Come
schön erhalten
Tracks:
1. Come2. Space3. Pheromone4. Loose5. Papa6. Race7. Dark8. Solo9. Letigo10. Orgasm
Rezension
Eigentlich hatte PRINCE mit der Vergangenheit ja abschließen wollen: Der Name des Meisters wurde durch ein Symbol ersetzt, und PRINCE nannte sich fortan SYMBOL! Doch wie das Leben so spielt, bestand die Plattenfirma auf Erfüllug des Vertrags und PRINCE heißt wieder PRINCE (aber nicht mehr lange)! "Come" ist der Titel des 15. Albums des Meisters aus Minneapolis, ein Glücksgriff der Marke "konstruktive Klanggebilde und seltene Perlen." PRINCE kehrt zurück zu den Wurzeln, ohne diese offen auf den Tisch zu legen, und klingt pervers geil! "Race" ist griffiger Funk, "Space" das Eintauchen in die Liebe, "Dark" ist Soul pur, "Solo" erscheint wie eine Nachhilfestunde zum Thema Gesangsunterricht und das als Single ausgekoppelte "Letitgo" ist cool und sexy! Sex scheint für PRINCE ohnehin ein wichtiges Thema zu sein, wie im Verlaufe von "Come" des öfteren zu ahnen ist. Besonders deutlich wird dies beim Song "Orgasm". Daß ich dabei nicht onaniert habe, grenzt schon an absolute Ignoranz!
Manfred Thomaser / Intro - Musik & so
mehr unter www.intro.de -- INTRO
Als Prince schrieb er Musikgeschichte. Jetzt trägt Roger Nelson mit seinem 15. Studioalbum diesen Künstlernamen offenbar zu Grabe. Auf dem Titelfoto posiert er vor einem Friedhofstor, die Legende lautet "Prince (1958-1993)". Als Bonus zu den neun Songs der CD gibt es ein mit Meeresrauschen und Gitarrenphrasen unterlegtes, womöglich live (im Studio?) mitgeschnittenes weibliches Seufzen ("Orgasm"). Die Erotomanie des Musikers ist hinreichend bekannt, so explizit in der Wortwahl wie bei "Come" oder "Pheromone" konnte man ihn allerdings noch selten erleben. Musikalisch geriet das Album einheitlicher als etwa die Vorgänger "Love Symbol" und "Diamonds And Pearls". Hypnotische Soul-Grooves pumpen durch "Space", "Lefitgo" und den elfminütigen Titelsong "Come", während die rhythmische Betonung bei "Pheromone", "Loose!" und "Race" auf einem harten Funk-Beat liegt. Die Balladen heißen "Papa" und "Dark", sie weisen Prince einmal mehr als vorzüglichen Melodienschreiber aus. "Solo" dagegen ist wenig mehr als eine Übung in Selbstverliebtheit, ein zu zeitweiliger Harfenbegleitung inszenierter Gesangsvortrag des genialen Kleinen aus Minneapolis.
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Makaber treibt's Prince auf die Spitze: Der abgelegte Name ziert nochmals das Cover, die Pseudo-Todesanzeige (1958-1993) signalisiert den Ernst der Absicht. Sonst ist's ohne Belang. Come mixt James Brownsche Power und Big Band, Pheromone setzt Straßen-Slang funky in Noten um, das effektgespickte Loose ist getunter House. Dark und das hymnisch-sakrale Solo verweisen auf Gospel-Wurzeln. Und Orgasm ist exakt das, was der Titel sagt - insofern symptomatisch: Die Songs knallen vielleicht nicht gleich im Kopf, aber der Körper reagiert.
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