Bis ans Ende aller Fragen von Anne Hertz

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dieleistens
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Bis ans Ende aller Fragen von Anne Hertz

Beitrag von dieleistens » 14. Sep 2021, 12:09

Lange hatte ich schon nichts mehr vom Autorenduo unter dem Namen Anne Hertz (bestehend aus den Schriftsteller Schwestern Wiebke Lorentz und Frauke Scheunemann) gelesen, mochte einige Bücher von ihnen in der Vergangenheit und war deshalb sehr gespannt auf das neuste Werk! Wir lernen Protagonistin Maxi kennen, Mitte 40, selbständige Frau, Inhaberin eines eigenen Cafes und Single, gerade relativ frisch von ihrem langjährigen Freund Thomas wegen einer Jüngeren verlassen. Durch eingestreute Tagebucheinträge aus Maxis Jugend erfahren wir, dass ihr tatsächliches heutiges Leben und ihre früheren Pläne und Vorstellungen extrem auseinander klaffen, aber wen wundert's? So typische romantisch verklärte Zukunftsphantasien eines Teenagers lassen sich selten tatsächlich realisieren! Als Maxi in ihrem Cafe eine Trauerfeier ausrichtet, lernt sie Witwer Gregor kennen, der gerade seine Frau verloren hat, u. nun alleinerziehender Vater von zwei Kindern ist. Maxis Nichte kommt in dem Zusammenhang auf die Idee, um ihre Tante zu verkuppeln, bzw. zu neuen Männerbekanntschaften zu verhelfen, diese in eine Trauer-Selbsthilfegruppe zu schicken unter dem Vorwand, selbst den Partner verloren zu haben. Es tun sich tatsächlich einige Herren der Schöpfung auf, die für unsere Protagonistin in Frage kommen, sowohl in besagter Gruppe als auch anderswo, es ergeben sich diverse Verwicklungen, alles sehr unterhaltsam und abwechslungsreich inszeniert. Eins vorweg - die Idee, sich unter falschen Voraussetzungen in eine Trauergruppe einzuschleichen und quasi mit den Gefühlen der dortigen Teilnehmer zu spielen, fand ich schon von Anfang an irgendwie ein bisschen geschmacklos und war deshalb zugegebenermaßen skeptisch. Trotzdem habe ich mich auf die Geschichte eingelassen, da ich dennoch neugierig war. Die Autorinnen entwickeln daraus tatsächlich einen interessanten, spannenden Plot, und bieten abwechslungsreiche, kurzweilige Leseunterhaltung. Der Schreibstil ist exrem flüssig und angenehm, die Figuren alle durchweg sehr sympathisch. Und doch gibt es von mir einen Stern Abzug, da alles im Gegensatz zum wirklichen Leben zu konstruiert wirkt. Einerseits die Notlösung einer Trauergruppe zur Partnerwahl, andererseits kann sich die Protagonistin dann kaum vor Verehrern retten, das lief mir doch alles etwas zu glatt. Auch ihre teils extrem oberflächlich anmutende Umgehensweise mit ihren männlichen Bekanntschaften war mir oft suspekt. Und doch hatte ich ein paar entspannte Stunden mit diesem Buch, dessen Cover mit einem farblich stimmigen Blumenmuster sehr ansprechend gestaltet ist, und das man deshalb immer wieder gern zur Hand nimmt. Deshalb von mir eine gut gemeinte Leseempfehlung!

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