Without You I'm Nothing
sehr gut!!!
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Das gleichnamige Debüt des Trios Placebo aus England wurde oft mit den Smashing Pumpkins und Rush verglichen -- Smashing Pumpkins wegen seiner unbekümmerten Anlehnungen an den Progressive Rock der Mitte der 70er Jahre und Rush wegen der ungewöhnlich hohen Stimmlage des Sängers Brian Molko, dessen Stimme fast schon wie die eines Zwitters klingt. In Wirklichkeit war Placebo viel anzüglicher, ungeniert liederlich und kulturell verwirrender als diese beiden Bands. (Die Band ist ein Mix von Amerikanern, Schweden, Engländern, mit eingestreuten Elementen aus dem Libanon und aus Luxemburg.) Für ihr zweites Album hat sich Placebo bei den späten 70er Jahren umgesehen und sich vom Sound des frühen New Order und von den Banshees inspirieren lassen -- mit einem Touch der 90er Jahre: "Brick Shithouse" beginnt z.B. wie sonst nur die vulgärsten Prodigy Songs. Als solches ist es eine Klasse besser, intelligenter und zu toll, um es bei den Nachwehen einer durchzechten Nacht zu hören. "I'm unclean / A libertine / And every time you vent your spleen / I seem to lose my power of speech" ("Ich bin nicht clean/bin ein Wüstling/Und jedes Mal, wenn Du Dein Gift verspritzt/verliere ich die Gewalt über meine Sprache") haucht Molko bei dem schrecklich überfrachteten Titeltrack. In einem Jahr, in dem Marilyn Manson und Bauhaus weiterhin versuchen, die Horrorbewegung "Goth Movement" in ganz Amerika wieder zu beleben, ist Placebos Zeit gekommen. --Everett True