Champions von 2008 beruht auf einer wahren Geschichte. 1936 nimmt China erstmals an den Olympischen Spielen teil. Unter den anreisenden Athleten befinden sich auch eine Hand voll Kampfsportler. Einer von ihnen ist der Wushu-Kämpfer Fung (Dickie Cheung, bekannt aus The Monkey King). Fung ist Vollblutkämpfer, hat nichts außer seinen Sport im Sinn. Bis er der Läuferin Ling (Priscilla Wong) begegnet und sich in sie verliebt.

In einer Mischung aus Action und Drama ist Champions eine von Beginn an fesselnde Geschichte um Liebe, Ehre, Loyalität und Freundschaft. Im Mittelpunkt steht die Frage: Was sind uns diese Werte wirklich wert?

Der Film ist aber noch mehr als bloße Philosophie. Er ist ein Kung Fu-Streifen – und noch dazu einer in bester Manier. Fung betreibt Wushu. Das ist eine Zusammenstellung verschiedener Formen traditioneller chinesischer Kampfkünste in Verbindung mit neu erschaffenen Varianten. Wichtig: Wushu ist durch die Regierung der Volksrepublik China anerkannt und abgesegnet. Die traditionellen Kampfkünste wurden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Volksschatz und Kulturerbe in China wiederentdeckt. Im Film nimmt Fung während der Spiele an einem Kampfkunst-Wettbewerb teil. Als Repräsentant Chinas. Und im Laufe der Zeit auch, um die Gunst Lings zu gewinnen. Ausgangspunkt ist jedoch, dass der Wushu-Kampfsport das erste Mal überhaupt einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden soll. Und die Olympischen Spiele bieten die ideale Bühne dafür. Die spannende und zermürbende Auswahl der besten Kämpfer im Vorfeld wird in dem Hong Kong-Movie genauso thematisiert wie die Vorgeschichte der jungen Wushu-Meister. So kommt Fung ursprünglich von der Straße. Hollywoods Metapher „Vom Tellerwäscher zum Millionär“ wird hier abgewandelt in „Vom kleinen Straßenhändler zum Kampfsport-Champion“. Ein wahr gewordener Traum. Allerdings ist der Weg bis zu den Spielen steinig und voller Entbehrungen. So zahlt die Regierung nur die Hälfte der anfallenden Kosten für die große Reise, so dass die Athleten selbst das fehlende Kapital auftreiben müssen. Alle möglichen Jobs werden also angenommen und unter anderem verdienen sie sich ihr Geld durch Perfomances auf der Straße.

Neben 118 Minuten großartiger Kampfsport-Action, Herzschmerz und Drama zeichnet Champions ein interessantes Stück Zeitgeschichte nach: Die chinesische Gesellschaft in den dreißiger Jahren. Und übrigens: An den realen Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin nahm die Republik China mit einer Delegation von 54 Athleten teil.

Der 1953 geborene Regisseur Tsui Siu-ming machte sich bereits als Kind einen Namen. Zunächst als Kinderstar erreichte er in den 1970er und 1980er-Jahren als Sänger eine gewisse Popularität. Neben der Regiearbeit ist Tsui Siu-ming auch als Schauspieler, Drehbuchautor, Filmproduzent und Action-Choreograph bekannt.