Das schweigende Klassenzimmer. Eine wahre Geschichte über Mut, Zusammenhalt und den Kalten Krieg.
Ecken etwas angestoßen, Schnitt nachgedunkelt.
Ende Oktober 1956, Storkow in der Mark Brandenburg, nicht weit von Berlin: Es sollte eine kleine, spontane Aktion sein, als das Gerücht umging, der berühmte Fußballstar Ferenc Puskás sei unter den Opfern der Niederschlagung des Aufstandes in Ungarn: 5 Minuten lang Schweigen mitten im Unterricht. Doch es wurde ein politischer Skandal, der das Leben von 15 Schülern und ihren Familien für immer veränderte.
Eine Flut von Untersuchungen, Verhören, Beschimpfungen und Drohungen brach über die jungen Leute herein. Doch sie weigerten sich standhaft, einen "Rädelsführer" zu benennen. Schließlich wurde die Klasse am 21. Dezember 1956 aufgelöst, die Abiturienten der Schule verwiesen. Aber sie hatten einen Plan: In West-Berlin trafen sich die meisten von ihnen wieder - als Flüchtlinge, und sie blieben als Klasse zusammen bis zum Abitur.
Dietrich Garstka, einer der Schüler von damals, hat aus seiner Erinnerung, vielen Interviews und Aktenfunden einen getreuen und aufrüttelnden Bericht der damaligen Ereignisse geschrieben, ohne Zorn, doch bewegend und lehrreich, wie es nur wahre Geschichten sein können.