Was habt ihr im DEZEMBER 2022 gelesen?

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engineerwife
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Was habt ihr im DEZEMBER 2022 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 30. Dez 2022, 14:19

Hallo ihr Lieben ... ich freue mich schon auf eure Listen ... meine kommt schnellstmöglich, habe für Dezember abgeschlossen :)
ich lese: Drei sind ein Dorf
ich höre: Schicksalszeit & Fegefeuer
Warteschleife: einige :shock: :lol:
Mein SUB:https://www.lovelybooks.de/bibliothek/engineerwife/1663702920/

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engineerwife
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Re: Was habt ihr im DEZEMBER 2022 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 30. Dez 2022, 15:04

Ich habe gehört:

01. Feldpost von Mechtild Borrmann (10/2022)

»Adele ist verschwunden.« Mehr mag die Fremde nicht sagen, die sich in einem Café einfach so an den Tisch der Anwältin Cara setzt – und kurz darauf ebenfalls spurlos verschwindet. Zurück bleibt lediglich ihre Handtasche. Neben anrührenden Feldpost-Briefen aus dem 2. Weltkrieg, die von einer großen Liebe zeugen, findet Cara darin auch Unterlagen über den Verkauf einer Villa in Kassel zu einem symbolischen Preis.
Doch was hat das alles mit ihr zu tun? Und weshalb wurde die Villa – anders als vereinbart – nie an ihre rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben?
Caras Recherchen decken nicht nur die tragische Geschichte einer großen, verbotenen Liebe auf, sondern auch die Schuld einer Liebenden und einen bitteren Verrat.
Der Roman beruht auf wahren Lebensgeschichten: Recherchen im Tagebuch-Archiv Emmendingen haben Mechtild Borrmann zu diesem feinfühligen Roman über Schuld, Verrat und eine tragische Liebe während des 2. Weltkriegs inspiriert.

Note 2: Es ist doch immer wieder spannend, wenn Romane auf wahren Begebenheiten basieren, und genau deshalb hat mich Mechtild Borrmanns Idee zu diesem Roman auch gleich fasziniert. Sie nimmt mich mit auf eine Reise in die 30er Jahre des letzten Jahrhunderts als die gleichgeschlechtliche Liebe noch mit Gefängnis bestraft wurde und die neue braune Partei Deutschlands es sich auf die Fahne geschrieben hatte, diese an sich unschuldigen Menschen zu verfolgen und ans Messer zu liefern. Nicht besser erging es den Juden, denen ihrerseits nachgestellt wurde und die schon bald in Lebensgefahr schwebten. Wie hängt das nun aber alles zusammen mit den Briefen und den Unterlagen zum Verkauf einer Villa in Kassel?
Anhand von alten Tagebucheinträgen aus dem Tagebuch-Archiv Emmendingen webt die Autorin aus diesen Zutaten eine berührende Geschichte, die fast keine Wünsche offenlässt. Die beiden Geschwister Adele und Albert Kuhn sowie Richard Martens spielen die Hauptrollen im Roman „Feldpost“, bei dem ich eine Weile brauchte, bis sich die Puzzlesteinchen für mich zu einem Ganzen zusammenfügten. Wer liebt wen, wem kann man trauen und warum begeht einer von ihnen Suizid, wo sich doch alles zu fügen schien? Hört sich nach einer runden und faszinierenden Geschichte an und dennoch war dieses Buch, das erste aus der Feder von Mechtild Borrmann, das ein paar kleine Schwächen aufwies. Es hat mich nicht ganz abholen können. Ich ziehe deshalb ein kleines Sternchen ab und spreche trotzdem eine Leseempfehlung aus. Wenn diese Frau eines kann, dann ist es schreiben und recherchieren und ach … ich finde sie einfach großartig – sie ist eine meiner absoluten Lieblingsautorinnen!

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02. Kommissar Gennat und der grüne Skorpion von Regina Stürickow (09/2022)

Sommer 1926. Der Berliner Kommissar Ernst Gennat wird wegen eines Mordfalles nach Hohenschönhausen gerufen. Aber als er am Tatort eintrifft, fehlt von der Leiche jede Spur. Zwei Zeugen können allerdings das angebliche Opfer gut beschreiben. Und ein Taxifahrer will eine auf die Beschreibung passende Frau gefahren haben. Sie trug eine auffällige, mit grünen Steinen besetzte Brosche – ein seltenes Schmuckstück. Auf einem Pressefoto taucht diese Brosche wieder auf. Aber wer ist die Trägerin?
Gennat steht vor einem Rätsel und spannt mal wieder seinen langjährigen Freund ein, den Polizeireporter Max Kaminski. Kann er Gennat helfen?

Note 2: Wir schreiben das Jahr 1926 und der gute alte Kommissar Gennat hat es nicht leicht die Tage. Nachdem er bei seiner letzten Aufklärung des Doppelmords an den Geschwistern Fehse in Breslau nicht erfolgreich war, scheint ihm ein Mörder gleich wieder einen Streich zu spielen. Gennat wird zu einem Tatort gerufen, doch von der Leiche fehlt jede Spur. Will ihn hier jemand hinters Licht führen? Wo ist die Frau mit dem grünen Skorpion? Gemeinsam mit dem Reporter Max Kaminski, der ihm in der Vergangenheit schon oft gute Dienste geleistet hat und ihm immer gerne zur Seite steht, begibt er sich auf Spurensuche, wo eigentlich keine Spuren sind …
Was für ein herzliches Wiedersehen hatte ich doch mit Gennat in dem neuen Roman der Autorin Regina Stürickow, fast fühlte es sich ein wenig wie Heimkommen an. Er hat sich nicht geändert, seit ich ihn bei seinem letzten Fall begleiten durfte und Süßspeisen – gerne präsentiert von seinem „Steinerchen“, der patenten Sekretärin, sin noch immer seine Leidenschaft. Doch nicht weniger Leidenschaft aber vor allem auch Kombinationsgabe wendet er an, um den vermeintlichen Mörder zu finden. Er muss sich beeilen, denn es bleibt nicht bei einer Leiche und die Zeit drängt.
Die Autorin entführt mich auch dieses Mal wieder mich ins Berlin vor hundert Jahren und lässt mich Großstadtluft schnuppern, wenn auch diese nicht immer angenehm ist. Ich schleiche mich mit ihr durch dunkle Gassen, trinke gemeinsam mit dem Kommissar Kaffee im Romanischen Café und warte an jeder Ecke darauf, auf ein bekanntes Gesicht zu stoßen. Berthold Brecht, Anita Berber, Max Liebermann … die Liste ist endlos, doch ich warte vergebens. Dafür erlebe ich ein spannendes Abenteuer und atme schließlich erleichtert aus, als der Fall gelöst ist. Lasst euch überraschen von diesem neuen Kriminalfall in Berlin. Ich vergebe diesmal vier von fünf Sternen und eine Leseempfehlung an alle, die auch mal in die Roaring Twenties in Berlin abtauchen möchten.

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03. Opferfluss von Lorenz Stassen (10/2020)

Nach zwei spektakulären Kriminalfällen, die er aufklären konnte, ist Nicholas Meller vom Underdog zum Staranwalt geworden - doch die Verbrechen, die er hautnah erleben musste, hinterlassen ihre Spuren. Zudem hat er sich die Polizei nicht gerade zum Freund gemacht. So überrascht es Meller, als ihn Kommissar Rongen um Hilfe bittet. Rongen ist des Mordes angeklagt! Alte Konflikte sind vergessen, denn für Rongen geht es jetzt um alles oder nichts. Nach und nach gerät Meller in ein Netz aus Korruption, Gewalt und Leidenschaft - ein Netz, aus dem es kein Entkommen mehr zu geben scheint ...

Note 2: Im dritten Teil dieser Krimireihe treffe ich Nicholas Meller wieder, der wirklich eine erstaunliche Entwicklung durchlaufen hat und sich zum gefragten Anwalt gemausert hat. Leider scheint seine Beziehung zu Nina dabei auf der Strecke geblieben zu sein. Sie hat inzwischen die Seiten gewechselt und sich für eine Karriere bei der Polizei entschieden, wohingegen der Hauptkommissar Rongen, bereits bekannt aus dem Vorgängerband „Blutacker“, diesmal selbst einen Anwalt benötigt. Er hat in Notwehr einen vermeintlichen Polizistenmörder erschossen, doch dieser Schuss geht für Rongen nach hinten los …
Der Klappentext hält auch dieses Mal wieder was er zu versprechen scheint, nämlich Spannung vom Feinsten. In „Opferfluss“, Band drei der Reihe um Rechtsanwalt Meller, stoße ich beim Lesen schnell auf alte Bekannte und tummle mich unter anderem wieder im russischen Milieu, was mir persönlich beim Lesen aber auch im wahren Leben immer ein wenig unheimlich ist. Mir scheint, die Russen machen keine Gefangenen! Aber auch das Privatleben der Charaktere bekommt einigen Raum im Roman und so ist es mal wieder ein Vergnügen in deren Leben einzutauchen. Der Schreibstil ist flüssig und sehr anschaulich, so dass ich gerne vier von fünf Sternen vergebe. Das kleine Sternchen Abzug gibt es lediglich für ein paar Längen und noch ein wenig Luft nach oben.
Ich freue mich sehr, dass eine liebe Buchfreundin Interesse an diesem dritten Teil bekundet hatte und ich das Buch daraufhin aus meinem SuB Regal befreien konnte. Eine tolle Reihe, die nach einer Fortsetzung mit Band vier quasi schreit. Bin gespannt, wie und wann es weitergehen wird.

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04. Als sie das Leben träumten: Haus der Freundinnen von Anni Bürkl (09/2022)

Wien, 1958 – 13 Jahre nach dem Krieg, 3 Jahre nach dem Staatsvertrag.
Das Leben wird besser, die Freundinnen um Loretta atmen auf. Paulas Tochter Irene will reisen, hinaus aus der Hausbesorgerwohnung ihrer Mutter und die weite Welt kennenlernen. Eine Stelle als Sekretärin bei Steiner Reisen macht den Anfang. Mit dem Wirtschaftswunder und dem Staatsvertrag haben immer mehr Menschen Geld und Interesse und das Reisebüro macht gute Geschäfte. Man ist wieder wer. Italien hat es Irene angetan, der Kaffee, die Wärme, das Dolce-Vita und die Burschen auf ihren Vespas. Sie tanzt mit ihrer neuen Freundin Gitte zu wilden Rhythmen im öffentlichen Raum, trägt Petticoat und sehnt sich danach, von zuhause auszuziehen.
Da steht ein junger Mann mit Elvis-Tolle vor ihrer Tür und behauptet, ihr Bruder Emil zu sein. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach ihrem Vater Oskar und landen in Tirol. Doch das Schweigen auf ihre Fragen ist ohrenbetäubend und noch ist nicht klar, wem Irene trauen kann und wem nicht … denn statt Antworten auf ihre Fragen findet sie zunächst die Liebe, doch der Weltkrieg hat bei allen Spuren hinterlassen.

Note 2: Ich gestehe, ich musste mich erst ein wenig ein- bzw. warmlesen bis ich wieder in der Geschichte angekommen war. War ja doch ein ganz schöner Zeitsprung von Band eins zu zwei. Aber wie schön zu lesen, dass es bergauf geht, der Krieg zu Ende ist und Österreich wieder ein eigenständiges Land ist. Genau das findet auch die 18jährige Irene, die endlich das Leben genießen und ihre Tage nicht mehr in der Tabakfabrik fristen will. Mutig erkämpft sie sich einen Job in einem Reisebüro und auf einmal scheint ihr die Welt offen zu stehen. Als sie schließlich eine Reisegruppe nach Italien begleiten darf, kann sie ihr Glück kaum fassen. Wenn da nur nicht der übergriffige Chef wäre … die größte Überraschung gelingt jedoch ihrem vermeintlichen Halbbruder, der eines Tag vor der Tür steht. Ein wenig leichtsinnig begibt sie sich schließlich mit ihm auf Spurensuche in der Vergangenheit. Die Beiden stoßen jedoch auf taube Ohren und blinde Augen. Keiner will etwas gewusst haben, geschweige denn zugeben. Als die Wahrheit schließlich ans Licht kommt, sind Irene und Emil nur noch erschüttert …
Mit „Als sie das Leben träumten“ ist bereits mein drittes Buch der sympathischen Autorin Anni Bürkl, die manche von euch vielleicht auch unter ihrem Pseudonym Katharina Schöndorfer kennen. Immer wieder entführt sie mich in das wunderbare Wien und ich liebe es einfach mit mir die Stadt und ihre Einwohner zu erkunden. Gerne vergebe ich auch für den zweiten Teil der Trilogie wieder wohlverdiente vier Sterne und möchte euch diese Autorin unbedingt ans Herz legen. Sie traut sich auch schwierige Themen in ihren Romanen anzusprechen und zu verarbeiten. Das gefällt mir richtig gut!

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05. Wovon sie träumten von Fiona Davis (10/2017)

Das Barbizon in New York: Die junge Journalistin Rose ist erst vor Kurzem in das elegante Apartmenthaus eingezogen. Im Lift trifft sie auf eine ältere Dame, deren ungewöhnliche Erscheinung Rose fasziniert. Vom Portier erfährt sie, dass Darby schon in den 1950ern hier lebte, als das Barbizon ein Wohnheim für junge Frauen war. Noch kann Rose nicht ahnen, wie eng ihr Schicksal mit Darbys verknüpft ist. Darby, die nicht nur ihr Gesicht hinter einem Schleier, sondern in ihrem Herzen ein dunkles Geheimnis verbirgt …

Note 1-2: Durch den Roman „Wovon sie träumten“ durfte ich mich seit Langem mal wieder auf eine fiktionale Reise nach New York begeben, die mir ausgesprochen gut gefallen hat. Neben dem Leben in der großen Stadt in der Gegenwart, reiste ich mit Darby, Esme und Sam auch in die 50er Jahre in den „Big Apple“, was mich schon immer fasziniert hat. Im Gestern und im Heute begleitete ich jeweils eine junge Frau mit großen Plänen. Eine Frau, die Unabhängigkeit anstrebt und doch sogar heute noch immer wieder in ihre Schranken gewiesen wird. Im Hier und Jetzt geht es um Rose, eine junge Journalistin, die ein Verhältnis mit einem verheirateten Mann unterhält, und gehört werden will. Sie ist intelligent und strebsam und hat tolle Ideen für neue Stories, unter anderem zum Barbizon in der East 63rd Street und seinen Bewohnerinnen aus vergangenen Zeiten. Das Barbizon Hotel in Manhattan wurde 1927 auf dem Höhepunkt der goldenen Zwanziger erbaut und sollte als sicherer Hafen für die „moderne Frau“ dienen, die eine Karriere anstrebte. Rose, die selbst in dem Gebäude wohnt, ist fasziniert darüber, dass noch bis in die heutige Zeit einige der Frauen aus den 50er Jahren im ehemals rein weiblichen Wohnhotel leben und will ihre Geschichte schreiben. Sie stößt auf ihre Nachbarin Darby, die einen Stock unter ihr wohnt, jedoch verschlossen bleibt und ihr Geheimnis zu wahren sucht. Durch eine glückliche Fügung wird Rose jedoch die Möglichkeit geboten, zusammen mit einem Kollegen, dem Kriegsreporter Jason, einige Geheimnisse zu lüften. Eine spannende Exkursion in die Welt von gestern beginnt …
Während des Lesens stellte ich fest, dass mir erfreulicherweise beide Erzählstränge ausgesprochen gut gefielen. Beide Protagonistinnen waren sehr sympathisch, wodurch es mir nicht schwerfiel, mich in sie hineinzuversetzen und mit ihnen zu sympathisieren. Die Autorin schafft ein sehr lebendiges Bild über das Leben der Frauen, verarbeitet brisante Thema, die sie in einer spannenden Geschichte verpackt in der Freud und Leid oft sehr nah beieinander liegen. Es ist mein erstes, aber bestimmt nicht mein letztes Buch von Fiona Davis. Wie schön, dass sie mir durch ihren Roman über den Weg gelaufen ist. Ich vergebe hier sehr gerne aufgerundete fünf von fünf möglichen Sternen.

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06. Der Glanz verlorener Zeiten von Karen Elste (10/2022)

London 1938 – Alice ist jung und voller Hunger nach Leben, als sie von ihrer Mutter mit dem Geschäftsmann Aubrey verheiratet wird, um mit seinem Geld die Familie vor dem gesellschaftlichen Abstieg zu bewahren. Obwohl Gefühle kein Teil der Vereinbarung sind, verliebt sich Alice in ihren schweigsamen Mann, während die Welt auf einen Abgrund zusteuert, der beide mitreißen wird ...

Note 1: Überrascht stellte ich in dem neuen Roman von Karen Elste fest, dass wohl arrangierte Ehen durchaus auch noch in den 30er Jahren in der Upper Class ihren Platz hatten. So fügt sich dann auch die Protagonistin Alice dem Wunsch ihrer Mutter und heiratet bei einer Blitzhochzeit den gutaussehenden und vor allem vermögenden Aubrey la Valette. Er rettet damit seine hochverschuldete Schwiegermutter, deren Sohn und eben Tochter Alice vor dem sozialen und finanziellen Abstieg, doch ist der hohe Preis dafür gerechtfertigt? Schnell muss Alice erfahren, dass Aubrey weder körperliche noch seelische oder geistige Nähe sucht und so flüchtet sie sich aus ihrer einsamen Welt in die Arme zahlreicher Liebhaber, die aber die Leere und Kälte, die in ihrem Herzen herrscht, nicht wirklich füllen und erwärmen können. Fast scheint es, als stoße Aubrey sie absichtlich von sich. Welches dunkle Geheimnis beherrscht seine Gefühlswelt, das er nicht mit seiner Frau teilen will?
Manchmal hatte ich beim Lesen des Romans fast den Eindruck, als schriebe die Autorin aus eigener Erfahrung. Wie sonst könnte sie sich auch diese eindringliche Weise in die Protagonistin reinversetzen? Sie zeichnet ein solch authentisches Bild und gibt Alice eine starke eigene Stimme, wo keine Stimme zu sein scheint. Man kann nicht anders als mit ihr zu leiden, sich aber mit ihr zu freuen als sie sich, zuerst noch zögerlich, aus ihrem Kokon schält und zu einer fast selbstbewussten Frau entwickelt. Und wie nebenbei zeichnet Karen Elste auch noch ein authentisches Bild des Zweiten Weltkriegs und der damit verbundenen Stimmung und vermittelt dem Leser somit fast das Gefühl selbst in dem Sog in den Abgrund gefangen zu sein.
Das Ende dieses eindringlichen Romans ist stimmig, traurig und ein wenig hoffnungsvoll zugleich und rundet die Geschichte ab. Für „Glanz verlorener Zeiten“ vergebe ich deshalb gerne wohlverdiente fünf Sterne und spreche eine Leseempfehlung aus, für alle, die einen ungewöhnlichen „Liebesroman“ zu schätzen wissen. Es verbirgt sich hinter dem für mich etwas unpassenden Cover eine Story extraordinaire!

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07. Rabenkinder von Gritt Poppe (10/2022)

Torgau am 10.11.1989: Hoffnung weht durch die kleine Renaissancestadt an der Elbe. Die Mauer ist gerade gefallen, da wird der Direktor des örtlichen Jugendwerkhofs tot aufgefunden. Beate Vogt von der Morduntersuchungskommission wird aus Leipzig geschickt, um zu klären, was passiert ist. Kurz nach der Befragung des 14-jährigen Insassen Andreas verschwindet dieser spurlos. Steckt er hinter der Tat? Ist er in den Westen geflüchtet, oder ist ihm etwas zugestoßen? Und dann bekommt Beate ungebetene Hilfe: Hauptkommissar Josef Almgruber aus Nürnberg soll ihr die westdeutsche Arbeitsweise nahebringen. Doch der hat keine Ahnung von DDR-Strukturen. Beate braucht keine Belehrungen und lässt ihn links liegen. Aber dann wird Beate bedroht und Almgruber zusammengeschlagen. Sie begreifen, dass sie zusammenarbeiten müssen. Ob sie wollen oder nicht.

Note 1: WOW!!! Maik, Tanja und Andreas … drei Namen, drei Schicksale, drei junge Menschen, die im Geschlossenen Jugendwerkhof Torgau gelandet sind, dem Albtraum aller Jugendlichen der Deutschen Demokratischen Republik. Man redete ihnen ein, dass sie es verdient hätten, denn ohne Grund kommt man nicht nach Torgau. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus, hier lebte das sadistische Aufsichtspersonal seine ganz persönlichen Vorlieben aus, hier hatten die Insassen keine Rechte mehr, sie wurden mit brutalem Sport, Freiheitsentzug, körperlicher Misshandlung bis hin zu Vergewaltigung erniedrigt und zur Demut gezwungen. Doch die letzten drei Verbliebenen scheinen Glück zu haben, denn die DDR befindet sich in der Auflösung und auf einmal steht Andreas‘ Zellentür offen. Kaum glaubend, dass er erlöst sein soll, stolpert er in die Freiheit und direkt in die Leiche des Direktors, der vor ihm von einem Balken baumelt. Eine rasche Flucht scheint die einzige Lösung, doch wie weit werden sie kommen? Beate Vogt von der Morduntersuchungskommission Leipzig wird auf den Fall angesetzt und muss sich schließlich ausgerechnet mit dem Wessie Josef Almgruber aus dem fränkischen Nürnberg arrangieren um den Fall aufzuklären. Sie begeben sich … manchmal mehr schlecht als recht … auf Spurensuche und liefern dem Leser eine Verfolgungsjagd, die spannender kaum sein kann … !!!
Schon lange habe ich keinen so spannenden Krimi mehr gelesen, der mich bis zur letzten Seite fesselte und mich immer wieder auf die falsche Fährte lockte. Auf authentische und mehr als gut recherchierte Weise entführte die Autorin Grit Poppe mich in die Zeit der Wende, als die BRD und die DDR auf magische Weise zu einem geeinten Land zusammengeschweißt werden sollten. Das hatte für Herrn Bundeskanzler Helmut Kohl auf dem Papier sicher gut ausgesehen, doch die Wirklichkeit sah wohl ein wenig anders aus. Während es viele nicht erwarten konnten, im gelobten Westen ihr Begrüßungsgeld auf den Kopf zu hauen, sahen doch auch so einige ihre Felle und ihre Existenzberechtigung davon schwimmen. Viele sind verständlicherweise skeptisch und haben noch Angst vor Repressalien. So ist denn auch für die verbliebenen Torgau Mitarbeiter die Sache noch längst nicht ausgestanden. Hier soll zu Ende gebracht werden, was zu Ende gebracht werden muss …
Mehr als einmal hatte ich beim Lesen Gänsehaut und war erschüttert, traurig und wütend zugleich, was – leider nicht nur in Torgau - für Zustände herrschten und wie man junge Menschen mit Gewalt so zertrümmert, dass ein normales Leben niemals mehr möglich sein wird. Während „Rabenkinder“ ein fiktionales Werk der Autorin Grit Poppe ist, basiert es durchaus auf einem wahren Hintergrund und ich denke, die Geschichte hätte genau so stattfinden können. Das ausgelöste Kopfkino wird mich sicher noch lange begleiten und zum Nachdenken anregen. Ich vergebe wohlverdiente fünf von fünf Sternen und möchte somit zum Ausdruck bringen, wie sehr du mich beeindruckt hast, liebe Grit. Ich wünsche dem Buch noch viele aufmerksame Leser und würde mir sehr wünschen, dass solche Behandlungen nicht mehr möglich sein werden. Ich zolle meinen Respekt allen ehemaligen Insassen des Jugendwerkhof Torgaus aber auch allen anderen Heimen, die doch angeblich nur dem Wohl der Kinder und Jugendlichen dienen sollten und wünsche ihnen viel Kraft, das Leben in Freiheit zu meistern und genießen zu können.

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08. Fräulein Stinnes Reise um die Welt von Lina Jansen (05/2022)

Als Clärenore Stinnes am 25. Mai 1927 in ihrem Auto aufbricht, die Welt zu umrunden, ahnt sie nicht, was sie erwarten wird. Was sie weiß ist, dass sie es der Welt zeigen will, dass auch eine Frau ein waghalsiges Abenteuer bestehen kann. Zusammen mit ihrem Hund, zwei Technikern, einem Fotografen und etwas Proviant macht sie sich auf entlang einer damals sehr gefährlichen Route durch Syrien, über den zugefrorenen Baikalsee, durch die Wüste Gobi und über die Anden, wo sie sich der größten Herausforderung ihres Lebens stellen wird. Und sie findet mehr als ein Abenteuer. Sie begegnet dem Mann, der sie nicht nur um die Welt, sondern sogar bis ans Ende ihres Lebens begleiten wird.
Inspiriert von der beeindruckenden Lebensgeschichte der Clärenore Stinnes, eine Geschichte, die fasziniert und Mut macht. Eine Geschichte, die unbedingt gelesen werden sollte …

Note 1: Einfach nur großartig! Gut, liebe Leserinnen und Leser, es ist Dezember in Deutschland und Weihnachten steht vor der Tür. Sie schauen aus dem Fenster und sehen das berühmt berüchtigte trübe Schmuddelwetter, das hier leider seit einigen Jahren in der vorweihnachtlichen Zeit wohl so üblich ist. Und dann nehmen Sie sich trotz des Weihnachtstrubels die Zeit, sich auf ein Buch einzulassen, nämlich „Fräulein Stinnes Reise um die Welt“. Wenn Sie auch nur ein kleines bisschen wie ich ticken, werden Sie diesen Schritt nicht bereuen. Die wunderbare Autorin Lina Jansen, vielen besser bekannt als Beate Maly, entführt Sie auf eine Reise um die Welt, die es in sich hat. Gebannt hing ich beim Lesen an den Zeilen, als Clärenore Stinnes – was für ein Name – mich auf eine ganz besondere Weltreise mitnimmt. Vor fast hundert Jahren wagt sie es, sich mit einem Fotografen, zwei Mechanikern, zwei Autos und einem Hund, auf ein Abenteuer der Extraklasse einzulassen. Sie selbst ist in einer Unternehmerfamilie aufgewachsen, in der Gefühle mit Schwäche gleichgesetzt wurden. Lediglich ihr Vater sieht in ihr mehr als „leider nur ein Mädchen“, das gut heiraten und sich um den Nachwuchs kümmern soll. Als ihr Vater stirbt, zeigen ihr die Mutter und die älteren Brüder immer mehr die kalte Schulter, sodass ein ehrgeiziger Plan in ihr wächst. Einmal um die ganze Welt aber ohne die Taschen voller Geld, entgegen des Schlagers aus den 80er Jahren, mit dem Karel Gott uns heute noch einen Ohrwurm präsentiert. So führt sie ihre abenteuerlich Reise durch Europa, Asien sowie Nord- und Südamerika und mehr als einmal muss sie um ihr Leben fürchten. Doch sie ist eine Kämpferin und gibt nicht auf. Sie wird es schaffen und wir dürfen sie dabei begleiten …
Mehr als einmal fühlte ich mich in eine andere Welt versetzt. Einige Abschnitte erinnerten mich an eigene Reisen, so z. B. die Fahrt durch die Türkei mit Besuch in Ankara und Konja. Doch mehr als einmal blutete mir auch das Herz, als ich daran erinnert wurde, dass Reisen durch Persien – den heutigen Iran – und Syrien heute leider nicht mehr möglich sind. Auch ihre Etappe durch Russland brachte mir wieder schmerzvoll den in der Ukraine herrschenden Krieg in Erinnerung. Dennoch will man sich sofort an die eigene Urlaubsplanung machen um, vielleicht auf ein wenig bequemere Weise, die Welt zu erkunden, wie Clärenore es vor hundert Jahren tat. Das Buch mach Lust auf mehr, macht Lust auf Recherche und wieder einmal hat mich Beate Maly mit ihrem Schreibstil absolut überzeugt. Von mir gibt es dicke, fette, wohlverdiente fünf Sterne und eine von Herzen kommende Leseempfehlung an alle Reiselustigen, egal ob real oder vom Sofa aus. CHAPEAU!!!!

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09. KaDeWe: Haus der Träume von Marie Lacrosse (10/2022)

Berlin, Anfang des 20zigsten Jahrhunderts: Das Kaufhaus KaDeWe erstrahlt in Glanz und Luxus – eine Welt, die Judith Bergmann wohl vertraut ist. Denn die Tochter des KaDeWe-Justiziars soll Harry Jandorf heiraten, den einzigen Sohn des Kaufhausgründers. Die aus ärmlichen Verhältnissen stammende Rieke Krause hingegen ist von der Pracht des Kaufhauses schier überwältigt, als sie dort eine Stelle als Verkäuferin antritt. Schon bald verliebt sie sich in ihren Kollegen Hermann. Doch in den Wirren des Ersten Weltkriegs und der Nachkriegszeit werden die Lebenspläne von Judith und Rieke gewaltig durcheinandergewirbelt. Und auch das KaDeWe und sein Eigner Adolf Jandorf stehen vor großen Herausforderungen ….

Note 2: Wer die Romane von Marie Lacrosse, vielen auch bekannt unter ihrem tatsächlichen Namen Marita Spang, kennt, weiß, dass sie mit dünnen Büchlein nichts anfangen kann. So bringt der erste Teil ihrer neuen Trilogie mit knapp 720 Seiten wieder mal stolze 650g auf die Waage. Aber keine Sorge, es sind 720 Seiten bester Unterhaltung, die sich rund um die Familien Jandorf, Bergmann und Krause ranken, die alle drei mit dem neuen Kaufhaus des Westens eng verbunden sind. Mit Bild- und Wortgewalt bricht der Roman auf seine Leser rein. Schnell hatte ich mich festgelesen und wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Wie von der Autorin gewohnt, hat sie auch diesmal nicht an Recherchearbeit gespart und zeichnet ein sehr authentisches Bild der damaligen Zeit. Schnell lernte ich nicht nur den Glanz und Glitter der Welt der Reichen und der Schönen, sondern auch Armut und Kummer der weniger Glücklichen in Berlin kennen. Aber auch die Oberschicht Berlins wird schnell zurechtgestutzt als der Erste Weltkrieg mit seinen tödlichen Waffen zuschlägt. Es sind vor allem die Frauen, die nun vieles am Laufen halten – Rieke und ihre Mutter Käthe Krause, die sich nicht nur einen alkoholkranken, arbeitslosen Vater und Mann vom Leib halten müssen, sondern zudem auch noch viele Stunden harte Arbeit leisten, um die Familie vorm Verhungern zu bewahren, sowie Judith und ihre Mutter Rebekka Bergmann, die sich den Ärmsten der Armen im Scheunenviertel widmen.
Durch die Wahl ihrer abwechslungsreichen Charaktere gelingt es der Autorin wunderbar das Augenmerk immer wieder auf einen anderen Aspekt der Zeit und Umgebung zu lenken. So reiste ich auf die Schlachtfelder in Verdun, speiste im feinen Salon des KaDeWe, wehrte mich als Frau gegen die Vorbehalte der Männer in der Universität und wurde leider auch mehr als einmal Zeuge des Verhaltens gewalttätiger Männer gegenüber wehrlosen Frauen. Ich verfolgte die Politik und den ständigen Machtwechsel und sah traurigerweise auch Vorboten der weiteren Entwicklungen, insbesondere gegen Juden, in den kommenden Jahren.
Ich muss ehrlich sein, manchmal hätte ich mir ein wenig mehr Roman und ein bisschen weniger geschichtliche Tatsachen gewünscht. Zwischendurch hatte ich streckenweise das Gefühl, dass die Freuden und Leiden einiger Charaktere dadurch etwas in den Hintergrund traten. Trotzdem habe ich diesen Roman sehr genossen und fiebere schon Band zwei entgegen. Gerne vergebe ich für das Haus der Träume satte vier von fünf Sternen und spreche eine absolute Leseempfehlung für all die Leserinnen und Leser aus, die wie ich ein Familiensaga-Junkie sind und eine gute Recherche zum Roman zu schätzen wissen.

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10. Zur See von Dörte Hansen (09/2022)

Die Fähre braucht vom Festland eine Stunde auf die kleine Nordseeinsel, manchmal länger, je nach Wellengang. Hier lebt in einem der zwei Dörfer seit fast 300 Jahren die Familie Sander. Drei Kinder hat Hanne großgezogen, ihr Mann hat die Familie und die Seefahrt aufgegeben. Nun hat ihr Ältester sein Kapitänspatent verloren, ist gequält von Ahnungen und Flutstatistiken und wartet auf den schwersten aller Stürme. Tochter Eske, die im Seniorenheim Seeleute und Witwen pflegt, fürchtet die Touristenströme mehr als das Wasser, weil mit ihnen die Inselkultur längst zur Folklore verkommt. Nur Henrik, der Jüngste, ist mit sich im Reinen. Er ist der erste Mann in der Familie, den es nie auf ein Schiff gezogen hat, nur immer an den Strand, wo er Treibgut sammelt. Im Laufe eines Jahres verändert sich das Leben der Familie Sander von Grund auf, erst kaum spürbar, dann mit voller Wucht. Klug und mit großer Wärme erzählt Dörte Hansen vom Wandel einer Inselwelt, von alten Gesetzen, die ihre Gültigkeit verlieren, und von Aufbruch und Befreiung.

Note 3: Schon seit Wochen hatte ich mich auf das neue Buch von Dörte Hansen gefreut und konnte es kaum erwarten, damit loszulegen. Vom Klappentext her, der das Leben der Familie Sander auf einer Nordseeinsel beschreibt, schien es ja wieder im Stil ihrer Vorgängerbücher „Altes Land“ und „Mittagsstunde“ verfasst zu sein. Beides Bücher, die ich übrigens mit gerne vergebenen fünf Sternen bewertet hatte. Ich war es aus ebendiesen Büchern gewohnt, dass man sich einlesen muss in den Schreibstil der Autorin und wunderte ich mich nicht, dass es hier ebenso zu sein schien. Nach und nach lernte ich neben Hanne und ihrem Mann auch die Kinder und diverse weitere Inselbewohner kennen. Ich wartete beim weiteren Eintauchen in die Geschichte, dass sich da noch was tun würde, aber irgendwie schien die Handlung zu fehlen. Es plätscherte vor sich hin, wenn es auch einen tiefen Eindruck in das Leben der Charaktere, ihre Inselzugehörigkeit und ihre Freuden und Leiden gab. Es war sehr düster gezeichnet und ich fragte mich beim Lesen mehr als einmal, ob diese Menschen auch irgendwann mal glücklich waren. Gut, mit dem Schreibstil kam ich aber dennoch gut zurecht. Was mich aber diesmal besonders geärgert hat, war die einseitige Sicht auf die Touristen, die angeblich alle rücksichtslos auf der Insel rumtrampeln und überhaupt nie Verständnis für die Inselbewohner zeigen. Ich habe schon immer gerne Urlaub auf Inseln, so zum Beispiel der Insel Usedom oder auch Rügen, gemacht. Ich habe mich dort immer so anständig verhalten, wie ich es auch zu Hause mache und mein Geld wurde eigentlich auch immer gerne genommen. Ja, ich bin sauer über diese einseitigen Aussagen, Frau Hansen. Aber wenn ich so darüber nachdenke, gibt es neben den abweisenden Insulanern sicher auch solche, die sich über uns Landeier ein wenig freuen, das hoffe ich zumindest. Dem Buch vergebe ich leider nur drei von fünf Sternen, das konnte mich diesmal nicht wirklich abholen. Schade.

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Ich habe gehört:

01. Der Sturm von Jane Harper (09/2022)

Kieran Elliotts Leben hat sich von einem Tag auf den anderen verändert, als ihm ein verhängnisvoller Fehler unterlief. In einem Sturm sind seinetwegen sein Bruder und ein Freund gestorben, und ein Mädchen verschwand und wurde nie gefunden. Zwölf Jahre ist er deshalb nicht mehr in seinen Heimatort Evelyn Bay, an der Küste Australiens, zurückgekehrt, doch nun ist er mit Mia verheiratet und hat ein kleines Kind. Aber kaum ist Kieran zurück, holt ihn das Unglück wieder ein. Am Strand wird eine junge Frau, die in einem Lokal arbeitete und die er kurz getroffen hat, tot aufgefunden. Plötzlich brechen alle Geheimnisse wieder auf – und der ganze Ort sucht einen Mörder.

Note 3: Nachdem ich die Bücher „The Dry“ und „Ins Dunkel“ der im britischen Manchester geborenen, australischen Journalistin und Autorin Jane Harper teils gehört, teils gelesen und man kann eigentlich sagen - verschlungen habe, tat ich mich mit diesem Roman leider etwas schwer. Viele Namen und viele Zeitsprünge machten es mir beim Hören fast unmöglich, der Story folgen zu können. Sicher, die Autorin hat natürlich versucht uns Hörer immer wieder auf falsche Fährten zu leiten, aber mich hat sie dabei auch des Öfteren ganz verloren. Vielleicht ist „Der Sturm“ ein Buch, das ich hätte lesen sollen. Dennoch fängt Jane Harper die Atmosphäre mal wieder gut ein und schafft es die schwermütige, fast schon deprimierende Stimmung gut rüberzubringen. Es kommt, wie es kommen muss, und schließlich scheint jeder jeden zu verdächtigen. Über die Qualität des Sprechers waren einige Mithörer der Hörrunde zwiegespalten. Ich persönlich finde, er hat seine Sache gut gemacht. Ich vergebe mit drei von fünf Sternen eine Note im mittleren Bereich aber leider diesmal keine Hörempfehlung.

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02. Barbara stirbt nicht von Alina Bronsky (09/2021)

Walter Schmidt ist ein Mann alter Schule: Er hat die Rente erreicht, ohne zu wissen, wie man sich eine Tütensuppe macht und ohne jemals einen Staubsauger bedient zu haben. Schließlich war da immer seine Ehefrau Barbara. Doch die steht eines Morgens nicht mehr auf. Und von da an wird alles anders.
Mit bitterbösem Witz und großer Warmherzigkeit zugleich erzählt Alina Bronsky, wie sich der unnahbare Walter Schmidt am Ende seines Lebens plötzlich neu erfinden muss: als Pflegekraft, als Hausmann und fürsorglicher Partner. Und natürlich geht nicht nur in der Küche alles schief. Doch nach und nach beginnt Walters raue Fassade zu bröckeln - und mit ihr die alten Gewissheiten über sein Leben und seine Familie.

Note 2: Mit „Barbara stirbt nicht“ wollte ich der Autorin eine zweite Chance geben, denn ihr Buch „Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche“ habe ich vor einiger Zeit abgebrochen. Ging gar nicht, war brachial, war vulgär, war so gar nicht meins. Umso mehr freut es mich doch, dass ich mich mit Herrn Schmidt über die Länge der CD schließlich – wie soll ich sagen – arrangieren konnte? Vorausschickend möchte ich betonen, dass der Hörbuchsprecher Thomas Anzenhofer eine hervorragende Leistung hingelegt hat. Er verkörpert den sturen alten Walter wie eine Eins. Walter Schmidt, der in seinem Leben noch nie einen Finger im Haushalt gerührt hat. Der sich nie um ein krankes Kind geschweige denn je um seine kranke Frau gekümmert hat. Und so steht er dann auch hilflos und verloren da, als Barbara eines Morgens im Badezimmer umfällt und nicht mehr aufstehen kann. Für ihn geht das alles nicht in seinen Kopf, seine Frau war nie krank. Langsam, ganz langsam nähert er sich dieser misslichen Lage, versucht auf seine eigene tollpatschige Art, einen Weg zu finden, um über seinen Schatten zu springen während er sein und Barbaras gemeinsames Leben Revue passieren lässt. Wie viel „gemeinsam“ darin steckt, kann man schlecht beurteilen, aber ich musste erfreut feststellen, dass Barbara durchaus auch ein eigenes Leben lebt, sich mit Freundinnen trifft, sich engagiert aber eben auch ihren Mann versorgt hat.
Wie eine Tragikomödie entwickelt sich die Geschichte um Walter Schmidt, der sich endlich aus seinem Kokon schält nur um dann festzustellen, dass es vielleicht schon zu spät ist.
Das Ende bleibt offen, was mir im ersten Moment so gar nicht schmeckte. Aber auf den zweiten Blick sage ich, gut gemacht, so kann sich jeder seine eigenen Gedanken dazu machen. Vor mir gibt es vier Sterne und eine Hörempfehlung, an alle diejenigen, die vielleicht selbst nochmal über den Sinn des Lebens ein wenig nachdenken wollen …

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03. Die Spionin der Charité von Christian Hardinghaus (02/2019)

Bern, 20. Juli 1974: Die 56-jährige Lily Kolbe zerreißt wütend die Zeitung, die über die heute stattfindenden Gedenkfeiern zum gescheiterten Attentat auf Hitler vor 30 Jahren berichtet. Sie kann es kaum ertragen, dass an ihren Mann Fritz Kolbe und ihren ehemaligen Chef Ferdinand Sauerbruch nie erinnert worden ist. Die acht Mitglieder der bis heute unbekannten Widerstandsgruppe »Donnerstagsclub« hatten sich nach dem Krieg geschworen, alles geheim zu halten. Lily will das Schweigen jetzt brechen. Sie greift zum Telefon und ruft Eddie Bauer, einen Journalisten der "New York Times", an: »Ich bin bereit zu reden. Kommen Sie in die Schweiz! Sofort!«
Die einstige Chefsekretärin Sauerbruchs erzählt Bauer von den stillen Helden der Charité, die sich 1941 dazu entschließen, Nazi-Patienten auszuspionieren und ihren Tod, wenn nötig, zu beschleunigen. Als Lily 1943 beauftragt wird, den Mitarbeiter des Außenministeriums Fritz Kolbe zu bespitzeln, verliebt sie sich und kann ihn für den Widerstand gewinnen. Eine Zeit geht alles gut, doch bald häufen sich Besuche der Gestapo in der Klinik. Gibt es einen Verräter innerhalb der Gruppe? Die Lage spitzt sich nach dem 20. Juli 1944 dramatisch zu. Der Chef des Sicherheitsdienstes Ernst Kaltenbrunner überwacht persönlich die Charité. Als er versteckte Juden aufspürt, droht der Club endgültig aufzufliegen ...
Journalist Bauer kann nicht fassen, welch brisante Informationen er bekommt. Bald jedoch interessieren sich auch andere dafür. Als Lily eine Wanze in ihrem Telefon entdeckt, kann sie selbst Bauer nicht mehr trauen.

Note 2: Der Autor Christian Hardinghaus, der mir aus „Die verlorene Generation“ und „Ein Held dunkler Zeit“ – übrigens beides Bücher, für die ich die volle Punktzahl vergeben habe – bestens bekannt ist, hat auch mit der Spionin der Charité wieder einen exzellent recherchierten Roman vorgelegt. Sicher trug mein Vorabwissen dazu bei, mich hier recht schnell zurecht zu finden, so dass ich der Geschichte gut folgen konnte. Ich freute mich sehr, dass hier scheinbar ein junger Journalist Interesse an der Geschichte rund um Sauerbruch und Kolbe zeigte, wohingegen sich viele Menschen nach dem Krieg doch lieber in das Deckmäntelchen des Schweigens hüllten und vorgaben, entweder alles vergessen zu haben oder – noch besser – von gar nichts gewusst haben wollten. Ähnlich geht es Liliy, die schließlich bereitwillig auspackt und uns als Leser somit das ganze Leid von damals miterleben lässt.
Obwohl es sich an manchen Stellen fast wie ein Sachbuch gibt, schafft der Autor es, den Spannungsbogen durch das Buch hindurch zu halten und den Hörer oder Leser an die Story zu fesseln. Er orientiert sich an wahren Begebenheiten, bedient sich jedoch der schriftstellerischen Freiheit, einige Namen zu ändern und sicher auch den ein oder anderen Verlauf ein wenig anzupassen. Dennoch spürt man deutlich die Gefahr, die für die Mitglieder der Widerstandsbewegung bestanden haben muss, und wieder und wieder ziehe ich meinen Hut vor ihrem Mut.
Der manchmal ein wenig trocken anmutende Schreibstil wird durch den genialen Schluss auf jeden Fall wett gemacht, sodass ich hier sehr gerne vier von fünf Sternen gespickt mit einer Lese- bzw. Hörempfehlung an alle geschichtsinteressierten Leser vergebe.

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04. Eine Frage der Chemie von Bonnie Garmus (03/2022)

Elizabeth Zott ist eine Frau mit dem unverkennbaren Auftreten eines Menschen, der nicht durchschnittlich ist und es nie sein wird. Doch es ist 1961, und die Frauen tragen Hemdblusenkleider und treten Gartenvereinen bei. Niemand traut ihnen zu, Chemikerin zu werden. Außer Calvin Evans, dem einsamen, brillanten Nobelpreiskandidaten, der sich ausgerechnet in Elizabeths Verstand verliebt. Aber auch 1961 geht das Leben eigene Wege. Und so findet sich eine alleinerziehende Elizabeth Zott in der TV-Show »Essen um sechs« wieder. Doch für sie ist Kochen Chemie. Und Chemie bedeutet Veränderung der Zustände ...

Note 1: Elizabeth Zott ist klug und sie hat einen Traum. Sie möchte in ihrem Lieblingsthema Chemie den Doktortitel erwerben und Forscherin sein. Nicht mehr und nicht weniger. Doch dafür scheint sie zu früh geboren worden zu sein, denn Ende der fünfziger Jahre haben Männer noch die Macht die Karriere einer Frau zu zerstören, ganz wie es ihnen beliebt. Mit dem Studium ist es schnell für sie zu Ende, doch wer Ms. Zott kennt – und ich tue das inzwischen – weiß, dass sie nicht aufgeben wird. Als sie eine Stelle in einem Institut für Chemie angeboten bekommt, nimmt sie an, obwohl sie dort das Mädchen für Alles sein soll. Elizabeth scheint das Wörtchen „Alles“ wörtlich zu nehmen, denn sie hinterfragt, sucht und findet Erklärungen und … findet Calvin Evans, ein Mann, der so außergewöhnlich wie sie selbst ist. Nie wollte sie sich an einen Mann binden und auch Calvin hatte der Liebe eigentlich abgeschworen, als es passiert. Sie verlieben sich ineinander und sind wie füreinander geschaffen, die wissbegierige Chemikerin und der preisgekrönte Forscher. Ein perfektes Paar, das schnell bei den Kollegen Neid und Missgunst erweckt. Als sie schließlich zusammenziehen und der Hund „halbsieben“ die Familie komplett macht, scheint die Frage der Chemie geklärt! Es hätte alles so schön sein können … doch dann kam die Katastrophe, ja und danach kam „Dinner um Sechs“ …
Ok, ok, dachte ich mir, als ich das Hörbuch in den Händen hielt. Wollen wir doch erstmal sehen, ob es halten wird, was der Hype um „Eine Frage der Chemie“ verspricht. Knappe vierzehn Stunden später hatte ich meine Antwort. Ja, ja, ja, es hält, was es verspricht, denn die wunderbar talentierte Hörbuchsprecherin Luise Helm, die Elizabeth Zott ihre Stimme gibt, macht aus dem ohnehin großartigen Buch ein Hörerlebnis der ganz besonderen Art. Aber auch die Autorin Bonnie Garmus hat eine erstaunliche Leistung erbracht. Auf unverkennbare, trockene Weise und gleichzeitig immer wieder gespickt mit genau der richtigen Portion Witz und Ironie behandelt sie heikle Themen, wie „Wilde Ehe“, alleinstehende Mütter, sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, und, und, und, alles Themen, die Anfang der sechziger Jahre noch eine ganz andere Bedeutung hatten. Man spürt mit jedem Kapitel, dass sowohl die Autorin als auch die Sprecherin wohl fast ein wenig verliebt in Elizabeth gewesen sein müssen, denn die Hingabe, mit der sie die Protagonistin ausformen, ist unübersehbar. Hier vergebe ich – obwohl ich mich mit der Rolle von „halbsieben“ erst recht spät anfreunden konnte – gerne mit fünf Sternen die volle Punktzahl. Ich bin schon sehr gespannt, was sich Bonnie Garmus als nächstes ausdenken wird. Ich hoffe, wir lesen bald mehr von ihr.

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05. Schloss Liebenberg: Hinter dem hellen Schein von Hanna Caspian (09/2022)

Die achtzehnjährige Adelheid, Tochter eines Tagelöhners, soll auf Schloss Liebenberg als Stubenmädchen anfangen. Niemals hätte sie sich so ein Glück träumen lassen, denn nun kann sie für ihre hungernde Familie sorgen. Außerdem darf sie mit Viktor, einem der Diener, zusammenarbeiten, zu dem sie sich vom ersten Moment an hingezogen fühlt. Doch ihr Glück dauert nicht lange an, denn es ruft Neider auf den Plan, die das unschuldige Mädchen in eine Falle locken. Adelheid wird zum Hausmädchen degradiert und muss nun mit der erfahrenen Hedda Pietsch zusammen in einer kleinen Stube wohnen.
Die beiden jungen Frauen werden zu Freundinnen in höchster Not – und zu Zeuginnen eines der größten Skandale des deutschen Kaiserreichs …
Der Beginn der großen neuen historischen Saga von Hanna Caspian vor dem Hintergrund der sogenannten Eulenburg-Affäre, die Anfang des 20. Jahrhunderts das deutsche Kaiserreich erschütterte und den Kaiser fast zu Fall brachte.

Note 2: „Man darf auch mal Glück haben im Leben!“ wird sich die junge Adelheid gedacht haben, als sie eine Stelle im Schloss Liebenberg angeboten bekommt. Und das nicht etwa ganz unten in der Hierarchie, sondern gleich als gemachtes Stubenmädchen. Das ruft schnell Neider auf den Plan und so muss sie schnell lernen, was Missgunst und Hinterhältigkeit bedeuten. Manchmal nah daran aufzugeben, denkt sie jedoch stets vernünftig, denn ohne ihren Lohn sähe es schlecht aus für den Rest ihrer Familie, deren Oberhaupt sich einen kargen Lohn als Tagelöhner verdient. Doch es ist bei Weitem nicht alles Gold was glänzt und so wird sie bald von den eigenen Reihen in eine Falle gelockt, der sie zwar nicht direkt ihren Platz im Hause Liebenberg kostet, wohl aber ihr schöne Stelle als Stubenmädchen. Degradiert zum Hausmädchen muss sich sie von nun an eine Kammer mit Heddie teilen, mit der sie bald aus der Not heraus eine zarte Freundschaft verbindet …
Auch bei den Herrschaften geht nicht immer alles mit rechten Dingen zu. So lernt Adelheid schnell, dass die Ehe zwischen dem Fürsten und seiner Gattin alles andere als harmonisch ist. Und der Streit zwischen ihm und dem Journalisten Maximilian ernster zu sein scheint als zu Anfang vermutet. Adelheids Weltbild kommt bald gefährlich ins Wanken …
Sehr anschaulich und vermutlich auch sehr nah an der Realität, lässt uns die Autorin Hanna Caspian, vielen sicher bekannt durch ihre wunderbare Gut Greifenau Reihe, die Welt diesmal durch Dienstbotenaugen betrachten. Sie scheut sich nicht die Wahrheit aufzudecken und erzählt unverblümt von den harten Arbeitsbedingungen, die damals beim Personal herrschten. Von den langen Tagen, der schweren körperlichen Arbeit und der oft geringen Entlohnung der sogenannten „Guten Geister“, die man von Seiten der Herrschaft weder sehen noch hören wollte. Und so ganz nebenbei dürfen wir auch Zeugen werden bei Entwicklung der sogenannten Eulenburg Affäre, bei der der Fürst ganz offiziell und öffentlich der Homosexualität beschuldigt wurde.
Der Roman „Hinter dem hellen Schein“ ist der gelungene Auftakt zu einer spannenden Trilogie. Meiner Meinung nach hatte er ein klein wenig zu viele Wiederholungen, zum Beispiel die von dem Diener, der aufgrund seines Alkoholproblems immer wieder vergisst, die Post zu den Herrschaften zu bringen und ähnliche kleine Begebenheiten. Alles in allem ist die Story aber rund und harmonisch und macht Lust auf mehr. Ich vergebe vier von fünf möglichen Sternen und freue mich schon auf Band zwei, der wohl schon im Februar 2023 erscheinen wird.

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06. Affenhitze von Volker Klüpfel und Michael Kobr (04/2022)

Zefix ... was für eine Hitze! Eigentlich viel zu schwül, um vor die Tür zu gehen. Aber Kluftinger hat keine Wahl: Er muss in der Tongrube ermitteln, in der Professor Brunner vor einiger Zeit das berühmte Skelett des Urzeitaffen »Udo« ausgegraben hat. Nun wurde Brunner verscharrt unter einem Schaufelbagger gefunden. Der Wissenschaftler, der mit seinem Fund beweisen wollte, dass die Wiege der Menschheit im Allgäu liegt, hatte viele Feinde. Kluftinger hat deshalb gleich mehrere Verdächtige im Visier, darunter die Mitglieder einer obskuren Sekte. Aber auch privat muss sich der Kommissar um ein Observationsobjekt kümmern: Die Tagesmutter seiner kleinen Enkelin verfolgt höchst seltsame Erziehungsansätze. Grund genug, ihr genauer auf die Finger zu schauen und Flugstunden mit Doktor Langhammer und seiner neuen Hightech-Drohne auf sich zu nehmen. Doch der Probeflug gerät gefährlich aus dem Ruder ..

Note 1: Klufti is back ;) … ich liebe ihn ja, den grantligen Allgäuer, der mir einfach ans Herz gewachsen ist. Diesmal zeigt er sich mal wieder von seiner besten Seite und lässt natürlich kein Fettnäpfchen aus. Es gilt einen Mord an Professor Brunner, dem Forscher, der den „Udo“ ausgegraben hat, aufzuklären und so macht er sich auch gleich mit seinem Kollegen Richard „Richi“ Maier auf Spurensuche. Und so ganz nebenbei verstrickt sich der Kommissar, äh verzeih, der Interimspolizeipräsident in die Welt der neuen „Sozialmedien“. Er kann gar nicht glauben, was über die Seite mit dem weißen F auf blauem Grund so alles möglich ist. Plötzlich kommen Freunde aus allen Ecken und die Zeit zerrinnt ihm nur so zwischen den Fingern. Und vor allem kommt er immer mehr ins Schwitzen, was nicht allein der Hitze des Jahrhundertsommers geschuldet ist …
Klufti forever! Für mich kann es gerne noch weitergehen mit der (Hör)buchreihe um das Allgäuer Urgestein. Die Hörbücher haben nämlich einen wunderbaren Unterhaltungswert. Ich vergebe hier mit vier Sternen fast die Bestnote … ach, nein, ich runde doch auf die volle Punktzahl auf, er hat es einfach verdient !!!!!

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08. Erstaunen von Richard Powers (09/2021)

Vater und Sohn allein: Der hochbegabte Robbie mit Asperger-Zügen kann den Tod der Mutter nicht verwinden. In der Schule unverstanden, will er die Mission seiner Mutter vollenden: Er malt Plakate, demonstriert auf den Stufen des Kapitols, um die Natur zu retten. Der verzweifelte junge Vater will ihm mit ungestümer Liebe alles geben. Als Astrobiologe sind ihm die Sterne nah, und auf Wanderungen entdecken sie, dass die Wunder vor ihren Füßen liegen und sie einander brauchen. Doch was geschieht, wenn die Welt schneller endet, als unsere Zukunft beginnt?

Note 2: Wenn man als Kind wie Robbie anders ist als die Anderen, hat man keinen leichten Stand. Das bekommt der sensible und zugleich hochintelligente Junge täglich am eigenen Leib zu spüren. Als er dann auch noch seine Mutter durch einen Unfall verliert, gerät seine Welt vollends in Wanken. Sein Vater Theo versucht ihn aufzufangen und gleichzeitig seine eigene Trauer zu verarbeiten. Gemeinsam versuchen sie die Welt und die Natur um sich herum zu erkunden, lernen wie wichtig ihr Einklang für Mensch, Tier und Pflanze ist, bis sie schließlich an ihre Grenzen stoßen …

Eigentlich fällt dieses Hörbuch nicht so wirklich in mein Beuteschema, aber nachdem es in meiner Lesegruppe hoch gelobt wurde und ich mir doch tatsächlich noch ein wenig Hörzeit freigeschaufelt hatte, ließ ich es auf einen Versuch ankommen. Ich gebe zu, es hat mich an vielen Stellen tatsächlich berührt, ja geradezu fasziniert, doch irgendwann merkte ich, dass auch ich an meine Grenzen stieß. Hier wurden doch viele Themen behandelt, mit denen ich mich wahrscheinlich bis jetzt zu wenig auseinandergesetzt habe. Ich fühlte mich ein wenig erschlagen. Die Geschichte hat zwar eine gewisse Neugier in mir geweckt, konnte mich aber nicht ganz überzeugen. Ich vergebe für „Erstaunen“ gute vier Punkte.
Zuletzt geändert von engineerwife am 2. Jan 2023, 15:59, insgesamt 1-mal geändert.
ich lese: Drei sind ein Dorf
ich höre: Schicksalszeit & Fegefeuer
Warteschleife: einige :shock: :lol:
Mein SUB:https://www.lovelybooks.de/bibliothek/engineerwife/1663702920/

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Re: Was habt ihr im DEZEMBER 2022 gelesen?

Beitrag von ruhrpottmaedchen » 31. Dez 2022, 18:18

und hier auch meine Liste.

Euch allen einen guten Rutsch ;-)

Motto: alles was an Dezember erinnert

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1./293. Mignon Kleinbek - Wintertöchter -Die Gabe- (2020, 354 S.) mottobuch

meine pers. Note: 3 (befriedigend)

mein Leseeindruck:
man nehme einen Ort den es tatsächlich gibt, irgendwo, klein, abgelegen unbekannt und verlegt seine Geschichte dorthin.
Dann hört man von irgendwo den Ausdruck Snyästhetiker, googelt was das ist, findet das Thema spannend und bastelt kurzerhand einen Roman daraus.
Heraus kommt eine Geschichte die man nicht lesen muss, aber kann. Der Schreibstil ist einfacher Natur.


Klappentext:
Ein Roman wie ein Sog! 1940, in der letzten Rauhnacht eines eiskalten Winters, irgendwo in der kargen Bergwelt Österreichs: Die junge Marie keucht und flucht. Eine Wehe nach der anderen überrollt sie, denn die Geburt ihres ersten Kindes kündigt sich vorzeitig an. Unter dramatischen Umständen bringt Marie ihre Tochter zur Welt. Und sobald sie ihr Baby in den Armen hält, wird ihr eines sofort klar: Dies ist ein ganz besonderes Kind! Denn Anna trägt ein Erbe in sich, das einige Frauen in ihrer Familie auszeichnet – eine sehr besondere Gabe! Eine ganz außergewöhnliche und geheimnisvolle Fähigkeit, die ihr Leben bestimmen wird. Eine Begabung, die Fluch und Segen gleichermaßen ist und die das Schicksal von Anna lenken wird. So beginnt der Roman „Wintertöchter – Die Gabe“ der Autorin Mignon Kleinbek, und sofort zieht er seinen Leser in den Bann. Macht süchtig nach dem weiteren Schicksal von Anna, Marie, deren Cousine Barbara und den Bewohnern von Forstau. Lässt uns eintauchen in die wunderbaren Naturschilderungen und teilhaben an dem einfachen, harten und dennoch schönen Lebens der Dorfbewohner. Gibt Rätsel auf, verweist auf Kommendes und baut die Handlung behutsam, aber dennoch stringent auf. Und so erleben wir mit, wie Anna langsam vom unbeschwerten Mädchen zur jungen Frau heranwächst und wie ihr das Schicksal, das sie ach so gerne selbst in die Hand nehmen würde, immer wieder entgleitet. Wie sich aus dem Nichts plötzlich alle Pläne ändern und das Leben einen Weg nimmt, den sie sich nie hätte träumen lassen . Eingebettet und durchwoben ist die wunderbare Geschichte von den Aufzeichnungen der reifen Anna, die den Fortgang der Ereignisse immer wieder aus ihrer eigenen, sehr persönlichen Sicht beschreiben. So entsteht ein spannungsvoller Perspektivwechsel, der die Handlung vor sich hertreibt und immer wieder für neue Sichtweisen und für nie endende Lebendigkeit sorgt.
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2./294. Mignon Kleinbek - Wintertöchter -die Kinder- (2020, 342 S.) mottobuch

meine pers. Note: 4 (ausreichend)

mein pers. Leseeindruck:
der zweite Bd. der Trilogie. Der erste war (für mich) schon nicht sonderlich, einfach hanebüchend. Der zweite Teil toppt das Ganze noch einmal. Manchmal frage ich mich woher die Autoren eine solche blühende Fantasy haben und sie dann auch noch niederschreiben. 
Das erste Buch war Quark, dieses Quark mit Sosse. Jetzt bin ich auf Bd. 3 gespannt.


Klappentext:
Anna Hohleitner ist eine ganz besondere Person: Ausgestattet mit der geheimnisvollen Gabe, durch Schmecken in andere Welten und Zeiten einzutauchen, wächst sie bei ihrer Mutter Marie und deren Ziehschwester Barbara in der rauen Bergwelt der Tauern auf. Das harmonische Verhältnis wird durch Annas Stiefvater Roman empfindlich gestört - durch seine Gier und Brutalität stiftet er steten Unfrieden. Selbst ein Gejagter und Gefangener seiner unglücklichen Kindheit und Jugend bei den Roma, bringt er Missgunst, Streit und Tod in die Familie. Und zwingt so jede auf ihre Weise zum Handeln... Drei Frauen – drei Schicksale, untrennbar miteinander verbunden: Anna, Marie und Barbara wollen, ja müssen, ihr Schicksal annehmen. Während Marie sich fügt, geht Barbara einen eigenen Weg
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3./ 295. Erin Morgenstein - Das sternenlose Meer (2020, 638 S.) mottobuch -Highlight-

meine pers. Note: 1 (sehr gut)

mein Leseeindruck:
als ich dieses Buch anfing hatte ich keinerlei Ahnung was vor mir lag. Es wurde ein Märchenbuch für Erwachsene, eine Mischung aus Märchenmond, Die Stadt der träumenden Bücher, der unendlichen Geschichte, die grauen Männer, und vielen anderen. 
Man muss sich Zeit nehmen, in die Geschichte eintauchen und sich einfach treiben lassen.


Klappentext:
Eigentlich arbeitet Zachary Ezra Rawlins an seiner Promotion, doch er kommt nicht weiter. Denn immer, wenn er in der Bibliothek ist, sucht er ein Buch auf, das zwischen den Regalen versteckt liegt. Ein Buch, in dem Zachary eines Tages eine Schilderung seiner eigenen Kindheit findet. Aber wie ist das möglich? Auf der Suche nach dem Geheimnis dieses Buches entdeckt Zachary eine unterirdische Welt voller Bücher am Ufer eines sternenlosen Meers, wo er schließlich eine Verschwörung aufdecken und für die Liebe seines Lebens kämpfen muss.

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4./296. Mignon Kleinbek - Wintertöchter -Die Frauen-  (2020, 480 S.) mottobuch

meine pers. Note: 3-4 (befriedigend/ausreichend)

mein Leseeindruck:
der letzte Teil der Trilogie. Er hat mich genauso wenig überzeugen können wie die beiden ersten Teile. 
Bis Seite 277 war es ganz okay, dann begann wieder "Zeitreise, bzw. Geistreise" und von da an ging das Buch bergab. Es wurde immer abstruser.

Klappentext:
Durch Zeit und Raum Zwei rätselhafte Tagebücher. Eine Niederschrift voll Leidenschaft, unendlichen Leids und einer Tat, die Leben zerstörte. Das Päckchen ohne Absender stürzt Helena und Christina in tiefe Verwirrung; wer ist die geheimnisvolle Anna und was hat es mit dem silbernen Medaillon auf sich? Die ungleichen Schwestern tauchen ein in die mysteriöse Geschichte ihrer Herkunft. Und nichts mehr in ihrem Leben bleibt, wie es war „Wintertöchter Die Frauen“ ist das fulminante Ende der Wintertöchter-Trilogie. Eine Erzählung über starke Frauen, die ihr Vermächtnis über Generationen erhalten und weitergeben.
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5./297. Andrea Maria Schenkel - Als die Liebe endlich war (2016, 382 S.) mottobuch

meine pers. Note: 2 (gut)

mein pers. Leseeindruck:
Krieg, Vertreibung, Neuanfänge. 
Das Buch hat einen gut lesbaren und verständlichen Stil ohne dabei "ins Wischi-waschi" wie viele der anderen Bücher abzurutschen.


Klappentext:
Verfolgung, Existenzangst und Neuanfänge in der Fremde - das sind die Erfahrungen des jungen Juden Carl Schwarz, als er 1950 in Brooklyn Emmi kennenlernt, die wie er aus Bayern stammt. Sie hat Deutschland nach dem Krieg verlassen, und wie er will auch sie ein neues Leben beginnen. Carl findet bei Emmi die Heimat, die er elfjährig verlassen musste, und lebenslange Liebe und Geborgenheit. Über die Vergangenheit reden beide nicht - zu schmerzhaft sind die Erinnerungen an das, was war. Jahrzehnte später wird Carl von einer Freundin gebeten, den schriftlichen Nachlass ihres verstorbenen Ehemannes durchzusehen, eines Holocaust-Überlebenden. Nur widerwillig macht sich Carl an die Arbeit - und stößt in den Briefen und Unterlagen aus dem KZ Dachau auf Hinweise aus Emmis Vergangenheit. Das Fundament aus Verschweigen und Halbwahrheiten, auf dem ihr gemeinsames Leben basierte, beginnt zu zerbrechen
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6./298. Eva Grübl - Botschafterin des Friedens (2022, 395 S) mottobuch

meine pers. Note: 3 (befriedigend)

mein pers. Leseeindruck:
wie kann man ein so interessantes Thema derart in ein kitschiges Liebesgedöne umwandeln? 
Das Nachwort der Autorin ist spannender und interessanter und aufschlußreicher als das gesamte Buch.
Klappentext:
Ein Leben für den Frieden

Wien, 1873: Mit 29 wird Bertha Gouvernante im Hause von Suttner und verliebt sich in Arthur, den jüngsten Sohn der Familie. Als die Baronin von der skandalösen Verbindung erfährt, wird Bertha gekündigt. 

Mit gebrochenem Herzen flieht sie nach Paris und wird die Sekretärin eines berühmten Chemikers, der an Dynamit forscht: Alfred Nobel. Es entsteht eine Freundschaft mit Sprengkraft, denn ihre Positionen könnten unterschiedlicher nicht sein. Bertha weiß: Sie wird gegen Waffen kämpfen und für den Frieden. Ihre Berufung hat sie nun gefunden, aber ihre Sehnsucht nach Arthur ist drängender denn je … 

Die österreichische Pazifistin, Friedensforscherin und Schriftstellerin Bertha von Suttner (1843–1914): wurde 1905 als erste Frau mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Ihr Leben lang führte Bertha von Suttner den scheinbar aussichtslosen Kampf für Abrüstung und Frieden. In Briefen ermutigte sie ihren Freund Alfred Nobel unermüdlich, eine Stiftung für den Frieden zu gründen, was er in seinem Testament tatsächlich festlegte. 

Bertha von Suttner allerdings wurde gegen Nobels Willen zunächst nicht ausgezeichnet. Erst 1905 erhielt sie den Friedensnobelpreis für ihr Werk »Die Waffen nieder!«. Vier Jahre hatte die Jury sich geweigert, eine Frau auszuzeichnen. 


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7./299. Marit Bernson -  Eine Spionen zu Weihnachten (HB) mottobuch

meine pers. Note: 4 (ausreichend)

mein Lesee/Höreindruck:
o.m.G.-Hörbuch.
Auch wenn ich etwas seichtes, leichtes hören wollte, so watet man hier durch meterhohe hellrosa Zuckerwatte, ganz viel überzuckerte Sahne und einer Story die einfach nur klebrig ist wie Karamellbonbons.
Die Sprecherin macht das Ganze mit ihrer Stimme und dem ständigen Verstellen in keinerweise besser.

Klappentext:
Lucia soll einen netten Artikel über den großen Weihnachtsball schreiben. Aber sie möchte endlich als Journalistin ernstgenommen werden und verspricht ihrem Boss eine Enthüllungsstory über den Veranstalter des Balls, Mason Cunningham, einen der begehrtesten Junggesellen New Yorks und Erbe des Firmenimperiums. Lucia schleicht sich bei ihm als seine Assistentin ein. Mit Unterstützung ihrer cleveren Mitbewohnerin ist sie einer Story auf der Spur, die New York erschüttern wird – wenn der attraktive Mister Cunningham ihr nicht einen Strich durch die Rechnung macht.

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8./300. Kazuo Ishiguro - Der begrabene Riese (2016, 414 S.)

meine pers. Note: 3-4

mein Leseeindruck:
für Märchenliebhaber, Leute die es philosophisch mögen, denen wird das Buch gefallen.
Ich gebe gleich zu, mein Ding war dieses Buch nicht. Trolle, Menschenfresser, Drachen, Unholde, Kobolde u. Co. sind einfach nicht mein Ding.

Klappentext:
Britannien im 5. Jahrhundert: Nach erbitterten Kriegen zwischen den Volksstämmen der Briten und Angelsachsen ist das Land verwüstet. Axl und Beatrice sind seit vielen Jahren ein Paar. In ihrem Dorf gelten sie als Außenseiter, und man gibt ihnen deutlich zu verstehen, dass sie eine Belastung für die Gemeinschaft sind. Also verlassen sie ihre Heimat, in der Hoffnung, ihren Sohn zu finden, den sie seit langer Zeit nicht mehr gesehen haben. Ihre Reise ist voller überraschender Begegnungen und Gefahren, und bald ahnen sie, dass in ihrem Land eine Veränderung heraufzieht, die alles aus dem Gleichgewicht bringen wird, sogar ihre Beziehung.
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9./301. Esther Verhoef - Der Geliebte (2009, 392 S.)

meine pers. Note: 3 (befriedigend)

mein Leseeindruck:
wenn eine verheiratete unbeachtete Frau auf Abwege gerät kann es durchaus zu Ärgernissen führen.
Was mich bei diesem Buch nervte das es nur aus Knattereien bestand oder darin das sie am Herd stand und kochte.
Dann vibrierte sie wieder, ächzte, stöhnte, quiekte und das Knattern ging wieder von vorne los.

Neben div. Ungereimtheiten bzgl. ihres Alters, war zumindest der Schreibstil locker flockig und gut lesbar. 
Klappentext:
Der Traum vom Süden,  für Simone scheint er wahr zu werden. Gemeinsam mit ihrem Mann und zwei Kindern zieht sie in die Dordogne, um sich dort ein neues Leben aufzubauen. Doch dann begegnet sie dem jungen Michel und beginnt eine verhängnisvolle Affäre. Schon bald wird sie erpresst, und aus dem Traum wird unversehens ein Alptraum, der sie direkt in die Gefängniszelle führt. Wem kann Simone überhaupt noch trauen?
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10./302. Sharon Bolton - Dein kaltes Herz (2020, 473 S.) mottobuch

meine pers. Note: 2 (gut)

mein Leseeindruck:
das war wieder ein Thriller ohne Gemetzel und literweise Blutvergießen. Spannend geschrieben und ebenso der Schluß war stimmig.


Klappentext:
Die Angst vor ihrem Ehemann Freddie hat Felicity bis ans Ende der Welt getrieben: auf die kleine antarktische Insel Südgeorgien, kurz vor dem Südpol. Jedes Mal, wenn sich ein Schiff nähert, sucht Felicity ein Versteck auf und beobachtet die Passagiere durch ihr Fernglas. Sehnsüchtig wartet sie darauf, dass der Winter kommt und das Eis die Insel für ein paar Monate von der Außenwelt abschneidet. Schließlich trifft das letzte Schiff der Saison ein – und Felicitys Albtraum wird wahr: Freddie ist an Bord. Und er wird nicht ruhen, bis er ihr Auge in Auge gegenübersteht
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11./303. Marie Sand - Ein Kind namens Hoffnung (2022, 283 S.) mottobuch

meine pers. Note:3 (befriedigend)

mein Leseeindruck:
das war mir alles viel zu gewollt und viel zu glatt. 
Wo Elly auch mit dem Kind auftaucht klappt alles, wenn nicht sofort dann im zweiten Anlauf. 
Dazu der Schreibstil mit dem ich auch nicht warm wurde. 
Es wirkt alles so distanzlos, emotionslos.


Klappentext:
Wer einen Menschen rettet, rettet die ganze Welt – Die Geschichte einer Frau, die unter Einsatz ihres eigenen Lebens ein jüdisches Kind vor den Nazis rettet

Elly Berger wird 1900 in eine Pfarrersfamilie geboren. Wenn es nach ihrem Vater gegangen wäre, hätte sie studieren sollen, doch Elly hat nur einen großen Traum: Sie will Köchin werden. Es gelingt ihr, in Berlin eine Stellung bei der jüdischen Familie Sternberg zu finden, die ihr fortan ein Zuhause bietet. Vor allem dem kleinen Sohn Leon schenkt sie ihre ganze Liebe.

Doch dann wird die Familie bei den Nazis denunziert und die Eltern verhaftet. Für Elly zählt nur noch eines: Sie muss Leon retten! Sie flieht mit dem Jungen, gibt ihn als ihr eigenes Kind aus und ist von diesem Augenblick an für lange Zeit heimatlos.

Ein anrührender und brillant geschriebener Roman, der auf einer wahren Geschichte beruht, und ein Kapitel deutschen Widerstands, das man in keinen Geschichtsbüchern findet.

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12./304. Alfred Wallon - Sprung in den Tod (HB)

meine pers. Note: 2 (gut)

mein Höreindruck:
ein kleiner aber feiner Krimi für zwischendurch. 
Laura stirbt durch einen Sprung vom Balkon. Doch war es tatsächlich Selbstmord oder hat jemand nachgeholfen?
Frank Gerber der Privatdetektiv begibt sich auf Spurensuche.
Etwas gewöhnungsbedürftig fand ich den Sprecher des Hörbuches da er sehr akzentuiert spricht.

Klappentext:
Laura Hollisch war viel zu jung, um zu sterben. Trotzdem setzte sie ihrem Leben mit einem Sprung vom Balkon eines Appartements im Augsburger Hotelturm ein Ende. Für die Polizei war es ein Selbstmord und sie stellt die Ermittlungen bald ein.
Was hat Laura zu diesem tragischen Schritt veranlasst? Der Vater des toten Mädchens beauftragt den Privatdetektiv Frank Gerber, Licht in das Dunkel des Todes seiner Tochter zu bringen.

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13./305. Michael Böckler - Mörderischer Jahrgang Baron Emilio von Ritzfeld Hechenstein (HB)

meine pers. Note: 2 (gut)

mein Höreindruck:
okay, es ist ein kleiner "nebenbei" Krimi, für herzkranke die des Nachts statt zu schlafen ein Hörbuch hören. Nicht so spannend oder gar brutal das man Herzklabaster bekommt, aber doch interessant genug um nicht in den Tiefschlaf zu fallen.
Der Vorleser rundet die Sache ab.


Klappentext:
Südtirol ist immer eine Reise wert, am besten mit diesem Krimi im Gepäck.

Selbst der bekennende Misanthrop Baron Emilio von Ritzfeld-Hechenstein muss zugeben: In Südtirol lässt es sich aushalten! Der Wein ist köstlich und die lokalen Spezialitäten schmecken vorzüglich. Da ist es nur folgerichtig, dass Emilio in Südtirol dauerhaft Wurzeln geschlagen hat. Seine Tätigkeit als Privatdetektiv will er vorübergehend ruhen lassen. Bis ein Winzer seine Hilfe braucht. Ein anonymer Erpresser behauptet, einige Flaschen des vorzüglichen Lagrein im Weinkeller vergiftet zu haben. Da kann Emilio nicht untätig bleiben: Bei Wein versteht der Baron keinen Spaß! Er ermittelt – und stößt auf Zusammenhänge, die noch weit gefährlicher sind als vergifteter Lagrein.

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14./306. Fiona Davis - Die Hoffnung der Goldenen Jahre (2018, 505 S.) mottobuch

meine pers. Note: 3-4 (befr./ausreichend)

mein Leseeindruck:
was für eine Dramatik und ein Kitsch, oder war es dramatischer Kitsch?
Nebenbei sei gesagt das es nichts mit den goldenen 20er Jahren zu tun hat, der Titel ist ein wenig irreführend.


Klappentext:
London 1884. Als die Hotelangestellte Sara Smythe ein kleines Mädchen vor dem Tod rettet, verändert dies ihr Leben für immer. Denn der dankbare Vater, der Architekt Theodore Camden, verschafft ihr eine Anstellung im Dakota, einem luxuriösen New Yorker Apartmenthaus. Dort wird Sara größtes Glück, aber auch tiefsten Schmerz finden. Hundert Jahre später, 1985, ist das Dakota die letzte Zuflucht für Bailey Camden, deren Urgroßvater Theodores Mündel war. Bei Umbauarbeiten fällt ihr ein Foto in die Hände, das Sara mit Theodores Kindern zeigt. Eine Entdeckung, die alles infrage stellt, was Bailey über ihre Familie zu wissen glaubte.
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15./307. Michael Curtin - Der Club der Weihnachtshasser (2003, 376 S.) mottobuch

meine pers. Note: 4 (ausreichend)

mein Leseeindruck:
dieses Buch wurde als lustig angepriesen woraufhin es meines werden musste. 
Nun stellte ich beim Lesen sehr schnell fest das der Humor irgendwo tief in den Buchstaben versteckt sein muss, denn ich fand ihn nicht. 
Für mich war dieses Buch einfach nur eine Aufzählung und Aneinandereihung von den Problemen div. Leute die mich in keinerweise auch nur ansatzweise fesseln oder gar zum grinsen bringen konnten.


Klappentext:
Die Achtziger Jahre waren ein trauriges Jahrzehnt - jedenfalls in England. Die eiserne Lady ließ nicht gerade Träume wahr werden, und so blieb vielen im Vereinigten Königreich nichts anderes übrig, als im Pub um die Ecke in die gutgemischten Karten zu schauen. Auch die Solorunde trifft sich in jenen Jahren an jedem Mittwochabend im The King's Arms im Londoner Stadtteil Sheperd's Bush zum Kartenspiel: Percy Bateman, irischer Außenseiter und Herumtreiber, der in seiner Jugend ein spektakuläres Desaster auf dem Rugby-Feld zu verantworten hatte; Kenneth Foster, ein Buchhalter, der sich gern in Frauenkleider hüllt; Arthur Ellis, ehemals Londoner Gebietsleiter der NatWest Bank, der die Welt davon überzeugen will, sich Linoleumböden anzuschaffen und der zu diesem Zweck immer ein Stück dieses nicht gerade populären Materials mit sich herumträgt; Ernie Gosling, Hilfskellner im The King's Arms, der nie so recht weiß, ob er eher für sich oder seine Frau den Totoschein ausfüllt; und Diana Hayhurst, die Schulterpolster tragende Herausgeberin von Unipolitan, der Zeitschrift für die moderne Frau.

Keiner von ihnen führt ein leichtes Leben, soviel ist klar, aber das schlimmste daran, so stellen sie eines Tages fest, ist in jedem Fall Weihnachten - die Besuche bei den Verwandten, die teuren Geschenke, die jeder erwartet, die schrecklichen Papierhüte, in denen man aussieht wie auf einem Kindergeburtstag, und überhaupt, für wen soll Weihnachten gut sein? Und so macht sich der Club der Weihnachtshasser auf nach Irland, um mit den Ersparnissen ehrenwerter irischer Bürger ein Exempel gegen Weihnachten zu statuieren, wobei es zu folgenreichen Verwechslungen kommt.
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16./308. Christina Baker Kline - Die Farben des Himmels (2018, 350 S.) -Highlight-

meine pers. Note: 1 (sehr gut)

mein Leseeindruck:
dieses ist alles, aber kein Wohlfühlroman. Es ist eher hart, stellenweise schon fast brutal zu nennen. 
Christina die sich mit aller Macht gegen alles zur Wehr setzt was ihr möglicherweise hätte helfen können bis es nicht mehr ging.
Eine Familiengeschichte voller Härte und eine eigene Art von Liebe.
Man muss sich auf das Buch als auch auf die Geschichte einlassen können und sollte keinen romantischen Liebesroman erwarten.


Klappentext:
Die abgeschiedene Farm ihrer Familie in Maine ist die einzige Welt, die Christina Olson kennt. Eine seltene Krankheit schränkt ihren Radius extrem ein und verhindert, dass sie diesen kleinen Kosmos verlassen kann. Als ihre ersehnte Verlobung in die Brüche geht, platzt ihre letzte Hoffnung, der klaustrophobischen Enge ihres Lebens zu entkommen. Doch dank ihres unbeugsamen Willens gelingt es Christina, sich eine ganz eigene Welt zu erschaffen – in deren Mittelpunkt die tiefe Freundschaft mit dem Maler Andrew Wyeth steht. Er zeigt ihr, dass es mehr als eine Art gibt zu lieben, und verewigt sie in einem der berühmtesten amerikanischen Gemälde des 20. Jahrhunderts.

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17./309. Tyrell Johnson - Wie Wölfe im Winter mottobuch

meine pers. Note: 2 (gut)

mein Leseeindruck:
Dank meiner Neugier musste es mal ein postapokalyptischer Thriller sein.
Es ist ein Debüt und ich muss sagen, es gefiel mir. Düster, spannend und der Schreibstil ist gut lesbar.
Allerdings wird es nicht zu meinem Lieblingsgenre werden.

Klappentext:
Die Welt, wie Lynn sie kannte, existiert nicht mehr, seit ein Grippevirus einen Großteil der Menschheit ausgelöscht hat. Mit ihrer Familie kämpft sie im eisigen Yukon ums Überleben. Jahrelang haben sie keinen Kontakt zum Rest der Welt gehabt, bis plötzlich ein Fremder erscheint. Er wird verfolgt, und sie nehmen ihn bei sich auf. Doch in dieser neuen Welt ohne Nahrung, ohne Regeln und ohne Moral bringen sich Lynn und die anderen damit in Lebensgefahr
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18./310. Leonardo Padura - Ein perfektes Leben (2000, 258 S.)

meine pers. Note: 4 (ausreichend)

mein Leseeindruck:
dieses Buch fand ich genauso spannend wie die Waschzettel von Medikamenten.
Dazu die Hin - u. Herspringerei zwischen den Zeiten völlig übergangslos machten das Lesen nicht angenehmer, dazu gesellt sich wenn Autoren/Übersetzer nicht wissen das es immer noch Silvester heißt und nicht Sylvester. *augenverdreht*

Klappentext:
Teniente Mario Conde hat noch einen furchtbaren Kater von der Silvesterfeier. Doch als er trotz seines freien Wochenendes von seinem Chef den Auftrag erhält, ein verschwundenes hohes Tier aus der kubanischen Nomenklatura zu suchen, merkt er bald, dass es sich bei dem Verschwundenen um Rafael Morín handelt, einen Schulkollegen.

Schlagartig kommen die Erinnerungen zurück: Der Mann mit der blütenweißen Weste, der zuverlässige Genosse, war schon damals ein Musterschüler, der immer das bekam, was er wollte – auch Mario Condes Freundin Tamara. Aber in Rafael Moríns perfektem Leben gibt es ein paar verdächtige Momente, die genauer zu untersuchen sich lohnt. Dabei muss sich Mario Conde der verlorenen Liebe zu Tamara stellen – und gleichzeitig den Träumen und Illusionen seiner eigenen Generation.

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19./311. Nancy Taylor Rosenberg - Sullivans Gesetz (2004, 399 S.)

meine pers. Note: 3-4 (befriedigend/ausreichend)

mein Leseeindruck:
von diesem Buch hatte ich mir mehr erhofft, es zog sich wie Kaugummi. Spannung musste man suchen, wenn man sie dann glaubte zu haben war sie auch schon wieder weg.
So reichte das Buch lediglich zu Unterhaltung wenn auch nicht zur besten.

Klappentext:
Bewährungshelferin Carolyn Sullivan wird mit dem Fall des schizophrenen Metroix betraut: Er soll den Sohn des Polizeichefs angegriffen haben, beteuert aber seine Unschuld. Carolyn entdeckt Unstimmigkeiten im Verfahren und geht ihnen nach. Aber ihre Suche nach der Wahrheit bringt sie in tödliche Gefahr
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20./312. Thomas Ziegler - Überdosis (HB)

meine pers. Note: 2 (gut)

mein Höreindruck:
ein recht spannender Krimi mit einem total versoffenem Privatschnüffler der mehr Scotch intus hat als einem gut tun kann :-)
An die Aussprache des Vorlesers, der sehr akzentuiert spricht, musste ich mich erst gewöhnen, was aber nach einer Weile gelang.

Klappentext:
Michael Maaßen hat alles, was das Leben lebenswert macht: Er ist jung, gutaussehend, intelligent und reich. Doch dann stirbt er auf der Toilette des Kölner Hauptbahnhofs an einer Überdosis Heroin. Seine Mutter glaubt an Mord und engagiert den Kölner Privatdetektiv Markesch. Der entdeckt sehr rasch merkwürdige Zusammenhänge. Die Kölner Altstadt im Rausch der Achtzigerjahre.

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21./313. John Burnham Schwartz - Eine Sekunde nur (1999, 341 S.) -Highlight-

mein pers. Note: 1 (sehr gut)

mein Leseeindruck:
mal etwas Abwechslung in meinem Lesealltag.
Das Buch ist ungewöhnlich, einmal von seiner Geschichte, als auch vom Schreibstil. Es gibt keine Beschönigungen.
Die vier Hauptprotagonisten geben sich jeder auf seine Art Schuld daran das der 10 jährige Josh bei dem Unfall verstorben ist. Es gibt aber nur einen einzigen der Schuld ist und er weiß dieses auch.
Jeder dieser vier geht anderes mit seiner Trauer, seiner Wut und seiner Hilflosigkeit um.
Insgesamt gesehen: es ist kein Kuschel-wuschel-hei-tu-tei-hab-mich-lieb-Buch.


Klappentext;
Der zehnjährige Josh wird von einem Auto angefahren und stirbt. Der Autofahrer begeht Fahrerflucht. Er hat aus reinem Instikt gehandelt: Dwight befürchtet, daß er seinen Sohn Sam, der bei seiner Exfrau lebt, nicht mehr sehen darf, wenn er wegen dieses Unfalls Schwierigkeiten bekommt. Also fährt er lieber weiter. Doch seine Schuldgefühle wird er nicht los. Er lebt in einer Kleinstadt in Connecticut, ganz in der Nähe der Familie des Opfers, und beobachtet sie in ihrem Leid.
Die Polizei hat die Ermittlungen bald eingestellt, Trauer und Schuldgefühle drohen die Familie zu zerbrechen. Joshs Vater Ethan ist zusehends von der Idee besessen, den Mörder seines Sohnes selbst aufzuspüren. Und tatsächlich stehen sich Dwight und Ethan eines Tages gegenüber.

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22./314. Harold Cobert - Ein Winter mit Baudelaire (2009, 285 S.) mottobuch -Highlight-

meine pers. Note: 1 (sehr gut)

mein Leseeindruck:
eine Geschichte fast wie aus dem Leben, die erst gegen Ende des Buches zu einem Märchen wird.
Zauberhaft geschrieben, anrührend aber nicht rührseelig.

Klappentext:
Ein poetisch-zärtlicher Roman um eine ganz besondere Freundschaft. Mit viel Einfühlungsvermögen und herzerwärmendem Charme erzählt Harold Cobert von der Zerbrechlichkeit des Glücks und vom unbezahlbaren Geschenk, in den schwersten Stunden nicht allein zu sein. Es wird Herbst in Paris, als Philippe den Boden unter den Füßen verliert. Nach der Trennung von seiner Frau zwingt sie ihn, die gemeinsame Wohnung zu verlassen, und verwehrt ihm den Kontakt zu seiner Tochter. Als wenig später sein Arbeitsvertrag nicht verlängert wird, ist das der letzte Schritt, der ihn in den Abgrund stürzen lässt. Das Leben auf der Straße droht ihm den Rest seiner Würde zu nehmen. Doch dann begegnet er Baudelaire, der ihn mit beständigem Optimismus und treuem Hundeblick auf vier Pfoten zurück ins Leben führt. Dank ihm und mithilfe des einfallsreichen Kebabverkäufers Bébère und der weisen Toilettenfrau Sarah findet Philippe den Mut für einen Neuanfang. Und auf einmal scheint der Tag, an dem er seine Tochter wieder in die Arme schließen kann, gar nicht mehr so fern.

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23./315. Piero Degli Antoni - Eisesstille (2007, 408 S.) mottobuch

meine pers. Note: 3 (befriedigend)

mein Leseeindruck:
ein Bergsteigerthriller. Leicht lesbar und für mich stand recht schnell fest wie es ausgehen würde.


Klappentext:
Tod in eisigen Höhen
Sechs Bergsteiger im Himalaya. Alle mit einem Ziel: den Leichnam von Jean-Pierre Leblanc zu finden. Sieben Tage Zeit, danach wird die Rückkehr unmöglich. Während draußen der Sturm tobt, kochen im Zelt die Emotionen hoch. Denn jeder der sechs hat eigene Pläne im Kopf. Einer von ihnen tödliche.

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Monatsübersicht Dezember 2022

5 Sterne *****

1. Erin Morgenstein - Das sternenlose Meer (2020, 638 S.) mottobuch -Highlight-
2. Christina Baker Kline - Die Farben des Himmels (2018, 350 S.) -Highlight-
3. John Burnham Schwartz - Eine Sekunde nur (1999, 341 S.) -Highlight-
4. Harold Cobert - Ein Winter mit Baudelaire (2009, 285 S.) mottobuch -Highlight-
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

4 Sterne ****
5. Andrea Maria Schenkel - Als die Liebe endlich war (2016, 382 S.) mottobuch
6. Sharon Bolton - Dein kaltes Herz (2020, 473 S.) mottobuch
7. Alfred Wallon - Sprung in den Tod (HB)
8. Michael Böckler - Mörderischer Jahrgang Baron Emilio von Ritzfeld Hechenstein (HB)
9. Tyrell Johnson - Wie Wölfe im Winter (2018, 352 S.) mottobuch
10. Thomas Ziegler - Überdosis (HB)
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3 Sterne ***
11. Mignon Kleinbek - Wintertöchter -Die Gabe- (2020, 354 S.) mottobuch
12. Eva Grübl - Botschafterin des Friedens (2022, 395 S) mottobuch
13. Esther Verhoef - Der Geliebte (2009, 392 S.)
14. Marie Sand - Ein Kind namens Hoffnung (2022, 283 S.) mottobuch
15. Fiona Davis - Die Hoffnung der Goldenen Jahre (2018, 505 S.) mottobuch
16. Nancy Taylor Rosenberg - Sullivans Gesetz (2004, 399 S.)
17. Piero Degli Antoni - Eisesstille (2007, 408 S.) mottobuch
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


2 Sterne **
18. Mignon Kleinbek - Wintertöchter -die Kinder- (2020, 342 S.) mottobuch
19. Mignon Kleinbek - Wintertöchter -Die Frauen-  (2020, 480 S.) mottobuch
20.. Marit Bernson -  Eine Spionen zu Weihnachten (HB) mottobuch
21. Kazuo Ishiguro - Der begrabene Riese (2016, 414 S.)
22. Michael Curtin - Der Club der Weihnachtshasser (2003, 376 S.) mottobuch
23. Leonardo Padura - Ein perfektes Leben (2000, 258 S.)
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mich findet ihr überall dort wo es Bücher gibt
https://www.buechertreff.de/user/29663-ruhrpottmaedchen/#library

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Re: Was habt ihr im DEZEMBER 2022 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 2. Jan 2023, 16:16

hat sich erledigt ;)
Zuletzt geändert von engineerwife am 2. Jan 2023, 16:19, insgesamt 1-mal geändert.
ich lese: Drei sind ein Dorf
ich höre: Schicksalszeit & Fegefeuer
Warteschleife: einige :shock: :lol:
Mein SUB:https://www.lovelybooks.de/bibliothek/engineerwife/1663702920/

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Re: Was habt ihr im DEZEMBER 2022 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 2. Jan 2023, 16:19

Monatsübersicht Dezember 2022 von RPM mit Senf von engi ;)

5 Sterne *****

1. Erin Morgenstein - Das sternenlose Meer (2020, 638 S.) mottobuch -Highlight-
2. Christina Baker Kline - Die Farben des Himmels (2018, 350 S.) -Highlight- ist auf dem Weg zu mir, bin schon gespannt!
3. John Burnham Schwartz - Eine Sekunde nur (1999, 341 S.) -Highlight-
4. Harold Cobert - Ein Winter mit Baudelaire (2009, 285 S.) mottobuch -Highlight- hab ich vor Jahren auch geliebt

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

4 Sterne ****
5. Andrea Maria Schenkel - Als die Liebe endlich war (2016, 382 S.) mottobuch
6. Sharon Bolton - Dein kaltes Herz (2020, 473 S.) mottobuch
7. Alfred Wallon - Sprung in den Tod (HB)
8. Michael Böckler - Mörderischer Jahrgang Baron Emilio von Ritzfeld Hechenstein (HB)
9. Tyrell Johnson - Wie Wölfe im Winter (2018, 352 S.) mottobuch
10. Thomas Ziegler - Überdosis (HB)

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

3 Sterne ***
11. Mignon Kleinbek - Wintertöchter -Die Gabe- (2020, 354 S.) mottobuch
12. Eva Grübl - Botschafterin des Friedens (2022, 395 S) mottobuch
13. Esther Verhoef - Der Geliebte (2009, 392 S.)
14. Marie Sand - Ein Kind namens Hoffnung (2022, 283 S.) mottobuch
15. Fiona Davis - Die Hoffnung der Goldenen Jahre (2018, 505 S.) mottobuch lese ich demnächst, bin gespannt, wie es mir gefallen wird
16. Nancy Taylor Rosenberg - Sullivans Gesetz (2004, 399 S.)
17. Piero Degli Antoni - Eisesstille (2007, 408 S.) mottobuch

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

2 Sterne **
18. Mignon Kleinbek - Wintertöchter -die Kinder- (2020, 342 S.) mottobuch
19. Mignon Kleinbek - Wintertöchter -Die Frauen- (2020, 480 S.) mottobuch
20. Marit Bernson - Eine Spionen zu Weihnachten (HB) mottobuch
21. Kazuo Ishiguro - Der begrabene Riese (2016, 414 S.)
22. Michael Curtin - Der Club der Weihnachtshasser (2003, 376 S.) mottobuch
23. Leonardo Padura - Ein perfektes Leben (2000, 258 S.) schlummert noch auf meinem HB SUB
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ich lese: Drei sind ein Dorf
ich höre: Schicksalszeit & Fegefeuer
Warteschleife: einige :shock: :lol:
Mein SUB:https://www.lovelybooks.de/bibliothek/engineerwife/1663702920/

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TauschmitTaxina
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Re: Was habt ihr im DEZEMBER 2022 gelesen?

Beitrag von TauschmitTaxina » 2. Jan 2023, 19:14

danke fürs eröffnene, meine liste kommt morgen hoffe ich, eure muss ich morgen mal lesen ;)
Ich lese: Himmelstürmerinnen (WB)
Warten: #Liebenberg 3 (WB) usw.
https://www.lovelybooks.de/bibliothek/Taxina/1665048419/

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leseleo
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Re: Was habt ihr im DEZEMBER 2022 gelesen?

Beitrag von leseleo » 2. Jan 2023, 20:28

Allen ein gutes neues Jahr.
Interessante Bücher habt ihr gelesen. Von engis kenne ich einige, von RPM mal wieder keines glaube ich.
Ich habe auch gelesen, am Ende waren es aber nur 3 Bücher.
Einige Bücher habe ich schnell abgebrochen, nachdem ich während des lesens gemerkt habe dass ich sie alle schon kannte. Ich bekam nämlich einen Beutel mit verliehenen (und "neuen" gebrauchten) Büchern zurück und dachte sie wären alle von mir ungelesen gewesen :shock:
Das gibt mir schon zu denken wenn man erst beim Lesen merkt dass man das Buch schon kennt. :lol:

1.Ziemlich beste Freundinnen – Astrid Ruppert (11/2014) – SuB – Note 2
Konstanze ist die wandelnde Perfektion: Die Herzchirurgin, Ehefrau und Mutter hat ihre Familie, ihren Alltag, ihr Bindegewebe, den OP-Plan und sogar das Unkraut im Garten fest im Griff. Die viel zu hell blondierte Glitzernudel Jacqueline dagegen improvisiert sich mehr schlecht als recht durch ihr Leben zwischen vier Minijobs und drei Kindern. Ausgerechnet diese beiden Frauen werden Zimmergenossinnen in der orthopädischen Rehaklinik. Eine explosive Mischung in körperlicher Ruhelage. Während die Knochen heilen, verändert sich in Zimmer 233 alles.

*
Netter Unterhaltungsroman der manchmal versucht tiefgründig zu seinwobei er eigentlich eher seicht ist, mich aber trotzdem gut unterhalten hat. Genau das was er machen sollte

2.Die Freundinnen vom Strandbad – Julie Heiland (05/2022) – SuB – Note 2- 3

Ost-Berlin, an einem heißen Julitag 1956: Ein dramatischer Badeunfall lässt drei junge Mädchen zu unzertrennlichen Freundinnen werden. Obwohl sie aus sehr unterschiedlichen Verhältnissen kommen, teilen sie von nun an alles miteinander: Claras Träume von einem Leben im Westen, Bettys Liebe zum Film und einem regimetreuen Regisseur und Marthas Begeisterung für die FDJ. Die drei erleben die Höhen und Tiefen der ersten Liebe und streben gemeinsam nach Freiheit und Glück ― nichts bringt sie auseinander. Bis schließlich der Bau der Mauer ihre Heimatstadt teilt und sie vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens stehen: fliehen oder bleiben?

*Zu Anfang fand ich das Buch ziemlich lahm, einfach von der Erzählweise und der Geschichte her. Zum Glück hat sich das irgendwann geändert. Keine Ahnung ob es wirklich das Buch war oder einfach mein Zugang zum Buch. Es hat mir dann tatsächlich gut gefallen und ich wurde auch schnell fertig mit dem Buch, wobei ich am Anfang wirklich dachte ich brauche den ganzen Monat für dieses Buch. Jetzt bin ich allerdings auf den 2. Teil gespannt.

3. Nebelopfer – Romy Fölck (02/2022) – SuB – Note 1-2
An einem nebligen Februarmorgen wird zwischen den Dörfern der Geest an einem uralten Galgenbaum eine Leiche gefunden. Am Hals des Toten baumelt ein Schild, das Kriminalkommissarin Frida Paulsen Rätsel aufgibt: Ich gestehe, im Prozess gegen Cord Johannsen falsch ausgesagt zu haben. Ihr Kollege Haverkorn erinnert sich sofort an den Fall. Vor vielen Jahren wurde der Bauer Johannsen für den kaltblütigen Mord an seiner Familie verurteilt, seither sitzt er im Gefängnis. Als kurz nach dem Leichenfund in der Geest ein weiterer Zeuge getötet wird, der im Prozess gegen Johannsen aussagte, ahnen die beiden Kommissare: Sie müssen den wahren Täter von damals finden, sonst wird es weitere Opfer geben

*
Auch Teil 5 der Reihe hat mir gut gefallen. Ich mag die Bücher von Romy Fölck, gerne mehr davon

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engineerwife
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Re: Was habt ihr im DEZEMBER 2022 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 3. Jan 2023, 09:30

leseleo hat geschrieben:
2. Jan 2023, 20:28
Allen ein gutes neues Jahr.
Interessante Bücher habt ihr gelesen. Von engis kenne ich einige, von RPM mal wieder keines glaube ich.
Ich habe auch gelesen, am Ende waren es aber nur 3 Bücher.
Einige Bücher habe ich schnell abgebrochen, nachdem ich während des lesens gemerkt habe dass ich sie alle schon kannte. Ich bekam nämlich einen Beutel mit verliehenen (und "neuen" gebrauchten) Büchern zurück und dachte sie wären alle von mir ungelesen gewesen :shock:
Das gibt mir schon zu denken wenn man erst beim Lesen merkt dass man das Buch schon kennt. :lol:

Oh, da freue ich mich immer über mein Account bei Lovelybooks, dass eigentlich gut von mir gepflegt wird. Da könnte ich in diesem Fall nachschauen ;) ... ist aber auch manchmal gar nicht so einfach, wenn die Bücher über längere Zeit verliehen sind!

2. Die Freundinnen vom Strandbad – Julie Heiland (05/2022) – SuB – Note 2- 3

Das subt bei mir noch, im Moment habe ich es gerade verliehen. Bin gespannt, wie es mir gefallen wird.

3. Nebelopfer – Romy Fölck (02/2022) – SuB – Note 1-2

Ich liebe diese Reihe. Allerdings höre ich sie. Habe gesehen, dass im Mai der nächste Band erscheint. Nebelopfer liegt noch auf meinem SUB :)
ich lese: Drei sind ein Dorf
ich höre: Schicksalszeit & Fegefeuer
Warteschleife: einige :shock: :lol:
Mein SUB:https://www.lovelybooks.de/bibliothek/engineerwife/1663702920/

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Kleine_Raupe
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Re: Was habt ihr im DEZEMBER 2022 gelesen?

Beitrag von Kleine_Raupe » 8. Jan 2023, 16:12

Hier kommt auch von mir endlich mal wieder eine Liste und zwar für November und Dezember zusammen. Habe im Dezember noch einige Bücher begonnen, aber nicht beendet.


1. Die Buchhändlerin von Ines Thorn, Note 1-2

Frankfurt, kurz nach dem 2. Weltkrieg: Christa bricht enttäuscht ihr Germanistikstudium ab, weil sie als Frau an der Universität nicht für voll genommen wird. Zunächst aus Verlegenheit fängt sie an, in der Buchhandlung ihres Onkels auszuhelfen, die dieser nach der Enteignung durch die Nationalsozialisten nun wieder aufbaut. Bald schon wird das Bücherverkaufen für Christa zur Passion - und die Buchhandlung zu einem Ort, an dem sich Gleichgesinnte treffen, an dem Freundschaften entstehen und sogar Liebe. Doch noch sind die Wunden der Kriegszeit nicht verheilt, und Christa muss all ihre Klugheit und Tatkraft einsetzen, um die Buchhandlung und ihr eigenes Glück zu bewahren.

Fazit: Sehr lesenswert, hat mich gut unterhalten!

2. Das Verschwinden der Linnea Arvidsson von Frida Skybäck, Note 1

Lydias Bruder Dani ist verschwunden. Die Polizei sucht nach ihm und verdächtigt ihn, etwas mit dem Verschwinden der Studentin Linnea Arvidsson zu tun zu haben. Lydia findet heraus, dass Dani Linnea tatsächlich kannte, aber sie glaubt fest an seine Unschuld.
Zuerst hat das Cover meine Aufmerksamkeit geweckt, dieses einsame Haus im Wald fand ich sehr ansprechend. Auch die Inhaltsangabe klang interessant, wobei es solche Geschichten ja wie Sand am Meer gibt. Ich hatte ein bisschen Sorge, dass sich die Geschichte als nicht sehr originell und durchschnittlich entpuppen würde. Diese Sorge war aber völlig grundlos, die Autorin erweist sich als sehr talentiert. Als Leser erfahren wir nach und nach mehr über Lydias und Dani’s Familie, Einwanderer aus dem ehemaligen Jugoslawien und über ihre schwierige Jugend im schwedischen Malmö. Sehr gekonnt enthüllt die Autorin immer mehr Geheimnisse um die drei jungen Menschen, bis am Ende die Wahrheit vor dem Leser liegt. Am besten hat mir zum Einen die Zeichnung der Charaktere gefallen, sie sind der Autorin wirklich gut gelungen, vor allem Dani. Es war sehr interessant und auch berührend zu lesen, welche Schwierigkeiten man als Kind aus einer Einwandererfamilie unter Umständen erfährt und wie es ist, in einem armen Teil von Malmö aufzuwachsen.
Zum Anderen fand ich den Aufbau der Geschichte wirklich toll, durch den Wechsel der Perspektiven erfahren wir immer mehr über die Vergangenheit der Protagonisten, aber auch, was in der Gegenwart vor sich geht. Die Autorin schafft es außerdem, die Spannung aufrechtzuerhalten.

Fazit: Aus meiner Sicht gibt es nichts zu meckern. Ein spannender Krimi mit tollen Figuren, der mich sehr gut unterhalten hat, der aber auch tiefgründig war und zum Nachdenken angeregt hat. Von mir gibt es 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

3. Ich kauf nix von Nunu Kaller, Note 1

Für viele wäre es wohl die Höchststrafe. Die junge Wienerin Nunu Kaller macht es freiwillig: ein Jahr Shoppingboykott, ein Jahr ohne neue Kleidung, ohne neue Schuhe, Schmuck oder Taschen. Aber ein Jahr voll neuer Styling-Ideen, mit Spaß am Selbermachen – und jeder Menge neuer Lebensenergie. Mit Witz und ohne moralischen Zeigefinger erzählt Nunu Kaller in »Ich kauf nix!« von den Höhen und Tiefen ihres Selbstversuchs: von Momenten der Versuchung im Schilderwald unserer Sale!-Schnäppchen!-Alles-muss-raus!-Kultur, vom Spaß auf Kleidertauschpartys und Kämpfen mit »Mount McWäscheberg«, von Lust und Frust mit Stricknadel und Nähmaschine. Und sie geht auf die Suche nach Alternativen zum sozialen und ökologischen Wahnsinn, der mit dem Shoppen beim Textilschweden und Co. verbunden ist. Am Ende des Jahres wird sie natürlich wieder shoppen – und zwar gerne. Aber bewusster und mit gutem Gewissen.

Fazit: Neuerdings beschäftige ich mich verstärkt mit meinem Konsumverhalten und da kam dieses Buch gerade recht. Ich kann es absolut empfehlen, sehr unterhaltsam und lehrreich! Am Ende des Buches habe ich beschlossen, ein halbes Jahr keine Bücher zu kaufen!

4. Zur See von Dörte Hansen, Note 2-3

Die Fähre braucht vom Festland eine Stunde auf die kleine Nordseeinsel, manchmal länger, je nach Wellengang. Hier lebt in einem der zwei Dörfer seit fast 300 Jahren die Familie Sander. Drei Kinder hat Hanne großgezogen, ihr Mann hat die Familie und die Seefahrt aufgegeben. Nun hat ihr Ältester sein Kapitänspatent verloren, ist gequält von Ahnungen und Flutstatistiken und wartet auf den schwersten aller Stürme. Tochter Eske, die im Seniorenheim Seeleute und Witwen pflegt, fürchtet die Touristenströme mehr als das Wasser, weil mit ihnen die Inselkultur längst zur Folklore verkommt. Nur Henrik, der Jüngste, ist mit sich im Reinen. Er ist der erste Mann in der Familie, den es nie auf ein Schiff gezogen hat, nur immer an den Strand, wo er Treibgut sammelt. Im Laufe eines Jahres verändert sich das Leben der Familie Sander von Grund auf, erst kaum spürbar, dann mit voller Wucht.

Fazit: Hier fällt mir die Bewertung sehr schwer, da ich ein Fan von Dörte Hansen bin. Müsste ich meine Top Ten Bücher aller Zeiten nennen, wäre Mittagsstunde dabei. Deshalb waren die Erwartungen an ihr neues Buch sehr hoch. Erfüllt wurden sie nicht. Die Autorin hat ihren besonderen Schreibstil beibehalten, das Buch ist schon besonders. Aber die Geschichte konnte mich nicht für sich einnehmen, die Figuren nicht so bewegen wie in Mittagsstunde. Das Ende fand ich enttäuschend.

5. Die Wintergartenfrauen von Charlotte Roth, Note 3

Nina von Veltheim ist auf einem Gestüt in der Uckermark aufgewachsen, hat aber immer schon davon geträumt, auf der Bühne zu stehen und darüber hinaus auch Theaterstücke zu inszenieren. Als der Vater nicht aus dem Krieg heimkehrt, beschließt der Rest der Familie, Nina diesen Traum zu ermöglichen. Nina zieht nach Berlin, stößt aber in der von Männern dominierten Theaterwelt schon bald auf Schwierigkeiten. Glücklicherweise lernt sie bald Jenny und Sonia kennen. Die drei werden Freundinnen und kämpfen nun gemeinsam für ihren Erfolg in der Theaterwelt.
Ich war schon sehr gespannt auf den Auftakt zu Charlotte Roths neuer Trilogie. Meine Erwartungen waren recht hoch, da die Bücher der Autorin schon oft Highlights für mich waren. Frau Roth hat auch für diesen Roman wieder gut recherchiert, die historischen Hintergründe wirken absolut authentisch. Hinzu kommt der tolle Schreibstil der Autorin, es macht Spaß, das Buch zu lesen. Leider hat die Autorin bei diesem Buch meiner Meinung nach mit der Charakterisierung ihrer Protagonistin Nina danebengegriffen. Ich bin mit ihr von Anfang an nicht warm geworden, sie war mir zu halsstarrig und so manche Entscheidung konnte ich nicht nachvollziehen. Auch hatte das Buch im Mittelteil einige Längen. Ob ich die weiteren Teile dieser Trilogie lesen werde, weiß ich noch nicht.

Fazit: Auch wenn das Drumherum stimmt - eine Geschichte steht und fällt mit ihren Protagonisten. Leider konnte mich Nina nicht überzeugen und auch die anderen Charaktere haben mich nicht restlos begeistert. Ein Buch, das man lesen kann, aber nicht muss. Von mir gibt es gut gemeinte 3 Sterne.

6. Feldpost von Mechtild Borrmann, Note 2-3

Wir schreiben das Jahr 2000 und der Anwältin Cara werden rätselhafte Briefe zugespielt. Es handelt sich um Feldpost, Caras Neugier ist geweckt und sie macht sich auf die Suche nach Adressat und Absender. In einem zweiten Handlungsstrang lernen wir 1935 die Familien Kuhn und Martens kennen. Adele, Albert und Richard sind die Kinder der Familien, alle schon junge Erwachsene und gut befreundet. Das Schicksal meint es jedoch nicht gut mit der Familie Kuhn. Der Vater äußert sich kritisch über Hitler, wird inhaftiert und muss schließlich mit seiner Frau das Land verlassen. Adele hadert mit ihrer unerwiderten Liebe zu Richard. Schließlich beginnt der Krieg und die drei Freunde werden vor große Herausforderungen gestellt.
Seit „Trümmerkind“ bin ich ein Fan der Autorin und war sehr gespannt auf ihr neues Buch. Leider konnte es mich nicht komplett überzeugen. Mir fiel es gerade recht schwer, eine Inhaltsangabe zu schreiben und dabei wurde mir klar, dass die Autorin viele Themen in ihrem Buch aufgegriffen hat - vielleicht zu viele. Es geht um die Verfolgung Homosexueller während des 2. Weltkrieges, aber auch um einen fingierten Hausverkauf, Flucht und die titelgebenden Feldpostbriefe. Das Buch ist sehr kurz, was nicht schlecht sein muss, aber hier hätten 100 oder 200 Seiten mehr sicherlich gut getan. Ich bin anfangs nicht recht warm geworden mit den Figuren, was zum Teil daran liegt, dass ihnen Tiefe fehlt. Viele Nebenfiguren tauchen auf und verschwinden wieder. Es betrifft aber auch die Hauptfiguren. Ich möchte nicht spoilern, daher nur so viel: es hätte eine tolle Liebesgeschichte werden können, aber so hat sie leider keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Die Briefe waren zum Teil berührend, aber ich habe die Charaktere nicht gut genug kennengelernt, um wirklich mitzufühlen. Ein weiterer Kritikpunkt: insgesamt ist mir die Geschichte zu tragisch. Sicherlich gab es solche Geschichten wirklich und der Krieg war nun mal tragisch. Aber in einem Buch brauche ich, wenn schon kein Happy End, zumindest einen kleinen Hoffnungsschimmer.

Fazit: Den Anfang empfand ich als etwas zäh, Mittelteil und Ende waren spannend und ließen sich gut lesen. Leider hat die Autorin meiner Meinung nach zu viel gewollt. Eine Beschränkung bei den Themen hätte dem Buch gut getan, die Figuren hätten mehr Tiefe gebraucht. Wer sich für Feldpost und fingierte Hauskäufe interessiert, dem kann ich das Buch empfehlen. Ich vergebe drei von fünf Sternen.

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