Was habt ihr im Februar 2021 gelesen ?

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dieleistens
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Re: Was habt ihr im Februar 2021 gelesen ?

Beitrag von dieleistens » 5. Mär 2021, 20:08

Danke für deine Liste, engi!!! Da gehen mit Sicherheit wieder ein paar Suchis für mich draus hervor, gucke ich mir noch genauer an......

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dieleistens
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Re: Was habt ihr im Februar 2021 gelesen ?

Beitrag von dieleistens » 5. Mär 2021, 20:14

Und hier kommt dann auch endlich meine.....

Ich habe gelesen:

01. Das Windsor-Komplott von S.J. Bennett (01/2021)
Note 2-3

Inhalt: Nach einem Empfang im Schloss Windsor, zu dem die Queen eingeladen hatte, gibt es eine Leiche, ein junger Mann wird tot aufgefunden..Sofort wird das MI5 eingeschaltet, doch die Queen, schon länger passionierte Ermittlerin, wie wir erfahren, stellt selbst Untersuchungen an, recherchiert gemeinsam mit ihrer Privatsektretärin, namens Rozie.

Meine Meinung: Die erste Hälfte hat mir hervorragend gefallen, ich mochte die Kombination der Autorin von Fiktion mit Realität, wir erfahren vieles über die Queen, ob es tatsächlich 1:1 den Tatsachen entspricht, sei dahin gestellt, vermutlich eher nicht. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten, der lockere und flüssige Schreibstil nahm mich sofort mit. Allerdings wird es im zweiten Teil des Buches durch viel zu viele Personen für meinen Geschmack zu unübersichtlich. Dass nicht die Krimihandlung im Vordergrund steht, selbst für einen sogenannten Cozy Krimi zu wenig vorhandene Spannung, fand ich nicht störend, ich habe es eher als einen netten Unterhaltungsroman genommen. Die Queen und Rozie haben mir beide als Charaktere sehr gut gefallen, ja ich bin im Laufe der Geschichte regelrecht ein bisschen zu einem Fan der Royals geworden und habe mir gleich zwei weitere Bücher zum Thema besorgt. Mit einer 100%igen Leseempfehlung tue ich mich, ehrlich gesagt, schwer aufgrund der Überfrachtung mit nach und nach auftachenden Personen. Trotzdem gibt es von mir vier Sterne aufgrund der wahnsinnig authentischen und sympathischen Protagonistinnen, Queen Elisabeth und ihre Privatsekretärin Rozie, die ich ins Herz geschlossen habe, und wegen der ich mich auf die Fortsetzung der Reihe freue!

Fazit: Kein wirklicher (Cozy) Krimi, aber eine unterhaltsame Geschichte mit zwei sehr liebenswerten Protagonistinnen
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02. Dave von Raphaela Edelbauer (01/2021)
Note 4-5

Das Thema "Künstliche Intelligenz" interessiert mich, auch wenn ich kein ausgesprochener Technik-Freak bin. Aus diesem Grunde hatte ich mich für dieses Buch entschieden, allerdings wurde ich leider bitter enttäuscht!

Inhalt: Wir befinden uns mit dem Protagonisten Syz in einer Art Labor, das allerdings eine eigene Welt für sich darstellt völlig abgeschottet von der Außenwelt. Ich habe es so verstanden, dass die Erde quasi durch Überbevölkerung unbewohnbar geworden sein könnte. Syz ist mit an der Entwicklung der künstlichen Intelligenz "Dave" beteiligt,schreibt dafür Programme. In dieser abgekapselten Gesellschaft gibt es eine festgelegte eigene Hierarchie, die zum Beispiel Ärzte und Reinigungspersonal auf eine Stufe stellt. Gegessen und geschlafen wird kaum, das Programmieren und die Projektentwicklung steht an allererster Stelle. Als Syz anfängt hinter die Kulissen zu schauen, kommen ihm erste Zweifel an diesem System.....

Meine Meinung: Eins vorweg: Es fällt mir wahnsinnig schwer, ein Buch zu rezensieren, das ich meine, zum Teil gar nicht wirklich verstanden zu haben. Ich hatte von Anfang an große Schwierigkeiten mit der Geschichte, es wimmelt nur so von technischen Fachwörtern, die ich teilweise nachgeschlagen habe, sie mir manchmal auch aus dem Zusammenhang irgendwie erklären konnte, alles in allem sehr sehr anstrengend, für mich war das Lesen keine Freude! Hätte ich dieses Buch nicht im Rahmen einer Leserunde gelesen, hätte ich es vermutlich genervt in die Ecke geschmissen; so habe ich tapfer durchgehalten, und Gott sei Dank konnte man sich mit den anderen Teilnehmern über den eigenen Frust austauschen. Allerdings habe ich mir oft die Frage gestellt, was bezweckt die Autorin, ist es bewusst kompliziert geschrieben, oder hat sie selbst so ein ungeheures Fachwissen, dass sie nicht merkt, wie abgehoben die Story ist? Aber möchte man nicht, dass die Leser einen verstehen? Für mich schwankte es zwischen einem technischen Fachbuch und einer philosophischen Abhandlung, ich habe leider einiges überhaupt nicht verstanden, befürchte ich! Das ist mir in meiner über 40jährigen Laufbahn als passionierte Leseratte, meine ich, noch nie passiert.

Fazit: Ich war froh, als ich das Buch zuklappen konnte, ich kann dafür leider keine wirkliche Leseempfehlung aussprechen, schade! Ich hatte tatsächlich viel mehr erwartet!
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03.Der andere Sohn von Peter Mohlin (Mohlin & Nystrom) (02/2021)
Note 1-2

Das Autoren Duo Mohlin&Nyström hat hier einen für mich von der ersten Seite an packenden Krimi hingelegt. Die bereits in der Leseprobe geweckten Erwartungen hat das Buch für mich komplett erfüllt! Am Anfang im ersten Teil wechselt die Handlung zwischen zwei Zeitebeneben, was ich per se schon immer spannend finde! Im Jahre 2009 verschwand in Schweden ein junges Mädchen, dass bis heute nicht wieder aufgetaucht ist. Der Fall wurde quasi ad acta gelegt, der vermeintliche Täter, Billy, konnte damals nicht überführt werden. John Alderly, ein FBI Agent, scheitert 10 Jahre später im Hier und Jetzt in einem Fall in Baltimore, bekommt eine neue Identität im Rahmen des Zeugenschutzprogramms und wählt hierfür ausgerechnet seine Heimat, eine schwedische Kleinstadt, in der damals die junge Frau verschwand. Der Verdächtige, Billy, ist Johns Bruder. Nun befinden wir uns im zweiten Teil nur noch in der Gegenwart. John wird in Schweden dem Coldcase Team der dortigen Kripo zugeordnet, soll mit seinen neuen Kollegen den Fall der verschwundenen jungen Frau lösen und will natürlich gleichzeitig seinem Bruder helfen. Die Perspektive wechselt zwischen Johns und der des Vaters des Mädchens. Die gesamte Komposition fand ich sehr gelungen! Für mich handelt es sich um einen echten Pageturner, John hat mir als Ermittler gut gefallen, ein sympathischer authentisch gezeichneter Charakter. Überhaupt sind alle Figuren bildlich geschildert und dadurch gut vorstellbar. Der Schreibstil des Autors ist flüssig, angenehm und spannend. Im letzten Teil gibt es überraschende Wendungen, zum Schluss bleiben Fragen offen, was auf einen nächsten Band schließen lässt, auf den ich mich schon jetzt freue!
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04. Die Jahre ohne uns von Barney Norris (02/2021)
Note 2

Zum Inhalt: Ein Man und eine Frau, beide im letzten Drittel ihres Lebens, begegnen sich rein zufällig - gibt es überhaupt Zufälle??? - in einer Hotelbar. Bereits im Vorfeld erfahren wir einiges über die Frau, auf eine, wie ich finde, sehr orginelle Art und Weise, nämlich teilweise in Form einer Enzyklopädie mit Stichworten aus dem Leben der Protagaonistin. Im zweiten Teil unmittelbar nach dem ersten Aufeinandertreffen der Beiden erzählt der Mann sein bisheriges Leben, teils etwas fantastisch, er gelangt jeweils durch eine Tür in einen anderen Teil, eine andere Geschichte seines Lebens, alles etwas surreal. Zusammenfassend hat er erst im Nachhinein begriffen, wie glücklich er im jeweiligen Lebensabschnitt war. Der dritte Teil ist recht kurz, es sortiert sich einiges, und es gibt wieder eine Zukunft, an die die beiden Protagonisten nicht mehr unbedingt geglaubt hatten.

Meine Meinung: Als erstes möchte ich anmerken, dass es mich unglaublich fasziniert hat, wie empathisch ein Autor im Alter von Mitte 30 einen Roman über ältere Menschen verfasst hat, allein deshalb war es für mich schon ein Leseerlebnis! Die Sprache von Barney Norris ist wortgewaltig, poetisch, einfach wunderbar, und er hatte mich mit seiner Geschichte von der ersten Seite an. Man gerät in einen gewissen Sog, obwohl man gar nicht so genau festmachen kann, woran es eigentlich liegt, es ist immerhin kein Pageturner. Zwar hatte ich irgendwie vom Klappentext ausgehend ein bisschen etwas Anderes erwartet, dennoch konnte mich das Buch restlos überzeugen.

Fazit: Ein Buch der etwas anderen Art, wer unaufgeregte Geschichten mag, die schön erzählt sind, sollte hier zugreifen!
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05. Insel von Ragnar Jonnasson (07/2020)
Note 1
Inhalt: Hulda Hermannsdottir, Kommissarin bei der isländischen Kriminalpolizei, die wir bereits im ersten Band der "Hulda Triologie" kennengelernt haben, ist hier auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Sie ermittelt in einem Fall , der die Gegenwart mit einem Fall in der 10 Jahre zurück liegenden Vergangenheit verbindet. In einem Ferienhaus auf einer abgelegenen Insel gibt es damals und heute jeweils ein Todesopfer. Hängen die Fälle zusammen, handelt es sich eventuell sogar um ein und denselben Täter?

Meine Meinung: Der zweite Teil der Triologie hat mir mindestens so gut gefallen wie der erste, vielleicht tatsächlich ein kleines bisschen besser, da Hulda noch nicht ganz so extrem melancholisch wirkt, sondern sich mehr mit ihrem Schicksal auseinandersetzt und noch nicht derart resigniert hat. Auch hier liegt wieder ein großer Teil der Geschichte auf dem Privatleben der Kommissarin, u. nicht hauptsächlich und ausschließlich auf der Krimihandlung. Ich mochte das schon im Vorgängerband. Ich schätze die unaufgeregte und trotzdem spannende Erzählweise des Autors, für mich ist es ein genau in mein Beuteschema passendes Buch. In jedem Kapitel erfährt der Leser ein kleines Detail mehr über die jungen Leute, die sich im Ferienhaus aufgehalten haben, über die Beziehungen untereinander und die Familienangehörigen, die ganze Tragik entfaltet sich nach und nach, mich hat Jonasson wieder total in seinen Bann gezogen! In der Vergangenheit habe ich oft einen Bogen um isländische Krimis gemacht wegen ihrer Düsternis und auch wegen der unaussprechlichen isländischen Namen, aber hier hat mich nichts davon gestört, ich bin ein Fan von Hulda und ich bin ein Fan von Ragnar Jonasson!

Fazit: Teil 3 "Nebel" wartet auch schon darauf gelesen zu werden, eigentlich wollte ich damit noch etwas warten, aber nachdem ich nun soeben hier den Buchdeckel zugeklappt habe, werde ich es wohl nicht allzu lange aushalten.
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06. Der zweite Reiter von Alex Beer (05/2018)
Note 1

Schon länger bin ich um diesen ersten Band der Krimireihe von Alex Beer herum geschlichen und sehr froh, dass ich es nun endlich angepackt habe!

Inhalt: Die Autorin Alex Beer (publiziert auch unter dem Namen Daniela Larcher) nimmt uns mit in die österreichische Haupstadt kurz nach dem Ersten Weltkrieg. Es herrscht bittere Armut überall, der Schwarzhandel blüht, und so wird auch Protagonist und ermittelnder Kriminalkommissar August Emmerich, Kriegsheimkehrer, von seinen Vorgesetzten auf einen Schmugglerring angesetzt. Emmerich ist aber nebenbei in einigen anderen (anscheinend zusammenhängenden) Fällen unterwegs, ermittelt in Eigenregie, weil es so manch einem gar nicht recht erscheinen mag, was er ans Licht befördern könnte. Dabei gerät er sogar selbst in Verdacht, aber ich will an dieser Stelle nicht zu viel verraten.....

Meinung: Die Hauptfigur ist für mich ein sehr authentischer Protagonist, den ich von Anfang an mochte, er erinnert mich an Leo Wechsler, Kommissar in der ebenfalls historischen Krimireihe von Susanne Goga. August Emmerich, selbst Kriegsheimkehrer, macht uns durch sein eigenes Schicksal als auch durch die Umstände, unter denen er ermittelt, deutlich klar, wie gebeutelt die Menschen kurz nach dem Ende des Ersten Weltkrieges waren, welche Not sie litten, wie wertvoll die nächste Mahlzeit war, wie sehr man sich über ein bescheidenes Dach über dem Kopf freute. All diese Schilderungen haben mir ganz nebenbei auch verdeutlicht, wie klein die eigenen momentanen Sorgen im Vergleich zum Großen und Ganzen der Weltgeschichte anmuten. Das Wien um 1920 wirkt auf den Leser düster und traurig, und doch freuen sich Menschen über Kleinigkeiten, aber es hat nichts gemein mit der blühenden europäischen Kulturstadt mit ihren wunderbaren Kaffeehäusern, als die ich sie kennenlernen durfte. Die Handlung empfand ich als gerade richtig spannend, nicht zu rasant und doch insgesamt für mich ein Pageturner. Das Privatleben des Kriminalkommissar hat mich mal wieder wie so oft mindestens genauso interessiert wie das Kriminalistische an sich.

Fazit: Für mich ein absolut gelungener Reihenauftakt, ich freue mich bereits jetzt auf den nächsten Band! Kommissar Emmerich und somit die Autorin Alex Beer hat einen neuen Fan!
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07. Leichenblume von Anne Mette Hancock (01/2021)
Note 1

Inhalt:
Heloise Kaldan, eine junge Journalistin in Kopenhagen, steht im Mittelpunkt dieses Krimireihen Auftaktes. Vor einigen Jahren wurde in der dänischen Haupstadt ein Rechtsanwalt ermordet, die Täterin, die auf Überwachungskameras identifiziert wurde, jedoch nie gefasst. Zu diesem Fall berichtete auch die Zeitung, für die Heloise arbeitet. Auch wenn es für sie damals keine Berührungspunkte mit Täterin oder Opfer gab, erhält nun ausgerechnet sie ominöse Briefe. Absender ist die Frau, die man für den Mord verantwortlich macht. Heloise beginnt zuerst eigenmächtig zu ermitteln, arbeitet schließlich aber mit der Kriminalpolizei, allen voran Kommissar Erik Schäfer zusammen.

Meinung:
Der Anfang war etwas gemächlicher, was mich in keinster Weise gestört hat, bei mir muss ein Krimi nicht immer ein zwingend sofort atemloser Pageturner sein. Schilderungen von Kopenhagen haben mir in diesem Zusammenhang besonders gut gefallen. Ich mochte die Protagnostin Heloise Kaldan auf Anhieb, eine sehr authentische, irgendwie eigenbrödlerische Protagonistin. In der zweiten Hälfte nimmt die Geschichte an Fahrt auf, gut konstruierte Spannungsbögen haben mich als Leser gefesselt und lassen einen das Buch kaum aus der Hand legen. Die Krimihandlung wird gut aufgebaut. Die Journalistin muss wohl oder übel mit der Kopenhagener Kripo zusammen arbeiten und bildet mit Kommissar Erik Schäfer ein sympathisches Ermittler Duo.

Fazit:
Für mich ein 100% gelungener Auftakt der neuen Reihe ! Es könnte ein zusätzlicher Stern am skandinavischen Krimihimmel werden! Schon jetzt freue ich mich auf Teil 2, der im Sommer erscheint!

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welikaja
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Re: Was habt ihr im Februar 2021 gelesen ?

Beitrag von welikaja » 6. Mär 2021, 19:46

10. Wo wir Kinder waren von Kati Naumann (01/2021)

Habe ich schon bei diversen Newslettern entdeckt. Sollte wohl auf die Suchliste einer gebürtigen Thüringern....
Man kann ja schließlich auf die Meinung eines Menschen nichts geben, der noch nicht dazu gekommen ist, sich den Kopf klar zu trinken!
Ich höre "State of Terror" von Hillary Rodham Clinton

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