Was habt Ihr im März gelesen?

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engineerwife
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Re: Was habt Ihr im März gelesen?

Beitrag von engineerwife » 4. Apr 2018, 16:47

Ich poste dann mal die Liste meiner gelesenen Bücher ... die Hörbücher kommen später, da habe ich noch nicht alle Rezis fertig ... :?


Ich habe gelesen:


01. Die Herzen der Männer von Nickolas Butler (02/2018)

In den Augen seines Vaters ist Nelson eine Enttäuschung. Wer will schon ein Kind, das weder Freunde noch Selbstbewusstsein besitzt? Je intensiver der verunsicherte Junge sich nach Zuwendung sehnt, desto stärker sondert sich der Vater ab, bis er irgendwann ganz aus dem Leben seines Sohnes verschwindet. Doch in einem Punkt hat er sich getäuscht. Nelson ist nicht allein. Jonathan, sein bester Freund aus dem Pfadfinderlager, ist das genaue Gegenteil von Nelson: bei allen beliebt, pragmatisch und mit einer unverwüstlichen Leichtigkeit ausgestattet. Was aber treibt jemanden wie Jonathan dazu, sich mit einem Außenseiter anzufreunden? Und stand Jonathan wirklich immer so rückhaltlos zu ihm? Das Leben im rauhen Wisconsin verlangt Nelson, Jonathan und dessen Familie Prüfungen ab, die Freundschaft und Loyalität auf eine harte Probe stellen.

Note 1: Kennt ihr das Gefühl, wenn man ein Buch ausgelesen hat, es zuklappt und es einfach mit geschlossenen Augen nochmal Revue passieren lassen muss? Genau so ging es mir mit "Die Herzen der Männer".
Es handelt sich um eine Geschichte, die in den 60er Jahren ihren Anfang nimmt und mich als Leserin schließlich nicht nur in die Zukunft führte, sondern mir auch immer wieder kleine Rückblicke in die Vergangenheit gewährte. Mit unglaublicher Einfühlsamkeit bewegt sich der Autor in den Leben der Protagonisten ... dem jungen Nelson, dem Campleader Wilbur, Jonathan, seinem Sohn Trevor und dessen Sohn Thomas. Selten werden männliche Gefühle und Emotionen so offengelegt, so dass ich als Leserin oft mit ihnen litt, mich aber auch mit ihnen freute und neben ein paar Tränchen durchaus auch manchmal ein Lächeln meine Lippen umspielte.
Ein roter Faden führt die Geschichte immer wieder zusammen, die Liebe aber manchmal auch die Besessenheit zur Organisation der Pfadfinder. Ich selbst erinnere mich an viele Scout Camps, die mein eigener Sohn vor vielen Jahren treu und mit viel Enthusiasmus besuchte. auch er brachte es schließlich stolz zum "Eagle Scout" und liebte es, sein Wissen mit den jüngeren Scouts zu teilen.
Mit hat das Buch viele schöne Lesestunden beschert und ich möchte eine unbedingte Leseempfehlung hierfür aussprechen!

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02. Die Zarentochter von Petra Durst-Benning (09/2010)

Der Zarenhof in St. Petersburg ist die prunkvolle Kulisse von Petra Durst-Bennings bewegendem neuen Roman. Die junge Großfürstin Olga muss den Erwartungen ihres Vaters gerecht werden und eine gute Partie machen. Doch ihr Herz will etwas anderes als die hohe Diplomatie und führt sie an den Hof König Wilhelms I. von Württemberg.

Olga Nikolajewna Romanowa (1822-1892) wird als zweite Tochter des russischen Zaren Nikolaus I.geboren. In prächtigen Palästen und Residenzen wird sie zu einer zukünftigen Regentin erzogen. Das Ziel von Zar Nikolaus ist es, seine Töchter politisch klug zu verheiraten, um die Macht Russlands zu stärken. Doch Olga weiß schon früh, dass der goldene Käfig ihr nicht genug ist. Sie findet ihre große Liebe, aber das politische Kalkül der Königshäuser nimmt auf Gefühle keine Rücksicht. Ein ergreifender Roman über die Liebe und das Leben – und über eine junge Frau, die allen Widerständen zum Trotz ihr Glück findet.

Note 2: Da ich gerade den Film „Victoria und Abdul“ im Kino gesehen hatte, war ich mitten drin im royalen Geschehen und konnte mich wunderbar in dieses Buch reindenken. Es ist wirklich erstaunlich, welche Aufgaben einer royalen Familie zuteilwerden und wie wenig sie oft einfach nur Mensch sein dürfen. Hier wird nicht mal eben aus Liebe geheiratet, hier wird man reingeschubst ins große Heiratskarussell und wer aus der Reihe tanzt, erfährt Konsequenzen. Doch hat das royale Leben auch seine schönen Seiten, besonders wenn man Zareneltern hat, die versuchen so normal wie möglich mit ihren Kindern umzugehen. Man spürt eine gewisse Wärme ja schon allein daran, dass alle Kinder einen liebevollen Kosenamen haben, der sie ihr Leben lang begleiten wird.
Petra Durst-Benning versteht es in diesem zweiten Teil ihrer Trilogie ein ausdrucksvolles Bild der Zarenfamilie zu schaffen, das einen als Leser direkt ins Palastleben katapultiert. Es muss schon ziemlich prunkvoll zugegangen sein damals, was dem gemeinen Volk, das oft unter großer Armut litt, recht sauer aufgestoßen sein muss um es mal milde auszudrücken. Russland, das große, kalte, weite Land, hier bekommt man einen guten
Eindruck davon. Nun freue ich mich auf den letzten Teil, der Olga nach Deutschland schicken wird.

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03. Der Geist von Miramont von Elizabeth Hall (03/2015)

Miramont Castle, 1897 erbaut und nur drei Jahre später unter mysteriösen Umständen verlassen, birgt viele Geheimnisse. Nur ein Mensch kennt die Wahrheit: Adrienne Beauvoir, die Enkelin des Comte de Challembelles, deren Cousin das Schloss erbaut hat. Seit sie sprechen kann, hat Adrienne Visionen, die ihr die Geheimnisse ihrer Mitmenschen verraten. Als ihre Visionen immer mehr Einzelheiten aus der dunklen Geschichte ihrer eigenen Adelsfamilie enthüllen, beschließt Adriennes Tante Marie, die junge Frau um jeden Preis am Reden zu hindern. Marie entreißt Adrienne ihrer französischen Heimat und bringt sie nach Amerika, nach Miramont Castle, wo sie sie wie eine Gefangene in vollkommener Isolation hält. Von unheimlichen Vorahnungen geplagt verstrickt sich Adrienne bald in einen Kampf auf Leben und Tod, um die Wahrheit herauszufinden und ihren Qualen zu entkommen.
Diese düstere, stimmungsvolle Geschichte erinnert an »Rebecca« von Daphne du Maurier. Sie entstand aufgrund der historischen Erforschung des echten Miramont Castle in Manitou Springs in Colorado.

Note 4: Schade, schade, dass man aus diesem tollen Material, das zudem noch locker auf einer wahren Geschichte basiert, solch eine langweilige Geschichte gemacht hat. Ich muss gestehen, dass ich das letzte Viertel nur noch quergelesen habe, da ich wissen wollte, wie es ausgeht.
Wie gesagt, hier werden spannende und aufrüttelnde Themen wie unter anderem Pädophilie behandelt, doch das Buch liest sich nur wenig spannender als eine Gebrauchsanweisung für eine Waschmaschine. Interessant fand ich die Beschreibungen des frühen New Mexico und wie dort mit den Ureinwohnern umgegangen wurde. Unglaublich, dass man es vollkommen legitim fand, sie entweder zu töten oder einzusperren.
Sehr eindrucksvoll ist auch die Geschichte rund um das echte Miramont Castle in Colorada, die ich im Internet gefunden habe. Der im Buch beschriebene Pfarrer hatte einen katholischen Pfarrer, Father Francolon, zum Vorbild, der 1854 in Frankreich als Sohn einer reichen, aristokratischen Familie geboren wurde. Sein Vater war ein Diplomat. Der Grund für das plötzliche Verschwinden aus Miramont Castle von Mutter und Sohn im Jahr 1900 wurde bis heute nicht geklärt. Wie dem auch sein, von mir bekommt das Buch keine Leseempfehlung.

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04. Doch du wirst nie vergessen von Lesley Pearse (09/2012)

London 1910. Obwohl Belle in einem Bordell aufwächst, erlebt sie eine behütete Kindheit. Als sie mit fünfzehn Jahren den brutalen Mord an einer Prostituierten beobachtet, gerät sie jedoch selbst in die Fänge von Mädchenhändlern und wird zur Prostitution gezwungen. Für Belle beginnt eine grauenvolle Odyssee, und nur ihr Traum von der Heimat gibt ihr noch Kraft.

Note 3: Dieser erste Band einer für mich vielversprechenden Trilogie lag schon so lange auf meinem SUB. Umso erfreuter war ich, ihn nun endlich in Angriff nehmen zu dürfen. Unerwarteterweise war ich erstaunt darüber, auf welch eher seichte Art die bekannte und sehr beliebte Autorin ihre Geschichte erzählte. Mir enthielt sie viel zu viele sehr grafische Sexszenen, hier hätte sie ruhig stattdessen Geschichte etwas mehr in die Tiefe gehen lassen können. Zwischen den genannten Szenen plätscherte die Story so vor sich hin, was sie jedoch sehr flüssig lesbar machte. Ich war überrascht, wie erwachsen, ja schon fast abgebrüht Belle erschien in der Fremde obwohl sie doch ihr ganzes Leben sehr behütet aufgewachsen war. Naja, trotzdem bin ich nun gespannt, wie es mit ihr weitergehen wird und werde die anderen beiden Teile, die natürlich auch schon auf meinem SUB schlummern, zeitnah lesen.

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05. Ein Held dunkler Zeit von Christian Hardinghaus (03/2018)

Winter 1941/42, deutsche Stellungen in der Südukraine. Wilhelm Möckel, Unterarzt in der Panzer-Aufklärungs-Abteilung 16, kämpft einen verzweifelten Kampf – er benötigt das Eiserne Kreuz I. Klasse. Es ist die einzige Chance, in den Offiziersrang aufzusteigen und beim Führer ein Gnadengesuch einzureichen, um seine halbjüdische Frau »arisieren« zu lassen. Eine Ausnahmeregelung der Nazis verspricht ihr »deutsches Blut«, wenn er zum Helden wird …
Als er Annemarie im Sommer 1932 kennenlernt, ist er wie vom Blitz getroffen. Sie ist die Frau, die er heiraten will, und auch für Annemarie ist es die große Liebe. Doch das junge Glück währt nicht lange, schon bald ziehen dunkle Wolken auf, und mit Hitlers Machtübernahme 1933 beginnt die offene Verfolgung von Regimegegnern und »rassischen Minderheiten«. Trotz eindringlicher Warnungen seines Zwillingsbruders Karl, der auf der Karriereleiter der NSDAP rasch emporsteigt, heiratet Wilhelm und schwört seiner Frau die Treue. Auch als er seine Kassenzulassung verliert, hält er zu ihr und den beiden Kindern. Da er Deutschland nicht verlassen will, sieht er nur noch einen Ausweg: Er meldet sich freiwillig zum Kriegseinsatz, um durch hervorragende Leistungen für das Deutsche Reich beim Führer eine Arisierung für seine Familie zu erbitten. Und so verschlägt es Wilhelm an die Ostfront, wo im eisigen Winter 1941/42 die russische Gegenoffensive beginnt, während Annemarie und die Kinder zu Hause immer stärker von NSDAP-Leuten bedrängt werden. Wird es Wilhelm rechtzeitig gelingen, sein Ziel zu erreichen?

Note 1: Monatshighlight! Dieser Roman, dessen Geschichte auf wahren Tatsachen basiert, zeigt mal wieder sehr anschaulich, wie facettenreich ein Einzelschicksal zu Zeiten des Naziregimes beleuchtet werden kann. Der beeindruckende junge Autor, Christian Hardinghaus, der nach seinem Geschichtsstudium im Bereich Propagandaforschung promovierte, hat sich seinen Recherchen zu diesem Buch mit einer Ausdauer und Euphorie gewidmet, die einem als Leser das Herz aufgehen lassen. Er hat sich ein trauriges Kapitel unserer bewegten deutschen Geschichte rausgesucht und hat sie in keinster Form geschönt. Aber er hat es geschafft, den einzelnen Charakteren eine Stimme zu geben, die uns immer wieder darin bestärkt nicht zu vergessen um nicht zum Wiederholungstäter zu werden. Er hat es auch geschafft bei mir beim Lesen ein derartiges Kopfkino auszulösen, dass ich mitgelitten und gebangt habe mich aber auch dann den schönen Abschnitten des Romans freuen konnte. Man denke da z. B. an die kesse junge Annemie, die ihrem Wilhelm ganz schön einheizt oder an die vielen schönen Briefe, die ihren Weg in dieses Buch gefunden haben. Es gab so viele Schicksale in dieser schweren Zeit, viele haben sich wahrscheinlich auch in den Familien der Leserinnen und Leser abgespielt. Dennoch ist der beinah biografische Roman nicht langweilig oder gar redundant. Jede Geschichte verdient einen Leser oder Zuhörer, schön dass du dich dieser Aufgabe angenommen hast, lieber Christian!

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06. Kalte Wut von Volker Mauersberger (08/2009)

Sie ist eine elegant gekleidete junge Frau, die in einer westfälischen Mittelstadt lebt. Sie ist verheiratet und hat ein Kind. manchmal trägt sie eine Sonnenbrille, um ihr zerschlagenes Gesicht zu verbergen. Oder Kleider mit langen Ärmeln, damit an die blauen Flecke nicht sieht. Eines Tages ist ihr Mann verschwunden. Sie hat ihn erschlagen, zerstückelt und beiseitegeschafft. Sie heißt Ellen Rinsche, ist achtunddreißig Jahre alt und wohnt in einer Villa mitten in der Stadt. Bis dahin war sie unbescholten. Jetzt wird sie zur Gattenmörderin – und damit zur Inkarnation bürgerlicher Verworfenheit. Es ist ein Schicksal, das zwei Menschen miteinander verbindet, die einander besser nie begegnet wären: Ellen, Tochter aus großbürgerlichem Hause, leichtlebig, kokett und auf der Suche nach der wahren Liebe, und Josef Rinsche, Sohn eines kleinen Beamten, fasziniert von Ellens Welt und gleichzeitig voller Selbstzweifel und Hass. Vielleicht war es am Anfang Liebe. Noch am Ende wird klar, dass Josef ein Hochstapler und Tyrann, ein Schläger und Sadist ist. Ellen beginnt sich zu wehren; sie stolpert und fällt. Sie steht wieder auf. Sie gerät ins Rutschen. Und rutscht immer tiefer. Dem Abgrund entgegen. Der bekannte Journalist Volker Mauersberger zeichnet anhand detaillierter Polizei- und Prozessakten einen Mordfall nach, der sich 1949 ereignete und der tief hineinführt in die Kriegs- und Nachkriegsgeschichte. Mit genauem Blick schildert er dieses beklemmende Frauenschicksal, das sich so nur in der ganz eigenen Atmosphäre der ersten Stunden der Republik hat zutragen können. Behutsam werden alle Aspekte dieser schicksalhaften Verbindung zweier Menschen beleuchtet, an deren Ende ein erbrechen steht, das alles übersteigt, was in der Welt der Fiktion erdacht werden kann.

Note 1: Auf dieses kleine Buch wurde ich in einem Lesekreis aufmerksam. Eine der Teilnehmerinnen hatte einige Zeit genau in dem Haus gewohnt, in dem auch die junge Familie Rinsche wohnte. Diese doch ein wenig gruselige Tatsache machte mich neugierig und ich wurde nicht enttäuscht. Dem Journalisten und Autor Volker Mauersberger ist es tatsächlich gelungen ein recht nüchternes Buch zu schreiben und dennoch die Aufmerksamkeit des Lesers für sich zu beanspruchen. Der biografische Roman ist durchsetzt mit Originaltexten der damaligen Ermittlungen und schafft es dadurch, die Nachkriegsatmosphäre in Gevelsberg perfekt wieder zu geben. Beim Lesen ertappte ich mich immer wieder, mit der Mörderin zu sympathisieren. Nichts entschuldigt einen Mord, aber diese Frau hatte ein wirklich trauriges Leben und niemand hörte ihr zu. Niemand nahm sich Zeit für sie und ihre Problemen an. Wie verzweifelt muss sie gewesen sein um diese Gräueltat zu vollbringen. Wie viele Tage und Nächte verbrachte sie schlaflos und voller Angst? Dieses Buch beinhaltet eine „Geschichte, die das Leben schreibt“ … dieses traurige Leben wünsche ich aber keinem Zweiten. Mich hat das Buch beeindruckt.

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07. Komm stirb mit mir von Elena Forbes (09/2008)

Für die vierzehnjährige Gemma Kramer ist er die erste große Liebe: ein Mann, der all ihre Nöte und Sehnsüchte zu verstehen scheint. Er umwirbt das schüchterne Mädchen mit Liebesgedichten und Zuwendung und bittet schließlich um ein Treffen, das ihre Liebe besiegeln soll. Eine Liebe, die der Ewigkeit geweiht ist: Gemma, so ist es zwischen den beiden beschlossen, wird mit ihrem geheimnisvollen Verehrer in den Tod gehen, um das gemeinsame Glück Zeit und Raum zu entreißen. In einer kaum besuchten Londoner Kirche wollen sie ihre Verbindung in einer heimlichen Trauungszeremonie besiegeln, bevor sie sich gemeinsam das Leben nehmen. Doch am Ende liegt nur Gemma tot auf dem kalten Steinboden des Kirchenschiffs. Detective Inspector Mark Tartaglia und seine Kollegin Sam Donovan stehen vor einem Rätsel, bis sie die Botschaften finden, die „Tom“ dem Mädchen geschrieben hatte. Aus ihnen wird klar, wie er Gemma in eine tödliche Falle gelockt hat. Und Gemma ist nicht das einzige Opfer des unbekannten Verführers. Zuvor hatten bereits zwei andere Mädchen in Kirchen verm2eintlich Selbstmord begangen. Mark Tartaglia und Sam Donovan haben es mit einem eiskalten Serienkiller zu tun …

Note 2: Ah, ein Auftakt zu einer neuen Reihe … das ist für mich als Reihenjunkie natürlich ein gefundenes Fressen, das da auf meinem SUB schlummerte und dank einer Lesechallenge nun endlich zu Zug kommen durfte.
Es ist schon eine gruselige Vorstellung, dass es Menschen gibt, die andere Menschen zum Selbstmord überreden und später noch in den Spiegel schauen können! Nach dem ersten Todesfall, dem vermeintlichen Selbstmord der jungen Gemma Kramer, fängt DI Tartaglia, zusammen mit seinen Kollegen, an nach ähnlich gelagerten (Selbst)mordfällen zu recherchieren. Er stößt auf eine verstörende Serie, bei denen stets die Mädchen, nicht aber ihr sogenannter Partner in Crime sterben. Eine Jagd gegen die Zeit beginnt …
Elena Forbes hat mit ihrem Debutkrimi nicht wirklich Neues auf den Markt gebracht, aber sie schafft es, ohne blutige Gewaltszenen auszukommen, was mir sehr gut gefallen hat. Wenn die Story auch ein paar Längen aufweist, liest sich das Buch doch flüssig und hat mir die verschiedenen Charaktere wunderbar nähergebracht. Fazit: Ich werde diese Reihe auf jeden Fall weiterlesen.

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08. Das Gutshaus von Anne Jacobs (11/2017)

Franziska kann es nicht glauben: Endlich ist sie wieder in ihrer Heimat auf Gut Dranitz. In den Wirren des zweiten Weltkriegs musste sie das herrschaftliche Anwesen im Osten verlassen. Lange gab es keinen Weg zurück. Trotzdem ließ sie die Sehnsucht nicht mehr los. Nie konnte sie die glanzvollen Zeiten vor dem Krieg vergessen, ihre Träume und Wünsche von einem Leben an der Seite ihrer großen Liebe Walter Iversen. Alles schien möglich. Doch der Krieg trennte die Liebenden und machte ihre Träume zunichte. Aber Franziska gab die Hoffnung nie auf...

Note 4: Nachdem ich die Tuchvilla Trilogie verschlungen habe, freute ich mich doch sehr auf den Auftakt zu dieser hochgelobten Gutshaus-Saga. Das Buch fing auch recht vielversprechend an. Die Autorin machte mich als Leserinnen mit den verschiedenen Charakteren der Vergangenheit und der Gegenwart bekannt und vor allem die Landschaftsbeschreibungen machten direkt Lust auf mehr. Je weiter ich mich jedoch in das Buch hineinlas, umso zäher wurde die Geschichte. Auf manchmal direkt holprige Art versuchte sich Anne Jacobs an dem Spagat zwischen damals und heute und blieb dabei leider oft unglaubwürdig. Ich habe mich gegen Schluss etwas gequält und schließlich nur noch quergelesen. Es wird wohl für mich bei diesem ersten Band bleiben, Gutshaus hin oder her … schade.

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09. Der Junge im Pool von Stephen Dobyns (01/1999)

Ein Schüler treibt tot im Schwimmbecken der Bishop's Hill Academy, einem Internat für schwer erziehbare Jugendliche. Auf seinem Rücken krallt sich ein völlig verängstigtes Kätzchen fest. Handelt es sich um einen Unglücksfall, oder fiel Scott McKinnon einem Verbrechen zum Opfer? Diese Frage stellen sich die beiden Männer nicht, die vom Rande des Beckens die grausige Szene betrachten. Vielmehr entfernen sie sich leise lachend durch den tiefen Schnee, nicht ohne die Tür des Schwimmbads zuvor sorgfältig verschlossen zu haben.
Der Prolog des neuen Psychothrillers von Stephen Dobyns sorgt sofort für die Sorte Unbehaglichkeit, die zum Weiterlesen zwingt. Und obwohl die Eingangsszene die Entwicklung der Handlung zum Teil bereits vorwegnimmt, geht dabei nichts an Spannung verloren. Im Gegenteil! Zunächst wird also zurückgeblendet. Die Schicksale ganz unterschiedlicher Menschen werden langsam miteinander verwoben. Jim Hawthorne ist international renommierter Psychologe, der gerade die freigewordene Stellung des Rektors von Bishop's Hill antritt. Von schweren Schuldgefühlen für den Tod von Frau und Tochter geplagt, hatte sich Hawthorne gleichsam als Buße auf diese schwierige Stelle beworben. Da ist Frank LeBrun, ein psychopathischer Mörder, der die Schuld für seine Verbrechen ausschließlich in einer grauenvollen Kindheit sucht. Die Schülerin Jessica, die bereits als Stripperin gearbeitet hat. Und Detective Leo Flynn, der sich stur und akribisch an die Fersen eines Killers heftet.
Alles entwickelt sich ganz harmlos. Als jedoch deutlich wird, dass der neue Rektor alte Privilegien abschaffen und für eine neue Ordnung sorgen will, sieht er sich vielfältigen Schikanen ausgesetzt, die schließlich in Mord und einem ungemein spannenden Showdown auf dem tief verschneiten Schulgelände gipfeln.

Note 1: Für mich absolut genial, ich glaube aber, dass dieses Buch eines von denen ist, die man entweder liebt oder öde findet. Mit seiner Erstveröffentlichung im Jahr 1999 passt es wunderbar in die damalige Zeit der Empfehlungen Oprah Winfreys und ihrem „Book Club“. Es schien seinerzeit – zumindest in den USA – Mode gewesen zu sein, Bücher zu schreiben, die recht düster und deprimierend waren aber den Leser dennoch tief im Inneren berühren. Genau in diese Kategorie würde ich „Der Junge im Pool“ einordnen. Aber keine Sorge, liebe zukünftigen Leser und Leserinnen, es hat auch durchaus positive Züge. Stephen schafft es menschliche psychologische Abgründe aufzutun, die natürlich bedingt durch das harsche Wetter im Nordosten der USA noch extremer wirken. Fast hatte ich beim Lesen Jack Nicholson im Kopf, wie er bei tiefsten Schneeverwehungen wie besessen um das einsame Hotel streicht. Ich selbst konnte das Buch schwer aus der Hand legen, entwickelte es doch eine Eigendynamik, deren Endergebnis ich unbedingt auf den Grund kommen wollte. Von mir eine Leseempfehlung aber nicht für jedermann.

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10. Spur 24 von Wolfgang Kaes (11/2014)

31 Jahre war Ellen Rausch nicht mehr in Lärchtal, hatte als Journalistin Karriere gemacht – bis vor zwei Jahren der Absturz folgte. Sie greift nach dem letzten Strohhalm: einer Stelle als Lokalreporterin beim Eifel-Kurier. Statt Politskandale nun das örtliche Schützenfest. Doch dann eine amtliche Bekanntmachung: Eine seit langem verschollene Frau soll für tot erklärt werden. Eine Formalie. Aber kann in einem kleinen Ort wie Lärchtal einfach ein Mensch verschwinden? Ellen schaut genauer hin und deckt eine Geschichte auf, die in der beschaulichen Eifel wohl keiner vermutet hätte...

Note 1: Die Journalistin Ellen Rausch befindet sich nicht gerade auf der Höhe ihrer journalistischen Laufbahn. Doch sie sucht sich eine neue Chance in dem sich einem fast vergessenen Vorfall widmet: dem mysteriösen Verschwinden einer Frau. Je tiefer sie gräbt umso ungereimter wird der Fall, der den Behörden mittlerweile nur mehr einen kleinen Akteneintrag wert ist. Sie will nicht glauben, dass jemand so einfach verschwinden kann und beißt sich regelrecht fest in dieser Story. Doch je tiefer sie gräbt, umso schmutziger werden die Geheimnisse, die sie zu Tage fördert. Bald gefährdet sie nicht nur die Menschen um sich, sondern muss auch um ihr eigenes Wohlergehen bangen …
Dieses Buch erhielt ich mit vielen Vorschusslorbeeren und wurde definitiv nicht enttäuscht. Es ist sehr spannend zu lesen, wie Ellen diesen Fall Schicht und Schicht freilegt bis schließlich ein schreckliches Geheimnis zu Tage kommt. Mal wieder so ein Buch, das man nicht aus der Hand legen muss, würde ich es jederzeit weiterempfehlen.

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11. Das geheime Lächeln von Bettina Storks (03/2018)

Als die Journalistin Emilia Lukin bei einer Auktion das Gemälde einer jungen Frau entdeckt, meint sie in ihr eigenes Spiegelbild zu blicken. Kann es sich um ihre Großmutter Sophie handeln? Um deren extravagantes Künstlerleben im Paris der 1930er-Jahre ranken sich wilde Gerüchte, Emilias Mutter Pauline aber hüllt sich in Schweigen. Emilia lässt das traurige Lächeln auf dem Porträt nicht mehr los, und so folgt sie dessen Spuren in die Provence und nach Paris. Dabei gerät sie tief in die Geschichte einer leidenschaftlichen Frau, deren Leben auf geheimnisvolle Weise mit ihrem verknüpft ist.

Note 1: Wenn man den Klappentext liest, könnte man meinen, alles sei schon mal da gewesen, alles hätte man schon mal gehört. Dem möchte ich aber vehement widersprechen. Mit Emilia begegnete ich einer Frau, die nach einer persönlichen Lebenskrise auf der Suche nach ihrer eigenen Identität ist. Sie fühlt sich von ihrem Mann hintergangen und nutzt diese Chance nach der Entdeckung des im Klappentext beschriebenen Porträts, die Lücken in ihrem eigenen Leben zu schließen. Nie wurde die ganze Wahrheit offenbart in ihrer Familie. Und nicht nur Emilia litt ihr Leben lang darunter, sondern diese Unterschlagung führte auch zur Ausgrenzung ihrer Großmutter und zum Zusammenbruch ihrer eigenen Mutter Pauline.
Praktisch von der ersten Seite an findet man sich als Leser in die Geschichte eingebunden. Bettina Storks schafft es mir ein Gefühl zu geben, als fieberte ich direkt mit bei der Auktion das Porträt von Sophie, als litt ich mit Emilia und Vladi und als liebte ich mit Sophie und Jean-Pierre. Aber die Zeit drängt, denn Zeitzeugen sind dünn gesät. So reist Emilia also nach Frankreich, wo alles begann, endete um dann wieder zu beginnen. Vollkommen ohne Kitsch dafür mit einer wunderbaren Intensität erzählt die Autorin diese Geschichte. Sie verliert sich zuweilen in Beschreibungen, die mich wünschen ließen, selbst Jahre in der Provence verbracht zu haben.

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12. Roter Herbst in Chortitza von Tim Tichatzki (02/2018)

1919. Ein Bürgerkrieg fegt mit aller Gewalt über das zerfallende Zarenreich. Gefangen zwischen den Fronten, finden die beiden Freunde Willi und Maxim ein von Soldaten zurückgelassenes Maschinengewehr. Für Maxim ein Geschenk des Himmels, für Willi die größte Herausforderung seines Glaubens, denn als Sohn mennonitischer Siedler hat er gelernt, jede Form von Gewalt abzulehnen. Eine Zerreißprobe für die Freundschaft der beiden Jungs. Während Willis Familie in der aufkommenden Sowjetdiktatur ums nackte Überleben und um ihren Glauben kämpft, schlägt sich Maxim ausgerechnet auf die Seite des Regimes. Beide wissen nicht, ob sich ihre Wege je noch einmal kreuzen werden.

Note 1: Zweites Monatshighlight! Eine nicht einfache Geschichte ist dem frischgebackenen Autor Tim Tichatzki da in den Schoß gefallen. Umso mehr bewundere ich ihn dafür, dass er sich die Zeit genommen hat, diese nun auch uns Lesern und Leserinnen zur Verfügung zu stellen. Sie ist einfach so eindringlich, dass sie an das Licht der Öffentlichkeit gehört. Mit ihr erzählt Tim die Geschichte der Familie seiner Frau und ihren Vorfahren. Er wählt ein geschicktes Format um diese nicht einen Moment zu sachlich oder gar zu trocken wirken zu lassen. Dem jungen Willi, der in der Tat gelebt und geliebt hat, stellt er den fiktiven Freund Maxim zur Seite, der die andere Hälfte mit Leben erfüllt. Es ist faszinierend zu beobachten, wie sich die beiden Charaktere über einen Zeitraum von fast dreißig Jahren verändern. Während Willi – auch dank seiner Religionszugehörigkeit – doch eher an das Gute im Mensch glaubt und stets für eine gewaltfreie Lösung plädiert, wird aus Maxim über die Jahre eine wahre Tötungsmaschine. Die beschriebenen Grausamkeiten – auch weil sie ja leider auf wahren Tatsachen beruhen – sind oft schwer zu ertragen und das sage ich als Leserin, die diese in der Wärme ihres Wohnzimmers konsumierte. Man sagt ja, der Mensch wächst mit seinen Aufgaben, aber was diesen Familien abverlangt wurde, ist mit Worten fast nicht zu beschreiben. Ich lege dieses Buch jedem ans Herz, der sich für Geschichte interessiert und gegen ein Vergessen ist. Während ich diese Rezension schreibe, erleiden tausende von Menschen auf dieser Welt ein ähnliches Schicksal und ich möchte eine kleine Schweigeminute einlegen und mich mal wieder daran erinnern, wie gut es mir und den Meinen geht .

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13. Die Hexe von Norderney von Christian Hardinghaus (03/2018)

Ein rothaariges Mädchen wird tot im Watt von Norderney gefunden. Es ist Merle Onken, die seit zwei Tagen vermisst wird. Wie sich herausstellt, haben Mitschüler sie in einem verlassenen Bunker eingesperrt, um sie in einem bizarren Ritual auf eine Hexenprobe zu stellen.
Alle glauben, Merle habe sich danach selbst das Leben genommen, nur ihre Mutter Gesa ist sich sicher, dass jemand ihr Kind getötet hat. Sie bittet den Bremer Kripo-Kommissar Carsten Kummer um Hilfe. Kummer ist ihr Ex-Liebhaber, und als sie ihm gesteht, dass Merle ihr gemeinsames Kind war, reist er auf die Insel und beginnt, sich in die Arbeit der dortigen Ermittler einzumischen.
Als zwei weitere Teenager brutal ermordet werden, wird klar, dass ein Serienmörder am Werk ist. Und irgendwie deuten alle Spuren auf eine sagenumwobenen Gestalt aus der Inselvergangenheit hin: eine Hexe namens Dortje, die 1544 auf Norder neye Oog gelebt haben soll, könnte der Schlüssel zu allem sein.

Note 2: Nachdem ich diesen Monat schon das beeindruckende Werk „Ein Held in dunkler Zeit“ des gleichen Autors gelesen hatte, kam dieser kleine Lokalkrimi direkt auf leichten Füßen zu mir gehuscht. Wie schon genanntes Buch, durfte ich auch „Die Hexe von Norderney“ in einer autorenbegleiteten Leserunde genießen und muss sagen, die Story hat mir sehr gut gefallen. Auf außergewöhnliche Weise verknüpft Christian Hardinghaus die dunkle Vergangenheit des 16en Jahrhunderts mit der Gegenwart. Immer wieder kreuzen Frauen mit roten Haaren die Wege des Lesers bis man sich am Ende selbst die Frage stellen muss, ob es denn nun Hexen gibt oder nicht.
Der Autor stellt uns eine Reihe von Charakteren vor, die unterschiedlicher nicht sein könnten und mischt sie alle in einem großen Ermittlerpool einmal gut durch. Ich muss gestehen, dass ich bis zum Schluss auf dem Schlauch stand, als es um den wahren Täter ging. Zu Anfang dieser Rezension sprach ich von einem Krimi auf leichten Füßen, das Kopfkino, das dieser jedoch verursachte war nicht von schlechten Eltern! Auch die Mitglieder der Polizei waren vor den Hexenangriffen nicht gefeit, fielen in unerklärbare Ohnmachten und handelten zuweilen auf recht unorthodoxe Weise.
Durch seinen flüssigen Schreibstil führt Christian seine Leser mit Spannung in einen rasanten Endspurt, der in einer schlüssigen und überraschenden Aufklärung mündet. Er lässt im Epilog auf eine baldige Fortsetzung, diesmal mit weiblicher Begleitung, hoffen … ich bin gespannt und wäre gerne bei einer Fortsetzung mit von der Partie.

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14. Der Pakt der Flößer von Ralf H. Dorweiler (02/2017)

Wolfach im Schwarzwald, 1698: Der Flößersohn Jacob brennt darauf, die Welt zu entdecken. Als die Wolfacher mit einer gewaltigen Holzlieferung nach Amsterdam aufbrechen, ist auch er mit an Bord des riesigen Holländerfloßes. Ungezähmte Naturgewalten und skrupellose Widersacher machen die Fahrt zu einem gefährlichen Abenteuer. Doch auf Jacob wartet noch eine andere Herausforderung: die Liebe zur schönen Kaufmannstochter Isabella, die einem Händler aus Amsterdam versprochen ist…

Note 1: Vor einiger Zeit fiel mir dieses Buch des mir bisher unbekannten Autors Ralf H. Dorweiler in die Hände. Neugierig geworden war ich durch den Klappentext, in dem der Schwarzwald erwähnt wird, der gar nicht weit von mir entfernt liegt. „Ah, die Holländerflöße“, meinte mein Mann, als er das Buch zur Hand nahm. Ich hatte noch nie davon gehört und war neugierig geworden. Gleich von Anfang an zog mich das Buch in seinen Bann, denn der Autor hat einen so bildhaften und beschreibenden Schreibstil, dass man sich fast ins Ende des 17.Jahrhundert zurückversetzt fühlt. Er beschreibt nicht nur den Floßbau und den Handel der damaligen Zeit. Er zeichnet auch ein feinfühliges Bild der Menschen mit ihren Gedanken und Bestrebungen. Man meint den sauren Wein zu schmecken und den Gestank in den Straßen zu riechen. Interessant fand ich auch, wie die Menschen zu ihren Flüssen standen. Sie waren für sie lebensbringendes Wasser und zugleich Abwasserkanal, in den sie ungefiltert ihre Abfälle und ihren Unrat kippten.
Man merkt, dass der Autor exzellente Recherchearbeit geleistet hat. Hut ab und mehr davon!
ich lese: Die vergessene Heimat
ich höre: Traum vom Leben & Die Windsor Akte
Warteschleife: einige :shock: :lol:
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Re: Was habt Ihr im März gelesen?

Beitrag von engineerwife » 4. Apr 2018, 16:51

Ein bisschen Senf zu deinen Rezis ;)
Rinah75 hat geschrieben:
31. Mär 2018, 12:27

Veronika Peters: Was in zwei Koffer passt *****

wow, fünf Sterne? Ich bekam das mal auf einem Literaturabend vorgestellt und konnte gar nichts damit anfangen ...

Wolfgang Büscher: Ein Frühling in Jerusalem *****

Hört sich toll an!

Charles Lewinsky: Melnitz *****

Da freue ich mich drauf :)
ich lese: Die vergessene Heimat
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Re: Was habt Ihr im März gelesen?

Beitrag von engineerwife » 4. Apr 2018, 16:56

ruhrpottmaedchen hat geschrieben:
1. Apr 2018, 00:03

(57) 6. Lucy Clark - Das Haus, das in den Wellen verschwand (Highlight)
Note: 1
m.M. keine Ahnung was ich von dem Buch erwartet habe, aber mit Sicherheit nicht so ein spannendes, und das bis zum Ende hin, mit einem Schluss der selbst mich überraschte.

ist auf meiner Wunschliste gelandet

********************************************************
(58) 7. Matthew Thomas - Wir sind nicht wir
Note: 2
m.M. ein völlig unaufgeregtes Buch, keine sprachliche Finesse und trotzdem wollte ich wissen wie es weitergeht.

könnte mich interessieren
ich lese: Die vergessene Heimat
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Re: Was habt Ihr im März gelesen?

Beitrag von engineerwife » 4. Apr 2018, 17:00

leseleo hat geschrieben:
2. Apr 2018, 19:42

5. Ehrlich & Söhne: Bestattungen aller Art – Ewald Arentz – Uralt SuB (2011) – Note 1[/b][/color]

*Welch ein Schätzchen hat sich denn da all die Jahre erfolgreich in meinem SuB versteckt? Was für ein großartiges, skurriles und witziges Buch. Ich habe mich köstlich amüsiert. Hat sehr viel Spaß gemacht.

oh ja, meine Worte ... ich liebe dieses Buch :)

9.Kleine Feuer überall – Celeste Ng – eigenes – Note - 1


*Auch wenn nichts großes oder großartiges passiert in dem Roman, hat er mir sehr gut gefallen.

Dieses Buch lese ich nächste Woche und freue mich schon darauf. Mir hat ja schon das erste Buch dieser Autorin so gut gefallen.

15.Wenn Martha tanzt – Tom Saller – Note 3-4

*War nicht so ganz meins, was eindeutig am Schreibstil lag, der mir nicht wirklich gefallen hat. Teilweise fand ich es auch sehr langatmig und langweilig.

Wie schade, da hatte ich auch ein Auge drauf ...
ich lese: Die vergessene Heimat
ich höre: Traum vom Leben & Die Windsor Akte
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Re: Was habt Ihr im März gelesen?

Beitrag von Rinah75 » 4. Apr 2018, 19:01

engineerwife hat geschrieben:
4. Apr 2018, 16:51
Rinah75 hat geschrieben:
31. Mär 2018, 12:27

Veronika Peters: Was in zwei Koffer passt *****

wow, fünf Sterne? Ich bekam das mal auf einem Literaturabend vorgestellt und konnte gar nichts damit anfangen ...
Ja witzig, so ist das manchmal. Irgendwas hat das Buch bei mir angesprochen... bin ein bisschen ähnlich sozialisiert wie die Autorin und hab auch mal ein Jahr unter Nonnen gelebt. Vielleicht hat es damit zu tun. ;)

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Re: Was habt Ihr im März gelesen?

Beitrag von engineerwife » 5. Apr 2018, 15:08

Rinah75 hat geschrieben:
4. Apr 2018, 19:01
engineerwife hat geschrieben:
4. Apr 2018, 16:51
Rinah75 hat geschrieben:
31. Mär 2018, 12:27

Veronika Peters: Was in zwei Koffer passt *****

wow, fünf Sterne? Ich bekam das mal auf einem Literaturabend vorgestellt und konnte gar nichts damit anfangen ...
Ja witzig, so ist das manchmal. Irgendwas hat das Buch bei mir angesprochen... bin ein bisschen ähnlich sozialisiert wie die Autorin und hab auch mal ein Jahr unter Nonnen gelebt. Vielleicht hat es damit zu tun. ;)
oh, na klar, dann hast du da ja einen sehr persönlichen Bezug zu ... das war bestimmt interessant, oder? Wie kommt man denn auf so eine Idee? :shock:
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Re: Was habt Ihr im März gelesen?

Beitrag von engineerwife » 5. Apr 2018, 16:51

So, hier nun noch der versprochene Hörbuchteil :)

Ich habe gehört:

01. Der talentierte Mr. Ripley von Patricia Highsmith (1979)

Unbeschwerte Dolce Vita: Das ist das Leben, von dem Tom Ripley in seinem New Yorker Kellerloch träumt – und das sein Schulfreund Dickie Greenleaf führt. Dickies Vater, ein reicher Reeder, bittet Tom, nach Italien zu fahren und seinen ›verlorenen Sohn‹ nach Amerika zurückzuholen: ein Traumauftrag für einen armen Nobody wie Tom. Noch ahnt niemand, wie weit Ripley gehen wird, um für immer zu Dickies Welt zu gehören.

Note 1: Ich kenne diese Geschichte bereits in gedruckter und verfilmter Form und bin jedes Mal wieder begeistert. Patricia Highsmith hat eine wunderbare Art zu schreiben und der Sprecher Peter Franke, den man auch immer mal wieder im Fernsehen zu Gesicht bekommt, machte aus dieser Story mal wieder ein Hörvergnügen!
Ich liebe den Schreibstil der Autorin, denn sie schafft es immer wieder ihre Charaktere auf eine leise Art Verbrechen zu begehen und diese dabei so unschuldig aussehen zu lassen, dass niemand auch nur auf die Idee käme, etwas könne nicht stimmen. So ist es nun auch wieder in diesem Roman. Während man Tom Ripley immer mal wieder bei verschiedenen Vorkommnissen im Auge hat, kann man doch nicht den Finger darauflegen und er kommt wieder mit dem Schrecken davon. Sie hatte es einfach drauf, die Patricia, die leider bereits 1995 im Alter von 74 Jahren verstarb.

******************************

02. Die Vergessenen von Ellen Sandberg (12/2017)

Manolis Lefteris erhält 2013 den Auftrag, geheimnisvolle Akten in seinen Besitz zu bringen. Er ahnt nicht, dass er im Begriff ist, ein Verbrechen aufzudecken, das weit in der Vergangenheit liegt. Die Spur führt ihn zu Kathrin Mändler, die sich, als sie 1944 eine Stelle als Krankenschwester annimmt, zum ersten Mal in ihrem Leben nützlich fühlt. Als sie dem charismatischen Arzt Karl Landmann begegnet, merkt sie zu spät, worin seine Arbeit besteht und dass diese das Leben vieler Menschen bedroht – auch ihr eigenes.

Note 2: Die Autorin Ellen Sandberg, besser bekannt unter dem Namen Inge Löhnig, hat es mit diesem Buch prima verstanden eine spannende Mischung aus Krimi und Familiengeschichte zu kreieren. Nach dem recht zu Anfang geschehen Mord verschlägt es den Leser/Hörer recht schnell in zwei dunkle Kapitel der deutschen Vergangenheit, zum einen die deutsche Besatzung Griechenlands und zum anderen das Thema Euthanasie. Geschickt verwebt Frau Sandberg die Fäden und führt somit Manolis und Vera, die Nichte Kathrin Mändlers, zusammen, auch wenn diese zuerst gar nichts davon merkt. Sehr offen wird über die Gräueltaten in Griechenland und auch in Deutschland gesprochen aber alles in allem war mir das fast ein bisschen zu viel. Ich hätte mir gewünscht, dass sich die Autorin auf eines der beiden Ereignisse konzentriert hätte. Jedes für sich ist eine eigene Geschichte wert, so wirkt es fast ein bisschen „too much“. Dennoch hat mir das Buch gut gefallen, selbst die bekannte Schlüsselfigur Kommissar Dühnfort durfte hier einen kleinen Abstecher machen. Das ließ mich schmunzeln.

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03. Die russische Herzogin von Petra Durst-Benning (02/2011)

Nicht immer hält das Leben, was es verspricht. Das muss auch Zarentochter Olga erkennen, die sich aus Liebe für Stuttgart entschieden hat, obwohl für sie ein anderes Leben vorgesehen war. Ihre Ehe mit Kronprinz Karl von Württemberg bleibt kinderlos, der Hof in Stuttgart ist ihr lange Zeit fremd.
Als der Zar sie bittet, seine Nichte bei sich aufzunehmen, willigt Olga freudig ein. Doch das Mädchen ist schwierig, wild und unberechenbar. Olga setzt alles daran, aus Wera eine würdige Großfürstin und einen glücklichen Menschen zu machen. Beide Frauen müssen viele Träume begraben, aber ihre Freundschaft hilft ihnen, neue Wege zu gehen und dem Leben Glück abzutrotzen.

Note 3: Mhhh … also ganz so beeindruckt wie die ersten beiden Bände hat mich dieser letzte Teil der Zarentrilogie nicht aber ich musste einfach wissen, wie es weiter- und ausgeht mit dieser Familie. Also begab ich mich wieder auf die Spuren dieser beeindruckenden Familie, die mich diesmal direkt vor meine Haustür führten. Ich wohne im direkten Umkreis von Stuttgart und Ludwigsburg und die genannten Orte waren mir beim Hören doch sehr vertraut. Wie oft war ich schon im Schloss Ludwigsburg und auch die Villa Berg ist mir natürlich ein Begriff. Jeder in dieser Gegend kennt zudem z.B. auch das „Olgäle“, wie das Olgahospital zärtlich genannt wird und die Wilhelma, die nach König Wilhelm, dem Schwiegervater Olgas, benannt ist. Dieser Spurenwandel machte mir viel Vergnügen, lediglich die Geschichte an sich hätte ein wenig packender erzählt werden können. Sei’s drum, ich habe die Trilogie beendet und bereue nichts. Sie hat mich gut unterhalten und war für mir als Fan der Monarchie ein kleines Sahnestückchen.

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04. Die geheimen Schwestern von Anne Fortier (09/2014)

Was, wenn die Legende wahr wäre?
Diana Morgan ist vom Mythos der Amazonen fasziniert. Bei Grabungen in der Wüste stößt sie auf die Spur der ersten Königin der Amazonen, Myrina. Um ihre Kriegerinnen, einst von griechischen Kämpfern entführt, zu befreien, stürzte Myrina sich mitten in den berühmtesten Konflikt der Antike – den Trojanischen Krieg.
Nun macht sich Diana mit Nick Barran, dem undurchsichtigen Leiter der Grabung, auf die Suche nach dem legendären Schatz, den die Amazonen beim Fall von Troja retten konnten. Aber sie wird dabei ausspioniert und gejagt. Ohne zu wissen, ob sie Nick trauen kann, folgt Diana der Spur der Amazonen von der Ägäis über Deutschland bis an den Rand der Welt – eine Suche, die ihr Leben auf immer verändern wird.

Note 4 - 5: Wie kann man ein so interessantes Thema auf solch langweilige Art umsetzen? Hier wurden Chancen vertan dem Hörer die Legenden, die um die mysteriösen Amazonen ranken, näher zu bringen. Die Geschichte hüpft zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her, womit ich ja normalerweise kein Problem habe. Aber hier wechselte sich Langeweile mit mehr Langeweile ab, dass ich nach zwei Dritteln schließlich abbrach. Ich kam schon mit dem anderen Buch der Autorin – „Julia“ – nicht zurecht. Sollte sie sich zum Schreiben eines weiteren Buchs entschließen bin ich raus.

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05. Der Mann, der nicht mitspielt von Christof Weigold (02/2018)

Ermittlungen im Hollywood der 20er-Jahre – die Zeit der Stummfilme und der Prohibition, ein wahres Sündenbabel. Hardy Engel, deutscher Privatdetektiv, wird von der schönen und unberechenbaren Pepper Murphy beauftragt, das Starlet Virginia Rappe zu finden. Kurz darauf stirbt Virginia auf mysteriöse Weise, nachdem sie eine Party des beliebten Komikers »Fatty« Arbuckle besucht hat. Dieser wird beschuldigt, sie brutal misshandelt und tödlich verletzt zu haben. Ein Skandal, der ganz Hollywood in den Abgrund zu ziehen droht. Hardy Engel ermittelt hinter den Kulissen zweier widerstreitender Filmstudios und bringt dabei nicht nur sein eigenes Leben in Gefahr.

Note 2: Ah, wie ich es liebe in die goldenen Zwanziger Jahre einzutauchen … irgendwie habe ich da immer meine Großmutter im Sinn, die 1899 in Berlin geboren, das sorgt für ein schönes Gefühl in mir. Diesmal verlassen wir aber Deutschland und begeben uns aufs sündige Pflaster Hollywoods. Die Filmindustrie steht noch in den Anfängen und ich bin erstaunt, wie hoch der Anteil deutscher Einwanderer war, die es genau hier zu Ruhm, wenn auch nicht immer Ehre gebracht haben. So dann nun auch unser sympathischer Protagonist, Reinhard – genannt Hardy – Engel. Nachdem ihm seine eigene Schauspielerkarriere nur mäßigen Erfolg präsentiert, versucht er sein Glück im Aufstöbern von Personen, die wahrlich nicht immer gefunden werden wollen. Bevor Hardy sich versieht, steckt er mitten drin in den Skandalen Hollywoods, von denen der Fall „Fatty Arbuckle“ nicht der einzige bleiben soll.
Für die Story an sich hätte ich mir ein bisschen mehr Pepp gewünscht. Die knapp 16 Stunden Hörvergnügen zogen sich ein einigen Stellen ein bisschen wie Kaugummi, manche Passagen gingen vielleicht etwas zu sehr in die Tiefe. Aber hundertprozentig wett machte der begnadete Sprecher, Uve Teschner, dieses kleine Defizit. Er konnte eine unglaubliche Stimmenvielfalt aufbieten, die genau ins Hollywood der Zwanzigerjahre passte. Man bedenke, dass fast die gesamte Crew dort aus zusammengewürfelten Einwanderern verschiedener Länder kam. Gut gefallen hat mir unter anderem Mr. Karl Lämmle aus dem Schwabenland, der es sich nicht nehmen ließ, hin und wieder ein Gläschen Trollinger zu genießen. Bemerkenswert finde ich außerdem die Recherchearbeit, die der Autor Christof Weigold hier vollbracht hat. Er hat sie aufgespürt, die rauschenden Partys mit den wilden Drogenexzessen, was besonders die Hearst Presse dazu veranlasste Hollywood an den Pranger zu stellen. Die Kritik der Presse zeigte Wirkung, und die Filmstudios unterwarfen sich im Jahr nach dem spektakulären Prozess einer institutionalisierten freiwilligen Selbstkontrolle, die die Moral in Hollywood-Filmen überwachen sollte.
Nun bin ich sehr gespannt, wie es mit Hardy Engel weitergehen wird … wird er in Hollywood bleiben? Freue mich heute schon auf den nächsten Fall.

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06. See der Träume von Kim Edwards (08/2011)

Nachdem ihre Mutter bei einem Autounfall verletzt wird, begibt sich die Weltenbummlerin Lucy Jarrett zurück in ihre Heimat nach Amerika. Dort wird sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert und stößt auf Dokumente, die sie auf die Spur lange verschütteter Familiengeheimnisse bringen: Nach und nach erfährt Lucy mehr über eine vergessene Vorfahrin namens Rose – und schon bald erkennt sie, dass die Familiengeschichte umgeschrieben werden muss …

Note 3 - 4: Was soll ich sagen? Alles schon mal dagewesen. Frau geht auf Besuch nach vielen Jahren nach Hause, trifft Jugendfreund, zweifelt an ihrer jetzigen Beziehung, fragt sich was sie tun soll, gerät in Versuchung … als zweiten Handlungsstrang stößt sie auf alte Familiengeheimnisse, die es aufzuklären gibt … ohne zu viel zu verraten, trifft diese Beschreibung den Kern der Geschichte.
Das Hörbuch ist nicht schlecht, es plätschert ein bisschen dahin und hat auch ein recht schlüssiges Ende, nur vom Hocker hat es mich wahrlich nicht gerissen.
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Re: Was habt Ihr im März gelesen?

Beitrag von Rinah75 » 5. Apr 2018, 17:08

engineerwife hat geschrieben:
5. Apr 2018, 15:08
Rinah75 hat geschrieben:
4. Apr 2018, 19:01
Ja witzig, so ist das manchmal. Irgendwas hat das Buch bei mir angesprochen... bin ein bisschen ähnlich sozialisiert wie die Autorin und hab auch mal ein Jahr unter Nonnen gelebt. Vielleicht hat es damit zu tun. ;)
oh, na klar, dann hast du da ja einen sehr persönlichen Bezug zu ... das war bestimmt interessant, oder? Wie kommt man denn auf so eine Idee? :shock:
Das war ein soziales Praktikum in einer Einrichtung, die von Nonnen geleitet wurde, die da eben auch gelebt und gearbeitet haben. War also kein Kloster, aber dennoch recht speziell teilweise.

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Re: Was habt Ihr im März gelesen?

Beitrag von Kleine_Raupe » 9. Apr 2018, 13:55

Hier kommt meine Liste. Defintiv mein Monat der "Leben-mit-Kind-Bücher".


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1. Muttergefühle - Rike Drust; Note: 1 (Monatshighlight 1), SUB, vertauscht

Es ist riskant, eine perfekte Mutter sein zu wollen; noch riskanter ist allerdings der Versuch, keine perfekte Mutter zu sein - und dies auch noch zuzugeben. Rike Drust liebt ihren kleinen Sohn und ist doch manchmal erleichtert, wenn er weg ist. Sie kennt überwältigende Glücksgefühle, wenn er sie anlächelt, und sie kennt Langeweile, Einsamkeit und Verbitterung, wenn alle anderen zur Arbeit gehen, toll aussehen, frei über ihre Zeit verfügen. Muttergefühle sind so. Widersprüchlich, zu groß und zu vielfältig für jede Schublade, zu persönlich und elementar, um be- oder verurteilt zu werden. Doch zum Muttersein hat fast jeder etwas zu sagen, über die Köpfe der Mütter hinweg, die sich oft nicht trauen, offen über ihre Gefühle zu sprechen, weil sie den Hochglanzbildern nicht entsprechen. Rike Drust will mit ihrer "Gefühls-Gesamtausgabe" Frauen Mut machen, zu allen Aspekten des Mutterseins zu stehen und sich gegen Belehrungen oder Anfeindungen zu verwahren.

Fazit: Ein tolles Buch, welches wirklich sämtliche guten und weniger guten Gefühle, die man als Mutter so hat, beschreibt. Ich habe mich oft wiedererkannt und zum Teil Tränen gelacht. Sicher aber kein Buch für "Übermütter bzw. –väter", die würden die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.

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2. Mudbound - Hillary Jordan; Note: 2, WB

Mississippi, 1946: Laura McAllan ist ihrem Ehemann zuliebe aufs Land gezogen, der als Farmer einer Baumwollplantage Fuß fassen will. Doch ihr ist die Umgebung fremd, und auf Mudbound gibt es weder fließendes Wasser noch Strom. Unterstützung erhalten die McAllans durch die Jacksons, ihre afroamerikanischen Pächter. Die aufgeweckte Florence Jackson hilft Laura, wo sie nur kann. Aber auch wenn der Alltag sie an ihre Grenzen treibt und sie für gewöhnlich nicht auf den Mund gefallen ist, würde sie es nicht wagen, ihre Stimme zu erheben und Missstände anzumahnen. In diese angespannte Situation geraten zwei junge Kriegsheimkehrer: Florences Sohn Ronsel und Lauras Schwager Jamie. Deren Freundschaft wird zu einer Herausforderung für beide Familien, und so lassen Missgunst und Ausgrenzung die Stimmung bald kippen...

Fazit: Eigentlich ein tolles Buch, die Autorin hat die Charaktere super ausgearbeitet und die bedrückende Stimmung auf dieser Farm super eingefangen. Es hätte vielleicht die Bestnote bekommen, wenn ich es an einem Stück gelesen hätte. Aus Zeitmangel habe ich aber über einen Monat dafür gebraucht. Vielleicht ist das der Grund, dass es mich nicht total vom Hocker gerissen hat.

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3. Crocodile on the Sandbank - Elizabeth Peters; Note: keine, weil abgebrochen, eBook

Amelia Peabody, that indomitable product of the Victorian age, embarks on her debut Egyptian adventure armed with unshakable self-confidence, a journal to record her thoughts, and, of course, a sturdy umbrella. On her way to Cairo, Amelia rescues young Evelyn Barton-Forbes, who has been abandoned by her scoundrel lover. Together the two women sail up the Nile to an archeological site run by the Emerson brothers-the irascible but dashing Radcliffe and the amiable Walter. Soon their little party is increased by one-one mummy that is, and a singularly lively example of the species.
Strange visitations, suspicious accidents, and a botched kidnapping convince Amelia that there is a plot afoot to harm Evelyn. Now Amelia finds herself up against an unknown enemy-and perilous forces that threaten to make her first Egyptian trip also her last...

Fazit: War nicht wirklich schlecht, konnte mich aber einfach nicht fesseln.

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4. Bei uns läuft's kacka - Eva und Peter Imhof; Note: 1 (Monatshighlight 2), eBook

Als Eva und Peter Imhof noch keine Kinder hatten, war für sie die Elternwelt so klar wie ein Gebirgssee. Sie waren sich einig, dass ihre Kinder schon ganz früh friedlich durchschlafen würden, mit ordentlich gekämmtem Haar und blütenweißen Klamotten mit Mama und Papa am Tisch sitzen und brav alles essen würden. Es gäbe kein Rumgerenne, Gebrüll oder sonstige Zickereien. Nach der Geburt ihrer Zwillingstöchter stellte sich jedoch schnell heraus, dass diese Vorstellung selbstverständlich ins Reich der Fantasie gehört. Denn wie fast alle frisch gebackenen Eltern fragten sich auch Eva und Peter schon sehr bald, wie sie die nächsten Jahre ohne Nervenzusammenbruch überstehen sollten. Kaum Schlaf, mindestens zwei kindliche Wutanfälle pro Tag, das Essen landet eher auf dem Boden als im Mund - all die schönen Vorstellungen vom perfekten Familienleben halten der Realität nicht stand. Und die Imhofs gehen den mutigen Weg, indem sie irgendwann alle guten Ratschläge ignorieren, ihren Humor wiederentdecken und einfach dazu stehen, dass eben nicht alles so läuft wie im Bilderbuch. Da darf es statt selbst gekochtem Bio-Babybrei eher Spaghetti Bolo aus dem Gläschen sein und sie müssen auch akzeptieren, dass durch das ganze elterliche Gefluche das erste Wort der Zwillinge "Fuck" ist. Humorvoll und authentisch erzählen Eva und Peter Imhof von ihrem Dasein als Eltern und wie sie ihren eigenen Weg gefunden haben, nachdem sie sich von überzogenen Erwartungen und realitätsfernen Ratgebern freigemacht haben.

Fazit: Tolles Buch! Eva und Peter Imhof nehmen kein Blatt vor den Mund, auf mich wirkte das sehr authentisch und hat mich vor allem bestens unterhalten, ich habe Tränen gelacht und mich in manchen Situationen wiedererkannt. Definitv kein Buch für Übermütter bzw. –väter!

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5. Chef, ich bin dann mal Windeln wechseln - Mats Federberg; Note: 2, eBook

"Unsere zweijährige Tochter zählt - wie die meisten Kleinkinder - zur Gattung der nachtaktiven Nervennager. Zum Glück habe ich Ohrenstöpsel und tagsüber bin ich sowieso im Büro. Und meine Frau... die macht das schon. So schwer wird's ja auch wieder nicht sein.
Doch dann ist Baby Nummer 2 auf dem Weg und es gibt Komplikationen: Meine Frau muss das Bett hüten. Auf unbestimmte Zeit. Plötzlich bin ich quasi alleinerziehend. Und zwar rund um die Uhr."
Mats Federberg gibt einen humorvollen Einblick in die Abgründe und Risiken des Elterndaseins aus der Perspektive eines Vaters. Umwerfend komisch, voller abgründiger Pointen und unerhörter Begebenheiten. Mit bissigem Humor und großer Verve rechnet er mit den Illusionen des Vaterdaseins ab - ebenso wie mit Erziehungsratgebern und allen anderen, die es stets besser wissen. Zugleich ist das Buch eine Liebeserklärung an die größte Herausforderung seines Lebens: seine Tochter.

Fazit: Kann mit dem Buch von Eva und Peter Imhof nicht mithalten, außerdem sind die Kapitel sehr kurz. Die Ereignisse waren mir manchmal zu übertrieben geschildert, das soll sicher komisch sein, für mich war es das nicht. Amüsiert habe ich mich trotzdem zwischendurch.

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6. Ich glaube, der Fliesenleger ist tot! - Julia Karnick; Note: 1 (Monatshighlight 3), eBook

"Ist es nicht ärgerlich, wie viel Geld man verschleudert, wenn man lebenslang Miete zahlt?" Wer diese Frage stellt, steht schon mit einem Bein in der Baugrube - oder zumindest im Notariat. Egal ob man neu, aus-, an- oder umbaut, eines kommt sicher auf die Bauherren zu: eine Menge. BRIGITTE-Kolumnistin Julia Karnick hat das alles hinter sich und weiß, wie man eine drohende Kostenexplosion bewältigt, sich das Leben ohne Keller schönredet, abgetauchte Handwerker aufspürt, einen Jahrhundertwinter und zwei Wasserschäden übersteht.

Fazit: Ich war beim Lesen zum Teil wirklich sprachlos! Oh mein Gott, was kann beim Hausbau alles schiefgehen?! Da bin ich froh, dass wir nur ein Haus gekauft haben. Wobei, wer weiß, was da noch auf uns zukommt... Jedenfalls hat mich dieses Buch bestens unterhalten! Julia Karnick kann definitv schreiben, selbst langweilige Details hat sie ansprechend geschildert. Empfehlung für alle, die sich für Hausbau usw. interessieren.

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7. Mamaaa, Popooo abputzen! - Henriette Frädrich u.a.; Note: 3, eBook

Eine Mama zu sein, ist großartig. Und doch bringt uns nichts mehr an den Rand der Verzweiflung. Jeden Tag plagen sie uns, die Sorgen, Ängste und Zweifel. Wir sind hin und her gerissen zwischen all den verschiedenen Modellen und Optionen (Stillen oder nicht Stillen? Kita oder Heimbetreuung? Hausfrau oder Karriere? Ökofood oder Supermarkt?) - und nie haben wir das Gefühl, dass es gut ist, wie es ist.
Die Autorinnen Christine Frank, Andrea Büscher und Henriette Frädrich - drei völlig unterschiedliche Mütter mit unterschiedlichen Jobs und Familienstrukturen - haben sich getraut, in diesem Buch mal Tacheles zu reden. Nicht immer nett. Manchmal auch ganz schön böse. Aber immer ganz ehrlich.

Fazit: Man merkt, dass diese Frauen ursprünglich keine Autorinnen sind. Zum Teil war es witzig, zum Teil aber auch etwas vulgär und redundant. Wer ein witziges Buch zum Thema sucht, dem lege ich "Muttergefühle: Gesamtausgabe" oder "Bei uns läuft's kacka" ans Herz.

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