Was habt ihr im OKTOBER 2023 gelesen?

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engineerwife
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Re: Was habt ihr im OKTOBER 2023 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 2. Nov 2023, 16:55

leseleo hat geschrieben:
2. Nov 2023, 16:34
TauschmitTaxina hat geschrieben:
2. Nov 2023, 16:22
leseleo hat geschrieben:
2. Nov 2023, 16:19


Das hat mir ganz gut gefallen, die anderen Bücher die du gelesen hat kenne ich mal wieder nicht ;)

Die Töchter des Nordmeeeres Livs Weg von Ines Thorn ist ja aus dem Lesekreis, da hast du ja die Chance ;)
Ja, ich weiß, ich ringe noch mit mir ;)
Ich sehe deinen inneren Kampf direkt bildlich vor mir ... :lol:

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ich lese: Drei sind ein Dorf
ich höre: Schicksalszeit & Fegefeuer
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ruhrpottmaedchen
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Re: Was habt ihr im OKTOBER 2023 gelesen?

Beitrag von ruhrpottmaedchen » 2. Nov 2023, 18:43

leseleo hat geschrieben:
2. Nov 2023, 16:33
Ich hatte einen guten Lesemonat

1.Nur für dein Leben – Harlan Coben (08/2023) – LK – Note 2-3
David, Cheryl und ihr dreijähriger Sohn Matthew sind die perfekte Familie – bis sie eines Nachts durch eine schreckliche Tragödie brutal auseinandergerissen werden. Fünf Jahre später verbüßt der traumatisierte David eine lebenslange Haftstrafe für den angeblichen Mord an seinem Sohn. Da zeigt ihm seine Schwägerin Rachel während der Besuchszeit das vor Kurzem zufällig aufgenommene Foto einer Menschenmenge. Im Hintergrund ein ungefähr achtjähriger Junge mit einem unverwechselbarem Muttermal: Matthew. Zutiefst erschüttert beschließt David herauszufinden, was in jener Nacht tatsächlich geschah. Und seinen Sohn zurückzuholen. Um jeden Preis

*Der Anfang war okay, dann war ich ziemlich schnell an der Stelle an der ich abbrechen wollte und habe doch weitergelesen. Ich fand es dann zum Ende hin recht spannend, so dass ich die zweite Hälfte des Buchs in einem Rutsch gelesen habe, auch wenn im Nachgang noch das eine oder andere Fragezeichen für mich bleibt.

2.Der Strand – Verraten (Teil 2) – Karen Sander (03/2023) – SuB - Note 2

Alle Bewohner des Küstenortes auf dem Darß haben sich an der fieberhaften Suche nach der gehörlosen Lilli Sternberg beteiligt – vergeblich. Ihr mutmaßlicher Mörder ist tot, doch die Leiche der Neunzehnjährigen wurde nicht gefunden.
Ermittlungsleiter Tom Engelhardt widersetzt sich dem Druck seiner Vorgesetzten, den Fall zu den Akten zu legen, und hat in der Kryptologin Mascha Krieger eine Verbündete – es gibt zu viele offene Fragen, die beiden glauben nicht, dass der Fall abgeschlossen ist.
Als die stark verweste Leiche einer jungen Frau am Strand von Sellnitz angespült wird, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um Lilli handelt. Doch es gibt keine Übereinstimmung der DNA. Wer ist die unbekannte Tote? Wurde sie das Opfer eines Serientäters, der ein weiteres Mal zugeschlagen hat? Und wo ist Lilli?

*Es hat dann doch an mir genagt, dass Teil 1 kein wirkliches Ende hatte. Also musste ich doch den 2. Teil lesen. War spannend und für den Leser verwirrend, wer denn nun was und warum und wieso überhaupt, da musste dann auch Teil 3 her.

3. Strand – Vergessen (teil 3) – Karen Sander (06/20233) – SuB – Note 2

Drei Wochen sind seit dem Verschwinden von Lilli Sternberg vergangen. Die junge Frau ist höchstwahrscheinlich tot. Längst sind auch keine verschlüsselten Botschaften mehr eingetroffen. Die Ermittler Engelhardt und Krieger graben noch tiefer in Lillis Leben und stoßen auf eine neue Spur: Plötzlich sieht es so aus, als könnte Lillis Verschwinden mit dem Tod ihrer Mutter zusammenhängen, deren Leiche vor achtzehn Jahren genau dort gefunden wurde, wo die Polizei Lillis Blut entdeckte. Wurde damals der Falsche für das Verbrechen verurteilt? Läuft der wahre Täter noch frei herum und hat nun auch die Tochter umgebracht?

*Auch der 3. Teil war spannend und lange Zeit für den Leser verwirrend. Ich habe es nicht wirklich sofort durchschaut, aber am Ende war es schlüssig. Allerdings kam mir das Ende wieder viel zu abrupt, also der Moment in dem alles „gut“ ist. Und wird ein Kommissar der einen Fall löst wirklich sooo gefeiert?
Insgesamt hat mir die Reihe gut gefallen.


4.Düstergrab – Romy Fölck (07/2023) – LK – Note 2

Dunkle Regenwolken treiben über dem kleinen Friedhof in der Marsch, als Kommissarin Frida Paulsen der Beerdigung eines ehemaligen Schulfreundes beiwohnt. Am nächsten Tag steht sie erneut vor seinem Grab - Spuren deuten darauf hin, dass es in der vergangenen Nacht geschändet wurde. Entsetzt blickt sie nun in das Innere des Sarges: Auf dem Leichnam des Verstorbenen liegt eine weitere Leiche, die eines Mädchens, bekleidet mit einem Kopftuch und einem altertümlichen Kleid. Handelt es sich bei der Toten um eine der Zwillingsschwestern, die vor Jahren verschwanden? Ihre Ermittlungen führen Frida und ihren Kollegen Bjarne Haverkorn schon bald zu einem Ehepaar, das nach archaischen Regeln auf einem abgelegenen Gehöft lebt. Und dunkle Geheimnisse zu verbergen scheint

*Auch der 6.Teil der Reihe hat mir gut gefallen. Interessante Geschichte und „nette“ Protagonisten, die mir bisher immer gut gefallen haben.

5.Die Seideninsel – Kelli Estis (09/2016) – SuB – Note 1-2
Als Inara Erickson die alte Villa ihrer Tante erbt, kehrt sie nach Jahren wieder auf Orcas Island im Nordwesten der USA zurück. In ihrer Kindheit hatte sie hier ihre Sommer verbracht, ohne zu ahnen, welches Geheimnis das Haus hütete. Nun aber entdeckt Inara unter einer losen Treppenstufe ein seltsames Stück Stoff, kunstvoll mit chinesischen Stickereien bedeckt. Sie scheinen von einer Frau zu erzählen, die im 19. Jahrhundert auf der Insel lebte. Fasziniert beschließt Inara, deren Geschichte zu entschlüsseln, und kommt so dem Schicksal der Chinesin Mei Lien auf die Spur. Doch je mehr sie sich damit befasst, umso tiefer dringt sie in ein dunkles Geheimnis ihrer Familie ein. Bis sie vor der schwierigsten Entscheidung ihres Lebens steht

*Das war für mich tatsächlich ein Überraschungsbuch. Ohne große Erwartungen habe ich es aus dem SuB Stapel gezogen, es sollte mal was anderes sein nach den Krimis. Der Klappentext verspricht nichts neues und ich war mir gar nicht sicher ob ich es wirklich lesen und vor allen Dingen beenden würde.
Schon oft gelesen: eine junge Frau erbt etwas und deckt ein Familiengeheimnis auf. Doch die Geschichte hat mich wirklich gepackt, besonders die Geschichte der Mei Lien in der Vergangenheit.

6.Was ich nie gesagt habe – Gretchens Schicksalsfamilie - Susanne Abel (06/2022) – LK – Note 1
Tom Monderath ist frisch verliebt: Mit Jenny erlebt er die glücklichste Zeit seines Lebens. Bis er durch Zufall auf seinen Halbbruder Henk stößt, der alles über ihren gemeinsamen Vater wissen will. Doch Konrad starb vor vielen Jahren und seine demente Mutter Greta kann Tom nicht befragen. Als sich weitere Halbgeschwister melden, wird es Tom zu viel. Jenny und Henk hingegen folgen den Spuren Konrads. Selbst fast noch ein Kind, kämpfte Toms Vater im Krieg, geriet in amerikanische Gefangenschaft, bevor er in den späten 40er-Jahren nach Heidelberg kommt. Dort verliebt er sich Hals über Kopf in die junge Greta, nicht ahnend, dass ein Geheimnis aus der dunkelsten Zeit des Nationalsozialismus ihre gemeinsame Familie ein Leben lang begleiten wird.

*Die Fortsetzung von „Stay away from Gretchen“
Auch bei dem Folgeteil habe ich mich anfangs schwer getan in das Buch hineinzufinden. Ich wusste es aber noch vom 1. Teil und war standhaft, was sich auch wirklich gelohnt hat. Hat mir sehr gut gefallen, war spannend und konnte man dann wirklich gut lesen. Eigentlich konnte ich es kaum aus der Hand legen.

7.Die Stimmlosen – Melanie Metzenthin (07/2018) – SuB – Note 1-2
Hamburg, 1945: Der Krieg ist zu Ende und die Naziherrschaft endlich vorbei. Doch in der Familie von Richard und Paula Hellmer kommt an diesem ersten Weihnachtsfest im Frieden keine rechte Freude auf. Zu beengt sind die Wohnverhältnisse, zu groß der Mangel an Lebensmitteln und warmer Kleidung. Vor allem Richard macht sich Sorgen – nicht nur um seine Familie. Er, der im Dritten Reich als Psychiater immer wieder sein Leben aufs Spiel gesetzt hat, um Menschen zu retten, muss feststellen, dass die alten Seilschaften sich nahtlos in die neuen Machtverhältnisse eingegliedert haben. Überzeugt, das Richtige zu tun, sagt er in einem Prozess gegen seinen Erzfeind Chefarzt Krüger aus und muss sich zu seinem Entsetzen plötzlich für sein eigenes Tun rechtfertigen. Unterdessen stellen seine Frau Paula und sein bester Freund Fritz eine medizinische Versorgung ganz eigener Art auf die Beine – gefährlich und nicht immer legal

*Hat mir gut gefallen und das am Ende alles Friede, Freude, Eierkuchen ist war mir eigentlich von Anfang an klar.


von deinen Büchern kenne ich nur die Stimmlosen.

Allerdings lese ich keine weiteren Bücher von der Autorin. Sie schreibt mir zu weichgespült.
Bei ihren Büchern habe ich das Gefühl als wenn der Krieg mit all seinen Grausamkeiten eine zu vernachlässigende Nebenbeisache war.
Sie traut sich einfach nicht Ross und Reiter zu nennen und es genauso brutal zu beschreiben wie es war.
Es gibt aber noch mehr Autoren deren Bücher ich inzwischen diesbzgl. meide, u.a. Ulrike Renk.
mich findet ihr überall dort wo es Bücher gibt
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Re: Was habt ihr im OKTOBER 2023 gelesen?

Beitrag von TauschmitTaxina » 2. Nov 2023, 19:13

leseleo hat geschrieben:
2. Nov 2023, 16:34
TauschmitTaxina hat geschrieben:
2. Nov 2023, 16:22
leseleo hat geschrieben:
2. Nov 2023, 16:19


Das hat mir ganz gut gefallen, die anderen Bücher die du gelesen hat kenne ich mal wieder nicht ;)

Die Töchter des Nordmeeeres Livs Weg von Ines Thorn ist ja aus dem Lesekreis, da hast du ja die Chance ;)
Ja, ich weiß, ich ringe noch mit mir ;)
hast ja noch Zeit, nun geht es erst mla zu mucks ;)
Ich lese: Himmelstürmerinnen (WB)
Warten: #Liebenberg 3 (WB) usw.
https://www.lovelybooks.de/bibliothek/Taxina/1665048419/

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Re: Was habt ihr im OKTOBER 2023 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 2. Nov 2023, 20:22

TauschmitTaxina hat geschrieben:
2. Nov 2023, 19:13
leseleo hat geschrieben:
2. Nov 2023, 16:34
TauschmitTaxina hat geschrieben:
2. Nov 2023, 16:22



Die Töchter des Nordmeeeres Livs Weg von Ines Thorn ist ja aus dem Lesekreis, da hast du ja die Chance ;)
Ja, ich weiß, ich ringe noch mit mir ;)
hast ja noch Zeit, nun geht es erst mla zu mucks ;)
Und zu mir geht es auch noch 😊
ich lese: Drei sind ein Dorf
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Re: Was habt ihr im OKTOBER 2023 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 5. Nov 2023, 10:52

So, ihr Lieben ... hier kommt nun auch meine Liste ;)

Leseliste für den Monat Oktober 2023 (KW 40 bis KW 43):

Ich habe gelesen:

01. Wenn sie wüsste von Freida McFadden (05/2023)

Millie kann ihr Glück kaum fassen, als die elegante Nina ihr die Stelle als Haushaltshilfe inklusive Kost und Logis bei ihrer Familie auf Long Island anbietet. Schließlich hat sie eine Vergangenheit, von der niemand etwas wissen soll. Doch kaum ist Millie eingezogen, zeigt Nina ihr wahres Gesicht: Sie verwüstet das Haus und unterstellt ihr Dinge, die sie nicht getan hat. Ihre verwöhnte Tochter behandelt Millie ohne jeden Respekt. Nur Ninas attraktiver Mann Andrew ist nett zu ihr. Wäre da nur nicht Ninas wachsende Eifersucht. Hat sie Millie nur eingestellt, um ihr das Leben zur Hölle zu machen? Oder hat auch sie ein dunkles Geheimnis, von dem niemand etwas erfahren darf?

Note 3: Mit „Wenn sie wüsste“ präsentiert die Autorin Freida McFadden, die im Hauptberuf Ärztin ist, ihrer Leserschaft einen spannenden Thriller rund um die Hausangestellte Millie, die in einem reichen Haushalt auf Long Island gelandet ist. Vor kurzem erst aus dem Gefängnis entlassen schätzt sie sich unheimlich glücklich, diesen Job gelandet zu haben. Doch von Anfang an hat sie ein mulmiges Gefühl und das nicht zu Unrecht, denn die im Vorstellungsgespräch scheinbar so sympathische Dame des Hauses entwickelt sich schnell zum Hausdrachen, der Millie das Leben schwer macht. Jeder, der mit ihr spricht, bestätigt, dass Nina nicht nur ein schwieriger Mensch, sondern tatsächlich verrückt zu sein scheint. Aber was soll sie tun? Wer würde ihr sonst eine Chance geben? Schließlich vertraut sich Millie in ihrer Not dem Ehemann an. Doch kommt sie damit vom Regen in die Traufe?
In seiner tollen Aufmachung mit einem knallgrünen Schnitt ist das Buch ein echter Hingucker und zog auch mich daraufhin in den Bann und machte neugierig auf den Inhalt. Mit reichlich Vorschusslorbeeren gespickt, freut ich mich auf einen rasanten Thriller der Extraklasse. Doch irgendwie schien der nicht so richtig in Fahrt zu kommen. Als die Story schließlich an Geschwindigkeit aufnahm, ahnte ich schon was es mit dem Plot auf sich haben sollte. Schade, ich fand den Thriller recht klischeebeladen und vorhersehbar und kann tatsächlich nur eine Bewertung im mittleren Bereich vergeben. Drei Sterne, mehr ist hier leider nicht drin, und den nächsten Band werde ich mir verkneifen. Dann wird Millie leider ohne mich auskommen müssen.

**********************

02. Das Geheimnis der Themse von Susanne Goga (02/2021)

London 1894. Zwei Jahre nach der Hochzeit liegt ein Schatten über dem Glück von Charlotte und Tom Ashdown. Durch ihre Kinderlosigkeit steht vieles unausgesprochen zwischen ihnen. Ein spannendes Buchprojekt über die magischen Orte Londons bringt die beiden einander unverhofft wieder näher. Doch ohne es zu ahnen, geraten Charlotte und Tom nach einem Leichenfund an der Themse in tödliche Gefahr …

Note 1: Ein paar Jährchen war es doch schon her, seit ich „Der verbotene Fluss“ gelesen hatte, der der Vorgängerband dieses Romans ist. Und so war ich ehrlich gesagt auch richtig überrascht, dass es nach dieser recht langen Zeit einen Folgeband gibt. Aber da ich großer Fan der Autorin und ihres Schreibstils bin, kam ich um „Das Geheimnis der Themse“ natürlich nicht herum. Und was soll ich sagen, dieses Buch hat mir sogar noch besser gefallen als der erste Teil. Gemeinsam begebe ich mich mit Charlotte und Tom Ashdown, die inzwischen in den Bund der Ehe getreten sind, auf die Mission, die mysteriösen Orte in London zu erkunden und darüber zu schreiben. Tom wurde beauftragt ein Buch zu schreiben, das sich mit den magischen Orten der Hauptstadt befasst und ich durfte ihn – wenn leider auch nur als Leserin – begleiten. Eine Geisterjagd würde er nicht betreiben, machte der charismatische Tom gleich zu Anfang klar, doch schneller als ihnen lieb ist befindet sich das Ehepaar mittendrin in der Beschwörung und Anbetung des Flusses Themse, dem von jeher besondere Kräfte zugeschrieben wurden. Als Team sind die Beiden unschlagbar, wenn es doch nur auch mit dem Kinderwunsch klappen würde. Oder steht der etwa gar nicht im Raum? Charlotte und Tom kämpfen jeder auf ihre eigene Art mit Zweifeln und um ihre Liebe …
Schon lange habe ich kein Buch mehr gelesen, dessen Seiten sich wie von selbst umzuklappen schienen. Ein flüssiger Schreibstil gepaart mit anschaulichen Beschreibungen der besonderen Orte Londons machen Lust auf eine Reise auf die Insel um auf ebendiesen Spuren zu wandern. Ich vergebe begeisterte fünf Sterne und spreche eine absolute Leseempfehlung aus. Und lasst euch durch die „Geisterjagd“ nicht abschrecken, schlüssige Erklärungen überzeugen am Ende selbst die kritischsten Leser und Leserinnen.

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03. Mord auf Alemannisch von Ralf H. Dorweiler (01/2006)

Scheinbar gefälschte Jacken entpuppen sich als echt. Ein Unbekannter tötet friedliche Hunde. Und eine Industrielle wird Opfer eines ausgeklügelten Verbrechens. Mittendrin stecken der Testdieb Schlaicher und sein Basset Dr. Watson. Zusammen mit Schlaichers pubertierendem Sohn, einer echten Diebin und einem geschäftstüchtigen Rentner finden sie Puzzlestücke, die nur Schlaicher richtig zusammensetzen kann. Und das, obwohl er sich in die falsche Frau verliebt und der bärbeißige Kommissar Schlageter gegen ihn ermittelt.

Note 2: Schon eine ganze Weile lag dieser erste Teil der Krimireihe rund um Rainer Maria Schlaicher, seines Zeichens Testdieb, und seinem Basset Dr. Watson auf meinem SuB und schien mich förmlich zu drängen, endlich entdeckt und gelesen zu werden. Nachdem ich gerade den neuesten Historienschmöker des Autors verschlungen hatte, schien die Gelegenheit günstig. Schnell war ich eingetaucht in die Story, bei der man auf den ersten Blick kaum vermuten kann, welche Richtung sie einschlagen wird. Schneller als er gucken kann, wird Rainer Marie in krumme Machenschaften mit dubiosen Gestalten verwickelt, die selbst vor einem Mord nicht zurückschrecken. Bald sind nicht nur die Hunde, sondern auch Menschen in seinem Umfeld in Gefahr und so schließt sich Schlaicher schließlich mit der jungen Martina zusammen, um dem ganzen hoffentlich ein Ende zu bereiten. Nicht überall stößt er jedoch mit seinen Methoden auf Gegenliebe …
Scharfzüngig, lustig, sexy und vor allem mit viel Lokalkolorit gespickt präsentiert Ralf H. Dorweiler seiner Leserschaft einen Kriminalroman, der Beachtung verdient. Vor allem die dialektgefärbten Passagen haben Spaß gemacht und so ertappte ich mich so manches Mal dabei, mir diese selbst laut vorzulesen. Es war mir ein Vergnügen, Herrn Schlaicher und seine Entourage kennenzulernen und ich freue mich, dass der nächste Teil schon zu Hause im Bücherregal steht. Mit noch ein klein wenig Luft nach oben vergebe ich gerne vier von fünf Sterne verbunden mit einer Leseempfehlung an alle, die wie ich deutsche Krimis mit skurrilen Protagonisten lieben.

**********************

04. Die Mission des Goldwäschers von Ralf H. Dorweiler (09/2023)

Frühjahr 1771. Das beschauliche Leben des Goldwäschers Frieder ändert sich schlagartig, als er eines Tages eine Wasserleiche findet und einen Buchhändler kennenlernt, der mit seiner Tochter und einem Mönch dem sagenhaften Schatz der Nibelungen auf der Spur ist. Auf einmal schweben sie alle in höchster Gefahr, denn ein französischer Baron hat sich ihnen an die Fersen geheftet, begierig nach dem Gold und völlig skrupellos. Da hilft es wenig, dass sich ihnen auch noch der junge Jura-Student Johann Wolfgang Goethe anschließt. Er vermag zwar, die Hinweise auf den Schatz zu deuten, sorgt dabei aber für einige Verwicklungen. Und bald muss sich nicht nur Frieder zwischen Gold und Liebe entscheiden ...

Note 1: Für mich sind Ralf H. Dorweilers historische Romane inzwischen ein Garant für gute Unterhaltung, bei der Wahl eines seiner Bücher bin ich noch nie enttäuscht worden. So nahm mich der Autor auch diesmal wieder mit auf eine spannungsgeladene Reise zu einem Thema, das die Menschheit schon seit vielen hundert Jahren beschäftigt … die Suche nach dem Schatz der Nibelungen. Als Reisegefährten wählt er für mich drei junge Burschen, die schon von Kindesbeinen miteinander befreundet sind und alle mit dem Thema Goldgewinnung und -verarbeitung zu tun haben. Ich nenne das Trio für mich während des Lesens meine „Goldjungs“. Begleitet werden sie von einem Buchhändler, seiner Tochter und einem Mönch, der während der Reise versuchen wird, die Hinweise auf den Schatz zu entschlüsseln. Doch solch eine Mission bringt schnell Neider an die Oberfläche und verbunden mit dem enormen Zeitdruck im Rücken ist die Reise schnell nicht nur voller Neugier und Spannung, sondern birgt auch mehr Gefahren als den sechs Gefährten lieb ist. Als schließlich der junge und damals noch recht unbekannte Dichter Johann Wolfgang Goethe zu ihnen stößt, scheint die illustre Gruppe komplett und die Jagd kann beginnen …
Der Autor schafft es in „Die Mission des Goldwäschers“ mal wieder auf ganz wunderbare Weise mit Abenteuer, wahren Tatsachen und vor allem einem ausgesprochen anschaulichen und bildgewaltigen Schreibstil ein Leseerlebnis der ganz besonderen Art zu kreieren. So ganz nebenbei bekomme ich die Nibelungensaga erzählt, lerne viel über gewaltige Kirchengebäude und besuche solch wunderbare Schauplätze wie Straßburg, Speyer und Worms vor 250 Jahren, die mich wünschen lassen, mich selbst mal kurz zurückversetzen zu können. Ich wusste bisher recht wenig über die Gewinnung von Gold und die anschließende Verarbeitung und freute mich deshalb riesig darüber einmal live bei einer Münzprägung dabei sein zu dürfen. Auch die Liebe kommt nicht zu kurz ohne jemals zu aufdringlich oder gar kitschig zu wirken. Ich denke, anhand meiner Rezension kann man spüren, dass ich schlichtweg begeistert bin von diesem Roman und so wünsche ich mir noch viele weitere Bücher aus der Feder des sympathischen Autors. Vielen Dank, dass ich mit dabei sein durfte, und als Belohnung gibt es natürlich fünf dicke, fette Sterne mit einer absoluten Leseempfehlung. Gut gemacht, lieber Ralf, aber nichts anderes habe ich erwartet 😉

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05. Als uns die Welt zu Füßen lag von Ilona Einwohlt (01/2022)

Norddeutschland, 1931. Hals über Kopf flüchtet Vicky vom elterlichen Rosenhof Willenbrock, um der Fremdbestimmung durch ihren Vater zu entgehen. Sie sucht ihr Glück in der Großstadt und freundet sich mit der gleichaltrigen Luise an, die mit ihrem Bruder zusammenlebt und ihr für die ersten Tage Unterschlupf gewährt. Arbeit findet Vicky im illustren Modesalon, nachts erkundet sie die Stadt und verliert ihr Herz an den Swing – und den Musiker Johnny.
Doch das Leben in der Stadt zeigt sich nicht nur von seiner goldenen Seite. Bald steht Vicky nicht nur zwischen zwei Männern, sondern muss sich auch zwischen dem Leben in der Stadt und ihrer alten Heimat entscheiden, denn ihre Schwester braucht auf dem Rosenhof dringend ihre Hilfe …

Note: keine, da Abbruch. Mir erschien das alles zu überzogen und unglaubwürdig. Ein junges Mädchen flieht mitten in der Nacht nach Hamburg, wird um ihr Hab und Gut gebracht, kommt aber auf wundersame Weise immer wieder bei Fremden unter … ich weiß nicht. Vielleicht habe ich aber einfach in letzter Zeit zu viele dieser Art Bücher gelesen?!

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06. Verborgen von Anna Simons (02/2019)

Ihr Beruf: Ärztin. Ihre Patienten: Kriminelle. Ihr erster Fall: Ein Kampf um Leben und Tod.
Neuer Job, neue Stadt – Eva hofft, die Schatten ihrer Vergangenheit endlich hinter sich zu lassen. Aber noch vor ihrem ersten Arbeitstag als Gefängnisärztin in einer Münchner Haftanstalt wird sie in einen Kriminalfall verwickelt: Die Frau eines Inhaftierten bittet sie verzweifelt um Hilfe. Eva weist sie zurück, doch am nächsten Tag ist die Frau spurlos verschwunden. Eva macht sich Vorwürfe: Was hatte sie ihr sagen wollen? Wovor hatte sie Angst? Auf eigene Faust versucht Eva, der Wahrheit auf die Spur zu kommen – ohne zu ahnen, dass der Täter sie längst im Blick hat und ihr schon ganz nahe ist. Gefährlich nah …

Note 1-2: „Vom Regen in die Traufe“ war mein erster Gedanke als ich mich ein wenig eingelesen hatte, denn eigentlich wollte Eva Korell mit ihrem Umzug nach München ihr altes Leben hinter sich lassen. Ein Leben, das geprägt war vom frühen Unfalltot ihrer Eltern und ihrer Unfähigkeit einer möglichen Liebe eine Chance zu geben. Aber auch ein Leben, dessen harte Arbeit als Notfallärztin, sie langsam aber sicher zu zermürben schien. Als sie für die Stelle als Gefängnisärztin eine Zusage erhält, wähnt sie sich am Ziel für einen Neustart, doch nichts und niemand hat sie auf die Emotionen vorbereitet, die auf sie hereinbrechen, als sie merkt, dass sie in ihrem neuen Job doch nicht so gefühlsfrei arbeiten kann, wie sie sich das vorgestellt hatte und dass ihr durchaus nicht jeder wohlgesinnt ist, der ihr auf den Fluren der JVA begegnet. Schnell gerät Eva in eine Zwickmühle und bringt sich in eine Situation, die sie selbst das Leben kosten könnte …
Ich bin ein großer Bewunderer von Frauen wie Eva, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen, abwägen was wirklich zählt und versuchen sich alleine durchzukämpfen. Doch das kann auch ein sehr einsames Leben sein, wenn man nach der Arbeit immer in eine leere Wohnung kommt. Ebendies bekommt auch unsere Protagonistin zu spüren und so stürzt sie sich eben mit vollem Eifer und Elan in ihre neue Arbeit. Die Autorin Anna Simons zeichnet ein anschauliches Bild vom Gefängnisalltag und allen damit verbundenen Tücken, die sich Eva in den Weg stellen. Hier dachte ich zum ersten Mal, dass ich kaum tauschen würde wollen. Ich konnte mich gut in die neue Gefängnisärztin reinversetzen, wenn ich auch nicht immer ihrer Meinung war. Aber wie sagt man so schön, vom gemütlichen Sofa aus lassen sich Probleme immer leichter lösen als wenn man mittendrin steckt. Ich würde sagen, ich bin angefixt, vergebe gerne 4,5 von 5 Sternen und freue mich schon auf den Folgeband!

**********************

07. Lehrerin einer neuen Zeit von Laura Baldini (08/2012)

Sie widmete ihr Leben den Kindern und veränderte die Welt für immer: Die spannende Geschichte der Maria Montessori ist ein Lehrstück über Engagement, Gefühle und die Kraft mutiger Frauen. 
Jedes Kind hat Talente und Bedürfnisse, die es zu entschlüsseln und zu beantworten gilt: Dieser heute selbstverständliche Lehrsatz der modernen Pädagogik war vor rund 100 Jahren eine unbekannte Idee. Bis die italienische Pädagogin Maria Montessori eine Revolution auslöste. 
Noch jung und unbedarft ist Maria Montessori im Rom des Jahres 1896 von den Zuständen in einer psychiatrischen Klinik schockiert. Gegen alle Widerstände gibt sie den kleinen, lethargischen Patienten Spielzeug und holt sie in ein Leben, das sich niemand zu träumen gewagt hätte. Doch als Maria ihr Herz an einen Kollegen verliert, steht alles auf dem Spiel. 

Note 1: Die Ärztin und Pädagogin Maria Montessori eröffnet mit diesem ersten Band eine neue Reihe rund um "Bedeutende Frauen, die die Welt verändern". Natürlich hatte ich schon von Maria Montessori gehört, muss jedoch gestehen, dass mein Wissen bis dato eher bruchstückhaft war. Umso mehr habe ich mich gefreut zu entdecken, dass die Autorin Laura Baldini – mir besser bekannt als Beate Maly – sich dieser Wissenslücke angenommen hat und mir mit „Lehrerin einer neuen Zeit“ einen wunderbaren Einblick in das Leben dieser bedeutenden Frau gewährte.
Maria hatte das Glück vor guten 150 Jahren in eine recht liberale Familie geboren zu werden, die ihr ein Studium der Medizin ermöglichte, was für damalige Verhältnisse absolut undenkbar war. Ihre Mutter hätte sicher selbst gerne mehr aus sich gemacht als „nur“ Ehefrau und Mutter zu sein und so unterstützt sie ihre Tochter bei ihrem Vorhaben wo sie nur kann und treibt ihre Karriere vehement voran. Ein wenig zähneknirschend schließt sich Marias Vater an. Schnell jedoch merke ich beim Lesen, wie unschicklich das damals für eine junge Frau war, wie hart sie kämpfen musste und wie sehr ihr die Männer ihren schulischen Erfolg neideten. Uns so wird auch Maria eines Tages vor die Wahl gestellt: Karriere oder Ehe und Familie. Beides gemeinsam ist undenkbar. Wie sie sich schlussendlich entscheidet, ist hinlänglich bekannt, denn ihre für damalige Verhältnisse ungewöhnlichen pädagogischen Lehrmethoden finden heute noch Anwendung. Dennoch hat das Lesen die Entdeckung Spaß gemacht, wie es dazu kam. Ein anschaulicher Schreibstil ließ mich eintauchen in die Welt von damals, ließ mich den Kampf der Frauen miterleben und mich dabei zu ertappen, wie ich ihnen stillheimlich alles Glück auf Erden wünschte. Ich habe einiges gelernt und fühlte mich nebenbei bestens unterhalten. Deshalb zögere ich auch nicht, hier die volle Sternenzahl zu vergeben. Fünf Sterne und eine Leseempfehlung von mir an alle diejenigen, die diese Form von Geschichtsunterricht genauso lieben wie ich.

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08. Träume wie Sand und Meer von Beatriz Williams (06/2018)

Cape Cod, Sommer 1966. Christina, genannt Tiny, hatte einmal große Träume: Sie wollte Tänzerin werden, und sie wollte sich verlieben. Nun ist sie verheiratet mit einem der begehrtesten Männer des Landes, ihr Leben scheint perfekt – doch warum verspürt Tiny dann den unbändigen Drang, dem schicken Sommerhaus ihrer angeheirateten Familie den Rücken zu kehren und aus allem auszubrechen? Als ihre unberechenbare Schwester Pepper in ihr Leben platzt, im Schlepptau den Mann, dem Tiny einst ihr Herz schenkte, und sie dann auch noch Erpresserbriefe mit kompromittierenden Fotos erhält, begreift Tiny nach und nach, dass ihr makelloses Leben unerwartete Gefahren birgt und sie all ihren Mut aufbringen muss, um ihr Glück endlich selbst in die Hand zu nehmen.

Note 2: Dieser dritte Teil der East Coast Reihe von Beatriz Williams beleuchtet das Leben von Christina „Tiny“ Schuyler in den Jahren 1964 und 1966, also unmittelbar vor der Ehe und kurz danach. Tiny ist eine von drei Schwestern, die von einer ehrgeizigen Mutter erzogen wurden, der „die gute Partie“ am Herzen liegt und die ihre ganze Energie in Tiny steckt, die ihr am meisten Potential für diese Rolle zu haben scheint. Noch vor 30 Jahren hätte sie einen Adligen aus Europa für ihr braves Kind gewählt, nun soll es zumindest ein angehender Senator mit Präsidentenpotential sein. Doch genau dieses Kind scheint kurz vor dem Erfolg kalte Füße zu bekommen und bricht aus. Zwei Jahre später jedoch ist sie verheiratet und der Plan scheint aufgegangen zu sein. Doch die Vergangenheit ist Tiny auf den Fersen … ein paar unbedachte Tage drohen ihr Scheingerüst zum Wanken zu bringen …
Man kann bei dieser Reihe nicht anders als sich die Kennedys vor Augen zu führen … Sommerhaus in Cape Cod, große „glückliche“ Familie und vor allem erfolgreiche Männer machen das Bild komplett. Geschickt führt die Autorin Beatriz Williams jedoch vor Augen, dass hier mehr Schein als Sein am Zuge ist. Immer Lächeln, immer perfekt, das hält auf Dauer die stärkste Frau nicht aus. Während ich zu Anfang des Romans noch glaubte, das Geheimnis bereits zu erahnen, überraschte mich die Autorin immer wieder mit neuen Windungen, die auf einmal ganz neue Tatsachen preisgeben. Nach einem etwas schleppenden Anfang gelingt es ihr ab spätestens der Hälfte, den Spannungsbogen bis zum Schluss aufrecht zu erhalten. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und der Folgeband steht deshalb schon auf meiner Wunschliste. Von mir gibt es vier von fünf Sternen. Wer einen Ausflug in die 60er Jahre in das Leben der Schönen und Reichen unternehmen möchte, bekommt zudem noch eine Leseempfehlung. Ich freue mich, dieses Buch in die Hand genommen zu haben.

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09. Das Geheimnis der Pianistin von Kurt Palka (07/2023)

Kanada in den Dreißigerjahren: Hélène Giroux ist Französin, eine begnadete Musikerin und stammt aus einer Familie von Klavierbauern. Mehr wissen die Bewohner des Örtchens Saint Homais nicht über die neue Pianistin und Chorleiterin ihrer Gemeinde. Bis die Polizei auftaucht und Hélène wegen Mordverdachts unter Hausarrest stellt. Bald kursieren die wildesten Gerüchte über sie. Doch die abenteuerliche Lebensgeschichte, die schließlich ans Licht kommt, übertrifft jegliche Vorstellung.

Note 2: In dem eigentlich ein wenig unscheinbaren, etwas blass erscheinenden Buch lerne ich die Französin Hélène Giroux kennen, die in dem kanadischen Ort Saint Homais eine neue Heimat gefunden hat. Die Menschen dort wissen nichts Näheres über und vermuten hinter der eher unscheinbaren Frau auch nichts Böses. Sie wird recht freundlich aufgenommen, beginnt sich wohlzufühlen und genießt die Anerkennung, die ihr bald zuteilwird. Nichts deutet auf ihre bewegte Vergangenheit hin, die abenteuerlicher kaum hätte sein können, bis eines Tages die Polizei vor der Tür steht und sie des Mordes angeklagt wird.
Wow! Ich gestehe, das Buch braucht ein wenig, bis es an Fahrt aufnimmt, aber so ist es ja auch verpackt, ein eher geruhsames Cover. Doch je tiefer ich mich in Hélènes Vergangenheit las, umso mehr blieb mir manchmal beim Lesen fast der Mund offenstehen. Ich bewundere diese mutige Frau, die sich nicht die Butter vom Brot nehmen ließ und bin traurig, dass das Leben doch so viel Leid für sie bereithielt. Eine ganz besondere Geschichte wird dem Leser mit „Das Geheimnis der Pianistin“ präsentiert und ich habe voller Feuer und Flamme die halbe Welt mit dieser starken Protagonistin bereist. Gerne vergebe ich hier dicke vier von fünf Sterne und möchte den Roman recht vielen Lesern ans Herz legen. Dieses Buch verdient es nicht stiefmütterlich im Nirvana zu versinken!

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10. Menschen im Hotel von Vicki Baum (1929)

Vicki Baum schrieb von den 20ern bis in die 50er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts zahllose Bestseller und führte das Leben eines Weltstars. Ihr Verlag würdigt sie nun mit einer wegweisenden Biografie und der Neuausgabe ihrer bekanntesten Romane.
Menschen im Hotel, erschienen im Jahr 1929, machte Vicki Baum weltberühmt. Der mit leichter Hand, Poesie und subtilem Witz erzählte Roman führt eine Handvoll Menschen im Grand Hotel zusammen, zeigt sie in ihren Krisen, Träumen und Enttäuschungen und liefert ein atmosphärisch dichtes Bild vom Berlin der 20er-Jahre.
Am Broadway dramatisiert, in Hollywood mit Greta Garbo, später noch einmal mit Heinz Rühmann verfilmt, begründete der Roman Vicki Baums Weltruf und ebnete ihr den Weg in die USA.

Note: keine, da Abbruch. Ich freue mich ja immer, wenn alte oder ältere Romane nicht ganz in der Versenkung verschwinden, und deshalb freute ich mich auf den berühmten Roman „Menschen im Hotel“, auch wenn er schon fast hundert Jahre auf dem Buckel hat. Leider spürt man beim Lesen hier tatsächlich den für heutige Verhältnisse etwas angestaubten Schreibstil. Ich fand keinen wirklichen Zugang und habe tatsächlich kurz vor der Hälfte aufgegeben. Dabei bin ich nicht grundsätzlich gegen die Romane der allseits bekannten Vicki Baum. „Vor Rehen wird gewarnt“ konnte mich z. B. absolut überzeugen.

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11. Der rote Schrei von Mary Willis Walker (07/1997)

Seit zehn Jahren sitzt Louie Bronk im Gefängnis, jetzt wartet er in der Todeszelle auf seine Hinrichtung. Die Journalistin Molly Cates hat den Fall von Anfang verfolgt und glaubt fest an die Schuld des Mörders, der alle Taten gestanden hat, bis auf eine. Doch als Molly den Fall von neuem aufrollt, entdeckt sie auf einmal viele Ungereimtheiten.

Note 1: Wer hätte das gedacht, da befreit man ein Uralt Schätzchen aus dem SUB und es entpuppt sich als ein superspannender amerikanischer Krimi der Extraklasse. „Der rote Schrei“ ist Band zwei einer Reihe von insgesamt vier Büchern, die sich um die sympathische Journalistin Molly Cates drehen. Molly ist nicht nur ehrgeizig, sondern auch ehrlich und so geht es ihr mehr als gegen den Strich, dass Louie Bronk für ein Verbrechen die Todesstrafe erhalten soll, das er nicht begangen hat. Oh, Louie ist kein Unschuldslamm, mitnichten, er hat das Leben vieler Frauen auf dem Gewissen. Doch Tiny McFarland hat er nicht umgebracht und eben dafür soll er mit dem Leben büßen. Molly macht sich daran, die Wahrheit aufzudecken und stößt Stück für Stück auf viele Ungereimtheiten. Doch sie kämpft nicht nur für Gerechtigkeit, sondern leider auch gegen die Zeit und viele Unbekannte. Schon bald gerät sie selbst in Lebensgefahr, aber sie gibt nicht auf. Wird sie den Kampf gewinnen?
Eigentlich geht es mir ja gegen den Strich, eine Reihe mit Band zwei zu beginnen, doch ich war einfach zu neugierig. Die Autorin Mary Willis Walker machte mir den Einstieg leicht, in dem sie immer wieder kleine Informationen zu Mollys Vergangenheit einfließen ließ, so dass ich schnell nicht nur mit Molly, sondern auch mit ihrer Tochter Jo Beth und Ex-Ehemann Grady vertraut war. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und immer wieder wurde ich auf eine neue Spur geführt, die sich schlussendlich als Sackgasse erwies. Besonders gegen Schluss konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen, die Spannung stieg und ich zitterte mit Molly mit. Da es noch zwei Folgebände gibt, wusste ich natürlich, dass sie überleben würde aber der Weg dorthin war packend. Ich vergebe tatsächlich mit fünf Sternen die volle Punktzahl und freue mich jetzt schon auf die restlichen Bände dieser Reihe. Oldies but Goldies!

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12. Die Salzbaronin: Marthas Geheimnis von Martina Sahler und Heiko Wolz (07/2023)

Bayern, 1908. Martha Schinder hat ihr Temperament und die Abneigung gegen Obrigkeiten von ihrem Vater geerbt, dem Schmugglerkönig vom Bayerischen Wald. Besessen davon, seiner Familie ein besseres Leben zu ermöglichen, verschiebt er gemeinsam mit seinen drei Töchtern große Mengen des begehrten Saccharins, die Konkurrenz zum teuren Zucker, über die Grenzen nach Österreich und Böhmen. Als Martha sich beim Erntedankfest Hals über Kopf in den Industriellensohn Alexander verliebt, ahnt sie nicht, in welchen schweren Konflikt sie diese Liebe stürzen wird. Denn Alexander ist der Erbe eines Zuckerimperiums. Und vom illegalen Treiben der Schinderschwestern darf er um keinen Preis erfahren ...

Note 1: Ich bin immer wieder erstaunt, dass es noch Themen gibt, über die ich noch nicht gelesen haben. Tatsächlich ist es dem Autorenduo Martina Sahler und Heiko Walz mit „Die Salzbaronin“ gelungen, mich zu überraschen. Geschickt verpacken sie das Thema Zucker vs. Saccharin in eine Geschichte rund um die Schmugglerfamilie Schinder, zu der die drei Töchter Martha, Gwendolin und Helena gehören. Wie schon der Titelzusatz vermuten lässt, steht in diesem ersten Teil der Trilogie die älteste Tochter Martha im Vordergrund. Martha ist ein kluges aber auch recht rebellisches Mädchen, das keine Angst kennt und mit Feuer und Flamme bei den Schmugglertouren mit von der Partie ist. Vater Korbinian ist eigentlich Chef eines eigenen Fuhrunternehmens aber der Saccharin Schmuggel bereitet der Familie Schinder ein nettes Zusatzeinkommen. Alles geht gut, bis ein schrecklicher Unfall die Mutter aus ihrer Mitte reißt. Umso verbissener kämpft Vater Schinder nun fortan gegen den verhassten Zuckerbaron Wallenberg an. Niemals darf er erfahren, dass Martha sich ausgerechnet in den Junior der Familie verliebt hat …
Während mich die Autorin in der Vergangenheit bereits mehrere Male nach Russland und England entführt hat, bleiben wir mit der Zuckerbaronin diesmal weitgehend in heimischen Gefilden. Es hat mir riesigen Spaß gemacht die Erfindung des Saccharins mitzuverfolgen und mit ansehen zu dürfen, was für einen Hype der „Arme Leute Zucker“ damals auslöste. Verbissen wurde an beiden Fronten gekämpft und so manchen Schmuggler des Süßstoffs hat es die Freiheit und manchmal sogar das Leben gekostet. Wie ich es ja schon aus der Vergangenheit gewohnt war, war auch dieser Roman wieder sehr bildgewaltig gestaltet und hervorragend recherchiert, sodass es ein Vergnügen war, in die Geschichte einzutauchen. Das überraschende Ende macht schon jetzt Lust auf mehr und so freue ich mich riesig auf den nächsten Teil. Ohne Frage vergebe ich natürlich sehr verdiente fünf von fünf Sternen und spreche eine absolute Leseempfehlung aus an alle Fans gut recherchierter Historienromane und solche, die es vielleicht werden wollen. Liebe Martina, lieber Heiko … wir lesen uns!

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Ich habe gehört:

01. Ein kleines Stück von Afrika: Hoffnung von Christiane Rey (06/2023)

Nach dem Ersten Weltkrieg muss sich die jung verwitwete Ivory in Kenia großen Herausforderungen stellen. Denn ihre Entscheidung für einen neuen Mann an ihrer Seite sorgt für Aufruhr in der Gesellschaft und Ablehnung seitens ihrer Familie. Dennoch ist Ivy mit ihrem Mann und ihren kleinen Töchtern auf Edgecumbe Farm glücklich. Bis eines Tages ein Fremder anreist und Anspruch auf das Anwesen erhebt. Völlig mittellos und begleitet von der tiefen Sorge um ihre älteste Tochter muss Ivy mit ihrer Familie nach Nairobi übersiedeln. Dort verknüpft sich ihr Schicksal mit einer einst einflussreichen Adligen, die aus Indien nach Afrika floh ...

Note 3-4: Nachdem ich im ersten Band der Afrika Saga spannende Stunden mit Ivory verbringen durfte, war Band zwei für mich natürlich Pflichtprogramm. Ich freute mich auf ein Wiedersehen mit der inzwischen verwitweten Dame des Hauses, ihrem neuen Ehemann und den Kindern. Leider habe ich über dieses Quartett in Band zwei viel zu wenig erfahren. Zu meiner Überraschung lag der Fokus diesmal auf Ranjana, der Frau des inzwischen verstorbenen Maharadschas und ihrer Vertrauten Naeku. Ebenso tauchen auch die Leopardin Desna und der zahme Pavian Kurtti wieder auf, doch die Geschichte dreht sich nicht mehr um Afrika, sondern um die persönlichen Sorgen und Nöte der genannten Protagonisten. Mir wurden leider viel zu viele Klischees bedient. Mir fehlte die Tiefe, die Verbundenheit und eine Konfliktlösung, die in sich schlüssig ist. Ich habe das Hörbuch natürlich zu Ende gehört, wurde aber ein wenig unbefriedigt zurückgelassen. Von mir gibt es diesmal nur zwei von fünf möglichen Sternen. Schade, hier wurde meiner Meinung nach viel Potential verschenkt.

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02. Zwischen uns ein ganzes Leben von Melanie Levensohn (08/2018)

Paris, 1940: Für die jüdische Studentin Judith wird es unter der deutschen Besatzung immer gefährlicher. Zusammen mit ihrer großen Liebe Christian, Sohn eines Bankiers, plant sie heimlich die Flucht. Doch plötzlich ist sie spurlos verschwunden. Mehr als fünfzig Jahre später in Washington: Auf Jacobina lastet ein Versprechen, das sie ihrem Vater gegeben, aber ihr Leben lang nicht eingelöst hat. Sie soll ihre unbekannte Halbschwester Judith finden. Jetzt bleibt ihr nicht mehr viel Zeit. Da trifft sie auf die junge Französin Béatrice. Die beiden Frauen freunden sich an. Gemeinsam machen sie sich auf eine Suche, die sie weiter führt, als sie je erwartet hätten …

Note 1: „Wie das Leben so spielt“ ist eine Redewendung, die in genau dieser Geschichte nicht passender sein könnte. Der Zufall will es, dass die Karrierefrau Beatrice eine alte Dame – wenn dann auch auf den ersten Moment dieser Begriff nicht ganz passend scheint – namens Jacobina kennen lernt. Mit Beatrice und Jacobina treffen zwei starke Persönlichkeiten aufeinander, die beide, wie sagt man so schön „down on their luck“ sind. Beatrice kämpft gegen einen uneinsichtigen Chef, der ihr nichts als Steine in den Weg legt und ihre Karriere zu beenden droht und Jacobina scheint des Lebens müde und will aufgeben. Wenn da nicht dieses Versprechen wäre, das sie damals ihrem Vater auf dem Sterbebett geben musste: „Finde deine Halbschwester Judith!“ Bis dato wusste Jacobina nichts von dieser Schwester und sieht jetzt ihre Chancen schwinden, jemals dieses Versprechen einlösen zu können. Doch sie hat nicht mit der Hartnäckigkeit Beatrice‘ gerechnet, die sich in dieses Vorhaben verbeißt und nicht aufgeben will …
Ja, es ist nicht die erste Geschichte dieser Art, die in Romanform aufgearbeitet wurde und ja, ich habe schon einige dieser Art gelesen oder gehört. Und dennoch zog mich „Zwischen uns ein ganzes Leben“ richtig gehend in den Bann, und nachdem ich erfahren hatte, dass dem Buch eine wahre Geschichte als Grundlage dient, konnte ich gar nicht mehr aufhören zu hören. Die Geschichte wird auf eindringliche aber auch sehr berührende Art von der Hörbuchsprecherin und Schauspielerin Miriam Morgenstern vorgelesen und hat mich absolut überzeugt. Hier stehen Menschlichkeit und der Wille zu vergeben im Vordergrund und dafür verteile ich gerne absolut verdiente fünf von fünf Sternen.

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03. Frau Einstein von Marie Benedict (11/2019)

Dieser Roman rückt zum ersten Mal Mileva Marić in den Mittelpunkt der Geschichte um die Entdeckung der Relativitätstheorie. Die erste Frau des Nobelpreisträgers Albert Einstein war maßgeblich beteiligt an seinen wissenschaftlichen Errungenschaften. Doch als Mileva schwanger wird und ihre gemeinsame Forschung die erste öffentliche Aufmerksamkeit erhält, wird sie immer unsichtbarer im Schatten ihres Mannes, der als strahlendes Genie bis heute weltberühmt ist.

Note 2: Wie der Titel schon vermuten lässt, dreht sich dieser biografische Roman um Frau Einstein oder besser gesagt um Milena Marić, die junge Frau, die sich in den chaotischen Albert Einstein verliebt. Milena ist eine intelligente junge Frau, die es dank der Unterstützung ihrer Eltern weit bringen kann. Sie hat allerdings einen körperlichen Makel – eine Schrägstellung der Hüfte – der ihr das Leben schwer macht. Als sie dann noch zufällig erfährt, dass sogar ihre Eltern bezweifeln, dass sie je einen Mann abbekommen wird, ist es um ihre Selbstsicherheit geschehen. Doch dann scheint sie einen Seelenverwandten in dem Studenten Einstein gefunden zu haben scheint, sieht ihre Welt gleich ein wenig rosiger aus. Ich wünschte ihr innerlich beim Hören alles Glück der Welt, doch Alfred entpuppt sich bald als ein selbstsüchtiges Ekelpaket, das ich niemanden an den Hals wünschen würde …
Mileva Marić reiht sich ein in eine inzwischen ziemlich lange Reihe an interessanten Frauen, über die ich gelesen habe. Und auch ihre Geschichte fand ich berührend, zuweilen traurig aber auch oft spannend. Wie schon in der Vergangenheit habe ich mich natürlich wieder schlau gemacht, wer nun wirklich hinter dieser Frau steckt, und war dann doch ein wenig enttäuscht, dass das Bild, das sie in dem Roman der Autorin Marie Benedict darstellt, doch nicht wirklich der Wahrheit entspricht. In dem Hörbuch gibt es nur schwarz und weiß, gut oder böse und wie sich herausstellt, gab es doch auch viele Grauzonen. Da mir dieser Umstand ja aber während des Lesens nicht bekannt war, vergebe ich dennoch meine vorher schon zurecht gelegten vier Sternchen. Frau Einstein kann, muss man aber nicht unbedingt gehört haben.

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04. Solange wir leben von David Safier (03/2022)

Nichts deutet darauf hin, dass der Wiener Jude, dessen Familie im Holocaust umkommt, und die junge Witwe aus Bremen sich überhaupt begegnen, geschweige denn ineinander verlieben und gegen alle Widerstände ein gemeinsames Leben wagen. 80 Jahre wird die Geschichte umspannen und uns vom Wien 1936 und dem Studenten Joschi Safier über die Gefängnisse der Gestapo bis nach Palästina führen, wo er als Barmann und Spion arbeitet und schließlich zur See fährt. Waltraut hingegen wächst als Arbeiterkind in Bremen auf. Im Krieg wird die Familie ausgebombt, wohnt jahrelang in einem Eisenbahnwagen. Als das Wirtschaftswunder kommt, ergattert sie einen begehrten Ausbildungsplatz zur Verkäuferin. Früh wird sie zur Witwe. Bei ihrer ersten Begegnung mit Joschi in einer Eisdiele lässt Waltraut ihn abblitzen. Aber der Matrose schreibt ihr Postkarten aus der ganzen Welt, bis er eines Tages mit einer Schreibmaschine unter dem Arm vor ihrer Tür steht. Und bleibt. Die Liebe der beiden erlebt steile Höhenflüge und dramatische Schicksalsschläge. Wie muss das Band zwischen zwei Menschen beschaffen sein, um all dem zu trotzen?

Note 1: David Safier, ein Autor, der eigentlich eher für seine lustigen Romane bekannt ist, wagt sich an ein ganz besonderes Projekt. Er schreibt einen autobiografischen Roman über seine Eltern, der mich beim Hören sehr berührt hat. Solche Art von Geschichten zu verfassen ist immer ein riesiger Spagat. Schließlich war David nicht live dabei als seine Eltern groß und schließlich erwachsen wurden. Sie haben beide ein sehr bewegtes Leben hinter sich und es grenzt an ein Wunder, dass diese Beiden schließlich ein Paar wurden. Sie können unterschiedlicher kaum sein, Joschi, ein Wiener Jude, der schon in sehr jungen Jahren schwerwiegende Entscheidungen treffen muss und Waltraut, ein Bremer Mädchen aus einfachen Verhältnissen, die auch schon früh in ihrem Leben mit großen Verlusten kämpfen muss. Doch es funktioniert – trotz des großen Altersunterschieds und trotz ihres verschiedenen Vorlebens.
Ich ertappte mich beim Hören, wie ich mich in ihrer beider Lebensabläufe hineindachte und ihre Höhen und Tiefen so direkt miterleben konnte. Viele Informationen musste der Autor und Sohn David Safier aus seinen Eltern rauskitzeln, einiges ließ sich durch intensive Recherchen entdecken aber vieles hat er auch selbst miterlebt. Schließlich ist er ja Joschis und Waltrauds Sohn! David hat es geschafft, den schwierigen Spagat zu überwinden und mit „Solange wir leben“ ein Buch zu schreiben, das ans Herz geht. Emotional, oft traurig aber auch sehr lebensbejahend hat er mir viele schöne Stunden verschafft und dafür gibt es von mir die volle Punktzahl!

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05. Das Mädchen und der Totengräber von Oliver Pötzsch (03/2022)

Wien 1894: Totengräber Augustin Rothmayer wird von Inspektor Leopold von Herzfeldt um einen ungewöhnlichen Gefallen gebeten: Der kauzige Totengräber vom Wiener Zentralfriedhof, der jede Spielart des Todes kennt, soll ihm alles über das Konservieren von Verstorbenen erzählen. Es geht um Leopolds neuen Fall: Im Kunsthistorischen Museum wurde ein Sarkophag mit einer Leiche gefunden. Doch es handelt sich nicht um eine jahrtausendealte Mumie. Der Tote ist ein berühmter Professor für Ägyptologie, dessen Leichnam erst vor Kurzem nach altem Ritus präpariert wurde. Schnell wird spekuliert, der Professor sei einem uralten Fluch zum Opfer gefallen. Doch weder Rothmayer noch von Herzfeldt glauben an eine übersinnliche Erklärung. Sie sind sich sicher: Es war Mord!

Note 1: Was für ein grandioses Wiedersehen mit Inspektor Leopold von Herzfeldt, dem Totengräber Augustin Rothmayer und natürlich Julia Wolf, die inzwischen selbst in den Polizeidienst aufgestiegen ist, samt Töchterchen Sisi. Während die drei natürlich weiterhin eine Art eingeschweißtes Trio sind, entwickelt sich doch jeder von ihnen in eine eigene Richtung. Julia befasst sich mit dem Fall rund um den armen toten Tierpfleger, der angeblich von einem Löwen gerissen wurde. Schnell verdächtigt man den Häuptling der Völkerschau seine Finger im Spiel gehabt zu haben, eine Theorie, an die Julia nicht so recht glauben mag. Währenddessen wendet sich Herr von Hertzfeld einem weiteren Toten zu. Einem Professor der Ägyptologie, der plötzlich als Mumie auftaucht und der ganz offensichtlich einem Mord zum Opfer gefallen ist. Während die beiden „Lovebirds“ hier also in unterschiedlichen Fällen herumstochern, scheint ihr privates Glück eher einem Eissturm zum Opfer gefallen zu sein? Ob sie die Kurve noch kriegen um nicht nur beruflich, sondern auch privat wieder auf Wolke sieben zu schweben?
Ahhhh, was soll ich hier sagen, ich bin den dreien inzwischen verfallen! Ich liebe es mich auf diese Weise wieder in mein geliebtes Wien katapultieren zu können und hänge an den Lippen des wunderbaren Sprechers Hans Jürgen Stockerls, der nicht nur Wien, sondern ganz explizit das Wien vor über 100 Jahren eingefangen hat. Natürlich auch - wie immer - ein riesiges Kompliment an den Autor Oliver Pötzsch, der hier mit Leib und Seele dabei war und mit einer unglaublichen Bild- und Sprachgewalt einen spannenden Roman mit einem gewissen Nervenkitzelfeeling geschrieben hat. Ich freue mich heute schon auf den dritten Teil rund um den Wiener Zentralfriedhof! Nun aber erstmal von mir für diesen zweiten Band sehr, sehr verdiente fünf von fünf Sternen verbunden mit einer absoluten Hörempfehlung.
ich lese: Drei sind ein Dorf
ich höre: Schicksalszeit & Fegefeuer
Warteschleife: einige :shock: :lol:
Mein SUB:https://www.lovelybooks.de/bibliothek/engineerwife/1663702920/

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