Das Haus der Frauen von Laetitia Colombani

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Kleine_Raupe
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Das Haus der Frauen von Laetitia Colombani

Beitrag von Kleine_Raupe » 12. Mär 2020, 16:13

Paris, Anfang der 20er Jahre: Blanche und Albin Peyron arbeiten für die Heilsarmee, für die Beiden ist es jedoch mehr als ein Job. Sie machen es sich zur Lebensaufgabe, benachteiligten Menschen zu helfen, wie zum Beispiel Flüchtlingen, Obdachlosen oder misshandelten Frauen. Als Blanche erfährt, dass ein riesiges Gebäude in Paris zum Verkauf steht, setzt sie sich in den Kopf, es für die Heilsarmee zu erwerben, es zu renovieren und daraus ein Wohnprojekt für Frauen zu machen. Gegen alle Widerstände setzt sie sich durch und es entsteht der Palais de la femme, das erste Frauenhaus der Geschichte.
Paris, in der Gegenwart. Die Anwältin Solène verliert nicht nur einen ihrer spektakulärsten Fälle, sondern muss auch mitansehen, wie ihr Klient daraufhin Selbstmord begeht. Dies wirft sie völlig aus der Bahn, sie steigt aus ihrem Job aus und beginnt eine Therapie. Ihr Therapeut rät ihr zu ehrenamtlichem Engagement, was bei Solène zunächst nicht für Begeisterung sorgt. Schließlich findet sie aber doch eine passende Stelle, nämlich als öffentliche Schreiberin im Palais de la femme. Anfangs fühlt sich Solène im Palais nicht wohl in ihrer Haut, die Frauen verunsichern sie und scheinen ihre Hilfe nicht in Anspruch nehmen zu wollen. Nach und nach kann Solène jedoch Vertrauen zu ihnen aufbauen, die Frauen nehmen ihre Hilfe in Anspruch und einige beginnen, Solène ihre Geschichte zu erzählen. Was Solène erfährt, ist zum Teil ungeheuerlich. Die Frauen haben teilweise unglaubliche Gewalt erfahren oder mussten aus verschiedenen Gründen aus ihren Heimatländern fliehen. Solène beginnt, sich immer mehr mit den verschiedenen Schicksalen auseinanderzusetzen und auch mit der Geschichte des Palastes…
Mir hat vor allem der Teil, der in der Gegenwart spielt, unglaublich gut gefallen. Es war auch interessant, etwas über Blanche und Albin Peyron und ihre Arbeit in der Heilsarmee zu erfahren, aber Solènes Geschichte und vor allem das Schicksal der verschiedenen Bewohnerinnen des Palastes haben mich bewegt und mich mehr als einmal zu Tränen gerührt.

Fazit: Ein interessantes, bewegendes und wichtiges Buch, das auf die Missstände in unserer Gesellschaft aufmerksam macht. Es werden dringend mehr Hilfsprojekte wie der „Palais de la femme“ benötigt und Menschen wie Blanche und Albin Peyron, die sich völlig uneigennützig und benachteiligte Menschen einsetzen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

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