Rezension bei amazon:
Von Dora Haubner am 31. Mai 2006
Der einfache, angenehme Erzählstil der Autorin entführt den Leser in eine brutale Welt, die leider nicht erfunden ist. Sie schildert aus der Sicht eines Kindes das Leben der einfachen Campesinos Südamerikas, die brutale Vertreibung durch die Drogenmafia, die Odyssee bis zur Endstation in den Slums einer Großstadt. Dort erlebt die Hauptfigur kurz das Aufflackern von Hoffnung und Solidarität, die aber in dem täglichen Kampf ums Überleben wieder untergeht. Mit wie viel positiver Energie der Lebensweg in den totalen Absturz gepflastert ist, steht in enormem Kontrast zu dem Leben der meisten "verwöhnten" Luxus-Kinder in unseren Breiten.

Doch ist nicht alle Hoffnung verloren, wenn man am Ende von einem Sozialprojekt, der sogenannten "Stadt der Straßenkinder", liest und der Vision, dass vielleicht gerade dort, von den ärmsten der Armen, die Zukunft der Menschheit entwickelt wird, nämlich ein friedliches Zusammenleben in Gemeinschaft und Freiheit auf diesem Planeten. Dieser auf authentischen Geschehen basierende Roman ist sehr berührend, empfehlenswert für Jung und Alt, vor allem zur Auseinandersetzung mit den Themen des übermäßigen Reichtums und der maßlosen Verschwendung in einigen Teilen der Welt und der unvorstellbaren Armut in den anderen.