SUB-Abbau Selbsthilfegruppe

[Mosel]

bei BErndorflesungen (Eifelkrimis) hat er mal erzählt, dass in den von ihm namentlich erwähnten Restaurants Menschen mt seinen Krimi in der Hand hereinspazierten und das Gleiche verlangten wie sein AlterEgo Baumeister im Buch.

beste Freundin musste auch schwer an sich halten, im Hotel Admiral in Concarneau nicht "Entrecote" zu essen wie Mr Lupin in den Bretagnekrimis.. Wir tranken nur Cafe.. das Entrecote gab es dann anderswo. (enttäuschend). die BÜcher sind zwar von einem Deutschen geschrieben, aber man kennt dort die Reihe , das wäre mir hochnotpeinlich gewesen.

[KCNash]

Ich finde das nicht peinlich. Eher glaube ich, dass die meisten an diesen Orten stolz drauf sind, ein solches Buchdenkmal bekommen zu haben, das Touristen anlockt. Und es gibt garantiert unangenehmere Touris als die, die mit einem Buch in der Hand ankommen.

[engineerwife]

Da stimme ich dir zu, das waren genau auch meine Gedanken

[Mosel]

kommt drauf an. wenn Baumeister im Krimi XY blaue Forelle bestellt, weil das im Buch als besondere Spezialität gilt, dann ist das die eine Sache. Ein Entrecote zu bestellen, weil das des Kommisars Lieblingsessen ist, eine andere. ich bin ja in die Bretagne, weil das Land schön ist und ins Admiral, weil es gut liegt und ich nach einem Cafe lechzte, ich kannte damals die Krimis gar nicht. und "Fans" auf den Spuren ihres Krimihelden, die sich sonst für nichts anderes interessieren möchte ich auch nicht sein.
ich bin da hin, weil die Bretagne toll ist. und ich möchte auch da wieder hin, weil ich sie toll finde. ich möchte allerdings unbedingt auf die Gleans, weil die so toll klangen (blöderweise waren wir eine Woche zu spät, der Fährdienst schon eingestellt) nicht weil da ein Krimi stattfand.

ich war übrigens mal mit Berndorf und seiner damaligen Frau (die während ihrer Ehe ebenfalls Krimis schrieb) auf einer Rundfahrt durch die Eifel, die Leichenfundorte in ihren Krimis besuchen. ich konnte mich an die Krimis selbst gar nicht mehr erinnern (hier fand man die Leiche von Heribert X. welche Leiche ? in welchem Buch? ich hab das Teil, von dem du gerade sprichst vor 7 Jahren in einer NAcht durchgelesen), aber die Orte waren toll !

[KCNash]

An solche Einzelheiten von früher mal gelesenen Krimis erinnere ich mich auch nie. Aber Bücher über bestimmte Regionen liest man ja auch weniger wegen der Handlung, sondern eher, weil man die Gegend schön findet. Egal, ob man vorher schon da war oder nicht. Und kein Einheimischer wird es einem übel nehmen, wenn man da ins Schwärmen gerät. Vielleicht können sie es nicht immer nachvollziehen, weil sie auch die hässlichen Seiten ihres Ortes kennen, aber das ist wieder was anderes.

[KCNash]

Mir ist inzwischen der Gedanke gekommen, dass ich es schön fände, hier in Berlin mal Touris mit Büchern in der Hand zu sehen statt Bierflaschen. Schauplatzsuche statt Partymachen. Ich hoffe, es gibt sie, und sie sind mir nur noch nicht über den Weg gelaufen. Es dürfen auch gern Filmschauplätze sein. Ich kenne da z.B. eine Villa, die in "Cabaret" vorkam.

[ruhrpottmaedchen]

ich kann mich an einen Krimi von einer Autorin erinnern, die mehr oder weniger in meinem damaligen Stadtteil wohnte und alle Wege die sie bei ihrer Ermittlung ging waren mir wohl bekannt.

Das Lokal in welchem sie während ihrer Ermittlungen verkehrte lag direkt neben unserem Haus.

[katha72]

Mir ist inzwischen der Gedanke gekommen, dass ich es schön fände, hier in Berlin mal Touris mit Büchern in der Hand zu sehen statt Bierflaschen. Schauplatzsuche statt Partymachen. Ich hoffe, es gibt sie, und sie sind mir nur noch nicht über den Weg gelaufen. Es dürfen auch gern Filmschauplätze sein. Ich kenne da z.B. eine Villa, die in "Cabaret" vorkam.

schöner Gedanke....

ich hatte letztens aus der Stadtbücherei einen Heimatfilm ausgeliehen, weil er von meiner alten Heimat Lütjenburg und Umgebung handelte.... ging um Dorfpunks.....

meine Güte war der Film schlecht, da kamen Orte vor, die ich nicht wieder erkannte.... und die Handlung - von der reden wir gar nicht erst...

ich habe kaum was erkannt und die Handlung war grottenschlecht..... - nie wieder......

[KCNash]

Der Film wird ja nicht deswegen schlecht gewesen sein, weil er in eurer Gegend gedreht wurde. Falls noch mal jemand dort einen dreht, solltest du ihn nicht vorverurteilen.

[javaline]

Für mich kann ich mir beides sehr gut vorstellen: Ich lese sehr gern gute, atmosphärische Ortsbeschreibungen in Romanen und auch in Krimis. Und habe dadurch durchaus Reiseideen, wenn ich zum Beispiel an die Ölandkrimis von Theorin denke.
Und wenn ich die Handlungsorte schon kenne, dann macht es mir viel Spaß, sie in Gedanken beim Lesen „mitzulaufen“. Andreas Gruber hat zum Beispiel mal Prag so richtig schön atmosphärisch in seine Krimihandlung eingewoben. „Die schwarze Dame“ war das, glaube ich.

Dass jemand genau die Gerichte isst, die ein Krimiheld an einem Handlungsort isst, ist lustig. Finde ich eine schöne Idee, obwohl ich selbst beim Lesen auf Speisen nicht so sehr achte.
Aber meine Schwiegertochter z.B. kann sich zwar geografisch relativ schlecht orientieren, aber wenn man ihr sagt, was sie am gesuchten Ort gegessen hat, erinnert sie sich sofort, wo das wann war. Sie erkennt auch Menschen vieler Regionen daran, welche Gerichte sie kochen.
Finde ich spannend, wie unterschiedlich das ist, was einem wichtig ist.