Was habt ihr im NOVEMBER 2017 gelesen?

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Kleine_Raupe
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Re: Was habt ihr im NOVEMBER 2017 gelesen?

Beitrag von Kleine_Raupe » 3. Dez 2017, 17:49

Hier kommt meine Liste, ich hatte mal wieder einen sehr guten Monat! :o)


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1. Drachenspiele - Jan-Philipp Sendker; Note: 1, aus dem Behalteregal

Paul lebt schon so lange in China, dass er glaubt, das Land und die Frau, mit der er sein Leben teilen möchte, zu verstehen. Bis ein Brief aus der Vergangenheit alles verändert und ein Wahrsager seiner Frau Christine und ihm eine düstere Zukunft voraussagt. Immer tiefer verstrickt Paul sich in ein Land, das ihm zunehmend fremder wird. Wie sehr er sich und die Menschen, die er liebt und die ihn um Hilfe bitten, dabei in Gefahr bringt, bemerkt er zu spät. Die Prophezeiung des Wahrsagers scheint sich zu erfüllen, und Pauls alte Gewissheiten gelten nicht mehr.

Fazit: Hat mir deutlich besser gefallen als der erste Teil. Es war spannend und es gibt interessante Einblicke in die chinesische Geschichte und Traditionen.

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2. Bella Germania - Daniel Speck; Note: 1plus (Monatshighlight 1), WB

München, 2014: Die Modedesignerin Julia ist kurz vor dem ganz großen Durchbruch. Als plötzlich ein Mann namens Vincent vor ihr steht, der behauptet, er sei ihr Großvater, gerät ihre Welt aus den Fugen.
Mailand, 1954: Der junge Vincent fährt von München über den Brenner nach Mailand, um dort für seine Firma zu arbeiten. Er verfällt dem Charme Italiens, und er begegnet Giulietta. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Doch sie ist einem anderen versprochen.
Eine tragische Liebe nimmt ihren Lauf, die auch Jahrzehnte später noch das Leben von Julia völlig verändern wird.

Fazit: Was für ein Buch! Ich hatte ein bisschen Sorge, dass es ein kitschiger Liebesroman sein würde, aber weit gefehlt! Der Autor beschäftigt sich mit der Thematik der "Gastarbeiter" sowie der Suche nach Identität und Heimat. Und dabei begleitet man ihn auf einer Reise durch Italien und Deutschland über viele Jahre hinweg. Ein absolutes Highlight und eine klare Leseempfehlung!

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3. A Street Cat Named Bob - James Bowen; Note: 3, eBook

When James Bowen found an injured, ginger street cat curled up in the hallway of his sheltered accommodation, he had no idea just how much his life was about to change. James was living hand to mouth on the streets of London and the last thing he needed was a pet.
Yet James couldn't resist helping the strikingly intelligent tom cat, whom he quickly christened Bob. He slowly nursed Bob back to health and then sent the cat on his way, imagining he would never see him again. But Bob had other ideas.
Soon the two were inseparable and their diverse, comic and occasionally dangerous adventures would transform both their lives, slowly healing the scars of each other's troubled pasts.

Fazit: Es fällt mir schwer, dieses Buch zu bewerten, da es ja keine fiktive Geschichte ist. Es war auf jeden Fall nett von Bob und seiner Freundschaft zum Autor zu lesen. Ich finde allerdings, dass James Bowen nicht unbedingt ein talentierter Autor ist, es war oft nur eine Aneinanderreihung von Ereignissen, die ich dann auch manchmal quergelesen habe. Muss man nicht unbedingt lesen.

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4. Deck 9: Tod auf dem Atlantik - Nika Lubitsch; Note: 1-2, eBook

Stell dir vor, du wachst in einer Schiffskabine auf. Du weißt weder, wie du dorthin gekommen bist, noch wer du bist, und ein fremder Mann behauptet, dein Ehemann zu sein. Am nächsten Tag ist der Mann tot und du wirst gejagt. Einst stand Sybille Thalheim wegen eines Mordes, an den sie keine Erinnerung hatte, vor Gericht. Jetzt unternimmt sie als Reporterin für das Magazin Cosmos eine Transatlantikkreuzfahrt, um über Verbrechen auf hoher See zu berichten. Ausgerechnet Sybille wird zwischen Rio und Rom Zeugin, wie eine junge Frau in Panik vor einem Mann flieht, der behauptet, ihr Ehemann zu sein. Sybille hilft der jungen Frau, die ihr Gedächtnis verloren hat, was sie bald bereut. Als ihr angeblicher Ehemann ermordet aufgefunden wird, gibt es nur eine Verdächtige: die Frau, die er Nina nannte. Sybille ahnt nicht, dass sie sich auf ein lebensgefährliches Spiel mit übermächtigen Gegnern einlässt. Als auch Nina niedergestochen wird, ist es bereits zu spät, um auszusteigen. Denn Sybille ist der Wahrheit lebensgefährlich nah gekommen.

Fazit: An die schnodderige Sprache musste ich mich erst gewöhnen, aber dann hat mir das Buch richtig gut gefallen. Ich werde gerne mehr von der Autorin lesen.

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5. Greyhound - Steffan Piper; Note: 1plus (Monatshighlight 2), eBook

Ushered out from his Stockton, California home by his emotionally detached mother and her latest boyfriend, twelve-year-old Sebastien Ranes must fend for himself and travel two thousand miles across the country. He is on his way to live with his grandmother and sister in Pennsylvania. Along the way, he will learn that sometimes caring, guidance and understanding can come from some unlikely people.
Marcus, a fellow bus passenger, is a man who has been neglected more by society than his family. As a young black ex-con, he is not the epitome of the person most would pick as a chaperone for their child's cross country trip. Yet rather than be held apart by their differences, Marcus and Sebastien are drawn together by the things that make us all alike.

Fazit: Es gibt Bücher, die sind wie Schätze, man möchte am liebsten immer weiterlesen und die Figuren warden zu Freunden. Dies hier ist so ein Buch! Viel zu lange lag es auf meinem eBook-SUB, dank des Wochenmottos habe ich es jetzt gelesen und jede einzelne Seite genossen. Wie der Autor die Reise von Sebastien quer durch die USA beschreibt, diese endlos lange Busfahrt und alles was dazu gehört, das war ein echtes Highlight für mich und es schien mir, als säße ich mit im Bus, direkt neben Sebastien und Marcus. Dieses Buch werde ich noch lange in Erinnerung behalten, bisher mein Buch des Jahres 2017, absolute Empfehlung!

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6. Tod an der Riviera - Luca Ferraro; Note: 1, eBook

Spätsommer an der Riviera. Gerichtsmediziner Johann Sorbello könnte sein neues Leben am Mittelmeer in vollen Zügen genießen, wenn da nicht diese Leiche auf seinem Seziertisch wäre: eine junge Frau, die soeben aus dem Piranha-Becken des Genueser Aquariums geborgen wurde. In ihrer Lunge findet Sorbello Olivenöl, was den ermittelnden Kommissar aber nicht weiter interessiert. Und dann ist da noch diese Zahnlücke, für die es keine Erklärung gibt. Kurzerhand entscheidet sich Sorbello, selbst Nachforschungen anzustellen. Doch je mehr er über die Hintergründe herausfindet, desto verwirrender scheinen die Zusammenhänge. Welche Rolle spielt der Chef des Opfers, der mit gepanschtem Olivenöl Millionen verdient? Welches Geheimnis hütet dessen Tochter, die Sorbello immer mehr den Kopf verdreht? Und gibt es eine Verbindung nach Deutschland, wo einer Reihe weiterer Leichen ein Zahn herausgebrochen wurde? Die Recherchen führen schließlich in ein malerisches Bergdorf, in dem alle Spuren zusammenlaufen. Hier wird die Suche nach dem Mörder zum Kampf auf Leben und Tod.

Fazit: Das Buch hat für mich alles, was ein guter Krimi braucht: Einen sympathischen Ermittler mit Ecken und Kanten, eine spannende Handlung, eine einleuchtende Auflösung und interessante Fakten und Hintergrundwissen. Leider scheint dies das einzige Buch des Autors zu sein, schade!

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7. Schneesturm und Mandelduft - Camilla Läckberg; Note: 4-5, eBook

Weihnachten in Fjällbacka: Kommissar Martin Molin begleitet seine neue Freundin zu einem Familienfest. Der betagte Patriarch Ruben hat alle Liljecronas auf der kleinen Insel Valö zusammengerufen, er möchte sein Erbe regeln. Als ein Schneesturm aufkommt, wird die Insel vom Festland abgeschnitten. Während des Weihnachtsessens bricht Ruben plötzlich zusammen. Schon bald steht fest, dass er ermordet wurde - und somit eines der Familienmitglieder der Mörder sein muss. Statt das Weihnachtsfest zu genießen, muss Kommissar Mohlin ermitteln. Alle scheinen ein Motiv zu haben. Doch wer wäre so kaltblütig?

Fazit: Ich bin sehr enttäuscht! Ich habe nichts gegen einen Kurzkrimi, aber diese Geschichte ist weder spannend noch originell und die Auflösung meiner Meinung nach lächerlich!

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8. The Smell of Other People's Houses - Bonnie-Sue Hitchcock; Note: 1, eBook

Alaska, 1970: growing up here is like nowhere else.
Ruth wants to be remembered by her grieving mother.
Dora wishes she was invisible to her abusive father.
Alyce is staying at home to please her parents.
Hank is running away for the sake of his brothers.
Four very different lives are about to become entangled. Because if we don't save each other, how can we begin to save ourselves?

Fazit: Das Buch hat dieses Jahr den Jugendliteraturpreis bekommen, meiner Meinung nach zu Recht. Die Charaktere sind toll gezeichnet, ich habe mit jedem mitgefiebert und habe mich am Ende gefreut, wie kunstvoll alle Erzählstränge zusammengeführt werden.

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Re: Was habt ihr im NOVEMBER 2017 gelesen?

Beitrag von TauschmitTaxina » 3. Dez 2017, 18:09

habe noch mein Hörbuch nachgetragen ;)
Ich lese: Töchter der Ärztin (sblume)#Cello und Liebeskummer (nzuhaben)
Warten: Liebenberg 3 (WB)usw.
https://www.lovelybooks.de/bibliothek/Taxina/1665048419/

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Re: Was habt ihr im NOVEMBER 2017 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 3. Dez 2017, 18:44

Tolle Listen habt ihr da ... ich habs nun doch noch nicht geschafft, wird morgen nachgeholt :)
ich lese: Luise-Königin aus Liebe & Mord hinterm Stefansdom
ich höre: Senfblütensaga & Traum vom Leben
Warteschleife: einige :shock: :lol:
Mein SUB:https://www.lovelybooks.de/bibliothek/engineerwife/1663702920/

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Re: Was habt ihr im NOVEMBER 2017 gelesen?

Beitrag von eiben77 » 4. Dez 2017, 14:24

Ich habe gelesen:

von Kristen Callihan:
The Darkest London 01 Kuss des Feuers
The Darkest London 02 Im Bann des Mondes
The Darkest London 03 Winterflammen

von Lisa Hendrix: Nachtkrieger 01 Unsterbliche Liebe

von Eve Silver: Herzenssünde

Heinrich Mann:
Die Jugend des Königs Henri Quatre
Die Vollendung des Königs Henri Quatre
Ich lese gerade: Schwarze Strömung von Sharon Bolton

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Re: Was habt ihr im NOVEMBER 2017 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 4. Dez 2017, 14:29

eiben77 hat geschrieben:
4. Dez 2017, 14:24
Ich habe gelesen:

von Kristen Callihan:
The Darkest London 01 Kuss des Feuers
The Darkest London 02 Im Bann des Mondes
The Darkest London 03 Winterflammen

von Lisa Hendrix: Nachtkrieger 01 Unsterbliche Liebe

von Eve Silver: Herzenssünde

Heinrich Mann:
Die Jugend des Königs Henri Quatre
Die Vollendung des Königs Henri Quatre
Und wie haben dir die Bücher gefallen? Eine kleine Beurteilung wäre klasse ;)
ich lese: Luise-Königin aus Liebe & Mord hinterm Stefansdom
ich höre: Senfblütensaga & Traum vom Leben
Warteschleife: einige :shock: :lol:
Mein SUB:https://www.lovelybooks.de/bibliothek/engineerwife/1663702920/

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Re: Was habt ihr im NOVEMBER 2017 gelesen?

Beitrag von eiben77 » 4. Dez 2017, 14:53

Ich würde den Fantasy-Büchern eine Zwei geben. Ich lese gerne Serien; leider werden von den Verlagen die Serien meist nicht fortgeführt, nach drei Büchern ist oft Schluss.
Die Bücher sind kein Muss, aber eine nette Abwechslung.

Die Bücher über Henri Quatre sind ganz andere Kost. Ich habe sie gelesen, weil gestern der Film im TV (SWR) kam; der war leider ziemlich schlecht. Die Bücher dagegen beschreiben die Zeit und das Leben von Henri Quatre sehr gut.
Ich lese gerade: Schwarze Strömung von Sharon Bolton

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Re: Was habt ihr im NOVEMBER 2017 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 6. Dez 2017, 11:34

Endlich, endlich kommt nun auch meine Liste ;)

Ich habe gelesen:


01. Gefährliche Empfehlungen von Tom Hillenbrand (01/2017)

Frankreichs legendärer Gastroführer »Guide Gabin« lädt zu einem rauschenden Fest in seinem neuen Firmenmuseum in Paris, und der Luxemburger Koch Xavier Kieffer ist mittendrin. Während der Feier verschwindet eines der Exponate – die extrem seltene Ausgabe des »Guide Bleu« von 1939, von der nur wenige Exemplare existieren. Kieffer beginnt, Nachforschungen anzustellen. Bald erfährt er, dass wegen der Sternebibel bereits mehrere Menschen sterben mussten. Aber was ist so gefährlich an einem über siebzig Jahre alten Restaurantführer? Was ist das Geheimnis des blauen Buchs?

Note 2: Auch dieser fünfte Teil der kulinarischen Krimireihe um den ehemaligen Sternekoch Xavier Kieffer ist dem sympathischen Autor Tom Hillenbrand mal wieder hervorragend gelungen. Xavier schafft es natürlich mal wieder spielend, sich mitten in einem gefährlichen Kriminalfall wiederzufinden. Doch auch die Kochkunst kommt nicht zu kurz. Während es ihm diesmal fast nicht vergönnt ist selbst Hand anzulegen, präsentieren sich im wieder zahllose Gelegenheiten der guten Küche zu frönen. Immer wenn ich eines dieser Bücher zuklappe, verspüre ich in mir das Bedürfnis, schnellstmöglich nach Luxemburg zu reisen und mich auch kulinarisch verwöhnen zu lassen.
Die Auflösung des Kriminalfalls war mir diesmal leider fast ein bisschen zu spektakulär, um nicht zu sagen, gar ein wenig konstruiert. Klasse fand ich dagegen den Epilog. Der arme Esteban ... ich kann es mir lebhaft vorstellen ;)
Lieber Tom, lass uns nicht zu lange auf den nächsten Teil der Reihe warten ... mir knurrt schon jetzt der Magen!

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02. Wie der Wind und das Meer von Lilli Beck (09/2017)

»Halt dein Gesicht in den Regen, jeder Tropfen ist ein Kuss von mir ...« München, April 1945. Nach einem verheerenden Fliegerangriff irrt der elfjährige Paul mit einem Koffer durch die Trümmerlandschaft. Auf der Suche nach einem Versteck trifft er auf ein kleines Mädchen. Sie heißt Sarah, hat wie er ihre Familie verloren – und sieht Pauls Schwester verblüffend ähnlich. Um in der verwüsteten Stadt nicht allein zu sein und von den Behörden nicht getrennt zu werden, schließen Paul und Sarah einen Pakt: Von nun an werden sie sich als Geschwister ausgeben. Ihr Plan geht auf. Doch wie hätten sie ahnen können, dass Jahre später ihre Notlüge ihr Verhängnis werden würde – und dass sie sich würden verstecken müssen, um sich lieben zu dürfen …

Note 1: Der Klappentext beschreibt den Inhalt dieser Geschichte präzise und umfassend, das brauche ich nicht zu wiederholen. Was jedoch unbedingt erwähnt werden muss, ist die Achterbahn der Gefühle, die dieses Buch wahrscheinlich nicht nur in mir, auslöste. Die beiden traumatisierten Kriegswaisen Paul und Sarah treffen eine Entscheidung, die ihnen in ihrer Not erst mal das Leben rettet. Leider ist diese Entscheidung, deren Ausmaß sie in ihrer kindlichen Verzweiflung gar nicht ermessen können, mit schwerwiegenden Folgen behaftet. Es passiert nämlich ganz langsam und zärtlich, etwas so Schönes wie Natürliches, die Beiden verlieben sich ineinander. Aus heutiger Sicht könnte man meinen … na und? Dann sagen sie jetzt eben einfach die Wahrheit und alles wird gut. Genau hier fängt jedoch ihre „Leidensphase“ an, denn die strengen und spießig verbohrten Ansichten der 50er und 60er Jahre lassen solch eine Handlungsweise nicht zu.
Wie habe ich mit ihnen mitgelitten, den unschuldigen Kindern, die inzwischen doch in einer solch herzlichen Familie gelandet waren. Doch nicht nur sie taten mir jedoch leid, auch ihre „neuen“ Eltern verstanden die Welt nicht mehr, als Rosalie, wie Sarah sich seit der vermeintlichen Lüge nannte, eine folgenschwere Entscheidung fällte, die die ganze Familie auseinander zu brechen drohte.
Das Buch, aufgeteilt in verschiedene Zeitphasen, führte mich an der Seite Paul und Sarahs vom Jahr 1945 bis in die Gegenwart. Auf sehr einfühlsame Weise ließ mich die Autorin Lilli Beck eintauchen in die jeweilig beschriebene Epoche. Sehr anschaulich schildert sie die Nachkriegsjahre und an vielen Stellen dachte ich: „Genau das haben mir meine Eltern auch erzählt!“ Die 70er und 80er Jahre waren ein wahrer „blast to the past“ zum Teil von mir selbst ähnlich erlebt.
Diese tief emotionale jedoch zu keiner Zeit kitschige Story hat mir mit ihrem ganz überraschenden Ende ein paar Tränchen abgerungen. Damit hatte ich nicht gerechnet und finde den Abschlussgenial getroffen. Liebe Lilli, ich freue mich schon auf weitere bewegende Lesestunden mit dir und deinen neuen Geschichten.

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03. Die Brücke am Main von Roman Rausch (03/2017)

Die Alte Mainbrücke in Würzburg blickt auf eine fast tausendjährige Geschichte zurück. Das wechselvolle Schicksal dieses Bauwerks erzählt Roman Rausch in einem großen, Jahrhunderte überwölbenden Roman. Von ihrem sagenhaften Bau über Zeiten von Bruderzwist, Not und Wohlstand, Hexenwahn und Bauernkrieg, bis zur Sprengung durch die Nazis vor den anrückenden Amerikanern wird hier die Geschichte einer Stadt und einer Landschaft zum Leben erweckt.

Note: keine, da Abbruch. Ich weiß, das Buch hat fast ausschließlich positive Bewertungen und sicher ist es auch unheimlich gut recherchiert. Ich habe schon andere Bücher des Autors gelesen und fand sie klasse. Bei diesem Buch hatte ich jedoch das Gefühl ich hätte mich bei Terra X reingeklickt, eben nur in Buchform. Mir war das Werk einfach zu wenig Roman und zu viel Sachinformation. Vielleicht habe ich es einfach auch nur zum falschen Zeitpunkt in die Hand genommen.

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04. Mörderische Obsession von Peter James (09/2015)

Für Gaia Lafayette ist es die Rolle ihres Lebens, für ihren Agenten sein bisher größter Coup. Für die Stadt Brighton sind die Dreharbeiten vor Ort ein Publikumsmagnet. Nur für einen ist es die Hölle: Für Detective Superintendent Roy Grace. Er soll die Schauspielerin beschützen, denn ein Stalker verfolgt sie hartnäckig. Schon einmal hat er sie nur knapp verfehlt. Wird es ihm gelingen, ein zweites Mal in ihre Nähe zu kommen?

Note 2: Nachdem ich die drei Vorgängerbände gehört habe, habe ich diesen Teil mal wieder in Buchform genossen. Ich glaube, das war eine gute Entscheidung, denn es kamen doch viele Namen und viele Parallelstränge darin vor, so dass man beim Hörbuch leicht den Überblick verloren hätte. Vielleicht war das auch der Grund, warum die Geschichte doch einige Kapitel brauchte, um in Fahrt zu kommen. Dann konnte ich das Buch jedoch nicht mehr aus der Hand legen. Die Spannung steigert sich bis zum Schluss mit jeder Seite und mehr als einmal dacht ich: „Oh nein, bitte nicht!“ wenn Grace mal wieder in eine Situation rein manövriert hatte, die aussichtslos erschien. Wie immer gefällt mir ja auch die Geschichte um die Charaktere selbst sehr gut. Nach diesem achten Teil, scheinen sie ja fast zur Familie zu gehören. Hier möchte ich noch nicht zu viel verraten … Aber mein lieber Mr. Peter James, dieses Buch mit einem solch hammermäßigen Cliffhanger zu beenden, das geht eigentlich gar nicht! Während der Fall natürlich abgeschlossen ist, lässt der Autor uns im Privatleben ganz schön hängen. Wie gut, dass der Nachfolgeband für mich schon in Griffweite liegt …

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05. Das Erbe der Tuchvilla von Anne Jacobs (12/2016)

Augsburg, 1920. In der Tuchvilla blickt man voller Optimismus in die Zukunft. Paul Melzer ist aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück und übernimmt die Leitung der Tuchfabrik, um der Firma wieder zu altem Glanz zu verhelfen. Seine Schwester Elisabeth zieht mit einer neuen Liebe wieder im Herrenhaus der Familie ein. Und Pauls junge Frau Marie will sich einen lang gehegten Traum erfüllen: ihr eigenes Modeatelier. Ihre Modelle haben großen Erfolg, doch es kommt immer wieder zu Streitigkeiten mit Paul – bis Marie schließlich die Tuchvilla mit den Kindern verlässt …

Note 3-4: Eigentlich wollte ich eine kurze Zusammenfassung zu diesem Buch schreiben, aber das geht leider nicht, denn auf den knapp siebenhundert Seiten ist so gut wie nix passiert. Alles dreht sich hauptsächlich um den Streit zwischen Paul und Marie, man liebt sich, man streitet sich, man versöhnt sich … again and again! Nebenher geht es noch ein bisschen um die große Schwester, die auf einem Gut in Pommern lebt und natürlich um die laute, quirlige Kitty und die Mutter, die jeden Tag Kopfschmerzen und Migräne hat. Aber ganz ehrlich, diese Geschichte hätte man sich schenken können. Am Rande behandelt Frau Jacobs die politische Szene und reißt auch das Thema Inflation und Wirtschaftskrise an. Nicht mehr und nicht weniger. Wie schade, hier hätte man mehr daraus machen können. Die zwanziger Jahre in Deutschland waren schließlich eine spannende Zeit! Es bleibt noch kurz zu erwähnen, dass ich Humbert, den ehemaligen Diener der Tuchvilla, wiedersehen durfte, das zauberte ein kleines Lächeln auf mein Gesicht.

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06. Das Gold des Lombarden von Petra Schier (10/2017)

Köln, 1423. Aleydis de Bruinker ist noch nicht lange mit dem lombardischen Geldverleiher Nicolai Golatti verheiratet, als dieser unter mysteriösen Umständen zu Tode kommt. Man findet ihn erhängt – hat er sich das Leben genommen? Aleydis will das nicht glauben. Und tatsächlich: Sie entdeckt Male, die auf einen Mord hinweisen.
Potentielle Täter gibt es genug, Golatti hatte viele Feinde. Die junge Witwe stellt Nachforschungen an. Zu Hilfe kommt ihr dabei ausgerechnet Gewaltrichter Vinzenz van Cleve, dessen Vater der größte Konkurrent Golattis war. Wider Willen beginnt sie van Cleve zu vertrauen, der der Wahrheit verpflichtet scheint und doch ein düsteres Geheimnis hegt. Schon bald schwebt Aleydis in großer Gefahr, und es sieht aus, als sei ihr einziger Verbündeter in den Mord verstrickt …

Note 1: Es ist gewiss leider nicht immer so, aber in diesem Fall gab der Klappentext genau die Informationen preis, derer es bedarf, um den potentiellen Leser neugierig zu machen, aber nichts vorweg zu nehmen und eventuelle Überraschungen zu verraten. Deshalb möchte ich auch zum Inhalt nicht mehr allzu viel hinzufügen.
Aber ich kann über die Geschichte als solche sprechen, die mich von Seite eins gefesselt hat und mitgenommen hat ins Köln des frühen 15. Jahrhunderts. Eine spannende Zeit, in der es vor Geschäftigkeit nur so zu brummen schien und zudem überraschend viele Frauen einen Beruf ausüben durften. Das lässt mein Herz doch gleich ein wenig höherschlagen. Die junge Witwe Aleydis ist mir als Protagonistin sofort sympathisch und hat mein ehrliches Mitgefühl. Wie muss sie sich gefühlt haben, als sie langsam aber sicher die Machenschaften ihres verstorbenen Mannes Nicolai ans Licht bringt? Wie oft muss sie sich gefragt haben, ob sie ihn jemals wirklich gekannt hatte? Doch Aleydis lässt sich nicht unterkriegen und ist entschlossen, das Geldwechselgeschäft am Laufen zu halten. Das Sahnehäubchen auf dieser Geschichte steuert natürlich der Gewaltrichter Vinzenz van Cleve bei, der bald ihr engster Vertrauter wird. Rrrrrrr … auf mehr als nur ein paar Seiten knistert es zwischen den Beiden ganz schön heftig, was die arme Aleydis in einen Strudel der Gefühle stürzt. Sie ist ja schließlich vor einigen Wochen erst Witwe geworden. Aber macht euch doch einfach selbst ein Bild, ihr werdet es nicht bereuen. Der anschauliche Schreibstil lässt einen als Leser nur so durch das Buch fliegen. Ich war fast enttäuscht, dass es so schnell beendet war. Die unerwartete Aufklärung ließ mich ob der Bestrafung der schuldigen Person ein wenig erschüttert zurück und führte mir mal wieder vor Augen, in welch angenehmen Zeiten wir hier im 21. Jahrhundert leben. Das Ende lässt viel Spielraum und Hoffnung auf einen weiteren Band mit dem ungleichen „Ermittlerpaar“ Aleydis und Vinzenz.
Als kleine Notiz am Rande möchte ich den Lesern meiner Rezension nicht nur dieses Buch, sondern auch die sympathische Autorin Petra Schier ans Herz legen. Mit viel Wissen, Witz und Charme führte sie mich durch eine tolle Leserunde. An dieser Stelle hierfür ein herzliches Dankeschön. Das war bestimmt nicht mein letztes Buch von Frau Schier.

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08. Dunkelland von Roxann Hill (11/2017)

Gut Wuthenow, ein altehrwürdiges Anwesen im Havelland; hier soll sich Verena Hofer die nächsten drei Monate um den Neffen der Hausherrin kümmern. Überrascht stellt sie fest, dass ihr Schützling der geniale wie arrogante Dr. Carl von Wuthenow ist. Der Kriminalist wurde erst kürzlich angeschossen und leidet seitdem unter Störungen des Kurzzeitgedächtnisses. Carl lehnt den Plan seiner Tante strikt ab. Verena, die das Geld dringend braucht, geht einen Deal mit ihm ein: Er lässt sie ihren Job machen, sie hilft ihm bei der Ermittlungsarbeit. Und schon ihr erster Fall hat es in sich: Eine übel zugerichtete Leiche wird auf einem Berliner Bauplatz gefunden und die Spuren weisen in die rechte Szene …

Note 2: Also das sind ja mal zwei ganz besondere „Ermittler“, ein Profiler mit Teilamnesie und eine Literaturexpertin, die ihren Job verloren hat. Da sie dringend auf das Geld angewiesen ist um inzwischen nicht nur sich selbst, sondern auch ihre kleine Nichte zu versorgen hat, deren Mutter bei einem Unfall verstarb, nimmt sie das außergewöhnliche Angebot an und wird zur „Nanny“ eines erwachsenen Mannes, der damit erst gar nicht einverstanden ist!
Während mir der flüssige Schreibstil sehr gut gefallen hat, waren mir manche Handlungen und auch Personen manchmal doch etwas überzogen. Eine ehemalige junge Lehrerin, die sich so schnell in ihrer neuen Rolle als eine Art Hilfsprofiler zurechtfindet, war mir dann doch ein bisschen too much. Auch dass Carl während seiner Schlafphase alles vergisst und anhand einiger zuvor gemachter Notizen dann aber am nächsten Morgen wieder mehr oder weniger nahtlos einsteigen kann, scheint mir doch ungewöhnlich. Dennoch spielen die Beiden ihre Rollen, die ihnen von der in Brünn/Tschechien geborenen Autorin Roxann Hill zugewiesen wurden, sehr gut und machen das Buch als Serienauftakt einer neuen Krimireihe zum Genuss. Ganz zauberhaft ist auch die kleine Nichte Verenas, die sich mit der jungen Köchin Stella ganz hervorragend zu verstehen scheint. Überhaupt scheint ihr Gut Wuthenow mit seiner Umgebung gut zu tun, sie hat ja in ihrem jungen Leben gewiss schon genug erlebt. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!

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09. Das Geheimnis des Winterhauses von Sarah Lark (11/2017)

Ein großer Familienroman über Verrat und Vertrauen, Hass und Liebe Wien, Gegenwart: Für Ellinor bricht eine Welt zusammen, als eines Tages durch Zufall ein lang gehütetes Geheimnis ans Licht kommt: Ellinor und ihre Mutter sind mit dem Rest der Familie nicht blutsverwandt. Auf der Suche nach ihren familiären Wurzeln macht sich Ellinor auf den Weg nach Dalmatien und Neuseeland, wo sie einer tragischen Liebesgeschichte und einem großen Familiendrama auf die Spur kommt ... Diese Reise bringt ihr Leben durcheinander und ihre Ehe ins Wanken. Wird sie am Ende Geborgenheit und ihr Glück finden?

Note 2: Die sympathische Ellinor macht sich mit ihrem umso unsympathischerem Ehemann Gernot auf den Weg in die Vergangenheit. Das heißt, sie reist in die Vergangenheit und er amüsiert sich im großen Stil auf seine Art aber ihre Kosten. Die Reise führt sie schließlich ins weit entfernte Neuseeland, wo die Fäden des großen Knäuels namens Familie sich langsam aber sicher entwirren und aus ihnen ein interessantes Stück Zeit- und Familiengeschichte entsteht. Während Ellinor natürlich im hier und jetzt lebt, lässt sie sich durch Briefe, Tagebücher und Erzählungen zurückversetzen in die Zeit der Jahrhundertwende des 20. Jahrhundert und stößt dort auf die unglaublichsten Dinge …
Ahnenforschung ist ein spannendes Thema, mit dem ich mich persönlich auch schon viel auseinandergesetzt habe. Es ist ein sehr zeitaufwändiges Unterfangen, und nicht selten erweisen sich Forschungen als Sackgassen. Genau dafür gibt es von mir einen kleinen Abzug für die ansonsten sehr warmherzig und ansprechend erzählte Geschichte. Es lief einfach alles ein bisschen zu glatt, überall tauchten aus dem Nichts wertvolle Quellen auf und die Familiengeschichte war über einen Zeitraum von nur wenigen Wochen erklärt. Sehr viel Lust hingegen macht das Buch auf einen Besuch im geheimnisvollen Neuseeland … wenn nur der Flug nicht so lang wäre!

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10. Die Zeit läuft von Peter James (10/2016)

New York, 1922: Ein Zettel mit vier Namen, 11 Zahlen und eine wertvolle Uhr sind das Einzige, was dem fünfjährigen Gavin Daly und seiner kleinen Schwester von ihrem Vater bleiben. Nur eine Nacht zuvor wurde seine Mutter vor ihren Augen ermordet, sein Vater entführt. Der kleine Junge schwört Rache, auch wenn es ein Leben dauern sollte.
Brighton, 2012: Die alte Dame war zu vertrauensselig gewesen, als sie die Tür öffnete. Brutal wurde sie niedergeschlagen und ihre Wohnung ausgeraubt. Doch ihr Bruder will nur einen Gegenstand zurück: Die Uhr. Für sie würde er jeden Preis zahlen. Für sie würde er einen Mord begehen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Kann Roy Grace einen Mann stoppen, der sein ganzes Leben lang auf den großen Tag der Abrechnung gewartet hat?

Note 1: Ich freue mich immer, wenn ich ein Buch zuklappen kann, das mich wirklich von vorne bis hinten überzeugt hat. Bei diesem neunten Fall der Reihe um Detective Superintendent Roy Grace ging es mir genau so. Das Konzept war für den britischen Krimiautor Peter James eher ungewöhnlich indem er sich ein paar Zeitsprüngen zwischen den Jahren 1922 und 2012 bediente. Aber für mich hat es absolut funktioniert. Sehr spannend schildert er das unglaubliche Verlangen des inzwischen 95jährigen Gavin Daly und seiner drei Jahre älteren Schwester Aileen den Mord an ihren Eltern aufzuklären, wenn nicht gar zu rächen. Als Gavins Schwester schließlich brutal gefoltert und ermordet aufgefunden wird, gibt es für Gavin kein Halten mehr. Die wertvolle Uhr, die er vor 90 Jahren am Pier von New York erhielt, aber auch sein eigener Sohn Lucas, spielen dabei keine unerhebliche Rolle …
Während auch dieser Fall mit seinen Nebenschauplätzen mal weder in sich abgeschlossen ist, hilft es doch ungemein, die Vorgängerbände gelesen zu haben. Mich persönlich interessierte natürlich auch wieder ganz besonders die persönliche Entwicklung der einzelnen Protagonisten. Für Roy hat sich doch einiges geändert, seit er Vater geworden ist und sein Herz schlägt nicht mehr nur für die Polizei. Ein paar „ghosts from the past“ rundeten für mich das Gesamtbild der Story ab, und ich habe das Buch, das besonders am Ende nochmal richtig an Fahrt aufnimmt, mit dem befriedigten Gefühl geschlossen, dass die Geschichte weitergehen wird. Und … dass der nächste Teil schon auf meinem SUB schlummert ;)
Ein bisschen verwundert bin ich allerdings über die Lektüre von Roys Frau Cleo ... Ganz ehrlich? „Shades of Grey“? … Man darf gespannt bleiben …

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Ich habe gehört:

01. Totenhaus von Bernhard Aichner (08/2015)

Ein seit zwanzig Jahren leerstehendes Hotel. Eine Mörderin auf der Flucht. Eine liebevolle Mutter, die ihre Kinder zurücklassen muss. Brünhilde Blum wacht eines Tages in einem Albtraum auf. Einer der fünf Menschen, die sie umgebracht hat, taucht plötzlich wieder auf. Bei einer Exhumierung auf einem Innsbrucker Friedhof werden in einem Sarg zwei Köpfe und vier Beine gefunden. Nur eine Person kommt als Täterin in Frage: die Bestatterin Blum, die die Verstorbenen damals eingebettet hat. Doch sie ist wie vom Erdboden verschluckt …

Note 3: Für mehr als eine Note im mittleren Segment hat es diesmal leider nicht gereicht, aber neugierig war ich nun schon doch, wie sich die leicht wahnsinnige und überspannte Bestatterin Blum aus der prekären Lage, in die sie sich im ersten Teil gebracht hatte, wieder rauswinden wollte. Und auf ganz abenteuerliche Weise hat sie es ja dann auch geschafft, man soll es kaum glauben. Ein paar zu viele Zufälle kamen mir dann am Schluss aber doch zusammen. Kann es so viele Phsychos auf einem Haufen geben? Ziehen die sich gegenseitig magisch an? Das Buch endet wieder mit einem Cliffhanger, der ja nun doch wieder Lust auf den nächsten Teil macht. Bin schon direkt wieder gespannt darauf …
Übrigens war ich mehr als skeptisch ob der Hörbuchsprecher Wolfram Koch dem genialen Christian Berkel aus Teil eins das Wasser reichen könnte. Mein Fazit an dieser Stelle: Ja, er kann es und wird es sicher auch im letzten Band der Trilogie wieder phantastisch meistern.

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02. Sauerkrautkoma von Rita Falk (09/2013)

In München steht ein Hofbräuhaus und seit Neuestem auch der Bürostuhl vom Franz Eberhofer. Weil der sich in Sachen Verbrechensbekämpfung so verdient gemacht hat, wird er in die bayerische Metropole versetzt. Doch kaum kommt der Papa mitsamt Oma zu Besuch, gibt s auch schon Stress: Das Auto vom Papa wird geklaut und taucht wenig später wieder auf samt Leiche im Kofferraum. Und auch in Niederkaltenkirchen ist der Deibel los. Leopold, die alte Schleimsau, zieht wieder bei den Eberhofers ein. Und dann gräbt so ein schmieriger Typ auch noch die Susi an.

Note 3: Ich bin ja nach wie vor großer Eberhofer Fan, ich gebe es zu. Letztendlich muss es aber auch viel mit der tollen Hörbuchumsetzung durch Christian Tramitz zusammenhängen, denn die Geschichte gab diesmal nicht so wirklich was her. Der sonderbare Mordfall wurde gleich erstmal ganz weit hintenangestellt und nur so nebenher abgevespert frei nach dem Motto: „Ach ja, eigentlich verdiene ich mein Geld ja als Kommissar, wenn ich nur nicht so viel anderes im Kopf hätte …“. Dafür verbringen wir mal wieder viel, viel Zeit mit dem Eberhofer und der Susi privat und natürlich auch mit dem Bappa, der Oma und dem Leopold. Der liebe Franz sollte sich allerdings vielleicht mal mehr um seine Susi und weniger um seine Kumpels kümmern, wenn er sie behalten will?! Schließlich ringt er sich aber doch zu einer wichtigen Entscheidung durch … ob das was werden wird? Wird er nun doch auf seine „alten Tage“ sesshaft? Der Hörer darf gespannt bleiben und für mich liegt schon der nächste Fall bereit :)

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03. Die Frauen von Tyringham Park von Rosemary McLoughlin (03/2014)

Ganz im Süden Irlands befindet sich das prächtige Anwesen von Lord und Lady Blackshaw. Tyringham Park ist ein Ort voller Prunk und Privilegien. Doch ein verhängnisvolles Ereignis im Jahr 1917 zerstört den Frieden des Hauses: Victoria, die jüngste Tochter der Familie, verschwindet spurlos. Wurde sie entführt? Oder gar ermordet? Nicht nur die Blackshaws sind tief getroffen, auch die Dienstboten trauern um das kleine Mädchen. Fortan liegt ein Schatten über Tyringham Park, der das Leben aller verändert, die Victoria gekannt haben. Nur mit der Wahrheit, die schließlich ans Licht kommt, hätte niemand gerechnet...

Note 2: Während ich zu Anfang dachte … naja, das haut mich jetzt nicht wirklich vom Hocker, zog mich die Geschichte der Familie Blackshaw mit jeder CD mehr in den Bann. Wenn man so hört, wie es in manchen reichen und scheinbar privilegierten Familien so zu geht, freue ich mich, nicht zu diesem elitären Kreis zu gehören. Da wird nicht gezögert die „Aufzucht“ der eigenen Sprösslinge direkt dem Kindermädchen zu überlassen. Den alten General kümmert es einen feuchten Kehricht, ob seine junge Frau Edwina auf Tyringham Park versauert, Affairen hat, sich mit dem Personal streitet … er geht zurück zu seiner Truppe nach Indien. Und ganz besonders hat die „übrig gebliebene“ Tochter Charlotte unter dieser ganzen Misere zu leiden. Doch auch unter den Dienstboten ist nicht immer eitel Sonnenschein. Da wird intrigiert was das Zeug hält bis es schließlich zwei von ihnen nach Australien verschlägt …
Wie gesagt, das Buch, bzw. Hörbuch wächst einem ans Herz, je länger man dabeibleibt. Hier gibt es keine strahlenden Heldinnen, denen alles in den Schoß fällt. Hier werden Kämpfe ausgefochten, um die ich die Damen und Herren keine Minute beneidet habe. Das open end verlangt nach einer Fortsetzung und ich freue mich schon richtig auf den zweiten Teil.

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04. Populärmusik aus Vittula von Mikael Niemi (08/2002)

Matti und sein schweigsamer Freund Niila wachsen auf in einem kleinen Dorf im äußersten Norden Schwedens, fernab der wirklichen Welt. Es sind die wilden sechziger Jahre, doch das Leben im Tornedal wird weniger durch Rebellion als durch die unwirtliche Landschaft, den kauzigen Eigensinn seiner Bewohner und die religiöse Bewegung des Laestadianismus geprägt, die durch extreme Strenge und Lustfeindlichkeit besticht. Kein Wunder, dass die beiden Kinder schon früh nichts anderes im Kopf haben, als sich wegzuträumen von diesem Ort, der zwar viele Geschichten zu erzählen hat, aber auch unvermutete Gefahren in sich birgt. Als der Rock'n'Roll Einzug hält im kleinen Tal, ist ihre Zeit gekommen...

Note 3: Wie soll ich dieses Hörbuch beschreiben, das aus dem finsteren und kalten Norden Schwedens, direkt an finnischen Grenze, kommt? Es wird erzählt aus der Sicht zweier Jungs, Matti und Niila, die dort in den 60er Jahren groß werden und ihre ersten Erfahrungen mit der modernen Musik aber auch mit Mädchen, Alkohol und der schlichten Aufmüpfigkeit machen. Sehr atmosphärisch bringt der talentierte Hörbuchsprecher und Sänger Gerd Köster, der übrigens ein Cousin der bekannten Schauspielerin und Kabarettistin Gaby Köster ist, dem Zuhörer die Geschichte der schweigsamen und brummig wirkenden Nordlichter rüber. Musikalische Einlagen machen das Hörbuch kurzweilig und stimmig. Eine unaufgeregte aber durchaus hörenswerte Geschichte.

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05. Das Mädchen seiner Träume von Donna Leon (05/2009)

Ein Mädchen treibt tot im Canal Grande und wird von niemandem vermisst. Brunetti aber geht die Elfjährige bis in die Träume nach. Aus einem venezianischen Palazzo kommt sie nicht, wohl aber aus einer Roama-Wagenburg auf dem Festland... Brunettis siebzehnter Fall führt ihn von den Auffanglagern der Ärmsten bis in die Wohnzimmer der Wohlsituierten mit ihren guten Verbindungen zu Recht und Ordnung. Dem Commissario aber ist mehr denn je sein eigenes Gewissen Gesetz.

Note 4-5: Wie in vielen der Vorgängerbände wird Commissario Brunetti mal wieder ausgesandt die Welt, oder besser gesagt Venedig, von Korruption und Betrug zu befreien und so ganz nebenbei schwimmt dann auch noch eine Mädchenleiche im Kanal. Sorry, aber da quält man sich zwei ganze CDs durch langweilige Ermittlungen bezüglich eines falschen Priesters um dann irgendwann bei dem Fall angelangt zu sein, der ja das Kernthema des Buchs sein sollte? Und zu allem Elend wird es dann immer noch keinen Deut spannender? Ich war enttäuscht, wie klischeehaft und konstruiert das Thema „Zigeuner“ – ja, ich weiß, politisch nicht korrekt, aber die Roma selbst haben dazu animiert, diesen Ausdruck zu benutzen – hier angerissen und abgehandelt wird. Immerhin ist es ein Kind, das hier auf ominöse Weise den Tod findet. Die Aufklärung, die eigentlich nicht wirklich eine war, deckt mal wieder die eigentlich Schuldigen und lässt mich doch ziemlich unbefriedigend zurück.
Wären die Brunettis nicht nur eine fiktionale Familie, würde ich ihnen zum Tod von Guidos Mutter mein herzliches Beileid aussprechen, aber viel näher kam ich der Familie diesmal nicht. Das muss wieder besser werden, sonst bin ich nach dem nächsten Fall raus aus der Commissario Brunetti Nummer.

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06. Signor Rinaldi kratzt die Kurve von Lorenzo Licalzi (10/2017)

Pietro Rinaldi ist achtzig Jahre alt und hat genug vom Leben. Er ist an der Endstation angelangt, findet er, während er Penne all’arrabbiata isst und darüber nachsinnt, wie viel mehr Trost doch in Büchern liegt als in den Menschen. Es ist ja schon schwer genug, sich selbst zu ertragen, aber die anderen erst!
Und dann platzt Diego, sein fünfzehnjähriger Enkel, in seine Welt. Mit jugendlichem Überschwang und dem Willen, sich auch von den widrigsten Umständen nicht niederringen zu lassen, bietet er der chronischen Übellaunigkeit seines Großvaters Paroli. Das ungleiche Paar setzt sich in Pietros altes Citroën DS Pallas Cabriolet und fährt von Genua nach Rom. Die Fahrt entwickelt sich zu einem Abenteuer »on the road« voller Umwege und Abschweifungen, Begegnungen mit alten Lieben und neuen Bekanntschaften…

Note 2-3: Wie der Klappentext beschreibt, prallen mit Opa Pietro und seinem Enkel Diego zwei Welten aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Beschreibung suggeriert in meinen Augen einen eher lustigen Road Trip leichterer Natur. Genau mit diesen Erwartungen bin ich an das Hörbuch rangegangen und wurde überrascht. Ich möchte nicht sagen enttäuscht, aber „spritzig frisch“ geht für mich irgendwie anders. Eigentlich ist es eine sehr tragische Situation aus der die Beiden mit viel Geduld und Spucke, hauptsächlich der liebenswerten Art Diegos geschuldet, das Beste machen werden. Der alte Pietro steckt zu Anfang noch voller Bitterkeit gepaart mit viel Zynismus, den er mit seiner harten Schale zu verdecken versucht. Er will einfach nicht mehr, doch der geplante Ausstieg erscheint ihm langsam aber sicher immer schwieriger. Vielleicht hat er sein Leben doch verkannt? Vielleicht lohnt es sich doch weiter zu machen? Diego und die „Flohschaukel“ Sid öffnen ihm nach und nach die Augen, und Pietros beißender Humor verwandelt sich unterschwellig doch tatsächlich in so etwas Lebensbejahendes, sogar alte Freunde tauchen wieder am Horizont auf…
Den Abzug gibt es von mir für die Längen, die sich zwischendurch immer wieder ins Buch schleichen. So ganz konnte mich auch der angenehme Sprecher leider nicht überzeugen.

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07. Artemis Fowl von Eoin Colfer (07/2001)

Was für ein Junge: Gerade mal zwölf Jahre alt, aber mit dem Verstand eines Erwachsenen macht sich Artemis Fowl auf, das Vermögen seiner kriminell veranlagten Familie aufzubessern. Doch statt wie jeder andere eine Bank zu überfallen, verfolgt er einen viel durchtriebeneren, geradezu unglaublichen Plan: Mit einem Trick gelangt er in den Besitz des Buches der Elfen. Und er entdeckt ein Geheimnis, von dem kein Mensch je etwas ahnte.
Tief unter der Erde leben sie, die Unterirdischen, die Elfen und Trolle, Gnome und Zwerge, Feen und Kobolde aus dem Märchen. Und doch sind sie alles andere als zerbrechlich. Mit der Kraft ihrer Magie ist es ihnen gelungen, in einem Labyrinth tief im Erdinneren heimisch zu werden, und nur, wenn sie ihre magische Zauberkraft erneuern wollen, katapultieren sie sich, auf Magmaströmen reitend, mit modernsten Raketen an die Oberfläche nach Irland.

Note 3-4: Mein armes Winterauto kann ja nur Kassetten, deshalb griff ich in der Not zu diesem Jugendbuch. Also das war jetzt wirklich gar nicht meins. Rausgerissen hat es hier eindeutig die tolle Lesung durch den bekannten und sehr talentierten Rufus Beck. Er hat wirklich alles aus den verschiedenen Charakteren rausgeholt. Es war ein wahre Freude.
ich lese: Luise-Königin aus Liebe & Mord hinterm Stefansdom
ich höre: Senfblütensaga & Traum vom Leben
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Re: Was habt ihr im NOVEMBER 2017 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 6. Dez 2017, 11:36

Jule hat geschrieben:
1. Dez 2017, 11:31
Huby, Felix: Der Heckenschütze, sehr spannend! Wie passend, dass ich noch weitere Bücher von dem Schriftsteller auf dem SuB habe.... ;)
Huhu Jule, hast du zufällig auch "Der Patriarch" von ihm?
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Re: Was habt ihr im NOVEMBER 2017 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 6. Dez 2017, 11:52

ruhrpottmaedchen hat geschrieben:
1. Dez 2017, 17:08

(211) 3. Reginald Hill - Welch langen Weg die Toten gehen
Lesesterne: 3 v. 6 gut zu wissen, diese Reihe habe ich dann für mich abgehakt

(212) 4. Fiona Davis - Wovon sie träumten (2017)
Lesesterne: 5 v. 6 hört sich gut an :)

(213) 5. Brigitte Riebe - Marlenes Geheimnis (2017)
Lesesterne: 5 v. 6
hat mir auch gut gefallen, aber du hast recht, in letzter Zeit gab es schon viele dieser Art

(214) 6. Roxann Hill - Dunkel Land (2017)
Lesesterne: 4 v. 6 findest du auch auf meiner Liste

(215) 7. Linda Castillo - Böse Seelen (2017)
Lesesterne: 3 v. 6 ich bin noch nicht ganz so weit in der Reihe und werde sie weiterlesen

(220) 12. Karin Fossum - Höllenrose (2017)
Lesesterne: 5 v. 6 hier könnte ich auch mal wieder weiterlesen

(222) 14. Lesley Pearse - Der Wind trägt dein Lächeln (2004)
Lesesterne: 5 v. 6 unglaublich, was diese Frau so alles geschrieben hat
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Re: Was habt ihr im NOVEMBER 2017 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 6. Dez 2017, 11:55

greenbutterfly hat geschrieben:
1. Dez 2017, 17:14
Mit meinem Lesemonat bin ich ganz zufrieden, es waren schöne Bücher dabei :D

6. Die Perlenschwester von Lucinda Riley ****- da bin ich gespannt drauf ...

8. Wie der Wind und das Meer von Lilli Beck ***** findest du auch auf meiner Liste

15. Das Gutshaus. Glanzvolle Zeiten von Anne Jacobs ***** das wartet schon auf mich :)
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