Des Nachts
Ecken etwas angestoßen
Was geschieht mit einem Menschen, der in seinem eigenen Haus überfallen und gefangen wird? Richard Bausch schildert in diesem spannenden, sensiblen Roman, wie eine alleinstehende Frau und ihr Sohn ganz plötzlich aus allen Sicherheiten gerissen werden und sich dem Grauen und ihrer Todesangst stellen müssen.
Nora Michaelson und ihr elfjähriger Sohn Jason leben in der Nähe einer Kleinstadt in Virginia in einem freistehenden Haus. Seit Jasons Vater Jack vor ein paar Monaten bei einem Autounfall tödlich verunglückt ist, versuchen die beiden, wieder Tritt zu fassen im Leben, was ihnen nicht leichtfällt. Sie haben kaum Freunde hier, und Nora muß für den Unterhalt sorgen. Erst nach dem Tod ihres Mannes hat sie entdeckt, daß sein Bauunternehmen ruiniert war und er ihr nichts hinterlassen hat.
Als eines Tages drei Männer auftauchen und Schulden einfordern, ist Nora völlig überrascht. Doch die Fremden glauben ihr nicht, daß sie von den krummen Geschäften ihres Mannes nichts weiß. Und sie sind zu allem fähig ...
Virtuos zeichnet Bausch seine unterschiedlichen Charaktere und das von Vorurteilen und Anonymität geprägte Leben in einer amerikanischen Kleinstadt. Mit "einer psychologischen Feinheit, die ihresgleichen sucht" (Stuttgarter Zeitung), zeigt er, wie Menschen reagieren, wenn man ihnen den Boden unter den Füßen wegzieht, wie sie mit den dunklen Stunden in ihrem Leben umgehen und welch großen Einfluß alles, was davor war, auf diese entscheidenden Augenblicke hat.