GL-95 - "Liebe wird aus Mut gemacht" (oder "Auf Null") von Catharina Junk

[KCNash]

Das hat mir auch gut gefallen, wie sie ihn da rausgeholt hat.

[Vanilla]

Das hast du super geschrieben, Kiwi

[Kiwi]

Danke

[Kleine_Raupe]

Ich hoffe, es kommt jetzt noch eine Diskussion über das gesamte Buch zustande.
Begeistert bin ich nicht davon. Dazu war ein zu großer Anteil an Liebesroman mit Gegenspielerin drin. Und Isabelle hat wirklich genervt. Ein besonders starkes Stück war die Bemerkung darüber, dass sie noch nie zuvor so traurig war. Wegen Erik. Also nicht, als ihre Freundin totkrank war. Na toll.
Gut fand ich die Geschichte mit Sarah, die dem Ernst der Krankheit wieder reingebracht hat. Und auch das mit dem jungen Mann, der mit einem Rückfall zurück ins Krankenhaus musste. Sonst wäre das alles zu sehr ins Seichte abgerutscht.

Ich fand das Buch wie schon geschrieben großartig obwohl ich eigentlich nicht auf Liebesromane stehe. Der Anteil ist hier schon recht groß, das stimmt, aber ich würde sagen, dass das Buch auch als solches verkauft wird, oder? Jedenfalls unter dem neuen Titel, der ja schon das Wort Liebe enthält und wenn man sich das Cover anschaut, ist einem doch eigentlich klar, worauf es hinausläuft, oder?
Ich fand aber, dass die Krankheitsgeschichte auf keinen Fall zu wenig Raum einnahm, die wurde schon oft thematisiert und eben auch sehr authentisch, was für mich einen großen Reiz dieses Buches ausgemacht hat. Dabei aber oft mit einem flapsigen Ton, wie ihr schon geschrieben hattet, aber das passte meiner Meinung nach auch, ein anderer Ton hätte wiederum nicht zum Rest des Buches gepasst.
Auch das viele andere Themen angeschnitten wurden, hat das Buch für mich rund gemacht, man konnte sich vorstellen, was so eine Krankheit alles mit sich bringen oder nach sich ziehen kann.
Ganz besonders haben mir die Figuren Nina und Erik gefallen, ich fand sie sehr lebensecht. Außerdem der warmherzige Ton in dem alles erzählt wurde und die kleinen Details, die eigentlich unwichtig waren, aber mich immer zum Schmunzeln gebracht haben wie die Situation als Nina nur mit der Rettungsdecke im Auto sitzt oder der kleine Goldfisch mit dem Geschwür am Auge, der ja leider nicht überlebt.
Für mich ein Highlight!

[KCNash]

Die Liebesgeschichte wäre ja okay gewesen, aber all die Nerverei mit Isabelle als Gegenspielerin hätte nicht sein müssen.

[Kiwi]

Ok, Isabelle ist nervig und hätte nicht sein müssen... das finde ich auch.
Aber andererseits wird durch sie auch so richtig deutlich, dass Nina zusätzlich zu ihrer Krankheit auch noch mit alltäglichen Teenieproblemen zu kämpfen hat. Wenn nicht sogar noch heftiger, wenn ich an den Satz denke "ich habe den ganzen Tag mit Kranken Menschen zu tun, dann will ich die in meiner Freizeit nicht auch noch haben" (oder so ähnlich)...

[KCNash]

Das war ja nicht unbedingt ein Teenieproblem. Es hätte einer älteren Patientin auch passieren können. Diese Fixierung auf Pit hatte für mich Ähnlichkeit mit dem Stockholm-Syndrom.

[loxina]

Im Urlaub habe ich das Buch tatsächlich zu Ende gelesen, allerdings so locker weg, dass mir vieles schon wieder entfallen ist. Zum Schluss hat es mir auch besser gefallen, allerdings ist es für mich kein Highlight. Dazu waren mir einige Szenen zu unrealistisch und einiges zu albern. Aber im Großen und Ganzen kam ganz gut rüber, was Ninas Problem war.
Interessant, dass du das mit dem Stockholm- Syndrom erwähnst, Nash. Pit ist ja nicht unbedingt ein Entführer oder sonst schuldig an ihrer Situation, aber irgendwie ist Nina doch gefangen und sie muss Schreckliches erdulden. Und Pit steht auf der "anderen Seite", weil er zur Klinik gehört und somit die Regeln macht.

[KCNash]

Man ist durchaus irgendwie gefangen bei so einem Krankenhausaufenthalt. Die Leute, mir denen man da zu tun hat, sind zwar nicht schuld daran, aber gelegentlich quälen sie einen, so dass das keinen großen Unterschied ausmacht.

[loxina]

Das hört sich ja nach schlechten Erfahrungen an