was habt ihr im DEZEMBER 2015 gelesen?

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engineerwife
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Re: was habt ihr im DEZEMBER 2015 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 1. Jan 2016, 20:03

So, wie versprochen hier nun meine Liste :)

Ich habe gelesen:

1. Sterne über der Alster von Micaela Jari (11/2015)
Die Revolution von 1918/19 bringt nicht nur Chaos in das geordnete Leben der Hamburger Reederfamilie Dornhain, sondern auch der Dienstboten: Der Patriarch nimmt sich das Leben, sein Chauffeur gerät unter Mordanklage und Nele Dornhain erwartet ein Kind vom Mann ihrer kleinen Schwester. Indes kämpft die älteste Tochter Ellinor um das wirtschaftliche Überleben des Familienunternehmens und auch um ihr eigenes Lebensglück, dessen Zukunft in den Sternen über der Alster geschrieben steht …

Note 2: Ich hatte das Glück, dieses schöne Buch in einer Leserunde lesen zu dürfen, in der auch ordentlich diskutiert wurde. Schnell stellte sich für mich heraus, dass der Vorgängerband Das Haus am Alsterufer eine bedeutete Rolle im Verständnis einiger Episoden in diesem Roman spielte.
Wir trafen sie alle wieder, die Omama Charlotte, die drei Töchter Ellinor, Nele und Livi samt Anhang, die Angestellten. Nur einer fehlte in der Runde, der geliebte Vater. Die Zeiten in Hamburg waren noch schwieriger geworden. Das Ende des Krieges, die damit verbundenen Streiks und die Revolution stellte alle Menschen – nicht nur in Hamburg – auf eine schwere Probe. Ellinor und Nele hatten längst verstanden, dass das Leben kein Zuckerschlecken ist, aber auch der flatterhaften, verwöhnten Livi wurden dann und wann die Augen geöffnet. Leider gibt der Klappentext schon so viele Details im Voraus bekannt, dass ich auf den Inhalt nicht näher eingehen will.
Ich möchte aber der Autorin ein fast uneingeschränktes Lob für ihre Arbeit aussprechen. Mit akribischer Recherchearbeit schaffte sie es wieder dem Leser ein wunderbares Gefühl für das Leben vor knapp hundert Jahren zu vermitteln. Sie brachte viele authentische bemerkenswerte Personen mit ins Spiel. In besonderer Erinnerung bleibt mir Elsa Brändström, die für das Schwedische Rote Kreuz nach Sibirien reiste, um dort für die deutschen Kriegsgefangenen in russischem Gewahrsam eine medizinische Grundversorgung einzurichten und mit viel Mühe und Durchsetzungsvermögen deren Zustände zu verbessern. Leider blieben im Buch aber viele Fragen unbeantwortet, besonders um das zweite Hausmädchen Klara und ihren verschollenen Verlobten. Ich würde mich riesig über einen Folgeband freuen, und ich glaube, wir haben Micaela fast dazu überreden können :)

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2. Der Mittagstisch von Ingrid Noll (08/2015)
Nelly, Mitte dreißig, alleinerziehend, wird von Matthew abserviert. Nun tischt sie für zahlende Mittagsgäste auf, darunter verschiedene Männer: vom ungewöhnlichen Kapitän bis hin zu einem ebenso hübschen wie patenten Elektriker. Leider ist er in Begleitung. Doch die hat eine Erdnussallergie … Es brodelt in der Mordküche: Ingrid Noll serviert zu ihrem Geburtstag eine Kriminalkomödie.

Note 3: Ich finde es beeindruckend, dass Frau Noll mit ihren inzwischen 80 Jahre immer noch zum Stift greift und Bücher schreibt, Hut ab! Der Einstieg in die Geschichte machte dann auch richtig Spaß. Sie lief zwar nicht ganz auf Hochform auf, aber ihr schwarzer Humor schimmerte durchaus durch. Wie nebenbei gab’s auch schon die erste Leiche, es erinnerte mich fast ein bisschen an Die Häupter meine Lieben, eines meiner Lieblingsbücher dieser Autorin. Leider gelang es ihr nicht, das Tempo und die Qualität durch das ganze Buch zu halten. Es blieb zwar nicht bei dieser einen Leiche aber die Weiterführung der Story kam mir ein bisschen konstruiert und am Schluss fast gehetzt vor. Deshalb gibt es von mir leider nicht die Bestnote. Dennoch habe ich viel Respekt vor dieser bemerkenswerten Frau und hoffe, dass sie uns noch lange erhalten bleibt.


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3. Der dunkle Weg von Susanne Goga (04/2015)
Hamburg 1912: Gegen den Willen ihrer Eltern begibt sich die Kaufmannstochter Ida auf eine gewagte Reise, fort von ihren Pflichten, auf nach Irland. Dublin empfängt sie weltoffen, kreativ und gegensätzlich – genau die Abwechslung, die Ida gesucht hat. Schnell findet die junge Künstlerin Arbeit, schließt Freundschaften und lernt den Arzt Cian kennen – und lieben. Voller Zuversicht hofft Ida auf eine Zukunft mit ihm und ein neues Leben in Irland. Doch Europa stehen blutige Zeiten bevor, und bald muss Ida um ihre Träume kämpfen.

Note 1: Nachdem ich vor kurzem die beiden Alster Bücher von Micaela Jary beendet hatte, befand ich mich nun schon wieder in Hamburg in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg. In diesem Buch zieht es meine Protagonistin jedoch nach Irland – alleine – was zu dieser Zeit ja sehr untypisch ist. Sie besucht ihre Künstlerfreundin Grace Gifford (links eine Abbildung von Grace mit ihren Schwiegereltern) und lernt Land und Leute kennen und lieben, dass ihr eine Rückkehr ins strenge Elternhaus in Hamburg einfach nicht mehr möglich ist. Sie beschließt zu bleiben und wird durch die Umstände in Irland gezwungen, den dunklen Weg mitzugehen, der Irland die Unabhängigkeit bringen soll …
Die Autorin hat die sympathische Ida als eine starke junge Frau gezeichnet, die weiß, was sie will und mutig ihren eigenen Weg beschreitet, der dank ihrer deutschen Wurzeln nicht immer einfach ist. Ihre tiefe Liebe zu dem in sich gekehrten Arzt Cian zieht sich durch das ganz Buch wie ein roter Faden. Die Geschichte driftet jedoch zu keiner Zeit in eine kitschige Romanze ab. Frau Goga hat die Vorkommnisse in Irland in der Zeit von 1912 bis 1916 wundervoll recherchiert und schafft es die vielen Personen, die an diesem Unabhängigkeits-krieg beteiligt waren, real und sehr menschlich erscheinen zu lassen. Auch ich bin schon in Straßen Dublins gewandelt und so manche Straße, die sie beschrieb, wurde wieder sehr präsent. Der dunkle Weg ist wieder ein Buch, das mich lockt noch tiefer in die irische Geschichte einzutauchen, die eigentlich zu keinem Zeitpunkt einfach war.

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4. Die Zahl von Daniela Larcher (11/2008)
Die Ruhe in dem kleinen österreichischen Dorf Landau findet am 12. Dezember ein jähes Ende, als hinter der Kirche eine grausam verunstaltete Leiche gefunden wird.
Der Tote hängt kopfüber an einem Baugerüst, in seine Stirn wurde die Zahl Zwölf geritzt. Chefinspektor Otto Morell, der sich eigens von Wien nach Landau hat versetzen lassen, um keine Gewaltverbrechen mehr bearbeiten zu müssen, steht vor einem Rätsel. Ein Mörder unter der Landauer Bevölkerung? Undenkbar. Hilfe bekommt Morell von der jungen Gerichtsmedizinerin Nina Capelli und von Leander Lorentz, einem Freund des Toten. Gemeinsam versuchen sie das Rätsel um die mysteriöse Zahl Zwölf zu lösen. Doch noch bevor sie etwas in Erfahrung bringen können, hat der Mörder erneut zugeschlagen. Und wieder hat der Mörder die Zahl Zwölf groß in den Körper des Toten geritzt.

Note 3: Dieser Krimi ist für mich ein wenig schwer zu beurteilen. Als Thriller würde ich ihn auf jeden Fall nicht bezeichnen. Ein sehr clever durchdachter Plot findet sich in der Geschichte auf jeden Fall und man lernt genug über die Zahl 12 und ihre Bedeutung in jeglichen religiösen und weltlichen Bereichen, dass es für ein Leben reicht. Hier hat Frau Larcher richtig gründlich recherchiert. Die Story ist recht spannend aufgebaut, aber immer wenn man als Leser wieder richtig drin ist im Spannungsbogen, kommen recht langgezogene Passagen, in denen erörtert wird, was abends gekocht wird, ob Kaffee oder Tee gesünder ist und wie Frau auf verschiedene Männer wirkt. Schade. Da es sich aber ja um den Debütkrimi der Autorin handelt denke ich, dass sich das im nächsten Buch zum Besseren wenden wird und freue mich auf eine Fortsetzung mit Chefinspektor Otto Morell.

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5. Der Sommer der Blaubeeren von Mary Simses (04/2014)
Kurz vor ihrer Hochzeit fährt die New Yorker Anwältin Ellen Branford in den abgelegenen Küstenort Beacon, um den letzten Wunsch ihrer Großmutter zu erfüllen. Sie soll einen Brief überbringen und hofft, die Angelegenheit schnell erledigen zu können. Doch schon bald ahnt sie, dass sich dahinter viel mehr verbirgt. Denn inmitten von Blaubeerfeldern wartet eine alte Geschichte von Liebe und verlorenen Träumen auf Ellen – die ihr zeigen wird, dass man manchmal all seine Pläne über den Haufen werfen muss, um das wahre Glück zu finden …

Note 1-2: Ich bin selbst ganz überrascht, wie mich dieses Buch in den Bann gezogen hat, ich musste direkt auf einmal auslesen, konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Eigentlich ist die Geschichte ziemlich vorhersehbar. Spätestens ab der Mitte des Buches weiß man, wie es ausgehen wird. Aber wie uns die Autorin genau dorthin führen würde, war dann doch nicht so eindeutig. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht mit zu verfolgen, wie Ellen sich hin und her gerissen fühlte. Auch die Geschichte, die sich um ihre Großmutter dann entfaltete war schon interessant. Alles spielte sich in einer kleinen Stadt in Maine ab, in der natürlich jeder jeden kennt und jeder Tratsch schnell die Runde macht. Hach, und diese gut aussehenden Männer … zugegeben, es handelt sich hier keineswegs um tiefgründige Literatur aber ab und zu tut so ein Roman einfach gut. Ich konnte mich direkt fallen lassen und mich imaginär durch leckeres Essen, Margaritas und viel Spaß zu lesen. Wer einen flüssig geschriebenen, lockeren Roman für zwischendurch sucht, dem sei dieses Buch empfohlen. Ach ja, und das Blueberry Muffin Rezept im Klappentext wird natürlich ausprobiert.

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6. Das Jagdhaus von Rosemarie Marschner (11/2005)
Das private Leben in Zeiten, wo alle Privatheit von außen bedroht ist.
Linz im Jahre 1939. Antonia hat ihrem Mann, dem Rechtsanwalt, zum zweiten Mal eine Tochter geschenkt, Elisabeth soll sie heißen. Die Taufe soll eine freudige Familienfeier werden, doch dann gibt Antonias Vater einen Entschluss bekannt, der ihm nicht leicht gefallen sein dürfte. Als Hochschullehrer in Wien fühlt er sich von den neuen Machthabern bedroht. Er will sich mit seiner Frau nach Italien zurückziehen. Antonia ist entsetzt. Die Zukunft wird sie allein meistern müssen, mit zwei Kindern und einem Mann, der als Rechtsanwalt den Nazis kaum ausweichen kann.
Wie sich die Frauen durch das Festhalten an der Familie gegen die Vereinnahmung durch die Nazis gewehrt haben, ist nicht immer heroisch, aber allemal spannend zu lesen.

Note 1: In der Tat fand auch ich dieses Buch sehr spannend zu lesen, obwohl es eigentlich eher leise und einfühlsam geschrieben ist. Frau Marschner hat eine sehr wunderbare Art sich auszudrücken. Obwohl oft die direkten Dialoge fehlen, ist das Buch zu keiner Zeit langweilig. Da ich mich persönlich sehr für Geschichte interessiere, enthielt das Buch für mich genau die richtige Mischung zwischen Fiktion und Wirklichkeit. Sehr offen geht die Autorin mit dem Thema Großdeutsches Reich um. Aus der Sicht der Österreicher hatte ich die Zeit um den zweiten Weltkrieg noch nie direkt betrachtet. Clever siedelte Hitler seine Nazigrößen auch in den österreichischen Städten an. „Es riecht nach Berlin …“ frotzelten die Österreicher, wenn ihnen mal wieder eine davon unter die Nase kam. Aufgrund des Luftkrieges übersiedelte die Zentrale der NS-Euthanasie von der Tiergartenstraße 4 in Berlin in die Ostmark, welche damals spöttisch gerne als der Luftschutzkeller des Reiches bezeichnet wurde. Hier findet sich auch die Tötungsklinik Hartheim in der Nähe von Linz, in der über 18.000 Personen zu „Untersuchungszwecken“ umgebracht wurden. Auch wurden nicht wenige Rüstungsbetriebe in die Ostmark verlegt. Ein prominentes Beispiel waren die Reichswerke Hermann Göring in Linz.
Der fiktive Teil des Romans dreht sich hauptsächlich um Antonia, die Frau von Ferdinand Bellago, einem Anwalt aus gutem Hause, ihren Bruder und ihre Kinder. Immer wieder huscht eine Marie durchs Bild, die Leser des Vorgängerbandes wissen gleich Bescheid. Doch auch für diejenigen, die Marie im ersten Buch nicht nach Linz begleitet haben, werden nicht um die Aufklärung betrogen. Liebevoll beschreibt Frau Marschner die Charaktere … den schüchternen Bruder Peter, den die Eltern in der Obhut seiner Schwester Antonia in Deutschland zurückgelassen haben, die Schwiegereltern sowie Ferdinand und sein Partner Thomas. Das Leben zur Zeit des Naziregimes ist kein leichtes, aber Antonio wächst mit ihren Aufgaben zu einer starken Person heran. Ich bin fast traurig, sie nicht weiter begleiten zu dürfen. Ich würde mich freuen, wenn die Autorin den Faden nochmal aufgreifen würde. Es sind noch viele Fragen offen, besonders über den Verbleib und das weitere Leben von Marie und Thomas hätte ich gerne noch mehr erfahren. Für das Buch inklusive dem Vorgängerband Das Bücherzimmer möchte ich eine absolute Leseempfehlung aussprechen.

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7. Fast genial von Benedict Wells (04/2013)
›Ich habe das Gefühl, ich muss meinen Vater nur einmal anschauen, nur einmal kurz mit ihm sprechen, und schon wird sich mein ganzes Leben verändern.‹ Die unglaubliche, aber wahre Geschichte über einen mittellosen Jungen aus dem Trailerpark, der eines Tages erfährt, dass sein ihm unbekannter Vater ein Genie ist, und sich auf die Suche nach ihm macht. Eine Reise quer durch die USA - das Abenteuer seines Lebens.

Note 3: Fast genial ist mein erster Roman des Schriftstellers Benedict Wells, für den jungen Autor ist es bereits der dritte. So ganz konnte mich dieses Buch leider nicht überzeugen. Die Geschichte ist zwar sehr flüssig und relativ einfach geschrieben, so dass ich sie in zwei Tagen ausgelesen hatte. Am Ende des Buches aber habe ich mich gefragt, ob ich vielleicht einfach zu alt bin für das Buch und seine jungen Protagonisten? Die Idee zu dem Roman regt jedoch durchaus zum Nachdenken an, da sie ja teilweise auf wahren Begebenheiten basiert. Erschreckend, was man sich dabei gedacht hatte in den 80er Jahren in den USA eine Samenbank für Genies einzurichten. Das erinnert doch wirklich sehr stark an Hitlers ehemaliges Bestreben, die perfekte Rasse Mensch zu züchten. Hab mir hier nun das Buch The Genius Factory: The Curious History of the Nobel Prize Sperm Bank von David Plotz zu dem Thema besorgt.
Durch meine kleine Internetrecherche bin ich aber auch neugierig auf den Schriftsteller selbst geworden. Die Recherche brachte interessante Details zu Tage. Wells kommt aus der Schriftstellerfamilie der von Schirachs. Ariadne ist seine Schwester und der inzwischen sehr bekannte Strafverteidiger und Buchautor Ferdinand von Schirach sein Onkel. Benedict wollte sich jedoch distanzieren von deren Ruhm und ließ seinen Nachnamen offiziell in Wells ändern. Nachdem ich einiges über diesen bemerkenswerten jungen Mann gelesen habe, werde ich ihn mal im Auge behalten. Ich glaube, er hat noch viel vor in seinem Leben.

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8. Tage wie Salz und Zucker von Shari Shattuck (10/2014)
Ellen Homes liebt es, ihre Mitmenschen zu beobachten - sie selbst aber möchte nicht gesehen werden. Sie versteckt sich hinter zu vielen Kilos und ihr Gesicht hinter langen Haaren. Nachts putzt sie in einem Riesensupermarkt. Eines Tages trifft Ellen im Bus eine junge Frau: Temerity ist blind, sprüht vor Lebensfreude, hat keinerlei Berührungsängste. Sie ist der erste Mensch seit langem, der Ellen «sieht». Die folgt ihr fasziniert und rettet sie prompt vor zwei Handtaschendieben. Fortan ist nichts mehr, wie es war. Temerity lockt Ellen gnadenlos aus der Reserve. Zusammen fangen die beiden ungleichen Freundinnen an, sich einzumischen - immer da, wo jemand sich nicht wehren kann oder wo Unrecht geschieht. Sehr schnell wirbeln sie jede Menge Staub auf...

Note 2: Zugegeben, manchmal wird ein bisschen dick aufgetragen, trotzdem scheint es schier unmöglich, die Geschichte nicht ins eigene Herz zu lassen. Ich kann Ellen verstehen … stark übergewichtig mit einem von Narben entstellten Gesicht ist es einem fast unmöglich, sich unbemerkt in der Öffentlichkeit zu bewegen, deren Schönheitsideal so nun gar nicht ihrem Aussehen entspricht. Umso wunderbarer ist es, dass sie endlich, nach vielen Jahren, durch Temerity und ihren Bruder aus der Reserve gelockt wird und zu leben beginnt. Sie beginnt bald, sich selbst mit anderen Augen zu sehen und ihr eigenes direktes Umfeld nicht nur zu beobachten sondern auch zu beachten. Shari Shattuck hat aus diesem Material ein wunderbares Buch geschrieben. Einen Stern Abzug gebe ich für ein bisschen zu viel süßen Zucker. Ein wenig mehr Salz, wie der Titel verspricht, hätte der Geschichte gut getan.

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9. Das Manuskript von Marianne MacDonald (08/2003)
Dido Hoare - eine sympathische Antiquarin um die dreißig mit einem starken Charakter und einer Schwäche für gut aussehende Männer - ist mitten in der Nacht mit ihrem alten Volvo auf dem Heimweg nach London, als sie merkt, dass sie offensichtlich verfolgt wird. Erst auf der Autobahn kann sie den unheimlichen Wagen abhängen. Ein paar angetrunkene Jugendliche, die sich einen Spaß machen wollten, denkt Dido. Am nächsten Tag jedoch erhält ihr Vater Barnabas, ein pensionierter Anglistikprofessor mit einer Vorliebe für Kriminalromane, einen Drohbrief. Kurz darauf wird in Didos Laden eingebrochen und alles durchwühlt. Dido versteht die Welt nicht mehr. Wer ist ihr auf den Fersen? Und was will man bloß von ihr? Barnabas ist sich sicher, dass Didos windiger Exmann hinter den Vorfällen steckt. Doch dann passiert ein schrecklicher Unfall...

Note 2: Der Auftakt zu einer vielversprechenden, für mich neuen, Kriminalromanserie, der viel zu lange schon in meinem Regal schlummerte.
Mit abenteuerlichen Methoden machen sich die Antiquarin Dido und ihr geliebter Vater Barnaby auf die Jagd nach einem Einbrecher und Mörder, der nicht nur ihren Seelenfrieden sondern auch ihr Bücherumfeld ganz schön durcheinander wirbelt. Am Ende siegt das Gute, jedoch nicht ohne eine kleine Spur des Grauens hinter sich gelassen zu haben.
Geschickt führt uns die Autorin in die Welt der Antiquariatsbesitzer und Bücherfans ein, die der meinen ja nicht ganz unähnlich ist. Die Geschichte erinnerte mich wieder an meine eigene Zeit als Angestellte in einem Buchladen/Antiquariat. Auch wir kauften damals Bücher an und jedes Mal, wenn ein potentieller Kunde mit Kisten voller Bücher durch die Ladentüre trat, hofften wir, einen unentdeckten Schatz zu Tage zu fördern. Ein Manuskript eines längst toten weltberühmten Dichters befand sich leider nie darunter.
Mir hat der Roman, nicht zuletzt auch wegen der gelungenen Schlussszene, Appetit auf mehr gemacht. Der zweite Teil ist schon bestellt.

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10. Ein Hauch von Bittermandel von Kathy Heppinstall
Meg - so wird die Frau mit dem honigblonden Haar von ihren Kindern genannt - wird von ihrem Mann sang- und klanglos verlassen. Sie verliert ihren Halt im Leben, bis sie einen neuen Mann kennenlernt: Simon.
Zunächst sind die Kinder, Alice und Boone, sehr erleichtert darüber, dass die Mutter wieder einen Mann hat und es ihr besser geht. Doch Simon scheint Megs Kinder nicht leiden zu können und Alice und Boone beobachten an ihm psychopathische Züge. Meg will davon nichts wissen und glaubt dass ihre Kinder phantasieren. Simon ist lediglich ein wenig unbeherrscht und leicht reizbar - meint seine Bestrafungen aus ihrer Sicht jedoch nur gut. Außerdem mache ihm die Hitze zu schaffen.
Als Simon sich dann Bücher über verschiedene Gifte und deren totbringende Wirkung besorgt und sie zu studieren beginnt, werden Alice und Boone unsicher. Was ist seiner früheren Frau und dem Sohn passiert? Sind sie wirklich verunglückt? Warum spricht Simon ständig davon, wie ungehorsam der Sohn war? Alice und Boone sind beunruhigt, da sie wissen, wie unbeherrscht und unangebracht Simon auf leichtesten Ungehorsam reagiert. Je mehr Gedanken sie sich darüber machen, desto größer wird die Angst. Sie sehen ihr Leben bedroht und ergreifen Schutzmaßnahmen...

Note 1: Wow, das ist ja mal harter Tobak! Es dauerte ein Weilchen bis man – schwankend zwischen Erschütterung und Neugier – in die Geschichte rein fand. Sie wechselte immer mal wieder zwischen Vergangenheit und Gegenwart, doch als der Kreis sich schloss, fand ich mich als Leser an den Lippen der Autorin hängend wieder. Man mag gar nicht glauben, zu welchen Grausamkeiten Menschen, in diesem Fall ins Besondere der Stiefvater, fähig sind. Mir wurde beim Lesen wieder schlagartig bewusst wie schrecklich ich persönlich es finde, wenn ein Mensch so unberechenbar ist, wenn er hin und her schwankt zwischen liebevoll und absolut eiskalt und schonungslos. Dass Liebe blind machen kann wird hier eindringlich am Fall der Mutter aber auch an Simon geschildert. Liebe Leserinnen und Leser, macht euch auf eine tiefgründige, rasante Geschichte gefasst!

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Ich habe gehört:

1. Rimbaud und die Dinge des Herzens von Samuel Benchetrit (08/2011)
Vom 'kleinen Prinzen' der Pariser Vorstadt Der kleine Junge Charly sucht in der denkbar feindlichen Umgebung der Pariser Vorstädte einen Tag lang nach seiner Mutter und nimmt uns dabei mit auf eine Reise in eine überraschende Welt voller Hoffnung und Poesie. Jeder Hörer wird den lebensmutigen, weisen Charly ins Herz schließen und nicht mehr daraus entlassen. 'Weißt du, Charly, im Leben muss man lieben und zwar sehr. Diejenigen, die den Schmerz fürchten, glauben nicht an das Leben.'

Note 4: Also, ich habe tapfer zu Ende gehört, da der Sprecher Leonard Hohm das Buch wirklich schön poetisch gelesen hat, wie es für diese Art Lektüre angebracht ist. Mehr konnte ich der Geschichte aber nicht wirklich abgewinnen. Der kleine Charly plant bereits mit seinen zehn Jahren die Hochzeit mit der Liebe seines Lebens, sucht auf eigenen Faust nicht nur seine Mutter im Gefängnis sondern auch noch seinen drogenabhängigen Bruder Henry im Großstadtdschungel Paris, also ich weiß ja nicht … das Ende war für mich auch nicht wirklich schlüssig und befriedigend. Schade.

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2. Tauben fliegen auf von Melinda Nadj Abonji (02/2011)
Es ist ein schokoladenbrauner Chevrolet mit Schweizer Kennzeichen, mit dem sie zur allgemeinen Überraschung ins Dorf einfahren, und die Dorfstraße ist wirklich nicht gemacht für einen solchen Wagen. Sie, das ist die Familie Kocsis, und das Dorf liegt in der Vojvodina im Norden Serbiens, dort, wo die ungarische Minderheit lebt, zu der auch diese Familie gehört. Oder, richtiger, gehörte. Denn sie sind vor etlichen Jahren schon ausgewandert in die Schweiz, erst der Vater und dann, sobald es erlaubt war, auch die Mutter mit den beiden Töchtern, Nomi und Ildiko, und Ildiko ist es, die das hier alles erzählt. So auch den Besuch im Dorf, der dann nicht der einzige bleibt, Hochzeiten und Tod rufen sie jedes Mal wieder zurück ins Dorf, wo Mamika und all die anderen Verwandten leben, solange sie leben. Zuhause ist die Familie Kocsis also in der Schweiz, aber es ist ein schwieriges Zuhause, von Heimat gar nicht zu reden, obwohl sie doch die Cafeteria betreiben und obwohl die Kinder dort aufgewachsen sind. Die Eltern haben es immerhin geschafft, aber die Schweiz schafft manchmal die Töchter, Ildiko vor allem, sie sind zwar dort angekommen, aber nicht immer angenommen. Es genügt schon, den Streitigkeiten ihrer Angestellten aus den verschiedenen ehemals jugoslawischen Republiken zuzuhören, um sich nicht mehr zu wundern über ein seltsames Europa, das einander nicht wahrnehmen will. Bleiben da wirklich nur die Liebe und der Rückzug ins angeblich private Leben?

Note 2: Dieses Hörbuch, weich und melodisch von der Autorin selbst gelesen, stellt mal wieder offen die Frage … was ist Heimat? Ist es dort, wo man geboren ist? Ist es dort, wo man den größten Teil seines Lebens verbringt? Ist es dort, wo man Freunde oder dort, wo man Familie hat? Gerade heute, im Jahr 2015/2016 mit der heutigen Flüchtlingssituation, ist das Thema aktueller denn je. Die oben genannte Geschichte spielt sich zu Zeiten vor dem Balkankrieg ab. Eine Familie aus einem kleinen serbischen Dorf schafft den Absprung und wandert in die Schweiz aus. Natürlich ist es nicht einfach und verlangt den Eltern viel Kampfgeist und Herzblut ab. Leichter haben es da schon die Mädchen, die quasi in die neue Heimat reinwachsen. Da ist er wieder, der Begriff Heimat. Wo ist sie denn nun, in Serbien oder in der Schweiz? In meinem eigenen Leben bin ich auch schon oft umgezogen. Geboren in Norddeutschland, aufgewachsen in Süddeutschland, während meines Erwachsenenlebens zwischen Deutschland und USA gependelt und nun endlich wieder in nach Süddeutschland zurückgekehrt. Hier habe ich mein Zuhause gefunden aber meine Heimat bezeichne ich als überall und nirgends. Ähnlich geht es Familie Kocsis, überall sind sie ein wenig fremd. Ein Lob an die Autorin, sie hat mir ihre teils autobiographische Story wunderbar vermittelt.

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3. Blutige Steine von Donna Leon (06/2006)
Mitten auf dem Campo Santo Stefano in Venedig wird ein Schwarzafrikaner erschossen. War es ein Streit unter Immigranten oder steckt mehr hinter dem Mord an einem 'Vucumprà', einem Illegalen? Donna Leon schickt Commissario Brunetti zum 14. Mal ins Rennen. Er ermittelt auf seine Art, entgegen den Wünschen seiner Vorgesetzten und mit seiner ihm eigenen Hartnäckigkeit.

Note 2: In den unendlichen Weiten des WorldWideWeb las ich den folgenden Kommentar zu diesem (Hör)buch: „Wer Brunetti liebt, dem wird auch dieses Buch gefallen.“ „Wie wahr“, dachte ich mir beim Hören dieses Romans.
Diesmal entführt uns Donna Leon in die mir bisher recht unbekannte Welt der Vucumprà, der sogenannten fliegenden Händler. Wer kennt sie nicht? Sie sind an jedem Strand und in fast jeder Touristenmetropole im großen Umkreis des Mittelmeers zu finden. "Vu' cumprà?", eine Verballhornung von "vuoi comprare?" (Möchten Sie etwas kaufen?), ist die Frage, die sie ihren po¬ten¬ziel¬len Kunden stellen. Sie kommen aus Afrika, die meisten von ihnen aus dem Senegal, um für die zurückgelassene Familie den Lebensunterhalt in der Fremde zu verdienen, bleiben meist unter sich, und die wenigsten wollen irgendjemanden etwas Böses. Hin und wieder, vielleicht öfter als wir denken, werden sie jedoch in dunkle Machenschaften verwickelt. Rohstoffvorkommen in ihrem Heimatland, besonders Diamanten, locken nicht nur ehrliche Leute. Brunetti hat es diesmal nicht leicht, seine Ermittlungsarbeiten stoßen auf starke Gegenwehr. Wie so oft gibt es keine absolute Aufklärung der Morde, keine wirkliche Bestrafung der Mörder, dennoch ist das Ende nicht unbefriedigend und hat einen schönen Nebeneffekt. Als Brunetti Fan genoss ich es auch wieder am Familienleben teilnehmen zu dürfen. Das Essen, der Wein und die Gespräche sind einfach unschlagbar.
Zuletzt geändert von engineerwife am 1. Jan 2016, 20:08, insgesamt 1-mal geändert.
ich lese: Eifelfrauen: Ruf der Nachtigall
ich höre: 0° Celsius & Quasikristalle
Warteschleife: einige :shock: :lol:
Mein SUB:https://www.lovelybooks.de/bibliothek/engineerwife/1663702920/

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engineerwife
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Re: was habt ihr im DEZEMBER 2015 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 1. Jan 2016, 20:07

Übrigens braucht sich hier niemand wegen kürzerer Listen genieren ... ich persönlich freue mich auch über eine Liste, die nur 2 Bücher enthält :)
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TauschmitTaxina
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Re: was habt ihr im DEZEMBER 2015 gelesen?

Beitrag von TauschmitTaxina » 2. Jan 2016, 09:56

Der dunkle Weg hat mir auch sehr gut gefallen :)
Der Sommer der Blaubeeren war für mich ok - aber nicht sehr gut :?
Sterne der Alster lese ich im Februar *freu*- und ist schon wieder versprochen :mrgreen:

Ich freu mich auch über jede Liste von euch :D
Ich lese: Das Limit bin ich (saltoki)
Warten: Serienmord in Neuharlingersiel (ILGUD) usw.
https://www.lovelybooks.de/bibliothek/Taxina/1665048419/

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leseleo
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Re: was habt ihr im DEZEMBER 2015 gelesen?

Beitrag von leseleo » 2. Jan 2016, 20:02

Ich wünsche euch allen ein gutes neues Jahr!

Hier kommt nun meine kleine, feine Liste. Das letzte Buch habe ich gestern abend beendet und schmuggel es noch in die Dezemberliste mit rein. ;)

1.Ich versprach dir die Liebe – Priscille Sibley –SuB – Note1
Nach einem tragischen Unfall liegt Elle im Koma, ohne Hoffnung auf Heilung. Schon immer hat sie sich gegen lebensverlängernde Maßnahmen ausgesprochen. Doch dann erfährt ihr Ehemann: Seine Frau ist schwanger - und er weigert sich, die Maschinen abstellen zu lassen - Was bedeutet es, über Leben und Tod eines geliebten Menschen, der keine Stimme mehr hat, entscheiden zu müssen? Davon handelt dieser weise Roman und erzählt zugleich eine unglaublich anrührende Liebesgeschichte. "Ab und zu liest man ein Buch, das einen daran erinnert, warum man das Lesen liebt. Dies ist ein solches Buch." The Houston Books Examiner(amazon)

*Vom kitschigen Titel mal abgesehen hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es ist gut lesbar geschrieben und bei weitem nicht so kitschig wie der Titel vermuten lässt.

2.Zorn 5-Kalter Rauch – Stephan Ludwig – eigenes LK Buch –Note3
»MACHE ICH IHNEN ANGST? Das ist gut. Es gehört zu meinem Job. Und ich bin gut darin. Sehr gut.
Es regnet Fische auf die Stadt. Erst landet eine kleine Elritze in der Dachrinne der Kirche auf dem Hasenberg, kurz darauf klatschen Aale und Lachse auf die nächtlichen Straßen und Wege. Bei Morgengrauen wird das Ausmaß des ungewöhnlichen Phänomens sichtbar. Doch während der Aufräumarbeiten kommt etwas viel Seltsameres zutage: Ein künstliches Hüftgelenk liegt im Mülleimer unter einer glitschigen Rotfeder. Zorn und Schröder ermitteln, dass es einer Frau eingesetzt wurde. Doch diese Frau ist verschwunden. Die beiden Kommissare treffen nur ihren Mann Gregor Zettl an, der, wie Schröder feststellt, vor Jahren ein gefeierter Popstar war. Je mehr Zorn und Schröder ermitteln, desto mehr Fragen tauchen auf: Warum ist Zettls Frau verschwunden? War sie in dunkle Machenschaften verstrickt? Warum kann Gregor Zettl den Ermittlern keine Informationen liefern? Ist er wirklich der unwissende Ehemann, der er vorgibt zu sein? Ist Zettls Frau tot?
Was die beiden Ermittler nicht wissen: Jemand ist hinter Zettl her, er schüchtert ihn ein und droht ihn umzubringen

*Ich mag die Reihe über Zorn und Schröder, aber diesen 5. Teil fand ich etwas lahm. Der Wortwitz zwischen Zorn und Schröder, der mir beim letzten Band etwas gefehlt hat, ist zwar wieder da, aber insgesamt war es nicht besonders spannend und zog sich etwas.
Ich hoffe jetzt auf den 6. Teil.

3.Die Sturmschwester – Lucinda Riley – eigenes LK-Buch Note 2
Der Wind und das Wasser, das sind die großen Leidenschaften in Allys Leben, die sie zu ihrem Beruf gemacht hat: Sie ist Seglerin und hat bei manch riskanter Regatta auf den Meeren der Welt ihren Mut unter Beweis gestellt. Eines Tages aber stirbt völlig überraschend ihr geliebter Vater Pa Salt, und Ally reist zu dem Familiensitz am Genfer See. Wie auch ihre fünf Schwestern wurde sie als kleines Mädchen von Pa Salt adoptiert und kennt ihre wahren Wurzeln nicht. Ihr Vater hinterlässt ihr aber einen rätselhaften Hinweis auf ihre Vorgeschichte – die Biographie eines norwegischen Komponisten aus dem 19. Jahrhundert, in dessen Leben die junge Sängerin Anna Landvik eine schicksalhafte Rolle spielte. Allys Neugier ist geweckt, und sie begibt sich auf Spurensuche in das raue Land im Norden. Sofort ist sie zutiefst fasziniert von der wilden Schönheit der Landschaft, aber auch von der betörenden Welt der Musik, die sich ihr dort eröffnet. Und als sie schließlich dem Violonisten Thom begegnet, der ihr auf unerklärliche Weise vertraut ist, fängt sie an zu ahnen, dass ihre jugendliche Liebe zur Musik kein Zufall war..

*Wie schon im letzten Monat gibt’s zu Lucinda Riley nicht viel zu sagen :) . Dieses ganze Klassik-Musik-Gedöns ist zwar nicht meins, aber über Frau Riley kann ich nie groß meckern.
Ganz überzeugt hat es mich nicht, deshalb nur eine 2.

4.Der Blick fremder Augen – Andrea Sawatzki – LK –Note 4
Die Tote lehnt am Stamm einer Kiefer. Ihr Gesichtsausdruck ist entrückt, die Wimperntusche verschmiert, die Kehle durchtrennt. Kommissarin Melanie Fallersleben hat zunächst kaum verwertbare Spuren, und der Täter wird durch sein scheinbar ganz normales Leben allzu gut verborgen. Auch die folgenden Morde liefern der Ermittlerin keinen echten Hinweis. Doch dann erhält sie eine erste verstörende Botschaft …
Spannend, schockierend und mit großem Lesesog zeichnet die beliebte Schauspielerin und SPIEGEL-Bestsellerautorin Andrea Sawatzki in „Der Blick fremder Augen“ das Psychogramm einer gequälten Seele und führt eine faszinierende Ermittlerin ein: kompetent, energisch und bereit, auch ungewöhnliche Wege zu gehen.(amazon)

*Die fast durchweg positiven Bewertungen bei amazon kann ich nicht teilen. Ich fand das Buch bedrückend und deprimierend. Die „faszinierende Ermittlerin“ fand ich nervig mit ihren Depressionen und Selbstmitleid und keinesfalls faszinierend. Ausserdem war mir das Buch von Anfang an zu vorhersehbar.
Mein Fazit: als Schauspielerin finde ich Frau Sawatzki überzeugender als als Schriftstellerin.

5.Straße der Schatten – Jennifer Donnelly –LK – Note 2-3
1890, New York City. Für Josephine Montfort, die aus einer wohlhabenden New Yorker Handelsfamilie stammt, scheint das Leben vorgezeichnet: Nach der Schule eine arrangierte Ehe, Kinder und ein ruhiges, häusliches Leben. Aber Josephine hat andere Pläne: Sie möchte als Journalistin auf das Leben der weniger Privilegierten aufmerksam machen. Doch eine Familientragödie reißt sie jäh aus ihren Träumen – ihr Vater stirbt zu Hause durch seine eigene Waffe. Josephine glaubt nicht an einen Unfall und der attraktive Journalist Eddie Gallagher bestärkt sie in ihrem Verdacht. Zu zweit beginnen sie eine Spurensuche, die sie in die zwielichtigsten und gefährlichsten New Yorker Viertel führt – und setzen dabei ihr eigenes Leben aufs Spiel.

*Ich fand es etwas lahm und langweilig und sehr vorhersehbar. So ganz gepackt hat es mich nicht. Die "Teerosen Reihe" hat mir deutlich besser gefallen. War aber auf jeden Fall gute Unterhaltung zu den Feiertagen.

6.Der dunkle Weg – Susanne Goga –LK – Note 1
Eine Reise nach Irland, die alles verändert
Hamburg 1912: Gegen den Willen ihrer Eltern begibt sich die Kaufmannstochter Ida auf eine gewagte Reise, fort von ihren Pflichten, auf nach Irland. Dublin empfängt sie weltoffen, kreativ und gegensätzlich – genau die Abwechslung, die Ida gesucht hat. Schnell findet die junge Künstlerin Arbeit, schließt Freundschaften und lernt den Arzt Cian kennen – und lieben. Voller Zuversicht hofft Ida auf eine Zukunft mit ihm und ein neues Leben in Irland. Doch Europa stehen blutige Zeiten bevor, und bald muss Ida um ihre Träume kämpfen.

*Hat mit sehr gut gefallen. Gut und anschaulich geschrieben und zum Glück ohne Kitsch.

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Re: was habt ihr im DEZEMBER 2015 gelesen?

Beitrag von leseleo » 2. Jan 2016, 20:04

....und Dank eurer Listen habe ich nun neue Suchis :)

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Re: was habt ihr im DEZEMBER 2015 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 2. Jan 2016, 20:08

ruhrpottmaedchen hat geschrieben: Euch allen wünsche ich einen guten Rutsch ins Neue Jahr!


27. Wolfram Fleischhauer - Schweigend steht der Wald (Highlight)
Note: 1
m. M. die Vergangenheit wirf lange Schatten. Spannend von der ersten bis zur letzten Seite.


Anja Grimm ist Forststudentin. Als sie 8 Jahre alt war, verschwand ihr Vater spurlos im Waldgebiet von Faunried im Bayerischen Wald, nahe der tschechischen Grenze. Als sie dort aufgrund eines Praktikums Bodenproben ziehen soll, nimmt sie die Stelle an, ohne zu wissen, warum sie sich mit dem Schauplatz ihres Kindheitstraumas konfrontieren will. Das ungeklärte Verschwinden ihres Vaters hat Anja auch nach 20 Jahren noch nicht losgelassen. Das schreckliche Erlebnis hat sie geprägt und ihre Mutter zerstört. Während Anja in Faunried ihrem Studium nachgeht, umsorgt zu Hause in München eine Pflegekraft ihre Mutter, die vor einem halben Jahr einen Selbstmordversuch unternommen hat.

Auf einer Lichtung im Wald, nahe dem Leybachhof, entdeckt Anja Grimm Abweichungen bei den Proben. Doch selbst als sie der Besitzer des Waldes, der geistig zurückgebliebene Xaver Leybach, bedroht und von seinem Grundstück verscheucht, will sie diesen Unstimmigkeiten noch einmal nachgehen. Als sie eben jenen Xaver dann am Hochsitz erhängt auffindet, ist das erst der Anfang einer Reihe von Verbrechen, die weit in die Vergangenheit reichen …
liebe RPM ... das wünsche dich dir auch und dieses Buch packe ich mal auf meine Wunschliste :)
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Re: was habt ihr im DEZEMBER 2015 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 2. Jan 2016, 20:09

TauschmitTaxina hat geschrieben: Tuchvilla von Anne Jacobs ***+
hat mich leider nicht so ganz überzeugt – naive gnädige Fräulein – da ist die Marie das Küchenmächen welches zu Herrin wird schon überzeugendener – naive Story – trotzdem hatte es manche spannenden Stellen – insgesamt flüssig zu lesen – ein modernes Märchen
Augsburg, 1913. Die junge Marie tritt eine Anstellung als Küchenmagd in der imposanten Tuchvilla an, dem Wohnsitz der Industriellenfamilie Melzer. Während das Mädchen aus dem Waisenhaus seinen Platz unter den Dienstboten sucht, sehnt die Herrschaft die winterliche Ballsaison herbei, in der Katharina, die hübsche, jüngste Tochter der Melzers, in die Gesellschaft eingeführt wird. Nur Paul, der Erbe der Familie, hält sich dem Trubel fern und zieht sein Münchner Studentenleben vor – bis er Marie begegnet …
Das auf dem Weg zu mir, bin schon gespannt liebe TmT :)
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Re: was habt ihr im DEZEMBER 2015 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 2. Jan 2016, 20:10

Dann sind wir uns ja bei Der dunkle Weg alle einig :)
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Re: was habt ihr im DEZEMBER 2015 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 2. Jan 2016, 20:10

leseleo hat geschrieben:....und Dank eurer Listen habe ich nun neue Suchis :)
das geht nicht nur dir so ;)
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Re: was habt ihr im DEZEMBER 2015 gelesen?

Beitrag von leseleo » 2. Jan 2016, 20:37

engineerwife hat geschrieben:
leseleo hat geschrieben:....und Dank eurer Listen habe ich nun neue Suchis :)
das geht nicht nur dir so ;)
sehr beruhigend ;)

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