was habt ihr im MAI 2020 gelesen?

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ruhrpottmaedchen
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was habt ihr im MAI 2020 gelesen?

Beitrag von ruhrpottmaedchen » 31. Mai 2020, 22:44

erster :-)

Durch die vielen handarbeiten, die mir noch dazu förmlich aus der Hand gerissen werden, ist mein Lesemonat etwas kleiner ausgefallen als sonst.

(81) 1. Giselher W. Hoffman - Diamantenfieber (2006, 432 S.)

m.p.N. 2

m.M.
nach anfänglichen Schwierigkeiten in das Buch hinzufinden, ich schon kurz vor dem Abbruch stand, bin froh durchgehalten zu haben.
Es erwartete mich dann eine spannende Geschichte über Liebe, Hass, Gier, Rache, Intrigen und das alles unter dem weiten Himmel Afrikas,

KT:
1905: In dem unwirtlichen Wüstenort Lüderitzbucht verbreitet sich unter den deutschen Siedlern eine sensationelle Nachricht: Der Bahnarbeiter August Stauch ist durch Zufall auf Diamanten gestoßen. Wenig später wird der abgelegene Küstenort zur reichsten Stadt der Welt. Auch den jungen Kriegsversehrten Eric packt das Diamantenfieber. Die glitzernden Steine scheinen seinem trostlosen Leben endlich die lang ersehnte Wende zu bringen. Doch schon bald wird ihm seine Gier zum Verhängnis, und er droht die Liebe gleich zweier Frauen zu verlieren. Denn Glück, so erkennt er beinahe zu spät, lässt sich nicht kaufen.


--
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(82) 2. Douglas Preston - der Krater (HB, 12 Std, 24 Min)

m.p.N. 3

m.M.
rasant erzählter Blödsinn.

KT:
CIA-Agent Wyman Ford hat einen neuen Auftrag: In Kambodscha wurden rauchfarbene Diamanten entdeckt, die radioaktiv sind. Fallen sie Terroristen in die Hände, könnten sie zu einer gefährlichen Waffe werden. Als Ford den Ursprungsort der Steine findet, steht er vor einem Rätsel - die Diamanten stammen aus einem merkwürdigen Krater. Es sieht so aus, als wäre hier etwas mit größter Gewalt aus dem Erdinneren nach außen geschlagen. Noch ahnt Ford nicht, dass es auch in Amerika einen solchen Krater gibt - und beide die Vorboten einer schrecklichen Katastrophe sind.
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(83) 3. Michael Lewin - Der stumme Handlungsreisende (1995, 415 S.) Highlight

m.p.N. 1

m.M.
Ein etwas chaotischer Detektive ermittelt in einem brisanten Fall. Das Buch ist mit locker, leichter Feder geschrieben, die Dialoge haben etwas spritziges das mir immer wieder ein Lächeln übers Gesicht huscht.
Trotz aller Leichtigkeit ist das Buch nie albern. Von dieser Sorte würde ich gerne mehr lesen.

KT:
Es ist Hochsommer - schlechte Zeiten für Albert Samson, den billigsten aller billigen Detektive von Indianapolis. Nicht einmal seine Zeitungsannonce (gigantischer Detektiv-Ausverkauf) lockt einen Klienten an. Als ihn eine verzweifelte Frau bittet, für sie herauszufinden, warum man sie seit Monaten nicht an das Krankenbett ihres Bruders läßt, ist er daher bereit, sein Bestes zu geben...
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(84) 4. Judith Lennox - Die Frau des Juweliers (2015, 525 S.)

m.p.N. 2

m.M.
eine nette Familiengeschichte in der jeder einen falschen Partner heiratet und unglücklich damit wird. Jeder sucht somit sein Glück woanders.
Die Geschichte lebt von der Liebe, allerdings ohne jemals kitschig zu werden.

KT:
Kairo, 1938: Wir werden uns lieben, denkt Juliet, als sie den reichen englischen Juwelier Henry Winterton heiratet und mit ihm nach England geht. Sofort empfindet sie das Herrenhaus Marsh Court als ihr neues Zuhause. Doch ihre Heirat soll sich als großer Fehler herausstellen. Als der Zweite Weltkrieg ausbricht, wird alles noch schlimmer. Plötzlich schwelgen die Wintertons nicht mehr in Luxus, und Juliet kämpft um das Überleben der Familie. In ihrer Verzweiflung und ihrem Hunger nach Liebe lässt sie sich auf eine Affäre mit dem charismatischen Gillis ein. Doch ihn umgibt ein Geheimnis, das ihr Leben zerstören könnte.
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(85) 5. Petra Durst-Benning - Die Fotografin - Zeit der Entscheidung -

m.p.N. 2

m.M.
leichte, seichte Unterhaltung.

KT:
Gegen alle Widerstände wird Mimi Reventlow Fotografin, und findet nicht nur ihre Freiheit, sondern auch den Weg zur Liebe ... Die Wanderfotografin Mimi Reventlow lebt seit einiger Zeit in der kleinen Leinenweberstadt Laichingen und kümmert sich um ihren kranken Onkel Josef. Durch ihre offene Art ist es ihr gelungen, die Herzen der Dorfbewohner zu erobern und Freundschaften zu knüpfen, und als eine Katastrophe das Dorf erschüttert, wird sie mit ihren wunderschönen Fotografien für viele der Bewohner gar zum einzigen Rettungsanker. Dabei hat Mimi genug eigene Schwierigkeiten: Ihre Liebe zu einem der Weber muss geheim bleiben, die Pflege ihres Onkels fordert sie, und der Besitzer der Weberei intrigiert weiter gegen sie. Als die Weber gegen ihr hartes Los aufbegehren, steht Mimi plötzlich auch beruflich vor einer Herausforderung. Wird sie es wagen, den schönen Schein aufzugeben und auf ihren Fotografien den entbehrungsreichen Alltag der Weber abzubilden?
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(86) 6. Glenn Meade - Die letzte Zeugin (HB; 473 Min.)

m.p.N. 3-

m.M.
ein im Großen und Ganzen spannendes Hörbuch, die Stimme des Sprechers (Detlef Bierstedt) angenehm.
Was mich nervte war mal wieder dieses Selbstmitleid der Protagonisten: ich bin an allem schuld. Das wirkte so völlig unpassend und passte nicht zu der an sich taffenden Frau.
Das Ende des Buches setzt dann aber allem die Krone auf und machte das gesamte Hör/Buch damit zunichte.

KT:
Nach einem Massaker in einem bosnischen Gefangenenlager wird ein junges Mädchen gefunden. Sie hält ein Tagebuch umklammert und ist so traumatisiert, dass sie kein Wort über die Lippen bringt. Sie ist die einzige Zeugin der Gewaltverbrechen im Lager. Zwanzig Jahre später begibt sie sich auf die Jagd. Sie will ihren verschollenen Bruder finden. Und die Scheusale, die ihr Leben zerstört haben. Doch die tun alles, um anonym zu bleiben, fest entschlossen, die einzige Zeugin für immer zum Schweigen zu bringen.

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(87) 7. Lovecraft - Das gemiedene Haus (HB)

m.p.N. 2

m.M.
ein Horrorhörbuch, genial vorgelesen von Nathan David.
Ein uraltes Haus in welchem seit Jahrhunderten die Menschen zu Tode kommen und niemand weiß warum.

KT:

Über viele Jahre haben der Erzähler und sein Onkel, Dr. Elihu Whipple, eine gewisse Faszination für ein altes, verlassenes Haus in der Benefit Street entwickelt. Dr. Whipple hat umfangreiche Aufzeichnungen über eine mysteriöse, aber scheinbar zufällige Krankheit und den Tod vieler Menschen gemacht, die im Lauf von über hundert Jahren in dem Haus gelebt haben. Im Garten wächst ein seltsames Unkraut und aus dem Keller, in dem phosphoreszierende Pilze wachsen, strömt ein unerklärlicher, übler Geruch. Dort entdeckt der Erzähler einen merkwürdigen, gelblichen Dampf, der mit einem von Schimmel befallenen Umriss einer zusammengekauerten, menschlichen Form auf dem Boden verbunden zu sein scheint
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(88) 8. Claire Douglas - Vergessen

m.p.N. 2-3

m.M.
bei diesem Buch bin ich sehr zwiegespalten. Auf der einen Seite ist es spannend, auf der anderen Seite so wahrscheinlich wie ein Knopf an der Backe.
Es lebt mir zuviel von Zufällen jeder Art.

KT:
Sie hat dein Leben schon einmal zerstört ...

Nach dem Selbstmordversuch ihres Mannes ist Kirsty am Boden zerstört. Ein Neuanfang in ihrer alten Heimat Wales scheint daher perfekt. Dort, in einem abgeschiedenen alten Pfarrhaus, will sie eine kleine Pension eröffnen. Doch dann taucht wie aus dem Nichts Selena auf. Die Frau, die sie nie mehr in ihrem Leben hatte wiedersehen wollen. Kirsty ist außer sich: Was will Selena von ihr? Und warum findet Kirsty plötzlich jeden Morgen einen verwelkten Blumenstrauß vor der Haustür? Noch bevor sie Selena zur Rede stellen kann, wird diese ermordet. Und Kirsty weiß, dass die Wahrheit von damals nun endlich ans Licht kommen muss ...
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(89) 9. Colin Harrison - Der Anwalt

m.p.N. 4

m.M.
das hätte spannend sein können wenn sich der Autor nicht stets und ständig in viel zu vielen Nebensächlichkeiten verloren hätten. Wer liest schon gerne über Seiten hinweg was sich alles im Wasser befindet? Von menschlichen Fäkalien angefangen bishin zum Rote Beetesaft und Menstruationsblut.
In der Form gab es einige Ergüsse.

KT.
Der einst so erfolgreiche New Yorker Anwalt Bill Wyeth ist am Ende. Nach einer Tragödie, bei der ein achtjähriger Junge zu Tode kommt, stürzt er ins Bodenlose. Er verliert seinen Job, die Familie und schließlich auch seine Selbstachtung. Als er einem Fremden bei einem dubiosen Immobiliengeschäft juristisch zur Seite steht, gerät Wyeth in einen Teufelskreis aus Betrug, Mord und Verfolgung.
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(90) 10. Liaty Pisani - Der Spion und der Bankier

m.p.N. 2

m.M.
mit diesem Buch, welches recht spannend ist, bewiesen das Agenten nicht nur ein Männerbuch ist. Mir hat es Spass gemacht es zu lesen.

KT:
Der Schweizer Bankier, der zuviel wußte, wird ermordet. Es geht um vielGeld um nachrichtenlose Vermögen. Agent Ogden soll den Sohn des Totenaufzustöbern, der mit Beweismaterial von Zürich nach Südfrankreich, aberauch aus der Gegenwart in die Vergangenheit geflohen ist - ins Reich derKatharer. Dieses Volk von Häretikern wurde im Mittelalter bekämpft - wieauch damals schon die Juden - und in den Albigenser-Kriegen vernichtet.Aktuelles vermischt sich in diesem Roman mit Geschichte, Privates mit Politischem,nationale und zeitliche Grenzen werden verwischt - ein spannender Plotmit nahezu spielbergschem Finale.
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(91) 11. Maiken Nielsen - Die Tochter des Kapitäns

m.p.N. 2-3

m.M.
eine von vielen Geschichten aus den Zeiten von vor dem zweiten Weltkrieg. Gut und flüssig geschrieben.

KT:
Aline Sandstein, Tochter eines Hamburger Kapitäns, ist eine Frau, die mit Tatkraft und eigenem Willen einiges durchgesetzt hat: Sie wurde Ärztin, als dies für Frauen noch nicht selbstverständlich war, und sie hat gegen den Willen ihrer Familie den jüdischen Künstler Nathan geheiratet, den sie leidenschaftlich liebt. Doch ihre Welt droht zu zerbrechen, als in Deutschland die Nazis an die Macht kommen: Aline ist entschlossen, um ihr eigenes Glück zu kämpfen …
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(92) 12. Hanna Caspian - Gut Greifenau - Abendglanz - Bd. 1

m.p.N. 2

m.M.
Liebe, Herzschmerz, Dramatik, Leidenschaft, Hass u. Intrigen kennzeichnen dieses Buch. Es ist leicht und gut lesbar, man liebt und leidet durchaus mit. Wenn man bedenkt was für Zustände und Zwänge in diesen Jahren noch herrschten kann man heute nur noch den Kopf darüber schütteln.
Die weiteren Bücher werde ich auch lesen, wenn auch nicht alle direkt hintereinander.

KT:
Downton Abbey in Hinterpommern von 1913 bis 1919 - Der erste Teil der großen Familien-Saga über eine Grafen-Familie zwischen Tradition und wahrer Liebe am Vorabend des 1. Weltkriegs

Mai 1913: Konstantin, ältester Grafensohn und Erbe von Gut Greifenau, wagt das Unerhörte: Er verliebt sich in eine Bürgerliche, schlimmer noch – in die Dorflehrerin Rebecca Kurscheidt, eine überzeugte Sozialdemokratin. Die beiden trennen Welten: nicht nur der Standesunterschied, sondern auch die Weltanschauung. Für Katharina dagegen, die jüngste Tochter, plant die Grafenmutter eine Traumhochzeit mit einem Neffen des deutschen Kaisers – obwohl bald klar ist, welch ein Scheusal sich hinter der aristokratischen Fassade verbirgt. Aber auch ihr Herz ist anderweitig vergeben.

Beide Grafenkinder spielen ein Versteckspiel mit ihren Eltern und der Gesellschaft. So gut sie ihre heimlichen Liebschaften auch verbergen, steuern doch beide unweigerlich auf eine Katastrophe zu …
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(93) 13. Robin Cook - Die Vollstrecker

m.p.N. 5

m.M.
völlig am Thema vorbei. Nicht die Todesfälle dominieren das Buch sondern die Befindlichkeiten von Cassi mit ihrer Diabetis und ihrer bevorstehenden Augen-OP als auch die Drogensucht - bzw. Tablettenabhänigkeit ihrer Mannes.
Der Schreibstil erinnert mich stark an einen "Groschenroman".

KT:
Die Herzoperation ist erfolgreich verlaufen - trotzdem stirbt der Patient danach völlig unerwartet unter unerklärlichen Umständen. Der Starchirurg Thomas Kingsley ist schockiert, als in seiner Klinik in den folgenden Wochen noch mehr rätselhafte Todesfälle auftreten. Seine Frau, die junge Pathologin Cassandra, ist überzeugt, dass die Patienten gezielt umgebracht werden: von einem Todesengel, der mit der Macht über Leben und Tod spielt.
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(94) 14. Martina Sahler - Die Zarin und der Philosoph

m.p.N.2

m.M.
ein spannendes Buch über Katharina die Große in Zeiten des Umbruchs. Was mir besonders gefiel das es keine nervige Liebesgeschichte enthielt.

KT:
Die junge Katharina krönt sich nach einem Putsch selbst zur Zarin. Sie sieht sich als Nachfolgerin von Peter dem Großen und will Russland nach Westen öffnen. Doch die Welt hält den Atem an, kann man der Deutschen auf dem Zarenthron trauen? Preußens König Friedrich II. schickt einen Philosophen nach Petersburg, um die Pläne der neuen Herrscherin auszuspähen. Stephan Mervier ist beeindruckt von Katharina, von ihrer Klugheit, ihrem Charisma, aber Russlands Rückständigkeit und das Elend der Leibeigenen machen ihn wütend. Dabei wächst der Widerstand im Winterpalast längst heran. Eine enge Vertraute Katharinas kämpft auf Seiten der Unterdrückten. Stephan verliebt sich in die mutige Rebellin, die in großer Gefahr schwebt. Denn die Zarin fördert zwar Fortschritt, Bildung und die Wissenschaften, aber ihre Herrschaft ist absolut, und sie setzt ihre Macht mit äußerster Härte durch.
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(95) 15. Asa Nilsonne - Dünner als Blut (HB)

m.p.N. 4 minus

m.M.
mein je war das langweilig und zäh. Dazu kommt das die Sprecherin es nicht besser machte und so monoton und emotionslos vorlas das ich mehrfach kurz vor dem Einschlafen stand.


KT
Ein langgehegter Traum geht für die Stockholmer Streifenpolizistin Monika Pedersen in Erfüllung: Bei der Kripo in Stockholm fällt ein Großteil der Belegschaft wegen Grippe aus. Und so wird Monika kurzerhand zur Mordkommission abkommandiert. Dort bekommt sie es auch gleich mit einem äußerst mysteriösen Verbrechen zu tun. Durch Zufall stellt man im Västra-Krankenhaus fest, dass ein angeblich an Magenblutungen verstorbener Mann kaltblütig ermordet wurde. Er hatte an einer Testreihe für ein neues Medikament teilgenommen ...
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(96) 16. Luis Miguel Ariza - Der Fluch des Schamanen

m.p.N.. 3

m.M.
ein wenig sehr utopisch ist das Ganze schon. Man muss sich darauf einlassen und es so nehmen wie es im Buch steht ohne weiter darüber nachzudenken.

KT:
Der geniale Molekularbiologe Francís Harley ist gerade dabei ein bahnbrechendes Medikament zu entwickeln, als er im Labor des Pharma-Medical getötet wird. Der Firmenchef setzt alles daran Harleys leltzte Forschungsergebnisse an sich zu bringen. Bei einem Interview kurz vor seinem Tod hat Harley allerdings dem Journalisten David Ribes sein Tagebuch anvertraut. Dieses führt Ribes und die Biologin Marie Dubois in den venezolanischen Regenwald und direkt zu Harleys Entdeckung: einem Molekül das die Medizin revolutionieren könnte.
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mich findet ihr überall dort wo es Bücher gibt
https://www.buechertreff.de/user/29663-ruhrpottmaedchen/#library

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Re: was habt ihr im MAI 2020 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 1. Jun 2020, 08:55

Ah, da isser ja schon der neue Thread, danke liebe RPM :)
ich lese: Drei sind ein Dorf & Das verlorene Kleid
ich höre: Die Queen (1) & Fegefeuer
Warteschleife: einige :shock: :lol:
Mein SUB:https://www.lovelybooks.de/bibliothek/engineerwife/1663702920/

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Re: was habt ihr im MAI 2020 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 1. Jun 2020, 09:54

Hier kommt auch schon meine Liste ... :)

Ich habe gelesen:

01. Die wir liebten von Willi Achten (03/2020)

Zwei Brüder, die 70er und ein Heim, in dem das dunkle Deutschland überdauert.
Die Siebziger in der westdeutschen Provinz. Ein Dorf, in dem die Zeit stillzustehen scheint. Für Edgar und seinen Bruder Roman ist das Leben überschaubar und gut. Bis sich ihr Vater am Maifest in die Tierärztin verliebt und die Familie verlässt. Die Mutter zieht sich immer mehr in ihren Lotto-Laden zurück. Die Jungen sind bald sich selbst überlassen. Schließlich steht das Jugendamt vor der Tür, um Edgar und Roman in den Gnadenhof zu holen. Ein Heim, in dem die Methoden der Nazis fortbestehen.
In glühenden Bildern erzählt Willi Achten von einem spannungsvollen Jahrzehnt, dem unauflösbaren Band zwischen Geschwistern und vom Aufbruch einer Generation, die dem dunklen Erbe ihrer Eltern mit aller Entschiedenheit entgegentritt.

Note 2: Der aufgeführte Klappentext ist vielleicht ein wenig irreführend, denn dieser suggeriert, dass die Geschichte doch mehr oder weniger im Gnadenhof spielt. Was für ein fürchterlicher Name, der sofort an ein Tierheim erinnert! Tatsächlich jedoch findet dieses dunkle Kapitel seinen Auftritt lediglich im letzten Drittel des Buches. Aber vielleicht ist das auch gut so, denn die Vorkommnisse in genanntem Heim für schwererziehbare Kinder und Jugendliche sind so unfassbar, dass ich mich während des Lesens immer wieder fragen musste, wie so etwas möglich war.
Das Buch ist aber so viel mehr, es zeichnet ein wunderbares Porträt der 70er Jahre, in denen auch ich meine Kindheit verbringen durfte. Ich hatte vieles direkt präsent und erinnerte mich wieder an die Zeit, die bestimmt nicht immer leicht aber vielleicht doch ein wenig einfacher war. Wie Edgar und Roman verbrachte auch ich als Kind viel Zeit im Freien zum Spielen und auch den ein oder anderen Streich auszuhecken. Glücklicherweise jedoch hatte ich Eltern, die Zeit für mich hatten und sich kümmern konnten, etwas von dem die beiden Brüder im Buch viel zu wenig bekamen. Als dann noch die Familie auseinanderbricht und sich die verlassene Mutter dem Alkohol zuwendet, ist es um die Beiden geschehen.
Der Schreibstil ist flüssig und lässt die Seiten nur so dahinfliegen, wenn man nicht zwischendurch immer mal wieder Luft holen müsste, um das Gelesene zu verdauen. Eine irre Geschichte, die unter die Haut geht und von mir wohlverdiente vier Sterne bekommt.

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02. Die Sehnsucht der Albatrosse von Karin Seemayer (11/2018)

San Francisco, 1904: Sarah ist ein gefeierter Opernstar, doch als sie ihre Stimme verliert, scheint ihre Karriere beendet. Um wieder zu sich zu finden, beschließt sie nach Hawaii zu reisen. Während eines Sturms passiert das Unvorstellbare: Ihr Schiff sinkt. In letzter Sekunde gelingt Sarah die Rettung, sie wird von einem Segelschiff aufgenommen, das auf dem Weg ins Eismeer ist, um dort Robben zu jagen. Plötzlich muss sich Sarah in der rauen Männerwelt, die auf dem Schiff herrscht, behaupten. Doch als sie glaubt, ihre Rolle gefunden zu haben, stößt sie auf ein Geheimnis aus der Vergangenheit …
Eine Frau, die nur für die Musik lebt. Ein Mann, der ohne das Meer nicht leben kann. Und eine Reise, auf der beide an ihre Grenzen kommen.

Note 1: Hach, das war schön … mit einem wohligen Gefühl habe ich dieses Buch zugeklappt. Die Autorin hatte mir in einer persönlichen Widmung vorne im Buch „viel Spaß auf der Reise mit Sarah“ gewünscht und den hatte ich auf jeden Fall! Gleich zu Anfang hatte ich beim Untergang des Schiffes sofort Bilder der Titanic vor Augen und das ist war gut so, denn so konnte sich sofort Kopfkino vom Feinsten bei mir einstellen. Wie schon der Klappentext verrät, wird Sarah gerettet. Sie landet auf einem Segelschiff, im ersten Moment der Schock ihres Lebens. Doch langsam aber sicher erobert sie sich ihren eigenen Platz an Bord …
Ich gestehe, ich war zunächst ein wenig skeptisch … ein ganzes Buch an Bord eines Schoners, das hätte leicht entweder ins Kitschige oder aber ins Langweilige abdriften können. Jedoch mitnichten! Seite für Seite präsentierte die Autorin leise und laute Töne, vor allem aber Spannung gepaart mit unheimlich viel Gefühl. Man konnte beim Lesen wunderbar spüren, dass Karin Seemayer unheimlich viel Recherche und Herzblut in diesem Buch verarbeitet hat. Die Charaktere sind genau an den richtigen Stellen sympathisch oder unsympathisch und manchmal richtige Helden und die mitgelieferten Fachinformationen waren niemals trocken. Ich habe mitgefiebert bei der Robbenjagd, mitgelitten nicht nur bei der oft harschen Behandlung, sondern auch bei dem schlechten Essen … 😉 … und mitgeliebt in der zarten Beziehung, die sie anzuknüpfen abzeichnet. Die allergrößte Überraschung aber durfte ich erleben, als ich durch Zufall las, dass es einen zweiten Teil gibt. Juhu, es geht weiter mit Sarah und … das verrate ich jetzt noch nicht. „Das Geheimnis des Nordsterns“ ist auf jeden Fall bestellt beim Buchhändler meines Vertrauens und ich freue mich schon darauf.

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03. Blaue Nächte von Rebekka Knoll (01/2020)

Deutschland in den Sechzigern: Lotte und Emil sind noch Kinder, als sie Thomas Hettche sich ineinander verlieben. Doch als Lottes Familie fortzieht, verlieren sie sich aus den Augen. Jahre später begegnen sie sich im Tanzlokal Blue Nights wieder. Zwischen eng umschlungenen Paaren in Bluejeans und Minikleidern versprechen sie sich, dass sie sich genau hier wiederfinden werden, sollten sich ihre Wege je erneut trennen …

Fünfzig Jahre später jobbt die junge Milena im Blue Nights. Eines Abends begehrt ein alter Mann verzweifelt Einlass: Er behauptet, dass auf der Tanzfläche jemand auf ihn warte. Milena weist ihn ab, doch seine Bitte lässt sie nicht los. Sie taucht ein in die Vergangenheit des Blue Nights – und stößt auf eine bewegende Liebesgeschichte …

Note 2+: Ich muss ja gestehen, dass ich das Buch am Anfang etwas wirr fand mit der Rumspringerei zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Fast, aber Gott sei Dank nur fast, hätte ich abgebrochen. Da wäre mir aber wirklich was entgangen, denn das Buch entpuppt als eine Liebesgeschichte erster Klasse, die ich so noch nicht gelesen habe. An manchen Stellen wollte ich fast verzweifeln und die Emil und Lotte schütteln, weil sie doch immer wieder ihre Chancen verpassten. Und auch bei Paul und Milena hoffte ich immer auf eine positive Wendung, waren sie doch so füreinander bestimmt. Die beiden Paare in Vergangenheit und im Jetzt waren eben einfach Seelenverwandte oder wie sagt man so schön im Englischen: „split-aparts“ … ist das nicht ein ganz zauberhaftes Wort?
Wie gesagt, nachdem ich mich eingelesen hatte, mochte ich das Buch gar nicht mehr zur Seite legen und haben einen sonnigen Tag auf der Terrasse genutzt, um es zu inhalieren. Durch den ein wenig zähen Start ziehe ich ein klitzekleines Sternchen ab, vergebe aber dennoch eine absolute Leseempfehlung. Einfach nur schön!

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04. Die stille Braut von Barbara Wendelken (01/2020)

Gerade erst von ihren Verletzungen genesen nimmt Oberkommissarin Nola van Heerden ihren Dienst wieder auf. Gleich ihr erster Fall führt sie erneut nach Martinsfehn. An einem Badesee findet man die als Braut zurechtgemachte Leiche einer jungen Frau, die vor vier Jahren aus einer Internatsschule für Gehörlose verschwunden ist. Bei ihren Ermittlungen stößt Nola auf ein düsteres Geheimnis. Bald gibt es weitere Tote und es scheint, als wäre der Täter ihr immer einen Schritt voraus …

Note 2+: In meiner Kurzbemerkung zu diesem Buch hatte ich geschrieben, dass ich sich fast so ein bisschen wie heimkommen anfühlte und das, obwohl ich diesen – wenn Martinsfehn auch fiktiv ist – Teil von Ostfriesland leider noch nie besucht habe. Das vertraute Gefühl ergibt sich wohl eher aus der Tatsache, dass auch in diesem zweiten Band der Ostfriesland Krimis von Barbara Wendelken wieder Nola van Heerden mit Renke Nordmann als Ermittler zusammenfinden. Nach dem spektakulären ersten Band, in dem Nola schwere Verletzungen davontrug, ist die Stimmung nach wie vor sehr angespannt zwischen den Beiden und genau dieses Knistern nimmt einiges an Raum ein in diesem Buch. Aber ich mag das ja, wenn nicht alles immer ganz glatt geht und sich die Protagonisten ein wenig aneinander reiben.
Diesmal stoßen Nola und Renke auf ein dunkles Geheimnis im Zusammenhang mit einem ganz besonderen Internat für Gehörlose. Schnell wird klar, dass hier nicht alles mit rechten Dingen zugeht und -ging und die arme Leona Sieverding wohl nicht das einzige Opfer wurde.
Die Ermittlungen sind ruhig aber dennoch sehr spannend, ganz wie es eben zum hohen Norden passt. Die Autorin schafft es wunderbar die oft leicht düstere Atmosphäre zu vermitteln und macht Lust auf einen eigenen Ausflug nach Ostfriesland. Bis der realisiert werden kann, warten Gott sein Dank schon Band drei und vier auf meinem SUB auf mich.

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05. Margos Töchter von Cora Stephan (04/2020) Vorablesen

Cora Stephan erzählt die Geschichte zweier außergewöhnlicher Frauen und eines geteilten Landes über vier Jahrzehnte. Ein großer Roman über die Suche nach dem Glück in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche und die Frage, was man opfern muss, um es zu finden.
Leonore Seliger wächst in den 1960er-Jahren in der norddeutschen Provinz auf. Sie ist eine Außenseiterin, unangepasst, rebellisch. Trost findet sie bei Clara, einer Brieffreundin aus der DDR, die sie in einem Pioniercamp der DDR getroffen hat. In einem verrauchten Jugendclub in Osnabrück lernt Leonore die Musik der Beatles kennen, nach dem Abitur in England die freie Liebe. Während sie im Deutschen Herbst in Frankfurt studiert und durch eine verhängnisvolle Affäre ins Visier der Polizei gerät, bereitet sich Clara in Ostberlin auf eine große Aufgabe vor. Im Auftrag des Ministeriums für Staatssicherheit soll sie in den Westen gehen, um dort für die Genossen die Augen aufzuhalten. Kurz bevor sie die DDR verlässt, bekommt sie eine Tochter und ist gezwungen, eine nahezu unmögliche Entscheidung zu treffen. Das Schicksal führt Leonore und Clara wieder zusammen. Die beiden, die unterschiedlicher nicht sein könnten, verbindet ein Geheimnis. Jahrzehnte später kommt eine junge Frau diesem Geheimnis auf die Spur und begibt sich auf eine aufwühlende Reise in die Vergangenheit.

Note 2-: Gestern habe ich dieses langersehnte Buch zu Ende gelesen und muss sagen, es lässt mich etwas ratlos zurück. Der Roman ist in drei Abschnitte aufgeteilt, von denen der erste Abschnitt, in dem es überwiegend um Leonore, die Tochter Margo und Henris geht, der längste ist. Er beschreibt das Leben dieser rebellischen jungen Frau mit allen Höhen und Tiefen. Im zweiten Teil geht es um Clara, die Brieffreundin aus der DDR, die jedoch in jungen Jahren schon als Kundschafterin für das Regime in den Westen geschickt wird, ihr Kind im Stich lassen und noch so manch weitere Niederschläge einstecken muss. Abschnitt drei, der für mich bei Weitem emotionalste Teil des ganzen Romans, fügt schließlich die beiden ersten Erzählstränge zusammen. Er hat mich schwer beeindruckt und meine fast ein wenig negative Ansicht wieder ein wenig umgekehrt.
Ich möchte meine Beurteilung gerne mit einer positiven Note beginnen und der Autorin Cora Stephan ein großes Lob für ihre Recherche Arbeit aussprechen. Ich kann nicht zählen wie oft ich mich beim Lesen wieder selbst an Dinge erinnerte, die in den 70er und 80er Jahren in Deutschland passierten. RAF Terroranschläge waren an der Tagesordnung und der Ost-West-Konflikt immer wieder ein beliebtes Thema. Wie groß der Unterschied der Generationen doch damals war. Waren die Eltern und Großeltern noch geprägt vom Krieg, seinem Leid und den Entbehrungen so wollte die Jugend frei von allen Zwängen sein, demonstrieren und die freie Liebe leben. Ganz besonders berührten mich auch die Erinnerungen an den Reaktorunfall in Tschernobyl, dessen Auswirkungen deren unserer jetzigen Corona Krise nicht unähnlich waren.
Doch hier kommt jetzt leider auch mein Kritikpunkt. Ich fand diese großartige Grundlage zu einer spannenden Story ein wenig emotionslos verarbeitet. Teilweise las es sich für mich fast wie ein Sachbuch. Ich konnte weder mit Leonore noch mit Clara mitfühlen, streckenweise waren sie mir sogar richtig unsympathisch.
Dieses Manko macht die Autorin jedoch mit ihrem leider viel zu kurzen dritten Abschnitt aber dreimal wieder wett. Was hat sie für Emotionen und Gefühle in diese im Vergleich wenigen Teilen gepackt. So hätte der ganze Roman sein können … durch ihn erinnerte ich mich wieder, warum ich dem ersten Band „Ab heute heiß ich Margo“ damals die Bestnote mit einer bewundernden Rezension gegeben hatte. Dennoch von mir eine Leseempfehlung an alle, die wie ich gerne mal eine Zeitreise in die eigene Kindheit und Jugend machen.

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06. Das Leuchten jenes Sommers von Nikola Scott (04/2019)

August 1939: Auf dem malerischen Anwesen Summerhill lebt die junge Maddy zurückgezogen von der Welt und dem drohenden Krieg. Als ihre geliebte Schwester Georgiana von einer langen Reise zurückkehrt und ihren neuen Freund Victor vorstellt, ist Maddy der düstere junge Mann auf Anhieb unsympathisch. Aber sie ahnt nicht, wie groß die Gefahr wirklich ist.
Siebzig Jahre später führt ein Auftrag die junge Fotografin Chloe nach Summerhill. Sie stößt dort auf ein Geheimnis, das Jahrzehnte zurück liegt - und das die Kraft hat, ihr ganzes Leben auf den Kopf zu stellen ...

Note 1-2: Bevor ich dieses Buch zur Hand nahm hatte ich gerade ein Buch beendet – von einer anderen Autorin – das in einem eher nüchternen Schreibstil gehalten wurde. Ich war deshalb gleich von Anfang an wie in den Bann gezogen von der Emotionsfülle, die dieser Roman bereithält. Genau so geht für mich Geschichten schreiben!
Im Hier und Jetzt scheint Chloe alles zu haben, was man sich nur wünschen kann. Sie hat einen charismatischen Arzt zum Mann, lebt in einem wunderschönen Haus, ist schwanger, nur eins hat sie nicht … die Freiheit, das alles zu genießen. Ihr Mann scheint sie liebevoll zu umsorgen, doch er hält sich seine junge Frau im goldenen Käfig. Es wäre so einfach sich dem hinzugeben, doch Chloe will mehr. Sie will wieder fotografieren und sich vor allem wieder um ihren kranken Bruder kümmern dürfen …
Im Dort und Damals lernen wir Maddy kennen, den jüngeren Part eines verwaisten Schwesterduos, das schon so manchen Schicksalsschlag hinnehmen musste. Und genau diese Maddy, in ihrem Erwachsenenleben Verfasserin vieler geliebter Kinderbücher, soll Chloe auf Film festhalten. Auf Umwegen kommen sich die Beiden schließlich näher, entdecken so manche Gemeinsamkeit, haben aber auch harte Proben zu bestehen …
Die Autorin Nikola Scott, die mich schon mit ihrem Debütroman „Zeit der Schwalben“ begeistern konnte, hat mich auch mit diesem ihrem Zweitwerk überzeugt. Auf spannende Weise zeigt sie dem Leser, dass Liebe viele Gesichter haben kann, die durchaus nicht immer positiv sind. Im Gegenteil oft artet sie in Besessenheit und Kontrollsucht aus, und wie viele Verbrechen sind schon im Namen der Liebe geschehen?
Ich gebe diesem Buch viereinhalb von fünf Sternen und bin gespannt auf weitere Werke aus der Feder von Nikola Scott.

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07. Pfauensommer von Hannah Richell (03/2019)

Zwei Frauen. Zwei Sommer. Ein Haus voller Geheimnisse.
Das verschlossene Zimmer im verstaubten Westflügel von Cloudesley Manor scheint vergessen. Nur die 86-jährige Lillian weiß, was dort geschah. Nur sie weiß um die dramatischen Ereignisse jenes verhängnisvollen Sommers, die ihr Leben unwiderruflich veränderten.
Sechzig Jahre später kommt Lillians Enkelin Maggie nach Cloudesley und die Mauer des Schweigens beginnt zu bröckeln. Maggie, deren Herz sich nach Heilung sehnt, taucht in die düsteren Geheimnisse des Landguts ein. Wird sie die Geschichte ihrer Familie entwirren, bevor sie alles, was ihr viel bedeutet, verliert?

Note 2: Ja, ja, ja … das dachte ich zu Anfang auch. Mal wieder ein geheimnisumwobener Roman, der sich auf zwei Zeitebenen abspielt. Und so ging ich das Buch auch erst mit ein wenig gemischten Gefühlen an. Und in der Tat gibt es auch wieder die typische alte Dame mit einigen rätselhaften Vorkommnissen in ihrer Vergangenheit, die ihre Enkelin Maggie langsam, aber sicher zu Tage bringen wird … aber zurück zum Anfang ...
Von rührigem Pflegepersonal gerufen, eilt die junge Maggie ihrer Großmutter Lillian zur Hilfe. Lillian Oberon, immer noch stolze Besitzerin des in die Jahre gekommenen Landguts Cloudesley Manor, scheint mit dem Leben und dem Haus überfordert. Ihre Enkelin zögert keine Minute der geliebten Großmutter zur Seite zu eilen.
Die Autorin Hannah Richell erweckt beide Frauen im Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit zum Leben. Beide waren mir gleich auf ihre ganz eigene Art sympathisch. Die Rückblenden führten mich in die 50er Jahre, in denen die eben über 20-jährige Lillian den Wittwer Charles Oberon heiratet. Er hat seine erste Frau früh verloren und nicht nur er, sondern auch sein kleiner Sohn Albi brauchen eine neue Frau und Mutter in ihrem Leben. Lillian gibt ihr Bestes und kämpft um ein gutes Leben für die Drei. Doch Charles entpuppt sich als schwieriger Zeitgenosse und dann tritt Jack Fincher in ihr Leben, das fortan für immer verändert sein wird.
Auch die junge Maggie schleppt so einiges an Ballast mit sich. Ihre überstürzte Flucht von Cloudesley Manor vor einem Jahr hat gebrochene Herzen und verletzte Gefühle hinterlassen. Von Vater und Mutter im Stich gelassen, verbringt sie fast ihr ganzes Leben in Cloudesley Manor.
Gemeinsam stellen sich die beiden Frauen ihren Vergangenheiten, die zutage führen, dass nicht alles Gold ist, was glänzt.
Für mich zog sich die Geschichte am Anfang ein wenig obwohl sie flüssig zu lesen ist. Aber gegen Ende wurde es immer spannender und hat mich mit dem Start versöhnt. Man merkt, die Autorin hat viele Gefühle in ihrem Roman verarbeitet. Für mich der Zweite von Hannah Richell und sicher nicht der letzte.

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08. Schwanenlied von Sabine Klewe (07/2013)

Die Fotografin Katrin Sandmann stößt im Elternhaus ihres Lebensgefährten auf einen geheimen Raum - und auf eine Mumie. Wer ist die unbekannte junge Frau und weshalb hat niemand sie vermisst? Was haben die Kinderbücher auf dem Nachttisch in der geheimen Kammer zu bedeuten?
Katrin, die selbst gerade in einer schwierigen Situation steckt, begibt sich auf Spurensuche. Doch irgendjemand scheint ein starkes Interesse daran zu haben, ihre Ermittlungen zu verhindern …

Note 2: Oh wie schade, nun ist sie zu Ende, die Reihe um Katrin Sandmann und Manfred Kabritzky. Doch dieser letzte Teil hat es nochmal so richtig in sich.
Sie muss ihn schon ganz schön anpieksen, ihren Manfred, der den Hof eines Onkels in der Eifel geerbt hat, denn eigentlich hat Manfred mit seiner Familie und somit auch mit seiner Vergangenheit mehr oder weniger gebrochen. Doch so einfach gibt sich die neugierige Katrin nicht geschlagen. Widerwillig stimmt ihr Lebensgefährte dann also zu, sich diesen alten Hof mal anzuschauen. Schnell ist Katrin Feuer und Flamme, der Weg in die alte Heimat wird angetreten und dann gibt es kein Halten für sie mehr. Durch einen dummen Zufall entdecken die Beiden eine geheime Kammer und machen darin eine schreckliche Entdeckung. Die Geschichte führt Katrin, Manfred und somit auch den Leser zurück bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg und so manche Leiche wäre wohl besser im Keller geblieben …
Ich hatte diesen recht kurzen Krimi im Nu ausgelesen, denn die Seiten blätterten sich fast wie von selbst um. Die Geschichte entfaltete sich ganz wunderbar vor mir obwohl ich zugeben muss, dass es sich manchmal fast ein wenig wie „Emil und die Detektive“ las. Das ist nicht negativ gemeint, denn die Spannung war ja da, aber ob eine kleine Fotografin wirklich so einen Einfluss auf die Polizei und ihre Aufklärungsarbeit auswirken kann? Nichts destotrotz hat mir auch dieser fünfte und letzte Teil wieder sehr gut gefallen und ich empfehle diese Reihe – möglichst in der richtigen Reihenfolge – allen Krimifans, die sie noch nicht kennen.
Ach ja, der Bezug zum Titel „Schwanenlied“ wird erst ganz zum Schluss erklärt und war für mich ein kleines Sahnehäubchen …

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09. Riemenschneider von Tilman Röhrig (10/2010)

Würzburg, 1492. Feierlich werden die Skulpturen von Adam und Eva vor dem Eingang der Marienkapelle enthüllt. Doch diesmal ist der Bildschnitzer Tilman Riemenschneider zu weit gegangen: Eine Bäuerin hat ihm Modell gestanden– nackt. Ein Skandal! Die Gemüter erhitzen sich. Dabei ahnt noch niemand, welch viel gewaltigeres Beben die Stadt in den nächsten Jahren erwartet, dass Reformation und Bauernkriege die bestehende Ordnung in ihren Grundfesten erschüttern werden. Bald muss auch Meister Riemenschneider um sein Leben kämpfen…

Note: keine, da Abbruch. Ich hatte mich sehr auf das Werken und Wirken sowie das Leben von Tilmann Riemenschneider gefreut und wurde auch zu Anfang nicht enttäuscht. Mit viel Gespür und Gefühl für die damalige Zeit schafft der Autor spielend dem Leser genau dieses Gefühl auch zu vermitteln. Mit viel Liebe zum Detail lässt er ihn teilhaben am Leben im Mittelalter. Doch dann beginnt er meiner Meinung nach sich ein wenig zu verzetteln. Zu viele Schauplätze sollen in diesem Buch Platz finden, zu viele Personen Gehör. Er schweift ab vom eigentlichen Thema und verliert sich in endlosen Fehden, reist mit dem Leser nach Italien und quer durch Deutschland und verliert den Anschluss an die eigentliche Geschichte. Schade, aber nach guten zwei Dritteln hatte ich keine Lust mehr und habe abgebrochen. Es war mir einfach zu mühselig geworden.
Witzig finde ich aber, dass der Autor und der Hauptprotagonist den gleichen Vornamen tragen … ob ihn das dazu bewogen hat, den Künstler als Romanfigur zu wählen?

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10. Requiem für einen Freund von Elisabeth Herrmann (05/2020)

Eines Tages bekommt der Berliner Anwalt Joachim Vernau eine Betriebsprüfung. Zu seinem Erstaunen verbeißt sich der Beamte in eine Jahre alte Restaurantquittung – und liegt wenig später erschossen in Vernaus Büro. Die Polizei geht von Selbstmord aus, aber Vernau hegt Zweifel. Vor allem als er herausfindet, dass der Beamte heimlich im Fall einer prominenten Steuerfahnderin ermittelt hat, die unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen war. Ein Netz aus Korruption und Gewalt zieht sich bis in die höchsten Kreise Berlins - und Vernau gerät ins Visier der Schattenmänner, die jeden aus dem Weg räumen, der ihre Kreise stört …

Note 2: Wie es der Zufall will, richtig? Aber war es wirklich Zufall, dass ausgerechnet Joachim Vernau für eine Betriebsprüfung ausgewählt wurde? Vernau, der doch eigentlich ein kleines Licht in der Steuerszene ist und der seine Buchführung immer akribisch erledigt … wenn da nicht die Jahre mit Marie-Louise mit reinspielen würden. Spätestens als er den armen Herrn Fischer, korrekter Betriebsprüfer seines Zeichens, tot in seinem Büro vorfindet, weiß er, dass es hier um mehr gehen muss … um viel mehr! Die Spur führt unter anderem zu seinem Freund Sebastian Marquardt und bevor Vernau es sich versieht, steckt er mittendrin in einem Korruptionsskandal, der sich gewaschen hat …
Obwohl die Autorin Elisabeth Herrmann in dieser Buchreihe vier Jahre Pause eingelegt hatte, war ich sofort wieder mitten drin im Geschehen. Dank der tollen Verfilmungen mit einem meiner Lieblingsschauspieler Jan-Josef Liefers hatte ich alles wieder vor Augen … Berlin, Joachim Vernau, Marie-Louise, die Mutter, Hüthchen und natürlich die Dreier WG von Mutter, Frau Huth und dem Musiker. Ich konnte mir Vernau bestens vorstellen, wie er an der angekündigten Betriebsprüfung zu verzweifeln drohte, bedeutete es doch, wieder mit Marie-Louise zusammen arbeiten zu müssen – oder zu dürfen? Doch viel Zeit bleibt ihm nicht zum Nachdenken, denn schon reißt ihn die Autorin wieder in äußerst prekäre, ja sogar lebensbedrohliche Situationen, denen es zu entkommen heißt. Hört sich soweit spannend an und war es auch. Die Seiten blätterten sich quasi wie von selbst um. Aber irgendwie fehlte eine Klitzekleinigkeit zum fünften Stern … egal, ich habe diesen sechsten Fall rund um Vernau und Co. mal wieder in vollen Zügen genossen und freue mich schon auf die Fortsetzung.

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11. Im Herzen des Sturms von Beatriz Williams (06/2014)

Liebe, Verrat und ein Geheimnis, das wie ein Sturm alles aufwühlt …
New York, 1931. Lily Dane begleitet ihre selbstbewusste beste Freundin Budgie Byrne zu einem Football-Spiel, bei dem sich die junge High Society trifft. Dabei lernt Lily den gutaussehenden, jüdischen Nick Greenwald kennen, in den sie sich sofort verliebt. Er erwidert ihre Gefühle, und gegen den Widerstand ihrer Familien versprechen sie sich die Liebe …
Rhode Island, 1938. Wie jedes Jahr verbringt Lily den Sommer im Strandhaus ihrer Familie im Örtchen Seaview. Doch ein Sturm kündigt sich an: Auch Budgie kehrt nach Jahren dorthin zurück – gemeinsam mit ihrem Ehemann Nick Greenwald …

Note 1: Mein Monatshighlight! Dieses Buch schlummerte nun wirklich schon viel zu lange auf meinem SUB. Immer wieder liebäugelte ich damit, denn das Cover ist ja auch wirklich ein Eyecatcher - wie so oft beim wunderbaren Blanvalet Verlag. Kurz vor Monatsende schaffte es dann noch den Sprung auf meine Leseliste und was soll ich sagen, ich bin begeistert. Der Roman beinhaltet tatsächlich Liebe, Verrat und ein Geheimnis, wie dem Leser durch den Klappentext suggeriert wird. In kurzen Zeitsprüngen zwischen den Jahren 1931 und 1938 entfaltet sich die spannende Geschichte, die mich sofort mitriss. Auf subtile und dennoch spannende Weise verarbeitet die Autorin Beatriz Williams Themen wie Ehebruch und Vergehen an Minderjährigen und eben dieser einen großen ersten Liebe. Ein leicht kitschiges, locker flockiges Sommerlesebuch sucht man hier vergebens. Vielmehr nimmt einen die Geschichte als Leser mit in die 30er Jahre und ihre High Society Sommerfrischen und zeigt einem auf, dass es sich durchaus lohnt mal einen Blick hinter die Kulissen der Hautevolee zu werfen. Von mir bekommt das Buch eine absolute Leseempfehlung und den nächsten Band der Reihe habe ich mir schon bestellt.


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Ich habe gehört:


01. Die Schokoladenvilla: Goldene Jahre von Maria Nikolai (10/2019)

Stuttgart, 1926: Die junge, abenteuerlustige Serafina zieht zu ihrem Halbbruder Victor in dessen prächtiges Familienanwesen, das alle nur »Die Schokoladenvilla« nennen. Denn die Rothmanns sind weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt für ihre feinen Schokoladenkreationen, von denen sich auch Serafina nur zu gern verführen lässt. Mit ganzem Herzen stürzt sie sich in die Verlockungen der aufregenden neuen Zeit, und als sie den attraktiven Anton kennenlernt, verliebt sie sich Hals über Kopf. Doch Anton ist im Begriff, sich mit einer anderen zu verloben. Derweil wird das Schokoladenimperium der Rothmanns durch heimtückische Sabotageakte bedroht – und Serafina von einem dunklen Kapitel ihrer Vergangenheit eingeholt ...

Note 2: Wie schon Teil eins, hat mir auch dieser zweite Teil wieder richtig gut gefallen. Diesmal dreht sich der Roman um Serafina, die nach dem Tod ihres Vaters zu ihrem Halbbruder Viktor, dem Mann von Judith Rothmann, der Erbin der berühmten Stuttgarter Schokoladenfabrik ins „Ländle“ zieht. Doch Serafina kommt mit „Gepäck“, einem dunklen Flecken in ihrer Vergangenheit, der ihr das Leben schwer macht. So lässt sie sich doch gerne ablenken von Lilu, einer Französin, der sie gleich am Hauptbahnhof in die Arme läuft und die sie bei ihrem Vorhaben der Vergangenheitsbewältigung tatkräftig unterstützt. Doch auch Judiths jüngere Zwillingsbrüder Karl und Anton geben ihr Bestes um Serafina das Eingewöhnen in der Schokoladenvilla so angenehm wie möglich zu gestalten. Wird sie wohl den bösen Geist ihrer Vergangenheit bezwingen?
Auch Victoria, die Tochter von Judith und Victor, bekommt viel Raum in diesem Roman. Die ganze Familie steht ihretwegen unter Schock als ein hinterlistiger Anschlag auf die Schokoladenfabrik verübt wird. Überhaupt ist es wieder das reinste Vergnügen mit den Rheinbergers und den Rothmanns ein wenig Zeit verbringen zu dürfen. Es gibt sogar ein Wiedersehen mit Mutter Hélène und zwei spektakuläre Auftritte von Martin Friedrich Rheinberger und der legendären Josephine Baker. Dieses Hörbuch spricht alle Sinne an und ist der reinste Hörgenuss beim Autofahren. Wenn da nur nicht der schlecht gesprochene schwäbische Dialekt der an sich so talentierten Sprecherin Beate Himmelstoß gewesen wäre … schade, dafür gibt es ein klitzekleines Sternchen Abzug …

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02. Die Hölle war der Preis von Hera Lind (05/2020)

Gisa Stein wächst bei Ostberlin in einer Künstlerfamilie auf. Ihr Traum ist es, Tänzerin zu werden, und sie schafft es bis an die Staatsoper. Doch hier gerät sie in die Fänge der Stasi. In ihrer Verzweiflung versucht sie mit ihrem Ehemann Edgar, einem rebellischen Architekten in den Westen zu fliehen. In einer kalten Januarnacht 1974 werden sie an der Grenze erwischt und inhaftiert. Was Gisa dann im Frauenzuchthaus Hoheneck durchmacht, ist die Hölle. Durch einen einzigen Brief in vier Jahren von Edgar weiß sie, dass er sie liebt und die Lügen nicht glaubt, die im Gefängnis über sie verbreitet werden. Aber Gisa hat ein Geheimnis. Wie hoch ist der Preis dafür?

Note 2: Inhaltlich ist dem Klappentext wenig hinzuzufügen, er deckt die Handlung an sich ab. Was sich aber wirklich in diesem schrecklichen Gefängnis abspielt wird einem erst bewusst, wenn man die Geschichte auch selbst hört, quasi aus dem Mund von Peasy, die in ihrem jungen Leben wirklich unfassbare Dinge ertragen musste. Mit welcher Grausamkeit Menschen andere Menschen unterjochen, die eigentlich nichts anderes verbrochen haben, als sich Freiheit zu wünschen, kann man mit Worten nicht beschreiben. Da tun sich wirklich menschliche Abgründe auf.
Der Tatsachenroman war – wie ich es inzwischen von Frau Lind kenne - eindringlich, aber auch einfühlsam geschrieben. Das hat mir ausgesprochen gut gefallen. Warum ziehe ich trotzdem ein kleines Sternchen ab? Unheimlich gestört hat mich der aufgesetzte sächsische Dialekt. Das hat mir echt manche Hörpassage ein wenig vermiest. Schade fand ich zudem, dass beim Hörbuch das Nachwort fehlte. Das habe ich mir dann im Netz zusammengesucht und in meiner Hörrunde geteilt. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau, alles in allem bin ich tief beeindruckt.

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03. Death Call von Chris Carter (02/2016)

Nach einer harten Arbeitswoche freut Tanya Kaitlin sich auf einen entspannten Abend. Als sie aus der Dusche kommt, klingelt ihr Telefon. Ein Videoanruf von ihrer besten Freundin. Tanya nimmt den Anruf an – der Alptraum beginnt. Ihre Freundin ist gefesselt und geknebelt in ihrem eigenen Wohnzimmer. Tanya hat nur eine Chance, die Freundin zu retten, hört sie von einer tiefen, dämonischen Stimme. Sie muss nur zwei Fragen richtig beantworten. Sie scheitert – und ihre Freundin wird vor ihren Augen brutal ermordet.
Profiler Robert Hunter und sein Partner Garcia jagen das Phantom. Der Mörder spürt seinen Opfern im Internet nach und nährt sich von ihren tiefsten Ängsten. Und er hat gerade erst begonnen mit seinem perfiden Spiel.

Note 1: Genial, genial, genial … genauso kenne ich Chris Carter von seinem Debütthriller „Der Kruzifixkiller“, den ich vor vielen Jahren gelesen hatte.
Robert Hunter und Carlos Garcia stehen vor einem Rätsel … einem äußerst grausamen Rätsel! Eine junge Frau wird per Videoanrufe Zeugin der grausamen Ermordung ihrer besten Freundin. Welch perfides Gehirn denkt sich so eine Folter aus? Wer steckt dahinter? Zu sehen ist nur ein Maskenmann mit grabestiefer Stimme. Doch viel Zeit bleibt den Beiden nicht für die Ermittlung, denn der kaltblütige Mörder hat schon sein nächstes Opfer im Visier …
Lange tappte ich hier im Dunkeln und war – wie selbst der brillante Robert Hunter – mir völlig im Unklaren, was den Mörder antrieb. Umso besser hat mir deshalb auch die clever durchdachte Aufklärung gefallen. Sehr stimmig um nicht zu sagen genial. Sehr gefreut habe ich mich übrigens auch, dass Robert diesmal auch ein wenig Licht in sein eigenes Privatleben bringen durfte … kann man doch vielleicht für den nächsten Band hoffen?
Das absolute Highlight aber war mal wieder die wunderbare Stimme des begnadeten Hörbuchsprechers Uve Teschner. Er lebt und vereinnahmt Robert Hunter für sich, wie es kein anderer könnte … freue mich schon riesig auf den nächsten Band.
Übrigens … eine kleine Bemerkung am Rande … die Bücher von Chris Carter sind nichts für zarte Seelen …
ich lese: Drei sind ein Dorf & Das verlorene Kleid
ich höre: Die Queen (1) & Fegefeuer
Warteschleife: einige :shock: :lol:
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Re: was habt ihr im MAI 2020 gelesen?

Beitrag von leseleo » 2. Jun 2020, 21:25

ruhrpottmaedchen hat geschrieben:
31. Mai 2020, 22:44

(82) 2. Douglas Preston - der Krater (HB, 12 Std, 24 Min)

m.p.N. 3

m.M.
rasant erzählter Blödsinn.
:lol: Ich kenne das Buch zwar nicht, aber deine Meinung dazu finde ich gut! :lol:

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Re: was habt ihr im MAI 2020 gelesen?

Beitrag von leseleo » 2. Jun 2020, 21:36

Mein Lesemonat war ganz nett

1.Die Mörderinsel (03/2020) – Eric Berg – LK – Note 4
Frühsommer: Der Hotelbesitzer Holger Simonsmeyer, angeklagt des Mordes an einer jungen Frau aus seinem Heimatdorf Trenthin, wird freigesprochen. Er und seine Familie hoffen, damit sei nun endlich alles überstanden. Doch im Dorf herrscht Misstrauen, nur wenige glauben an die Unschuld des Hoteliers. Dann wird erneut ein junges Mädchen ermordet aufgefunden …
Spätsommer: Schockiert steht die Journalistin Doro Kagel vor den Ruinen eines ausgebrannten Hauses in Trenthin. Vor Monaten hatte Bettina Simonsmeyer sie inständig gebeten, ebenso ausführlich über den Freispruch ihres Mannes zu berichten wie zuvor über den Mordprozess. Doro hatte abgelehnt. Nun hat die Familie einen schrecklichen Blutzoll bezahlt. Von Schuldgefühlen geplagt beginnt Doro, den Fall neu aufzurollen

*Irgendwie habe ich mich durch das Buch durchgequält. Weitergelesen habe ich eigentlich nur weil ich wissen wollte, wer der Mörder war.
War zwar ein interessantes Thema (eigentlich), aber gestört hat mich der ständige Wechsel der Zeiten und irgendwie kam ich mit dem Schreibstil nicht klar.
„3 Wochen vor dem ersten Mord“, „3 Tage nach dem zweiten Mord“, „3 Wochen vor dem Brand“ und so ging es die ganze Zeit. Zwischendurch war man in der Gegenwart, konnte man aber nur an „als ich….“ erkennen. Das hat mich irgendwie genervt. Zudem konnte ich mir nie merken wer wer war. War Eva die Schwester oder die Freundin? Oder war Bettina die Schwester? Wer waren noch mal die Eltern von Finn?
War nicht wirklich meins.

2.Zwei Wochen im Juni (04/2020) – Anne Müller – eigenes – Note 2

Ada liebt ihr Elternhaus an der Ostsee mit dem herrlichen Bauerngarten, doch nun heißt es, Abschied nehmen. Nach dem Tod der Mutter muss Gragaard verkauft werden. Zusammen mit ihrer Schwester Toni räumt sie Haus und Bootsschuppen aus, und eine Reise in die Vergangenheit beginnt: Da sind die Abendkleider der Mutter, die die rauschenden Sommerfeste wiederaufleben lassen und die glücklichen Tage, bevor der Vater die Familie verließ. Und da sind die Ölporträts, die der russische Maler Maxim, um dessen Aufmerksamkeit die Mädchen buhlten, einst von ihnen angefertigt hat. Als sie im Sekretär einen Brief der Mutter an sie beide finden, fasst Ada endlich den Mut, sich ihren Sehnsüchten zu stellen, und aus dem Abschied wird Aufbruch.

*Ein nettes kleines Buch, das man gut und zügig lesen konnte. Obwohl ja die Mutter gerade gestorben ist, ist es nicht wirklich traurig oder deprimierend. Zwar gibt es alte Konfllikte zwischen den Schwester, aber nichts zum Haare raufen. Einfach ganz normales Familienleben.
Für mich ein Wohlfühlbuch für mal eben zwischendurch

3.Villa Conrad: Das Schicksal einer Familie (01/2020) – Nora Elias – LK – Note 2

Frankfurt in den Goldenen Zwanzigern: Der Großindustrielle Günther Conrad befindet sich auf dem Höhepunkt seiner Macht. Doch während seine älteste Tochter Clara alle Erwartungen erfüllt und den Unternehmer Eduard Jungbluth heiratet, entpuppt sich Conrads Sohn und künftiger Nachfolger Raiko als Pantoffelheld. Die meisten Sorgen bereiten Conrad aber seine beiden jüngsten Kinder, die Zwillinge Sophia und Ludwig. Sie verbringen ihre Zeit lieber mit Schauspielern als in der besseren Gesellschaft. Als sich Sophia in den Sinto Vincent Rubik verliebt, bahnt sich mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten eine Katastrophe an. Denn Sophia geht für ihre Liebe Risiken ein, die sie und ihre Familie in den Abgrund zu reißen drohen

*Anfangs fand ich es ziemlich larifari. Das hat sich dann aber so ab Seite 100 geändert und es hat mir dann bis zum Schluss sehr gut gefallen.

4.Wisting und der Tag der Vermissten (10/2019) – Jan Lier Horst – LK – Note 2

Seit 24 Jahren hat Kommissar William Wisting ein Ritual: Am Jahrestag des Verschwindens von Katharina Haugen nimmt er sich die Fallakten erneut vor. Dieser Cold Case lässt ihm einfach keine Ruhe. Jedes Jahr trifft er zudem Martin Haugen, den Ehemann der Vermissten und damaligen Hauptverdächtigen, dem nie eine Schuld nachgewiesen werden konnte. Doch dieses Jahr sind zwei Dinge anders: Aus Oslo reist Adrian Stiller an, der in einem anderen Fall über die Fingerabdrücke von Martin Haugen gestolpert ist. Und als Wisting Haugen wie immer treffen will, ist dieser spurlos verschwunden.

*Hat mir gut gefallen, konnte man gut lesen, ohne großartige Rumballerei oder Superstunds der Ermittler

5.Wisting und der fensterlose Raum (01/2020) – Jan Lier Horst – LK – Note 2

William Wisting bekommt einen äußerst heiklen Auftrag: Im idyllischen Wochenendhaus eines an Herzinfarkt plötzlich verstorbenen Spitzenpolitikers wurden Umzugskisten mit achtzig Millionen Kronen gefunden. Die Kisten standen im innersten, fensterlosen Raum des Hauses. Stammt das Geld etwa aus einem Raubüberfall, der fast zwanzig Jahre zurückliegt? Unterstützung bekommt Wisting von Adrian Stiller, der sich gerade mit dem ungeklärten Verschwinden des möglichen Täters befasst. Doch wie gelangte das Geld in den Besitz des Politikers? Oder stammt es gar aus einer ganz anderen Quelle?

*
Aus das hat mit gut gefallen und hätte man auch lesen können ohne den ersten Teil zu kennen.

6.Totenblass (03/2020) Frederic Hecker – LK – Note 2

Frankfurt an einem nasskalten Novemberabend: Eine nackte, mit seltsamen Wunden übersäte Frauenleiche treibt im Main. Kriminalhauptkommissar Joachim Fuchs und seine neue Kollegin, die junge Fallanalystin Lara Schuhmann, stehen vor einem Rätsel. Nach der Obduktion sind sie überzeugt, dass sie es mit einem perfiden Serienmörder zu tun haben. Als Fuchs während der Ermittlungen der Zeugin Sophia näherkommt, wird er wegen Befangenheit von dem Fall abgezogen. Auf eigene Faust ermittelt er weiter – und setzt damit eine folgenschwere Ereigniskette in Gang

*Auch das konnte man gut lesen, war ein unterhaltsamer Regiokrimi

7.Die Wächter (03/2020) – John Grisham – ebook – Note 3

In Seabrook, Florida wird der junge Anwalt Keith Russo erschossen. Der Mörder hinterlässt keine Spuren. Es gibt keine Zeugen, keine Verdächtigen, kein Motiv. Trotzdem wird Quincy Miller verhaftet, ein junger Afroamerikaner, der früher zu den Klienten des Anwalts zählte. Miller wird zum Tode verurteilt und sitzt 22 Jahre im Gefängnis. Dann schreibt er einen Brief an die Guardian Ministries, einen Zusammenschluss von Anwälten, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, unschuldig Verurteilte zu rehabilitieren. Cullen Post übernimmt seinen Fall. Er ahnt nicht, dass er sich damit in Lebensgefahr begibt.

*Hach ja, ich wollte eigentlich keinen Grisham mehr lesen……
Besser als die letzten Bücher die ich von ihm gelesen habe, kommt aber bei weitem nicht an die alten Bücher ran. Und immer mehr denke ich meine Zeit mit Herrn Grisham ist vorbei.

8.Ein Traum vom Glück (03/2020) - Eva Völler – LK – Note 2
Essen 1951: Nach der Flucht aus der Kriegshölle Berlin hat die junge Katharina Unterschlupf bei der Familie ihres verschollenen Mannes gefunden. Aber das Zusammenleben mit der barschen, zupackenden Schwiegermutter auf engem Raum fällt der lebenshungrigen Frau schwer. Sie will ein besseres Leben für sich und ihre beiden Töchter. Mit trotziger Entschlossenheit versucht sie, ihrem ärmlichen Umfeld zu entfliehen. Doch dann begegnet sie dem traumatisierten Kriegsheimkehrer Johannes

*Hat mir gut gefallen und nach dem überraschenden Ende bin ich auf Teil 2 gespannt

9.Mehr als tausend Worte (03/2019) – Lilli Beck – LK – Note 2
Berlin, 9. November 1938: Aliza erwacht von durchdringenden Schreien, als ihr Großvater von der Gestapo abgeholt wird. Die politische Lage in Deutschland spitzt sich immer weiter zu, doch entgegen aller Mahnungen weigert sich ihr Vater, ein jüdischer Arzt, das Land zu verlassen. Nur seine Tochter will er im Ausland in Sicherheit bringen. Aliza ist am Boden zerstört, dass sie Fabian, ihre große Liebe, zurücklassen muss. Beim Abschied versprechen sich die beiden, nach ihrer Rückkehr zu heiraten. Doch werden sie die Wirren des Krieges überstehen?

*Auch wenn es mal wieder ein Kriegsbuch war hat es mir gut gefallen, nur das Ende hätte nicht so kitschig sein müssen



Abgebrochen


Frequenz des Todes (05/2020) – Vincent Kliesch – LK – Note - abgebrochen
»Hilfe, mein Baby ist weg! Hier ist nur Blut …« Nach kurzen Kampfgeräuschen bricht der panische Notruf einer Mutter bei der Nummer 112 plötzlich ab. Wenn jemand aus diesem Tonfragment Rückschlüsse auf den Aufenthaltsort der Frau ziehen kann, dann der forensische Phonetiker Matthias Hegel – den einige nach wie vor für einen Mörder halten.
True-Crime-Podcasterin Jula Ansorge ist es zwar gelungen, Hegel vom Mordverdacht an seiner Frau zu entlasten, doch dabei ist sie der dunklen Seite des genialen Profilers deutlich zu nahe gekommen.
Als Hegel nun im Fall des entführten Babys erneut auf ihre Recherche-Fähigkeiten zurückgreifen will, weigert Jula sich zunächst. Doch kann sie das Baby und seine Mutter wirklich ihrem Schicksal überlassen? Und was ist mit den Informationen zu ihrem tot geglaubten Bruder Moritz, die Hegel ihr angeblich beschaffen will?

*Puh, anfangs ging es ja noch, aber so ab der Mitte war ich nur noch genervt und fand es blöd. Es hat mich einfach nicht mehr interessiert.
Merkt man ja, wenn man einen Grund sucht um mit dem Lesen aufzuhören, z.B wenn man denkt man könnte eigentlich auch bügeln oder Fenster putzen

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Re: was habt ihr im MAI 2020 gelesen?

Beitrag von dieleistens » 3. Jun 2020, 10:57

Danke für Eure tollen Listen!!!

@RPM: Dein Judith Lennox Buch werde ich mir demnächst aus meiner Bibliothek holen, wo es zu haben ist, ich wüsste gar nicht, dass es etwas von der Autorin gibt, das ich noch nicht kenne

@leo: Der erste Teil der Krimi-Reihe (Kommissar Wisting), den du gelesen hast, wandert umgehend auf meine Suchiliste, da ich ja leidenschaftlicher Reihenleser bin, auch wenn die Rezis hierzu durchaus durchwachsen sind, aber ich werde mir mein eigenes Urteil bilden, und dir hat es ja offensichtlich auch recht gut gefallen

@engi: Dein Monatshighlight bekomme ich im Paket, oder? Ich habe leider keinen Überblick mehr, was ich alles bekomme, nur was ich selber abgebe.... :oops:
Da kann ich mich ja offenbar auch sehr drauf freuen!

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Re: was habt ihr im MAI 2020 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 3. Jun 2020, 12:29

dieleistens hat geschrieben:
3. Jun 2020, 10:57
@engi: Dein Monatshighlight bekomme ich im Paket, oder? Ich habe leider keinen Überblick mehr, was ich alles bekomme, nur was ich selber abgebe.... :oops:
Da kann ich mich ja offenbar auch sehr drauf freuen!
jep, das habe ich speziell für dich gelesen und mir umgehend den nächsten Teil dieser Reihe bestellt ;)
ich lese: Drei sind ein Dorf & Das verlorene Kleid
ich höre: Die Queen (1) & Fegefeuer
Warteschleife: einige :shock: :lol:
Mein SUB:https://www.lovelybooks.de/bibliothek/engineerwife/1663702920/

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Re: was habt ihr im MAI 2020 gelesen?

Beitrag von sonnenblume252 » 4. Jun 2020, 10:23

Von mir gibt es nach langer Zeit auch mal wieder eine Liste hier :)

1. Das Ende meiner Welt – Charity Norman

"Holzhütten liegen verträumt im Sonnenschein, Ziegen weiden am Ufer eines plätschernden Sees. Nicht ein einziger von Menschen gemachter Laut ist zu hören, nur das ferne Glucksen eines Flusses, das Trillern und Pfeifen von Vögeln.
Ein Paradies.
Oder auch nicht ..."

Es sollte nur eine kurze Auszeit in Neuseeland sein. Doch dann entdeckt die Studentin Cassy das Paradies auf Erden: ein idyllisches Tal am Lake Tarawera, weitab jeder Zivilisation. Hier führen die Menschen ein friedliches und nachhaltiges Leben, und alle sind zutiefst glücklich. Cassy lässt sich immer mehr auf die Gemeinschaft ein und entfernt sich dabei Stück für Stück von ihrer Vergangenheit. Als ihre Familie bemerkt, dass sie Cassy an eine zerstörerische Sekte zu verlieren droht, ist es bereits zu spät

Note 1: Das Buch ließ sich toll lesen, wie bisher alle Bücher dieser Autorin. Es zeigt sehr anschaulich, mit was für perfiden Mitteln diese Menschen andere Menschen manipulieren und in ihren Bann ziehen. Gut fand ich auch, dass es nicht so schwarz-weiß gemalt war. Am Schluß war es mir ein bisschen viel Geschwafel über Gott und Jesus Christus und was mir ein bisschen auf die Nerven ging, waren die Städtenamen, mit denen jeder bedacht wurde (komischerweise nur der Guru nicht), das machte die Unterscheidung zwischen Männlein und Weiblein etwas schwer, und überhaupt, die Leute auseinanderzuhalten.

2. Nachts am Askanischen Platz – Susanne Goga

Berlin im Januar 1928: Ein Toter wird in einem Schuppen im Hinterhof des Askanischen Gymnasiums gefunden. Direkt daneben befindet sich das Varieté- und Sensationstheater »Das Cabaret des Bösen«, dessen Besitzer seine aus dem Krieg stammenden Gesichtsverletzungen offensiv zur Schau stellt. Vor dem Fund der Leiche wurde eine verstörte junge Russin am Theater gesehen, auf der Suche nach einem gewissen »Fjodor«. Liegt der Schlüssel zu den mysteriösen Vorkommnissen um das Cabaret im Scheunenviertel, wo russische Emigranten in beengten Verhältnissen leben? Einmal mehr lernt Leo Wechsler bei seinen Ermittlungen unbekannte Gesichter seiner Stadt kennen.

Note 2+: Ich liebe ja die Leo-Wechsler-Reihe aus dem alten Berlin mit vielen tatsächlich existierenden Personen, die man googeln kann und so gleich noch ein bisschen über Berliner und Deutsche Geschichte lernt. Das Buch ließ sich wieder gut und flüssig lesen, wobei mir die zweite Hälfte besser gefallen hat, als die erste.

3. Das Haus, das in den Wellen verschwand – Lucy Clarke

Lana und Kitty wagen das große Abenteuer und gehen auf Weltreise. Unterwegs treffen sie auf eine Gruppe junger Globetrotter, die mit ihrer Jacht von den Philippinen nach Neuseeland segelt. Schnell werden die Frauen Teil der Crew, und es beginnt eine Zeit voller neuer Erfahrungen vor der traumhaften Kulisse der Südsee. Doch auch das Paradies hat seine Schattenseiten. Denn die Freundinnen merken bald, dass an Bord nichts ist, wie es scheint. Und als ein Crewmitglied spurlos verschwindet, kommen nach und nach die Gründe ans Licht, weshalb ihre Mitreisenden die Fahrt wirklich angetreten haben …

Note 2+: Auch hier wieder leichte Lesbarkeit und Spannung, auch ein bisschen Romantik. Der Plot an sich ist nicht so neu, die beengte Atmosphäre auf einem Schiff ist ja vorprogrammiert, um Spannungen aufzubauen. Wenn dann noch jeder sein kleines Geheimnis hat, hat das schon mal Konfliktpotenzial. Allerdings kam es mir teilweise so vor, als wenn ich einen Jugendroman lese, irgendwie ist mein Alter da wohl nicht die richtige Zielgruppe :D

4. Der Seelenbrecher – Sebastian Fitzek

Drei Frauen – alle jung, schön und lebenslustig – verschwinden spurlos. Nur eine Woche in den Fängen des Psychopathen, den die Presse den ›Seelenbrecher‹ nennt, genügt: Als man die Frauen wieder aufgreift, sind sie verwahrlost, psychisch gebrochen – wie lebendig in ihrem eigenen Körper begraben.
Kurz vor Weihnachten wird der Seelenbrecher wieder aktiv, ausgerechnet in einer psychiatrischen Luxusklinik. Ärzte und Patienten müssen entsetzt feststellen, dass man den Täter unerkannt eingeliefert hat, kurz bevor die Klinik durch einen Schneesturm völlig von der Außenwelt abgeschnitten wurde. Verzweifelt versuchen die Eingeschlossenen einander zu schützen – doch in der Nacht des Grauens, die nun folgt, zeigt der Seelenbrecher, dass es kein Entkommen gibt ...

Note 4: Mit Fitzek Büchern ist es wie mit einem Unfall, man findet es schrecklich und muss trotzdem hingucken, bzw. weiterlesen :lol: Aber ich habe nun beschlossen, dass für mich nach 4 Büchern Schluss ist mit Fitzek. Dieses wirre Psychogelaber muss ich mir nicht noch mal antun. Die restlichen Bücher werden ungelesen vertauscht und ich habe wieder Platz im Bücherregal :D

5. Zeit aus Glas – Ulrike Renk WB

1938: Nach der Pogromnacht ist im Leben von Ruth und ihrer Familie nichts mehr, wie es war. Die Übergriffe lasten schwer auf ihnen und ihren Freunden. Wer kann, verlässt die Heimat, um den immer massiveren Anfeindungen zu entgehen. Auch die Meyers bemühen sich um Visa, doch die Chancen, das Land schnell verlassen zu können, stehen schlecht. Vor allem wollen sie eines: als Familie zusammenbleiben. Dann passiert, wovor sich alle gefürchtet haben: Ruths Vater wird verhaftet. Ruth sieht keine andere Möglichkeit, als auf eigene Faust zu versuchen, ins Ausland zu kommen: Nur so, glaubt sie, ihren Vater und ihre Familie retten zu können …

Eine dramatische Familiengeschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht.

Note 2: Sicherlich eine wichtige und tragische, dazu auch noch wahre Geschichte. Es ließ sich sehr gut lesen, aber der erste Teil zog sich wie Kaugummi. Man muss nun nicht unbedingt jede Scherbe, die weggefegt wurde, jede Hühnerbrühe, die gekocht wurde und jede Tasse Bohnenkaffee, bzw. Muckefuck erwähnen. Auch die endlosen Gespräche, soll man, oder soll man nicht und wenn ja, wie, ermüdeten zum Schluß etwas. Fahrt nahm die Geschichte dann im zweiten Teil mit der Flucht Ruths nach England auf, und nun will ich natürlich auch wissen, wie es mit ihr und ihrer Familie weitergeht.

6. Trieb – Marcel Feige

Der kleine Tabori aus Albanien, der von zu Hause ausgerissen ist, verirrt sich im winterlichen Berlin. Auf der Suche nach seinem Cousin helfen ihm die falschen Freunde. Unterdessen wird Kommissar Kalkbrenner in ein Nobelhotel gerufen: Dort wurde ein angesehener Geschäftsmann erschossen, der seltsamerweise unter falschem Namen eingecheckt hatte. Zur gleichen Zeit wird ein Staatssekretär ermordet, ausgerechnet ein Informant des Journalisten Hardy Sackowitz. Der wähnte sich einem Politskandal auf der Spur. In Wahrheit kommt er einer Szene auf die Schliche, die in ihrer Perfidität lieber im Dunkeln bleiben möchte – um jeden Preis!

Note 2: Das war nicht schlecht, aber mir ein bisschen zu überfrachtet und für einen Krimi auch um mindestens 100 Seiten zu dick. Da wurde alles reingepackt, Mord, Gammelfleischskandal, rümänische Strassenkinder, Missbrauch, Kindesentführung und und und. Dabei blieben in meinen Augen auch zu viele Fragen offen, oder habe ich überlesen, wer nun die ganzen Morde begangen hat?

7. Wenn das Herz im Kopf schlägt – Mechtild Borrmann

"Von den Schreien wird sie wach. Von der Stille danach.
Sie stolpert barfuß die steile Holztreppe hinunter, stößt sich den Zeh an der Schwelle zur Spülküche, drückt ihr ganzes Gewicht gegen die schwere Tür.
Das Neonlicht beißt in ihren Augen. Vom Küchentisch tropft Tee die Wachstuchdecke hinunter und sammelt sich zu einer Pfütze auf dem Linoleumboden. Die dicke Kanne liegt reglos auf Bauch und Tülle. Ein Stuhl ist zerbrochen.
Ihr Herz schlägt im Kopf."

Der alte Gietmann ist tot. Sie finden seine Leiche grausam zugerichtet auf einem Feldweg inmitten der endlosen Felder des Niederrheins. Noch am gleichen Tag erscheint in der örtlichen Tageszeitung seine Todesanzeige. "Begrenzt ist das Leben, doch unendlich die Erinnerung." Peter Böhm und seine Kollegen von der Kripo Kleve stoßen bei ihren Nachforschungen überall im Dorf auf Schweigen. Als drei Tage später eine weitere Männerleiche gefunden wird, macht sich unter den Bewohnern des Ortes Angst breit.

Note 2+: Wie immer bringt Mechtild Borrmann alles kurz und knapp auf den Punkt und sagt auf 237 Seiten soviel aus, wie andere auf 600 Seiten (siehe letztes Buch ) Wieder sehr gut und das nächste lese ich jetzt gleich hinterher.

8. Morgen ist der Tag nach gestern – Mechtild Borrmann

Gustav Horstmann war Beiratsmitglied einer Stiftung, die sich um in Not geratene Familien kümmerte. Als er tot in seinem ausgebrannten Haus gefunden wird, nehmen Böhm und sein Team von der Kripo Kleve die Ermittlungen auf. Im Keller finden sie auf einem PC Fotos von vermissten Kindern aus multikulturellen, geschiedenen Ehen. Was ist mit den Kindern geschehen?

Note 2+: Hier gilt das Gleiche, wie beim ersten Band, alles kurz und knapp auf den Punkt gebracht und mit einigen überraschenden Wendungen

9. Die Hafenschwester – Als wir zu träumen wagten – Melanie Metzenthin WB

Hamburg, 1892: Die Cholera erschüttert die Stadt an der Elbe und fordert tausende Opfer. Als Marthas Mutter stirbt, muss sie das Überleben ihrer Familie sichern. Die junge Frau aus dem armen Gängeviertel ergattert eine Lehrstelle am Eppendorfer Krankenhaus und arbeitet sich bis zur OP-Schwester hoch. Während die Ärzte sich im Wettlauf gegen die Zeit befinden, ist Hamburg auch im politischen Umbruch: Die Hafenarbeiter streiken, die Frauen kämpfen ums Wahlrecht und für die Rechte von Prostituierten. Martha schließt sich der Frauenbewegung an und führt gleichzeitig ihren ganz persönlichen Kampf. Denn sie hat nicht nur die Liebe zur Medizin entdeckt, sondern – gegen die strengen Regeln am Krankenhaus – auch zu einem jungen Mann …

Note 2+: Sehr schönes Buch mit viel historischem Hintergrund und wirklich lebenden Personen. Die Geschichte um Martha Studt lese ich gerne weiter. Einen kleinen Abzug gibt es für den Mittelteil um den Hafenarbeiterstreik, das war mir ein bisschen zu trocken und politisch, trotzdem sehr interessant. Auch das Krankenschwestern nicht heiraten durften, wusste ich nicht, mir war bisher nur das Lehrerinnen-Zölibat bekannt.
Der Verrat,Maria(covent)

Töchter(krimifee)Mitford Manor3(knuffeltrine)Rabenfraß(TmT)Wind(blanca)Ungerächten(ILGUD)Senfblütensaga(covent)Fräulein(sunflower)Panther(Juttakarin)

https://www.lovelybooks.de/bibliothek/sonnenblume252/1800601180/

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Re: was habt ihr im MAI 2020 gelesen?

Beitrag von welikaja » 4. Jun 2020, 19:32

Im Mai habe ich noch weniger gelesen, meist bin ich über den Seiten eingeschlafen... dabei war das Buch gar nicht so schlecht.

Der dunkle Garten von Tana French
Note 2+


Toby Hennessy, 28, führt ein unbeschwertes Leben in Dublin. Bis er eines Nachts in seiner Wohnung brutal zusammengeschlagen wird. Toby überlebt nur knapp, kann sich nicht mehr auf seine Erinnerungen verlassen. Er flüchtet sich in das »Efeuhaus« – das alte Anwesen der Familie, wo er sich um seinen sterbenden Onkel Hugo kümmern soll. Doch der dunkle Garten des Hauses birgt ein schreckliches Geheimnis.

LK-Buch. Der Klappentext verrät echt wenig. Natürlich ist das Geheimnis eine Leiche und die Suche nach dem Mörder in der Familie wird zu einem Familiendrama, welches überraschende Wendungen und ein noch verblüffenderes Ende nimmt. Besonders dieses Ende schockiert fast ein wenig. Die Figuren fand ich liebevoll charakterisiert, allerdings konnte ich ihr Verhalten nicht immer nachvollziehen. Manchmal zieht sich die Geschichte etwas, aber ich fand es nicht langweilig. Ich kam halt nur nicht so gut voran.

Ich habe gehört:

Eragon – Der Auftrag des Ältesten von Christopher Paolini
Note 1-


Die Fortsetzung von Eragon ist fast genauso spannend. Nur die langen Gespräche zwischen den Hauptfiguren, die manchmal ins Philosophische abdriften, sind etwa langatmig. Besonders wenn diese Philosophie nur in diesem Phantasiereich gilt.

Ähnliches gilt für Teil 3, bei dem fehlt mir aber noch eine CD
Man kann ja schließlich auf die Meinung eines Menschen nichts geben, der noch nicht dazu gekommen ist, sich den Kopf klar zu trinken!
Ich höre "State of Terror" von Hillary Rodham Clinton

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dieleistens
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Re: was habt ihr im MAI 2020 gelesen?

Beitrag von dieleistens » 5. Jun 2020, 21:50

engineerwife hat geschrieben:
3. Jun 2020, 12:29
dieleistens hat geschrieben:
3. Jun 2020, 10:57
@engi: Dein Monatshighlight bekomme ich im Paket, oder? Ich habe leider keinen Überblick mehr, was ich alles bekomme, nur was ich selber abgebe.... :oops:
Da kann ich mich ja offenbar auch sehr drauf freuen!
jep, das habe ich speziell für dich gelesen und mir umgehend den nächsten Teil dieser Reihe bestellt ;)
Sehr gut! Ich freu mich drauf!

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