Was habt ihr im JULI 2016 gelesen?

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engineerwife
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Was habt ihr im JULI 2016 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 2. Aug 2016, 14:44

na, dann will ich mal eröffnen ... ganz fertig ist meine Liste aber noch nicht ;)
ich lese: Drei sind ein Dorf
ich höre: Schicksalszeit & Fegefeuer
Warteschleife: einige :shock: :lol:
Mein SUB:https://www.lovelybooks.de/bibliothek/engineerwife/1663702920/

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Kleine_Raupe
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Re: Was habt ihr im JULI 2016 gelesen?

Beitrag von Kleine_Raupe » 2. Aug 2016, 16:18

Dann mache ich mal den Anfang, ich hatte einen guten Monat!


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1. Zwei Esel auf dem Jakobsweg - Tim Moore; Note: 3-4, SUB-Leiche, ist eingestellt

Was passiert, wenn ein Engländer, ausgestattet mit einer großen Portion britischen Humors, sein Herz und die Zügel in die Hand nimmt und sich mit einem französischen Esel auf heiliges spanisches Terrain begibt? Genau, der Esel ist störrisch, der Weg nach Santiago de Compostela lang, und Tim Moore findet in seinem Pilgerführer aus dem 12. Jahrhundert auch nicht immer die passenden Tipps. Dafür findet er etwas anderes: den Weg in sein eigenes Herz.

Fazit: Anfangs habe ich ein paarmal laut gelacht, es gibt wirklich witzige Szenen mit dem Autor und dem Esel. Leider hielt sich dieser Witz nicht über die Länge des Buches, es war mir oft zu geschichtsträchtig und auch langatmig, deswegen am Ende nur noch quergelesen.

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2. Never Knowing - Chevy Stevens (Hörbuch) Note: 2, ist eingestellt

Die adoptierte Sara hat sich immer gefragt, wer wohl ihre richtigen Eltern sind. Als ihre eigene Hochzeit bevorsteht, macht sie sich auf die Suche. Doch ihre leibliche Mutter verweigert schockiert den Kontakt. Verstört forscht Sara weiter und findet etwas Unfassbares heraus: Ihr leiblicher Vater ist ein berüchtigter Serienmörder. Sara versucht, mit ihren Ängsten fertigzuwerden: Hat sie mehr von ihrem Vater geerbt, als sie sich eingestehen will? Doch bald wird klar, dass es Schlimmeres gibt, als zu erfahren, dass dein Vater ein Killer ist - nämlich, dass er von dir erfährt...

Fazit: Nach Still Missing waren meine Erwartungen hoch, sie wurden nur teilweise erfüllt. Es war wieder spannend und großartig gelesen von Laura Maire, allerdings ging mir die Naivität der Protagonistin schon ziemlich auf die Nerven und zum Teil fand ich die Geschichte zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Aber ich wurde wieder gut unterhalten.

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3. Mitternacht ist ein Ort - Joan Aiken; Note: 2, SUB-Leiche, wird verschenkt

Lucas Bell, Waise und Mündel des Fabrikbesitzers Sir Randolph lebt seit einem Jahr in Midnight Court. Seinen Vormund sieht er selten, denn dieser kann Kinder nicht ausstehen und auch sein Taschengeld erhält er nur unregelmäßig. Allerdings hätte er sowieso keine Gelegenheit es auszugeben. Dann geschehen auf einmal mehrere Dinge gleichzeitig, die Lucas düsteres Leben völlig verändern: ein weiteres Waisenkind (Anna-Marie aus Frankreich) taucht im Schloss auf, er entdeckt die mysteriöse Vergangenheit seines Vormundes, er soll lernen, wie die Teppich-Fabrik seines Vormundes funktioniert und das Schloss brennt bis auf die Grundmauern nieder. Das Leben der beiden Waisenkinder wird dadurch nicht besser, aber aufregender - sie müssen sich ihren Lebensunterhalt auf irgendeine Weise selbst verdienen, da der Anwalt Sir Randolphs behauptet Lucas nicht zu kennen und ihm ohne Testament kein Geld aushändigen will. Können die beiden es schaffen sich gegen die Banden der anderen Kinder zu behaupten und genug Geld zu verdienen, um zu überleben? Werden Lucas und Anna-Marie zu ihrem Recht kommen?

Fazit: Eine schöne, altmodische Geschichte, hat mir gut gefallen.

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4. Amber und ihr Esel - Tracy & Julian Austwick; Note: 1 (Monatshighlight 1), SUB, wird behalten

Als Shocks, der Esel, auf einer irischen Farm seinem Schicksal überlassen wurde, war es fraglich, ob er sich jemals wieder erholen würde. Als Amber mit nur 26 Wochen als Frühchen zur Welt kam, war auch ihr Schicksal ungewiss. Ein Luftröhrenschnitt rettete ihr Leben, doch die Ärzte teilten Julian und Tracy Austwick mit, dass ihre Tochter nie würde sprechen können. Später stellte sich heraus, dass sie außerdem an Kinderlähmung litt. Die Austwicks waren verzweifelt. Irgendwann griffen sie nach einem letzten Strohhalm und brachten ihre Tochter in ein Esel-Therapiezentrum, wo das Unglaubliche geschah: Die kleine Amber und der Esel Shocks begegneten sich wie Seelenverwandte und halfen einander, ihre Verletzungen zu heilen. Dank Shocks kann Amber heute sprechen und laufen, und auch der Esel ist mittlerweile gesund und voller Lebensmut. Es ist die bewegende Geschichte einer einzigartigen Freundschaft.

Fazit: Was für eine bewegende Geschichte! Hat mich wirklich sehr berührt und ich habe ein paar Tränen verdrückt. Der Schreibstil lässt ein bisschen zu wünschen übrig, aber darüber sehe ich mal hinweg, weil die Geschichte so toll ist!

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5. Passagier 23 - Sebastian Fitzek; Note: 1-2, im Ferienhaus gefunden

Jedes Jahr verschwinden auf hoher See rund 20 Menschen spurlos von Kreuzfahrtschiffen. Noch nie kam jemand zurück. Bis jetzt ...
Martin Schwartz, Polizeipsychologe, hat vor fünf Jahren Frau und Sohn verloren. Es geschah während eines Urlaubs auf dem Kreuzfahrtschiff "Sultan of the Seas" - niemand konnte ihm sagen, was genau geschah. Martin ist seither ein psychisches Wrack und betäubt sich mit Himmelfahrtskommandos als verdeckter Ermittler.
Mitten in einem Einsatz bekommt er den Anruf einer seltsamen alten Dame, die sich als Thrillerautorin bezeichnet: Er müsse unbedingt an Bord der "Sultan" kommen, es gebe Beweise dafür, was seiner Familie zugestoßen ist. Nie wieder wollte Martin den Fuß auf ein Schiff setzen - und doch folgt er dem Hinweis und erfährt, dass ein vor Wochen auf der "Sultan" verschwundenes Mädchen wieder aufgetaucht ist. Mit dem Teddy seines Sohnes im Arm...

Fazit: Das Buch habe ich in unserem Ferienhaus gefunden, ich lese sonst eigentlich keine Bücher dieses Autors. Aber die Inhaltsangabe hat mich interessiert und so habe ich dem Buch eine Chance gegeben und wurde nicht enttäuscht. Das Setting (ein Kreuzfahrtschiff) fand ich sehr interessant, die Geschichte hat mich gut unterhalten, auch wenn sie zuweilen reichlich übertrieben war. Alles in allem war ich positiv überrascht.

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6. Mörderischer Mistral - Cay Rademacher; Note: 1plus (Monatshighlight 2), wird an Mama verliehen

Von der Frau verlassen und in die Provinz versetzt: Capitaine Roger Blanc steht vor den Trümmern seines Lebens. Bis vor Kurzem war er erfolgreicher Korruptionsermittler in Paris, doch dabei ist er mächtigen Leuten auf die Füße getreten. Und so findet er sich bald allein in seiner neuen Behausung in der Provence wieder, einer verfallenen Ölmühle, die ihm vor Jahren ein Onkel vermacht hatte.
Aber bevor Blanc sich im kleinen Ort Gadet nur ein wenig zurechtfinden kann, wird ihm ein Mordfall zugewiesen. Unversehens verfängt sich der Capitaine in einer Intrige, die ihn tiefer in die Strukturen seiner neuen Heimat führt, als ihm lieb ist. Und auch an seine neuen Kollegen muss er sich erst gewöhnen: an seinen Partner Marius, der sich mehr für Rosé interessiert als für die Arbeit. An die temperamentvolle Computerspezialistin Fabienne, die überall hinzugehören scheint, nur nicht in dieses verschlafene Städtchen. Und an die so gefürchtete wie attraktive Untersuchungsrichterin Aveline Vialaron-Allègre, die ausgerechnet mit ebenjenem Politiker verheiratet ist, der Blancs Karriere ruiniert hat.
Da geschieht ein zweiter Mord - und es kommt zum Showdown in den Pinienwäldern, die der Mistral gerade in ein wütendes Flammenmeer verwandelt...

Fazit: Großartig! Toller Schreibstil, gute Geschichte, genau der richtige Anteil Urlaubsfeeling, ich bin begeistert. Musste Band 2 sofort im Anschluss lesen.

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7. Tödliche Camargue - Cay Rademacher; Note: 1plus (Monatshighlight 3), eBook

August, die Luft über der Provence flirrt in drückender Hitze. Capitaine Roger Blanc und sein Kollege Marius Tonon werden in die Camargue gerufen: Ein schwarzer Kampfstier ist ausgebrochen und hat einen Fahrradfahrer mit den Hörnern aufgespießt. Ein bizarrer Unfall, so sieht es zunächst aus. Bis Blanc ein Indiz dafür entdeckt, dass jemand das Gatter absichtlich geöffnet hat.
Der Tote ist Albert Cohen, Reporter eines Politmagazins, Modeintellektueller aus Paris, Fernsehberühmtheit. Er war in der Camargue, um einen großen Artikel über Vincent van Gogh zu schreiben. Doch was kann das mit dem Anschlag zu tun haben? Während ein fröhlicher Bautrupp das alte Dach von seiner halb verfallenen Ölmühle abträgt, aber kein neues eindeckt, stößt Blanc bei seinen Ermittlungen auf Cohens unvollendete Reportage, die gar nicht so harmlos ist, wie sie zunächst aussieht - und auf eine alte Geschichte, die jeder, aber auch wirklich jeder vergessen will. Mit seinem zweiten Fall kommt Blanc seiner neuen Heimat ein Stück näher. Doch der Preis, den er dafür zahlen muss, ist hoch.

Fazit: Hat mir genauso gut gefallen wie Band 1, leider habe ich Band 3 noch nicht auf dem SUB.

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8. Provenzalische Verwicklungen - Sophie Bonnet; Note: 2, eBook

Sainte-Valérie, ein idyllisches Dorf in der Provence inmitten von Weinbergen und Olivenhainen. Der ehemalige Pariser Kommissar Pierre Durand würde den Spätsommer in seiner Wahlheimat genießen, wenn ihn nicht gerade seine Freundin verlassen hätte. Doch auch mit der Ruhe ist es plötzlich vorbei: Der Dorfcasanova wird ermordet in einem Weintank aufgefunden - daran geheftet ein Rezept für Coq au vin. War es ein makabrer Racheakt eines gehörnten Ehemanns? Die Dorfbewohner halten fest zusammen. Und schon bald ahnt Pierre, dass sich hinter der schönen Fassade Sainte-Valéries ganze Abgründe auftun...

Fazit: Ich habe Gefallen an Krimis aus der Provence gefunden, schon das 3. Buch in Folge, das ich lese. Auch hier hat mir die Atmosphäre gut gefallen, der Mörder und sein Motiv konnten mich hingegen nicht ganz überzeugen.

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greenbutterfly
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Re: Was habt ihr im JULI 2016 gelesen?

Beitrag von greenbutterfly » 2. Aug 2016, 17:05

Amber und ihr Esel wandern gleich in meine SA-Liste, das scheint ja ein wirklich lesenswertes Buch zu sein.

Den Passagier 23 dagegen habe ich dagegen, der hat mir überhaupt nicht gefallen.

Ich finde es immer sehr interessant, wie die Bücher bewertet werden und, sofern ich sie kenne, sie mir gefallen haben.

Meine Liste kommt gleich :D

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Re: Was habt ihr im JULI 2016 gelesen?

Beitrag von greenbutterfly » 2. Aug 2016, 17:05

Im Juli habe ich gleich drei herausragende Bücher gelesen, das war ein toller Monat :))



1. Töchter der Freiheit von Elfie Ligensa (Roman) ****-

Hat mir gut gefallen, eine interessante Familiengeschichte, die mehrere Generationen überspannt, mit starken und Frauen, die ihr Ziele verteidigen. Meiner Meinung nach hätte das Buch noch einige Seiten mehr vertragen und dadurch etwas ausführlicher sein können.

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2. Das Haus der verlorenen Kinder von Linda Winterberg ****-

Fand ich interessant, wenn auch das Buch etwas zu sehr an der Oberfläche bleibt. Für eine fiktive Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht, gut geschrieben.

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3. Die Gejagten von Lee Child (Krimireihe) ****-

Mr. Jack Reacher wie gewohnt cool und kultig, aber dieses Mal mit einer Geschichte, die mir nicht ganz so gut gefallen hat.

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4. Arkland von Holger M. Pohl (Fantasy) ***--

Konnte mich nicht wirklich begeistern, ich konnte nicht in die Geschichte eintauchen. Vielleicht wieder mal ein Fall von richtigem Buch zum völlig falschen Zeitpunkt.

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5. Darkmere Summer von Helen Maslin (Jugendthriller) ****-

Ein zwar spannender, aber doch sehr jugendlicher Thriller, der mir zwar ganz gut gefallen hat, mir aber vermutlich nicht lange im Gedächtnis bleiben wird.

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6. Eisenberg von Andreas Föhr (Krimi) *****

Super! Die ersten paar Seiten habe ich zwar gedacht, oh je, das wird nichts, aber es ist was geworden und wie! Sehr spannend und vielschichtig, eine tolle Story mit vielen Facetten und auf jeden Fall ganz viel Potential für das nächste Eisenberg-Buch. Hoffentlich bald :)

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7. Der Kuss des Raben von Antje Babendererde (Jungendfantasy) ***** HIGHLIGHT

Mitreißend, fantasievoll, zum Lachen, zum Weinen, spannend, emotional - kurz ein rundum tolles Buch von einer Schriftstellerin, von der eigentlich jedes Buch richtig gut ist. Die faszinierenden Raben, überhaupt die ganze Geschichte werde ich so schnell nicht vergessen.

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8. Die Nachtigall von Kristin Hannah HIGHLIGHT

LEX Darf noch nicht besprochen werden. Ich bespreche es auch nicht, aber das HIGHLIGHT kann ich mir einfach nicht verkneifen :)

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9. Ein Sommer in Irland von Ricarda Martin (Roman) ****-

Ein schöner und kurzweiliger Schmöker, mit dem ich ein paar unterhaltsame Stunden verbracht habe. Hat mir richtig gut gefallen.

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10. Die Spuren meiner Mutter von Jodi Picoult (Roman)

LEX Darf noch nicht besprochen werden.

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11. Book of Lies von Tery Terry (Jugendfantasy/-thriller) ****-

War nicht schlecht, aber vom Hocker gerissen hat mich das Buch nicht. Normalerweise mag ich es, wenn die Erzählperspektiven wechseln, aber hier fand ich die Wechsel einfach als zu schnell und durch die Kürze der Kapitel zu hektisch und zu oberflächlich.

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12. Meine Wäsche kennt jetzt jeder von Dorothee Achenbach (Bio) ****-

Dorothee Achenbach beschreibt kurzweilig, locker und mit viel Ironie und (Galgen)-Humor ihr Leben und das ihrer Kinder ab der Verhaftung ihres Mannes bis zum Urteil. Die Familie ist aus höchster Höhe sehr tief gefallen, am tiefsten allerdings die Kinder. Da zeigt sich einfach wieder, dass sich nicht nur das Leben des "Straftäters" ändert, sondern zu einem großen Teil die Familien sich mit den Folgen solcher Straftaten auseinander setzen und ihr Leben trotz allen Widrigkeiten meistern müssen.


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13. Ab heute heiße ich Margo von Cora Stephen (Roman) ***** HIGHLIGHT

Super! Ein mitreißendes Buch, das ich am liebsten in einem Rutsch gelesen hätte. Das Buch ist aufgeteilt in drei Zeitperioden: Drittes Reich, Kalter Krieg und Wiedervereinigung. Jeden einzelnen Teil fand ich großartig, wobei ich den Teil, der im sog. Kalten Krieg spielt, noch ein wenig interessanter fand. Ein ganz tolles, lesenswertes Buch!

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14. Caledonia. Flügel der Zeit von Eileen Janket (Zeitreise-Fantasy) ****-

Eine kurzweilige Sonntagslektüre, die mir richtig gut gefallen hat. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil, der hoffentlich nicht so lange auf sich warten lässt.

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TauschmitTaxina
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Re: Was habt ihr im JULI 2016 gelesen?

Beitrag von TauschmitTaxina » 2. Aug 2016, 18:33

oh :shock: prima Amber und ihr Esel habe ich im sub ;) :D
die Leseprobe hatte mir auch gut gefallen :)
könnte ich bald mal lesen - dann gucke ich ob ich es weitertauschen möchte ;)

Liste folgt auch noch - ist noch nicht ganz fertig ;)

und wie schön das Elfie Ligensa wieder was geschrieben hat - habe ich noch gar nicht gewusst - dachte schon sie wäre verschollen die Autorin :?
gleich ein SA gestellt :mrgreen:
Ich lese: #Glück riecht nach Sommer (kiwi)#Die Köchin (BÜ)
Warten: Himmelstürmerinnen (WB)#Liebenberg 3 (WB)usw.
https://www.lovelybooks.de/bibliothek/Taxina/1665048419/

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engineerwife
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Re: Was habt ihr im JULI 2016 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 3. Aug 2016, 16:11

So, nun ist sie fertig, meine Liste :)

Ich habe gelesen:

01. Brandbücher von Birgit Ebbert (07/2013)

Die junge Karina findet im Haus ihrer verstorbenen Großtante geheimnisvolle Postkarten. Die Suche nach deren Ursprung führt sie 70 Jahre zurück, in das Jahr 1933, als ihre Großtante Haushälterin bei einem jüdischen Buchhändler war. Hautnah musste ihre Großtante miterleben, wie der Einfluss der Hitler-Getreuen wuchs und in Münster die Bücherverbrennung vorbereitet wurde.
Karina taucht tief in die damaligen Geschehnisse ein und gerät schließlich in Lebensgefahr. Denn sie stößt auf Machenschaften, die bis heute unentdeckt blieben.

Note: Keine, da Abbruch. Das Thema hätte mich ja wirklich sehr interessiert aber mit dem Schreibstil kam ich gar nicht zurecht. Die Hin- und Herspringerei zwischen den Zeiten war ja noch nachvollziehbar aber was es mit der konkurrierenden Flirterei mit dem Pfarrer auf sich hatte, erschloss sich mir nicht so ganz und führte schlussendlich bei mir zum Abbruch.

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02. Sara von Stephen King (1998)

Seit dem Tod seiner Frau bringt der Bestsellerautor Michael Noonan keine Zeile mehr aufs Papier. Da er in seinen Träumen immer wieder sein Sommerhaus in Maine sieht, zieht er sich dorthin zurück, um die Schreibblockade endlich zu überwinden. Doch auf dem Haus liegt ein Fluch. Wird auch Michael in den Bann des Bösen geraten?

Note 2: Stephen King hat es mit diesem Buch geschafft, mich mal wieder in die Welt des Übernatürlichen zu entführen. Ein Ausflug, wenn auch in Teilen manchmal etwas langatmig, den ich nicht bereut habe. Was am Anfang einfach wie die Geschichte eines trauernden Mannes anmutete, verwandelte sich auf rasantem Wege in eine spannende und geheimnisvolle … ja, wie soll ich es bezeichnen … Jagd? Mike versucht auf seiner Suche nach der Wahrheit Geheimnissen auf die Spur zu kommen, die er besser nicht bloß gelegt hätte. Gleichzeit küsst ihn die Muse wieder und ein neuer Roman nimmt Formen an. Doch dann begegnet er Kyra und Mattie und die rasante Achterbahnfahrt nimmt ihren Lauf.
Ich habe es sehr genossen, mal wieder einen „alten“ King zu lesen, musste aber feststellen, dass sich mein Lesegeschmack in den Jahren doch geändert hat. Zwischendurch klasse, aber ich muss die Bücher nicht mehr so verschlingen, wie noch in jungen Jahren.

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03. Die rubinrote Kammer von Pauline Peters (05/2016)

London, 1907: Gegen den Willen ihrer adeligen, einflussreichen Familie lebt die junge Victoria allein mit dem alten Butler ihres kürzlich verstorbenen Vaters. Sie ist nicht reich, aber glücklich. Doch ihre Welt gerät ins Wanken, als hässliche Andeutungen über ein dunkles Familiengeheimnis laut werden. Der einzige Mann, der ihre Fragen beantworten könnte, wird ermordet ... Victorias guter Ruf ist in Gefahr, doch als Retter in der Not entpuppt sich der attraktive Journalist Jeremy Ryder. Aber kann sie ihm vertrauen?

Note 3: Victoria, eine junge Dame, die in einer ungewöhnlichen Konstellation mit ihrem Butler und der Haushälterin zusammen lebt, ist die Hauptdarstellerin in diesem historischen Krimi. Er ist der Auftakt zu einer neuen Reihe worüber ich mich freue, denn in Victoria, Hopkins und Jeremy steckt doch noch einiges an Potential.
Der Kriminalroman ist sehr flüssig geschrieben und lässt sich zügig locker leicht weg lesen. Meine dennoch nicht ganz gute beruht darauf, dass ich manche Dinge für die Zeit vor über hundert Jahren etwas überzogen fand. Mir war sie manchmal fast ein bisschen zu mutig und leichtsinnig mit ihrem Ruf, aber das ist ja Ansichtssache.
Meinen Respekt hat die Autorin auf jeden Fall. Wie man den anschließenden Erklärungen entnehmen kann, hat sie eine exzellente Recherchearbeit betrieben, das gefällt mir sehr gut. Ich bin beim nächsten Teil auf jeden Fall wieder mit von der Partie.

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04. Auf Verderb und Gedeih von Julia Wallis Martin (02/2002)

Der Polizist Robbie McLaughlan, Sohn eines legendären Glasgower Verbrechers, kann der Vergangenheit nicht entfliehen. Als er in eine tödliche Falle gelockt wird und das Leben seiner Familie bedroht ist, muss er seinen verhassten und im Untergrund lebenden Vater um Hilfe bitten. Die Begegnung mit dem Vater konfrontiert ihn mit Dingen, die er für immer vergessen wollte.

Note: keine, da Abbruch. Ich kam einfach nicht rein in die Story, man kann nix erzwingen.

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05. Ehrlich & Söhne: Beerdigungen aller Art von Ewald Arenz (11/2011)

Das Unternehmen ›Ehrlich & Söhne – Bestattungen aller Art‹ begegnet seiner größten Herausforderung: Die eigene Mutter bzw. Großmutter soll würdig begraben werden und zugleich auch die RAF-Vergangenheit von Vater Ehrlich, die ihn in Form einer Wachsleiche heimsucht. Derweil steckt sein Sohn Samuel, der mit seinem Bruder gern Rennen auf der Autobahn fährt (mit dem Leichenwagen, versteht sich), in einer Ehekrise. Das Auftauchen seiner schönen Halb-Tante Katja anlässlich der Beerdigung entspannt die Situation keineswegs.

Note 1: Ich finde der Klappentext liest sich wie eine Comedy Geschichte, was mich letztendlich lange davon abgehalten hat, dieses Buch in die Hand zu nehmen. Umso positiver überrascht wurde ich dann aber von dem eigentlichen Inhalt des Buches. Mit viel Tiefgang beschreibt Ewald Arenz die Geschichte der Familie Ehrlich, mal in der Gegenwart und mal in den 60er Jahren, als Vater Ehrlich und seine Frau selbst noch junge Eltern waren. Sie passen alle so gar nicht in das Profil eines Bestatters, die Ehrlichs. Samuel und sein Bruder machen als Teilzeitbestatter zwischendurch auch mal ein kleines Autorennen mit den Leichenwagen oder müssen aufpassen, dass der Pfarrer ihr Gekicher bei der Beerdigung nicht mitbekommt. Doch auch Vater und Mutter waren keine Kinder von Traurigkeit.
Der Autor schafft es, eine warmherzige Geschichte gespickt mit viel schwarzem Humor zu erzählen. Man würde als Leser fast selbst gerne zur Familie gehören, die Seiten fliegen nur so dahin. Das haben Sie schön gemacht Herr Arenz!

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06. Die Frau in Rot von Margot S. Baumann (08/2012)

Anouk, einst ein gefragtes Model, weiß nach einem Unfall, der ihre beste Freundin das Leben kostete, nicht
mehr ein noch aus. Sie zieht zu ihrer Großtante in ein beschauliches Schweizer Dorf. Doch bald hat Anouk das Gefühl, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht, denn sie hört Stimmen, sieht Personen, die schon lange verstorben sind – und jene geheimnisvolle Frau im roten Kleid, die ihr offenbar etwas Bedeutendes mitteilen möchte …

Note: keine da Abbruch. Für meinen Geschmack wurden hier einfach zu viele Klischees verarbeitet.

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07. Henny Walden von Silke Schütze (2002)

„Lieber auf dem Diwan räkeln / Als am Haushaltsgeld zu mäkeln. / Lieber Tanz und Dollerei / Als die olle Kocherei! / In der Küche stehn beim Topf? / Ab mit diesem alten Zopf!“
Deutschland in den 20er Jahren. Henriette Elisabeth Wuttke hält es nicht mehr aus in der bedrückenden Enge und Biederkeit der Provinz. Wie viele andere junge Frauen zieht es sie in die brodelnde Metropole Berlin. Hier wird aus der braven Lehrertochter die kecke Henny Walden, die sich alles traut. Ihr Ziel: Als Dichterin und Sängerin berühmt zu werden. Hennys unkomplizierter Charme verschafft ihr schnell Zugang zu den Künstlercliquen der Weimarer Republik. Immer wieder scheint das große Glück zum Greifen nah – doch stets kommt es anders, als Henny denkt…
Spannend, bewegend und amüsant wie eine Kabarett-Revue: Das Porträt einer faszinierenden Frau, die fest entschlossen ist, im Leben nicht in der zweiten Reihe zu stehen.

Note 2: Ganz zauberhaft ist diese kleine Biografie eines ganz besonderen Mädchens. Nach einer Affäre mit einem verheirateten Mann wagt sie den großen Schritt und zieht Berlin. Zu Anfang noch behütet durch elterliche Freunde entzieht sie sich jedoch schnell der Bewachung und stürzt sich kopfüber in ihr großes Abenteuer. Mit der Zeit wird ihr jedoch bewusst, dass dieses Leben nicht nur Sonnenseiten hat. Sie scheint immer einen Schritt hinter der großen Karriere her zu hecheln, gibt jedoch nicht auf und kämpft um ihr Glück.
„Meine kleine Zofe“ wird sie manchmal zärtlich genannt. Nun weiß ich auch warum. Den Begriff Soubrette habe ich nachgeschlagen:
Die Soubrette (ursprünglich franz. für Zofe, Dienerin) ist ein weibliches Rollenfach im Sprechtheater und in Oper, Operette und Singspiel die muntere Sängerin (Quelle: Wikipedia).
Das Buch ist durch und durch gespickt mit Liedern und Gedichten und entführt den Leser in das Berlin der Goldenen Zwanziger. Ein bisschen verrucht, ein bisschen verrückt, bald fühlt man sich wie mittendrin. Wer Biographien mag und sich ein bisschen für Film und Theater interessiert, dem wird dieses Buch gefallen.

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08. Lügenmauer von Barbara Bierach (07/2016)

Irland, die grüne Insel. Voller Mythen, Dichter und Musik. Doch Emma Vaughan, Inspector bei der Mordkommission in Sligo an der verregneten irischen Nordwestküste, kriegt von diesem Irland der Touristenbüros nicht viel mit. Als Protestantin und geschiedene, alleinerziehende Mutter weckt sie in einem zutiefst katholischen, männlichen Polizeicorps meist nur Misstrauen. Ausgerechnet in dem Mord an einem hochrangigen Mitglied der Kirche soll Emma ermitteln. Die Spur führt in ein Kloster, in dem in den Sechzigerjahren junge Mütter ihre unehelichen Kinder zur Welt brachten. Ein dunkles Kapitel der irischen Geschichte. Was aber passierte mit den Kindern? Emmas Fragen treffen nur auf eisiges Schweigen. Um der unglaublichen Wahrheit auf die Spur zu kommen, muss Emma sich auch den Geistern ihrer eigenen Vergangenheit stellen.

Note 1-2: Mit einem „fast perfekt“ möchte ich dieses Krimidebüt der Autorin und Weltenbummlerin Barbara Bierach bewerten. Sie wohnte bereits in Sidney, New York, Köln und Düsseldorf bevor sie, wie sie selber sagt, ihren Lebensmittelpunkt in das County Sligo in Irland verlegt. Sie scheint sich dort wohl zu fühlen, denn mit viel Liebe zum Detail beschreibt sie in ihrem Roman das grüne, wenn auch oft karge Land und die dort lebenden Menschen mit ihren Ecken und Kanten.
Sie nimmt sich der Polizeikommissarin Emma Vaughan an und verleiht ihr ein für mich sehr sympathisches Gesicht. Sie traut sich was, die Emma. Sie hat ihren oft gewalttätigen Mann verlassen, hat sich ihren Sohn geschnappt und mit viel Ehrgeiz dazu eine Stelle bei der irischen Polizei, der Garda, erkämpft. Hier muss sie im wahrsten Sinne des Wortes jeden Tag erneut unter Schmerzen ihren Mann stehen. Sie wird mit einer Mordermittlung beauftragt, die die oft mafiaanmutenden Geheimnisse Irlands aufdecken muss.
Schon relativ früh in der Geschichte wird einem als Leser klar, wie die drei Erzählstränge in etwa zusammen passen müssen, die Aufklärung fand ich dennoch genial. Emma klärt den Fall auf … für sich selbst und auf ihre Art. Ein genialer Schluss. Liebe Barbara, bitte lassen Sie uns nicht zu lange auf weitere Erlebnisse dieser cleveren Kommissarin und ihrem Umfeld warten.
Abschließend möchte ich es nicht versäumen zu erwähnen, wie sehr ich die Abstecher in die irische Geschichte immer wieder genossen habe. Die schweren Jahre unter der IRA, die auch berühmten Personen wie Lord Mountbatten das Leben kosteten. Bitte mehr davon!

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09. The Girls by Emma Cline (07/2016)

Evie Boyd is desperate to be noticed. In the summer of 1969, empty days stretch out under the California sun. The smell of honeysuckle thickens the air and the sidewalks radiate heat.
Until she sees them. The snatch of cold laughter. Hair, long and uncombed. Dirty dresses skimming the tops of thighs. Cheap rings like a second set of knuckles. The girls. And at the center, Russell. Russell and the ranch, down a long dirt track and deep in the hills. Incense and clumsily strummed chords. Rumors of sex, frenzied gatherings, teen runaways.
Was there a warning, a sign of things to come? Or is Evie already too enthralled by the girls to see that her life is about to be changed forever?

Note 1: Absolutes Monatshighlight! Nachdem ich über den für mich etwas überraschenden Anfang hinaus gelesen hatte, entwickelte das Buch für mich eine absolute Sogwirkung. Ich konnte mich gut in die junge Evie hineindenken, war ich doch selbst auch einmal ein ziemlich leicht zu beeindruckender Teenager. Natürlich war ich erschüttert zu lesen, wie einfach es doch war, Evie für die Ranch und das Leben in der Family zu begeistern. Nachdem Vater und Mutter ihr so absolut gar keine Stütze waren, hatten die Girls ein einfaches Spiel.
Von Anfang an weiß man als Leser worauf die Story hinaus will, wie sie ausgehen wird und dennoch ist sie, immer wieder gespickt mit Einblicken auf die Zukunft, spannend zu lesen. Bis zum Ende hofft man auf eine Wendung, bis zum Ende fiebert man mit.
In einer wunderbaren Sprache hat Emma Cline uns hier einen Debutroman präsentiert, der mich überzeugt hat. Sie hat ein spannendes Thema gewählt, das auch in der heutigen Zeit wieder mehr als aktuell ist. Fast könnte man Vergleiche ziehen zu den Terroreinheiten auf der Welt, die es auch immer wieder schaffen junge Leute als gewaltbereite Rekruten anzuwerben. Zudem habe ich auch nochmal das „Vorbild“ mit Charles Manson und seinen Anhängerinnen nachgeschlagen. Eine schockierende Geschichte, die mir so nicht mehr präsent war.
Ich hoffe, wir hören bald mehr von dieser talentierten jungen Autorin.

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10. Albert muss nach Hause von Homer Hickam (07/2016)

"Ich oder der Alligator!"
Keinen Tag länger will Homer Hickam der Ältere sein Badezimmer mit einem bissigen Reptil namens Albert teilen. Als der Bergwerksarbeiter seiner Frau ein Ultimatum stellt, muss Elsie lange überlegen. Schließlich ist ein Leben ohne Alligator doch sinnlos. Wie alles hier in Coalwood, West Virginia. Die ganze trostlose Stadt liegt unter einer schwarzen Staubschicht begraben. Und selbst vor ihrer Ehe hat die Große Depression keinen Halt gemacht. Trotzdem fällt Elsie die Entscheidung - unter einer Bedingung: Sie müssen Albert nach Hause bringen. Zurück nach Florida. In einem alten Buick. Mit Alligator auf dem Rücksitz …
Mit hinreißendem Humor erzählt der preisgekrönte Autor Homer Hickam von verpassten Chancen, einer großen Liebe und dem absurd-schönen Glück, in Gesellschaft eines grinsenden Alligators zu reisen.

Note 1: Ein wunderschönes Monatshighlight.
Was für eine rasante Geschichte! Die große Reise hat ein einziges Ziel, nämlich den Alligator Albert nach Hause zu bringen. Sie startet entsprechend holprig, da sich die beiden Eheleute bei diesem Thema nicht im Geringsten einig sind. Elsie ist hin und her gerissen zwischen ihrer Sehnsucht nach Florida und ihrem innigen Wunsch, ihren „Jungen“ namens Albert behalten zu dürfen. Die Vernunft scheint schließlich zu siegen und die Beiden brechen zum Abenteuer ihres Lebens auf.
Das Buch, das wunderbar in Abschnitte mit eigenen Überschriften unterteilt ist, ist schwer aus der Hand zu legen. Die Seiten lesen sich fast wie von selbst und man verspürt nicht einen Moment Langeweile. Homer und Elsie durchqueren verschiedene Staaten an der Ostküste und erleben die tollsten Dinge. Sie entdecken Talente in sich, die sie nie vermuteten. Immer wieder stoßen sie auf Personen, die tatsächlich gelebt haben und werden Teil verschiedener Ereignisse, die tatsächlich stattgefunden haben. Solche Ausflüge in die Realität gefallen mir persönlich ja immer besonders gut. Hier gab es wieder einiges zu recherchieren und nachzulesen.
Ein kleiner Dialog zwischen Homer Jr. und seiner Mutter ganz am Ende des Buchs ließ mich ein bisschen nachdenklich zurück. Mehr möchte ich nicht verraten, aber eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen.

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11. Am Tag und in der Nacht von Camilla MacPherson (10/2011)

Seit dem Verlust ihres ungeborenen Kindes ist Claires Herz wie erfroren und ihre Ehe mit Ben in Trümmern. Bis ein kleines Päckchen Briefe ihre Neugier weckt. Darin schreibt die junge Daisy, wie sie 70 Jahre zuvor in mitten des kriegszerrissenen London ein wenig Glück rettete. Ein Funke Farbe in dieser grauen Zeit ist für sie ein Bild, das trotz Kriegsgefahr monatlich in der Londoner National Gallery ausgestellt wurde. Auch Claire folgt den Bildern und damit Daisys Lebensspuren. Vorsichtig öffnet Claire ihr Herz und entdeckt, sie war niemals alleine in ihrem Unglück. Plötzlich beginnt Claire zu kämpfen – um ihre Zukunft und ihre Liebe.

Note 2: Was für einen nette Idee, Trauer, Liebe und Kunst zu einem Roman zu verknüpfen. Der Roman unterteilt sich in mehrere Kapitel, in denen jeweils ein Bild aus der heutigen Sicht von Claire als auch aus der Sicht der jungen Daisy, die den zweiten Weltkrieg in London erlebt, beschrieben wird. Beide Frauen verarbeiten ihr eigenes Dilemma in Anlehnung an die Bilder, von denen in London während des Kriegs jeweils eines pro Monat ausgestellt wurde. Während man schon recht früh ahnt, wie die Geschichte ausgehen wird, versteht es die Autorin dennoch den Leser bei der Stange zu halten und lädt mit ihrem leichten Schreibstil zum Schmökern ein.
Sehr gut gefallen hat mir, dass die Portraits in Farbe auf den beiden inneren Buchdeckeln abgebildet sind. Ich muss gestehen, dass ich doch die meisten der Bilder nicht kannte.

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Ich habe gehört:


1. Die Stellings von Christa Kanitz (09/2006)

Hamburg um 1850: Das bekannte Handelshaus Stelling ist eines der ältesten und einflussreichsten in Hamburg. Bedroht wird seine führende Stellung durch die Familie Brennicke, die ehrgeizige Pläne hat. Nach der Brandkatastrophe von 1842, die einen großen Teil Hamburgs, das Haus und die Speicher der Stellings zerstörte, herrscht offene Feindschaft zwischen den beiden Handelshäusern. Sie haben alles verloren, aber beide Familien wagen sofort einen Neubeginn. Johannes Stelling und seine Frau Annette wollen ihre Position durch ihre Kinder festigen: Beide Söhne sollen später die Firma leiten, die zwei Töchter in wohlhabende Familien einheiraten. Doch keines der Kinder fügt sich den Wünschen der Eltern. Da kündigt Viktoria, die jüngste und auch eigenwilligste Tochter, an, dass sie sich für den Kaufmannsberuf interessiert und die Geschäfte übernehmen möchte - ein Schock für die konventionelle Hamburger Gesellschaft. Doch Viktoria geht unbeirrt ihren Weg.

Note 5: Leider kann ich für dieses Buch mit großem Potential nur ein mangelhaft vergeben. „Hamburg um 1850“ versprach für mich an sich mal wieder eine richtig tolle Familiensaga, zumal die Autorin ja auch immerhin noch drei Nachfolgebände nachgelegt hat. Was jedoch aus dieser Geschichte und besonders in Form eines Hörbuchs gemacht wurde ist einfach nur schlecht. Diese überzogene Sprecherin, die alle Rollen mehr oder weniger gleich gesprochen hat, fällt für mich total durch. Die Geschichte um ein 17jähriges Mädchen, das die Leitung einer großen und renommierten Firma übernimmt mit seichten Dialogen und einer schnulzigen Liebesgeschichte hielt einfach nicht was der Klappentext versprach. Dennoch bin ich ein bisschen neugierig darauf zu erfahren, wie es weitergeht. Laut verschiedener Rezensionen sollen die folgenden Bücher besser werden. Man wird sehen.

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2. Wie durch ein dunkles Glas von Donna Leon (09/2007)

Tod vor dem Brennofen. Ist ein Familienzwist zwischen dem Fabrikbesitzer und seinem Schwiegersohn schuld? Oder musste der Nachtwächter der Glasmanufaktur dafür büßen, dass er ein fanatischer Umweltschützer und Leser ist? In einer Ausgabe von Dantes Inferno entdeckt Brunetti die entscheidende Spur.

Note 3: Es dauert schon eine ganze Weile, bis der Mord geschieht. In der Zwischenzeit vertreibt man sich als Hörer einfach nett die Zeit mit dem Commissario und seiner Frau, isst mit ihnen, geht mit ihnen auf Ausstellungen und hängt mit ihnen einfach den Gedanken nach.
Die Verschmutzung der Lagune, in diesem Buch ein großes Thema, ist sicher kein Geheimnis. Jeder der schon mal durch Venedig geschlendert ist, hat dies mit eigenen Augen gesehen. Dass diese Verschmutzung auch in Teilen den Glasbläsern geschuldet ist, war mir neu. Überhaupt lernt man doch so einiges über die Glasbläserei in diesem Band.
Der Mordfall an sich ist diesmal wirklich eher Nebensache. Die Aufklärung zieht sich dahin. Umso gelungener fand ich diesmal die Aufklärung durch ein nicht gelöstes Ticket in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Ein netter Abschluss. Und natürlich bleibe ich dem Commissario auch weiterhin treu.

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3. Grimmbart von Volker Klüpfel und Michael Kobr (10/2014)

Von seinem Intimfeind Langhammer überredet, fährt Kluftinger mitten in der Nacht zum Schloss in Bad Grönenbach, um nach dem Rechten zu sehen. Dort findet er die Frau des Barons ermordet vor: in grotesker Pose drapiert wie auf einem uralten Gemälde des Schlosses. Liegt die Lösung des Falls in der Familiengeschichte? Und warum verschwindet der Baron immer wieder im schlosseigenen Märchenwald? Große Aufregung auch bei Kluftinger zu Hause: Sein Sohn heiratet seine langjährige Freundin Yumiko, und zur Feier haben sich ihre Eltern aus Japan angekündigt. Da lässt es sich Dr. Langhammer natürlich nicht nehmen, dem Kommissar bei dieser kulturellen Herausforderung zu helfen.

Note 1: Zugegeben, man muss in der Stimmung für einen Kluftiger sein um ihn genießen zu können. Schätze, ich habe ihn gerade zur richtigen Zeit eingelegt.
Inzwischen sind mir die Charaktere, besonders natürlich die Familie Kluftinger selbst, sehr ans Herz gewachsen. Um die selbige dreht es sich auch in diesem Hörbuch zu großen Teilen. Sohn Markus lässt sich nun nach vielen Jahren das Eheversprechen abnehmen. Aus diesem Anlass quartiert Erika seine zukünftigen Schwiegereltern aus Japan direkt in der heimischen Wohnung ein. Yumikos Vater spricht ein paar Brocken deutsch aber die beiden kommen sich in gebrochenem Englisch im Verlauf der Geschichte immer näher. Hier entstehen Szenen, die einem vor Lachen die Tränen in die Augen treibt.
Der eigentliche Kriminalfall scheint fast nebensächlich, wird aber über die Seiten spannend und schlüssig aufgeklärt. Und für alle, die es bis dahin noch nicht wussten, der Grimmbart ist der Fabelname des Dachses.
Beim Vorlesen erhalten die beiden Autoren Unterstützung von dem bekannten Schauspieler Christian Berkel, verheiratet mit Schauspielerin und Buchautorin Andrea Sawatzki, der sich in Film und Fernsehen inzwischen einen großen Namen geschaffen hat.
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Re: Was habt ihr im JULI 2016 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 3. Aug 2016, 16:17

greenbutterfly hat geschrieben:... den Passagier 23 dagegen habe ich dagegen abgebrochen (?), der hat mir überhaupt nicht gefallen.

Ich finde es immer sehr interessant, wie die Bücher bewertet werden und, sofern ich sie kenne, sie mir gefallen haben.
mir geht es wie dir, der Passagier ging bei mir auch gar gar nicht und ich finde es auch immer interessant, wie andere bewerten :)
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Re: Was habt ihr im JULI 2016 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 3. Aug 2016, 16:18

TauschmitTaxina hat geschrieben: ... und wie schön das Elfie Ligensa wieder was geschrieben hat - habe ich noch gar nicht gewusst - dachte schon sie wäre verschollen die Autorin :?
gleich ein SA gestellt :mrgreen:
das habe ich auf dem SUB, TmTaxina :mrgreen:
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Re: Was habt ihr im JULI 2016 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 3. Aug 2016, 16:20

greenbutterfly hat geschrieben:Im Juli habe ich gleich drei herausragende Bücher gelesen, das war ein toller Monat :))

13. Ab heute heiße ich Margo von Cora Stephen (Roman) ***** HIGHLIGHT

Super! Ein mitreißendes Buch, das ich am liebsten in einem Rutsch gelesen hätte. Das Buch ist aufgeteilt in drei Zeitperioden: Drittes Reich, Kalter Krieg und Wiedervereinigung. Jeden einzelnen Teil fand ich großartig, wobei ich den Teil, der im sog. Kalten Krieg spielt, noch ein wenig interessanter fand. Ein ganz tolles, lesenswertes Buch!
das fand ich auch klasse, lieber Schmetterling :)
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Re: Was habt ihr im JULI 2016 gelesen?

Beitrag von TauschmitTaxina » 3. Aug 2016, 16:24

Ehrlich & Söhne: Beerdigungen aller Art von Ewald Arenz


hast du das noch - wäre was für Göga ;)
Ich lese: #Glück riecht nach Sommer (kiwi)#Die Köchin (BÜ)
Warten: Himmelstürmerinnen (WB)#Liebenberg 3 (WB)usw.
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