Das Leben junger Anwälte ist manchmal schon verrückt -- zumindest, wenn es nach der TV-Serie Ally McBeal geht: Abgedrehte Fälle, skurrile Kollegen und Liebesbeziehungen am laufenden Band. Auch die Real-Life-Simulation The Partners vom französischen Entwickler Monte Christo greift diese Story-Elemente auf -- und vermischt sie mit einem Spielprinzip, das verdächtig an den Erfolgstitel The Sims erinnert.

Von oben herab blicken Sie in einer zoombaren 3-D-Grafik auf den Grundriss einer Anwaltskanzlei, in der sich bis zu sechs Anwälte sowie einige Besucher tummeln, die computergesteuert ihrem täglichen Leben nachgehen: Die Arbeit am Computer, der Anruf eines Klienten oder das Stöbern in Akten gehören ebenso dazu wie die Interaktion der Charaktere und das Ausüben von Freizeitbeschäftigungen wie Fernsehen oder Musikhören. Das Verhalten der individuellen Charaktere ist dabei durch neun Grundbedürfnisse wie Liebe, Freundschaft, Erfolg oder Erholung festgelegt, die je nach Charakter unterschiedlich ausgeprägt sind.

Obwohl das Spielgeschehen somit grundsätzlich eigenständig abläuft, müssen Sie doch häufig durch die Vergabe von direkten Anweisungen eingreifen: In einer der 21 Missionen der drei Kampagnen ist es beispielsweise erforderlich, dass eine Anwältin sich in ihren Kollegen verliebt. Hierzu müssen Sie den Auserwählten durch Klicks dazu bewegen, Komplimente zu machen oder mehr Wert auf das Äußere zu legen. Gute Chancen haben Sie auch, wenn sie beide Charaktere dazu bewegen, miteinander zu tanzen. In einer anderen Mission ist es Ihre Aufgabe, einem jungen Anwalt zu erstem Erfolg zu verhelfen, indem Sie ihn gegen seine natürliche Faulheit immer wieder zur Arbeit antreiben und nebenbei von der hübschen Praktikantin fernhalten.

Wie sich unschwer erkennen lässt, nimmt sich The Partners selbst nicht allzu ernst, was dem Spiel ein besonderes Flair gibt. Die witzigen Gerichtsfälle und die abwechselungsreichen Missionen sind nicht zuletzt wegen der gelungenen Übersetzung die Stärken des Spiels. Schade ist einzig und allein, dass Klienten in der Regel nicht in die Kanzlei kommen, sondern die Fälle lediglich per Menü eingeteilt werden. Auch den Gerichtssaal lernen Sie nicht kennen.

Dafür lassen sich die Räumlichkeiten in The Partners in vorgegebenen Schritten langsam erweitern und mit allerlei Gegenständen wie Schreibtischen, Getränkeautomaten oder Fernsehgeräten einrichten. Jedes dieser 250 Objekte erfüllt dabei einen bestimmten Zweck, der zumeist eines der neun Grundbedürfnisse der Charaktere abdeckt und per Klick auch spezielle Interaktionen erlaubt. Die 3-D-Grafik des Spiels ist nett, wenn auch nicht umwerfend. Fazit: The Partners ist das ideale Spiel für Gelegenheitsspieler und Soap-Fans. Sollte Ihnen The Sims gefallen haben, wird Sie auch dieses Spiel in seinen Bann ziehen! --Patrick Streppel