The Healing Game
fast wie neu
CD: Van Morrison,The Healing Game
Rezension
Nach den beiden jazzorientierten Alben "How Long Has This Been Going On" und "Tell Me Something" vom letzten Jahr hat sich Van Morrison nun wieder auf seine eigenen Songschreiberfähigkeiten besonnen, zehn neue Titel komponiert und sie in eigener Regie eingespielt. Zugeständnisse an gängige popmusikalische Trends hat der irische Eigenbrötler bekanntlich noch nie gemacht, und so wundert es nicht, daß das jetzt vorliegende Album eine typische Van-Morrison-Produktion darstellt. Mit kraftvollerer Stimme denn je shoutet und grantelt er sich durch seine Songs und setzt immer wieder den weichen Gesang seines Landsmanns Brian Kennedy für die vokalen Gegensätze ein. Und gern wird dem Saxophon, derzeit offenbar Morrisons Lieblingsinstrument, Platz für ausgedehnte Soli gegeben. Zwei sehr schöne Hommagen an die Soul- und Pop-Balladen der 60er Jahre sind ihm mit "It Once Was My Life" und "If You Love Me" gelungen, und "Waiting Game" sowie das an die Songs von "Astral Weeks" erinnernde "Piper At The Gates Of Dawn" komplettieren ein Quartett an Balladen, die fraglos einen hohen Rang im Werkskanon des kauzigen Genies einnehmen. Rechnet man noch das sanft groovnede, stetig an Intensität gewinnende "Fire In The Belly" und den druckvollen Rhythm & Blues von "Burning Ground" hinzu, muß man dem Iren fraglos ungebrochene Kreativität attestieren. ** Musik: 8-9
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Sankt Patrick nochmal, woher nimmt dieser vierschrötige Ire die Inspiration, seinen Stil wieder und wieder rundzuerneuern? Seit Jahr und Tag suhlt sich Van Morrison in soulig und jazzig, auch mal folkloristisch gefärtem R&B voll saftigem Sentiment. "Van The Man" hat das, was man englisch "guts" nennt, dieses hundertprozentige vitale Bauchgefühl, das alles durchströmt: jeder Song von immenser Sogkraft, eine Stimme, die das Herz wärmt und Emotionen aufwühlt, First Class-Arrangements, die mitreißen. Definitiv ein Klassiker!
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