Was habt ihr im APRIL gelesen 2020 gelesen?

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engineerwife
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zum Regal zu den Gesuchen

Re: Was habt ihr im APRIL gelesen 2020 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 30. Apr 2020, 22:13

Und hier kommt meine Liste auch noch heute ... *freu* ... :mrgreen:

Ich habe gelesen:

01. Tiefer denn die Hölle von Peter Gallert und Jörg Reiter (04/2018)

Polizeiseelsorger Martin Bauer ist auf alles vorbereitet, als er zu dem Einsatz in einem stillgelegten Bergwerk eilt. Dort wurde eine Leiche gefunden, übergossen mit Honig. Bei ihrem Anblick ist Bauers Amtskollege, Polizeidekan Rüdiger Vaals, der die Beamten vor Ort betreuen sollte, mit einem Herzinfarkt zusammengebrochen. Hat der Tote im Bergwerk etwas mit Vaals’ Vergangenheit zu tun? Bauers Suche nach der Wahrheit führt ihn zu einem sterbenden Mann und tausend Meter unter die Erde.

Note 1: Anschließend an den Klappentext führt die Wahrheit Martin Bauer nicht nur zu einem sterbenden Mann, sondern scheinbar zu einer ganzen Spur von Leichen. Wie hängt Bauers katholischer Kollege Vaals in der ganzen Sache mit drin … und was ist wahr an den Anschuldigungen, die man gegen ihn erhebt? Und wer zum Teufel ist Josef Hartwig? Mehr kann nun vom Inhalt aber wirklich nicht verraten werden ohne für die nächsten Leser zu viel preiszugeben …
Wie schon im Vorgängerband gräbt Bauer auch diesmal wieder viel tiefer als es sein Amt verlangt, geschweige denn erlaubt. Seine guten Verbindungen zum Kommissariat, im speziellen Verena Dohr, lassen ihm so manche Freiheit. Wieder einmal hat er sich in die Aufklärung des Falls regelrecht verbissen und riskiert so auch in diesem zweiten Band wieder den endgültigen Bruch mit seiner Tochter und seiner hochschwangeren Frau. Nach und nach tastet er sich an die Wahrheit, wohl wissend, dass er sich stets auf einer legalen/illegalen Gratwanderung befindet. Am Ende hat er den Fall gelöst, doch im Privaten steht mal wieder alles in den Sternen … ich hoffe doch sehr, dass wir hier mit einem dritten Band rechnen dürfen, liebes Autorenduo?

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02. Die Unwerten von Volker Dützer (02/2020)

Frankfurt am Main, 1939. Die vierzehnjährige Hannah bricht vor ihren Mitschülern in einem Krampfanfall zusammen. Bisher war es ihr gelungen, ihre Epilepsie zu verheimlichen, doch jetzt meldet ihr linientreuer Lehrer sie bei der Obrigkeit. Hannah gerät ins Visier des NS-Terrorapparates, denn die Nazis haben sich zum Ziel gesetzt, alles „lebensunwerte Leben“ zu vernichten. Hannahs Schicksal liegt nun in den Händen des Gutachterarztes Joachim Lubeck, einem gewissenlosen Opportunisten, der für seine Karriere über Leichen geht.

Note 1 mit Sternchen: Dieses wunderbare, wichtige und sehr bewegende Buch habe ich bereits vor einigen Tagen ausgelesen und musste es doch tatsächlich ein wenig sacken lassen, bevor ich eine Rezension verfassen konnte.
Der Klappentext reißt die im Roman stattfindende Handlung mit knappen Worten an und macht neugierig. Was er nicht verrät ist, dass die junge Hannah nicht nur mit ihrer Epilepsie zu kämpfen hat, nein, sie ist dazu auch noch Halbjüdin, das Kind einer jüdischen Mutter und einem unbekannten – wahrscheinlich - arischen Vater. Das Glück scheint ihr erst fast ein wenig in die Hände zu spielen, denn der Arzt Dr. Joachim Lubeck scheint einen Narren an ihrer Mutter Malisha gefressen zu haben. Doch Malisha ist stolz, sehr stolz sogar. Sie wird sich dem unsympathischen, ja fast schon widerlichen Lubeck nicht hingeben … so beginnt die grausame Odyssee des Mädchens Hannah. Hautnah erleben sie und ihre Mutter den Naziterror, der jedwedes „unwerte“ Leben auszulöschen versucht. Männer, die Gott spielen, sind an der Tagesordnung doch viele Frauen stehen ihnen in nichts nach.
Ganz gefesselt hing ich beim Lesen an Volkers Zeilen. Man spürt beim Lesen und auch beim Diskutieren des Stoffes in der Leserunde, dass ihm dieser Roman ein Herzensprojekt war, das bei Weitem nicht gleich auf Verständnis in seinem Umfeld stieß. Zu grausam um als Romanstoff dienen zu könnem. Doch der ehrgeizige und in meinen Augen sehr talentierte Autor ließ sich nicht von seinem Plan abbringen. Ich bin ihm sehr dankbar dafür. In rasantem Tempo wurde ich beim Lesen durch eine Themenwelt geschleust, die mich erschaudern ließ und mir immer mal wieder Tränen in die Augen zauberte. Eine wunderbare Recherche, an der Herr Dützer den Leser im Nachgang teilhaben lässt, rundet das Buch ab. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön. Der Autor hat uns verraten, dass noch zwei weitere Bände um Hannah, ihre Freunde aber auch ihre Feinde geplant sind … das erweckt Vorfreude in mir. Ich freue mich auf ein Wiedersehen!

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03. An jenem Tag von Jacquelyn Mitchard (07/2010)

Nachdem ihre beiden Schwestern einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen sind, kann für die zwölfjährige Ronnie nichts wieder werden, wie es war. Egal, wie viel Glück sie in den kommenden Jahren erfährt – ein Gefühl der Leere und auch des Zorns bleibt. Während ihre Eltern irgendwann die Kraft aufbringen, dem Täter zu vergeben, wächst in Ronnie der Wunsch nach Rache… Ein ebenso erschütternder wie fesselnder Roman über Schuld, Rache und Vergebung.

Note 2: Na, das war ja mal eine Achterbahn der Gefühle, puh, hat mir sehr gut gefallen …
Die Geschichte beginnt, wie schon der Klappentext verrät, mit den grausamen Morden an Veronicas beiden kleinen Schwestern Becky und Ruth. Während eines Versteckspiels lässt sie die Beiden nur Minuten aus den Augen um schließlich an einen mit Blut getränkten Ort des Grauens zurückzukehren. Verständlicherweise wird das Leben der Familie nie wieder dasselbe sein. Vater, Mutter und die große Schwester trauern jeweils auf ihre eigene Weise. Veronica, die von allen nur Ronnie genannt wird, scheint die Vernünftigste der drei Bonhams zu sein. Während die Mutter sich tage- und wochenlang in ihr Bett verkriecht und der Vater nachts schlaflos durch die Zimmer tigert, kümmert sich Ronnie liebevoll um ihren neuen kleinen Bruder und den Haushalt. Nur sehr, sehr langsam normalisiert sich die Familie wieder und auch dank ihres Glaubens – sie sind Mormonen und gehören somit der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage an, gelingt es den Eltern dem Mörder Scott Early zu verzeihen. In diesem Moment bricht für Ronnie eine Welt zusammen und sie reißt aus. Sie flieht in die Nähe von San Diego, wo der Mörder inzwischen mit seiner eigenen kleinen Familie ein neues Leben begonnen hat. Die Tragödie scheint vorprogrammiert …

Ich muss gestehen, etwa die Hälfte des Buches plätscherte für mich so vor sich hin. Da ich annahm das Ende voraussehen zu können, wollte ich schon abbrechen. Was bin ich froh, durchgehalten zu habe. Die Geschichte nimmt schließlich solch einen berührenden und unvorhersehbaren Verlauf, dass ich sie fast mit angehaltenem Atem und definitiv mit ein paar Tränchen in den Augen beendete. Das Durchhalten hat sich gelohnt. Leider reicht es aufgrund der genannten Längen nicht ganz für die Bestnote, aber eine Empfehlung möchte ich dennoch aussprechen. „Every cloud has a silver lining“ hat selten besser zu einer Geschichte gepasst als zu dieser.

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04. Die Königin von Berlin von Charlotte Roth (03/2020)

Wo sie auftritt, jubeln die Menschen der geheimnisvollen Carola Neher zu. Berlin liegt ihr zu Füßen in jenen letzten Jahren der Weimarer Republik. In durchfeierten Nächten verdreht sie einem berühmten Mann nach dem anderen den Kopf – doch im Herzen bleibt sie allein. Das ändert sich, als sie dem Dichter Klabund begegnet, ein Suchender und ein Getriebener wie sie selbst. Ausgerechnet sie, die begehrte femme
fatale, verliebt sich in den scheuen, zurückhaltenden Dichter, der von der gleichen inneren Glut verzehrt wird wie sie selbst. Was keiner für möglich gehalten hätte, tritt ein: Sie heiratet ihn. Doch eine brave Ehefrau wird Carola nicht, denn schon bald lockt sie das wilde Leben – und die Künstler Berlins, darunter Bertolt Brecht, der ihr die Chance ihres Lebens bietet …

Note 3: Vorab möchte ich sagen, dass ich riesengroßer Fan von Charlotte Roth und ihren Büchern bin. Ich habe wirklich fast jedes Buch von ihr verschlungen und sie auch schon direkt angeschrieben um ihr mein großes Lob für spannende Lektüre auszusprechen. Natürlich versprach ich mir auch von diesem Roman wieder viel, angezogen wurde ich zunächst durch das wunderschöne Cover, das die hübsche Carola Neher mit einem Leoparden zeigt.
Die Geschichte ist äußerst interessant aufgebaut indem Charlotte für den Leser eine Art Theaterstück in drei Akten inszeniert. Vor und nach jedem Akt gibt es eine kleine Reise in die Pfalz zu einer Frau namens Annette, einer Bibliothekarin und Leiterin des dortigen Heimatmuseums. Lasst euch überraschen, wie sie mit Karoline, wie Carola mit Geburtsnamen hieß, zusammenhängt.
Carola, ihren Bruder Jo Jo und ihre Mutter lernen wir gleich zu Anfang der Geschichte in München kennen. Der Vater ist bereits verstorben und die Mutter versucht sich mehr schlecht an der Erziehung der beiden jungen Menschen. Eine Banklehre soll sie machen, die wilde Karoline, ausgerechnet sie, die sich immer nur als Schauspielerin sah. Dass sie aus dieser spießigen Enge ausbricht, ist wohl damals schon vorprogrammiert gewesen. So nimmt sie dann auch bald Reißaus und landet über Umwege unter anderem über Breslau nach Berlin. Immer treu zur Seite steht ihr mittlerweile Klabund, der Dichter und Lyriker Alfred Henschke. Doch sie kann einfach nicht die brave Ehefrau spielen und lässt sich unter anderem mit dem Dramatiker Bertold Brecht ein …
Es ist ein wirklich aufregender Werdegang, den Carola da beschreitet. Warum dann kann ich nur drei Sterne vergeben? Weil ich irgendwie nicht richtig warm wurde mit ihr, der Femme Fatale, die das Leben in vollen Zügen genießen möchte. Auch Brecht wirkt auf mich unsympathisch und egoistisch, lediglich der kranke Klabund hat mein volles Mitgefühl und meine Sympathie. Als Dreiergespann können sie jedoch nur scheitern. Schade eigentlich, denn ich habe beim Lesen gespürt, dass die Autorin – gemeinsam mit ihrem Vater – viel Herzblut in den Roman gepackt hat. Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich unterschiedlich und so wünsche ich dem Buch und der Autorin noch viele begeisterte Leserinnen und Leser.

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05. Wir holen alles nach von Martina Borger (03/2020)

Job und Kind unter einem Hut – die alleinerziehende Sina jongliert damit seit Jahren. Seit kurzem wird sie von ihrem neuen Partner Torsten dabei unterstützt. Und sie haben Ellen, Ende sechzig, die sich für Nachhaltigkeit einsetzt und das hat, was sich Sinas Sohn Elvis so wünscht: Zeit, Geduld – und einen Hund. Doch dann widerfährt dem sensiblen Jungen etwas Schlimmes. Da er sein Geheimnis nicht preisgibt, spinnt sich ein fatales Netz aus Gerüchten um die kleine Patchworkfamilie.

Note 2-3: Der Klappentext deckt den Inhalt dieses Buchs im Grunde genommen hervorragend ab. Was er dem Leser natürlich nicht vermitteln kann, sind die Gefühle, Probleme aber auch Glücksmomente, die die Protagonisten mit sich herumtragen. Da haben wir zum Beispiel Sina, die seit Jahren mit Schuldgefühlen kämpft, da sie im Alltag ihrem Sohn Elvis zeit- aber auch kraftmäßig nicht gerecht werden kann. „Wir holen alles nach“ scheint da Pseudoversprechen Nummer eins zu sein. Und was ist mit Ellen, die plötzlich feststellen muss, dass „Wir holen alles nach“ auf sie oft nicht mehr zutreffen wird. Sie ist nämlich im letzten Abschnitt ihres Lebens. Umso schöner scheint es daher für Elvis, Sina und Ellen, dass sie ein Stück des Weges gemeinsam gehen dürfen und dies wunderbar zu funktionieren scheint bis zu dem Tag, der das junge Leben von Elvis auf den Kopf stellt …
Auf einfühlsame Weise sucht die Autorin Martina Borger die Leben der Protagonisten nach Vorkommnissen ab. Was ist passiert? Warum darf Elvis nichts sagen? Welches Versprechen wurde ihm da abverlangt? Auf subtile Weise verführt sie uns zugleich dazu uns eine Meinung zu bilden, die wenig fundiert ist und aufzeigt, wie leicht die Menschen zu manipulieren sind. Die Geschichte endet schlussendlich in einer Art Happy End, das keineswegs eine heile Welt vorspielt und absolut kitschfrei ist. Gut gemacht, Frau Borger, aber an manchen Stellen hätte ich mir etwas mehr Tiefgang gewünscht. Ich finde, hundert Seiten mehr hätten dem Buch gut getan.

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06. Die Schwestern vom Ku’Damm: Tage der Hoffnung von Brigitte Riebe (04/2020)

Berlin 1958: Farben und Formen, Augenblicke eingefangen in Bleistift und Papier. Seit sie denken kann, will Florentine Thalheim nur eines: sich ganz der Malerei und dem Zeichnen hingeben, erst recht, seit sie bei einem Aufenthalt in Paris die Werke der ganz großen Künstler bestaunen konnte. Doch die jüngste von drei Töchtern hatte schon immer einen rebellischen Geist, mehr als eine Ausbildung zur Dekorateurin hat sie nicht vorzuweisen. Während ihre Eltern und die älteren Schwestern Rike und Silvie hoffen, dass sie ihr Talent eines Tages für das Familienunternehmen, das Kaufhaus Thalheim am Ku'damm, einsetzen wird, träumt Florentine weiterhin den wagemutigen Traum, an der Berliner Kunstakademie angenommen zu werden…

Note 1 mit Sternchen: Wie schon „Jahre des Aufbaus“ und „Wunderbare Zeiten“ war auch dieser letzte Band der Trilogie rund um die Familie Thalheim mal wieder ereignisreich und spannungsgeladen. Gleich zu Anfang möchte ich als kleinen Tipp für zukünftige Leser anführen, hier dringend die Reihenfolge einzuhalten und unbedingt mit Band eins zu beginnen.
Doch nun zu eben jenen Band drei. In diesem leider schon letzten Band der Trilogie steht die jüngste der drei Thalheim Schwestern im Mittelpunkt. Flori, frisch aus Paris zurückgekehrt, versucht in Berlin ihren Weg zu gehen. Ein Kunststudium wäre ihr absoluter Traum, doch wird sie an der elitären Kunstakademie aufgenommen werden? Sie hat Talent, Energie und vor allem ihren Stolz, der ihr aber mehr als einmal im Weg stehen wird. Was ihr vorerst fehlt ist Geld und weil es ihr der genannte Stolz verbietet bei ihren Eltern nachzufragen, kommt sie vorübergehend bei ihrer Cousine Franzi unter, die zwar viel Platz aber auch einen unliebsamen Mitbewohner hat. Doch Flori ist hartnäckig und will so schnell nicht aufgeben, schon fast verbissen erkämpft und „ermalt“ sie sich ihre Bleiberecht in der Kunstszene. Aus dem trotzigen Teenager ist über die letzten Jahre eine mutige junge Frau geworden, doch auch sie ist nicht gefeit gegen die falsche Liebe, die ihr kurz den Boden unter den Füßen zu ziehen zu scheint …
Auf der Reise durch die späten 50er und frühen 60er Jahre habe ich mich riesig gefreut, auch den Rest der Familie wieder sehen zu dürfen. Vater Friedrich Thalheim mit seiner warmherzigen Frau Claire, die beiden großen Schwestern Rike und Silvie samt Familien, Onkel, Tante und Cousinen aus dem Osten und, und, und. Und in der Tat gab es wieder einige Geheimnisse zu lüften, einige Tränen zu vergießen und einige Kämpfe auszufechten. Gute Freunde begleiten den Weg der Familie Thalheim darunter auch der junge Fotograf Benka, der seinen ganz eigenen Charme einfließen lässt. Ist er am Ende gar der richtige Mann für Flori?
Neben der Familiengeschichte lässt Brigitte Riebe uns aber auch teilhaben am allgemeinen Geschehen der damaligen Zeit. Es muss ganz schön geknistert haben zu Zeiten des Mauerbaus, der Kubakrise und der Inselbildung von Berlin-West. Die Menschen gehen auf die Straße, Jungkanzler Willy Brandt und schließlich der charismatische US-Präsident John F. Kennedy geben sich die Ehre. Peggy and the Crazy Creatures und die Beatles bescheren uns was für Ohren und das Modehaus Thalheim natürlich wunderbare Kleider für die Augen. Eine rundum gelungen Mischung aus Fiktion und wahrer Geschichte.
Diesen dritten Band hast du mal wieder eins A Spitzenklasse hinbekommen, liebe Brigitte. Nicht selten läuft es ja bei Trilogien so ab: erster Teil großartig, zweiter Teil schwächer aber auch noch gut, dritter Teil naja, kann man, muss man aber nicht. Nicht so bei dir. Dadurch dass jeder Band einer anderen Schwester gewidmet war, konnte die Geschichte eine Eigendynamik entwickeln, die mich als Leser einfach abholte und mit riss ... dafür danke ich dir von Herzen und freue mich auf ein Wiedersehen mit den Thalheims am Ku’Damm in der Weihnachtszeit.

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07. Das Nordseegrab von Tilman Spreckelsen (04/2015)

DICHTER, ANWALT, ERMITTLER - Theodor Storm und sein geheimnisvoller Gehilfe Söt in Husum: Ein Nordseeküstenkrimi voller Spannung und historischer Atmosphäre.
Husum, 1843: die Stadt ist in Aufregung. Ein Bottich voll Blut, darin eine Leiche, die sich als Wachspuppe erweist. Wenig später wird ein echter Toter gefunden. Der junge Anwalt Theodor Storm spürt dem Rätsel nach, in alten Dorfkirchen und vor den Deichen Husums. Ihm und seinem geheimnisumwobenen Schreiber Peter Söt schlägt die ohnmächtige Wut armer Bauern entgegen, und das arrogante Schweigen der Reichen. Bis er auf ein fast vergessenes Schiffsunglück stößt, auf eine alte Schuld und einen Mörder, der diese Schuld eintreiben will.

Note 2-3: Fast jeder wird schon einmal von Theodor Storm gehört haben, zu dessen bekanntesten dichterischen Werken wohl „Der Schimmelreiter“ gehört. Weniger bekannt dürfte die Tatsache sein, dass er neben seinen dichterischen und musikalischen Aktivitäten auch eine Anwaltskanzlei betrieb. Er hatte zu Lebzeiten eine immerhin zehnköpfige Familie zu ernähren, das Geld dazu war sicher nicht nur mit der Kunst verdient. So ergab es sich dann wohl auch, dass der Zufall ihm den Schreiber Peter Söt in die Amtsstube spülte, der ihm bei der Aufklärung und Verteidigung verschiedener Fälle zur Hand gehen sollte. Als jedoch die erste Leiche auftaucht, spüren Beide, dass sich dahinter mehr als nur ein einfacher Mord verbirgt. Gemeinsam machen sie sich auf die Spurensuche und müssen mehr als einmal um ihr eigenes Leben bangen …
Soweit so gut, das hört sich spannend an. War es auch, bis der Autor sich im mittleren Drittel des Romans ein wenig zu verzetteln schien. Ich gebe zu, ich wusste streckenweise nicht mehr, wer gut und wer böse war und wer mit wem zusammenhing. Im letzten Drittel bekommt er jedoch wieder die Kurve um die Geschichte mit einer so stimmigen Aufklärung zu beenden, dass ich direkt Lust auf den nächsten Band bekommen habe. Was Herr Spreckelsen jedoch ganz großartig hingekriegt hat ist dem Leser die Stimmung der damaligen Zeit im abgelegenen Husum zu vermitteln. Ich fühlte mich fast zurückversetzt in die Mitte des 19. Jahrhunderts, in die dunklen Kneipen und das geheimnisvolle Moor. Auch hat es riesig Spaß gemacht Theodor Storm beim Sammeln seiner Geschichten, Gedichte und Lieder zuzuschauen und zuzuhören. Er muss schon ein etwas besonderer Kautz gewesen sein. Gerne hätte ich ihm mal persönlich die Hand geschüttelt.

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08. Brick Lane von Monica Ali (07/2005)

Was bedeutet eigentlich Schicksal? Nazneen, in den ärmsten Verhältnissen in Bangladesch aufgewachsen, wird mit 19 Jahren verheiratet und ins ferne England geschickt. Ohne Englischkenntnisse landet sie in der Brick Lane, dem »Klein-Indien« von London, bei einem ihr völlig fremden Ehemann. Chanu ist gut zu ihr, doch aus ihrer Wohnung kommt sie selten raus. Gegen seinen Widerstand lernt sie schließlich Englisch und nimmt eine Arbeit als Näherin an. Ganz langsam, mit Hilfe ihrer Töchter und getragen von ihrer natürlichen Lebensklugheit, verlässt Nazneen den ihr vorbestimmten Weg.

Note 3: Was muss es für ein Kulturschock gewesen sein, als ihr Vater die junge Nazneen aus Bangladesch ins ferne England verheiratet. Anders als ihre rebellische Schwester hatte sie zuvor noch nie ihr Heimatdorf verlassen. Doch Chuna, ihr mehr als doppelt so alter Ehemann, ist für bengalisches Empfinden gut zu ihr, er schlägt sie nicht und ist furchtbar gebildet – das glaubt er zumindest. Er hält sie jedoch wie einen gefangenen Vogel im Käfig. Sie sitzt zu Hause, starrt die Wände an in der vollgestellten Wohnung und wird immer einsamer während Chanu in vergeblich auf seine bevorstehende Beförderung wartet, und wartet und wartet. Mit der Zeit scheint sich eine wundersame Veränderung einzustellen … Nazneen holt sich Rat von Gleichgesinnten und während sich das Leben für sie ein wenig verbessert, fällt ihr Mann in eine sich selbst beklagende Depression aus der kein Entrinnen scheint …
Endlich, endlich hatte ich mir dieses Buch aufgrund einer „Gemeinsam Lesen Runde“ aus dem SUB gezogen, wo es seit Jahren vor sich hinschlummerte und mich immer wieder mahnend anzusehen zu schien. Trotz der spannenden Vorlage jedoch zog sich das Buch ein wenig wie Kaugummi. Aus zwei Sichtweisen schildert die Autorin das Leben der beiden ungleichen Schwestern Nazneen und Hasina. Hasinas Leben erleben wir durch einen Briefwechsel von Dhaka nach London, das von Nazneen dagegen in Echtzeit. Geschickt gemacht kommt der Roman aber ein wenig sperrig und an manchen Stellen schwer verständlich daher. Meine Lesepartnerin und ich haben durchgehalten und auf ein befriedigendes Ende gehofft, das sich dann aber in meinen Augen sehr enttäuschend gestaltete. Schade, der Stoff hätte mehr hergegeben und ist sogar verfilmt worden. Von mir gibt es diesmal keine wirkliche Leseempfehlung. Vielleicht kann der nächste Leser mehr damit anfangen. Das Buch wandert die Tage in ein öffentliches Leseregal.

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09. Die Schule am Meer von Sandra Lüpkes (03/2020)

Juist, 1925: Voller Ideale gründet eine Gruppe von Lehrern am äußersten Rand der Weimarer Republik ein ganz besonderes Internat. Mit eigenen Gärten, Seewasseraquarien und Theaterhalle. Zu der eingeschworenen Gemeinschaft gehören: die jüdische Lehrerin Anni Reiner, der Musikpädagoge Eduard Zuckmayer, der Schüler Maximilian sowie die resolute Insulanerin Kea, die in der Küche das Sagen hat. Doch schon bald kommt es zu Streit zwischen den Lehrkräften und mit den Insulanern, bei denen die Schule als Hort für Juden und Kommunisten verschrien ist. Im katastrophalen Eiswinter von 1929 ist die Insel wochenlang von der Außenwelt abgeschlossen. Man rückt ein wenig näher zusammen. Aber kann es Hoffnung geben, wenn der Rest der Welt auf den Abgrund zusteuert?

Note 1-2: Mit diesem Roman „Die Schule am Meer“ hat mir die Autorin mal wieder ein Stück Geschichte mit auf den Weg gegeben, von dem ich bis dato noch nie gehört hatte. Tatsächlich musste ich mich im Atlas erstmal schlau machen, wo genau dieses kleine Stück Land Juist zu finden ist. Sandra Lüpkes, selbst auf der Insel Juist aufgewachsen, war über die Jahre neugierig auf die Geschichte der „Schule am Meer“ geworden und so entstand die Idee zu diesem wunderbaren Buch, das ihre kurze jedoch sehr ereignisreiche Zeit schildert, die in großen Teilen auf wahren Tatsachen beruht. Es war eine ganz besondere Privatschule, die ihr Hauptaugenmerk auf bildende und gestalterische Kunst legte. Gemeinsames Musizieren, rezitieren und Körperertüchtigung prägten ihren Alltag. Die Erziehung gestaltete sich frei und offen, alle duzten sich und die Kinder sprachen die Lehrkräfte mit Vornamen an. Sie sind wie eine große Familie, was bei der Abgeschiedenheit auch bitter notwendig für den Zusammenhalt war. Doch die einheimischen Inselbewohner stehen den Fremden kritisch gegenüber. Als die politische Stimmung schließlich zugunsten der Nationalsozialisten umschlägt, scheint die Katastrophe vorprogrammiert …
Die Autorin basiert ihren Roman auf dem knapp 800 Seiten schweren Logbuch einer der Schulgründer namens Martin Luserke, der unter anderem mit dem Ehepaar Annie und Paul Reiner im Mai 1925 den Schulbetrieb auf Juist aufnahm. Sie lässt in die Tatsachen hier und da ein wenig Fiktion einfließen und zaubert so eine Geschichte, die fasziniert und berührt. Sie schafft es durch ihre Beschreibungen der an vielen Stellen kargen und rauen kleinen Insel die Atmosphäre derselben zu vermitteln. Ein halbes Sternchen möchte ich von meiner erstklassigen Bewertung jedoch abziehen, da an einigen Stellen ein wenig mehr Gefühl gutgetan hätte. Dennoch von mir eine absolute Leseempfehlung für „Die Schule am Meer“, die in ihrer kurzen aktiven Zeit sicher so manches junge Leben nachträglich geprägt hat. Leider war sie mit der Ideologie der neuen Machthaber nicht vereinbar und musste so nach nur knapp neun Jahren im Jahr 1934 ihre Pforten schließen.

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10. Goodbye Leningrad von Elena Gorokhova (11/2011)

Lena wächst in einem typisch sowjetischen Wohnblock auf: Die Fassade bröckelt, die Mülltonnen im Hof quellen über, in der Wohnung trocknen neben der Wäsche auch die im Wald gesammelten Pilze. Schon früh lernt sie, wie wichtig es ist, ihre wahren Gedanken und Gefühle für sich zu behalten. Vor allem wenn man sich wie Lena in die Sprache des Klassenfeindes verliebt hat: Der Englischunterricht wird zum Fenster in eine andere Welt. Als der amerikanische Gaststudent Robert ihr einen Heiratsantrag macht, zögert Lena nicht lange: Mit 20 Kilo Gepäck checkt sie ein in ein neues Leben.

Note 1-2: Wow, beeindruckend! Nachdem ich mich anfangs ein wenig wunderte, wie die ganzen Lobeshymnen im Netz so zustande gekommen sind, war es mir spätestens nach dem ersten Drittel klar. Mit klaren Worten und einer unwahrscheinlichen Authentizität lässt uns Lena an ihrem Leben in der ehemaligen Sowjetunion, im speziellen in Leningrad, teilhaben. Während sie sich im ersten, bereits angesprochenen, Drittel auf Erzählungen anderer berufen muss – sie war ja noch ein Kind, bzw. noch gar nicht geboren, nimmt das Buch dann mit ihren eigenen Gedanken und Worten rasant an Fahrt auf.
Bereits in ihrer frühesten Jugend verliebt sich Lena, die aus einer gebildeten, wenn auch nicht reichen Familie stammt, in die englische Sprache und lässt sie sich schon fast verbissen von verschiedenen Lehrkräften näherbringen. Sie ist, wie auch ihre Mutter und Schwester, sehr ehrgeizig und so schafft sie es schon in der schulischen Mittelstufe als jugendliche Fremdenführerin in die glückliche Lage, Gastschüler durch ihr Leningrad führen zu dürfen. Doch sie spürt dadurch auch schnell den Unterschied zwischen dem Leben in Ost und West. Als sie schließlich viele Jahre später durch wiederum Gaststudenten den Texaner Robert kennenlernt, fasst sie mit einem weinenden und einem lachenden Auge den Entschluss, nach Amerika zu emigrieren …
Wie habe ich es genossen, durch ihre Augen das wahre Leningrad erleben zu dürfen. Das Leningrad, dass mir und meinem Mann als Touristen verborgen blieb. Viele der beschriebenen Örtlichkeiten habe ich wiedererkannt, vieles war und wird mir wohl immer fremd bleiben. Dennoch habe auch ich mich bei meinem Besuch – genau wie Lena – in die Stadt verliebt, die sich heute wieder stolz St. Petersburg nennen darf!
Eine Autobiografie vom Feinsten für alle, die sich für diesen Teil des Erdballs interessieren. Von mir eine klare Leseempfehlung und Bereicherung.

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Ich habe gehört:

01. Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert von Joel Dicker (10/2014)

Ein Skandal erschüttert das friedliche Städtchen Aurora an der amerikanischen Ostküste: 33 Jahre nachdem die zauberhafte Nola dort spurlos verschwand, taucht sie wieder auf. Als Skelett im Garten ihres einstigen Geliebten, des hochangesehenen Schriftstellers Harry Quebert.
Als Harry Quebert verhaftet wird, ist der Einzige, der noch zu ihm hält, sein ehemaliger Schüler und Freund Marcus Goldman, inzwischen selbst ein erfolgreicher Autor. Überzeugt von der Unschuld seines Mentors – und auf der Suche nach einer Inspiration für seinen nächsten Roman – beginnt Goldman auf eigene Faust im Fall Nola zu ermitteln …

Note 3: Dieses Hörbuch bekam aus meinem Bekanntenkreis viele Vorschusslorbeeren. Mit entsprechend hoher Erwartung machte ich mich dann auch ans Werk. Das über 20 Stunden lange Hörbuch kann getrost als solches bezeichnet werden.
Es geht in dem Roman des schweizerischen Autors Joël Dicker in erster Linie um den jungen Schriftsteller Marcus Goldman und den inzwischen inhaftierten Autor Harry Quebert, der vor 30 Jahren seinen Erfolg feiern durfte und um den es in der Zwischenzeit still geworden war. Ein neuer Schreiberfolg wollte sich weder über die Jahre bei ihm noch gegenwärtig bei seinem ehemaligen Schüler Goldman einstellen. Nun, des Mordes an der jungen Nola Kellergan bezichtigt, gibt es nur einen Menschen, der von Queberts Unschuld überzeugt ist, Marcus Goldman aus New York. Dieser fängt an, eigene Ermittlungen anzustellen und deckt ein Geheimnis ums andere auf. Auf einmal scheint nichts mehr so zu sein, wie es anfangs schien … könnten diese Ermittlungen Goldman so ganz nebenbei auch einen neuen Bucherfolg bescheren?
An sich ist das ja durchaus Material für einen spannenden Roman, doch in meinen Augen hat Dicker alles ein wenig übertrieben. Viel zu lang müssen wir uns als Zuhörer anhören, dass Quebert in Goldmans Augen unschuldig ist. Viel zu lang schießen alle anderen Beteiligten dagegen. Als man schließlich als Hörer kurz vor dem Wachkoma steht, kommt endlich Bewegung in den Fall. Die Ereignisse überschlagen sich und es präsentieren sich mehr als ein möglicher Täter. Man hat als Hörer direkt Mühe hinterher zu stolpern. Trotz der sehr angenehmen Vortragsweise durch den Schauspieler und Hörbuchsprecher Torben Kessler konnte das Hörbuch meine Erwartungen leider nicht ganz erfüllen. Vielleicht hätte hier ausnahmsweise mal eine gekürzte Version gutgetan.

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02. Sonntags Tod von Carla Berling (11/2017)

Wenn die westfälische Idylle zum Albtraum wird ...
Lokalreporterin Ira Wittekind ist gerade erst in ihre westfälische Heimat zurückgekehrt, als eine schreckliche Nachricht sie erreicht: Ihre Schulfreundin Verena ist tot, ermordet von ihrem Mann Richard. Direkt nach dem Mord hat der angesehene Hotelier sich selbst das Leben genommen. Kurz darauf ist Ira Zeugin, als ein Toter in einer verwahrlosten Wohnung gefunden wird. Durch ein kleines Detail wird sie auf einen möglichen Zusammenhang zwischen den Todesfällen aufmerksam. Und ihr wird klar, dass hinter der idyllischen Fassade der Provinz ungeahnte Abgründe lauern ...

Note 2: Zunächst scheinen die drei Todesfälle, die in Bad Oeynhausen, der westfälischen Heimatstadt der Lokalreporterin Ira Wittekind auftreten, in keinem offensichtlichen Zusammenhang zu stehen. So ist es dann auch reiner Zufall, dass Ira in der stinkenden und verwahrlosten Wohnung eines toten Messies zugegen ist. Eigentlich war sie doch nur für die Beerdigung ihrer Schulfreundin Vera in der Stadt. Doch nach und nach ergeben sich immer mehr Details, die auf mehr als ein Verbrechen schließen lassen. Die drei Opfer stehen wohl in einem völlig unerwarteten Verhältnis zueinander. Ira versucht der Wahrheit auf den Grund zu gehen und zieht fast unglaubliche Geschichten der Vergangenheit ins Licht der Gegenwart …
Mit viel Liebe zum Detail zeichnet die Autorin Carla Berling ihre Protagonisten und vermittelt dem Hörer dadurch ein Gefühl der Vertrautheit. Fast scheint es, als arbeite man als Hörer seine eigene Vergangenheit auf. Hier geht es um mehr als Kindheits- und Jugenderinnerungen. Der Roman zeigt auf wie das „Unter den Teppich kehren“ unschuldige Kinder und Erwachsene gleichermaßen für das ganze weitere Leben deformieren kann.
Dieses leise und doch aufwühlende Buch ist für mich eine Mischung aus Krimi und Roman. Ein Roman, der sich mit den Gefühlen, Nöten und Ängsten der Charaktere auseinandersetzt und gleichzeitig ein Krimi, der zur richtigen Zeit immer wieder Spannungsmomente einstreut, die das Weiterhören zum Genuss machen. Erst am Ende formieren sich beide Elemente zu einem starken Ganzen.
Da dies der Auftakt zu einer für mich neuen Krimireihe ist, freue ich mich schon auf die nächsten Fälle, in die Ira wahrscheinlich wieder eher unfreiwillig verwickelt werden wird. Wie gut, dass die schon auf meinem SUB liegen …

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03. Black Rabbit Hall von Eve Chase (02/2016)

Auf Black Rabbit Hall, dem Sommersitz der Familie Alton, passiert normalerweise nicht viel. Bis zu einem stürmischen Abend 1968: Da stellt eine Tragödie die Verbundenheit der vier Alton-Geschwister auf eine harte Probe. Jahrzehnte später stoßen Lorna Smith und ihr Verlobter auf der Suche nach einem Ort für ihre Hochzeitsfeier auf ein verfallenes, aber wunderschönes Haus. Nach und nach verrät es Lorna seine schönsten Geschichten und traurigsten Momente ...

Note 2-3: Dieser Roman folgt einem derzeit beliebten Schema. Man nehme ein altes Anwesen, eine neugierige junge Frau und ein gut gehütetes Geheimnis. Et voilà … man bekommt ein Familiengeschichte mit hoffentlich spannenden Einlagen. So weit so gut. Genau in diese Form hat sich auch der Roman „Black Rabbit Hall“ gepresst. Der Roman spielt im schönen Cornwall in England. Lorna hat sich für ihre bevorstehende Hochzeit in die in die Jahre gekommene einsame Villa verliebt. Gemeinsam mit ihrem Verlobten Jon begibt sie sich auf Besichtigungstour. Der zweite Erzählstrang entführt den Hörer in die 60er Jahre, als die Welt noch in Ordnung schien und die Familie gemeinsam mit ihren vier Kindern – zwei Jungen und zwei Mädchen – in Black Rabbit Hall wunderbare Zeiten verbrachte. Ja, bis dann das große Unglück geschah und nichts mehr so sein sollte, wie es einst war. Doch welche Rolle spielt dabei die alte vornehme Dame, die heute das Anwesen bewohnt?
Die Autorin Eve Chase zieht bei ihrem Roman wirklich alle Register und verarbeitet aufregende Elemente darin, die einen als Hörer immer wieder in den Bann ziehen. Doch irgendwie kommt die Geschichte ein wenig konstruiert und abgedroschen daher. Zu viele ähnliche Stories überfluten inzwischen den Buchmarkt und der wirkliche Knalleffekt blieb aus. Die Geschichte hat mich morgens beim Laufen begleitet und sich dafür hervorragend geeignet. Lange nachhallen wird das Gehörte aber kaum. Man kann, man muss aber nicht.

Wundervoll vorgetragen wurde das Hörbuch jedoch von Anna Thalbach. Sie gehört nicht umsonst zu meinen Lieblingsvorleserinnen sondern auch - genau wie ihre Mutter - zu meinen Lieblingscharakterschauspielerinnen.

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04. Am Abgrund lässt man gern den Vortritt von Jörg Maurer (03/2018)

Kommissar Hubertus Jennerwein gönnt sich eine Auszeit. Aber schon vor der geplanten Abreise trifft er auf dem Bahnhof einen Kommissar-Kollegen aus dem Allgäu und wird aufgehalten. Gerade als die beiden so richtig ins ermittlerische Fachsimpeln kommen, erreicht Jennerwein ein Hilferuf aus dem Kurort: Ursel Grasegger, Bestattungsunternehmerin a. D., hat eine blutige Morddrohung gegen Ignaz erhalten. Ihr Mann ist seit Tagen unauffindbar. Ist er in den Händen von Entführern? Oder hat er heimlich etwas Illegales geplant, was nun schiefgegangen ist? Jennerwein verspricht Ursel, Ignaz’ Spur außerdienstlich zu verfolgen – und auf einmal steht er vor dem Abgrund seiner Polizeikarriere.

Note 2: Der Inhalt dieser Lokalkrimifolge wird ja abdeckend im Klappentext beschrieben, hierzu brauche ich nichts hinzuzufügen. Zu den Kriminalfällen rund um Kommissar Jennerwein schreibe ich meistens auch keine ausführlichen Rezensionen, da mir die Bücher nicht tiefgründig genug sind um sie zu zerpflücken wollen. Das darf man aber keineswegs als negative Wertung betrachten, ist nur ein Erfahrungswert … aber ich möchte gerne zum Ausdruck bringen, dass mich dieser, vom Autor selbst gelesene Lokalkrimi, wie auch schon die Vorgängerbände, wieder gut unterhalten haben. Jörg Maurers skurriler Humor ist einfach klasse. Besonders gut fand ich zudem das Zusammentreffen mit dem sicher vielen Lesern und Hörern bekannten Allgäuer Kommissar Kluftiger. Im Gegenzug durfte nämlich auch Jennerwein in dessen Jubiläumsband mit einer kleinen Rolle aufwarten. Dieser zehnte Teil macht Lust auf mehr … bald schon wird es weitergehen für mich und Kommissar Jennerwein.

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05. Solange du atmest von Joy Fielding (07/2017)

Robin, die jahrelang keinen Kontakt mehr zu ihrer ziemlich kaputten Familie hatte, erfährt, dass jemand auf ihren Vater, seine neue Frau Tara und deren Tochter Cassidy geschossen hat. Tara erliegt kurz darauf ihren Verletzungen. Als Cassidy im Krankenhaus zu Bewusstsein kommt, wendet diese sich sofort an Robin – so wie ihre Mutter eindringlich geraten hatte. Robin ist klar, dass es viele Menschen gibt, die einen Grund hätten, ihren Vater zu hassen, oder war es wirklich jemand aus der Familie? Und was für ein Monster schießt auf eine Zwölfjährige?

Note 3-4 : „Solange du atmest“ ist das 24. Buch der bekannten Autorin Joy Fielding. Einige der Vorgängerbücher habe ich gelesen und gehört und war eigentlich immer begeistert von der Spannung, die sie es stets schaffte aufzubauen. Mit diesem Buch gestaltete es sich leider ein wenig unspektakulärer.
Robin und Melanie, die beiden des im Koma liegenden Mannes, der zusammen mit seiner zweiten Frau Tara und deren Stieftochter Opfer eines brutalen Überfalls wurde, versuchen gemeinsam den oder die Täter an dieser grausamen Tat ausfindig zu machen. Das Verhältnis der beiden Schwestern ist seit Jahren angespannt, lediglich diese unliebsame Begebenheit scheint die Beiden ein wenig näher zueinander zu bringen. Auch der lokale Scheriff nimmt die Ermittlungen auf doch alle Spuren scheinen ins Leere zu laufen bis es schließlich doch zu zwei Verhaftungen kommt. Doch haben sie die echten Täter eingesperrt?
Wäre es nicht für die geniale Sprecherin Petra Schmidt-Schaller gewesen, die der Geschichte doch noch eine besondere Note verleiht, hätte ich vielleicht abgebrochen. So aber habe ich das Ende abgewartet und wurde am Schluss doch noch ein wenig überrascht. Das hat aber nicht gereicht, das Ruder rumzureißen, leider …
ich lese: Luise-Königin aus Liebe & Mord hinterm Stefansdom
ich höre: Senfblütensaga & Traum vom Leben
Warteschleife: einige :shock: :lol:
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Re: Was habt ihr im APRIL gelesen 2020 gelesen?

Beitrag von ruhrpottmaedchen » 1. Mai 2020, 10:25

und hier meine Liste. Sehr vieles aus meinem prähistorischem SuB, und etwas weniger als sonst. Dafür sind drei neue Tücher entstanden (handarbeiten) :-)

Lesemonat April 2020

(64) 1. Ellen Barksdale - Tee? Kaffee? Mord! - Der doppelte Monet - (Hörbuch,262 min)

m.p.N. 2

m.M. ein netter kleiner, gemütlicher Krimi mit skurillen Personen.

KT:
Cottages, englische Rosen und sanft geschwungene Hügel - das ist Earlsraven. Mittendrin: das "Black Feather". Dieses gemütliche Café erbt die junge Nathalie Ames völlig unerwartet von ihrer Tante - und deren geheimes Doppelleben gleich mit! Diese hat nämlich Kriminalfälle gelöst, zusammen mit ihrer Köchin Louise, einer ehemaligen Agentin der britischen Krone. Und während Nathalie noch dabei ist, mit den skurrilen Dorfbewohnern warmzuwerden, stellt sie fest: Der Spürsinn liegt in der Familie ...



Folge 01: "Der doppelte Monet"
Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder ist die reizende alte Miss Beresford aus Earlsraven dement oder bei ihr zu Hause geht etwas nicht mit rechten Dingen zu! Doch was hat Nathalie damit zu tun? Die junge Frau ist gerade eben erst von Liverpool ins beschauliche Earlsraven gezogen, um das Erbe ihrer Tante anzutreten: den Pub "The Black Feather". Als Miss Beresford jedoch in ihrem Garten eine Leiche entdeckt, beginnt Nathalie gemeinsam mit ihrer Köchin Louise zu ermitteln ...
*********************************

(65) 2. Mary Stuart - Rubin mit kalten Augen (1994,252 S.)

m.p.N. 3

m.M.
ein netter, mitunter aberwitziger Krimi für zwischendurch. James Bond in weiblicher Form, so nach dem Motto, einmal den Ozean auf dem Rücken schwimmend durchqueren ohne nass zu werden.
Nichts was mir lange im Kopf bleiben wird.

KT:
Es ist alles sehr mysteriös, was Jennifer bei einer Reise nach Südfrankreich entdeckt. Sie will dort ihre Cousine besuchen, die die Absicht hat, in ein Kloster zu gehen. Doch als Jennifer bei der Verwalterin des Klosters vorspricht, erfährt sie, dass ihre Cousine nach einem Autounfall gestorben ist - aber sie glaubt nicht daran. Und ihre Nachforschungen bestätigen, dass sie einem Verbrechen auf der Spur ist ..

**********************************************

(66) 3. Kerstin Ekman - Hexenringe (2002, 347 S.)

m.p.N. 3 minus

m.M.
hier hat mir so gut wie nichts gefallen. Weder der Schreibstil noch die Geschichte konnte mich fesseln.

KT:
Schweden zu Beginn der Gründerzeit: Am Ende des 19. Jahrhunderts dringt die neue Zeit auch in die hintersten Winkel des Landes, dorthin, wo Tora Lans in ärmlichsten Verhältnissen zur Welt kommt. Ihr Leben als Dienstmädchen scheint ebenso vorherbestimmt wie das ihrer Mutter Edla und der Großmutter Sara, bei der Tora nach dem Tod der Mutter aufwächst. Doch das erwachende Selbstvertrauen und der trotzige Lebenswille des jungen Mädchens helfen ihr, sich gegen ein Schicksal in Armut und Abhängigkeit aufzulehnen. – »Der Roman ist kein Elendspanorama, denn Kerstin Ekman setzt auf Ironie und Humor. Immer bleibt Spannung und Leselust erhalten.« (taz)
******************************************

(67) 4. Pernille Rygg - Der goldene Schnitt (2002, 351 S.)

m.p.N. 5

m.M.
was immer das auch war, es hat mir in keinerweise gefallen. Weder vom Schreibstil her, ich mag keine "Ein-Wort-Sätze", noch der Geschichte. Ein roter Faden war m.M. nicht einmal ansatzweise erkennbar.

KT:
Ein neuer Fall für Igi Heitmann, Pschologin von Beruf und Detektivin aus Leidenschaft: einer ihrer Patienten wird des Mordes angeklagt, sie selbst der Unprofessionalität bezichtigt. Um ihre berufliche Ehre wiederherzustellen, macht sie sich auf die Suche nach dem wahren Täter...
****************************************

(68) 5. Peter Brendt - Golden Gate (2008, 558 S.)

m.p.N. 3 -4

m.M.
das war nicht mein Ding. Die Golden Gate Bridge wird besetzt, es kommt das FBI, die CIA, jede Menge Agenten, Versicherungsfritzen, der Präsident der ntl. mitten im Wahlkampf steckt, jede Menge Minister mit mal mehr, meist mit weniger Ahnung, etc. ins Spiel um die über 9000 Geiseln freizubekommen.
Bei diesen vielen Agenten etc. habe ich den Überblick verloren und fand es nicht sonderlich spannend.

KT:
Die Welt hält den Atem an: Ein Team von Spitzenverbrechern unter der Leitung des mysteriösen Dr. Dark droht, die Golden Gate Bridge in die Luft zu sprengen - mit allem, was darauf ist. Zwei Milliarden Dollar sind der Preis für das Leben der Geiseln. Alle Rettungsversuche des FBI-Einsatzleiters vor Ort scheitern. Da kommt Mike Jordan ins Spiel, ein Versicherungsagent für ganz besondere Objekte.
********************************************

(69) 6. Henning Boetius - Das Rubinhalsband (2000, 286 S.)

m.p.N. 2

m.M.
ein Krimi? Oder doch kein Krimi? Piet wird nach Schottland geschickt um einen Fall zu lösen und trifft dabei seine alte Liebe wieder. Im Zuge seiner Ermittlungen lernt er eine Menge Mysthik als auch Aberglaube kennen. Wird er den Fall trotzalledem lösen können?
Mir hat das Buch gut gefallen, weil es ein "ausgefallener" Krimi-Roman ist, sprachlich als auch inhaltlich.

KT:
Eine mörderische Liebesgeschichte. Sonderermittler Piet Hieronymus im Bann einer geheimnisvollen Frau.
Piet Hieronymus, der Mann für besondere Fälle bei der holländischen Polizei, reist nach Schottland. Dort sind einige niederländische Taucher unter merkwürdigen Umständen im Loch Ness ertrunken. Die Reise weckt Erinnerungen an eine alte Liebesgeschichte.
Voller Nostalgie entschließt er sich zu einem Abstecher, um Christine, jene Frau, die ihn damals in ihren Bann schlug und deren Rubinhalsband er immer noch besitzt, zu besuchen. Und der alte Zauber wirkt wie einst. Obwohl sich die Ereignisse dramatisch zuspitzen, ist Piet Hieronymus vollkommen in dieser Amour fou gefangen. Wird er sich der tödlichen Anziehung entwinden können?
*****************************************

(70) 7. Susanne Kraus - Das Amulett der Seherin (2008, 605 S.)

m.p.N. 3 minus

m.M.
die Franken gegen die Sachsen, die Christen gegen die Heiden, oder aber jeder gegen jeden.
Mir hat das Ganze nicht sonderlich gefallen, zum einen die Geschichte, dann der Schreibstil...z.b. "er hatte tagelange nichts getrunken und kämpfte aufrecht wie ein Held". und das ist nur ein Beispiel von vielen.
Jaaa neeee is klaaaar....

KT:

Eine junge Frau zwischen zwei Welten Sachsen, 747 nach Christus. Bei einer heidnischen Feier werden nahe der sächsichen Eresburg zwei Säuglinge gefunden. Die Seherin Veleda sorgt fortan für die Zwillinge und nennt sie Ava und Walram. Als 25 Jahre später Truppen Karls des Großen in Sachsen einfallen, gerät Ava in Gefangenschaft. Wird Walram seine Schwester je wiedersehen?
********************************************************

(71) 8. Peter Prange - das Bernstein-Amulett (HB, 6 CD, 473 Min.)

m.p.N. 1

m.M.
das ist ein (Hör)-Buch ganz nach meinem Geschmack. Tolle Geschichte, gut vorgelesen, nichts schmalziges, realitätsnah.

KT:
Ein Schicksal, wie nur in Deutschland zu finden ist. Barbaras Geschichte beginnt im Oktober 1944 und schließt im Oktober 1990. Ihre Familie wird durch den Zweiten Weltkrieg auseinandergerissen und kann erst ein halbes Jahrhundert später wieder zusammenfinden. Dazwischen liegen die Jahre des nackten Überlebenskampfes unmittelbar nach dem Krieg, des Kalten Krieges, des sich Arrangierens in verschiedenen Welten – bis zur Wiedervereinigung 1989. Für Barbara scheint es nur eine Wahl zu geben, die Wahl zwischen Vernunft und Verlangen. Die Wahl zwischen zwei Männern, zwischen Westen und Osten ...
***************************************************************

(72) 9. Christine Lehmann - Der Bernsteinfischer (2001, 270 S.)

m.p.N. 3-4

m.M.
schon aufgrund des Klappentextes wusste ich was mich erwartet. Eine banale, triviale Liebesschmonzette. Nett zu lesen, ohne jeden Anspruch.

KT:
Nach einer schmerzhaften Trennnung will die Journalistin Karoline ihre Karriere vorantreiben. Sie erhält den Auftrag, eine Story üben den ehemaligen Kriegsfotografen Thomas Reuter zu schreiben. Er lebt zurückgezogen auf der Ostseeinsel Hiddensee, und die Gründe für das plötzliche Ende seiner beruflichen Laufbahn wurden nie bekannt.
Zwischen Karoline und Thomas entsteht eine zärtliche Liebe, und sie verspricht ihm, sein Geheimnis zu bewahren. Doch kurz darauf erscheint in ihrer Zeitung ein reißerischer Artikel. Hat Karoline Thomas Vertrauen mißbraucht? War ihre Liebe nur gespielt?
***************************************************************

(73) 10. Susan Howatch - der Zauber von Oxmoon (1988, 1246 S.) HIGHLIGHT

m.p.N. 1

m.M.
warum bin ich nur solange um das Buch herumgeschlichen? Nicht die Seitenzahl von immerhin 1246 hat mich abgeschreckt, sondern vielmehr der Gedanke das es mir vllt. nicht gefallen könnte. Eine Familiengeschichte...wieviel davon habe ich den letzten Jahren schon gelesen und letztlich glichen sie alle einander.
Aber nicht diese. Zum einen ist es ein anspruchsvolles Buch welches man nicht mal eben so überfliegen kann, die Sprache ist ausgefeilt, die Personen vielfältig.
Ntl. hat das Buch auch die eine oder andere Länge, aber ingesamt gesehen war es für mich ein Leseerlebnis.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.


KT

Robert (Bobby) Goodwin herrscht als freundlicher Patriarch über seine zahlreiche Familie und das Gut Oxmoon, unterstützt von seiner energischen Frau Margaret. Der älteste Sohn, Robert jr., billiert als Strafverteidiger in London. Die übrigen Kinder sind gerade dabei, ihre Rolle im Leben zu finden. Da kehrt, nach langjähriger Abwesenheit, Bobbys ehemaliges Mündel Ginevra in den Schoß der Bilderbuchfamilie zurück und eine Büchse der Pandora öffnet sich.

Robert jr. findet heraus, daß die von ihm angehimmelte Ginevra als Minderjährige von seinem Vater mißbraucht wurde. Das bisher makellose Familienleben zerfällt allmächlich in Stücke, als er trotzdem darauf besteht, sie zu heiraten und sich seinen Eltern entfremdet.

Parallel dazu heiraten nach und nach die Brüder, der 1. Weltkrieg zerrüttet die Familienstruktur und allmählich wird deutlich, dass die so makellosen Goodwins zutieftst unglückliche, verstörte Menschen sind.

Patriarch Bobby wird unaufhaltsam zum Opfer seiner sexuellen Gelüste; Margaret, die mit victorianischer Tugendhaftigkeit immer an der richtigen Stelle die Grenze zu ziehen weiß, muß entsetzt erkennen, daß sie unerbittlich Schritt für Schritt an Boden verliert. Bei Robert kündigt sich eine unheilbare Krankheit an, die ihn zum Invaliden machen wird und John, bisher ein Muster an Anstand und Sitte, verläßt nach wenigen Wochen Ehe seine 2. Frau, eine amerikanische Millionenerbin, da er sich unsterblich in eine walisische Bäuerin verliebt hat ...

Schritt für Schritt durchwaten die Goodwins ein Chaos aus familiären Unglücksfällen, Krisen und Intrigen, eingebettet in die wirtschaftlich schwierige Zeit zwischen den Weltkriegen, bis sich schließlich zwei Cousins in der erbitterten Auseinandersetzung um das Gut Oxmoon gegenüberstehen: Roberts ungeliebter, überlebender Sohn Christopher und Johns Lieblingssohn, Harry.
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

(74) 11. Noah Gordon - Der Diamant des Solomon (2003, 410 S.)

m.p.N. 3

m.M.
vom Hocker gehauen hat mich die Jagd nach dem Diamanten nun wahrlich nicht. Stellenweise war es mir viel zu technisch was die Beschaffenheit des Steines angeht. Für jemanden vom Fach wahrscheinlich interessant, als Laie fand ich es langweilig.

KT:
Harry Hopeman lebt als erfolgreicher Diamantenhändler und Gelehrter in New York. Aber er steckt tief in der Midlife-Crisis. Als er gebeten wird, einen alten Diamanten, der für alle drei Weltreligionen von großer Bedeutung ist, wiederzubeschaffen, zögert Hopeman nicht lange und fährt nach Jerusalem. Auf seiner Reise wird er mit der aufregenden Geschichte seiner Familie konfrontiert. So wird die Suche nach dem Diamanten auch zur Suche nach sich selbst.
********************************************

(75) 12. Katharina Peters - Deichmord (HB, 501 Min.)

m.p.N. 3 minus

m.M.
das war mir zuviel des Guten. Erst eine Terrorwarnung, dann vier Leichen, sprich vier verschiedene Fälle auf einmal, dazu jede Menge Leute und Verdächtige so dass ich ganz schnell den Überblick verloren habe.
Auch die jeweiligen Lösungen der Fälle konnten mich in keinerweise überzeugen.
Hier wäre weniger deutlich mehr gewesen.


KT:

Eine Terrorwarnung erschüttert Rügen. Offensichtlich gibt es einen Hinweis, dass ein Anschlag auf die Störtebeker-Festspiele geplant sein könnte. Ermittlungen gegen einen Hotelier in Ralswiek werden aufgenommen. Doch alles scheint im Sande zu verlaufen. Nur bei Romy Beccare bleibt ein mulmiges Gefühl zurück. Warum will jemand einen konkreten Verdacht auf einen Hotelbetreiber lenken? Steckt vielleicht etwas anderes dahinter? Sie hört nicht auf zu ermitteln - und stößt auf mysteriöse Vermisstenfälle. Zwei junge Mädchen sind damals spurlos auf Rügen verschwunden.
*********************************************

(76) 13.Julianne Lee - Vogelfrei (Das Schwert der Zeit) (2001, 446 S.)

m.p.N. 3

m.M.
eine nette Zeitreisegeschichte die allerdings nicht an die von Diana Gabaldon heranreicht.

KT:
Ein Mann der Gegenwart kämpft für Rob Roy.
Als der Amerikaner Dylan bei einer Sportveranstaltung nach einem Schwert greift, findet er sich plötzlich mitten im 18. Jahrhundert wieder, wo die Schotten um ihre Unabhängigkeit kämpfen.
Die Fee Sinan hat den unwilligen Helden als Retter des unterdrückten Volkes in die Vergangenheit geholt. Eine aufregende Odyssee zwischen den Zeiten beginnt...

Der erste von vier Bänden einer spannenden Fantasy-Serie.


************************************

(77)14. Roland Adloff - Der Goldkocher (2002, 396 S.)

m.p.N. 2-

m.M.
Das war ein historischer Roman nach meinem Geschmack, er beruht auf Tatsachen und hat keine schwülstige Liebesgeschichte zu bieten.
Die Sprache würde ich auch nicht als modern bezeichnen sondern eher den damiligen Verhältnissen angepasst.

KT:
Die Geschichte des Lips Tullian erzählt vom Kampf eines Jungen, der sich vom räuberischen Leben seines Vaters, des berüchtigten sächsisch-brandenburgischen Räuberhauptmanns Tullian (+ 1715) lossagt und ein anständiges Leben zu führen versucht. Nachdem Soldaten das Räubernest ausgehoben haben, findet der junge Mann Unterkunft beim Hofapotheker Zorn. In dessen Diensten steht auch der Alchemist Böttger, der angeblich das Geheimnis des Goldmachens kennt. Lips Tullian, von Kindheit an von der Magie der Alchemie fasziniert, wird zu seinem Gehilfen. Schon glaubt sich Lips am Ziel und träumt von ewigem Reichtum, als sein Vater mit seinen Spießgesellen in Berlin auftaucht und den jungen Mann in tödliche Gefahr bringt.
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(78) 15. Geneviève Damas - Wenn du über den Fluss gehst (2015, 171 S.) Highlight

m.p.N. 1

m.M.
ein kleines, aber sehr feines Buch über die Macht der Buchstaben und Sprache und wie sie ein Leben verändert.


KT:
Nobelpreisträger Jean-Marie Le Clézio entdeckte dieses spektakuläre Debüt: Es ist die karge, klare, harte Sprache der Bauern, die diese Geschichte so berührend macht: Mit Hilfe des Alphabets kommt der junge François seiner grausamen Familiengeschichte auf die Spur…

Seine ganze Liebe gilt dem zarten Ferkel mit den intelligenten Augen. Wenn er es doch vor dem Kochtopf bewahren könnte! François, der Schweinehirt, sucht Trost bei seinem sanften Vieh, weil die Menschen ihm das verwehren, wonach er sich sehnt. Seit Maryse, seine über alles geliebte Schwester, den Fluss überquert hat, ist er den brutalen Schlägen des Vaters ausgesetzt. Aber dann fasst er Vertrauen zu Roger, dem Dorfpfarrer, und zu Amélie, dem Mädchen mit dem roten Kleid, und beide weihen ihn ein ins Geheimnis der Buchstaben. So lernt er die Welt der Bücher kennen und die erschütternde Wahrheit seiner Herkunft. Als er endlich weiß, was mit denen geschieht, die den Fluss überqueren, ist er selbst bereit, sein Bündel zu packen. Eine zeitlose, ebenso mitreißende wie poetische Geschichte, die zeigt, wie man durch das Geheimnis der Buchstaben dem Geheimnis des Lebens auf die Spur kommt.
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(79) 16. Phyllis A. Whitney - Der Fluch des Amethysts (1997, 286 S.)

m.p.N. 4 - 5

m.M.
ein och-nöh-Buch. Weder der Schreibstil, noch die Handlung konnte mich in irgendeiner Form überzeugen. Platt, eher an einen Groschenroman erinnernt als an einen spannenden Roman der es hätte sein können.

Hallie wird nach zwei! Jahren des Verschwindens ihrer Freundin von der ihr unbekannten! Familie, bzw, des Großvaters eingeladen. Er will ihr sein Vermögen hinterlassen.
Der alte Herr ist schwer krebskrank, und gleich am zweiten Tag nach dem Kennenlernen stellt sie fest das er besser aussieht als die Tage vorher. (ja neee is klaaar, gestern erst kennengelernt, aber heute stellt sie fest das er schon besser aussieht als vorher).
Sie lernt das Nachbarskind kennen, ein mürrisches kleines Wesen, die sie am nächsten Tag, also den zweiten ihres Daseins anlächelt. Sie hat sie NIE! zuvor lächeln sehen. (Wie auch, sie kam ja gerade erst an).
In dem Stil geht das gesamte Buch weiter.


KT:
Vor zwei Jahren verschwand Susan Trench spurlos vom Familiensitz auf Topsail Island vor der Küste North Carlolinas. Die letzte Hoffnung auf Klärung des Falls ist Susans alte Freundin Hallie Knight. Auf Einladung von Susans Großvater reist sie Topsail Island - und sieht sich mit einer von Mißtrauen zerfressenen Familiee konfrontriert. Denn die Villa auf der Insel birgt zahllose dunkle Geheimnisse.
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(80) 17. Roland Mueller - Der Fluch des Goldes (2002, 314 S.)

m.p.N. 2

m.M.
Die Suche nach dem Paradies, wenn auch unfreiwillig, führt Ricardo an und in den Amazonas. Wird er das Paradies finden?
Mir gefiel das Buch weil es mal ein anderer historischer Roman ist als der übliche Sermon.

KT:
Don Ricardo de Molinar ist ein kleiner Landadliger, der in Liebe zu der schönen Doña Inés entbrennt, der Frau des mächtigen und reichen Don Diego Ramón de Navarra. Er wagt es tatsächlich, sich der Dame seines Herzen zu nähern, die seine Avancen erwidert. Als die beiden in flagranti ertappt werden, bleibt Don Riardo nur eine Chance, um dem sicheren Tod zu entgehen: Er muss im Auftrag der Krone nach Südamerika reisen und dort für den König von Spanien und vor allem für Gott Gebiete erobern. Doch die angeblich heilige Mission entpuppt sich mehr und mehr als ein Albtraum...
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Re: Was habt ihr im APRIL gelesen 2020 gelesen?

Beitrag von TauschmitTaxina » 1. Mai 2020, 10:52

ruhrpottmaedchen hat geschrieben:
30. Apr 2020, 19:59
mein Hansen-Trauma erwacht wieder ;-)
:lol:
Ich lese: Töchter der Ärztin (sblume)#Cello und Liebeskummer (nzuhaben)
Warten: Liebenberg 3 (WB)usw.
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Re: Was habt ihr im APRIL gelesen 2020 gelesen?

Beitrag von TauschmitTaxina » 1. Mai 2020, 10:54

oh :shock:
09. Die Schule am Meer von Sandra Lüpkes (03/2020)

Frau Lüpkes hat wieder ein Buch rausgebracht, ganz verpasst, das muss ich gleich auf meine wunschliste schreiben :mrgreen:
Ich lese: Töchter der Ärztin (sblume)#Cello und Liebeskummer (nzuhaben)
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Re: Was habt ihr im APRIL gelesen 2020 gelesen?

Beitrag von ruhrpottmaedchen » 1. Mai 2020, 11:10

ich habe mir ganz fest vorgenommen keine, bzw. nur noch ganz wenig Bücher neu zu kaufen, was heisst mein SuB bekommt endlich die Chance gelesen zu werden. :)
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Re: Was habt ihr im APRIL gelesen 2020 gelesen?

Beitrag von leseleo » 1. Mai 2020, 13:44

Besonders viel habe ich im April nicht gelesen, aber es war trotzdem ein unterhaltsamer Monat

1.Der Apfelbaum (10/2018) – Christian Berkel – LK – Note 2-3
»Jahrelang bin ich vor meiner Geschichte davongelaufen. Dann erfand ich sie neu.«
Für den Roman seiner Familie hat der Schauspieler Christian Berkel seinen Wurzeln nachgespürt. Er hat Archive besucht, Briefwechsel gelesen und Reisen unternommen. Entstanden ist ein großer Familienroman vor dem Hintergrund eines ganzen Jahrhunderts deutscher Geschichte, die Erzählung einer ungewöhnlichen Liebe.
Berlin 1932: Sala und Otto sind dreizehn und siebzehn Jahre alt, als sie sich ineinander verlieben. Er stammt aus der Arbeiterklasse, sie aus einer intellektuellen jüdischen Familie. 1938 muss Sala ihre deutsche Heimat verlassen, kommt bei ihrer jüdischen Tante in Paris unter, bis die Deutschen in Frankreich einmarschieren. Während Otto als Sanitätsarzt mit der Wehrmacht in den Krieg zieht, wird Sala bei einem Fluchtversuch verraten und in einem Lager in den Pyrenäen interniert. Dort stirbt man schnell an Hunger oder Seuchen, wer bis 1943 überlebt, wird nach Auschwitz deportiert. Sala hat Glück, sie wird in einen Zug nach Leipzig gesetzt und taucht unter.
Kurz vor Kriegsende gerät Otto in russische Gefangenschaft, aus der er 1950 in das zerstörte Berlin zurückkehrt. Auch für Sala beginnt mit dem Frieden eine Odyssee, die sie bis nach Buenos Aires führt. Dort versucht sie, sich ein neues Leben aufzubauen, scheitert und kehrt
zurück. Zehn Jahre lang haben sie einander nicht gesehen. Aber als Sala Ottos Namen im Telefonbuch sieht, weiß sie, dass sie ihn nie vergessen hat.
Mit großer Eleganz erzählt Christian Berkel den spannungsreichen Roman seiner Familie. Er führt über drei Generationen von Ascona, Berlin, Paris, Gurs und Moskau bis nach Buenos Aires. Am Ende steht die Geschichte zweier Liebender, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch ihr Leben lang nicht voneinander lassen.

*
Hat mir eigentlich ganz gut gefallen, allerdings fand ich manche Zeitsprünge in der Geschichte etwas verwirrend, das ging mir einfach zu schnell und ich konnte nicht nachvollziehen warum das jetzt so passierte. Gerne hätte ich am Ende auch noch etwas mehr erfahren.

2.Vermisst (03//2020) – Christiane Dieckerhoff – LK – Note -2

Als ihr nachts in der Nähe von Lübben ein unbeleuchtetes Auto die Vorfahrt nimmt, kann Kriminalobermeisterin Klaudia Wagner im letzten Moment ausweichen. Doch dabei überfährt sie eine Frau. Klaudia ist am Boden zerstört. Dann die Überraschung: Die Frau galt bereits als tot. In einem Indizienprozess wurde ein Mann als ihr Mörder schuldig gesprochen. Wo aber ist Jennifer Böseke in den letzten zwei Jahren gewesen? Klaudia beginnt zu ermitteln und gerät an eine Frau, die als Spreewaldhexe gilt und die seit der Unglücksnacht einen jungen Mann vermisst, der in ihrem Haus gewohnt hat.

*
Netter Regiokrimi, gut zu lesen, mit bekannten Ermittlern und auch recht spannend.

3.Tagebuch meines Verschwindens (09/2019) – Camilla Grebe – LK – Note 3

Eine Tote, mitten im Wald. Getötet an dem Ort, wo vor Jahren das Skelett eines kleinen Mädchens lag. Ein cold case, der nie gelöst wurde. Wer sind die Toten? Was hat der spurlos verschwundene Kommissar mit ihnen zu tun? Und warum erinnert Profilerin Hanne sich an keine Ermittlungsergebnisse? Die Einwohner des kleinen trostlosen Omberg, das mitten zwischen dunklen Kiefernwäldern liegt, halten sich bedeckt. Doch niemand, nicht einmal die Polizei, kann der Wahrheit entkommen, die sich nach jahrelangem Schweigen bahnbricht

*
War nicht ganz schlecht, hat mich aber auch nicht vom Hocker gehauen. Zwischendurch etwas langatmig, die Auflösung hatte ich allerdings nicht erwartet.

4.Neuleben (04/2020) – Katharina Fuchs – LK – Note 1
Zwei Frauen leben ihren Traum – gegen alle Widerstände der 50er und 60er Jahre Authentisch und einfühlsam erzählt Katharina Fuchs in diesem Roman über die Nachkriegszeit die wahre Geschichte ihrer Tante, die eine der allerersten Vorsitzenden Richterinnen Deutschlands war und ihrer Mutter, einer Modemacherin.
Weil sie als Tochter eines Wehrmachtoffiziers und einer Großgrundbesitzerin in der DDR nicht studieren darf, zieht Therese Trotha Anfang der fünfziger Jahre nach West-Berlin. Dort muss sie erleben, wie die wachsenden Unterschiede zwischen Ost und West ihre Familie auseinander brechen lassen. Auch ihr Studium gestaltet sich schwierig: Konservative Professoren und Kommilitonen machen Therese und ihrer Mitstudentin das Leben schwer. Die zwei einzigen Frauen an der juristischen Fakultät sind für sie Fremdkörper. Doch sie unterschätzen Thereses Begabung und ihren Willen ...
Verständnis für ihre Träume scheint lediglich ihre Schwägerin Gisela zu haben, denn auch sie fällt aus der ihr zugedachten Rolle: Die Schneiderin aus einfachen Verhältnissen hat mit Thereses Bruder eine »gute Partie« gemacht und wehrt sich gegen die reine Hausfrauenehe. Wie Therese hat sie hochtrabende Pläne ...
Basierend auf ihrer eigenen Familiengeschichte hat Katharina Fuchs Leben und Träume der Frauen in den 50er Jahren eingefangen und zu einem großen Roman über die Nachkriegszeit verarbeitet. Einfühlsam und mit viel Liebe zum Detail lässt sie Zeitgeschichte und zwei berührende Frauen-Schicksale lebendig werden.
Die wahre Geschichte ihrer Großmütter, die zwei Weltkriege überstehen mussten, erzählt Katharina Fuchs in »Zwei Handvoll Leben«.

*Die Fortsetzung von „Zwei Handvoll Leben“, die mir fast noch besser gefallen hat als Teil eins. Allerdings hat mich die Schilderung wie studierende Frauen „damals“ behandelt worden sind ziemlich wütend gemacht.

5.Die Schwestern vom Ku’damm: Wunderbare Zeiten (Teil 2) (09/2019) – Brigitte Riebe – LK – Note 2

Berlin, 1952: Man muss das Leben tanzen, das war schon immer Silvie Thalheims Motto. Während für Schwester Rike das Kaufhaus am Ku'damm an erster Stelle steht, will Silvie nach der dunklen Zeit des Krieges nur eins: das Leben in vollen Zügen genießen. In den Wirtschaftswunderjahren laufen die Geschäfte ohnehin bestens, das Kaufhaus Thalheim bietet die neueste Mode an. Petticoats und Nylonstrümpfe, dazu feine Kollektionen aus Italien. So träumt Silvie ihren eigenen Traum: als Rundfunkredakteurin beim RIAS Karriere zu machen.
Doch seit ihr Zwillingsbruder aus dem Krieg heimgekehrt ist, hat sich die Dynamik in der Familie verändert. Oskar soll das Unternehmens leiten, gibt sich aber lieber dem Rausch durchfeierter Nächte hin. Als dann auch noch ein verhasster Konkurrent die Geschäfte torpediert und den Thalheims alles zu nehmen droht, wird Silvie klar, dass sie Verantwortung für das Kaufhaus und ihre Familie übernehmen muss…

*Hat mir gut gefallen, konnte man gut lesen und ich freue mich auf Teil 3

6.Das Grand Hotel (03/2020) – Caren Benedikt – LK – Note 2

Rügen, 1924. Weiß und prächtig steht es an der Uferpromenade von Binz: das imposante Grand Hotel der Familie von Plesow. Vieles hat sich hier abgespielt, und es war nicht immer einfach, trotzdem blickt Bernadette voller Stolz auf ihr erstes Haus am Platz. Hier hat sie ihre Kinder großgezogen: den ruhigen Alexander, der einmal der Erbe des Grand Hotels sein wird; Josephine, die rebellische Künstlerin, die ihren Weg noch sucht; und den umtriebigen Constantin, der bereits sein eigenes Hotel, das Astor, in Berlin führt. Alles scheint in bester Ordnung. Natürlich gibt es hier und da Streitigkeiten mit ihrer Tochter, und irgendetwas stimmt auch nicht mit dem sonst so fröhlichen Zimmermädchen Marie –, aber all das ist nichts gegen das, was der unangekündigte Besuch eines Mannes auslösen könnte, der Bernadette damit droht, ihr dunkelstes Geheimnis aufzudecken

*Anfangs ist es mir richtig schwer gefallen in das Buch bzw. die Geschichte rein zu kommen, keine Ahnung warum. Ich fand es nicht besonders fesselnd. Nach ca. einem Drittel ging es dann aber, irgendwie nahm die Geschichte dann an Fahrt auf und es hat mir zum Schluss dann doch ganz gut gefallen.

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Re: Was habt ihr im APRIL gelesen 2020 gelesen?

Beitrag von TauschmitTaxina » 1. Mai 2020, 14:26

ruhrpottmaedchen hat geschrieben:
1. Mai 2020, 11:10
ich habe mir ganz fest vorgenommen keine, bzw. nur noch ganz wenig Bücher neu zu kaufen, was heisst mein SuB bekommt endlich die Chance gelesen zu werden. :)
Ja, so machen ich das auch, Ich kaufe eigentlich nur noch für unseren Leserunden hier Bücher, oder hin und wieder MEs
:oops:

Aber ich ertausche immer mehr Bücher als dass ich welche lese, weil ich azch soll vertausche ;)
Ich lese: Töchter der Ärztin (sblume)#Cello und Liebeskummer (nzuhaben)
Warten: Liebenberg 3 (WB)usw.
https://www.lovelybooks.de/bibliothek/Taxina/1665048419/

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Re: Was habt ihr im APRIL gelesen 2020 gelesen?

Beitrag von TauschmitTaxina » 3. Mai 2020, 09:18

ich hatte noch ein Buch vergessen :oops:

Der Salzpfad von Rynor Winn
*** ein Wanderbuch

nach einer trauigen wahren Begebenheit, das englische Ehepaar verlieren ihr Haus und werden obdachlos, kurzentschlossen gehen sie einfach los, den South West Coast Path, schön ist das man viel von der Küste kennenlernt, aber bei der Wanderung wiederholen sich ständig Dinge, bis auf ein paar interessente Begegnungen, die das ganze auflockern
*vorsicht Spoiler*
nervig ist das ewige Gejammere kein Geld zum essen zu haben, ich frage mich warum sie nicht mal irgendwo gejobbt haben ....
positiv war hingegen das der gesundheitlich angeschlagene Mann durch die Wanderung wieder an Energie und Kraft gewann :) das war schon interessant und gibt Hoffnung

KT: Alles, was Moth und Raynor noch besitzen, passt in einen Rucksack. Sie haben alles verloren – ihr Zuhause, ihr Vermögen und Moth seine Gesundheit. Mit einem kleinen Zelt machen sie sich auf, den South West Coast Path, Englands berühmten Küstenweg, zu wandern. Mit einem Mal ist ihr Zuhause immer nur dort, wo sie gerade sind. Sie kämpfen mit Vorurteilen, Ablehnung und der Sorge, dass das Geld für den nächsten Tag nicht mehr reicht. Und zugleich entdecken sie auf ihrer großen Wanderung das Glück: herzliche Begegnungen, ihre neu erstarkte Liebe und die Fähigkeit, Kraft aus der Natur zu schöpfen. Allen Prophezeihungen zum Trotz führt sie der mehrmonatige Trip zurück ins Leben und öffnet die Tür zu einer neuen Zukunft.
Ich lese: Töchter der Ärztin (sblume)#Cello und Liebeskummer (nzuhaben)
Warten: Liebenberg 3 (WB)usw.
https://www.lovelybooks.de/bibliothek/Taxina/1665048419/

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Re: Was habt ihr im APRIL gelesen 2020 gelesen?

Beitrag von dieleistens » 4. Mai 2020, 07:05

Danke für Eure tollen Listen!!!!

@engi, habe ich das richtig verstanden, dass du die Insel Juist vorher nicht kanntest??? Sie steht bei mir schon seit Jahren auf der Liste der Urlaubswunschziele.......leider habe ich es bisher nicht geschafft
Das Buch wandert natürlich auch auf meinen Wunschzettel, hätte, meine ich, sogar auch die LP bei Vorab gelesen

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Re: Was habt ihr im APRIL gelesen 2020 gelesen?

Beitrag von welikaja » 6. Mai 2020, 09:57

Meine Liste ist wiedermal kurz, Heimbeschulung und Home-office fordern ihren Tribut....

Das ertse hatte ich auch als Rezi-Exemplar gewonnen :) Aber Tibet ist so gar nicht mein Thema.

Der Kaufmann und der Rinpoche“ von Aljoscha Long und Ronald Schweppe
Note 2+


KT: Den tibetischen Kaufmann Dorjee Wangchuck und den Rinpoche Sonam Tsering verbindet seit Kindertagen eine tiefe Freundschaft, auch wenn ihre Lebenswege nicht unterschiedlicher hätten verlaufen können. Während der eine sich im Strudel der Geschichte seinen Weg bahnte und ein Vermögen anhäufte, entschied sich der andere für ein Leben im Kloster. Als der alte Dorjee im Sterben liegt, lässt er seinen Freund rufen mit der Bitte, ihm den Bardo Thödol, das Tibetische Totenbuch, vorzulesen. Das soll ihn auf dem Weg zur Wiedergeburt durch den Bardo, die Zwischenwelt, geleiten. Doch alles hängt davon ab, wie er sein Leben geführt hat. Wird Dorjee am Ende seines Weges durch die Zwischenwelt wiedergeboren oder muss er dort verharren? Der Lebensweg zweier Schicksale, eingebettet in die Geschehnisse der tibetischen Geschichte des letzten Jahrhunderts.
Eine inspirierende Erzählung rund um das Tibetische Totenbuch.

Der Roman hat eine schöne, flüssige Erzählweise mit vielen Bildern im Sprachgebrauch. Die vielschichtigen Charaktere, unterschiedlichen Erzählperspektiven und Zeitsprünge lassen den Leser die Lebensgeschichte der Protagonisten nacherleben. Der historische Hintergrund des Romans trägt zu einem großen Wissensgewinn beim Leser über Tibet und den Buddhismus bei. Es gibt einen Stern Abzug, weil man nicht sofort in die Geschichte rein kommt und manchmal nicht alle Zeitsprünge und Erzählperspektiven nachvollziehen kann. Es ist keine leichte Lektüre für „Nebenbei“ zu lesen, sondern man muss sich auf den Roman konzentriert einlassen.

Der Eindringling von Laura Benedict
Note 2-
LK-Buch

KT: Ein perfider Psycho-Thriller um einen wahr gewordenen Albtraum:
Stell dir vor, du kommst von einer Reise zurück, und dein Schlüssel passt nicht mehr ins Schloss deiner Haustür. Die Schlösser ausgewechselt, ein Fremder im eigenen Haus, der behauptet, es von ihr selbst gemietet zu haben: Was wie ein böser Streich mit versteckter Kamera klingt, ist für Kimber Hannon erst der Beginn eines Albtraums. Denn bevor er sie von der Polizei vor ihrem eigenen Haus abführen lässt, zischt der Fremde Kimber etwas ins Ohr, das nur eines bedeuten kann: Er weiß etwas, das niemand sonst weiß. Etwas, das Kimber seit 25 Jahren zu vergessen versucht. Dann soll sie plötzlich Geld vom Firmenkonto unterschlagen haben, und kurz darauf kommt die Nachbarin, die Kimber gebeten hatte, ein Auge auf ihr Haus zu haben, bei einem schweren Sturz ums Leben. Es wird nicht der einzige Unfall bleiben. Wenn Kimber diesem Albtraum lebend entkommen will, bleibt ihr nur eins: sich einer schmerzhaften Wahrheit zu stellen.

Dieser Thriller hat so viele perfide Überraschungen in Petto, da ist am Ende nichts mehr so wie es war. Die Tatsache, dass einem die Protagonistin Kimber dann auch noch unsympathisch ist, macht die Angelegenheit nicht leichter. Stück für Stück reiht sich ein Puzzleteil an das nächste und als Leser tappt man ein uns andere Mal in eine geschickt gebaute Sackgasse und ist am Schluss überrascht. Leider ist es an manchen Stellen so unrealistisch überzogen, dass einem der Spaß am Lesen etwas verdorben wird.

Die Perlenfrauen von Katie Agnew
Note 3


KT: Zu ihrem 18. Geburtstag bekam die Schauspielerin Tilly Beaumont 1947 eine atemberaubend schöne Halskette geschenkt. Das Schmuckstück begleitete sie durch ihre ruhmreiche Karriere hindurch und zierte ihren Hals auf den glamourösesten Partys – bis sie auf einmal spurlos verschwand. Jahre später bittet Tilly ihr Enkelin Sophia, die Kette zu finden. Sophia hat gerade schmerzlich erfahren, dass man mit gutem Aussehen und dolce vita allein keine Rechnungen bezahlen kann. Die wertvolle Perlenkette könnte nun einige ihrer Probleme lösen. Aber was sind die eigentlichen Gründe für Tillys Auftrag? Und wie soll Sophia ein Erbstück finden, das sie noch nie gesehen hat?

Obwohl das Buch flüssig erzählt wird und die Geschichten, neben der von Sophia gibt es noch die Erinnerungen von Tilly, eine japanische Perlentaucher-Tochter und einen amerikanischen Dokumentarfilmer, so spannend geschrieben sind, dass man wissen möchte, wie alle miteinander verwoben sind, hat es mich nicht wirklich gepackt. Das kann aber auch daran liegen, dass ich im Moment wenig Zeit habe, um hintereinander weg zu lesen. Insgesamt eine leichtere Lektüre zum abspannen.

Ich habe gehört:
Eragon – Das Vermächtnis der Drachenreiter von Christopher Paolini
Note 1


KT: Als Eragon auf der Jagd einen glänzenden blauen Stein findet, ahnt er nicht, dass dieser Fund sein Leben verändern wird. Doch plötzlich zeichnen sich auf dessen Oberfläche feine Risse. Ein Drachenjunges entschlüpft der Schale und beschert Eragon ein Vermächtnis, das älter ist als die Welt... Über Nacht wird Eragon in eine schicksalhafte Welt voller Magie und Macht geworfen. Elfen, Zwerge und Monster bevölkern Alagaesia, dessen grenzenlos grausamer Herrscher das Volk unterjocht. Mit nichts als einem Schwert und den Ratschlägen seines Lehrmeisters stellt sich Eragon dem Kampf gegen das Böse. An seiner Seite Saphira, der blaue Drache. Wird Eragon das Erbe des legendären Drachenreiters antreten können? Das Schicksal aller liegt in seiner Hand...

Vor Jahren habe ich es schon gelesen, ich mag das Hörbuch gerne, es ist einfach ein Fantasy-Klassiker. Das Hörbuch läßt einen voll in die Welt von Eragon abtauchen. Toll für lange Autofahrten.
Man kann ja schließlich auf die Meinung eines Menschen nichts geben, der noch nicht dazu gekommen ist, sich den Kopf klar zu trinken!
Ich höre "State of Terror" von Hillary Rodham Clinton

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