Was habt ihr im NOVEMBER 2015 gelesen?

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greenbutterfly
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Re: Was habt ihr im NOVEMBER 2015 gelesen?

Beitrag von greenbutterfly » 6. Dez 2015, 19:20

Sarah Lark muss ich auch endlich mal weiterlesen, da hinke ich unglaublich hinterher. Schade eigentlich, denn die Bücher gefallen mir wirklich gut.

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Hier kommt endlich meine ziemlich kleine Liste. Momentan lese ich leider nur wenig und wie in den letzten Monaten habe ich viel angefangen und wieder auf die Seite gelegt. Na ja, vielleicht kommen ja mal schlechte Bücherzeiten, dann bin ich froh über die ganzen "Restbücher" *g*


1. Die Paris-London-Connection von John Morgen (Reportage über den Tod von Prinzessin Diana)

Wenn das alles so stimmen würde, wie es in dem Buch steht - und einiges davon habe ich schon entsprechend in Zeitschriften, TV-Berichten etc. gelesen bzw. gesehen - dann wäre das der absolute Hammer. Ja ja ich weiß, diese Verschwörungstheorie-Bücher haben es an sich, dass sich alles so plausibel darlegt und lesen lässt, aber einiges davon gibt doch zu denken. Egal wie, auf jeden Fall war es eine sehr spannende und interessante Lektüre.

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2. Krähenmutter von Catherine Sheperd *****

Hat mir sehr gut gefallen. Das Buch war spannend von Anfang bis Ende, ein richtiger Pageturner.

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3. Volturnus schläft von Bettina Schott ****-

Wäre an sich nicht schlecht gewesen, wenn dieser titelgebende Volturnus mehr in Erscheinung getreten wäre. So war es mehr oder weniger ein ziemlich spannender, interessanter historischer Regio-Krimi aus meiner Heimat. So was finde ich super, denn allzu viele Bücher, die hier in der Region spielen, gibt es nicht.

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4. Denn morgen sind wir tot von Andreas Götz ****-

Obwohl ich nicht wirklich die passende Altersklasse habe, war das wieder ein sehr spannender Jugendthriller, der sich in einem Rutsch lesen lässt. Teilweise handeln die Personen ziemlich naiv, vorne dran die Hauptprotagonistin Siri, aber das sieht vielleicht jemand jüngeres anders, könnte ich mir vorstellen.

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5. Die Insel des verschwundenen Feuers von Barbara Wood ****-

Lange musste man auf ein neues Buch von Barbara Wood warten, aber das hat sich gelohnt. Sie kann immer noch opulente, farbenprächtige und mitreißende Schmöker schreiben, die einen für ein paar Stunden gut unterhalten. Zeitweise hätte die Geschichte etwas gestraffter sein können, aber alles in allem hat mir das Buch gut gefallen.

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6. + 7. Kings & Fools 2 + 3. Verstörende Träume und Verfluchte Gräber von Matt/Matthes *****

Die Geschichte nimmt richtig Fahrt auf und wird immer spannender und mysteriöser. Immer wenn ich denke, ich wäre jetzt so einigermaßen dahinter gekommen, wie alles zusammen hängt, passiert wieder etwas, das mich zum Zweifeln bringt. Ich bin jedenfalls unglaublich auf den 4. Band gespannt.

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8. Anton oder die Zeit des unwerten Lebens von Elisabeth Zöllner

Ein ganz wichtiges, nachdenklich machendes Buch, das durch den kargen und schnörkellosen Schreibstil sehr eindringlich ist. Mir ist es sehr unter die Haut gegangen, ich hätte auf jeder Seite um den tapferen Anton und seine nicht minder tapfere Familie weinen können, habe ich auch teilweise gemacht. Es gibt viele Bücher über diese Themen, aber das hier werde ich hundertprozentig nicht so schnell vergessen.

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9. Der Pfad des Todes von Sara Blaedel *****

Hat mir sehr gut gefallen. Eine ganz spannende und intensiv erzählte Geschichte, hauptsächlich wenn es sich um die Ereignisse in der Vergangenheit von Louise Rick handelt. Die beiden zeitlichen Stränge sind auf ganz tolle Weise ineinander verwoben und heraus kommt ein Pageturner. Eigentlich dachte ich, dass es egal ist, dass ich das Vorgängerbuch nicht gelesen habe, aber ...

10. Die vergessenen Mädchen von Sara Blaedel ****1/2

... beim Lesen von den vergessenen Mädchen habe ich gemerkt, dass die richtige Reihenfolge doch besser gewesen wäre. Das hier hat mir zwar nicht ganz so gut gefallen, aber einiges davon hat mir im Nachhinein wichtige Aha-Erlebnisse zum Pfad des Todes beschert. Beide Bücher zusammen bilden eine perfekte Einheit, ich bin schon sehr gespannt auf das nächste Buch der Autorin.

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11. Die Menschen, die es nicht verdienen von Hjorth & Rosenfeldt ****1/2

Dieses Mal haben die Autoren den ziemlich schrägen Charakter von Sebastian Bergmann etwas zu sehr auf die Spitze getrieben, so dass ich manchmal von den ewigen Frauengeschichten genervt war, aber die Story war wieder mal super. Keine einzige Seite war langweilig, so dass ich den Wälzer innerhalb kürzester Zeit durch hatte.

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12. Magisterium 2 Der kupferne Handschuh von Clare/Black ****-

Den ersten Band fand ich spannender und fantasievoller, der zweite hat mich nicht ganz so fasziniert. Vielleicht hat mich das Buch auch nur auf dem "falschen Lesefuß" erwischt und es hätte mir zu einer anderen Zeit besser gefallen. Aber auf jeden Fall möchte ich den nächsten Band auch lesen.

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13. Fremd von Ursula Poznanski und Arno Strobel ****-

Ein sehr spannender Pageturner, kapitelweise erzählt aus der Sicht der zwei Protagonisten. Ich fand die Geschichte raffiniert aufgebaut, mit einigen Wendungen, die mich auf die falsche Fährte gelockt haben. Einzig das Ende flachte etwas ab, das hätte ich mir anders gewünscht.

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Re: Was habt ihr im NOVEMBER 2015 gelesen?

Beitrag von TauschmitTaxina » 6. Dez 2015, 19:33

ich hab die Lark in 2 Wochen durchgelesen - war soo spannend wenn man erstmal drinne ist :mrgreen:
Ich lese: Das Limit bin ich (saltoki)
Warten: Serienmord in Neuharlingersiel (ILGUD) usw.
https://www.lovelybooks.de/bibliothek/Taxina/1665048419/

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Re: Was habt ihr im NOVEMBER 2015 gelesen?

Beitrag von ruhrpottmaedchen » 6. Dez 2015, 22:28

Fremd von Strobel u. der Ursula irgendwas fand ich absolut daneben...

so unterschiedlich sind die Geschmäcker :-)

Für mich war das eine dermaßen an den Haaren herbeigezogene Story, unglaubwürdig bis zum Abwinken....
mich findet ihr überall dort wo es Bücher gibt
https://www.buechertreff.de/user/29663-ruhrpottmaedchen/#library

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Re: Was habt ihr im NOVEMBER 2015 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 9. Dez 2015, 13:22

So hier kommen nun wie versprochen meine Oktober und meine November Liste. Ich packe sie einfach beide in dieses Thread, dann müssen wir den alten nicht nochmal ausgraben :)
ich lese: Eifelfrauen: Ruf der Nachtigall
ich höre: 0° Celsius & Quasikristalle
Warteschleife: einige :shock: :lol:
Mein SUB:https://www.lovelybooks.de/bibliothek/engineerwife/1663702920/

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engineerwife
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Re: Was habt ihr im NOVEMBER 2015 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 9. Dez 2015, 13:26

Leseliste für den Monat Oktober 2015:

Ich habe gelesen:

1. Die Sturmrose von Corina Bomann (03/2015)

Nach einer gescheiterten Beziehung verliebt Annabel Hansen sich in einen alten Kutter mit dem Namen 'Sturmrose'. Sie will das Schiff restaurieren und ein Café daraus machen. Bei den Renovierungsarbeiten findet sie einen Brief: Vor über dreißig Jahren hat das Boot einer jungen Frau zur Flucht aus der DDR verholfen. Vollkommen aus der Bahn geworfen, geht Annabel dem bewegenden Schicksal nach und begegnet dabei Christian, dessen Geschichte tragisch mit dem Kutter verbunden ist. Gemeinsam suchen sie nach der Frau von damals und finden Erschreckendes über Annabels eigene Kindheit heraus.

Note: keine, da Abbruch. Ich glaube, dieses Buch hätte ich hören sollen. Mir kam es beim Lesen so vor, als ob Valentine dauernd entweder von Liebe träumt oder ihr nachweint. Mir war das etwas zu viel des Guten. Und die Idee mit dem Schiff fand ich irgendwie sehr überzogen. Man kauft sich ein Schiff, wenn man weder ein Schiffspatent hat, noch je eines gefahren ist und das Geld eigentlich auch sehr eng ist? Meins war es nicht, obwohl ich die Autorin durchaus mag. So habe ich nun diesen Monat gleich mit einem Abbruch begonnen, schade.

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2. Das Erbe der Fonteroys von Theresa Révay (07/2006)

Sie sind eine mächtige und berühmte Dynastie von Pelzhändlern. Um 1900 trägt ganz Paris die Kreationen der Fonteroys. Aber der junge Léon Fonteroy sucht das Abenteuer. Während er nach Kanada und Russland reist, muss sein Bruder André die Tradition des Hauses weiterführen. In seiner Ehe mit der schönen Valentine ahnt er nicht, dass sie ein Geheimnis vor ihm verbirgt. Andrés Kinder werden in die Wirren der Geschichte verstrickt, als sie im Zweiten Weltkrieg Sergei begegnen, dem Sohn von Léon. Eine verbotene Liebe droht die Familie der Fonteroys zu zerreißen.

Note 2-3: Der Klappentext lässt auf eine spannende Familiensaga hoffen. Diese Hoffnung wird diesmal leider nur teilweise erfüllt. Meistens wird ja das Gegenteil verlangt, aber hier muss ich sagen, das Buch war mir zu kurz. Der interessante Stoff hätte Material für einen Dreiteiler hergegeben. Wie von der Autorin gewohnt, ist auch in diesem Buch der Schreibstil wieder interessant und spannend gehalten aber leider wurden viele Geschichten nur angerissen oder an der Oberfläche behandelt. Ich hätte mir z. B. gewünscht, mehr von Andres Bruder Leon zu erfahren, das harte Leben in Sibirien muss schwer gewesen sein. Natürlich hätten auch die anderen Charaktere noch mehr hergeben können, schade. Zu erwähnen sei aber, dass es sich hier um den Debütroman der Autorin handelt, sie steigert sich deutlich bei ihrem Zweiteiler um Gräfin Xenia Ossolin und den Fotografen Max von Passau.

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3. Das verborgene Netz von Oliver Bottini (05/2012)

Berlin: Ein Mann wird zusammengeschlagen, der Täter entkommt unerkannt. Kripo-Hauptkommissarin Louise Bonì ermittelt, denn eine Spur führt nach Freiburg. Ein beunruhigender Fall: Der Täter scheint ein Profi zu sein, das Opfer ein Geheimdienstspitzel, die einzige Zeugin weiß mehr, als sie sagt, und im Hintergrund agiert der Verfassungsschutz, verweigert aber die Kooperation. Ein ums andere Mal wird Louise Bonì ausgebremst – doch wann hätte sie sich davon je beeindrucken lassen? Sie spürt, dass sich das Netz immer enger zusammenzieht. Doch bis sie die Wahrheit entdeckt, ist es für einen der Beteiligten bereits zu spät …

Note 2: Entgegen der Meinungen einiger Rezensenten, hat mir dieses Buch mal wieder sehr gut gefallen. Nachdem ich mich eingelesen hatte und mich wieder mit Louise vertraut gemacht hatte, konnte ich richtig gut eintauchen in die Geschichte. Mal wieder mehr oder weniger auf eigene Faust begibt sie sich auf Verbrecherjagd, wird eingesogen in der Welt der Wirtschaftsspione und des Verfassungsschutzes. Es ist erschreckend zu lesen, wie skrupellos in dieser Welt mit dem Leben eines Menschen umgegangen wird. Er wird manipuliert und wenn er nicht mehr gebraucht wird oder gar zum Risiko werden könnte, wird er im besten Falle ausgetauscht, in den meisten Fällen ausgelöscht. Es verwundert also gar nicht, dass Louise so wenig mit ihrem eigenen Leben zurechtkommt, ja, dass sie sich sogar dafür fürchtet, sich auf ein eigenes Liebesleben einzulassen. Man hat das Gefühl, sie lebt immer am Rande der Realität, ein kleiner Funken und das Pulverfass geht hoch. Einen kleinen Stern Abzug gibt es, da manche Stellen vielleicht doch etwas überzogen daher kamen, aber ich bleibe ihr und ihrem Team treu. Freue mich auf den nächsten Teil dieser spannenden Serie.

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4. Zwei Schwestern von Dorothy Baker (09/2015 – neuaufgelegt von 1962)

Als Cassandra Edwards sich zur Hochzeit ihrer Zwillingsschwester Judith aufmacht, hat sie vor allem eines im Sinn: die Vermählung zu verhindern. Was will ihre hochmusikalische Schwester mit irgendeinem durchschnittlichen, jungen Arzt - wie hieß er noch? Seinen Namen kann sie sich nicht merken. Kompromisse und Mittelmaß sind ihr ein Gräuel, und radikal sich selbst treu zu bleiben, das ist in ihrer Familie oberstes Familiengebot. - Wird Cassandra auf der Suche nach sich selbst in ihrer symbiotischen Beziehung zu Judith gefangen bleiben? Wird Judith die Reise ins Unbekannte antreten und sich aus der beklemmenden schwesterlichen Zweisamkeit befreien können? Beiden steht eine existentielle und, wie sich zeigen wird, extrem bedrohliche Herausforderung bevor. - Ein hochintelligenter, witziger, vielschichtiger und scharfzüngiger Roman über Bindung, die Spielarten von Erotik und unsere Suche nach der großen, erfüllenden Liebe, jener Seelenverwandtschaft, die von unserer Einsamkeit eine Brücke zum Anderen schlägt.

Note 2: Heute Morgen habe ich dieses bewegende Buch zugeklappt und möchte gleich meinen Eindruck zu Papier bringen. Zu Anfang ist dem Leser nicht bewusst, in welche Tiefen der menschlichen Seele er im Laufe des Buches abtauchen wird. Wir lernen Cassie auf dem Weg in ihr Elternhaus kennen, den sie antritt um der Hochzeit ihrer identischen Zwillingsschwester beizuwohnen. Sie kommt schon einen Tag früher als geplant mit dem Hintergedanken, ihrer Schwester die Heirat zu einem für sie unbedeutenden Mann auszureden. Sie beginnt ihr Spiel zu spielen und versucht mit allen Mitteln der Kunst, Judith umzustimmen. Je tiefer man in die Geschichte eintaucht umso schmerzhafter wird einem bewusst, dass ein Außenstehender eigentlich gar keine Chance haben kann, dieser Familie näher zu kommen. Fast wie Einsiedler leben die Mitglieder dieser Familie - Vater, Schwiegermutter/Oma und die beiden Zwillinge. Nachdem die Mutter der Zwillinge früh verstirbt, achten sie penibel darauf den Einflüssen von außen zu widerstehen. Als Judith schließlich die erste Trennung von ihrer Zwillingsschwester vollzieht, in dem sie nach New York zieht, scheint sich Cassies Leben langsam aufzulösen … Ich habe selbst eine Schwester, denke aber, dass es ein großer Unterschied ist, eine eineiige Zwillingsschwester zu haben. Wie kann man damit umgehen, ein äußerlich identisches Ebenbild zu haben? Judith scheint es gelungen zu sein, eine eigene Identität zu schaffen, Cassie hingegen tut sich schwer und wählt als Ausweg einen drastischen Schritt. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Für mich persönlich war es eine Bereicherung, dass dieses Buch aus den Tiefen der Literaturwelt wieder zum Leben erweckt wurde. Das Buch verdeutlicht immer wieder, dass das Zwillingsdasein nicht wirklich etwas mit der Welt des „Doppelten Lottchens“ zu tun hat, sondern ein stetiger Kampf um die eigene Persönlichkeit ist, der sicher aber auch oft sein schönes Gesicht zeigt. Von mir persönlich erhält der Roman eine Leseempfehlung.

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5. Im weißen Kreis von Oliver Bottini (09/2015)

Louise Bonì, Hauptkommissarin der Kripo Freiburg, erhält von einer Informantin den Hinweis, dass ein Mann zwei Waffen bei russischen Kriminellen gekauft habe. Louise geht der Sache nach, um ein mögliches Verbrechen zu verhindern. Ihre Ermittlungen führen sie in die Neonazi- Szene, und durch einen Zeitungsartikel stößt sie auf ein »perfektes Opfer «: Ludwig Kabangu, ein Ruander, der von der Universität Freiburg die Gebeine eines Ahnen zurückfordert. Deutsche Wissenschaftler hatten diese hundert Jahre zuvor zum Zweck der Rassenforschung nach Freiburg gebracht. Um ihn zu schützen, begleitet Louise Kabangu – und tatsächlich werden sie kurz darauf von zwei bewaffneten Männern überfallen. In höchster Not greift überraschend ein Sondereinsatzkommando ein und tötet die Angreifer – ein Einsatz, der offenbar vom Innenministerium in Stuttgart angeordnet wurde. Doch weshalb und in wessen Auftrag handelten die Täter? Als wenig später Louises Informantin ermordet wird, ist klar, dass die Gefahr für Ludwig Kabangu noch nicht vorbei ist …

Note 2: Mein sechster Krimi mit dieser eigenwilligen, vielleicht sogar etwas eigenbrötlerischen Kommissarin Louise Bonì. Schon so manche Schlacht habe ich mit ihr geschlagen, ihre Alkoholsucht bekämpft und auch mit ihr um die Liebe gekämpft, die sich für sie einfach nicht so richtig einstellen mag. Bei ihrer Arbeit ist sie jedoch unschlagbar, wenn auch oft sehr risikoverliebt.
In diesem Teil hat sich der Autor mal wieder eines brisanten Themas angenommen – dem Neonazismus in Deutschland. Mit Schrecken liest man, wie tief viele Menschen darin verwickelt sind, wie viele Mitläufer es auch heutzutage noch gibt. Die meisten wissen nicht, wer ihr Auftraggeber ist und auch nicht wirklich, welcher Auftrag ausgeführt werden soll. Das gibt den Anführern umso mehr Macht und hinterlässt bei mir als Leserin ein mulmiges Gefühl.
Interessant und spannend ist auch die Geschichte um Ludwig Kabangu aus Ruanda, dessen Großvater die deutschen Namen für ihn und seine Geschwister ausgesucht hatte. Von 1884 bis 1916 war Ruanda eine deutsche Kolonie und Kabangu ist nun nach Deutschland gekommen um die Gebeine des Großvaters seiner Frau zurückzuholen. Ein stiller Wunsch, der in Deutschland für Furore sorgt.
Zur Geschichte an sich möchte ich nicht mehr verraten, aber mir fiel doch auf, wie seelisch und körperlich geschwächt Louise oft noch ist. Sie ist oft am Rande der Verzweiflung, vermisst ihren ehemaligen Chef und Partner Rolf Berrmann und auch die Beziehung zu Ben möchte sie noch nicht als verloren verbuchen. Ich bin gespannt, wie es mit ihr und dem Dezernat weitergeht, nachdem der neue Chef wohl auch anderweitig verplant wird …

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6. Die Mutter meiner Mutter von Sabine Rennefanz (09/2015)

Als der Krieg zu Ende war, fing für die vierzehnjährige Anna der Kampf erst an. Ihre Mutter war lange tot, ihr Vater von den Russen verhaftet worden, ihre Heimat verloren. Als Flüchtling machte sie sich mit ihren kleinen Brüdern allein auf den Weg nach Westen und fand in Kosakenberg, einem Dorf in der sowjetischen Besatzungszone, Unterschlupf. Am Hof der Familie Wendler kann sie als Magd härteste körperliche Arbeit leisten. 1949 kehrt Friedrich Stein aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft nach Kosakenberg zurück. Das Deutschland, das er verlassen hat, gibt es nicht mehr: seine Familie ist tot, sein Anwesen von Flüchtlingen besetzt, das Dorf voller Sowjet-Propaganda. Ein gebrochener Mann, zwanzig Jahre älter als Anna. Anna macht die Traurigkeit in seinen Augen vom ersten Tag an Angst. Eines Abends überfällt Friedrich Stein Anna auf dem Dachboden des Hauses. Neun Monate später bekommt sie ein Kind. Für Anna scheint die Welt zu enden. Sie versteinert. Und schweigt. Die Kosakenberger zwingen Friedrich, Anna zu heiraten. Anna, damals 18, hat keine Wahl. Zwar weiß das ganze Dorf von dem Verbrechen, mit dem die Ehe begann, die Töchter und Enkel aber sollen nie davon erfahren. Auch nach Friedrich Steins Tod und dem Ende der DDR hält Anna ihr Schweigen aufrecht. Warum? Und was macht die Wahrheit mit den Töchtern und Enkelinnen der Steins, als sie sie zwanzig Jahre nach dem Tod des Großvaters völlig unerwartet erfahren? Sabine Rennefanz erzählt Anna Steins bewegende Geschichte aus der Perspektive der Enkelgeneration. Brutalität und Gewalt gab es nach dem Krieg in vielen Familien, sie wirkt in den Kindern und Enkeln immer noch nach. Und wie in Annas Fall wurde fast immer weggesehen und geschwiegen.

Note 2: “Denn das, worüber man nicht spricht, existiert auch nicht“. Mit diesem Satz aus dem autobiografischen Roman von Sabine Rennefanz möchte ich meine kleine Rezension beginnen. Wie schon aus dem Klappentext ersichtlich, geht es um die Geschichte von Anna, ihrer Großmutter, die ihr ganzes Leben lang schwieg. Sie schwieg aus Scham, sie schwieg aus Angst und schließlich, um der Verdrängung des schrecklichen Ereignisses statt zu geben. Denn das, worüber man nicht spricht, existiert auch nicht. Die Ankündigung ihrer Tochter Monika gegenüber ihrer eigenen Tochter … „Ich habe etwas über deinen Großvater herausgefunden“ … bringt eine kleine Lawine ins Rollen, führt letztendlich an den Ort des Geschehens, deckt das dunkle Geheimnis auf und lässt Anna endlich ihren Frieden finden.
Auch meine Familie hat eine Flucht während des Krieges hinter sich, landete jedoch glücklicherweise nicht in der von Russen besetzten Zone. Die Geschichte der Autorin führte mir mal wieder vor Augen, wie anders das Leben für sie dort war als im Westen. Sie kam praktisch vom Regen in die Traufe und wurde nicht nur als dreckiger Flüchtling verpönt, sondern musste sich auch noch dem Joch der diktatorisch regierten, realsozialistischen neuen Republik unterordnen. Ich denke, man selbst ist auch manchmal vorschnell Leute zu verurteilen, die nicht unserer Vorstellung entsprechen. Sie sind uns zu still, zu laut, zu unnahbar oder zu aufdringlich. Man sollte einfach mal darüber nachdenken, welche Ereignisse die Person zu der gemacht hat, die sie ist und etwas toleranter werden.
Die Familiengeschichte der Autorin rüttelt auf, besonders in der jetzigen Zeit, die wieder eine Flüchtlingswelle hervorgebracht hat.

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7. Pippa Lee von Rebecca Miller (07/2008) Gemeinsam Lesen Runde

Großes Lesekino von einer Weltklasse-Autorin. Ein amerikanischer Traum in Manhattan. Eine ganz normale Familie. Ist das wirklich Pippas Traum vom Leben? Denn eigentlich ist sie jemand ganz anderes: Als aufmüpfige Teenagerin tauchte sie in die Sexparties und Drogenexzesse von Soho ab – bis sie die Notbremse zog. Aber jetzt in der Normalität, merkt sie, dass das Leben nicht aufgeht, wenn andere die Korken knallen lassen. In einer klaren und kraftvollen Sprache stellt Rebecca Miller die wichtigsten Fragen. Packend und sehr einfühlsam erzählt sie von Pippas Suche nach dem richtigen Leben und der Entdeckung, dass das ganze Glück direkt vor unseren Augen liegen kann.

Note 2+: Mancher hat es wirklich nicht leicht im Leben. In Pippas Leben ist das Chaos praktisch schon vorprogrammiert. Sie ist gesegnet mit ihrer Mutter, die für Energie und eine schlanke Figur Speed nimmt und ihrem Vater, ein in sich gekehrter Pfarrer, der sich vom Familienleben gerne in sein Schneckenhaus zurückzieht. Es kommt, wie es kommen muss, Pippa bricht aus. Sie entkommt schließlich ihrer wilden Odyssee, indem sie den dreißig Jahre älteren Herb kennenlernt. Die Autorin, die übrigens die Tochter des gesellschaftskritischen Schriftstellers Arthur Miller ist, setzt sich zum Teil auf sehr grafische Weise mit dem Thema Mutter-Tochter Beziehung auseinander. Kopfkino ist an einigen Stellen unvermeidlich. Wir lernen Pippa an einer Schnittstelle ihres Lebens kennen, reisen mit ihr zurück in ihre Kindheit und Jugend und frühe Erwachsenenjahre und erleben schließlich am Ende des Buchs eine überraschende Wendung, die mir persönlich sehr gut gefallen hat.
Es ist bestimmt nicht leicht in die Fußstapfen eines großartigen Vaters zu treten. Erst kürzlich kam ich in den Genuss der fantastischen Verfilmung seines Romans Tod eines Handlungsreisenden. Rebecca hat es jedoch geschafft, ihren eigenen Stil zu entwickeln und umzusetzen. Ich werde mich demnächst mal nach ihrem Erstlingswerk „Als sie seine Schuhe sah, wusste sie, dass sie ihren Mann verlassen würde“ umsehen. Von mir bekommt Pippa Lee eine Leseempfehlung.

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8. Die Mitternachtsrose von Lucinda Riley (06/2015)

Innerlich aufgelöst kommt die amerikanische Schauspielerin Rebecca Bradley im englischen Dartmoor an, wo ein altes Herrenhaus als Kulisse für einen Film dient, der in den 1920er Jahren spielt. Vor ihrer Abreise hat die Nachricht von Rebeccas angeblicher Verlobung eine Hetzjagd der Medien auf die junge Frau ausgelöst, doch in der Abgeschiedenheit von Astbury Hall kommt Rebecca allmählich zur Ruhe. Als sie jedoch erkennt, dass sie Lady Violet, der Großmutter des Hausherrn, frappierend ähnlich sieht, ist ihre Neugier geweckt. Dann taucht Ari Malik auf: ein junger Inder, den das Vermächtnis seiner Urgroßmutter Anahita nach Astbury Hall geführt hat. Und gemeinsam kommen sie nicht nur Anahitas Geschichte auf die Spur, sondern auch dem dunklen Geheimnis, das wie ein Fluch über der Dynastie der Astburys zu liegen scheint...

Note 1: Endlich mal wieder ein Schmöker ganz nach meinem Geschmack. Die wunderbare Schriftstellerin Lucinda Riley nimmt den Leser mit in zwei Welten … Großbritannien und Indien, zwei Orte die mich nach wie vor faszinieren und die ich gerne näher kennenlernen würde.

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Ich habe gehört:

1. Die Handschrift des Todes von John Verdon (02/2011)

Ein Brief ohne Absender erreicht dich. Du sollst dir eine Nummer ausdenken. Irgendeine Nummer. Wer könnte dieser Versuchung widerstehen? Du drehst den Brief um, und da steht dieselbe Nummer, die du dir eben ausgedacht hast. Völlig zufällig. Glaubst du zumindest. Denn dann beginnt das Grauen, ein perfider Killer treibt sein Spiel mit dir. Und du bist ihm gänzlich ausgeliefert...

Note 1: Spannender Auftakt zu einer für mich neuen Thrillerreihe um den hochdekorierten ehemaligen NYPD-Detective Dave Gurney, der sich im besten Alter in den Ruhestand aufs Land zurückgezogen hat. Glücklich ist er nicht mit der Situation, wenn auch seine Frau darauf besteht, dass es das Beste für ihn ist. Er verliert sich in seltsamen Hobbies, ist oft mürrisch und in sich gekehrt. Ein Anruf eines alten Collegekollegen bringt wieder etwas Regung in sein Leben. Obwohl er erst sehr skeptisch ist, gibt er schließlich dem Drängen Mark Mellerys nach und lässt sich reinziehen in den Fall mit den ominösen Drohbriefen und –anrufen. Kurze Zeit später ist Mark tot, bleibt jedoch längst nicht das einzige Opfer. Ein Katz und Maus Spiel auf Zeit beginnt.
Von Anfang an sehr spannend, hat mir dieses Hörbuch ausgesprochen gut gefallen. Der Sprecher Gordon Piedesack versteht es ausgezeichnet, dem Hörer das Gefühl zu geben, sich selbst auf der Jagd nach dem Mörder zu befinden. Wer ist dieser Psychopath, der bei Mama wohnt, sich mit Dorothy auf der Yellow Brick Road wähnt und zum Morden den eigenen Stuhl mitbringt?

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2. Der Teufel von Mailand von Martin Suter (09/2006)

Der Teufel von Mailand ist geduldig. Weit oben im Schweizer Val Solitaria schenkt er dem Hirtenkind Ursina auf der Alp Dscheta einen fruchtbaren Sommer und damit gut genährte Ziegen. In einer staubigen Kutsche ist er ins Dorf gekommen und hat Ursina „unvergleichliche Schönheit, ewige Jugend, Reichtum, Glück und ein Schloss mit hundert Fenstern und dreißig Türmen“ versprochen -- im Austausch gegen ihre Seele, versteht sich. Ursina willigt trotzdem ein, denn das Kleingedruckte klingt dem pragmatischen Mädchen allzu verführerisch. Er wolle sie erst holen, sagt der Teufel, wenn es im Sommer Herbst werde, Glut im Wasser brenne, es beim zwölften Schlag der Turmuhr tage, der Vogel zum Fisch und das Tier zum Menschen werde. Da kann, glaubt Ursina, nichts passieren.
Und trotzdem, so unwahrscheinlich es auch klingen mag: Irgendwann treten all diese Ereignisse tatsächlich ein und Ursina muss in die Hölle. Wie sich die Rätsel auflösen, weiß die Physiotherapeutin Sonia lange Zeit nicht. Denn zwei Seiten der Sage, die sie zu Schmökern aus dem Bücherschrank für Gäste an ihrem neuen Arbeitsplatz, einem Hotel im Unterengadin, geholt hat, sind herausgerissen.

Note 3-: Mit diesem Buch passierte Suter, was wahrscheinlich irgendwann passieren musste … er konnte mich nicht fesseln. Die Geschichte blieb für mich blass, die mysteriösen Vorfälle wirkten oft einfach nur konstruiert. Die Grundidee fand ich eigentlich gut, ein bisschen Faust, ein bisschen Das Bildnis des Dorian Gray – zwei Literaturbeispiele bei denen die Protagonisten auch ihre Seele verkauften. Aber auch ein Hauch von Stephen Kings Shining lag in der Luft mit dem ominösen Hotel in den Bergen, das kaum von Gästen frequentiert wird. Ich möchte dem Autor nicht unterstellen, dass er durch das Buch gehetzt ist, der an sich geniale Schreiber Suter kam schon immer mal wieder zum Vorschein, aber für mich war es bis jetzt das schwächste Buch von ihm, das ich gelesen habe. Mein Favorit ist nach wie vor Small World.

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3. Schattenstill von Tana French (06/2012)

'Ich sah den Ort vor mir, tödlich hergerichtet zur Vernichtung.' Aus dem windgepeitschten Küstenflecken Broken Harbour nördlich von Dublin sollte eine schicke Neubau-Siedlung werden. Doch die Wirtschaftskrise hat eine Geisterstadt voller Ruinen hinterlassen. Als in einem der wenigen unbewohnten Häuser eine ganze Familie ausgelöscht wird – die Eltern brutal niedergestochen, die beiden kleinen Kinder erstickt – lässt man Detective Kennedy hinzurufen. Er löst seine Fälle wie ein Uhrwerk: seine Methoden sind effektiv, seine Aufklärungsrate ist hoch. Aber hinter Broken Harbour verbirgt sich mehr als ein Tatort. Broken Harbour entpuppt sich als erbarmungsloser Abgrund, der auch ihn zu verschlingen droht …

Note 1: Absolut genial, ein Krimi ganz nach meinem Geschmack. Zugegeben, der Auftakt hat einen gewissen Schockeffekt, als die getötete Familie gefunden wird. Kinder in solchen grausamen Morden zu entdecken, fällt einfach immer schwer. Detective Mike Kennedy und sein neuer, recht unerfahrener Partner Richie Curran werden zum Tatort gerufen um hier für Aufklärung zu sorgen. Doch nicht nur Richie macht Kennedy zu schaffen. Auch private Probleme machen ihm z. B. in Form von seiner Schwester das Leben nicht einfach. Geschichten aus dem wahren Leben.
Wer einen reißerischen Thriller erwartet, wird enttäuscht sein. Wer einen Thriller mit viel Tiefgang und Psychologie mag, ist hier bestens bedient. Vor Jahren habe ich das erste Buch dieser faszinierenden Reihe gelesen und war damals schon begeistert. Die Bücher spielen alle in und um Dublin. Die halbverlassene Neubau-Siedlung Broken Harbour kann ich mir nach Tanas Beschreibung bildlich vorstellen. Die Bücher der Autorin tendieren dazu mit ihren meistens um die 700 Seiten manchmal etwas langatmig zu erscheinen. Das Hörbuch in der etwas gekürzten Fassung hat dieses Problem für mich aus der Welt geräumt. Eine definitive Hörempfehlung von meiner Seite.
Zuletzt geändert von engineerwife am 9. Dez 2015, 13:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Was habt ihr im NOVEMBER 2015 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 9. Dez 2015, 13:29

Leseliste für den Monat November 2015:

Ich habe gelesen:

1. Weißwurst für Elfen von Bettina Brömme (02/2011)

Natascha, Ende zwanzig und ziemlich dick, fristet ihr Dasein in einer angesagten Eventagentur. Doch dann erfüllt sich für die Münchnerin ein Traum: Durch einen Blitzschlag tauscht sie den Körper mit ihrer schlanken, attraktiven - und ziemlich verhassten - Kollegin Li. Aller Gewichtsprobleme entledigt macht sich Natascha auf, endlich ihren charmanten Chef Wim zu erobern. Der sich als Problem erweist. Genauso wie die Aufgabe, die neu gewonnene Traumfigur zu hegen und zu pflegen. Aber auch Li fühlt sich in ihrer neuen Haut alles andere als wohl. Bis sie merkt, dass es nicht nur auf Äußerlichkeiten ankommt …

Note 4: Zugegeben, eine witzige Idee. Haben wir nicht alle schon mal davon geträumt, lieber in einem schlanken, hübschen Modelkörper zu stecken als in unserem eigenen? Genau dieser Gedanke lies mich dieses für meinen Lesegeschmack eigentlich untypische Buch in die Hand nehmen. Die Geschichte ließ sich ganz nett an, wurde aber mit der Zeit immer verworrener. Ich tat mich schwer, zu unterscheiden, welche der Beide gerade „sprach“, so dass ich manche Passagen zweimal lesen musste. Die Geschichte blieb konstruiert und recht unglaubwürdig, das Ende war für mich unbefriedigend. Ob die Autorin bei ihren Thrillern ein besseres Händchen hat?

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2. Tochter der Schuld von Ricarda Martin (06/2009)

Ein Familiengeheimnis, das erst nach Jahrzehnten ans Licht kommt, vor der atemberaubenden Kulisse Cornwalls.
Als Alayne im Haus ihrer geliebten Großmutter Edith altmodische Kinderkleidung mit einem geheimnisvollen Wappen findet, ist ihre Neugierde geweckt. Sie beginnt zu recherchieren und stößt auf eine Spur, die nach Cornwall führt: Hier bringt im Jahr 1940 die junge Lady Sarah ihr erstes Kind zur Welt, das kurz darauf entführt und nie wieder gefunden wird. Doch was hat Alaynes Großmutter damit zu tun? Alayne steht vor einem Rätsel …

Note 2: Álayne – übrigens in meinen Augen ein zauberhafter Name - steht an einem Wendepunkte in ihrem Leben. Die einzige Tochter wird flügge und verlässt das Nest, ihre Ehe ist über die Jahre eingeschlafen und besteht nur noch auf dem Papier. Als ihre Großmutter schließlich nach zwei Schlaganfällen nicht mehr lange zu leben hat und ihr die unschöne Aufgabe zuteilwird, das Haus der alten Dame aufzulösen, wird ihre Neugierde durch den Fund bereits im Klappentext genannter Kinderkleidung geweckt. Sie recherchiert und erfährt dabei, dass dieses Wappen zum alten Adelsgeschlecht der Pencarrons gehört. Als schließlich das Haus ihrer Großmutter abgerissen wird und die Polizei beim Fund einer Leiche anfängt Fragen zu stellen, ist auch Álaynes Neugier geweckt. Fast wie durch ein Wunder, übersteht ihre Großmutter den letzten Schlaganfall und fängt daraufhin an, ihre Lebensbeichte abzulegen. Nach und nach entblättert sich die Geschichte auf spannende, wenn auch tragische Weise. Am Ende ist offensichtlich, dass in der Familie über lange Zeit mehr als eine Lüge gelebt wurde.
Mein erstes Buch der Autorin, ich werde Frau Martin mal im Auge behalten. Das Buch ist sehr facettenreich geschildert, die Gefühle der Charaktere, die Bildbeschreibungen und das Flair der Vergangenheit kamen toll rüber. Ich werde das Buch weiterempfehlen.

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3. Geheimer Ort von Tana French (12/2014)

Anmutig, behütet und golden, so scheint die abgeschirmte Welt des traditionsreichen Mädcheninternats St. Kilda. Doch vor einem Jahr ist dort im Park ein Junge erschlagen worden. Nun hängt sein Bild am Schwarzen Brett – mit der Überschrift: ICH WEISS, WER IHN GETÖTET HAT. Nur eines von acht Mädchen kann die Karte aufgehängt haben. In zwei Cliquen stehen sie sich gegenüber – unverbrüchliche Freundinnen, erbarmungslose Feindinnen. Der junge Detective Stephen Moran kennt eines der Mädchen, Holly Mackey, aus einem früheren Fall und meint zu wissen, was auf dem Spiel steht. Bis er hinter den Mauern von St. Kilda selbst in das verfängliche Netz aus Träumen und Lügen gerät.

Note 5: Vorab sei gesagt, dass ich die Dublin Squad Krimis von Tana French eigentlich bisher immer toll fand. Noch im Vormonat bekam der Vorgängerband Schattenstill eine exzellente Bewertung von mir. Umso erstaunter bin ich nun über diesen Band. Die Handlung, die man eigentlich gar nicht als solche bezeichnen konnte, zog sich hin wie Kaugummi. Die beiden Ermittler, sie tough wie Nägel, er eingeschüchtert und unerfahren, gaben ein seltsames Paar ab. Man wurde aus ihrem Geplänkel nicht schlau. Die Kids mit ihren coolen Sprüchen gingen am Schluss nur noch auf die Nerven. Das Buch bewegte sich abwechselnd im Jetzt und in der Vergangenheit. Die Gegenwartsszenen spielten sich an einem einzigen Tag ab, dafür waren mir dann 700 Seiten doch ein bisschen zu lang. Man kann nur hoffen, dass der nächste Band wieder besser wird, sonst endet meine Reise nach Dublin damit.

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4. Altes Land von Dörte Hansen (02/2015)

Zwei Frauen, ein altes Haus und eine Art von Familie.
Das „Polackenkind“ ist die fünfjährige Vera auf dem Hof im Alten Land, wohin sie 1945 aus Ostpreußen mit ihrer Mutter geflohen ist. Ihr Leben lang fühlt sie sich fremd in dem großen, kalten Bauernhaus und kann trotzdem nicht davon lassen. Bis sechzig Jahre später plötzlich ihre Nichte Anne vor der Tür steht. Sie ist mit ihrem kleinen Sohn aus Hamburg-Ottensen geflüchtet, wo ehrgeizige Vollwert-Eltern ihre Kinder wie Preispokale durch die Straßen tragen – und wo Annes Mann eine Andere liebt. Vera und Anne sind einander fremd und haben doch viel mehr gemeinsam, als sie ahnen.

Note 2: Letztes Jahr durfte ich ein bisschen Zeit in meiner Geburtsstadt Hamburg, die ich mit meinen Eltern im zarten Alter von drei Jahren verließ, verbringen, dieses Jahr verbrachten wir zehn schöne Tage an der Nordsee. Ich muss sagen, ich fühlte mich in Dörte Hansens Roman sofort zuhause. Sie hat eine Art Land und Leute im Norden zu beschreiben, durch die ich mich sofort im Alten Land zu Hause fühlte. Einfühlsam beschreibt sie die beiden Flüchtlingsfrauen, die so unterschiedlich sind und doch das gleiche Schicksal teilen. Ein Schicksal, das auch in der heutigen Zeit leider wieder eine große Rolle spielt. Dennoch möchte ich es nicht mit unserer Gegenwart vergleichen. Damals waren die Zeiten für die Flüchtlingsfrauen hart. Viele Männer hatten ihr Leben im Krieg gelassen. Kinder starben auf der Flucht an Hunger, Kälte und Krankheit. Angekommen im übrig gebliebenen Deutschland hatten die Leute oft selbst nicht viel oder waren schlichtweg nicht bereit das wenige mit den „Polacken“ zu teilen. Mich hat die Geschichte berührt und der Schreibstil auf hohem Niveau Spaß gemacht. Gerne mehr von Frau Hansen in der Zukunft.

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5. Die Löwin aus Cinque Terre (07/2007)

Ein totes Mädchen im Hof eines Schwabinger Mietshauses gibt Kommissarin Laura Gottberg Rätsel auf. Das Opfer ist eine junge Italienerin, die als Au-pair bei einer Münchner Ärztefamilie arbeitete. Um den Fall zu lösen, muss Laura in die Heimat des Mädchens fahren: ein kleines Dorf in den Cinque Terre, wo die Frauen der Familie Cabun eines vorzüglich können: Schweigen.

Note 2: Noch macht mir diese Serie richtig Spaß … Laura und Angelo, Lauras Vater und ihre beiden Kinder Luca und Sofia … man taucht richtig ein in diese etwas verquere Familie. Es ranken sich wieder diverse Fälle rund um Laura. Die türkischen Nachbarn bringen sogar mal wieder den Vater ihrer Kinder aufs Trapez. Das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf Valeria, jenem italienischen Mädchen, die tot auf dem Hinterhof eines Münchner Gebäudes gefunden wurde. Laura glaubt nicht an ihr freiwilliges Ausscheiden aus dem Leben und die Spur führt unwillkürlich nach Italien, nach Cinque Terre. Mit Angelo an ihrer Seite schafft sie es mal wieder, den Fall fast ganz mit den Waffen einer Frau aufzuklären. Ein flüssig zu lesender Krimi mit viel Lokalcolorit sowohl in München als auch in Italien. Ich bin gespannt, wie es weitergehen wird.

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6. Das Haus am Alsterufer von Micaela Jardy (08/2014)

Hamburg 1911: Nur widerstrebend stimmt der verwitwete Reeder Victor Dornhain der Heirat seiner Tochter Lavinia mit dem Architekten Konrad Michaelis zu. Niemand in der Familie ahnt, dass Lavinias Schwester, die Malerin Nele, ihren Schwager liebt. Etwa zeitgleich wird die 16-jährige Klara Tießen als Hausmädchen bei Dornhains eingestellt. Nur Victor Dornhain und seine Mutter Charlotte wissen, dass Klara sein illegitimes Kind ist. Drei Jahre später bricht der Große Krieg aus und verändert alles: In der Tragödie erkennt Lavinia ihre wahre Bestimmung, Klara findet auf der Suche nach ihrer unbekannten Mutter den Mann ihres Lebens, und das Schicksal seiner Familie wird für den Reeder zu einer Frage der Ehre ...

Note 1: Zugeklappt mit einem Tränchen im Auge, das Ende war nun für mich echt unerwartet.
Aber nochmals kurz zur Geschichte … Victor Dornhain, seine Mutter und seine drei mehr oder weniger verwöhnt und behütet aufgewachsenen Töchter dominieren natürlich diesen Roman. Die drei könnten unterschiedlicher nicht sein. Die flatterhafte, unreife Vini, die künstlerisch begabte Nele und die ernste Ellinor wachsen in einer Villa am Alsterufer auf. Doch das Leben stellt auch dieser reichen, genau wie den vielen weniger begünstigten Familien, Hindernisse in den Weg. Wir begleiten sie durch Liebe und Trauer, durch Schmerz und Krankheit, durch Kriegswirren und so manche Frauenbewegung. Micaela versteht es blendend, mir meine Geburtsstadt Hamburg und ihre Einwohner nahe zu bringen. Im Epilog erzählt diese tolle Autorin die Geschichte und die Hintergründe dieses Buches, sie nimmt uns mit an die Schauplätze ihrer eigenen Kindheit und Jugend und hat mich damit restlos überzeugt. Ich freue mich riesig auf die Fortsetzung.

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Ich habe gehört:

1. Die Verlorenen von New York von Susan Beth Pfeffer (03/2011)

Ob es jemals wieder so wird wie früher? Täglich stellt sich Alex diese Frage. Denn seit der Mond aus seiner Umlaufbahn geschoben wurde, geht es im New Yorker Alltag ums nackte Überleben. In den Fenstern der Hochhäuser brennt kein Licht mehr; kaputte Autos verstopfen die Kreuzungen; Plünderer ziehen durch die Straßen auf der Suche nach den letzten Lebensmitteln. New York ist eine Insel der Armen geworden - wer konnte, hat die Stadt längst verlassen. Verzweifelt kümmert sich Alex um seine Schwestern Briana und Julie. Doch eine Frage wagt er nicht zu stellen: Was, wenn ihre Eltern nicht nur vermisst sind, sondern Schlimmeres passiert ist?

Note 2: Wie schon im ersten der Teil der Trilogie – Die Welt, wie wir sie kannten – geht es auch in diesem Buch um das nackte Überleben nach einer Naturkatastrophe, nicht nur das eines Einzelnen, sondern das der ganzen Welt. Während der Vorgängerband sich eher etwas außerhalb einer pulsierenden Großstadt abspielte, gibt dieser Roman Einblicke, wie das Leben in New York weiter geht. Es erinnerte mich ein bisschen an den zweiten Weltkrieg. Auch damals ging es den Leuten auf dem Land ja oft besser, da sie einfach mehr Möglichkeiten hatten, Nahrungsmittel zu beschaffen.
Das Buch schließt mit einem Open End, das noch lange zum Nachdenken anregt. Die Autorin schafft es dem Leser/Hörer mit diesem Jugendroman ein Szenario näher zu bringen, das in dieser Form auch in der Realität durchaus denkbar wäre. Der Gedanke daran lässt einen erschaudern.

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2. Die Betrogene von Charlotte Link (09/2015)

Einsam wacht, wer um die Schuld weiß. Um ein glückliches Leben betrogen – so fühlt sich Kate Linville, Polizistin bei Scotland Yard. Kontaktscheu und einsam, gibt es nur einen Menschen, den sie liebt: ihren Vater. Als dieser in seinem Haus grausam ermordet wird, verliert Kate ihren letzten Halt. Da sie dem alkoholkranken Ermittler vor Ort nicht traut, macht sie sich selbst auf die Spur dieses mysteriösen Verbrechens. Und entlarvt die Vergangenheit ihres Vaters als Trugbild, denn er war nicht der, für den sie ihn hielt.

Note 3: Der Inhalt ist für mich schwierig zu beschreiben diesmal. Der Stimmung ist das Cover angepasst, sehr düster und trist. Fast jedes nur denkbare Problem Thema wird in diesem Hörbuch angesprochen, von Adoption über Alkoholmissbrauch, von Fahrerflucht über behinderte Kinder, von Depressionen über Einsamkeit, Charlotte Link hat diesmal nicht gegeizt mit möglichen Szenarien. Langsam, sehr langsam beginnt sich die Geschichte zu entwickeln, doch immer wenn der Hörer glaubt, die Antwort zu kennen löst sich alles in Luft auf. Am Ende, sehr überraschenden Ende, klärt sich das Meiste auf aber man bleibt als Hörer doch ein bisschen unbefriedigt zurück. Als etwas gekürzte Hörbuchfassung mit „nur“ guten 16 Stunden hat mir das Buch gefallen, aber ich bin dennoch bessere Lektüre der Autorin gewöhnt.
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Re: Was habt ihr im NOVEMBER 2015 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 9. Dez 2015, 13:31

leseleo hat geschrieben:Auf engis Anregung hin habe ich im November auch eine Liste geführt und bin erstaunt wieviele Bücher ich abgebrochen habe ...

das freut mich sehr, leseleo ... hoffentlich lesen wir uns hier jetzt öfter :)
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Re: Was habt ihr im NOVEMBER 2015 gelesen?

Beitrag von leseleo » 9. Dez 2015, 16:43

engineerwife hat geschrieben:
leseleo hat geschrieben:Auf engis Anregung hin habe ich im November auch eine Liste geführt und bin erstaunt wieviele Bücher ich abgebrochen habe ...

das freut mich sehr, leseleo ... hoffentlich lesen wir uns hier jetzt öfter :)
Ich denke schon, liebe engi.
Geheimer Ort habe ich auch noch hier liegen und hatte mich schon drauf gefreut :o Jetzt bin ich gespannt wie es mir gefällt.

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