Schlaflose Tage


Ungelesenes Exemplar mit leichten Lagerspuren. Am Schnitt etwas gebräunt.
Nichtraucherhaushalt
Der Lehrer Simrock spürt wenige Tage nach seinem 36. Geburtstag zum ersten Mal in seinem Leben sein Herz. Mit dieser Andeutung des Schmerzes beginnen für ihn schlaflose Tage, beginnt er, am Inhalt seines Lebens zu zweifeln: Was festgefügt und unveränderbar schien, drängt auf ihn ein. Die Rollen sind verteilt und eingeübt, in seiner Ehe, die ihren alltäglichen Gang geht, in der Schule, wo er, der Vermittelnde, an die Kinder weitergibt, was von anderen entschieden und beschlossen wird. Niemand fragt nach seiner Zustimmung.
Ein bequem gewordenes Leben wird eingetauscht gegen eine Notgemeinschaft. Fabrikarbeit ersetzt den alten Beruf, Antonia und Boris heißen die neuen Partner. Jurek Becker reflektiert und analysiert, er führt seinen Helden vor als einen, der ausbricht, weil sein erklärtes Ziel ist, ein anderer zu sein. Der Weg dorthin wird gesucht und untersucht. Die Beobachtungen sind streng, ohne Nachsicht und doch mit jenem Anflug von Humor, mit jener leisen Traurigkeit, die die Hoffnung ausmacht.