Ich habe gelesen:
01. Während die Welt schlief von Susan Abulhawa (04/2012)
Jenin im Blumenmonat April: Frühmorgens, bevor die Welt um sie herum erwacht, liest Amals Vater ihr aus den Werken großer Dichter vor. Es sind Momente des Friedens und des Glücks, die Amal ihr Leben lang im Herzen trägt ― ein Leben, das im Flüchtlingslager beginnt, nach Amerika führt und dennoch stets geprägt ist vom scheinbar ausweglosen Konflikt zwischen Israel und Palästina:
Über vier Generationen erzählt Susan Abulhawa eine tief berührende Geschichte über den Verlust der Heimat, eine zerrissene Familie und die immerwährende Hoffnung auf Versöhnung.
Note 1-2: Aufgrund einer Leserunde habe ich endlich dieses faszinierende Buch aus den Tiefen meines SUBs gezogen und wünsche mir, ich hätte es schon eher getan. Dieses Buch hat mir die Augen geöffnet und mich über den Kampf zweier Völkergruppen untereinander informiert, wie es kein Nachrichtenjournal hätte fertigbringen können. Sicher, die Charaktere sind fiktiv, doch die Konflikte zwischen Israel und Palästina sind real und finden bis zum heutigen Tage statt.
Ein bisschen erzählt die palästinensisch-US-amerikanische Autorin und Menschenrechtsaktivistin Susan Abulhawa wohl auch ihre eigene Geschichte, denn auch ihr Leben ist wie das der Protagonistin Amal von immer neuen Aufbrüchen, Auslands- und Waisenhausaufenthalten geprägt.
Im Roman reisen wir mit Amal und ihrer Familie durch die Geschichte der Palästinenser, die 1948 mit dem Einfall der Juden, welche wie durch ein Wunder den zweiten Weltkrieg überlebt hatten, beginnt. Fast scheint es als wollten sich diese Juden rächen für all die Gräueltaten, die ihnen und ihren Familien unter Hitlers Diktatur angetan wurden. Sie wollten leben, sie wollten Häuser und Land und nahmen sich diese, koste es was es wolle. Auf grausame Weise mussten die Palästinenser, die seither friedlich in Jerusalem und anderen Teilen des Landes gelebt hatten, weichen. Doch auch sie wollen sich nicht alles gefallen lassen und schlagen irgendwann zurück. Die Frage, wer hier gut und wer böse ist, stellt sich nicht, denn Gewalt kann nie die Antwort sein. Dennoch kommt es mir vor als kommen – zumindest für mich ganz persönlich – zum ersten Mal auch die Palästinenser zu Wort und erzählen ihre Geschichte. Es liegt mir fern, die eine oder andere Seite ergreifen zu wollen aber das Buch hat mich aufgerüttelt und zum Nachdenken angeregt. Schon jetzt merke ich, dass ich zuhöre, wenn im Fernsehen über Konflikte im Nahen Osten geredet wird.
Einen ganz kleinen Abzug gebe ich für den ständigen Perspektivenwechsel, bei dem man sich oft erst wieder einlesen muss, ansonsten gibt es volle Punktzahl.
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02. Die Hummerkönige von Alexi Zentner (05/2017)
Sie sind die Familie Kings, die Könige von Loosewood Island. Dieser ungestümen Insel zwischen Nova Scotia und Maine. Karg ist es hier, ursprünglich, rau. Doch die Kings sind mit dem Reichtum des Meeres gesegnet und widmen sich hier seit nunmehr dreihundert Jahren dem Hummerfang. Als Brumfitt Kings, der erste der Familie auf die Insel kam, konnte er, so heißt es, das letzte Stück zu Fuß zurücklegen. Denn es gab hier so viele Hummer, sie bildeten mit ihren Panzern eine Brücke und bahnten ihm einen Weg durch das Wasser. Heute will sich Cordelia Kings auf Loosewood Island und als Hummerfischerin behaupten. Sie will beweisen, dass sie die Königin der Insel sein kann: sich selbst, ihrem Vater – und ihrem verheirateten Steuermann. Doch das erweist sich als schwieriger als gedacht, denn seit jeher lastet ein Fluch auf den Kings – und der fordert Opfer, und beeinflusst das Leben der Familie nicht minder als das unergründliche, alles verschlingende Meer …
Note 1: Ein Monatshighlight! Schon nach den ersten gelesenen Zeilen konnte ich sie riechen, die Meeresluft, die, oft gepaart mit rauen Winden, über die Insel pfeift. In Gedanken konnte ich die Möwen kreischen hören, die auf der Suche nach Nahrung die Oberfläche des Meeres absuchen. Aber vor allem sieht man Eines, die Hummerfischer und ihre Bojen. Allen voran natürlich der König der Insel mit seinem Gefolge, Mr. Woody Kings, der Nachfahre des berühmt berüchtigten Brumfitt Kings. Wie schon im Klappentext beschrieben, versucht die Familie sich zu behaupten, in erster Linie natürlich gegen die Natur aber auch gegen Konkurrenten und den Gevatter Tod.
Ich kann sie gar nicht richtig beschreiben, die wunderbare Atmosphäre, die in diesem Roman vorherrscht. Mir kamen sofort Bilder aus einem meiner Lieblingsfilme in den Kopf – „The Perfect Storm“ mit George Clooney. Es scheint ein besonderes Blut durch die Adern dieser Fischer zu fließen, das man als stiller Zuschauer wohl nicht nachvollziehen kann. Sehr gut beschreibt der Autor das, wenn er von den Touristen spricht, die jeden Sommer wieder auf die Insel pilgern, angezogen vom Abenteuer aber auch von den Bildern, die Brumfitt Kings vor vielen Jahren hinterlassen hat. Diese Bilder begleiteten mich als Leserin wie ein roter Faden durch das Buch und erlaubten es mir, die Familie Kings durch seine Augen zu sehen.
Besonders im letzten Drittel nahm der Roman so rasant an Fahrt auf, dass ich regelrecht mitgelitten und – gefiebert habe und das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen konnte. Eine wunderbare Story, die vielleicht nicht jeden so begeistern wird wie mich, die aber auf jeden Fall meine absolute Empfehlung hat.
Übrigens lernt man so ganz nebenbei auch noch eine Menge über Hummer. Ich hatte ja keine Ahnung, dass die zwischendurch immer mal wieder ihren Panzer abwerfen!
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03. Todestanz von Margie Orford (08/2010)
Ein kleines Mädchen. Ein Elite-Polizist. Im Schatten des Tafelbergs lauert das Böse …
Eine verlassene Straße unterhalb des Tafelbergs. Ein sechsjähriges Mädchen wartet auf seine Mutter. Allein. Und dann ist es verschwunden, spurlos …
Das Mädchen ist Yasmin, die Tochter von Riedwaan Faizal, Polizist in der südafrikanischen Eliteeinheit gegen Bandenkriminalität. Er weiß, dass die meisten vermissten Mädchen nicht lebend wiedergefunden werden. Ihm bleiben nur 72 Stunden, um seine Tochter zu retten und seine Unschuld zu beweisen. Denn er selbst wird von seiner Exfrau verdächtigt. Riedwaan hat allein keine Chance, und es gibt nur eine einzige Person, die ihm und Yasmin helfen kann: Profilerin Dr. Clare Hart …
Note 3: Ich fand es war mal wieder an der Zeit eine Reise nach Südafrika zu unternehmen und habe mir den dritten Teil der Reihe um Riedwaan Faizal und Clare Hart vorgenommen. Nachdem mich die beiden ersten Bände gefesselt hatten, bin ich diesmal leider ein bisschen enttäuscht. Es mag keine richtige Spannung aufkommen und viel Empathie konnte ich beim Lesen weder dem Täter noch den Opfern entgegenbringen. Die Suche nach der kleinen Yasmin ging meiner Meinung nach ziemlich chaotisch zu. Ein System konnte ich darin nicht entdecken. Zudem hatte ich das Gefühl, dass die Autorin diesmal wirklich nur das absolut schlechteste an Südafrika, insbesondere Kapstadt, hervorhebt. An jeder Ecke wird gemordet, gefixt, gefoltert und verprügelt. Das Buch macht eine regelrechte Angst vor der Gegend. Somit hat inzwischen sogar Frau Orford bei mir an Sympathie verloren. Der vierte Band der Reihe scheint – wenn man den Rezensionen Glauben schenkt – wieder besser zu sein, deshalb gibt’s von mir noch eine Chance.
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04. Die Oleanderfrauen von Teresa Simon (01/2018)
Hamburg 1936. Die junge Sophie Terhoven, Tochter eines einflussreichen Kaffeebarons, genießt ihr komfortables Leben. Hannes Kröger, der Sohn der Köchin, ist ihr von Kindheit an Freund und Vertrauter. Irgendwann verändern sich ihre Gefühle füreinander, und plötzlich wird ihnen klar, dass sie sich ineinander verliebt haben. Doch Reich und Arm gehören nicht zusammen, und ein dunkles Geheimnis ihrer Eltern, von dem sie bisher nichts wussten, scheint ihre Liebe unmöglich zu machen.
Note 1: Mein zweites Monatshighlight! Ich muss ganz ehrlich gestehen beim Anblick des Covers hatte ich leichte Kost erwartet. Ein schöner historischer Frauenroman ohne viel Tiefgang. Ich muss euch jedoch sagen, ich hätte falscher nicht liegen können! Schon die ersten Zeilen des Prologs nahmen mich gefangen und hätte ich nicht immer wieder arbeitsbedingt Pausen einlegen müssen, ich hätte das Buch wohl in einem Rutsch verschlungen, so sehr hat mich die Geschichte gefesselt.
Die mir bis dato unbekannte Autorin hat ihren Roman in zwei Zeitstränge verpackt. Beide spielen in Hamburg, der eine jedoch in den 30er/40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, der andere in der Gegenwart. Während Jule im Jetzt mit ihrer finanziellen Zukunft und ihrer Einsamkeit kämpft, geht es bei der jungen Sophie im Damals schlichtweg um Leben und Tod. Sie findet sich nach ihrer Jugend gefangen in den Kriegswirren des Zweiten Weltkriegs und verloren in einer Liebe, die so nie hätte stattfinden dürfen.
Wer hier jedoch eine tragisch-kitschige Lovestory erwartet, den muss ich enttäuschen. Geschickt verwebt Teresa Simon die Gegenwart mit der Vergangenheit. Ein Geheimnis nach dem anderen lüftet sie und hält so einen Spannungsbogen aufrecht, den man in manchen Thriller vergebens sucht.
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05. Lunapark von Volker Kutscher (11/2016)
Unter der Eisenbahnbrücke an der Liesenstraße, unter einer unvollendeten kommunistischen Parole, liegt die übel zugerichtete Leiche eines SA-Mannes. Am Tatort trifft Kommissar Rath auf seinen früheren Kollegen Reinhold Gräf, der nun für die Geheime Staatspolizei arbeitet. Während Gräf von einem politischen Mord ausgeht, ermittelt Rath in eine andere Richtung und entdeckt Verbindungen zum zerschlagenen Ringverein Nordpiraten, der seine kriminellen Aktivitäten als SA-Sturm getarnt fortsetzt.
Als ein zweiter SA-Mann erschlagen aufgefunden wird, scheint alles auf eine Mordserie zu deuten. Eine Spur führt in den seit Kurzem geschlossenen Lunapark, einstmals Berlins berühmtester Rummel. Und Rath muss klären, welche Rolle Unterweltboss Johann Marlow, ein Erzfeind der Nordpiraten und Raths Nemesis, in diesem Fall spielt.
Die politische Lage wird immer brisanter, Raths Frau Charly gerät in SA-Haft, und der Kommissar wird in einen Strudel sich überschlagender Ereignisse gezogen, an deren Ende er sogar einen unmissverständlichen Mordauftrag erhält. Wird er ihn ausführen? Volker Kutscher liefert atemlose Spannung und das packende Porträt politisch höchst unruhiger Zeiten.
Note 2 plus: Nach Genuss von Volker Kutschers Lektüre habe ich stets das Gefühl, lange Internetrecherchen durchführen zu wollen. Mit viel Talent verwebt der Autor, der mit „Lunapark“ bereits den sechsten Teil der hochinteressanten Reihe um Kommissar Gereon Rath veröffentlicht hat, viel Wahres mit der fiktiven Geschichte um Kommissar Gereon und seine Frau Charlotte Rath. Kein anderer mir bekannter Autor tut dies mit so viel Liebe zum Detail wie Volker Kutscher. Er schafft es, die angespannte Stimmung, die 1934 in Deutschland herrscht, absolut authentisch zu vermitteln. Die Veränderung, die der gesamte Polizeiapparat erlebt, ist erschreckend. Immer tiefer untergraben die nazitreuen braunen Truppen seine Autorität. Gereon fühlt sich hin und her gerissen zwischen der politischen Abteilung und seiner eigenen Mordkommission was dazu führt, dass er anfängt auf eigene Faust zu ermitteln. Eine Tatsache, die nicht nur für ihn allein lebensgefährlich wird.
Das Privatleben des Ehepaar Raths kommt mir in diesem Band leider ein wenig zu kurz und die Ermittlungen weisen zwischendurch immer mal wieder ein paar Längen auf, deshalb hat es für mich nicht ganz zur Bestnote gereicht. Meiner Vorfreude auf den Nachfolgerband tut dies jedoch keinen Abbruch. Wie schon bei den Vorgängern, nimmt Volker Kutscher immer wieder Bezug auf vorangegangene Ereignisse, die das Leben der beiden Protagonisten geprägt haben. Deshalb würde ich empfehlen, diese hochinteressante Reihe mit Teil eins zu beginnen um sich dann genüsslich bis Teil sechs durchzulesen.
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06. Trümmerkind von Mechthild Borrmann (11/2016)
Hamburg 1946/47 - Steineklopfen, Altmetallsuchen, Schwarzhandel.
Der 14jährige Hanno Dietz kämpft mit seiner Familie im zerstörten Hamburg der Nachkriegsjahre ums Überleben. Viele Monate ist es bitterkalt, Deutschland erlebt den Jahrhundertwinter 1946/47.
Eines Tages entdeckt Hanno in den Trümmern eine nackte Tote - und etwas abseits einen etwa dreijährigen Jungen. Der Kleine wächst bei den Dietzens in Hamburg auf. Monatelang spricht der Junge kein Wort. Und auch Hanno erzählt niemandem von seiner grauenhaften Entdeckung. Doch das Bild der toten Frau inmitten der Trümmer verfolgt ihn in seinen Träumen.
Erst viele Jahre später wird das einstige Trümmerkind durch Zufall einem Verbrechen auf die Spur kommen, das auf fatale Weise mit der Geschichte seiner Familie verknüpft ist …
Note: Mein drittes Monatshighlight! Nachdem der Buchmarkt ja in letzter Zeit mit Büchern rund um den Zweiten Weltkrieg geradezu überschwemmt wird, fragt man sich, was sich die Autorin da hat einfallen lassen, das ihr Buch einzigartig und lesenswert macht. Ich weiß allerdings nicht, warum ich mich das frage, denn sie hat mich noch nie enttäuscht. Ihre Bücher haben immer das besondere Etwas, diese leicht bedrückende Stimmung, die sie auch in dieser Geschichte wieder eingefangen hat.
Das Buch besteht aus drei Handlungssträngen, die im ersten Moment total unabhängig voneinander zu existieren scheinen. Nach dem zweiten Drittel dämmerte es mir dann aber, wie sie zusammengehören könnten. Spätestens ab dann habe ich das Buch inhaliert! Mechtild Borrmann verarbeitet vier bis heute ungeklärte Mordfälle, die im Hamburg der Nachkriegsjahre für großes Aufsehen sorgte. Sie scheint die Gräueltaten des Trümmermörders nach all den Jahren dank akribischer Recherche nun endlich gelöst zu haben. Die Geschichte und die Lösung sind so stimmig, dass eigentlich fast kein Zweifel besteht.
Ich habe mit den sehr sympathisch gezeichneten Protagonisten mitgelitten, mitgefroren und mitgehungert. Mit ihnen gemeinsam habe ich den großen grauen Hund der Angst besiegt und die Bösen bestraft.
Vielen Dank, Frau Borrmann für mal wieder wundervolle, wenn auch manchmal traurige, Lesestunden. Ich freue mich schon auf Ihr nächstes Werk!
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07. Die Stadt und die Stadt von China Miéville (08/2010)
Zwei Städte - geeint und doch entzweit. Die Bewohner werden erzogen, einander nicht zu sehen. Das unerlaubte Betreten der jeweils anderen Stadt zieht schwerste Strafen nach sich. Ein ganz alltägliches Szenario für Kommissar Borlú. Eines Tages wird in Borlús Stadt eine Frauenleiche gefunden. Der Mord stellt ihn vor ein Rätsel. Denn die Tote hätte niemals in seiner Stadt auftauchen dürfen. Offenbar hat der Mörder gegen die Regeln verstoßen: Er hat die Leiche von der einen Stadt in die andere geschafft, ohne Alarm auszulösen. Will Borlú den Fall lösen, bleibt ihm nur ein einziger Weg: Er muss allein in die verbotene Zwillingsstadt, um das Ungesehene sichtbar zu machen.
Note: keine, da Abbruch. Bin einfach nicht der SciFi Typ und sollte das endlich mal kapieren
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08. Euer dunkelstes Geheimnis von Amanda Jennings (12/2017)
Als ihre Mutter stirbt, bricht für Bella Campbell eine Welt zusammen, denn sie war ihre engste Vertraute. Zusammen mit ihrem Ehemann fährt Bella zur Beerdigung und versucht, ihren Vater zu trösten. Doch es folgt der nächste Schlag: Dieser begeht tags darauf Selbstmord. Er hinterlässt Bella einen Brief, in dem er ihr eine schockierende Wahrheit beichtet: Bella sei nicht ihre leibliche Tochter. Und sie wurde auch nicht adoptiert ... Welches dunkle Geheimnis verbergen die Menschen, die Bella für ihre Eltern gehalten hat?
Note: 1-2. Der Klappentext beschreibt dieses wirklich sehr zu Herzen gehende Buch als Thriller. Da kann ist nun absolut nicht zustimmen. Vielmehr findet sich der Leser hierbei in einem Familiendrama hoher Güteklasse wieder. Der flüssige Schreibstil machte es mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Ich habe mitgelitten mit Bella, die nun ja doch nicht Bella ist. Habe für sie gehofft, dass ihr grausiger Ehemann aus ihrem Leben verschwindet und dass sich die kleine verhuschte Maus endlich emanzipiert.
Sie nimmt es also wirklich in Angriff und macht sich auf die Suche nach ihren Wurzeln. Was sie aufdeckt ist unglaublich und fast nicht vorstellbar. Wird denn am Ende alles gut werden?
Das Buch war so anders als erwartet und hat mich begeistert. Eine sehr rührende Begebenheit fast am Schluss trieb mir sogar die Tränchen ist Auge. Prädikat: empfehlenswert!
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09. Tod im Wald der Engel von Andrea Tillmanns (09/2017)
Alles beginnt mit einem abendlichen Spaziergang auf der Ölgangsinsel. Hier möchte die Malerin Anna nach der misslungenen Vernissage ihrer Bilder ein wenig zur Ruhe kommen. Doch das gelingt ihr nicht – die romantische Stimmung, die sie bei früheren Spaziergängen hier empfunden hatte, ist verschwunden, stattdessen wirkt die Gegend laut und bedrohlich. Dann taucht auch noch eine streunende Katze mit blutigem Fell auf. Wie sich herausstellt, stammt das Blut von einem Toten, und plötzlich steht Anna unter Mordverdacht. Denn bei der Leiche handelt es sich um Hartmut Lanski, Redakteur des Neusser Lokalkuriers. Er war es, der während ihrer Vernissage für einen Eklat gesorgt und ihr in einem hässlichen Streit „Kastrationsphantasien“ und „Mordgelüste an allen Männern“ vorgeworfen hatte.
Diese öffentliche Demütigung reicht als Mordmotiv, findet die ermittelnde Kommissarin und schenkt Annas Unschuldsbeteuerungen wenig Glauben. Also beginnt Anna auf eigene Faust zu ermitteln, wer ein Interesse an Lanskis Tod haben könnte. Bald entdeckt sie, dass es der Redakteur auf der Jagd nach der nächsten Schlagzeile mit dem journalistischen Berufsethos nicht so genau genommen hat. Anscheinend hatte auch die ermittelnde Kommissarin eine Rechnung mit dem Toten offen. Als Anna schließlich die Kette der scheinbaren Zufälle, die sie an den Tatort geführt haben, weiterverfolgt, wird ihr klar, dass der Täter eine persönliche Einladung zu ihrer Vernissage erhalten haben muss – denn nur auf dem Gemälde in der Einladung sind die Erzengelwurz-Stauden zu sehen, die ausschließlich auf der Ölgangsinsel wuchsen …
Note 2-3: Mit diesem ungewöhnlichen Mord auf der Ölgangsinsel, einer kleinen Halbsinsel am Neusser Hafen, von der ich vorher noch nie gehört hatte, hat die sympathische Autorin Andrea Tillmann einen spannenden Kriminalfall vorgelegt. Bei dem flüssig und anschaulich geschriebenen Roman tappt man als Leser bis fast zum Schluss komplett im Dunkeln. Lediglich das kleine Kätzchen scheint sich wie ein roter Faden durch die Story zu weben. Toll beschrieben ist auch die interessante Vegetation auf genannter Insel. Pflanzenliebhaber wird es in den Finger jucken, hier näher zu recherchieren. Mir persönlich war die Polizei ein klein wenig zu zurückhaltend bei den Ermittlungen und die Malerin Anne vielleicht ein wenig zu involviert. Alles in allem aber hat mir das Buch sehr gut gefallen. Einem Folgeband mit der etwas naiven aber durchaus reizvollen Anne gegenüber wäre ich nicht abgeneigt.
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10. Die Frau, die allen davon rannte von Carrie Snyder (06/2016)
Dass Aganetha Smart einst eine kühne Pionierin war, ist in dem Altenheim, in dem sie sitzt, niemandem bewusst. Als zwei junge Leute auftauchen, um sie zu interviewen, sagt sie bereitwillig zu. Trotz ihrer Gebrechlichkeit sehnt sie sich nach Abenteuer. Und auch wenn ihre Erfolge weitestgehend in Vergessenheit gerieten, erinnert sie selbst sich noch sehr genau daran. Als junge Läuferin gewann sie eine Goldmedaille bei den Olympischen Spielen. Es war ein revolutionärer Sieg, Frauen durften in dieser Kategorie zum ersten Mal teilnehmen. Doch so sehr Aganetha sich bemühte, vor ihrer Vergangenheit konnte sie nicht davonlaufen – ebenso wenig wie vor den Konventionen ihrer Zeit.
Note 3: Wenn man den Klappentext liest, könnte man meinen, es handle sich mehr oder weniger um die Beschreibung der Karriere von Aganetha Smart. Das stimmt auch, allerdings wirklich nur zum Teil. Vielmehr umreißt das Buch das ganze Leben der alten Dame, die von zwei jungen Leuten regelrecht „entführt“ wird um endlich die Wahrheit zu erfahren. Die Wahrheit, die ihr ihr ganzes Leben lang vorenthalten wurde.
Während die Geschichte ein wegen der vorherrschenden Armut recht einfaches Leben zu nachzuzeichnen zu versucht, ist es doch komplex und hat eine Tiefe, die ihresgleichen sucht. Was mich aber sehr an der Geschichte störte waren die scheinbar willkürlichen Zeitsprünge, die oft nicht nachzuvollziehen waren und mich immer wieder ausbremsten. Schade, hier hätte man eine flüssigere Story schreiben können, das Thema ist hierfür eigentlich prädestiniert.
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11. Die Frauen von London von Sarah Waters (01/2009)
London 1947: Viv und Helen arbeiten in einer Partnervermittlungsagentur. Julia kann sich wieder dem Bücherschreiben widmen. Auch Vivs Bruder Duncan, der während des Krieges im Gefängnis saß, scheint seinen Platz im Leben zu finden. Nur Kay, die in den Bombennächten einen Krankenwagen fuhr und bewundernswerten Mut bewies, hat mit ihrer Liebe auch ihre Aufgabe verloren. Der Alltag der fünf jungen Londoner war bestimmt von der täglichen Angst ums Überleben. So ließen sie sich auf verbotene Liaisons und sexuelle Abenteuer ein. Liebe, Leidenschaft und Verrat von damals wirken fort bis in ihre Gegenwart. hinten: Wir lieben nie die Personen, die wir lieben sollten Sarah Waters, Senkrechtstarterin der englischen Literaturszene und Bestsellerautorin, schildert das Schicksal von vier selbstbewussten Frauen und einem jungen Mann im London des Zweiten Weltkriegs und in den ersten Jahren danach. In einer Zeit, in der das Leben durcheinandergeriet, war ihr Alltag geprägt von verbotenen Liaisons und sexuellen Abenteuern, die sie bis heute auf geheimnisvolle Weise verbinden.
Note: keine, da Abbruch. Trotz der vielen guten Bewertungen kam ich mit diesem Buch nicht zurecht. Zuerst fand ich die Idee ganz witzig, sich von der Nachkriegszeit bis ins Jahr 1941 zurück zu arbeiten aber dann fand ich diese Raterei, wer nun wer ist und wer mit wem leiert ist, zunehmend anstrengender. Kurz nach der Hälfte habe ich dann leicht genervt abgebrochen und bin nun sehr gespannt, wie es die nächste Leserin empfindet.
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Ich habe gehört:
01. Mudbound von Hillary Jordan (11/2017)
Mississippi, 1946: Laura McAllan ist ihrem Ehemann zuliebe aufs Land gezogen, wo er als Farmer einer Baumwollplantage Fuß fassen will. Doch ihr ist die Umgebung fremd, und auf Mudbound gibt es weder fließendes Wasser noch Strom. Unterstützung erhalten sie durch die Jacksons, ihre schwarzen Pächter. Die aufgeweckte Florence Jackson hilft Laura, wo sie nur kann. Aber auch wenn der Alltag sie an ihre Grenzen treibt und sie für gewöhnlich nicht auf den Mund gefallen ist, würde sie es nicht wagen, Missstände anzumahnen. In diese angespannte Situation geraten zwei Kriegsheimkehrer: Florences Sohn Ronsel und Lauras Schwager Jamie. Deren Freundschaft wird zu einer Herausforderung für beide Familien, und so lassen Missgunst und Ausgrenzung die Stimmung bald kippen ...
Note 1: Wie man sich bettet, so liegt man … leider! So hat Laura sich das sicher nicht vorgestellt, als sie den schmucken Henry McAllan kennenlernt, zu einem Zeitpunkt in ihrem Leben als ihre Familie dachte, sie würde wohl als alte Jungfer enden. Doch Henry, derzeit als Ingenieur beim Army Corps of Engineers beschäftigt, hält um ihre Hand an. Er möchte im Süden, genauer gesagt im Staat Mississippi, ein gemeinsames Leben für sich und Laura aufbauen und eine Familie gründen. Während es mit dem Kindersegen nicht lange auf sich warten lässt, klappt es mit den Lebensbedingungen und vor allem mit dem sturen alten Vater unter einem Dach immer weniger. Schließlich bricht hervor, was schon immer schwelend an der Oberfläche lauerte, der schwarz-weiße Rassenkonflikt. Die beiden Kriegsheimkehrer Ronsel und Jamie – beide noch hochgradig traumatisiert - verlieren langsam aber sicher ihren Verstand und den Glauben an die Menschlichkeit …
Während ich zu Anfang noch dachte: „Gut, das hätte sich ähnlich auch z. B. auf der Schwäbischen Alp in den 40er Jahren zutragen können.“ merkte ich doch bald, dass hier noch die gefährliche Komponente „Weißer Mensch, schwarzer Nigger“ dazu kam. Ich weiß natürlich, dass dieses Wort heute politisch unkorrekt ist und würde es auch selbst nie in den Mund nehmen, doch im Mississippi Delta in den 40er Jahren glaubte man sich als weißer Mann noch im Recht. Wunderbar einfühlsam schaffen es die verschiedenen Sprecher der Geschichte Leben einzuhauchen und den Hörer ins Mississippi Delta gleich nach dem Zweiten Weltkrieg zu versetzen. Ich ertappte mich beim Hören dabei mit den Charakteren mitzuleiden und mitzufühlen. Ein tragisches Event im letzten Drittel verhindert zwar ein komplettes Happy End, dennoch bleibt man als Hörer nicht traurig zurück. Man hat wieder was dazu gelernt und kann hoffen, dass es in der heutigen Zeit für alle ein bisschen leichter geworden ist.
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02. Blood and Smoke von Stephen King (10/2010)
In this audio-only trilogy of short stories, King tells the tales of three men, each smokers, who are grappling with their nicotine addiction as well as the personal demons that will determine their fates.
In Lunch at the Gotham Café, Steve Davis is brooding over his recent breakup with his wife, plus the increasing stress of trying to quit smoking. When desperation pushes him to seek solace in a quiet luncheon, nothing prepares him for the horrors he will face at a trendy Manhattan restaurant.
Note 4: Hab nicht ganz verstanden, was mir Stephen King mit dieser Story sagen wollte? Es ergab überhaupt keinen Sinn, wo diese Gewalt auf einmal herkam … außerdem liest der Autor seine Geschichten selbst und das leider nicht recht gut … schade.
In 1408, listeners are introduced to Mike Enslin, a famous author of “true” ghost stories. When he decides to spend a night in New York City’s most infamous haunted hotel room, he must survive the ordeal without the help of his trusty smokes.
Note 3: Stephen King hat sich mit dieser Geschichte ein wenig gesteigert, aber Begeisterung sieht anders aus. Es war ganz spannend zu erfahren, wie es dem armen Mike Enslin in dem von Geistern und Dämonen heimgesuchten Hotelzimmer ergeht aber vieles war doch schon wirklich sehr abstrus.
And
the Deathroom is the story of a man named Fletcher who is imprisoned and tortured in a South American stronghold. He has information his captors want, and they will stop at nothing to get it out of him. His only hope for escape and survival lies in a final request: One more cigarette before he dies, please.
Note: Keine, da abgebrochen. Dieser Teil fing schon so wirr an, dass ich nach einem Drittel abgebrochen habe. Hatte einfach keine Lust mehr …
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03. Todesrausch von Bernhard Aichner (04/2015)
Die Frau, die in das Büro eines Hamburger Zuhälters stürmt, ist verzweifelt. „Ich brauche Pässe für mich und meine zwei Kinder“, sagt sie. Und: „Wenn du mir hilfst, werde ich jemanden für dich töten.“ Es wäre nicht das erste Mal ... Brünhilde Blum. International gesuchte Mörderin. Liebevolle Mutter zweier Töchter. Seit Monaten auf der Flucht. In Hamburg will sie einen Neuanfang wagen. Ausgestattet mit einer neuen Identität, wohnt sie in einem Fischerhäuschen an der Elbe und arbeitet als Aushilfe in einem Bestattungsinstitut. Alles ist gut. Bis zu dem Tag, an dem der Mann, dem sie das neue Glück zu verdanken hat, einfordert, was sie ihm versprochen hat. Sie soll jemanden töten. Einen Menschen, der ihr sehr ans Herz gewachsen ist ...
Note 2: Mit diesem dritten Band endet eine Trilogie, die einem schon zu denken gibt. Schlägt man sich auf Blums Seite oder verurteilt man sie? Der gesunde Menschenverstand kann sie nur verurteilen, soviel zum Thema Selbstjustiz. Aber dennoch findet man sich hin und her gerissen … Sie tut einem leid und man bewundert sie fast, wie sie wie eine Löwin um ihre Kinder und ihr Leben kämpft. Mit diesem letzten Teil macht der Autor die Geschichte rund. Durch die Lesung des begabten Wolfram Koch, der sein Leben dem Film und Fernsehen, dem Theater und eben auch dem Sprechen von Hörbüchern gewidmet hat, übt das Hörbuch auf den Hörer eine wahre Anziehungskraft aus. Man fiebert mit ihr, der gehetzten Bestatterin Brünhilde Blum. Man wünscht ihr, dass alles gut ausgeht und ihr Leben endlich wieder in geregelten Bahnen läuft … wird sie es schaffen?
Eine spannende ungewöhnliche Hörbuch Reihe, die sicher nicht für jedermanns Nerven zuträglich ist.
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04. Der Sommer, in dem es zu schneien begann von Lucy Clarke (04/2015) borgi
Als Eva nur wenige Monate nach der Hochzeit ihren Mann Jackson durch einen Unfall verliert, erstarrt sie vor Schmerz. Ihr gerade erst begonnenes glückliches Eheleben soll schon zu Ende sein? Eva fühlt sich völlig allein in ihrer Trauer und reist nach Tasmanien, um Trost bei Jacksons Angehörigen zu finden. Doch so bezaubernd die australische Insel ist, so abweisend verhält sich Jacksons Familie. Warum wollen sein Vater und sein Bruder partout nicht über ihn sprechen? Auf Eva warten schockierende Wahrheiten, die sie zu einem schicksalhaften Sommer in der Vergangenheit führen - dem Sommer, in dem es zu schneien begann ...
Note 2: Ganz behutsam, Schicht für Schicht, lüftet die Autorin Lucy Clark das Geheimnis, das Jackson und seine Familie umgibt, denn seine Frau, bzw. Witwe Eva lässt nicht locker. Neugier gepaart mit Trauer und Wut treiben sie an, der Wahrheit auf den Grund zu gehen. Was sie entdeckt, lässt einem als Leser oft den Atem stocken!
Man spürt beim Hören die Liebe zum Meer, die die begabte Autorin in alle ihre Bücher steckt. Sehr bildhaft und anschaulich beschreibt sie die wunderbare Natur Tasmanien und Australiens. Die beiden Erzählstimmen von Anna Carlsson und Andreas Fröhlich verleihen dem Hörbuch eine Tiefe, die es zum absoluten Hörvergnügen macht. Lediglich ein paar klitzekleine Längen lassen die Geschichte knapp an der Bestnote vorbeisurfen.
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05. Honigtot von Hanni Münzer (04/2015)
Als sich die junge Felicity auf die Suche nach ihrer Mutter macht, stößt sie dabei auf ein quälendes Geheimnis in ihrer Familiengeschichte. Nachforschungen führen sie zurück in das dunkelste Kapitel unserer Vergangenheit und zum dramatischen Schicksal ihrer Urgroßmutter Elisabeth und deren Tochter Deborah. Ein Netz aus Liebe, Schuld und Sühne zerstörte das Leben beider Frauen und warf über Generationen einen Schatten auf Felicitys eigenes Leben.
Note 1: Ein absolutes Highlight! Man braucht schon ein bisschen Geduld, sich dieses ungekürzt gelesene Hörbuch mit seinen knapp 14 Stunden zu Gemüte zu führen. Aber jede Minute Geduld wird hier belohnt, denn die Autorin, im Hörbuch von ihr durch die wunderbare Anne Moll vertreten, führt den Leser bzw. Hörer langsam und sachte in eine Geschichte ein, die mir immer wieder Gänsehaut verursachte. Während das Thema rund um den Zweiten Weltkrieg natürlich hinlänglich bekannt ist, schildert Hanni Münzer die Story um Felicitys Familie – ihre Urgroßeltern und deren beiden Kinder Deborah und Wolfgang - so eindringlich, dass man fast meint, live dabei gewesen zu sein. Während in vielen Büchern die Ähnlichkeit zu Personen, die gelebt haben bzw. lebten, rein zufällig ist, ist sie hier durchaus erwünscht. So wird im Buch zum Beispiel aus dem SS-Sturmbandführer Otto Adolf Eichmann, der charismatische, wenn auch sehr grausame Alfred Brunnmann. Wie sein reales Vorbild ist auch er verantwortlich für die Logistik rund um die Vernichtung der jüdischen Gesellschaft. Deborah und ihre mutige Freundin, die Widerstandskämpferin Marlene, durchleben eine traumatische Zeit, in der sie von einer Ohnmacht in die nächste geschleudert werden. Wer überleben wird, steht lange in den Sternen. Sehr gut gefallen hat mir, dass auch die Nebenfiguren, wie das Kindermädchen Magda und die Haushälterin Ottilie einen festen Platz in der Geschichte einnehmen und sehr lebhaft beschrieben werden.
Mit einer schlüssigen Aufklärung der anfänglichen Gegenwartsgeschichte endet das Buch und lässt lediglich den Verbleib Marlenes offen. Wie gut, dass es dazu bereits ein eigenständiges Buch gibt, auf das ich mich schon sehr freue.
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05. The Shipping News von E. Annie Proulx (1996)
Quoyle, a third-rate newspaper hack, with a “head shaped like a crenshaw, no neck, reddish hair...features as bunched as kissed fingertips,” is wrenched violently out of his workaday life when his two-timing wife meets her just desserts. An aunt convinces Quoyle and his two emotionally disturbed daughters to return with her to the starkly beautiful coastal landscape of their ancestral home in Newfoundland. Here, on desolate Quoyle’s Point, in a house empty except for a few mementos of the family’s unsavory past, the battered members of three generations try to cobble up new lives.
Newfoundland is a country of coast and cove where the mercury rarely rises above seventy degrees, the local culinary delicacy is cod cheeks, and it’s easier to travel by boat and snowmobile than on anything with wheels. In this harsh place of cruel storms, a collapsing fishery, and chronic unemployment, the aunt sets up as a yacht upholsterer in nearby Killick-Claw, and Quoyle finds a job reporting the shipping news for the local weekly, the Gammy Bird (a paper that specializes in sexual-abuse stories and grisly photos of car accidents).
As the long winter closes its jaws of ice, each of the Quoyles confronts private demons, reels from catastrophe to minor triumph—in the company of the obsequious Mavis Bangs; Diddy Shovel the strongman; drowned Herald Prowse; cane-twirling Beety; Nutbeem, who steals foreign news from the radio; a demented cousin the aunt refuses to recognize; the much-zippered Alvin Yark; silent Wavey; and old Billy Pretty, with his bag of secrets. By the time of the spring storms Quoyle has learned how to gut cod, to escape from a pickle jar, and to tie a true lover’s knot.
Note 3: Habe mir mal wieder ein Hörbuch in der Originalsprache Englisch gegönnt und wurde von den Lesequalitäten des Sprechers Robert Joy nicht enttäuscht. Er schafft es, die kalte, düstere und windige Landschaft von Neufundland exzellent zu beschreiben. Auch malt er solch ein Bild der Lebensumstände und der Bewohner, in einer Weise, das mich auf den Ort neugierig gemacht hat. Einmal mit dem Hummerboot auf die raue See hinaus, das wärs! Genau an diesen Ort verschlägt es den Hünen Quoyle zusammen mit seinen zwei Kindern und einer Tante. Er landet in dem Haus seiner Vorfahren und deckt Dinge auf, die vielleicht besser zugedeckt geblieben wären. Das warmherzige Ende versöhnte mich schließlich mit der manchmal etwas schleppenden Geschichte. Man kann als Hörer gar nicht anders, als Quoyle alles Glück dieser Erde zu wünschen.
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06. Die Entscheidung von Charlotte Link (09/2016)
Was, wenn du im falschen Moment die falsche Entscheidung triffst?
Simon will in der Provence ein ruhiges Weihnachtsfest feiern, doch dann begegnet er Nathalie, einer jungen, verwahrlosten Frau. Er bietet ihr seine Hilfe an – und wird in eine mörderische Geschichte hineingezogen, deren Anfänge in Bulgarien liegen: bei Selina, einem jungen Mädchen, das ein besseres Leben suchte und in die Hände skrupelloser Verbrecher geriet. Selina gelingt die Flucht, doch damit löst sie eine Kette von Ereignissen aus, die Simon und Nathalie zum Verhängnis werden …
Note: keine, da Abbruch. Es passiert mir selten, dass ich ein Hörbuch abbreche, aber manchmal muss es sein. Ich war bei CD 7 von 10 angelangt und merkte, dass ich erstens gar nicht mehr genau wusste, wer nun der Gute und wer der Böse sein sollte und zweitens mich ständig dabei erwischte, wie ich abdriftete und nicht mehr zuhörte. Ich war früher eigentlich Fan der Dame, hat sie ihren Touch verloren?