Unter die Haut
gut
Mick Stranahan ist Frührentner. Seit dem er einen korrupten Richter erschossen hat, wurde er vom Staatsdienst ausgeschlossen. Jetzt genießt er sein Leben in seinem Pfahlbau, das einsam in einer Bucht liegt. Mit der Ruhe ist es leider vorbei, als ein Berufskiller versucht ihn zu ermorden. Wer hat den Auftrag erteilt ihn zur Strecke zu bringen?
Wenn in Florida ein junges Pärchen stolz neben einer angeschwemmten Leiche für ein Erinnerungsfoto posiert und ein Barrakuda den Wachhund ersetzt, dann ist es wahrscheinlich, dass die Geschichte von Carl Hiaasen stammt. Der Krimi ist herrlich schräg, humorvoll und trotzdem spannend. Mick Stranahan ist ein Hauptcharakter, den man so schnell nicht vergisst. Ein Mann mit Prinzipien und dem unbändigen Willen, sich nicht ermorden zu lassen. Sein Hang zu Kellnerinnen hat ihm fünf Ehen eingebracht, da er sich schnell verliebt und spätestens nach dem ersten Sex ein Antrag von ihm fällig wird.
In diesem Buch nimmt der Autor, den Schönheitswahn aufs Korn und die damit verbundenen operativen Verschönerungen, aber auch die TV-Branche bekommt den einen oder anderen Seitenhieb ab. Im flotten Tempo werden Fallen gelegt, Ermittlungen geführt, geliebt und gekämpft. Für Langeweile ist auf den Seiten dieses Buches kein Platz.
In Florida ist nicht nur Disney, Flipper und die Sonne Zuhause, sondern auch Mord und Korruption und es gibt wahrscheinlich niemanden, den ich auf diesem gefährlichen Pflaster lieber an meiner Seite hätte als Mick Stranahan. Wie gut, dass es ein Wiedersehen mit ihm in dem Buch ‚Der Reinfall‘ gibt.