was habt ihr im NOVEMBER 2020 gelesen?

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dieleistens
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Re: was habt ihr im NOVEMBER 2020 gelesen?

Beitrag von dieleistens » 1. Dez 2020, 22:36

Danke für die Thread Eröffnung!

@leo: Das Jojo Moyes Buch habe ich seinerzeit auch abgebrochen

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ruhrpottmaedchen
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Re: was habt ihr im NOVEMBER 2020 gelesen?

Beitrag von ruhrpottmaedchen » 1. Dez 2020, 22:49

Kleine_Raupe hat geschrieben:
1. Dez 2020, 20:26
@RPM: Hast du Das Dorf von Kathrin Seddig noch?
sollte "drüben" eingestellt sein, ich reserviere es für dich
mich findet ihr überall dort wo es Bücher gibt
https://www.buechertreff.de/user/29663-ruhrpottmaedchen/#library

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Kleine_Raupe
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Re: was habt ihr im NOVEMBER 2020 gelesen?

Beitrag von Kleine_Raupe » 2. Dez 2020, 10:10

ruhrpottmaedchen hat geschrieben:
1. Dez 2020, 22:49
Kleine_Raupe hat geschrieben:
1. Dez 2020, 20:26
@RPM: Hast du Das Dorf von Kathrin Seddig noch?
sollte "drüben" eingestellt sein, ich reserviere es für dich
Super, danke!

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engineerwife
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Re: was habt ihr im NOVEMBER 2020 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 2. Dez 2020, 11:02

Ihr Lieben, meine Liste kommt heute auch noch ... muss noch eine Rezi schreiben ;)

Hier aber schon mal meine Kommentare zu RPMs Liste.

Drei deiner Bücher hören sich total interessant an:
Das Mädchen, das unsere Herzen brach
Was in jener Nacht geschah
Und über mir das Meer

Zwei Bücher habe ich selbst noch auf dem SUB:
Torstraße 1
Der gehetzte Uhrmacher

Und das Buch Neuleben bekomme ich bald als Wanderbuch :)
ich lese: Die Hofreiterin (1)
ich höre: Das Mädchen mit dem Drachen & Fegefeuer
Warteschleife: einige :shock: :lol:
Mein SUB:https://www.lovelybooks.de/bibliothek/engineerwife/1663702920/

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engineerwife
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Re: was habt ihr im NOVEMBER 2020 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 2. Dez 2020, 13:39

Ich habe gelesen:


01. Das Geheimnis von Carlisle von Lesley Pearse (04/2019)

"Verzeiht mir" - das sind die einzigen Worte, die Flora ihrer Familie hinterlässt, als sie sich das Leben nimmt. Bis zu diesem schrecklichen Tag war ihre Tochter Eva davon überzeugt, in einer heilen, glücklichen Familie zu leben. Doch als sie erfährt, dass Flora ihr ein Atelier in London vermacht hat, von dem sie nie etwas wusste, wird Eva klar, dass sie ihre Mutter kaum gekannt hat. Sie begibt sich auf Spurensuche - und bringt Geheimnisse ans Tageslicht, die vielleicht besser im Verborgenen geblieben wären …

Note: keine, da Abbruch. Schade, da hat mein Lesemonat leider nicht so prickelnd angefangen aber besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Nein, das ist jetzt unfair, so schlimm war das Buch nicht. Mir waren es einfach nur ein wenig zu viele Zufälle. Ich empfand es stellenweise kitschig und nach circa einem Drittel habe ich aufgegeben. Dafür habe ich aber ein Buch aus dem SUB befreit, das hat doch auch was für sich.

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02. Wir sehen uns Unter den Linden von Charlotte Roth (04/2019)

Von ihrem geliebten Vater Volker, einem Lehrer, hat Susanne gelernt, an den Sozialismus zu glauben. Ohne je das Vertrauen in die Menschheit zu verlieren, hat er gegen das Naziregime gekämpft – und wurde vor den Augen seiner sechzehnjährigen Tochter kurz vor Kriegsende erschossen. Nie hat Susanne dieses Erlebnis vergessen, das sie für ihr Leben geprägt hat. Um das Vermächtnis des Vaters zu erfüllen, widmet sich Susanne von ganzem Herzen dem Aufbau eins besseren Deutschlands.
Erst als sie den lebenslustigen Koch Kelmi kennen- und lieben lernt, beginnt sie allmählich zu begreifen, was um sie herum passiert. Zu tief jedoch ist der Glaube an den Sozialismus im Osten Deutschlands in ihr verwurzelt, zu stark das Band, das sie mit dem toten Vater verbindet.
Dann kommt der 13. August, und plötzlich verstellt die Mauer Susanne jegliche Möglichkeit einer Alternative …

Note 1-2: Der Klappentext von Büchern wird vom Verlag geschrieben, hier haben die Autorinnen und Autoren wohl wenig Einfluss darauf. So ist denn auch dieser ein wenig irreführend, suggeriert er dem Leser doch, dass der Roman von einem Leben in Ost und West nach dem Mauerbau handelt. Doch dieses Buch hört eigentlich genau dort auf!
„Wir sehen uns Unter den Linden“ fängt mit einem für die damals sechzehnjährige Susanne lebensverändernden Ereignis an, nämlich der Erschießung ihres Vaters vor ihren eigenen Augen kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs. Nach diesem Einstieg wechselt der Roman in nicht chronologischer Reihenfolge zwischen Zukunft und Vergangenheit. Was anfänglich anhand der vielen Charaktere ein wenig schwierig erscheint, entwickelt sich schnell zu einem Leseerlebnis der besonderen Art. Endlich wurde auch mir einmal plausibel gemacht, was die Menschen damals dazu bewog, einen Arbeiter- und Bauernstaat ins Leben zu rufen, der von Kontrollen und Entbehrungen geprägt war. Die beiden Hauptcharaktere Sanne und Kelmi machen es dem Leser nicht leicht. Während der sympathische junge „Westler“ Kelmi sich unsterblich in Susanne verliebt hat, kämpft sie einen Kampf im Osten Berlins mit sich aus, der sich fasst nicht lösen lässt. In ihrer Verbohrtheit lässt sie das Leben an sich vorbeigleiten, klammert sich an Illusionen und riskiert dabei, alles zu verlieren ...
Charlotte Roth traut sich mit diesem Roman die Wahrheit ans Licht zu holen. Die Denunzierungen, Verfolgungen und Verleumdungen ziehen sich wie ein roter Faden – beginnend bereits in den zwanziger Jahren bis eben zu jenem besagten Mauerbau. Sie haben mir die Vergangenheit ein Stück nähergebracht und erklärt, wie wichtig es ist mutig zu sein und an etwas zu glauben, wie ebenso wichtig es jedoch auch ist einzusehen, wenn man sich verrannt hat.
Das Ende des Buches ist ausgesprochen gut gelungen und hat mich positiv überrascht. Für eine gewisse Langatmigkeit, die sich ab und zu mal breit macht, ziehe ich ein halbes Sternchen ab, gebe aber dennoch eine absolute Leseempfehlung. Charlotte Roth kann schreiben, das hat sie mit diesem Roman mal wieder hinreichend bewiesen!

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03. Madame Curie und die Kraft zu träumen von Susanna Leonard (08/2020)

Paris, 1891. Schon als Kind träumte Marie davon, eines Tages der Enge ihrer von Russland besetzten polnischen Heimat zu entfliehen. Nun, 20 Jahre später, erfüllt sich dieser Traum: Marie darf an der Sorbonne studieren. Dafür musste sie hart kämpfen, denn eine Frau ist in der Welt der Wissenschaft nicht gern gesehen. Doch Marie weiß, was sie will. Trotz aller Anfeindungen stürzt sie sich in die Forschung – und ins Leben. Als sie dem charmanten Physiker Pierre Curie begegnet, ist ihr Glück perfekt. Pierre wird ihre große Liebe, eine Liebe, die ihresgleichen sucht. Mit Pierre erzielt sie bahnbrechende Erfolge. Doch der Preis dafür ist hoch, und Marie ahnt nicht, welche tragischen Schicksalsschläge das Leben noch für sie bereithält.

Note 1: Was für ein Leben! Wie interessant, tragisch, mutig … ach Marie „Mania“ Slodowska Curie war wirklich eine ganz besondere Frau. Ihr Leben lang war sie getrieben von dem Wunsch zu forschen, wofür sie schließlich auch erfolgreich mit nicht nur einem, sondern gleich zwei Nobelpreisen ausgezeichnet wurde. Doch leicht wurde es ihr nicht gemacht. Schon in ihrem Heimatland Polen, durfte das Streben nach Bildung und Weiterbildung oft nur im Untergrund stattfinden und selbst später in Paris nahm sie niemand ernst. Im Gegenteil, man legte ihr Steine in den Weg, die sie – später zusammen mit ihrem geliebten Mann Pierre Curie – tapfer zur Seite rollte.
Geschickt weiß die Autorin Susanna Leonard diese spannende Lebensgeschichte in Szene zu setzen. Sie lässt Marie Curie am Tag der Hochzeit ihrer ältesten Tochter auf junge Frauen treffen, die selbst ein wenig Aufmunterung und Weisheit gebrauchen können. Uns so rollt sie ihr Leben Schicht um Schicht vor eben diesen Frauen und dem Leser auf, woraus eine bewegende Reise durch die Vergangenheit ihren Lauf nimmt. Sehr gut gefallen hat mir, dass wirklich ihr ganzes Leben erzählt wurde und nicht - wie so oft in dieser Art Romanbiografien - ein gewisser Lebensabschnitt herausgepickt wurde. Wie viel besser lernt man sie zu verstehen, wenn man ihre Kindheit und Jugend in Polen „miterlebt“ hatte. Wie viel besser versteht man ihre ursprüngliche Aversion gegenüber einer Bindung an einen Mann, wenn man ihre erste tragische Liebesgeschichte mit erleiden durfte.
Liebe Frau Leonard, was für ein gelungenes Debut Sie uns da präsentiert und sich selbst damit einen Traum erfüllt haben. Ich hoffe, wir bekommen noch mehr aus Ihrer talentierten Feder zu lesen.
„Träume dir dein Leben schön, und mach aus diesen Träumen eine Realität.“ Mit diesem Ausspruch von Marie Curie beende ich meine kleine Rezension und spreche eine unbedingte Leseempfehlung aus. Von mir gibt es die Bestnote, wenn ich auch über ein paar kleine Fehler gestolpert bin, die ein erneutes Lektorat für die zweite Auflage noch verbessern könnte …

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04. Der Petticoat Mörder von Leonard Bell (08/2020)

Der erste Fall des Ermittlerduos Fred Lemke und Ellen von Stain im Berlin der goldenen 50er Jahre.
Berlin 1958 – Fred Lemke, ehemals Laternenanzünder, jetzt Quereinsteiger bei der akut unterbesetzten Berliner Kriminalpolizei, wird mit seinem ersten Mordfall betraut. Am Ufer des Fennsees wurde eine männliche Leiche gefunden. Sein Kollege würde den Fall am liebsten als Raubmord klassifizieren und zu den Akten legen, doch Lemke sieht die Sache anders. Zuerst geraten Ehefrau, Haushälterin und Geliebte des Toten ins Visier, doch dann erfährt er mehr über die Vergangenheit des Opfers und über dessen Verstrickungen in den Nationalsozialismus. In einem Berlin, in dem aus den Kellern zerbombter Häuser Rockmusik dringt, und wo sich die jungen Leute auf den Straßen kleiden wie die großen amerikanischen Stars, ermittelt Fred Lemke gemeinsam mit seiner Kollegin, der selbstbewusst-schillernden Baronesse Ellen von Stain. Und sie stoßen dabei auf Widerstände, die zeigen, wie viel Macht die alten Kader noch immer haben.

Note 1-2: Was für ein interessanter Auftakt zu einer neuen Krimireihe um den jungen Kriminalassistenten Fred Lemke und die etwas mysteriöse Ellen von Stain, deren Rolle bis zum Schluss nicht genau definiert ist. Aber genau das macht sie wahrscheinlich so faszinierend. Im Gegensatz zu Fred, der so manchen Seitenhieb von seinen Vorgesetzten einstecken muss, scheint sie eine gewisse Narrenfreiheit zu genießen. Gemeinsam werden sie beauftragt einen Mordfall zu lösen, der – sehr gut kombiniert, Herr Lemke – einen Großklemptner betrifft. Kaltblütig erschossen finden sie ihn am Ufer des Fennsees vor. Schnell sind Verdächtigungen ausgesprochen, denn der Gute scheint sich zu Lebenszeiten durchaus nicht überall beliebt gemacht zu haben. Doch Lemke will sich mit dem Offensichtlichen nicht zufriedengeben und gräbt noch ein wenig tiefer in Gegenwart und Vergangenheit bis er zum Schluss eine schaurige Entdeckung macht …
Was für eine spannende Zeit, die sich der Autor Leonard Bell – ein Pseudonym und ich würde ja zu gerne wissen, wer dahintersteckt – vorgenommen hat. Der Zweite Weltkrieg hat schon vor über zehn Jahren ein Ende gefunden, doch die Spuren an Mensch und Umwelt sind durchaus noch sichtbar. Da sitzen sie nun wieder in ihren gepolsterten Bürostühlen, die alten Nazis, die doch seinerzeit so viel Angst und Schrecken verbreitet haben. Großzügig wurden damals Persilscheine ausgestellt, um die wichtigen Herren wieder in Lohn und Brot zu stecken. Der junge Lemke hat damit nichts am Hut und scheut sich nicht auch die dunkelsten Geheimnisse aufzudecken. Er verlässt sich auf sein Bauchgefühl und liegt damit meistens richtig. Richtig gut gefallen an dem Roman hat mir, dass man als Leser nicht nur die Hauptcharaktere ein wenig näher kennenlernen darf. Da bekommt selbst die Wirtin in der Metzgerei Riese eine Stimme und ein Gesicht. Man kann direkt zusehen, wie Lemke erwachsen wird, obwohl sich das Ganze in wenigen Tagen abspielt. Noch nicht recht schlau bin ich aus Frau von Stain geworden. Ich habe mich aber gefreut, dass die Zusammenarbeit zwischen den Beiden gegen Schluss immer besser funktionierte. Der Autor schreibt wohl schon am nächsten Teil und ich bin entzückt darüber. Ich bin auf jeden Fall wieder mit von der Partie ….

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05. Sophias Hoffnung: Die Farben der Schönheit von Corina Bomann (02/2020)

Berlin, 1926. Aufgewühlt verlässt Sophia ihr Elternhaus. Ihr Vater will sie nie wiedersehen, ihre Mutter ist in Tränen aufgelöst. Erst als sie vor ihrem Geliebten steht, begreift Sophia, dass sie das gemeinsame Kind allein aufziehen muss. Noch dazu als Unverheiratete. Verzweifelt reist sie zu einer Freundin nach Paris, wo sich ihr eine unerhörte Möglichkeit bietet. Die große Helena Rubinstein ist von Sophias Ausstrahlung und von einer ihrer selbstgemachten Cremes begeistert. Und sie bietet ihr an, in ihrem Schönheits-Imperium zu arbeiten. Sophia reist nach New York, voller Hoffnung auf ein neues Glück.

Note 2: Ich muss ja zugeben, wäre das Buch nicht in einem meiner Lesekreise gelaufen, ich glaube, ich hätte mich nicht dazu entscheiden können es zu kaufen. Zum einen ist es für ein Taschenbuch doch sehr dick und sperrig aufgemacht, zum anderen finde ich dieses knallpinke Kleid und dazu das in pink verzierte Cover doch recht gewöhnungsbedürftig. Öffentlich hätte ich es wohl eher nicht gelesen.
Umso positiver wurde ich vom Inhalt überrascht. Die Protagonistin Sophie wächst als einziges Kind eines Drogeriebesitzers und seiner Frau in Berlin auf. Sie ist eine intelligente, junge Frau, die von ihren Eltern nicht auf Mann, Herd und Kinder reduziert wird. Im Gegenteil, ihr Vater sieht sie nach ihrem abgeschlossenen Chemiestudium als Partnerin an seiner Seite. Er hat Visionen von weiteren Läden in anderen großen Städten. Doch leider macht ihm das Leben oder besser gesagt der Dozent seiner Tochter einen Strich durch die Rechnung. Tief verletzt und enttäuscht verstößt er Sophie aus der Familie, so dass sie sich allein mit ihrem Babybauch auf der Straße wiederfindet. Den Rest erzählt der Klappentext, mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten …
Das sperrige Buch erwies sich beim Lesen schnell als wahrer Pageturner. Sehr anschaulich und recht glaubwürdig verfolgt man als Leser die Entwicklung der einst ein wenig naiven Sophie, die mit ihrem Ehrgeiz Bäume auszureißen scheint. Wenn da nicht immer dieses dunkle Geheimnis in ihr schlummern würde, von dem sie sich nicht traut, es zu offenbaren. Wird es ihr je gelingen, dennoch glücklich zu werdne?
Mir hat die Geschichte gut gefallen. Ich habe einiges über die Herstellung von Kosmetika erfahren und durfte Zeuge des offenen Krieges von Helena von Rubenstein und Elizabeth Arden werden. Nun bin ich gespannt, wie es mit dem nächsten Teil für Sophie weitergehen wird. Ich vergebe wohlverdiente vier von fünf Sternen. Ein klein wenig Luft nach oben bleibt noch für die beiden nächsten Teile.

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06. Die Welt war so groß von Rona Jaffe (Erstveröffentlichung 1979) (09/2018)

Sie waren völlig verschieden, aber das Abenteuer Erwachsenwerden schweißte sie auf dem College zusammen: die bildhübsche Daphne, die schüchterne Emily, die selbstbewusste Chris und die lebenslustige Annabel. Es ist das Jahr 1957, als ihre Reise ins richtige Leben beginnt, und zwanzig Jahre später, zum Klassentreffen 1977, ist die Welt eine andere. Und auch im Kleinen, Persönlichen hat sich viel geändert, Ehen wurden geschlossen und geschieden, Kinder geboren, Träume gelebt und Alpträume durchlitten. Das Wiedersehen weckt bittersüße Erinnerungen an die Wünsche von einst. Und die Frage, ob man nicht noch einmal ganz von vorne anfangen soll…

Note 2: Ich liebe es ja, wenn AutorInnen, die schon verstorben sind, neues Leben eingehaucht wird, in dem ihre Bücher wieder aus der Versenkung geholt werden. So geht es mir auch mit Rona Jaffe, die ich durch eine Gemeinsam Lesen Runde und ihr Buch „Die Welt war so groß“ für mich entdeckt habe. Sie entführt uns in die 50er Jahre in die USA und stellt uns ihre vier Protagonistinnen Daphne, Emily, Chris und Annabel vor. Die vier haben auf den ersten Blick kaum Gemeinsamkeiten, doch alle haben einen Platz am exklusiven Redcliff College an der Ostküste der USA, dem Pendant der noblen Harvard Universität, ergattert. Zu behaupten, die vier verbindet nach Beendigung ihr Collegezeit eine Freundschaft, wäre überzogen und dennoch treffen sie wieder aufeinander, nämlich zum 20jährigen Klassentreffen in den siebziger Jahren. Dazwischen dürfen wir ihr Leben ein wenig mit ihnen teilen. Dürfen sie begleiten, wenn sie Erfolge feiern aber auch scheitern. Wir tanzen auf ihren Hochzeiten und begrüßen ihre Babies. Kurzum, wir teilen zwanzig Jahres ihres Lebens mit Ihnen …
Rona Jaffe hat eine wunderbare Art zu schreiben, die mir, obwohl die Geschichte ja schon über siebzig Jahre zuvor ihren Anfang nimmt, sofort das Gefühl gibt dabei zu sein. Wie waren doch die gesellschaftlichen Ansichten noch verklemmt und sehr auf den Mann bezogen. Als Frau durfte man vielleicht gerade noch das College besuchen aber danach auch wirklich einen Beruf auszuüben war beinahe undenkbar. Danach drehte sich alles um den Ehemann, den Herd und die Kinder. Auf spannende Weise bringt uns die Autorin dieses Leben und seine weitere Entwicklung in die sechziger und siebziger Jahre nahe. Sie zeichnet das Leben der vier Frauen nach, das unterschiedlicher nicht hätte verlaufen können. Ich freue mich schon sehr auf den Folgeband und vergebe diesem ersten Teil solide vier von fünf Sternen. Besonders viel Spaß hat mir natürlich auch die rege Diskussion in unserer Runde gemacht. Gerne mehr davon …

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07. Weihnachten am Ku’Damm von Brigitte Riebe (10/2020)

Bitterkalt ist es im Jahrhundertwinter des Jahres 1946. Der Krieg ist vorbei, nun ächzt das zerstörte Berlin unter dem „Hungerwinter“. Auch das einst prächtige Kaufhaus am Ku’damm liegt in Trümmern, selbst die vergleichsweise wohlhabende Familie Thalheim kann von einem opulenten Weihnachtsfest nur träumen. Eines Abends weht der klirrend kalte Winterwind einen kleinen Jungen zum provisorisch eingerichteten Modegeschäft am Savignyplatz. Erich ist halb verhungert und scheint mutterseelenallein in der Stadt zu sein. Kurzentschlossen nimmt Rike, die älteste von drei Schwestern, ihn mit nach Hause - sein weizenblondes Haar erinnert sie an Oskar, ihren im Krieg verschollenen Bruder. Der Kleine soll ein Weihnachtsfest haben, das er nie vergisst, da sind Rike, Silvie und Florentine sich einig. Doch woher einen Weihnachtsbaum nehmen, wenn sogar der Tiergarten abgeholzt ist?

Note 1: Hach, was war das schön, mal wieder die mir sehr liebgewonnene Familie Thalheim sehen zu dürfen. Wir treffen sie im kalten Jahrhundertwinter im Jahr 1945/46 im kriegsgeschädigten Berlin. Die Zeiten sind schwer für alle, doch die drei Mädels müssen feststellen, dass sie noch relativ privilegiert leben. Dem kleinen Erich, den sie ausgehungert und ausgekühlt in der Stadt stromernd finden, steht das Wasser bis zum Hals. Was ist geschehen, wo sind seine Eltern? Langsam, aber sicher fasst er Vertrauen, nachdem er liebevoll von den Thalheims aufgenommen wurde. Wird sich alles zum Guten wenden?
Ich musste beim Lesen dieser wunderbaren Geschichte trotz der Tragik öfter Schmunzeln. Ich wusste ja, was sich alles noch im Leben der Thalheims so ereignen würde. Fast kam ich mir vor wie ein Zeitreisender mit dem Wissen von heute, der in der Vergangenheit gelandet ist. Aber dann war es auch ein wenig wie Heimkommen in den Schoß der Familie, die noch viele Prüfungen bestehen muss, die aber immer wieder bereit ist zu teilen und sich zu kümmern. Man muss sie einfach mögen und du, liebe Brigitte, hast mir mit dem Buch einen kleinen Weihnachtswunsch erfüllt, wofür ich dir sehr danken möchte. Gerne spreche ich hierfür eine hundertprozentige Leseempfehlung aus, würde jedoch gleichzeitig dazu raten – so noch nicht geschehen – vorab wenigsten Band eins der Ku’damm Trilogie zu lesen, zum besseren Verständnis. Von mir gibt es für diese ans Herz gehende Weihnachtsgeschichte die volle Punktzahl. Alle die meinen, das Weihnachtsfest 2020 wird eines der Härtesten, das sie je erlebt haben, sei dieses Buch ans Herz gelegt. Es wird so manches in die richtige Perspektive setzen …

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08. Die verlorene Geschichte von Rebecca Martin (12/2012)

Jahrelang wusste Lea fast nichts über ihre Familie, nun steht überraschend ihre tot geglaubte Großmutter vor der Tür. Claire hat ein altes Weingut erworben, dort hat sie die schönste Zeit ihres Lebens verbracht. Doch das »Haus der Schwestern« ist auch der Ort, an dem das verhängnisvolle Schicksal der Familie vor langer Zeit seinen Anfang nahm. Als ihr Briefe und Erinnerungen von damals in die Hände fallen, beginnt Lea diese lang vergessene Geschichte wie ein Puzzle zusammenzusetzen. Es ist die Wahrheit über eine große, alle Hindernisse überwindende Liebe und das Geheimnis eines erschütternden Todes.

Note: keine, da Abbruch. Ich hatte mich eigentlich sehr gefreut auf das Buch, das ich schon viel zu lange einer lieben Tauschpartnerin versprochen hatte. Euphorisch fing ich an, um leider schnell festzustellen, dass es wohl doch nicht meins ist. Nach hundert Seiten habe ich aufgegeben. Ich hoffe, die nächste Leserin wird eher warm damit als ich.

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09. Das Haus der Granatäpfel von Lydia Conradi (Pseudonym von Charlotte Lyne, Carmen Lobato und Charlotte Roth) (10/2017)

Smyrna, 1912: Das Paradies – so nennen viele die Metropole am Ägäischen Meer, die inmitten von Krisen wirkt wie ein weltvergessenes Idyll. In die Stadt, in der Menschen aus aller Herren Länder seit jeher in Eintracht leben, kommt die Berlinerin Klara, um mit Peter, dem Sohn eines Kaufhausmagnaten, eine Zweckehe einzugehen. Doch er kann die lebenshungrige junge Frau nicht glücklich machen, und Klara verliert ihr Herz an den Arzt Sevan. Aber auch er ist gebunden, und als der Erste Weltkrieg ausbricht, beschließen beide, trotz ihrer Liebe füreinander ihre Partner nicht im Stich zu lassen. Für eine Weile erweist sich das Paradies wahrhaftig noch als Oase im Grauen, doch dann entbrennt ein schicksalhafter Kampf um die Stadt. Und plötzlich muss Klara eine Entscheidung fällen, die über Menschenkraft hinausgeht, um etwas von Smyrnas Geist und ihrer Liebe zu Sevan zu bewahren ...

Note 1 – mein Monatshighlight: WOW! Was für ein Werk die Autorin Lydia Conradi da kreiert hat. Ich bin total begeistert und überwältigt! Ein beeindruckender Roman rund um Smyrna – das heutige Izmir – und seine Geschichte. Der Roman dreht sich in buntem Treiben um die beiden Hauptprotagonisten Klara und Sevan, die wir von jungen Jahren an begleiten dürfen. Klara hat das biedere Leben als Einzelkind einer betuchten Familie satt. Sie will ausbrechen, sie will etwas erleben und von der Welt sehen und dafür bietet sich eine Heirat mit dem schüchternen und netten Peter Delacloche mehr als an. Peter nimmt sie nach zu seiner reichen Familie nach Smyrna, doch dort wird sie leider nicht mit offenen Armen empfangen. Zu eng sind die Delacloche Familienbande verknüpft, als dass sie der deutschen jungen Frau Raum in ihren Reihen freimachen würden. Doch Klara lässt sich nicht unterkriegen und greift dabei nicht gerade zu moralisch einwandfreien Mitteln … im zweiten Erzählstrang dürfen wir Teil der wundersamen Entwicklung von Sevan werden. Sevan, der kleine armenischer Junge aus der Provinz, der als Kind gemobbt und gehänselt wird. Sevan „Kann-nicht“ ist noch eine der netteren Bezeichnungen. Doch er bekommt eine großartige Chance – ausgerechnet von Klaras Vater – und straft sie alle Lügen, die missgünstigen Spötter ...
Doch dieser Roman ist so viel mehr als eine Familien- oder gar Beziehungsgeschichte. Lydia Conradi nimmt ihre Leser mit und entführt sie tief ins Osmanische Reich Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts. Was nach außen hin zuerst wie das Paradies auf Erden anmutet, in dem alle Völker friedlich zusammenleben können, entpuppt sich schnell als Farce. Der 1912/13 geführte Erste Balkankrieg in dem die jungen Nationalstaaten Serbien, Montenegro, Bulgarien und Griechenland das Osmanische Reich angriffen, führt dazu, dass es den Großteil seiner Territorien auf der Balkanhalbinsel verliert. Schnell folgt der Ausbruch des Ersten Weltkriegs und Deutschland überredet den Sultan auf seiner Seite zu kämpfen. Auf einmal finden sich Familienmitglieder, Freunde und Bekannte auf unterschiedlichen Seiten der Schlacht und ein grausames Gemetzel nimmt seinen Lauf.
Ich fand mich beim Lesen schnell in der Geschichte gefangen, ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Sehr anschaulich ist das Bild, das Lydia Conradi zeichnet. Fast spürt man die Wärme Smyrnas, atmet man die Düfte der Basare ein und lauscht man dem Glasharmonikaspiel junger Mädchen. Der Roman hat mich viel Geschichte gelehrt und mich mal wieder dazu animiert noch ein wenig weiter zu forschen. Vielen Dank, liebe Lydia für diesen Ausflug in eine fremde Welt vor hundert Jahren, die so glücklich sein wollte und am Ende doch so kläglich gescheitert ist … Von mir gibt es ein unbedingte Leseempfehlung und für die Bewertung natürlich die volle Punktzahl! Lydia Conradi, auch bekannt als Charlotte Lyne, Carmen Lobato und Charlotte Roth – ein Schreibtalent, das man sich unbedingt merken muss!


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Ich habe gehört:


01. Pandatage von James Gould-Bourn (05/2020)

Pandas sind manchmal die besseren Väter.
Ein Glückspilz war Danny noch nie, aber seit seine Frau bei einem Unfall ums Leben gekommen ist, läuft gar nichts mehr glatt. Sein kleiner Sohn Will hat aufgehört zu sprechen, Danny verliert seinen Job, und als ihm auch noch sein Vermieter mit Rausschmiss droht, kauft er von seiner letzten Barschaft ein Pandakostüm, um als Tanzbär Geld zu verdienen. Anfangs macht sich Danny vor allen Dingen lächerlich, aber als sich die Pole-Tänzerin Krystal seiner erbarmt und ihm Tanznachhilfe gibt, klingelt die Kasse so leidlich. Als Pandabär verkleidet beobachtet Danny eines Tages, wie sein kleiner Sohn Will von anderen Jungen schikaniert wird und schreitet ein. Will fasst Vertrauen in den vermeintlich fremden Panda. Und er spricht ...

Note 2: Es muss schrecklich für den kleinen Will gewesen sein, bei einem schweren Autounfall mit seiner Mutter im Auto zu sitzen. Ein Unfall, bei dem es nur einen Überlebenden gibt, ihn selbst. So ist es dann auch nicht verwunderlich, dass er total traumatisiert beschließt das Sprechen einzustellen. Doch „when it rains it pours“ oder „Ein Unglück kommt selten allein“, nun verliert auch noch der ebenso trauernde Danny seinen Job auf der Baustelle. Nun ist guter Rat teuer und ein neuer Job muss her, koste es was es wolle. Um seinen Sohn nicht noch mehr zu verunsichern, versucht Danny das vor seinem Sohn geheim zu halten. Ob das gut gehen kann?
Tragisch-komisch kommt dieses außergewöhnliche Buch daher. Eine besondere Vater-Sohn Geschichte, die natürlich an erster Stelle das Thema Trauerbewältigung, aber mit an vorderster Stelle auch die Freundschaft behandelt. Sie tritt in vielen Formen und Farben auf, was hier oft sehr treffend dargestellt wird. Manchmal zog es sich ein bisschen, deshalb gibt es von mir nicht ganz die volle Punktzahl. Wer aber mal was ganz Anderes für zwischendurch braucht, dem sei dieses Buch empfohlen.

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02. Fräulein Gold: Scheunenkinder von Anne Stern (10/2020)

Berlin, 1923. Hebamme Hulda Gold wird zu einer Geburt ins Scheunenviertel gerufen. Die jüdische Familie lebt nach ihren ganz eigenen, strengen Regeln, aber Hulda gewinnt das Vertrauen der jungen Mutter. Und als das Neugeborene nach wenigen Tagen verschwindet, wird sie unvermittelt in die rätselhafte Suche verstrickt. Denn wie kann ein Kind in dieser engen Gemeinschaft einfach so verschwinden? Bald zeigt sich, dass auch die Berliner Polizei nach Kinderhändlern fahndet. Kann Kommissar Karl North helfen, das Neugeborene zu finden? Als sich der Judenhass der Berliner Nazis in einem Pogrom entlädt, gerät Hulda selbst in höchste Gefahr.

Note 1: Auch dieser zweite Teil der Trilogie um die patente Hebamme Fräulein Hulda Gold hat mir mal wieder ausgesprochen gut gefallen. Bestimmt lag es mit daran, dass Anna Thalbach der jungen Hulda Leben eingehaucht hat. Sie hat schon ein unheimliches Sprachtalent, das sie in „Scheunenkinder“ ganz phantastisch rüber bringt.
Wieder einmal entführt uns Anne Stern mit ihrem Roman ins Berlin der Zwanziger Jahre. Die Polizei hat gerade alle Hände voll zu tun, denn es scheinen Kinderhändler am Werk zu sein, die gerade die ärmeren Gegenden unsicher machen. Immer wieder verschwinden Kinder auf nimmer Wiedersehen und es schaudert einem bei dem Gedanken daran, was mit ihnen geschehen sein mag. Auch Hulda wird damit konfrontiert, nachdem sie im Scheunenviertel – das eigentlich gar nicht in ihr gewöhnliches Revier fällt – einem gesunden Baby auf die Welt hilft, das wenige Tage später verschwunden ist. Da die Familienverhältnisse in der jüdischen Familie nicht zum Besten stehen, werden die Kinderhändler und das verschwundene Neugeborene zuerst nicht in Verbindung gebracht, doch der Verdacht scheint sich langsam zu erhärten …
Neben dem Kriminalfall kommen natürlich auch persönliche Beziehungen nicht zu kurz. So kommt dann schnell ans Licht, dass die Beziehung zwischen dem Cafébesitzer Felix Winter und seiner Angetrauten nicht wirklich auf Rosen gebettet zu sein scheint, dafür kommen sich Hulda und ihr Kriminalkommissar Karl North immer wieder ein Stückchen näher, wenn sie auch bei Weitem nicht immer einer Meinung sind.
Das Buch endet mit einem wunderbaren Cliffhanger, zu dem ich Hulda alle Daumen drücke und mich deshalb schon riesig auf Teil drei freue. Von mir mit der Stimme von Anna Thalbach eine absolute Hörempfehlung!

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03. Todesreigen von Andreas Gruber (08/2017)

Die Rückkehr von Nemez und Sneijder.
Nachdem eine Reihe von Kollegen auf brutale Art Selbstmord begangen hat, wird Sabine Nemez – Kommissarin beim BKA – misstrauisch. Vieles weist auf eine jahrzehntealte Verschwörung und deren von Rache getriebenes Opfer hin. Sabine bittet ihren ehemaligen Kollegen, den suspendierten Profiler Maarten S. Sneijder, um Hilfe. Doch der verweigert die Zusammenarbeit, mit der Warnung, die Finger von dem Fall zu lassen. Dann verschwindet Sabine spurlos, und Sneijder greift selbst ein. Womit er nicht nur einem hasserfüllten Mörder in die Quere kommt, sondern auch seinen einstigen Freunden und Kollegen.

Note 2-3: Eine auffällige Selbstmordwelle reißt große Löcher in die Belegschaft der Polizei, was ist der Grund? Es ist eher ungewöhnlich, dass da kein dritter die Hand im Spiel haben soll. Sabine Nemez nimmt die Ermittlungen auf und kommt einem längst verjährten Fall auf die Spur. Sie sucht die Hilfe ihres alten Freunds und Kollegen Profiler Maarten S. Sneijder, doch der verweigert die Zusammenarbeit und gibt sich seltsam bedeckt. Es muss mehr dahinterstecken. Als Sabine schließlich spurlos verschwindet, schaltet er sich doch ein …
Wie schon in den vergangenen Bänden fängt auch dieser vierte Teil gleich spannungsgeladen an. Es scheint schnell von Toten zu wimmeln, doch diesmal sind sie aus den eigenen Reihen. Sabine und Tina stolpern ein wenig planlos durch die Ermittlungen und scheinen bewusst im Dunkeln gehalten zu werden. Soweit so gut. Dann aber fängt das Buch sich ab der Hälfte an zu ziehen, um dann schließlich aber doch in einem schlüssigen Crescendo zu enden. Für mich ist dieser vierte Teil der bis jetzt schwächste Band und bekommt von mir deshalb diesmal nur dreieinhalb von fünf Sternen.

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04. Der Verrat von Ellen Sandberg (12/2018)

Ein Weingut an der Saar. Ein altes Verbrechen. Und eine Schuld, die nie verjährt ...

Als Nane nach zwanzig Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen wird, hat sich vieles verändert. Nicht aber die Schuld, die weiter auf ihr lastet. Nicht die Erinnerung an die Nacht, die ihr Leben zerstörte und schon gar nicht das Verhältnis zu ihren Schwestern Pia und Birgit. Pia ist die einzige der Schwestern, die es gut getroffen hat. Die erfolgreiche Restauratorin lebt mit ihrem Mann auf einem idyllischen Weingut an der Saar. Da lässt es sich gut verdrängen, auf welch zerbrechlichem Fundament ihr Glück gebaut ist. Doch dann tritt ihre Schwester Nane wieder in ihr Leben und Pia ahnt: Es ist Zeit für die Wahrheit. Und damit Zeit für Rache – oder Vergebung.

Note 3: Was soll ich sagen, aber für mich war der spannende und überraschende Schluss das Beste am ganzen Buch. Mir fiel fast die Kinnlade runter. Der Rest der Geschichte zog sich meines Erachtens aber ein wenig wie Kaugummi. Es passiert wenig, der Roman lebt von einer Mischung aus Gegenwart und Vergangenheit aber das Ganze geht recht unaufgeregt vonstatten. Die Schuld am Tod des Stiefsohns ihrer Schwester scheint klar bei Nane zu liegen, wofür sie ja auch im Gefängnis war. Nane versucht verzweifelt an ihren Schwager Thomas ranzukommen, doch Schwester Pia verweigert ihr den Besuch vehement. Gibt es doch Geheimnisse, die noch nicht ans Licht gekommen sind? Langsam, aber eben leider sehr langsam enthüllt sich dem Leser die Wahrheit …
Der Roman hat ein wenig von Wollen und nicht Können. Schade, für mich bis jetzt das schwächste Buch der Autorin, was von mir deshalb nur drei von fünf Sternen bekommt.
ich lese: Die Hofreiterin (1)
ich höre: Das Mädchen mit dem Drachen & Fegefeuer
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astra
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Re: was habt ihr im NOVEMBER 2020 gelesen?

Beitrag von astra » 2. Dez 2020, 13:46

Da sind wieder so viele interessante Leseanregungen bei euren Büchern dabei. Ich poste hier ja nie eine eigene Liste, aber ich lese immer mit Begeisterung was ihr alle so gelesen habt.

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welikaja
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Re: was habt ihr im NOVEMBER 2020 gelesen?

Beitrag von welikaja » 2. Dez 2020, 13:53

03. Madame Curie und die Kraft zu träumen von Susanna Leonard

klingt sehr gut, ich lese gern Biografien, also auf meine Suchliste....

Ich habe außer Juno und die Reise zu den Wundern: Eine fabelhafte Geschichte
nur noch ein WB geschafft:

Wisting und der Tag der Vermissten: Kriminalroman (Cold Cases, Band 1) von Jørn Lier Horst

Note 2-

Flüssig geschrieben, netter Plott aber wenig Spannung....Auflösung fast banal. Da hätte mehr daraus werden können. Aber trotzdem recht gute Unterhaltung.

KT:
Seit 24 Jahren hat Kommissar William Wisting ein Ritual: Am Jahrestag des Verschwindens von Katharina Haugen nimmt er sich die Fallakten erneut vor. Dieser Cold Case lässt ihm einfach keine Ruhe. Jedes Jahr trifft er zudem Martin Haugen, den Ehemann der Vermissten und damaligen Hauptverdächtigen, dem nie eine Schuld nachgewiesen werden konnte. Doch dieses Jahr sind zwei Dinge anders: Aus Oslo reist Adrian Stiller an, der in einem anderen Fall über die Fingerabdrücke von Martin Haugen gestolpert ist. Und als Wisting Haugen wie immer treffen will, ist dieser spurlos verschwunden.

Jetzt habe ich die Animox-Reihe von meinem Sohn angefangen, vielleicht geht das ja schneller :lol:
Man kann ja schließlich auf die Meinung eines Menschen nichts geben, der noch nicht dazu gekommen ist, sich den Kopf klar zu trinken!
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Re: was habt ihr im NOVEMBER 2020 gelesen?

Beitrag von ruhrpottmaedchen » 2. Dez 2020, 17:32

Engi hat wieder einige Bücher gelesen die entweder hier noch schlummern oder die es beizeiten auf meinen SuB schaffen werden ;-)
mich findet ihr überall dort wo es Bücher gibt
https://www.buechertreff.de/user/29663-ruhrpottmaedchen/#library

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Re: was habt ihr im NOVEMBER 2020 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 3. Dez 2020, 08:44

ruhrpottmaedchen hat geschrieben:
2. Dez 2020, 17:32
Engi hat wieder einige Bücher gelesen die entweder hier noch schlummern oder die es beizeiten auf meinen SuB schaffen werden ;-)
Oh, na dann freue ich mich, dass ich dich inspirieren konnte ... welche sollen denn auf den SUB wandern? :)
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Re: was habt ihr im NOVEMBER 2020 gelesen?

Beitrag von welikaja » 3. Dez 2020, 15:11

Ich habe doch tatsächlich ein BUch unterschlagen :lol:

Schweige still von Michael Robotham

Seine Kindheit birgt ein schweres Trauma, sein Leben hat er dem Kampf gegen das Verbrechen gewidmet: Der Psychologe Cyrus Haven berät die Polizei bei der Aufklärung von Gewaltverbrechen. Während er einen brutalen Mordfall untersucht, lernt Cyrus Evie Cormac kennen. Evie, die als Kind aus den Fängen eines Entführers gerettet wurde, ist zu einer hochintelligenten, aber unberechenbaren jungen Frau herangewachsen. Und verfügt über ein untrügliches Gespür dafür, wenn jemand lügt. Als Cyrus‘ Ermittlungen sich zuspitzen, bringt sie damit nicht nur sich selbst in tödliche Gefahr …

Note 2

gute Unterhaltung, aber wenn es kein WB aus dem Thriller-LK gewesen wäre, hätte ich es wohl auch nicht vermisst.
Man kann ja schließlich auf die Meinung eines Menschen nichts geben, der noch nicht dazu gekommen ist, sich den Kopf klar zu trinken!
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