilig und langatmig

10. Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem. (03/2019) -Camilla Läckberg – ebook – Note 4
Faye und Jack sind das absolute Traumpaar. Sie haben das erfolgreichste Unternehmen Stockholms aufgebaut, wohnen in einem luxuriösen Apartment und sind umgeben von den Reichen und Schönen. Die gemeinsame Tochter Julienne ist die Krönung ihres Glücks.
Doch der Schein trügt. Fayes Leben dreht sich nur noch um den verzweifelten Versuch, Jack zu gefallen. Seine Verachtung ist in jeder seiner Gesten spürbar. Was verbirgt ihr einst liebevoller Mann vor ihr? Als Jack und Julienne von einem Bootstrip nicht zurückkehren und die Polizei eine Blutlache im Apartment entdeckt, fällt der Verdacht schnell auf Jack. Hat er seine eigene Tochter ermordet? Nichts in Fayes Leben ist mehr so, wie sie es kannte

*Irgendwie ganz anders als die Bücher die ich bisher von Frau Läckberg gelesen habe. Teilweise dachte ich, ich lese einen Softporno. Fand ich dann relativ doof und billig. Wird bei amazon unter Thriller gelistet, hinter dem Buch steht allerdings „Roman“. Ein Thriller ist es wohl kaum, und ein Roman??? So richtig spannend war es auch nicht, dafür war es zu vorhersehbar und sehr, sehr schnell wusste man wie es ausgeht. Man hat nicht wirklich was verpasst wenn man es nicht gelesen hat.


Abgebrochen habe ich

Kalthaus (01/2020) – Rolf Dieckmann – LK – abgebrochen
Eigentlich will der ehemalige Kriminaloberkommissar Erik Corvin nichts mehr mit Ermittlungen zu tun haben, nachdem er den Beruf des Polizisten endgültig an den Nagel gehängt hat. Aber das spurlose Verschwinden einer jungen Frau aus adeligem Haus und die traurigen Augen ihrer Freundin reizen die Sinne des Spürhundes. Außerdem muss er in eigener Sache ermitteln, denn woher stammt der Plastiksack voller Geldscheine, den jemand auf seinem Hof versteckt hat? Und welches Geheimnis hütet die gepiercte Schönheit mit der widerborstigen Punkerfrisur, die sich in einem seiner schwachen Momente bei ihm einquartiert hat? Bis Corvin die Zusammenhänge erkennt, steckt er bereits mitten drin und steht einigen Leuten erheblich im Wege. Corvins zweiter Fall spielt wieder im Wendland.

*Genauso pillepalle wie sich der Klappentext liest war das Buch. Absolut nicht meins.

Die verlorene Hälfte meines Herzens (04/2018) - Ann O'Loughlin – SuB
Irland in den 1950er-Jahren. Gefangen in einer unglücklichen Ehe verliebt sich Grace in einen jungen Arzt aus Indien. Eine Scheidung kommt nicht infrage, und als Grace auch noch schwanger wird, sucht die Familie nach einer Lösung. Grace wird auf Betreiben ihrer eigenen Tante und mit Einverständnis ihres Mannes in eine Irrenanstalt eingewiesen. Dreißig Jahre später kommt Graces Tochter Emma der Wahrheit auf die Spur: Als Emma nach dem Tod des Vaters nach Dublin zurückkehrt, um den Nachlass zu regeln, enthüllt sie die tragische Geschichte ihrer Mutter und macht sich auf die Suche nach ihr
*In dieses Buch bin ich irgendwie gar nicht rein gekommen, ich fand Emma furchtbar, nervig und hatte auch keine Geduld auf den Moment zu warten bei dem es beim Lesen „Klick“ macht

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Re: Was habt ihr im März gelesen 2020 gelesen?

Beitrag von Kleine_Raupe » 1. Apr 2020, 15:20

Uiuiui, dann wird es wohl Zeit, dass ich Grenzgänger und Kranichland lese, scheinen ja tolle Bücher zu sein! Ich vernachlässige meinen SUB immer noch sträflich wegen den vielen gewonnenen Büchern und WB. :oops: :roll:

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Re: Was habt ihr im März gelesen 2020 gelesen?

Beitrag von dieleistens » 1. Apr 2020, 20:15

Grenzgänger kenne ich noch nicht, aber Kranichland ist der absolute Wahnsinn, Räupchen......es war eins meiner Jahreshighlights......wenn es nicht sogar eins meiner Top Ten Bücher überhaupt ist
Es gibt nicht viele Bücher, die mich so bewegt und vor allem noch so lange gedanklich beschäftigt haben

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Re: Was habt ihr im März gelesen 2020 gelesen?

Beitrag von leseleo » 2. Apr 2020, 16:24

Kleine_Raupe hat geschrieben:
1. Apr 2020, 15:20
Uiuiui, dann wird es wohl Zeit, dass ich Grenzgänger und Kranichland lese, scheinen ja tolle Bücher zu sein! Ich vernachlässige meinen SUB immer noch sträflich wegen den vielen gewonnenen Büchern und WB. :oops: :roll:
Ja, das solltest du unbdedingt machen! ;)

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Re: Was habt ihr im März gelesen 2020 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 2. Apr 2020, 16:35

leseleo hat geschrieben:
2. Apr 2020, 16:24
Kleine_Raupe hat geschrieben:
1. Apr 2020, 15:20
Uiuiui, dann wird es wohl Zeit, dass ich Grenzgänger und Kranichland lese, scheinen ja tolle Bücher zu sein! Ich vernachlässige meinen SUB immer noch sträflich wegen den vielen gewonnenen Büchern und WB. :oops: :roll:
Ja, das solltest du unbdedingt machen! ;)
Oh ja, unbedingt!!!
ich lese: Wenn's am schönsten ist
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Warteschleife: einige :shock: :lol:
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Re: Was habt ihr im März gelesen 2020 gelesen?

Beitrag von welikaja » 6. Apr 2020, 18:53

jetzt habe ich wieder zwei Bücher auf der Wunschliste....
Man kann ja schließlich auf die Meinung eines Menschen nichts geben, der noch nicht dazu gekommen ist, sich den Kopf klar zu trinken!
Ich höre "State of Terror" von Hillary Rodham Clinton

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Re: Was habt ihr im März gelesen 2020 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 8. Apr 2020, 11:42

Endlich, endlich kommt nun auch meine Liste ... ;)

Ich habe gelesen:

01. Gerecht ist nur der Tod von Judith Bergmann (02/2020)

Vor den Augen der Gäste wird ein prominenter Kölner Unternehmer auf dem Weg zum Traualtar erschossen. Hauptkommissar Schellenberg und sein Team werden bei ihren Ermittlungen von der Psychologin Ina Reich begleitet. Auf Wunsch der Polizeibehörde soll sie die seelische Belastung der Kripomitglieder untersuchen. Aber nicht jeder im Team heißt Ina willkommen. Kommissarin Bulut bespitzelt die stille Beobachterin, die immer mehr Mühe hat, ein sorgsam gehütetes Geheimnis aus ihrer Vergangenheit vor der Aufdeckung zu bewahren. Als zum Entsetzen aller einer aus den eigenen Reihen in den Kreis der Verdächtigen gerät, erscheint plötzlich alles bisher sicher Geglaubte in einem ganz anderen Licht.

Note 2: Liebe Judith oder Jutta, na das war ja mal ein Roman mit WOW-Effekt! Bis zum Schluss tappte ich im Dunkeln, um dann ein wenig nachdenklich das Buch zuzuklappen und das Gelesene erstmal sacken zu lassen.

Doch kurz zum Inhalt: Die Psychologin Ina Reich wird von der Polizeibehörde eingeladen, eine Ermittlung zu begleiten und gleichzeitig zu beobachten, wie groß der Druck auf Beamten tatsächlich ist, die gedrängt durch die Politspitze und Öffentlichkeit zur schnellen Aufklärung genötigt werden. Gleich ihr erster Fall betrifft einen prominenten Kölner Geschäftsmann, der nur wenige Minuten vor seiner Trauung vor der Kirche erschossen wird. Dank des Bekanntheitsgrades des Ermordeten ist die Aufregung unter der Bevölkerung und auch bei der Presse groß. Während Ina eher als stille Beisitzerin fungiert, laufen bei HK Schellenberg und KK Sibel Bulut mit ihrem Team die Ermittlungen bald auf Hochtouren. Von Anfang an bewundert die Psychologin die Ermittlungsmethode des Hauptkommissars, doch in Sibel findet sie keine Freundin. Wie sich bald herausstellen soll, haben beide ihre eigenen Päckchen zu tragen, die so gar nicht kompatibel sind …
Im Zuge der Story wurden mir beim Lesen nach und nach die Augen ein Stückchen weiter geöffnet. Doch lange stand für mich nicht fest, wer zu den Guten und wer zu Bösen gehört. Trotz der Schwere der Verbrechen, die sich nach und nach noch ereignen und trotz der Kälte einiger Charaktere, ist das Buch nicht reißerisch aufgezogen. Im Gegenteil. Es ist eher unaufgeregt und hält dennoch durch das ganze Buch eine Spannung am Laufen, die mich fasziniert hat. Hass, Rachegelüste und auch Hilflosigkeit lassen einiger der Protagonisten in Abgründe steigen, die ich lieber nicht mit angesehen hätte …

Liebe Jutta, nun kann ich es ja sagen – es handelt sich bei Judith Bergmann um das Pseudonym von Jutta Profijt – ich finde, dir ist mit „Gerecht ist nur der Tod“ ein großartiger Thriller geglückt. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und verdiente vier von fünf Sternen.

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02. Die Diva von Michelle Marly (02/2020)

Venedig, 1957: Maria Callas ist die größte Sängerin ihrer Zeit, doch die künstlerische Perfektion, die sie auf der Bühne verkörpert, beginnt ihren Tribut zu fordern. Ihre Stimme droht zu versagen, und Maria sehnt sich nach einer Auszeit – die ihr jedoch weder von der Welt der Oper noch von ihrem Mann und Manager Meneghini zugestanden wird. Dann begegnet sie dem Reeder Aristoteles Onassis, und gegen alle Widerstände verlieben sich die beiden – bis Onassis die Bekanntschaft von Jackie Kennedy macht ...

Note 1: In dieser Buchreihe um „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“ wurden schon so einige großartige Geschichten erzählt und „Die Diva“ ist definitiv eine davon. Michelle Marly, hinter deren Namen sich die bekannte Autorin Micaela Jary verbirgt, hat es geschafft mich zu faszinieren von der Welt der Reichen, Schönen und Traurigen.
Dieser autobiografische Roman um die berühmte Opernsängerin Maria Callas beleuchtet nicht ihr ganzes Leben, sondern pendelt zwischen den späten 50er und den späten 60er Jahren hin und her. Er lässt uns teilhaben daran wie Maria die Liebe ihres Lebens, den reichen griechischen Reeder Aristoteles Onassis, kennenlernt aber auch daran, wie sie ihn wieder verliert. Immer wieder blitzen auch Kindheits- und Jugenderinnerungen der Diva zwischen den Zeilen auf und erzählen von einem Vater, der die Familie verlässt und einer Mutter, die an Grausamkeit schwer zu überbieten ist. Was habe ich mitgefiebert und oft mitgelitten mit einer Frau, die ihr ganzes Leben lang getrieben war. Getrieben erst von der immer fordernden Mutter Evangelica, schließlich von ihrem eifersüchtigen und geldhungrigen Mann Meneghini und vom Leben und der Liebe an sich. “Da sind zwei Leute in mir, Maria und Die Callas…”, erklärte die große Maria Callas einst in einem von vielen Interviews. Wahre Worte, denn sie verkörperte so viel Leidenschaft, Liebe aber auch Trauer und Hass, dass es viel zu viel für ein kleines Herz wäre.
„Die Diva“ von Michelle Marly beinhaltet so viel Intensivität und Ausdrucksstärke, dass ich mich schwertat, das Buch aus der Hand zu legen. Ich bin so begeistert von der Bereicherung, die er mir beschert hat, dass ich einen ganzen Sternenregen vergeben möchte. Vielen Dank an die Autorin für viele schöne Lesestunden.

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03. Vergiss das mit der Liebe von Emma Peters (12/2019)

Essen, 1913.
Fräulein sein hinter der Theke im Konsum mit einem weißen Spitzenhäubchen – so stellt sich Käthe die Zukunft vor. Als Dienstmädchen in Stellung nach Den Haag zu gehen, um dort eine Aussteuer zu verdienen, das war etwas für die älteren Schwestern, die strenge Lisbeth und die kränkliche Änne. Was soll Käthe in einem fremden Land, dessen Sprache sie nicht spricht und wo sie vielleicht silberne Löffel bekommt, aber keine Gelegenheit, Bekanntschaften zu machen? Wenn Änne nur erst wieder gesund ist, steht Käthes Plänen nichts mehr im Weg. Es sei denn, es gibt tatsächlich Krieg, aber wer glaubt da schon dran ...

Note 1: Unsere Protagonistin Käthe hat große Pläne. Eigenhändig hat sie – die sie gerade erst mit der Schule fertig geworden ist – ihre Zukunft für sich geplant. Ich war schwer beeindruckt, wie sie das alles für sich in die Hand genommen hat. Doch sie hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Sie soll ihren beiden älteren Schwestern nach Amsterdam folgen und dort vor allen Dingen der armen Änne, die von jeher eher kränklich ist, unter die Arme greifen. Eine kleine Verkäuferin haben die Eltern nicht auf dem Schirm. Widerwillig macht sie sich auf den Weg in eine ihr so gar nicht passende Zukunft. Doch Käthe wäre nicht Käthe, wenn sie nicht auch diese Situation meistern würde … und dann kommt wieder alles anders als geplant. Der Erste Weltkrieg bricht aus und während zu Anfang die Männer noch jubelten, holt auch sie die Gewalt, Kälte, der Hunger und das Leiden der kriegerischen Tätigkeiten ein. Und gar mancher wird gar nicht mehr nach Hause kommen …
Die Autorin Emma Peters hat mit ihrem Debütroman ein kleines Meisterwerk kreiert, das mich bewegt zurückgelassen hat. Ganz ohne Kitsch und Schnörkel fängt sie das Leben der einfachen Leute vor guten hundert Jahren ein. Sie schafft ein emotionales Setting, von dem ich beim Lesen das Gefühl hatte, genau so muss es gewesen sein. Sie nimmt ihre Leser mit in das tägliche Leben im Ruhrpott und im fremden Amsterdam. Durch sie habe ich zum Beispiel gelernt was es heißt, Mutter so vieler Kinder zu sein, dass man sich eigentlich gar nicht um alle individuell kümmern kann. So kann dann auch Käthes Mutter ihre Liebe gar nicht breit genug streuen und konzentriert sich auf die kränkelnde Änne. War das Leben damals immer gerecht? Sicher nicht aber ich denke, auch Käthe konnte es trotzdem ausleben und am Ende wird alles gut, irgendwie…
Mir hat der Roman ausgesprochen gut gefallen. Von mir gibt es fünf von fünf Sternen.
Ganz besonders beeindruckt hat mich auch dein Lebenslauf, liebe Emma. Die kleine Käthe scheint dir selbst nicht unähnlich zu sein. Geht nicht gibt’s nicht … ich hoffe, wir hören noch viel von dir!

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04. Ich erwarte die Ankunft des Teufels von Mary Maclane (1901 & 03/2020)

Die 19-jährige Mary MacLane wünscht sich Napoleon oder am besten gleich den Teufel als Liebhaber. Sie träumt von einer Revolution, während sie mit ihren Mitmenschen in dem tristen Bergarbeiterstädtchen in Montana genauso wenig anfangen kann wie mit ihren häuslichen Pflichten und der kargen Landschaft. Mary fühlt sich einsam auf der Suche nach sich selbst und dem guten Leben – und feiert trotzdem kraftvoll das eigene Ich.
Die junge Frau aus der Provinz war völlig unbekannt, als sie 1902 ihr erstes, im Tagebuchstil verfasstes Buch veröffentlichte. Es wurde zum Skandal und MacLane schlagartig berühmt – in wenigen Wochen gingen mehr als 100.000 Exemplare über den Ladentisch.
Auch über 100 Jahre später fasziniert es ungemein, wie virtuos und selbstverständlich MacLane sämtliche Konventionen über den Haufen wirft, wie sie zwischen Größenwahn und Todessehnsucht, Resignation und Euphorie tänzelt.
Die literarische Wiederentdeckung des Jahres!

Note 3: Auf diese Wiederentdeckung hatte ich mich besonders gefreut. Schon das dunkelrote Cover mit der trotzig aber auch etwas lasziv dreinschauenden Mary Maclane hatte mich im Voraus fasziniert. Ich liebe Bücher über Frauen, die anders sind und sich vor über 100 Jahren schon trauten offen zu reden, ja gar zu provozieren. Dennoch kam ich mit dem Schreibstil nicht so wirklich klar. Die Autorin hat ihr Buch wie ein Tagebuch aufgebaut, man könnte es so eine Art Selbstanalyse nennen. In längeren und kürzeren fast täglichen Abschnitten lädt sie ihre geneigten Leser in ihre Gedankenwelt ein, spart nicht mit Kritik an anderen aber auch an sich selbst, gleichzeitig zelebriert sie sich und das Leben. Immer wieder fragte ich mich, will sie herausfordern und auf sich aufmerksam machen oder fällt sie tatsächlich manchmal in eine Art tiefe Depression, die man ihr nicht mal wirklich verdenken könnte? Immerhin hat ihr Stiefvater ihre Studienpläne – sie wollte wie ihre ältere Schwester zur Yale University – zunichte gemacht und ihr erzählt, dass dafür kein Geld mehr vorhanden sei. Für Mary war das wahrscheinlich eine klare Kampfansage.
Sehr gut gefallen habt mir das Nachwort der Übersetzerin, in dem sie viele klärende Worte zu diesem Projekt und auch Mary als Person verliert. Alles in allem war das sicher eine anspruchsvolle Übersetzungsaufgabe. Ich wünsche dem Reclam Verlag, der mir natürlich bestens aus meiner eigenen Jugend im Gymnasium in Form der kleinen gelben Büchlein bekannt ist, viel Erfolg mit Mary Maclanes Buch und bedanke mich für das überlassene Rezensionexemplar.
Ich vergebe für das Buch drei von fünf Sternen.

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05. Die uns lieben von Jenna Blum (06/2016)

Fünfzig Jahre lang hat Trudys Mutter kein Wort über ihre Vergangenheit verloren. Doch es gibt ein verstörendes Souvenir, tief vergraben in der Wäscheschublade: ein Familienporträt, auf dem sie und ihre kleine Tochter gemeinsam mit einem Nazi-Offizier zu sehen sind, einem Obersturmführer von Buchenwald.

Note: keine, da Abbruch. Schade eigentlich, da die Thematik durchaus interessant ist und auch das von Trudy in Amerika geplante Projekt einiges an Potential in sich hat. Warum also habe ich nicht zu Ende gelesen? An der Geschichte selbst und somit ja eigentlich an der Autorin hat mich gestört, dass sie die Thematik doch sehr „schwarz-weiß“ behandelt hat. Es gab die guten Deutschen, die alles gegeben haben und die Schlechten, die Juden und Minderheiten verfolgt und gequält haben. Die vielen Menschen dazwischen hat sie meiner Meinung nach vollkommen außer Acht gelassen. Dass dann neben vielen Rechercheschnitzern auch noch alle Anführungszeichen in der direkten Rede fehlen, hat den Lesefluss nicht wirklich gesteigert. Na ja, einen Versuch war’s wert und Gott sei Dank sind die Geschmäcker ja nicht alle gleich, was die vielen positiven Bewertungen zeigen.

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06. Haarmann von Dirk Kurbjuweit (02/2020)

Im Hannover der 1920er-Jahre verschwinden Jungs, einer nach dem anderen, spurlos. Steckt ein bestialischer Massenmörder dahinter? Für Robert Lahnstein, Ermittler im Fall Haarmann, wird aus den Gerüchten bald schreckliche Gewissheit: Das Deutschland der Zwischenkriegszeit, selbst von allen guten Geistern verlassen, hat es mit einem Psychopathen zu tun. Lahnstein, der alles dafür gäbe, dass der Albtraum aufhört, weiß bald nicht mehr, was ihm mehr zu schaffen macht: das Schicksal der Vermissten; das Katz-und-Maus-Spiel mit dem mutmaßlichen Täter; die dubiosen Machenschaften seiner Kollegen bei der Polizei; oder eine Gesellschaft, die nicht mehr daran glaubt, dass die junge Weimarer Republik sie vor dem Verbrechen schützen kann.

Dirk Kurbjuweit inszeniert den spektakulärsten Serienmord der deutschen Kriminalgeschichte psychologisch raffiniert und extrem fesselnd. Eindringlich ergründet er die dunkle Seite der wilden 1920er-Jahre, zeigt ein Zeitalter der traumatisierten Seelen, der politischen Verrohung, der massenhaften Prostitution. So wird aus dem pathologischen Einzelfall ein historisches Lehrstück über menschliche Abgründe.

Note 1: Im Unterschied zu vielen anderen Rezensenten, bin ich begeistert von diesem Buch. Der mir bis dahin unbekannte Journalist und Autor Dirk Kurbjuweit hat es meiner Meinung nach ganz wunderbar geschafft, die Atmosphäre im Hannover der 1920er Jahre einzufangen und auf Papier zu bannen. Es war bestimmt keine einfache Zeit. Der verlorene Erste Weltkrieg hatte seine Spuren bei der Bevölkerung hinterlassen. Hunger und Armut sind omnipräsent und verleiteten so manchen dazu, auch mal vom Pfad der Tugend abzukommen und in eine andere Welt einzutauchen. Eine Welt, in der man sich ein wenig Liebe und Obdach erhoffte. Und genau das riss auch einige der mindestens 24 Jungs und junge Männer in den Tod, denn sie fielen dem dem sogenannten „Werwolf von Hannover“ zum Opfer. Akribisch und mit viel Beharrlichkeit versucht der fiktive Ermittler Robert Lahnstein Haarmann auf die Spur zu kommen. Sogar in den eigenen Reihen stößt er dabei nicht immer auf Gegenliebe. Doch er gibt nicht auf und bringt den Schlächter schließlich zu Fall und damit auf’s Schafott. Von 1918 bis 1924 trieb Haarmann sein Unwesen in Hannover. Sieben lange Jahre verbreitete er Angst und Schrecken bis er endlich geschnappt wurde und die Stadt wieder aufatmen konnte …
Für die Aufklärung gebraucht der Autor einen eher trockenen Schreibstil, der mich aber faszinierte und an manchen Stellen regelrecht zum Gruseln brachte. Als einziges Manko möchte ich die fehlenden Anführungszeichen in der direkten Rede anbringen, doch die rechtfertigen für mich keinen Sterneabzug. Von mir gibt es volle fünf von fünf Sternen und einen Dank an den Autor für spannende und schaudervolle Lesestunden!

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07. Unsere wunderbaren Jahre von Peter Prange (10/2016)

Es ist der 20. Juni 1948. Das neue Geld ist da – die D-Mark. 40 DM „Kopfgeld“ gibt es für jeden. Für die drei so verschiedenen Schwestern Ruth, Ulla und Gundel, Töchter des geachteten Fabrikanten Wolf in Altena. Für Tommy, den charmanten Improvisateur, für den ehrgeizigen Jung-Kaufmann Benno, für Bernd, dem Sicherheit das Wichtigste ist. Was werden die sechs Freunde mit ihrem Geld beginnen? Welche Träume und Hoffnungen wollen sie damit verwirklichen? Schicksalhaft sind sie alle verbunden – vom Wirtschaftswunder über die Geschäfte zwischen den beiden deutschen Staaten bis zum Begrüßungsgeld nach dem Mauerfall. Sechs Freunde und ihre Familien machen ihren Weg, erleben über drei Generationen die Bundesrepublik der D-Mark – und den Beginn der neuen, europäischen Währung.

Note 2: Puh, geschafft, was für ein Werk! Mit seinen knapp 1000 Seiten ist der Roman „Unsere wunderbaren Jahre“ von Peter Prange wahrlich kein Pappenstiel. Für mich aber hat sich das Durchhalten gelohnt. Was für eine schöne Idee, den Roman im eigenen Heimatort spielen zu lassen und als Vorlage, die Liebesbriefe der eigenen Eltern zu verwenden. In groben Zügen dreht sich die Geschichte um das Schicksal der drei Wolf Mädels und ihren Freunden Thommy, Benno und Bernd. Sie spielt in Altena, einer Stadt in Westfalen, die auch im wahren Leben durch die Produktion der neuen Währung bekannt wurde. Der Roman deckt die Zeit der D-Mark ab, beginnt quasi mit dem Urknall, der Ausgabe von 40 DM Startgeld für jeden. Der Krieg steckt der älteren Generation 1948 noch in den Knochen. Aus vielen Köpfen ist die vergangene Naziherrschaft auch durch den weißesten Persilschein noch nicht ganz wegzudenken. Doch die sechs jungen Leute haben Zukunftsversionen, die einem mehr, die anderen weniger, und so beginnt sich die Geschichte zu entwickeln. Der bekannte Autor – der sich witzigerweise selbst mit in die Story eingebunden hat – hat es sich nicht einfach gemacht. Akribisch hat er die Geschichte jener Zeit in Ost und West recherchiert. Immer wieder bildet er zeitgenössische Anekdoten und Begebenheit ab, die mir damals kein Geschichtslehrer so gut hätte vermitteln können. Die Unterteilung des Romans in sechs große Abschnitte weckte in mir immer wieder die Neugier, wie es wohl weitergehen wird für die Menschen aus Altena, die natürlich mit der Zeit ihr Glück auch in anderen Ecken Deutschlands suchten.
Wie ich es von Peter Prange gewohnt bin, las sich das Buch flüssig und belohnte mit einer anschaulichen und interessanten Schreibweise. Bei der Fülle an Informationen blieb die ein oder andere Länge nicht aus, deshalb gibt es von mir nicht ganz die Bestnote aber solide vier von fünf Sternen vergebe ich gerne. Übrigens hatte ich das Vergnügen den sympathischen Autor zu einer Lesung zu diesem Buch in Stuttgart kennenlernen zu dürfen. Warum das Buch nun noch über drei Jahre im Regal schlummern musste, ist mir ein wenig unverständlich. Erst die Verfilmung des Werkes hat nun doch endlich meine Neugier und vor allem meinen Ehrgeiz geweckt. Ein wirklich empfehlenswertes Buch!

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08. Ein Traum vom Glück von Eva Völler (03/2020)

Essen 1951: Nach der Flucht aus der Kriegshölle Berlin hat die junge Katharina Unterschlupf bei der Familie ihres verschollenen Mannes gefunden. Aber das Zusammenleben mit der barschen, zupackenden Schwiegermutter auf engem Raum fällt der lebenshungrigen Frau schwer. Sie will ein besseres Leben für sich und ihre beiden Töchter. Mit trotziger Entschlossenheit versucht sie, ihrem ärmlichen Umfeld zu entfliehen. Doch dann begegnet sie dem traumatisierten Kriegsheimkehrer Johannes ...

Note 2: Die Nachkriegszeit war bestimmt nicht immer einfach und keiner versteht das besser als die einfachen, ehrlichen Menschen in Essen. Katharina, die Frau von Karl, der wohl im Krieg geblieben ist, kann auch ein Lied davon singen. Notgedrungener weise muss sie um Asyl bei Oma Mine, ihrer Schwiegermutter, bitten. Oma Mine ist fest davon überzeugt, dass ihr Sohn Karl noch lebt und wiederkommen wird. Ihre Meinung wird bestärkt, als einer ihrer Enkelsöhne überraschend aus russischer Gefangenschaft zurückkehrt. Inzwischen jedoch sind sechs lange Jahre vergangen und Katharina möchte mal wieder leben, lachen und lieben dürfen. Die beiden Frauen haben es nicht leicht in der engen Wohnung und mit neugierigen Nachbarn, denen so gar nichts entgeht …
Mit diesem Buch – besser gesagt dem Auftakt zu einer neuen Reihe, die im Herzen des Ruhrpotts spielt – hat sich die Autorin Eva Völler einen großen Traum erfüllt und eine Idee verwirklicht, die schon jahrelang in ihrem Kopf rumspukte. Frau Völler, sonst eher bekannt für ihre leichten Frauenroman, hat es geschafft, mich mit diesem Buch zu überzeugen. Es ist ihr wunderbar gelungen, den Geist der damaligen Zeit einzufangen. Die Charaktere wirken nicht zuletzt durch ihren manchmal etwas rauen Ruhrpott Slang sehr authentisch. Das Buch liest sich wunderbar flüssig und hat mir die Nachkriegszeit nähergebracht. Die tollen Gerichte, die Oma Mine trotz der eher noch kargen Zeit auf den Tisch gebracht hat, haben mich neugierig gemacht und recherchieren lassen, genauso, wie ich es mag. Nun bin ich sehr gespannt, wie es weitergehen wird mit der Familie und bedanke mich an dieser Stelle ganz herzlich für die tolle Begleitung in der Runde und das vom Verlag bereit gestellte Leseexemplar.

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09. Belmonte von Antonia Riepp (04/2020)

Als ihre Großmutter Franca überraschend stirbt, erbt Simona, italienisch-deutsches Gastarbeiterkind in der dritten Generation, deren Elternhaus in den italienischen Marken, von dessen Existenz sie bis dahin nichts wusste. Die junge Landschaftsgärtnerin aus dem Allgäu macht sich auf in das ferne Belmonte, ein verträumtes, mittelalterliches Dorf auf einem Hügel, in dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Dort findet sie auf Kassetten Francas Lebensbeichte. Stück für Stück und Geschichte für Geschichte folgt Simona den Spuren ihrer Vorfahren in ein verlassenes Kloster, zu einem ehemals feudalen Gutshof und dessen menschenscheuem Besitzer, bis sie am Ende eine erschreckende Wahrheit enthüllt …

Note 2: Belmonte … ein typisches kleines Dorf „an der Wade des italienischen Stiefels“ und die Schicksale starker Frauen … das versprach eine interessante Geschichte zu werden. Ich wurde nicht enttäuscht. Simona, eine junge Frau, die auf der Suche nach sich selbst und dem Geheimnis ihrer italienischen Familie ist, macht sich auf den Weg. Sie hatte nichts geahnt von dem kleinen Hof, den ihre verstorbene Großmutter ihr vermacht hatte und wurde mehr als positiv überrascht, als sie dort ankam. Aber warum hatte Franca ihr nie davon erzählt? Worin lag das Geheimnis um das Leben ihrer Vorfahren?
Schicht für Schicht entblättert Antonia Riepp – hinter der sich die bekannte Krimiautorin Susanne Mischke verbirgt – was damals geschah. Sie erzählt aus immer wieder unterschiedlichen Blickwinkeln das Leben von Teresa, der Urgroßmutter, die in dem kleinen Bergdorf wahrlichen keinen einfachen Stand im Leben hatte. Von Franca, der Großmutter, die als erste den Schritt nach Deutschland wagte und natürlich von Simona, die sich zwischen ihren beiden Nationalitäten hin und her gerissen fühlt. Besonders spannend fand ich die Beschreibungen um ein „Gastarbeiterleben“ in Deutschland aber auch die Schilderungen der noch tieferen Vergangenheit und der Gegenwart in Belmonte waren sehr gut gelungen. Es ist ein Roman, der Lust auf Reisen macht und Italien für mich zum Leuchten brachte. Eine Geschichte mal anhand des weiblichen Stammbaums erzählt, fand ich eine schöne Idee. Hiermit komme ich aber leider auch zu meinem kleinen Sternenabzug. Der Stammbaum in der vorderen Buchklappe gibt meiner Meinung vorab zu viele Informationen preis. Ich rate jedem potentiellen Leser, diesen nicht zu intensiv zu studieren.

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10. Das Gewicht des Himmels von Tracy Guzeman (08/2013)

Die Liebe eines Künstlers lenkt das Schicksal zweier Schwestern Ein langer Sommer in Neuengland. Die Schwestern Alice und Natalie begegnen dem geheimnisvollen Maler Thomas Bayber. In jenen Tagen entsteht ein Porträt, dessen tragische Bedeutung erst Jahrzehnte später ans Licht kommen wird. Denn die Begegnung zwischen Alice und Thomas ist der Beginn einer tiefen Liebe und zugleich einer Lüge, die mehr als ein Leben zerstört … Am Ende seines Lebens beauftragt der gefeierte Maler Thomas Bayber seinen engen Vertrauten Dennis Finch, ein bisher unbekanntes Gemälde aus dem Jahr 1963 zu verkaufen. Der Kunstprofessor steht vor einem Rätsel, glaubte er doch bisher, das Gesamtwerk des Malers zu kennen. Aber beim Anblick des Gemäldes ahnt er, dass es um weit mehr geht als um das Bild selbst. Denn die beiden jungen Frauen auf dem Porträt scheinen für Thomas eine größere Rolle zu spielen, als er zugibt. Kurz darauf erkrankt Thomas schwer, und für Dennis Finch beginnt eine Suche, die ihn auf die Spur zweier völlig unterschiedlicher Schwestern, einer tragischen Liebe und einer Lüge mit verheerenden Folgen führen wird.

Note 2-3: Zum Inhalt dieses Buchs kann ich eigentlich dem Klappentext nichts hinzufügen, ohne zu viel zu verraten. Er verspricht eine außergewöhnliche Suche nach der Wahrheit, die auch durchaus erfüllt wird. Ein wenig überfordert hat mich allerdings der Schreibstil. Zuweilen hatte ich das Gefühl, besonders bei den männlichen Charakteren, dass ich gar nicht wusste, wer in verschiedenen Dialogen sprach und bei einigen kunstgeschichtlichen Gesprächen verlor mich die Autorin ganz … gut gefallen hat mir aber durchaus die Idee hinter der Geschichte. Mit immer neuen Verflechtungen gelangt man schließlich zu einer zufriedenstellenden Aufklärung. Mit „Das Gewicht des Himmels“ durfte dank einer Leserunde mal wieder eines meiner SUB Schätzchen aus den Tiefen des Bücherregals auftauchen und gelesen werden. Das freut mich in diesem Fall besonders!

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11. Zeit des Mutes von Christiane Lind (11/2018)

Deutschland 1913: Die schüchterne Emma wird von ihrer Familie zu Verwandten nach England geschickt, um einen Skandal zu vermeiden. Auf Hazelwell Manor taucht Emma in eine neue, ihr fremde Welt und verliebt sich unglücklich in Percival, den jungen Lord. Ihre Liebe scheint aussichtslos, bis sie Zeugin eines tragischen Unglücks wird. Nun hat sie Percival in der Hand und zwingt ihn zur Ehe.
Auch dem jungen Dienstmädchen Lucy fällt es schwer, sich an all die Regeln in Hazelwell Manor zu halten. Doch sie braucht diese Arbeit, um für ihre Familie zu sorgen. Nach dem schicksalhaften Unglück muss Lucy das Herrenhaus und ihr altes Leben verlassen. In London ist sie verloren, bis sie auf die Suffragetten, die Kämpferinnen für das Frauenwahlrecht, trifft.
Auch Emma ist mit ihrem Ehemann, der sie verachtet, nach London gezogen. Als sie Lucy wiedersieht, muss Emma sich entscheiden: Findet sie den Mut, die Wahrheit einzugestehen und ein eigenes Leben zu beginnen?

Note 2+: Ich muss ja gestehen, nachdem ich das Cover doch fast ein wenig kitschig fand, war ich dem Roman gegenüber sehr skeptisch gestimmt. Ich erwartete eine eher seichte Liebes- oder auch Nichtliebesgeschichte mit dem Thema Frauenrechte als Hintergrund. Umso angenehmer wurde ich überrascht, wie gut mir dieses Buch dann doch gefiel. Und umso schöner fand ich dann auch zu erfahren, dass für die Covergestaltung die Farben der Suffragetten Bewegung verwendet wurden. Da hatte sich jemand ja richtig Gedanken gemacht.
Während die Protagonistin Emma zu Anfang recht naiv erscheint, mausert sie sich im Laufe der Geschichte zu einer starken Frau, die zu kämpfen weiß und sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt. Die Autorin versteht es, dem Leser zu vermitteln, wie schwer es durchaus auch gutsituierte Frauen hatten, ihr Leben selbst bestimmen zu dürfen. So gerät Emma nach ihrer Heirat und ihrem Umzug nach London vom Regen in die Traufe. Während ihr Leben in Deutschland von den Eltern geregelt und bestimmt wurde, übernimmt ihr Mann in England nun diese Aufgabe. Rein körperlich ist sie versorgt aber auf ihr Gefühlsleben wird keine Rücksicht genommen. Noch schwerer hat es da das Dienstmädchen Lucy, die nach einem Unfall, an dem sie vollkommen unschuldig war, ihre Stelle und somit ihren Lebensunterhalt verloren. Was bleibt ihr anderes übrig als zu kämpfen. Wie es der Zufall will, treffen die Beiden in London auf einander …
Als Frau möchte ich mich an dieser Stelle bei der Autorin bedanken, die dieses Thema, das sich im Jahr 2018 zum hundertsten Male jährte, aufgegriffen hat und ein klares, informatives aber auch spannendes Bild der damaligen Zeit gezeichnet hat. Sie hat mich wieder einmal daran erinnert, dass viele Frauen hart für das Wahlrecht gekämpft haben und umso mehr erschüttert mich dann immer, wenn ich von Wahlbeteiligungen von unter 40% höre, wie neulich bei unserer eigenen Bürgermeisterwahl. Die Menschen sollten sich schämen ihr eigenes Wahlrecht so mit Füssen zu treten.

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Ich habe gehört:


01. Aber Töchter sind wir für immer von Christiane Wünsche (07/2019)

Schon lange haben sich die drei Schwestern Johanna, Heike und Britta nicht mehr alle zusammen gesehen. Zu verschieden sind sie, zu weit entfernt voneinander leben sie, zu groß ist das Unbehagen, irgendwie. Jetzt treffen sie sich wieder in ihrem Elternhaus am Bahndamm, inmitten der weiten Felder am Niederrhein. Hier, in diesem Haus, fing alles an: Das mit ihren Eltern Christa und Hans in der Zeit des Wirtschaftswunders. Das Leben der Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Und das mit Hermine. In diesem Haus geschah so vieles und wurde so vieles verschwiegen. Bis zu diesem einen Tag.

Note 2: Der achtzigste Geburtstag des Vaters nimmt die Familie Franzen zum Anlass, ein Wiedersehen der Familie zu inszenieren. Es soll ein froher Anlass sein, dem die Schwestern jedoch kritisch gegenüberstehen. Die beiden „Großen“, Johanna und Heike, verbindet viel mit der Vergangenheit von der das Nesthäkchen Britta nichts weiß. Um die zwanzig Jahre trennen die beiden von ihr. Doch alle sind sie aufgewachsen in diesem Bahnwärterhaus am Niederrhein … alle vier … doch Schwester Hermine fehlt. Anhand ihres Tagesbuchs, das Brittas Mann Marcel seit Jahren verwahrt, will sie für sich nun die Geschichte aufdecken, die ihr jahrelang verwehrt wurde. Es kommen viele, auch oft schmerzhafte Erinnerungen ans Tageslicht. Kann die Familie diese gemeinsam verarbeiten? Besteht Hoffnung auf eine glückliche Wiedervereinigung?
Mit ihrem Roman „Aber Töchter sind wir für immer“ ist der Autorin Christiane Wünsche, die sich sonst eigentlich eher im Krimibereich bewegt, ein bewegender Familienroman gelungen, der sich mit einer Vergangenheits-bewältigung der ganz besonderen Art beschäftigt. Mutter Christa kam nach dem Krieg als Schlesienvertriebe mit ihrer eigenen Mutter auf das Gut der Franzens. Wie so viele damals, wurde auch sie nicht gerade mit offenen Armen aufgenommen. In ihrer Ehe mit dem Sohn der damaligen Hofbesitzer Franzen, Hans, wird also immer das Thema Heimatverlust eine unterschwellige Rolle spielen. Doch erschwerend wird dazu kommen, dass Tochter Hermine das zweite Gesicht hat und mit ihren Voraussagungen auf viel Unverständnis in ihrem Umfeld stößt. Eine Mischung, die die Familie auf mehr als eine Zerreißprobe stellen wird.
Die Erzählperspektiven wechseln zwischen Gegenwart und Vergangenheit und zeichnen so eine emotionale und sehr nachvollziehbare Familiengeschichte, die mich abgeholt hat. Ich bin gespannt, ob wir von der Autorin weitere Romane in diesem Bereich rechnen dürfen. Diesen hat sie jedenfalls toll hinbekommen.

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02. Deutsches Haus von Annette Hess (08/2019)

Frankfurt 1963. Eva, gelernte Dolmetscherin und jüngste Tochter der Wirtsleute Bruhns, steht kurz vor ihrer Verlobung. Unvorhergesehen wird sie gebeten, bei einem Prozess die Zeugenaussagen zu übersetzen. Ihre Eltern sind, wie ihr zukünftiger Verlobter, dagegen: Es ist der erste Auschwitz-Prozess, der in der Stadt gerade vorbereitet wird. Eva, die noch nie etwas von diesem Ort gehört hat, folgt ihrem Gefühl und widersetzt sich ihrer Familie. Sie nimmt die Herausforderung an, ohne zu ahnen, dass dieser Jahrhundertprozess nicht nur das Land, sondern auch ihr eigenes Leben unwiderruflich verändern wird.

Note 1 mit Sternchen: Mit ihrem Roman „Deutsches Haus“, der sicher nicht nur den Namen des Gasthauses von Evas Familie beschreibt, sondern auch für das Deutschsein im Allgemeinen steht, hat die Autorin Annette Hess punktgenau auf einen empfindlichen Nerv getroffen. Sie zeichnet mit Eva, ihrer Familie und ihrem gesamten Umfeld im Deutschland vor über fünfzig Jahren ein passendes Porträt der damaligen Zeit Sie wählt die Sprache der Sechzigerjahre – im Hörbuch übrigens hervorragend umgesetzt von Eva Meckbach - und schafft damit eine beklemmende Authentizität, eine Atmosphäre des Verdrängens, Vergessens, des Weitermachens vor allem der Verleugnung. Auch die Protagonistin Eva, jüngste Tochter Herrn und Frau Bruhns droht mit diesem Strudel in eine Lethargie hinabgerissen zu werden. Da eröffnet sich ihr die Möglichkeit, an einem Ausschwitz Prozess als Dolmetscherin zu fungieren. Jürgen, ihr Verlobter - Sohn und Erbe eines großen Versandhandelshauses - sowie ihre Eltern geben sich wenig begeistert. „Kind, lass doch die alten Geschichten ruhen. Das bringt doch nichts …“ Diesen, und viele ähnliche Kommentare muss sie sich von ihren Eltern, Jürgen und ihren zukünftigen Schwiegereltern anhören. „Aus mir kriegt hier nichts raus!“. Diese Worte spuckt der Schwiegervater ihr ins Gesicht. Doch Eva gibt nicht auf. Leise und bedächtig macht sie weiter und macht eine Entdeckung, die sie in ihren Grundwerten erschüttern lässt …
Wie ein kleiner Sog hat mich dieses Hörbuch in den Bann gezogen. Es ist eine Geschichte gegen das Vergessen, die auch heute noch aktuell ist wie nie. Von mir gibt es eine absolute Empfehlung. „Deutsches Haus“ ist für mich mein persönliches Hörbuch Highlight des Monats!

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03. Böser Samstag von Nicci French (10/2016)

Frieda Klein kann nach den Aufregungen der Vergangenheit endlich aufatmen, glaubt sie, und sich Patienten, Freunden und Hobbys zuwenden. Doch schon bald holt eine offene Schuld sie ein – und wider Willen wird sie in den Fall Hannah Docherty verwickelt. Die über Dreißigjährige soll im Mai 2001 ihre Familie ermordet haben. Seitdem fristet sie ihr Leben, Medikamenten und Misshandlungen ausgesetzt, in einer psychiatrischen Klinik. Schon bald ist Frieda von Hannahs Unschuld überzeugt und setzt alles daran, den Fall neu aufzurollen ... Doch sie hat noch andere Sorgen – Dean Reeve, ihr Feind und Beschützer, ist anscheinend wieder aufgetaucht. Ein packender Thriller um die langen Schatten der Vergangenheit.

Note 1: Ein Wiedersehen mit Frieda Klein ist mir immer wieder eine Freude und dieser Teil hat mir neben dem ersten bis jetzt am besten gefallen.
Diesmal gilt es für Frieda einen alten Gefallen zu erwidern, der ihr vor einiger Zeit getan wurde. So soll nun sie die seit 13 Jahren in der Psychiatrie einsitzende Hannah Docherty begutachten. Hannah soll im Jahr 2001 als Jugendliche ihre Eltern und ihren kleinen Bruder Rory auf bestialische Weise ermordet haben. Doch schnell kommen Frieda Zweifel an deren Schuld als sie auf die misshandelte und mit Medikamenten ruhig gestellte Hannah trifft, die in der Klinik unter menschenunwürdigen Bedingungen einsitzt. Frieda beschließt, den Fall umgehend neu aufzurollen und fällt bei ihren Ermittlungen von einer Ohnmacht in die nächste … nach immer intensiveren Ermittlungen passen die Puzzleteilchen plötzlich so gar nicht mehr zusammen. Sie beginnt zu glauben, dass Hannah Opfer einer Verschwörung wurde … sie kann es nicht gewesen sein …
Frieda wäre nicht Frieda, wenn sie nicht auch diesmal wieder sehr unbequem für einige Personen werden würde. Doch sie bleibt stur und ermittelt gnadenlos weiter.
Langsam aber sicher nimmt die Story an Fahrt auf. Auf unserer Reise ins Unbekannte treffen wir als Leser auf viele alte Bekannte, auch Dean Reeve ist mal wieder mit von der Partie …
Zwei weitere Teile warten noch darauf von mir gehört zu werden und ich bin schon sehr gespannt auf den „Blutroten Sonntag“ und den „Achten Tag“.

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04. Das Grand Hotel - Die nach den Sternen greifen von Caren Benedikt (03/2020)

Rügen, 1924. Bernadette von Plesow blickt voller Stolz auf das imposante Grand Hotel ihrer Familie. Hier hat sie ihre Kinder großgezogen: den ruhigen Alexander, der einmal das Grand Hotel erben wird; Josefine, die rebellische Künstlerin, die ihren Weg noch sucht; und den umtriebigen Constantin, der bereits sein eigenes Hotel in Berlin führt. Abgesehen von ein paar Streitigkeiten mit ihrer Tochter und dem merkwürdigen Verhalten des Zimmermädchens, scheint alles in bester Ordnung zu sein. All das könnte sich schlagartig ändern, denn ein Mann droht, Bernadettes dunkelstes Geheimnis aufzudecken …

Note 1: So ganz einverstanden bin ich hier mit dem Klappentext nicht, denn der suggeriert, dass es eigentlich im Wesentlichen um Bernadette von Plesows dunkles Geheimnis geht dabei gibt die Geschichte so viel mehr her. Es geht um Schutzgelderpressungen, Drogen- und Hurengeschäfte ganz im Stile der Mafia, um unerfüllte Liebe, Betrügereien und trotzige junge Frauen … kurzum, mit ihrem ersten Teil der Grandhotelsaga hat Caren Benedikt es geschafft, ein wunderbares Zeitzeugnis der 20er Jahre nicht nur in Hotelbesitzerkreisen abzuliefern. Die nach außen glitzernde Welt hat durchaus ihre Schattenseiten, die immer wieder durchscheinen und dem Hörer die krassen Gegensätze in der Gesellschaft vor hundert Jahren vor Augen führen. Der Roman ist sehr stimmig mit ein klein wenig Luft nach oben für den nächsten Band. Jedoch hat die absolut hinreißende Lesung von Anne Moll das Hörbuch doch glatt in die oberste Kategorie katapultiert. Ich freue mich schon riesig auf den nächsten Teil dieser Grandhotel Saga und wünsche dem Buch und der Autorin noch viele, viele Leser und Hörer!
ich lese: Wenn's am schönsten ist
ich höre: Traum vom Leben & Senfblütensaga (2)
Warteschleife: einige :shock: :lol:
Mein SUB:https://www.lovelybooks.de/bibliothek/engineerwife/1663702920/

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