Was habt ihr im "MÄRZ 2019" gelesen?

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ruhrpottmaedchen
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Re: Was habt ihr im "MÄRZ 2019" gelesen?

Beitrag von ruhrpottmaedchen » 3. Apr 2019, 21:26

leseleo hat geschrieben:
3. Apr 2019, 19:33



1.Mord in Weener – Susanne Ptak – LK – Note 3

die mag ich so gar nicht lesen.





3.Das Modehaus – Julia Kröhn – eigenes LK Buch – abgebrochen



liegt noch hier und wartet auf mich



[5.Verlust und Aufbruch: Die Geschichte der Wolkenraths (Teil 5)(2018) – Elke Vesper – SuB – Note 3[/b]


liegen noch alle hier...Frau kommt ja zu nix :-)


[9.Jahre aus Seide – Ulrike Renk – LK – Note 2


mir geht's da wie dir, ganz nett, aber letztlich immer der selbe Sermon. Kennt man eins kennt man alle. So langsam mag ich auch nichts mehr über das Thema lesen.

😉
mich findet ihr überall dort wo es Bücher gibt
https://www.buechertreff.de/user/29663-ruhrpottmaedchen/#library

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dieleistens
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Re: Was habt ihr im "MÄRZ 2019" gelesen?

Beitrag von dieleistens » 4. Apr 2019, 10:41

Hier kommt dann auch endlich meine kleine bescheidene Auswahl.....ich hatte einen tollen Lesemonat mit sehr sehr spannenden Büchern....

Ich habe gelesen:

01. Die Ärztin (2) von Helene Sommerfeld (11/2018)
München, 1890: Die junge Ärztin Ricarda führt mit Brauereierbe Georg und Tochter Henny fern der Berliner Heimat ein beschauliches Leben. Mit der Eröffnung einer eigenen Praxis scheint sich ihr größter Traum zu erfüllen. Doch kaum jemand nimmt die erste Ärztin der Stadt ernst. Als eine Diphteriewelle München erfasst und der «Würgeengel» Hunderte von Kinderleben fordert, läuft Ricarda gegen Mauern. Denn ihre männlichen Kollegen halten das vielversprechende neue Heilmittel Emil von Behrings für Humbug. Die Ärztin ist entschlossen, für ihre Überzeugung und ihre Patienten zu kämpfen. Bis ein Geheimnis aus ihrer Vergangenheit Ricarda alles zu nehmen droht, was ihr am Herzen liegt. Ein Geheimnis, dessen dunkle Kraft auch die nächste Generation bestimmen wird.

Note 1: Mein erstes Monatshighlight! Genau wie den ersten Teil um das Leben und Wirken der Ärztin Ricarda Thomasius habe ich den zweiten Teil nicht aus der Hand legen können. Die Figuren wachsen einem einfach ganz schnell ans Herz und auch mit Ricardas Tochter fiebert man wieder mit, wie sie ihren nicht einfachen Weg als weibliche Ärztin Anfang des vergangenen Jahrhunderts geht. Immer wieder wird einem vor Augen geführt, dass es vor gerade mal 100 Jahren eben nicht selbstverständlich war, dass eine Frau diesen Beruf ergreift. Ricarda tut mir aber auch immer wieder leid, weil ich finde, dass ihr Ehemann Siegfried seinen beruflichen Werdegang mehr als egoistisch durchzieht, u. ich nicht wirklich begreife, warum Ricarda das alles so mitmacht.
Auch der zweite Teil endet genau wie der erste mit einem absoluten Cliffhanger, so dass man sich schon jetzt auf den im August erscheinenden dritten Teil freut!
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02. Gut Greifenau (1) von Hanna Caspian (11/2018)

Downton Abbey in Hinterpommern von 1913 bis 1919 - Der erste Teil der großen Familien-Saga über eine Grafen-Familie zwischen Tradition und wahrer Liebe am Vorabend des 1. Weltkriegs
Mai 1913: Konstantin, ältester Grafensohn und Erbe von Gut Greifenau, wagt das Unerhörte: Er verliebt sich in eine Bürgerliche, schlimmer noch – in die Dorflehrerin Rebecca Kurscheidt, eine überzeugte Sozialdemokratin. Die beiden trennen Welten: nicht nur der Standesunterschied, sondern auch die Weltanschauung. Für Katharina dagegen, die jüngste Tochter, plant die Grafenmutter eine Traumhochzeit mit einem Neffen des deutschen Kaisers – obwohl bald klar ist, welch ein Scheusal sich hinter der aristokratischen Fassade verbirgt. Aber auch ihr Herz ist anderweitig vergeben.
Beide Grafenkinder spielen ein Versteckspiel mit ihren Eltern und der Gesellschaft. So gut sie ihre heimlichen Liebschaften auch verbergen, steuern doch beide unweigerlich auf eine Katastrophe zu …

Note 1:Mein zweites Monatshighlight! Bücher, die in den ersten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts spielen, sind momentan einfach mein Ding! Und immer wieder wird mir beim Lesen klar, wie gut es ist, dass wir (gerade als Frauen) im Hier und Heute leben und nicht vor 100 Jahren. Auch die Geschichte rund um die Adelsfamilie von Auwitz-Aarhayn in Hinterpommern führt einem das sehr genau vor Augen! Wie die Mutter Gräfin Feodora einzig und allein daran interessiert ist, dass ihre Kinder Ehepartner finden, die dem Ansehen der Familie dienen, u. deren Lebensglück dabei völlig ignoriert, hat mich zutiefst schockiert. Wie sie ihre Tochter schon in jungen Jahren, gerade mal ein Teenager geworden, bereits lieblos verschachert wie eine Ware, fand ich unfassbar. Dass man nebenher auch immer wieder Kleinigkeiten über die eigene deutsche Geschichte erfährt, macht das Buch trotz aller Trivialität überaus interessant. Auch hier habe ich mich sehr auf die Fortsetzung im zweiten Teil gefreut, den ich zeitnah lesen werde.
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03. Sister, sister von Sue Fortin (01/2019)
Eines wird Clare nie vergessen: den Tag, an dem ihr Vater ihre kleine Schwester Alice nach Amerika entführte. Nach zwanzig Jahren Ungewissheit kommt endlich ein Brief: Alice will ihre Familie wiedersehen. Überglücklich schließen sie die verloren Geglaubte in ihre Arme. Aber bald fallen Clare seltsame Dinge auf: Wieso trifft Alice heimlich Clares Chef? Was sucht sie nachts im Atelier von Clares Mann? Niemand nimmt ihre Bedenken ernst. Sie entdeckt, dass Alice ihre Kleider trägt – doch Alice behauptet, sie sei paranoid. Wer lügt, und wer sagt die Wahrheit? Eine von beiden spielt ein böses Spiel. Und jeder muss selbst entscheiden, wem er glaubt.

Note 2: Dieses Buch war mal etwas Anderes als mein hauptsächliches momentanes Beuteschema, trotzdem bot es kurzweilige Lesestunden! Ein sehr spannender Thriller um die Familie von Clare, einer jungen Frau, deren Schwester in ihrer Kindheit vom eigenen Vater entführt wurde, lässt wahrscheinlich niemanden so schnell kalt! Einen Punkt Abzug gibt es, weil ich irgendwie nicht so richtig nah an die Personen ran gekommen bin, ich kann nicht 100% sagen, woran das lag.
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04. Rheinblick von Brigitte Glaser (02/2019)
Deutschland, im November 1972: Niemand kennt das Bonner Polittheater besser als Hilde Kessel, legendäre Wirtin des Rheinblicks. Bei ihr treffen sich Hinterbänkler und Minister, Sekretärinnen und Taxifahrer. Als der Koalitionspoker nach der Bundestagswahl härter wird, wird Hilde in das politische Ränkespiel verwickelt. Verrat ist die gültige Währung.
Gleichzeitig kämpft in der Abgeschiedenheit einer Klinik auf dem Venusberg die junge Logopädin Sonja Engel mit Willy Brandt um seine Stimme, die ihm noch in der Wahlnacht versagte. Doch auch sie gerät unter Druck. Beide Frauen sind erpressbar. Für Hilde steht ihre Existenz auf dem Spiel, Sonja will ihre kleine Schwester beschützen. Wie werden sie sich entscheiden?
Note 2: Da ich ein politisch sehr interessierter und auch aktiver Mensch bin, war diese Neuerscheinung für mich ein Muss, die ich mit Sicherheit auch zeitnah gelesen hätte, wenn ich sie nicht bei Vorablesen gewonnen hätte, dass dies nun der Fall war, freute mich natürlich besonders.
Das Buch spielt in meiner frühsten Kindheit, deshalb habe ich selber an die politischen Ereignissen keine Erinnerungen, sondern muss mich an Erzählungen von Zeitzeugen und Geschichtsbücher halten. Dass Willy Brandt ein polarisierender, charismatischer Politiker war, weiß ich auch aus Berichten meiner Mutter, die seinen Werdegang immer intensiv verfolgte, obwohl sie kein SPD Anhänger ist. Hier erfährt man aber nochmal einige sehr private Details aus der Vita von Brandt. Man ist hautnah dran an der großen Politik damals noch in Bonn, und zwar dadurch, dass eine der Protagonistinnen Brandts behandelnde Logopädin ist, nachdem dieser sofort im Anschluss an seinen großen Wahlsieg 1972 durch Stress, Überanstrengung im Wahlkampf, was auch immer kurzfristig seine Stimme verloren hatte. Die Handlung im Krankenhaus, wo Brandt sich aufhält und operiert wird, bildet den einen Erzählstrang. Der zweite rankt sich rund um Hilde Kessel, die Wirtin einer Kneipe nahe des deutschen Bundestages, die fast ausschließlich von Politikern und Journalisten frequentiert wird. Dort landen alle Geschichten, Gerüchte etc aus dem politischen Alltag. Hilde ist von alldem Zeuge, aber für ihre Verschwiegenheit bekannt. Als sie davon einmal kurz abweicht, droht ihr dies zum Verhängnis zu werden.
Wirklich ein interessanter Roman, den ich sehr gemocht habe, auch wenn er an der einen oder anderen Stelle gewisse Längen aufweist, deshalb ein Punkt Abzug zur Höchstnote.
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05. Zeit des Mutes von Christiane Lind (11/2018)
Deutschland 1913: Die schüchterne Emma wird von ihrer Familie zu Verwandten nach England geschickt, um einen Skandal zu vermeiden. Auf Hazelwell Manor taucht Emma in eine neue, ihr fremde Welt und verliebt sich unglücklich in Percival, den jungen Lord. Ihre Liebe scheint aussichtslos, bis sie Zeugin eines tragischen Unglücks wird. Nun hat sie Percival in der Hand und zwingt ihn zur Ehe.
Auch dem jungen Dienstmädchen Lucy fällt es schwer, sich an all die Regeln in Hazelwell Manor zu halten. Doch sie braucht diese Arbeit, um für ihre Familie zu sorgen. Nach dem schicksalhaften Unglück muss Lucy das Herrenhaus und ihr altes Leben verlassen. In London ist sie verloren, bis sie auf die Suffragetten, die Kämpferinnen für das Frauenwahlrecht, trifft.
Auch Emma ist mit ihrem Ehemann, der sie verachtet, nach London gezogen. Als sie Lucy wiedersieht, muss Emma sich entscheiden: Findet sie den Mut, die Wahrheit einzugestehen und ein eigenes Leben zu beginnen?

Note 2: Wieder ein Buch aus meiner Lieblingslesezeit.......und auch das hat mir gut gefallen, wenn auch nicht so gut wie Die Ärztin und Gut Greifenau. Wirklich interessant zu lesen, wie sich die Generation unserer Groß- und Urgroßmütter noch dafür stark machen musste, ja sogar unter Einsatz ihres eigenen Lebens, dass wir ein Grundrecht, nämlich die Möglichkeit an politischen Wahlen teilzunehmen, wahrnehmen durften. Unfassbar auch, wie selbst die eigenen Ehemänner ein Interesse daran hatten, dies zu verhindern. Obwohl es eine spannende Geschichte war, die ich schnell gelesen habe, war es doch alles in allem ein bisschen trivial, und die Figuren nicht ganz so authentisch wie in anderen Büchern. Trotzdem eine klare Leseempfehlung!
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06. Stieg Larssons Erbe von Jan Stocklassa (11/2018)
Am 28. Februar 1986 wird der schwedische Premierminister Olof Palme in Stockholm auf offener Straße erschossen. Der künftige Autor der Millennium-Trilogie, Stieg Larsson, zu diesem Zeitpunkt noch Illustrator bei der antifaschistischen Zeitung Expo, beginnt intensive Recherchen zu dem Attentat aufzunehmen, das bis heute unaufgeklärt ist. Seine Ermittlungen setzt er über Jahre hinweg fort – bis zu seinem frühen Tod im Jahr 2004. Erst 2014 stößt der Journalist und Dokumentarfilmer Jan Stocklassa auf das persönliche Archiv von Larsson. Er erhält Zugang zu dem Nachlass und entdeckt in zwanzig Pappkartons die privaten Ermittlungen Larssons zum Mordfall Olof Palme. In seinem Buch erzählt Stocklassa die bislang unbekannten Recherchen des Bestsellerautors als eine faszinierende True-Crime- Story.

keine Note, da Abbruch Hier bin ich einfach nicht in die Geschichte reingekommen, mittlerweile breche ich dann ziemlich schnell ab, weil die Bücher, die ich parallel lese, einfach zu spannend und verlockend sind. Ich denke mal, dass es hier daran lag, dass meine Erwartungshaltung aufgrund meiner großen Begeisterung für die Millenium Triologie einfach zu hoch war.
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07.Die Frau im Labyrinth von Caroline Llewellyn (07/2000)
Alison Jordan steht vor der schwierigsten Aufgabe ihres Lebens: Sie muß ihren seit langem vermißten Vater, den berühmten Architekten und Archäologen Hugo Raphael, finden und vor einer tödlichen Gefahr warnen. Gemeinsam mit ihrem Halbbruder Jay reist sie nach Sizilien, nach Castell'alto, dem Dorf, das Gott vergessen hat. Ein Ziel, so abgelegen, daß es nicht einmal auf den Landkarten zu finden ist. Hier besitzt Hugo ein altes Kastell. Hier hoffen sie, ihn zu finden. Doch Castell'alto ist kein Ort für Fremde, wie sie schon bald erfahren. Und es birgt ein Geheimnis - ein Geheimnis, das für Alisons Zukunft entscheidend ist.

keine Note, da AbbruchMein zweiter Abbruch in diesem Monat, auch hier kam ich einfach nicht in die Geschichte rein, der Schreibstil gefiel mir nicht, irgendwie alles in allem nicht nicht mein Ding! Schade, hatte mir mehr davon erhofft. Vllt einfach das richtige Buch zur falschen Zeit?

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engineerwife
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Re: Was habt ihr im "MÄRZ 2019" gelesen?

Beitrag von engineerwife » 4. Apr 2019, 10:48

ruhrpottmaedchen hat geschrieben:
1. Apr 2019, 14:35
Ich hatte einen merkwürdigen Monat. Nicht ein Buch, welches mich so richtig gepackt hat. Was aber auch daran gelegen haben kann, dass ich einfach den Kopf nicht frei hatte und mir ständig andere Dinge durch den Kopf spukten. Von daher wenig Konzentration. Bei den Hörbüchern bin ich stellenweise eingeschlafen und musste mir dann die CD noch einmal anhören um festzustellen, dass ich nichts wichtiges verpasst habe :-)
Ja, du ... manchmal hat man solche Phasen, sehr unbefriedigend ist das ... hoffe, dein Kopf ist inzwischen wieder durchgepustet und frei für neue Buchabenteuer ;) :)
ich lese: Wenn's am schönsten ist
ich höre: Traum vom Leben & Senfblütensaga (2)
Warteschleife: einige :shock: :lol:
Mein SUB:https://www.lovelybooks.de/bibliothek/engineerwife/1663702920/

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Re: Was habt ihr im "MÄRZ 2019" gelesen?

Beitrag von Kleine_Raupe » 11. Apr 2019, 15:12

Hier kommt meine Liste. Ich hatte dank Lovelybooks und vorablesen einen super Monat!

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1. Rückwärtswalzer - Vea Kaiser; Note: 1 (Monatshighlight 1), bei vl gewonnen, wird behalten

In "Rückwärtswalzer" von Vea Kaiser begleiten wir das Leben der Familie Prischinger. Zur Familie gehören in erster Linie die Geschwister Sepp, Mirl, Wetti, Hedi und Nenerl, sowie Hedis Mann Willi und Sepps Sohn Lorenz. Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Sichtweisen. In der Gegenwart begleiten wir Lorenz, einen erfolglosen Schauspieler, der gerade in einer Drittel-Life-Crisis steckt. Sowohl finanziell als auch beziehungstechnisch könnte es ihm besser gehen. Er versucht, sich von seiner Familie Geld zu leihen. Als der Versuch scheitert, quartiert er sich kurzerhand bei seinen Tanten ein. Die Erzählstränge, die in der Vergangenheit spielen, werden aus der Perspektive der übrigen Figuren geschildert. Sie reichen vom Jahr 1953 bis in die 2000er Jahre.
Die Geschwister mussten in ihrer Kindheit einen schweren Verlust verkraften und wir erleben nun, wie unterschiedlich alle damit umgehen. Dabei werden die Ereignisse jedoch nicht chronologisch geschildert, der Leser erfährt erst relativ spät, was damals wirklich geschah.
Parallel dazu begleiten wir Lorenz und seine drei Tanten auf einem Roadtrip nach Montenegro. Leider hat nämlich Onkel Willi das Zeitliche gesegnet und er wollte immer in Montenegro begraben werden. Für eine offizielle Überführung fehlt das Geld, also beschließen die Tanten kurzerhand, Onkel Willi zunächst tiefzugefrieren, um dann mit ihm im Auto die Reise anzutreten. Lorenz ist alles andere als begeistert, macht aber schließlich mit.
So verrückt, wie sich das alles anhört, ist das Buch tatsächlich auch. Ich finde es außerdem total witzig, originell, charmant - tatsächlich einzigartig und großartig. Vea Kaiser hat so besondere, einzigartige Charaktere geschaffen, die man einfach alle ins Herz schließt. Ich kenne nur wenige Bücher, bei denen das so intensiv der Fall ist. Hinzu kommt, dass das Buch einen ganz besonderen wienerischen Charme versprüht, durch die besonderen Ausdrücke und Redewendungen und die Beschreibungen von Wien und Umgebung. Das hat mir ebenfalls richtig gut gefallen. Ich habe mich wirklich auf keiner Seite gelangweilt und war sehr traurig, als ich die Figuren am Ende verlassen musste. Ich werde mir schnellstmöglich die anderen Bücher der Autorin besorgen!

Fazit: Ein wunderbares, originelles Buch mit viel Witz und Herz und einzigartigen Figuren, dabei noch recht anspruchsvoll. Tolle Unterhaltung, sollte man unbedingt lesen!

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2. Dunkelglühen - Sarah Scheumer; Note: 1(Monatshighlight 2), bei LB gewonnen, wird behalten

Die schlimmsten Befürchtungen der Menschheit werden wahr: Ein Asteroid wird bald die Erde treffen und sie voraussichtlich zerstören. Seit Jahren herrscht Ausnahmezustand auf der Erde und nur für wenige Menschen kann es Rettung geben: ein großes Raumschiff, dass 300.000 Menschen aufnehmen kann und mit ihnen zu einer langen Reise ins All aufbrechen wird, auf der Suche nach einem bewohnbaren Planeten. Um an Bord dieses Schiffes zu gelangen, benötigt man einen implantierten Chip. Für Maya und ihre Schwester Lia scheint es keine Hoffnung zu geben, aber dann geschieht das Unmögliche: sie ergattern einen der begehrten Chips und mit Hilfe eines jungen Mannes namens Jordan gelangen sie tatsächlich an Bord des Raumschiffes. Da Maya den Chip aber nicht auf legale Weise bekommen hat, geht es auf dem Raumschiff weiter mit den Problemen. Maya gelingt es jedoch, einen Ausbildungsplatz zu bekommen und Freundschaften zu schließen. Aber nicht alle an Bord sind ihr wohlgesinnt. Außerdem taucht plötzlich dieses andere Raumschiff auf und niemand weiß, welches Ziel die Besatzung verfolgt. Und plötzlich ist Jordan spurlos verschwunden...
Dieses Buch hat mich von der ersten Seite gepackt! Meistens benötige ich einige Seiten, um in ein Buch reinzukommen, hier war ich jedoch gleich mitten im Geschehen und begeistert davon, mit welcher Spannung die Autorin das Buch beginnen lässt. Und sie schafft es tatsächlich, diese Spannung bis zum Schluss aufrechtzuerhalten. Es gab immer wieder Szenen, bei denen ich mir fast die Fingernägel abgekaut hätte vor Spannung. Begeistert war ich auch davon, mit welcher Liebe zum Detail die Autorin das Raumschiff und das Leben darauf schildert. Ich bin mir sicher, dass da bei keinem SciFi-Fan Wünsche offen bleiben. Man merkt, dass die Autorin hier viel Arbeit und Planung reingesteckt hat. Und es hat sich gelohnt, vor meinen Augen ist dieses Raumschiff und die Menschen darauf zum Leben erwacht. Noch ein ganz besonderes Lob gibt es für die Charaktere, die sind wirklich toll gezeichnet, ich bin ihnen gerne auf das Starship gefolgt. Auch die zarte Liebesgeschichte war keineswegs störend, sondern passte perfekt zum Buch.

Fazit: Ich kann kaum glauben, dass dies der Debütroman von Sarah Scheumer ist, sie schreibt total versiert! Man kann spüren, wie viel Herzblut der Autorin in dieses Buch geflossen ist, sie erweckt das Raumschiff und die Menschen darauf zum Leben und liefert eine spannende, gut durchdachte Geschichte! Ich möchte dieses Buch allen ans Herz legen, die sich für Science Fiction und Dystopien interessieren, aber allen anderen eigentlich auch! Zum Glück soll schon im Juni der zweite Band der Trilogie erscheinen, dennoch finde ich die Wartezeit viel zu lang! Fünf wohlverdiente Sterne von mir, ich freue mich sehr auf das nächste Buch!

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3. Ruf der Wölfe - Robert Hadeck; Note: 1-2, bei LB gewonnen, vertauscht

Jan ist ein Teenager, der in einer Kleinstadt lebt. Als er für die Schnitzeljagd seiner Schwester Süßigkeiten verstecken soll, trifft er abends im Wald auf einen Wolf. Die Nachricht verbreitet sich in der kleinen Stadt wie ein Lauffeuer, Jan ist am nächsten Tag der Star in der Schule, er wird sogar von Reportern interviewt. Es zeigt sich jedoch schnell, dass viele Bewohner der Stadt Angst vor dem Wolf haben oder keine Ahnung von Wölfen haben. Jans Mitschülerin Clara dagegen ist Mitglied bei PETA, kennt sich mit Wölfen aus und kann Jan davon überzeugen, dass diese Tiere geschützt werden müssen. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit und gegen die Jäger, die den Wolf abschießen wollen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn ich nicht zur Zielgruppe (10-12 Jahre) gehöre. Die Charaktere sind sympathisch und lebensecht, Kinder werden sich sicherlich mit ihnen identifizieren können. Die Geschichte ist spannend und gut geschrieben, man bangt um Jan und den Wolf. Ich finde Bücher, in denen es um Umwelt-, Natur- und Artenschutz geht besonders für Kinder und Jugendliche wichtig. Wir müssen unseren Kindern klarmachen, dass wir nur diesen einen Planeten haben und dass der Schutz von Tieren zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der Erde gehört. In erster Linie müssen das natürlich Eltern und Schule übernehmen, aber Bücher können dies auch sehr gut vermitteln. Es sollte mehr Bücher dieser Art geben. Im Buch gibt es im Anschluss an die Geschichte einen zehnseitigen Sachteil mit Informationen über Wölfe, welcher mir auch richtig gut gefallen hat. Zum einen, weil ich hier auch noch etwas über Wölfe lernen konnte, zum anderen, weil hier mit einigen Vorurteilen aufgeräumt wird. In der Geschichte kommen Jäger ja nicht allzu gut weg, sie wollen den Wolf abschießen. Im Sachteil wird erläutert, dass auch Jäger Interesse daran haben, den Wolf zu schützen.

Fazit: Ein wirklich empfehlenswertes Kinderbuch über den Wolf mit einer spannenden Geschichte und interessanten Informationen. Für meinen Geschmack hätte das Buch ruhig länger sein können, aber für das Lesealter der Zielgruppe ist es wahrscheinlich genau richtig.

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4. Sommer bei Gesomina - Florian Beckerhoff; Note: 2-3, bei LB gewonnen, vertauscht

Der zwölfjährige Jona will eigentlich mit seiner Mutter in einem Ferienclub Urlaub machen, aber diese fliegt lieber nach Hollywood, um ihre Karriere voranzutreiben. Jona lässt sie währenddessen bei seiner ehemaligen Babysitterin Gesomina. Die gebürtige Afrikanerin wohnt irgendwo in Berlin, in einer Straße, in die sich außer den Anwohnern eigentlich niemand mehr verirrt. Schmerzlich zu spüren bekommen das Milan und Robert, zwei Grafikdesigner, die vor ein paar Wochen die Bar Centrale in der Straße eröffnet haben, die Weinhändlerin Julika oder der Australier Tom Spencer, der versucht, seine tasmanischen Stiefel unters Volk zu bringen. Der Sommer ist verregnet, Gesomina kocht wunderbare italienische Gerichte für Jona und beim Backgammonspielen erzählt sie ihm von ihrer Vergangenheit und ihrem Sohn, den sie vor langer Zeit in Afrika zurücklassen musste. Jona setzt sich in den Kopf, den Sohn zu finden und bringt damit das Leben von Gesomina und der anderen Bewohner der Straße gehörig durcheinander. Gesominas Quatschlappen (ein italienisches Gebäck) spielen dabei keine unwesentliche Rolle...
Tatsächlich habe ich mich mit diesem Buch relativ schwergetan. Der Autor hat definitiv wunderbare Figuren geschaffen, nur hätten diese meiner Meinung nach mehr Raum in der Geschichte gebraucht. Man erfährt zwar nach und nach Einiges über Gesominas Vergangenheit, aber bei einem Buch, das nur 256 Seiten umfasst, ist das trotzdem noch recht wenig. Ich finde, 200 Seiten mehr hätten dem Buch gut getan, auch um mehr über das Leben der Nebenfiguren zu erfahren. Es gibt wirklich zahlreiche davon, leider blieben die meisten für mich recht blass. Auch über Jona hätte ich gerne mehr erfahren, er ist ein ganz toller Junge, der auch in der Geschichte eine schöne Entwicklung durchläuft. Florian Beckerhoff kann auf jeden Fall erzählen, die Dialoge brachten mich oft zum Schmunzeln oder machten mich nachdenklich. Gesominas Kochkünste ließen mir oft das Wasser im Mund zusammenlaufen.

Fazit: Während des Lesens war ich oft etwas unzufrieden, weil sich mir die Figuren nicht wirklich erschlossen beziehungsweise ich gerne mehr über sie erfahren hätte. Das Ende der Geschichte hat mich dann allerdings sehr bewegt, es flossen einige Tränen, es hat mich mit dem Buch versöhnt. Eine kleine feine Geschichte, die aber ihr Potenzial nicht voll ausschöpft.

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5. Kaffee mit Käuzchen - Franziska Jebens; Note: 2, bei LB gewonnen, vertauscht

In "Kaffee mit Käuzchen" beschreibt Franziska Jebens, wie sie mit ihrem Mann Carsten ein altes Forsthaus im Wald renoviert. Was eigentlich nur als Wochenendhaus gedacht war wird zur Lebensaufgabe und schließlich fassen die Beiden einen Entschluss: sie lassen ihr Leben in der Stadt komplett hinter sich und ziehen in den Wald.
Es war schön zu lesen, wie die Beiden sich immer mehr in ihre Umgebung einfügen (sie selbst nennen das "Verwaldschratung"). Anfangs kann Franziska sich zum Beispiel überhaupt nicht mit Funktionskleidung anfreunden, später liebt sie ihre Wanderstiefel. Bei der ersten Begegnung mit einer Zecke ekelt sich Franziska sehr, es gibt fast schon ein kleines Drama, später kann sie sogar kleine Wunden selber nähen und diverse Insekten können sie nicht mehr schrecken.
Die Autorin beschreibt den langen Weg vom verfallenen Forsthaus, das wohl fast schon eine Ruine war, bis hin zu ihrem Traumhaus sehr anschaulich, sie lässt den Leser an ihrem Leben teilhaben. Manche Stellen im Buch habe ich geliebt, zum Beispiel die vielen Begegnungen mit Tieren oder wenn ich etwas über den Wald lernen konnte. Andere Stellen hingegen fand ich überflüssig: auf den ersten 50 Seiten geht es beispielsweise gar nicht um das Haus, sondern um Franziskas und Carstens Leben davor und um ihre Beziehung. Hat mich persönlich leider nicht so angesprochen. Die Beschreibungen diverser Reisen und Partys hätte ich auch nicht gebraucht, stattdessen lieber mehr Infos über das Leben im Wald. Auch hätte das Buch gerne länger sein können, 250 Seiten für über 10 Jahre, da kommt es schon zu großen Zeitsprüngen. Was mir auch sehr gefehlt hat waren Fotos, die gehören bei so einem Buch einfach dazu.

Fazit: Ein schönes Buch über die Liebe zur Natur und die Verwirklichung von Träumen. Für die Bestnote reicht es leider nicht ganz.

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6. Sag dem Abenteuer, ich komme - Lea Rieck; Note: 1 (Monatshighlight 3), bei vl gewonnen, vertauscht

Lea Rieck hat genug vom Alltagstrott und wagt das, wovon viele andere nur träumen: Sie kündigt ihren Job und ihre Wohnung und fährt mit ihrem Motorrad los. Einmal um die Welt. Etwa 90.000 Kilometer für die sie etwas mehr als 500 Tage benötigt. Nach ihrer Rückkehr hat sie ein Buch über diese Reise geschrieben und lässt uns so an diesem Abenteuer teilhaben. Natürlich können auf etwa 360 Seiten nicht alle Länder und alle Erlebnisse festgehalten werden. Sicher wäre es schön gewesen, manchmal mehr über die Länder zu erfahren. Aber ich finde, die Autorin hat einzigartige Momente ausgewählt, die sie manchmal schriftlich und manchmal fotografisch festgehalten hat. Sie hat wunderbare Menschen beschrieben und schockierende Erfahrungen. Zusammengenommen ergeben sie ein einzigartiges, aufregendes und berührendes Buch über eine Reise in die Welt und zu sich selbst. Am eindrucksvollsten fand ich die Reise durch Asien, von Astrachan in Russland bis nach Bangkok in Thailand. Besonders berührt haben mich hier die Beschreibungen der Menschen, aber auch der Landschaft, die Schilderung der Fahrt über gefährliche Bergpässe und durch öde Wüstenlandschaften. Auch Leas Erlebnisse im Rotlichtviertel von Bangkok haben einen tiefen Eindruck bei mir hinterlassen. Und das ist doch wohl der Sinn solcher Bücher: den Leser teilhaben lassen an der Reise, an positiven wie auch negativen Erlebnissen und etwas im Leser zu bewegen. Lea Rieck ist das gelungen: ich habe mich mit ihr gefreut und mit ihr gelitten und etwas über die Welt gelernt.
Von Bangkok aus geht es mit dem Flugzeug nach Australien und Tasmanien. Es folgen Argentinien, Feuerland, Patagonien, Chile, Peru, Panama, USA, Kanada, Marokko, Westsahara und Europa. Manche Länder bereist die Autorin allein, in manchen hat sie Reisebegleiter.
Der Fokus des Buches ist für mich zweigeteilt: Zum einen ist es ein Reisebericht, der einem Land und Leute näher bringt, zum anderen ist es aber auch eine Auseinandersetzung der Autorin mit sich selbst, mit ihren Zielen, mit ihrem Leben. Das macht das Buch persönlich und für mich zu etwas Besonderem. Die Fotos sind wunderbar ausgewählt und manchmal fast kunstvoll, Lea Rieck hat definitiv Talent für Fotografie! Toll fand ich auch die Informationen, die im Anhang (Häufig gestellte Fragen) zu finden sind. Kurz und knackig, aber bestimmt sehr wertvoll für alle, die ein ähnliches Abenteuer planen.
Einige meiner Lieblingsstellen im Buch:
"...eigentlich dachte ich immer so eine Reise - ganz auf mich selbst gestellt - würde mich zu einer richtigen Einzelkämpferin machen. Stattdessen habe ich gelernt, andere um Hilfe zu fragen, zu vertrauen und in siebzehn Monaten so viel geheult wie in zehn Jahren davor nicht." (Seite 358)
"Mein Traum war gewesen, die Welt zu entdecken, ihr neugierig gegenüberzutreten und von ihr zu lernen. Zum ersten Mal denke ich, dass mein Traum nicht zu Ende sein wird, wenn ich ankomme. Denn ich würde immer weiter entdecken und weiter lernen." (Seite 358)
"Wer sagt, man könne sein Herz nicht teilen und nicht unendliche Male verlieren, der hat nicht verstanden, dass die Liebe bleibt. Und wenn eine neue kommt, dann tötet sie die alte nicht." (Seite 359)

Fazit: Ein sehr beeindruckendes, emotionales und interessantes Buch, das einem die Welt und auch die Autorin näherbringt. Ich habe es sehr gerne gelesen und kann es allen reiselustigen Menschen empfehlen!

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7. Mr. Doubler und die Kunst der Kartoffel - Seni Glaister; Note: 1 (Monatshighlight 4), bei LB gewonnen, ist eingestellt

Mr. Doubler ist ein eigenbrötlerischer Kartoffelbauer, der seine Farm seit vielen Jahren nicht verlassen hat. Seitdem seine Frau verschwand (man weiß nicht, was mit ihr geschah) lebt er ganz allein dort oben, beobachtet Vögel und macht geheime Experimente mit seinen Kartoffeln. Seine Haushaltshilfe Mrs Millwood ist die Einzige, der er sich öffnet und mit der er lange Gespräche führt. Als Mrs Millwood plötzlich schwer erkrankt, bekommt Doubler Hilfe von ihrer Tochter Midge. Doch auch er muss plötzlich anderen Menschen helfen und das stellt sein ganzes Leben auf den Kopf. Mit Mrs Millwood führt er unterdessen lange Telefongespräche, während sie im Krankenhaus liegt und Doubler merkt, dass in seinem Herz vielleicht doch für mehr Platz ist, als nur für Kartoffeln.
Mrs Millwood arbeitet ehrenamtlich im Tierheim und diesen Job muss Doubler nun übernehmen. Dabei wird er mit einer missglückten Eselsentführung, einem Colonel ohne Armee und zwei einsamen alten Damen konfrontiert. Schnell wird klar, dass Doubler nicht nur ein Eigenbrötler ist, sondern auch ein herzensguter Mensch. Gerade deswegen gibt es Menschen, die ihm schaden wollen, wie zum Beispiel der Kartoffelbauer Peele, der es auf Doublers Farm abgesehen hat.
Was mir am besten bei diesem Buch gefallen hat, sind die Figuren. Sie sind liebevoll gezeichnet, haben Ecken und Kanten und man hat das Gefühl, dass sich die Autorin auch für Nebenfiguren eine eigene Geschichte ausgedacht hat. Am meisten habe ich natürlich Doubler ins Herz geschlossen, der nur auf den ersten Blick wie ein Griesgram wirkt, aber tatsächlich ein weiches Herz hat und viel Weisheit in sich trägt. Diese Lebensweisheit macht das Buch auch zu etwas Besonderem, es gab viele Sätze, die ich mir am liebsten herausgeschrieben hätte. Ich mag es außerdem, wenn man beim Lesen noch etwas lernt, was hier auch der Fall war! Doubler kennt sich gut aus mit Kartoffeln, Käse, Äpfeln...

Fazit: Die Autorin Seni Glaister war mir bisher nicht bekannt. Anscheinend ist "Mr. Doubler und die Kunst der Kartoffel" das erste Buch, welches auf Deutsch erschienen ist. Das Buch muss sich jedoch keineswegs verstecken, es kann meiner Meinung nach mit „Ein Mann namens Ove“ von Fredrik Backman mithalten! Der Vergleich liegt natürlich nahe, weil beide Protagonisten Eigenbrötler sind, die im Laufe der Geschichte auftauen. Lesern, die solche Geschichten mögen, möchte ich das Buch gerne ans Herz legen, von mir bekommt es 5 Sterne!

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8. Die Duftapotheke - Anna Ruhe; Note: 1 (Monatshighlight 5), SUB, wird behalten

Schon vor Monaten bekam ich mit, dass eine Buchhändlerin das Buch "Die Duftapotheke - Ein Geheimnis liegt in der Luft" von Anna Ruhe empfahl, ich habe das jedoch nicht weiter beachtet. Jetzt wurde das Buch auch noch in meinem Lieblingsblog empfohlen und so sah ich es mir genauer an. Wie konnte mir dieses Buch bisher entgehen? Ich habe mich auf Anhieb in das Cover verliebt! Diese Zeichnung und diese Farben! Was für ein Hingucker! Die Geschichte ist nicht weniger toll:
Luzie muss mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder Benno aus Berlin wegziehen, in irgendein kleines Nest. Ihre Eltern haben die Villa Evie gekauft, ein altes, heruntergekommenes Haus. Hanne, die ehemalige Besitzerin des Hauses, lebt auch noch auf dem Grundstück. Dann gibt es noch den Gärtner Willem, der sich um das riesige Gewächshaus und die Pflanzen darin kümmert. Aber warum hütet Willem das Gewächshaus wie seinen Augapfel? Warum dürfen die Kinder es nicht betreten? Bald erfährt Luzie, dass es merkwürdige Gerüchte um die Villa Evie gibt. Zusammen mit ihrem Bruder und dem Nachbarsjungen Mats macht Luzie sich daran, dass Geheimnis des Hauses zu lüften. Die Kinder ahnen nicht, wie gefährlich ihre Entdeckungstour werden wird...
Der Schreibstil ist kindgerecht, die Geschichte spannend und was mir besonders gefallen hat: Die Familie spielt eine wichtige Rolle im Buch. Ich fand es schön, wie Luzie sich um ihren Bruder kümmert und auch die Beziehung zu den Eltern wird gut dargestellt. Kompliment auch an die Illustratorin Claudia Carls, neben dem Cover sind auch die Zeichnungen im Buch wunderbar gelungen.

Fazit: Ein großes Lesevergnügen für Jung und Alt, ich freue mich schon auf den 2. Band!

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chatty68
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Was habt ihr im "MÄRZ 2019" gelesen?

Beitrag von chatty68 » 11. Apr 2019, 15:46

Dann lasse ich euch auch mal ein meinen Leseschätzen teilhaben.
Ich führe hier nur Bücher auf, die ich mit mind. 4 Sternen bewertet habe.

Mit James auf Sylt / Claudia Thesenfitz ****
Oh oh, Jana und Hunde. Dieses Thema wurde gleich zu Beginn erörtert und schnell war auch klar, dass es sich um zwei Welten handeln musste. Jana wollte und konnte nichts mit Hunden anfangen, zumal auch ihren vorherigen Beziehungen alle scheiterten, wenn ein Hund eine Rolle spielte. So hatte die Autorin auch sofort den Leser in Beschlag genommen, in dem sie sehr eindrücklich die etwas angeschlagene, lustlose, frustrierte Jana auf den Hund kommen ließ. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten mit James (dem Neufundländer) konnte man spüren, wie Jana immer entspannter wurde. James wirkte da irgendwie wie ein Therapiehund, über den man hätte seitenlang lesen können. Ich hatte diesen Hund jedenfalls schnell in mein Herz geschlossen.

Was mir jedoch nicht so gut gefallen hatte, war dieses Anpreisen von Halti. Über viele, viele Seiten wurde Halti präsentiert. Ja, manchmal dachte ich echt, es wäre eine Verkaufsshow. "Sollte ihr Hund ihnen nicht gehorchen und ständig an der Leine ziehen...hier ist die Lösung. Kaufen Sie Halti und der Hund wird gehorsam." Hm... das war mir echt ein bisschen zu viel.

Auch die Wiederholung der bisherigen Beziehungen von Jana mussten ja wirklich nicht sein. Oder sollten sie einfach nur Seiten füllen?

📚 Fazit 📚

Ein witziger und unterhaltsamer Roman! Eine Mensch/Hund-Liebe, die wächst und heilsam wirkt. Gerade das Ende war herzergreifend, so dass ich das Buch fast schon mit einem Seufzen zur Seite gelegt hätte. Fast? Ja, denn dann habe ich das Nachwort entdeckt und musste mir ein paar Tränchen verkneifen. Lieber James, viel Spaß im Hundehimmel!

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Deutscher Frühling / Sebastian Thiel *****
Nach intensiver Betrachtung des Covers habe ich mich umgehend an die Geschichte gewagt. Anfangs hatte ich schon etwas Probleme mit der Figur des Hadrian Schmittgen. Mir war seine Rolle nicht so ganz klar und verständlich. Im Laufe des Romans zeigte sich jedoch, was hinter ihm liegt, in ihm steckt und wofür er kämpft.

Die zweite Hauptprotagonistin ist die junge Luisa. Sie ist ziemlich raffiniert, was die Tauschgeschäfte angeht. Sie weiß mit ihren jungen Jahres sehr genau, was sie wo, für was, eintauschen kann. Diese Kenntnis hat damals vielen Menschen das Überleben nach dem Krieg gesichert und wird im Roman sehr anschaulich beschrieben.

Dank der bildhaften Beschreibung der einzelnen Szenen und dem eindrücklichen Schreibstil, fühlte ich mit inmitten der Szenen. Das Dröhnen der Motoren von Panzer oder Fliegern, der aufwirbelnde Staub, die Schreie. All das wirkte auf mich sehr realistisch und stellenweise auch beängstigend echt.

Immer wieder fügt der Autor kleine kriminalistische Handlungen ein, die auch raffiniert gelöst werden. Aber letztendlich ist es doch eine Geschichte über zwei unterschiedliche Personen, die sich finden. Mir hat dieser Aspekt sehr gut gefallen.

📚 Fazit 📚

Ein toller, unterhaltsamer, aufregender, nervenaufreibender, authentischer Roman, der die Seiten nur so dahin fliegen lässt.

Egal ob man den Nervenkitzel möchte, aber einfach etwas mit Gefühl lesen möchte, man wird in diesem Buch all dieses finden.

Ich wurde großartig unterhalten! Vielen Dank dafür!

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Der Mann, der Sherlock Holmes tötete / Graham Moore ****
War es die Figur des Sherlock Holmes, oder Arthur Conan Doyle? Oder war es gar der Autor, der mich neugierig auf dieses Buch machte. Ich weiß es wirklich nicht. Fakt ist aber, dass ich dieses Buch schon bei Verlagsankündigung auf meine Wunschliste setzte.

Ich muss gestehen, dass ich lange Zeit schon nicht mehr über Sherlock Holmes gelesen hatte und das letzte Buch schon Jahrzehnte zurückliegt.

Dennoch wollte ich unbedingt wissen, was sich hinter dieser Geschichte verbirgt.

Interessant ist, dass dieser Roman auf zwei Zeitebenen spielt. Da wäre zum einen die Vergangenheit mit Arthur Conan Doyle und zum anderen Heute. Die Sprache ist beiden Handlungssträngen angepasst, so dass ich mich schon auf die jeweiligen Zeiten einstellen konnte.

Die Story zeigt sich gut recherchiert. Ja, man könnte fast schon sagen, dass der Autor ein großer Sherlock Holmes Fan ist. So zeigt es sich zumindest. Alle Szenen wurden sehr bildhaft beschrieben, so dass ich mich in den Zeitebenen wohlgefühlt hatte.

📚 Fazit 📚

Ein sehr gelungener Roman! Interessante Story mit ausgeklügelter Raffinesse. Eine gute Unterhaltung auf 480 Seiten.

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Schweigfeinstill / Friederike Schmöe ****
Schon längere Zeit habe ich mich mit dem Gedanken getragen, mal wieder ein paar Reihen zu lesen bzw. auch zu beenden.

So habe ich einfach mal mein Bücherregal durchforstet, und bin auf die Reihe einer Ghostwriterin gestoßen. Hatte ich schon mal über einen Ghostwriter gelesen? Ich glaube nicht. Deshalb war ich sehr gespannt, was ich hierüber erfahren würde.

Und schon war ich mittendrin im Geschehen.

Puh, da ist ja ganz schon viel los in Keas Leben. Wer war der Fremde, der morgens Kaffee kochen wollte? Äh... woher kannte er sich denn in der Wohnung aus?

Und dann noch Andys Krankheit, von der ich zuvor noch nie etwas gehört bzw. gelesen hatte. Klingt auf jeden Fall ziemlich übel. Ob Andy vielleicht irgendwelche Informationen hatte, denen er sich selbst nicht bewußt ist? Es klang zumindest alles sehr mysteriös - und spannend. Auf jeden Fall wollte ich immer mehr wissen.

Im Laufe der Handlung kommen dann auch noch mehr Informationen zu Keas Vergangenheit ans Tageslicht, die ... puh ... ziemlich heftig sind, aber so manches auch erklären.

Gerade in der zweiten Hälfte des Buches, nimmt der Krimi erst so richtig an Fahrt auf und bleibt durchgängig spannend.

📚 Fazit 📚

Kea hat mich in ihren Bann gezogen. Ja, anders kann ich es nicht ausdrücken. Obwohl ich den Reihenauftakt zu Beginn noch etwas unstrukturiert und langatmig fand, wollte ich doch immer mehr wissen. Speziell die Frage, wer war eigentlich Kea, hatte mich immer wieder beschäftigt, so dass ich froh war, als ich hierauf eine Antwort erhalten habe. Aber auch das Thema Ghostwriter finde ich sehr spannend, so dass ich nicht umher kommen werde, mir auch den Nachfolgeband zu besorgen.

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Die Ärztin - Stürme des Lebens / Helene Sommerfeld *****
Nachdem ich schon vom ersten Band hin und weg war, wollte ich nun auch wissen, welche Höhen und Tiefen Ricarda in ihrer Welt als Ärztin erleben durfte bzw. musste.

Der Klappentext und auch der Titel ließen ja schon darauf schließen, dass es turbulent werden würde.

Mein erster Eindruck wurde gleich positiv gestimmt, nämlich mit der Karte auf der Klappeninnenseite, die einen Ausschnitt von Berlin um 1905 zeigt. Ich mag es, wenn solche Details eingeflochten werden, da ich mich dann gleich in die Story einfinden bzw. einleben kann.

Ricardas Zwiespalt wurde meiner Meinung nach sehr gut ausgearbeitet und lässt sich absolut nachvollziehen. Hatte sie sich richtig entschieden? Eine Entscheidung von Kopf oder Herz. Ich muss zugeben, ich hätte da auch etwas Zweifel. Andererseits muss ich sagen, dass sie ihre Kinder schon sehr vernachlässigt. Gut, dass sie sich auf ihren Mann verlassen kann. Klar, in der damaligen Zeit war alles etwas anders und wenn eine Frau sich ihren Weg erkämpft hatte, dann war das eine andere Gewichtung als heute. Dennoch sollte man sich nicht völlig in seine Arbeit vertiefen und auch sein Umfeld wahrnehmen.

Sehr gut gefällt mir dann aber auch wieder wie das Autorenduo den Bogen zur "Normalität" hin kriegt. Alles wirkt so echt und irgendwie fühle ich mich wie ein Zuschauer und gar nicht mehr als Leser.

📚 Fazit 📚

Ein Buch bzw. eine Geschichte, die einfach keine Ruhe aufkommen lässt. Kaum ist die eine Krise überwunden, steht die Nächste bereits an, und auch genau das ist es, was die Geschichte so spannend und unterhaltsam macht.

Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung und bin gespannt, wie es mit Henny weiter gehen wird.

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Mond über Sudeley Castle / Ingrid Kretz ****
Anfangs fiel es mir etwas schwer mich in die Story einzufinden, was aber wohl den Namen der Protagonistinnen geschuldet war. Louise und Lilian...beide Namen beginnen mit "L", was meinen Lesefluß irgendwie immer wieder zum Stocken brachte. Hier hätte ich mir wirklich gewünscht, dass man einen anderen Namen gewählt hätte.

Schon nach den ersten Seiten fiel mir auf, dass die Story mit einer bekannten TV-Serie starke Ähnlichkeit hatte. War etwa Downton Abbey Vorlage zu diesem Buch gewesen? War die Autorin ebenso Fan der Reihe, wie ich es war? Wie dem auch sein, einige Ähnlichkeiten waren also gegeben, was aber dem Gesamteindruck der Story nicht schaden sollte.

Die Autorin versteht es, Situationen, Menschen oder Begebenheiten sehr anschaulich zu beschreiben, so dass ich mich irgendwie immer inmitten des Geschehens sah und nur selten als Leser.

Es wurden auch alle Gefühlsebenen angesprochen. Ob Freude, Ärger, Betroffenheit, Unverständnis... alles war vorhanden.

📚 Fazit 📚

Da ich Bücher in erster Linie nach ihren Cover auswähle, ist mir dieser Roman auch sofort ins Auge gefallen. Die Farbgebung passt hervorragend zur Stimmung in der Geschichte.

Für mich war es ein Leseerlebnis, oder anders ausgedrückt, ein wahres Lesevergnügen.

Ob es wohl eine Fortsetzung geben wird?

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Das Haus der Mädchen / Andreas Winkelmann ****
Da ich schon einige Bücher des Autors gelesen hatte, war ich mir klar, worauf ich mich einlassen würde. Nun war nur noch die Frage: Konnte mich diese Geschichte fesseln? Um es kurz zu machen: JA!

Schon auf den ersten Seiten kann man die Spannung und Nervosität spüren. Man spürt dieses Kribbeln, die Panik, aber auch die Neugier. All dieses zusammen haben mir angenehme Lesestunden beschert.

Leni Landei, die sie liebevoll genannt wird, empfand ich anfangs etwas unselbständig, dass sich aber schnell wieder gelegt hatte. Ihre Gedanken und Empfinden konnte ich nachvollziehen und mitfühlen. Ich erinnere hierbei an die Wassertropfen im Becher. Der Durst, das Geräusch. All dieses war so bildhaft beschrieben, dass ich schon selbst durch die Gitter greifen wollte, um den Becher näher zu ziehen.

Die jeweiligen Cliffhanger am Ende der Kapitel trugen dazu bei, dass der Spannungsbogen gehalten werden konnte. So hatte ich stets das Gefühl unbedingt weiterlesen zu müssen, um nur nichts von der Story zu verpassen.

📚 Fazit 📚

Auch mit diesem Thriller hatte es der Autor geschafft, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen wollte. Spannung und Nervenkitzel pur! Gut, an den Protagonisten hätte man noch ein bisschen feilen können, aber als Gesamtpaket betrachtet, kann ich die Story als wirklich gut gelungen bezeichnen.

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Mein SUB wächst und gedeiht.📚
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Na ja, die sind wenigstens platzsparend.😉

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engineerwife
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Re: Was habt ihr im "MÄRZ 2019" gelesen?

Beitrag von engineerwife » 30. Apr 2019, 14:23

ich lese: Wenn's am schönsten ist
ich höre: Traum vom Leben & Senfblütensaga (2)
Warteschleife: einige :shock: :lol:
Mein SUB:https://www.lovelybooks.de/bibliothek/engineerwife/1663702920/

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