Amber
Buchrücken eingerissen, Cover berieben, SU fehlt, Schnitt etwas fleckig
Das kleine Zimmer war warm und feucht. Wütende Donnerschläge ließen die Scheiben klirren, und der Blitz schien durch das Zimmer selbst zu zucken. Keiner hatte gewagt, zu sagen, was er dachte - daß dieser Sturm, der selbst für den März außerordentlich heftig war, ein übles Vorzeichen sein müsse.
Wie üblich hatte man aus dem Zimmer, wo die Kreißende lag, fast alle Möbel entfernt. Jetzt blieb nur noch das Bett mit dem hohen Kopf- und Fußende und den leinenen Seitenvorhängen, ein halbes Dutzend niedriger Stühle und der Geburtsstuhl der Hebamme mit seinen Armstützen, der schrägen Rückenlehne und dem ausgeschnittenen Sitz. Neben der Feuerstelle stand ein Tisch mit einem zinnernen Wasserbecken, brauner Schnur und einem Messer, mit Flaschen und Salbentiegeln und einem Stoß weicher, weißer Tücher. Nahe dem Kopfende des Bettes gab es eine sehr alte Wiege, die noch leer war. Die Dorffrauen standen in tiefem Schweigen um das Bett und beobachteten mit gespannten, angstvollen Blicken, was dort geschah. Mitleid und Besorgnis war in ihren Zügen, als sie jetzt von dem winzigen roten Kind neben der Frau, die ihm eben das Leben geschenkt hatte, zu der schwitzenden Hebamme sahen, die sich über die Frau beugte und unter dem Leintuch ihre Arbeit erledigte. Eine der Frauen, die selbst schwanger war, lehnte sich mit erschrockenen, verstörten Augen über das Kind - und dann plötzlich schnappte das Baby nach Luft, nieste, öffnete den Mund und begann zu schreien. Die Frauen seufzten erleichtert...........