Was habt ihr JANUAR 2024 gelesen?

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ruhrpottmaedchen
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Was habt ihr JANUAR 2024 gelesen?

Beitrag von ruhrpottmaedchen » 1. Feb 2024, 04:59

ganz tief seufze...

nicht ein einziges Buch habe ich gelesen...und das will bekanntlich etwas heißen.
mich findet ihr überall dort wo es Bücher gibt
https://www.buechertreff.de/user/29663-ruhrpottmaedchen/#library

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engineerwife
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Re: Was habt ihr JANUAR 2024 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 1. Feb 2024, 13:03

Oh, liebes Ruhrpottmädel, hoffentlich wird das bald wieder besser ... 😟😘

Danke, dass du dennoch den Thread eröffnet hast. Vielleicht kannst du ja wenigstens hier mitlesen ...
ich lese: Drei sind ein Dorf
ich höre: Schicksalszeit & Fegefeuer
Warteschleife: einige :shock: :lol:
Mein SUB:https://www.lovelybooks.de/bibliothek/engineerwife/1663702920/

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engineerwife
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Re: Was habt ihr JANUAR 2024 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 1. Feb 2024, 17:00

Ich habe tatsächlich meine Liste ausnahmsweise mal pünktlich fertig :)

Ich habe gelesen:

01. Aufs Meer hinaus von Cecilie Enger (09/2023)

Ein eindrücklich erzählter Roman über zwei norwegische Frauen, die Anfang des 20. Jahrhunderts ihren ganz eigenen Weg gingen – als erste weibliche Reederinnen.
Seit sie denken kann, hat Bertha davon geträumt, ihre streng puritanisch geprägte Heimat im Süden Norwegens hinter sich zu lassen; ein anderes Leben zu führen als das, was von ihr erwartet wird. In der rauen Bergarbeiterstadt Karmøy ist zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Aufbruch an jeder Straßenecke spürbar – und hier trifft Bertha auch Hanna wieder. Hanna, die so anders ist als andere Frauen und die am liebsten Männerkleidung trägt. Gemeinsam mit Hanna scheint Bertha alles möglich, der Wunsch nach Freiheit und die Sehnsucht nach der Weite des Meeres eint sie, und so machen sie schließlich als die ersten Reederinnen Europas von sich reden. Doch ihre Liebe halten die beiden Frauen Zeit ihres Lebens vor der Außenwelt verborgen.

Note 3: Zwei Frauen, die zu damaliger Zeit aus der Norm fallen … für mich hörte sich das nach einem Rezept für eine Geschichte genau nach meinem Geschmack an. Beide Frauen, Bertha und Hanna, fallen damals auf in der Gesellschaft und scheinen sich darum nicht zu scheren. Und so erfährt man als Leser in dem Roman „Aufs Meer hinaus“ von den Beiden und wie sie sich außerhalb der normalen Gesellschaft im Leben schlagen. Leider kann ich so viel mehr gar nicht dazu sagen, denn das Buch plätschert so ein wenig vor sich hin. Selbst die Story rund um die erste weibliche Reederei scheint mehr nur in einem Nebensatz erwähnt zu werden. Hier hätte ich mir mehr Drama und Pizzazz gewünscht. Ich fand die Geschichte interessant aber wenig spannend und berührend. Sie ließ sich flott weg lesen aber die emotionale Bindung hat mir gefehlt. Vor mir gibt es drei von fünf Sternen.

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02. Das Leben einer anderen von Joyce Maynard (02/2014)

New Hampshire 1949: Ein fürchterlicher Hurrikan zieht über das Land hinweg. Die Menschen kämpfen ums Überleben, und für eine lange Nacht wird das Leben aus all seinen gewohnten Bahnen geworfen. Neun Monate später kommen am selben Tag Ruth und Dana zur Welt, Hurrikanekinder. Zwei Mädchen aus ganz unterschiedlichen Familien, und auch selbst so verschieden wie Tag und Nacht. Früh trennen sich ihre Wege, und jede lebt ihr eigenes Leben voller Höhen und Tiefen, Liebe und Verzweiflung. Doch über Jahrzehnte hinweg führt das Schicksal sie immer wieder zueinander – bis ein lange gehütetes Geheimnis ihnen offenbart, wer sie wirklich füreinander sind.

Note 1: Daphne Joyce Maynard, eine in Kalifornien lebende amerikanische Autorin, und ihre Art zu schreiben, scheint bei mir stets einen Nerv zu treffen, der mich das jeweilige Buch nicht mehr zur Seite legen lässt. Neben „Der Duft des Sommers“ und „Die Guten“ ist dieses Buch der bereits dritte Roman, der mich begeistern konnte. Sie schenkt dabei den beiden Mädchen Ruth und Dana das Licht der Welt, zwei Kinder, die unterschiedlicher kaum sein können. Schnell ist man als Leser der Meinung, dem Geheimnis der Familien auf die Spur gekommen zu sein, und beim Lesen wollte ich die Charaktere oft einfach nur schütteln, so offensichtlich war der Fehler, der damals passiert sein musste. Ich konnte die Seiten gar nicht schnell genug umblättern und hoffte mit jeder Seite, dass das Geheimnis endlich ans Licht kommen mögen. Und dann, im letzten Viertel des Buchs, kommt doch alles ganz anders und die Auflösung und Umsetzung hinterließen mich fast sprachlos. Ich wollte Edwin einfach nur noch in den Arm nehmen aber auch mit ihm schimpfen, ach ich war einfach voller Emotionen … doch lasst euch selbst auf das Buch ein, ich bin gespannt auf weitere Bewertungen. Trotz einiger Längen vergebe ich für dieses Buch, das nachdenklich stimmt, sehr gerne mit fünf Sternen die volle Punktzahl und spreche eine Leseempfehlung aus an alle, die mal ein wenig was Besonderes suchen.

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03. Die Zuckerbaronin: Gwendolyns Hoffnung von Martina Sahler und Heiko Wolz (10/2023)

Bayern 1911. Der Tod des Vaters, des Schmugglerkönigs vom Bayerischen Wald, hat einen Keil zwischen seine einst so eng verbundenen drei Töchter getrieben. In Gwendolyns junger Ehe zeigen sich schon bald Risse, die sie an ihrem Schritt in ein neues Leben zweifeln lassen. Ihre wagemutige Schwester Martha führt den Saccharin-Schmuggel wild entschlossen fort und bringt damit auch Helena, die jüngste, immer wieder in Gefahr. Als diese sich in den undurchsichtigen Andrin verliebt, unterstützt Martha diese riskante Verbindung. Gwendolyn ist entsetzt. Sie will die Familie wieder vereinen, scheitert aber an Marthas Sturheit. Um sie zur Vernunft zu bringen, begeht sie einen schweren Verrat ...

Note 1: Auch mit diesem zweiten Band der Reihe um die „süßen“ Schwestern von dem Autorenduo Martina Sahler und Heiko Wolz überzeugt von der ersten bis zur letzten Seite. Schnell war ich wieder drin in der Geschichte um die drei jungen Frauen Martha, Gwendolyn und Helena, die mich zwischen dem Bayrischen Wald und der Schweiz pendeln ließ. Noch immer ist die heißblütige älteste Tochter ihres inzwischen verstorbenen Vaters davon besessen, die Saccharin Schmuggelei aufrecht zu erhalten, auch wenn sie dabei jedes Mal riskiert aufzufliegen. Mit ihrer mittleren Schwester hat sie sich darüber schon böse entzweit, doch Helena, die jüngste steht noch hinter ihr. Aber dann verliebt sich die unerfahrene Helena in den verschlossenen und undurchschaubaren Andrin, der ihr das Leben mit seiner Eifersucht und seinen Besitzansprüchen zur Hölle zu machen gedenkt. Vor allem aber ist dieser zweite Teil Gwendolyn gewidmet, die sich engagiert und mutig in die Führung der Donau-Zucker AG einbringt. Als der Schwiegervater, der nie ein gutes Haar an ihr gelassen hat, stirbt, wächst ihre Hoffnung, dass sich Alexander in der Firma engagieren wird, doch ihre Hoffnung scheint sich nicht zu erfüllen …
Beim Lesen habe ich mich wieder mal mehr als einmal gefragt, wie man es schafft solch wunderbares Kopfkino in seinen Lesern zu erzeugen. Stets hatte ich die Charaktere aber auch die Umgebung vor meinem inneren Auge, was das reinste Vergnügen war. Auch meine Lieblingsdarsteller Onkel Max und Benno spielten natürlich wieder eine nicht unwichtige Rolle, die Beiden sind mir nämlich besonders ans Herz gewachsen. Da es sich bei den Protagonistinnen um drei Schwestern handelt, freue ich mich jetzt schon auf den dritten Band um die junge Helena, vergebe aber für Teil zwei erstmal fünf von Herzen kommende Sterne. Ein toller Roman mit einer Reise in die Vergangenheit, der von mir eine absolute Empfehlung erhält!

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04. Kinder des Winters von Simon Montefiore (09/2015)

Moskau 1945: Russland feiert seinen Sieg über Deutschland, da ertönen Schüsse. Ein Junge und ein Mädchen liegen tot auf einer Brücke. Man findet heraus, dass es die Kinder hoch rangiger Offiziere waren, und beide gingen auf die angesehenste Eliteschule Moskaus. War es ein Unfall oder Mord? Es beginnt eine schonungslose Ermittlung Kinder zwischen sieben und achtzehn Jahren werden verhaftet, Familien werden auseinandergerissen. Und mitten in dieser Hexenjagd beweisen zwei verbotene Lieben, dass die Angelegenheiten des Herzens einen fatalen Preis fordern können.

Note 2: Es hätte ein schöner Tag werden sollen, als Stalin mit einer großangelegten Militärparade den Sieg über Nazi Deutschland feiert. Doch Schüsse am Rand der Veranstaltung töten zwei Jugendliche und nichts wird mehr so sein, wie es mal war. Bei der versuchten Aufklärung wird gnadenlos vorgegangen, hier wird nicht mal vor kleinen Kindern haltgemacht …
Ich muss gestehen, dass ich anfangs meine Probleme mit dem Buch hatte. Während ich den Vorgängerroman „Saschenka“ seinerzeit fast verschlungen hatte, tat ich mich diesmal schwer, in die Geschichte reinzufinden. Viele russische Namen kommen ins Spiel und ich dachte fast, nie wieder aus diesem Labyrinth herauszufinden. Doch langsam, aber sicher wächst einem das Buch ans Herz und schnell stellte ich fest, dass ich mir gar nicht alle Namen per se merken, sondern einfach nur im Hinterkopf behalten musste, wer zu den Guten und wer zu den Bösen zählte. Oh, und es waren eine paar besonders Böse und den Bösen. Fassungslos erfährt man als Leser von den fast unmenschlichen Verhör- und Foltermethoden, derer sich die Beamten und hochgestellte Persönlichkeiten bedienen. Keiner ist sicher selbst sechsjährige Kinder werden in die Mangel genommen. Mich schauderte beim Lesen und ich kann es mir schwerlich vorstellen, selbst unter einer solchen Diktatur zu leben. Ob es wohl zur heutigen Zeit besser geworden ist? Gerettet haben mich zwischendurch immer mal wieder kleine, zarte Liebesgeschichten, die eine menschliche Seite zwischen all der Gewalt durchblitzen ließen. Ich vergebe für den Roman „Kinder des Winters“ mit dem wunderschönen Cover an dieser Stelle vier von fünf Sternen mit einer nur bedingten Weiterempfehlung. Man muss schon etwas für das große, kalte Russland übrighaben, damit sich hier der Lesegenuss einstellt.

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05. Sehnsucht nach Glück von Rebecca Maly (01/2022)

Der Krieg hat die Schwestern Annie und Charlotte entzweit, nun müssen sie ihr Zuhause wiederaufbauen und Vergebung lernen.
Mülheim an der Ruhr, 1945: amerikanische Panzer rollen durch die zerstörte Stadt. Die junge Rotkreuzhelferin Annie ist überglücklich, ihre Schwester nach Monaten der Unsicherheit in einem Gefangenenlager wiederzutreffen. Doch schnell wird klar, wie unversöhnlich ihre Positionen sind. Annie hat im Lazarett deutschen und feindlichen Soldaten gleichermaßen geholfen und sich obendrein in einen Amerikaner verliebt, für Charlotte sind die Amerikaner Feinde. Als die Schwestern endlich zurück zu den Eltern dürfen, liegt ihr Zuhause in der kleinen Bergbausiedlung in Trümmern. Kann die Familie sich wieder versöhnen und ein neues Leben aufbauen?

Note 1-2: Was mich immer wieder fasziniert und begeistert bei Romanen, die während und nach des Zweiten Weltkriegs spielen, ist, wenn die Autorin/der Autor recherchiert und gräbt, weil ihr/ihm etwas untergekommen ist, aus dem sie/er unbedingt einen Roman stricken muss. So geschehen bei „Sehnsucht nach Glück“ der Autorin Beate Maly, die in ihrem ersten Leben Archäologie studiert hatte. Ausgrabungen in einem ehemaligen Gefangenenlager in ihrer Heimatstadt Mülheim an der Ruhr hatten sie neugierig gemacht und so entstand ihr Roman rund um die Schwestern Annie und Charlotte. Während Annie längst genug hat vom Krieg und seinen grauenvollen Auswirkungen hat, hält Charlotte verbissen am Endsieg fest und verteidigt die Machenschaften der braunen Brut mit glühenden Augen. Ein unerwartetes Zusammentreffen der Beiden lässt eine Schwester überglücklich und die andere verbissen und verbittert zurück. Wie soll diese Familie jemals wieder zusammenfinden?
Wie schon gesagt, Geschichten dieser Art gibt es gerade viele, aber Rebecca hat mit ihren fiktiven beiden Schwestern ein meiner Meinung nach sehr authentisches Setting geschaffen, das mir beim Lesen trotz des eher traurigen Themas viel Freude bereitet hat. Ich vergebe sehr gerne verdiente aufgerundete fünf von fünf Sternen und freue mich auf den zweiten Teil, der natürlich schon längst auf meiner Wunschliste steht.

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06. Zorn des Himmels von Richard Dübell (11/2015)

Gottes Zorn entlud sich in der Morgendämmerung.
Er kam mit einem Grollen, als würde der Himmel aufgerissen. Er kam mit Blitzstrahlen, die die Erde spalteten. Er kam mit Wassermassen, die den Boden in einen reißenden Fluss verwandelten. Er kam mit einer Urgewalt, die selbst den Ungläubigsten davon überzeugte, wie zornig der Herr war über die Gottlosigkeit von Kaiser und Papst, von Ritter und Priester, von Kaufmann und Bettler.
Es war Gottes Zorn, aber er war nur ein Vorspiel zu dem, was noch kommen sollte ...
Ein atemberaubend spannender Mittelalter-Roman über eine verheerende Naturkatastrophe und eine gefährliche Verschwörung.

Note 3: Ich kam leider in diese Geschichte nicht richtig rein und habe zum Schluss ein wenig quergelesen. Während die Naturkatastrophe natürlich sehr beängstigend aber auch beeindruckend war, hat mich der Rest des Romans nicht wirklich gefesselt. Schade, denn ich weiß, dass Richard Dübell das viel, viel besser kann!

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07. Die verrückten Flanagans von Elizabeth Kelly (05/2013)

Wer die Flanagans kennenlernt, wird seine eigene Familie für völlig normal halten.
Nachdem Collie mit ansehen muss, wie sein draufgängerischer Bruder Bingo ertrinkt, plagen den sanftmütigen Jungen schlimme Schuldgefühle. Wieso ausgerechnet Bingo? Dieselbe Frage scheint sich auch seine Familie zu stellen: Collie wird das Gefühl nicht los, dass sie seinen eigenen Tod besser hätte verschmerzen können als den des heißgeliebten Bruders. Nicht gerade die besten Voraussetzungen für ein normales Leben …

Note 2: Weit entfernt vom Leben in einer normalen Familie, wachsen die beiden Jungen Collie und Bingo unter chaotischen Umständen auf Marthas Vineyard auf. Dank des Großvaters mütterlicherseits spielt Geld keine Rolle, doch die Liebe spielt zumindest für den älteren Bruder Collie eine eher untergeordnete Rolle. Die Mutter macht keinen Hehl daraus, dass sie den jüngeren Sohn vorzieht, ja nahezu vergöttert. Der irische Vater Charlie ist dem Alkohol mehr zugetan als seiner Vaterrolle und der steinreiche Großvater scheint unfähig zu sein, liebevolle Gefühle jedweder Art zu zeigen. Doch nachdem tragische Ereignisse Collies Weg noch steiniger werden lassen, versucht er verzweifelt seinen Platz im Leben zu finden …
Der interessant anmutende Klappentext hatte mich neugierig auf diesen Roman gemacht und so begann ich recht euphorisch zu lesen … und lesen … und lesen und war nach den ersten 80 Seiten von der gegenseitigen Rumzickerei der Erwachsenen so genervt, dass ich fast aufgegeben hätte. Gott sei Dank nur fast, denn langsam aber sicher wendete sich das Blatt und nachdem tragische Ereignisse die Familie in tiefe Trauer stürzten, bleibt Collie nichts anderes übrig als zu versuchen, sich einen Weg durch den Dschungel seines jungen Lebens zu bahnen. Immer mehr versank ich in dieser Geschichte, litt mit den Protagonisten, verfluchte den nicht endenden Alkoholkonsum, der so viel zerstörte. Zugleich bewunderte ich Collie dafür wie er immer wieder kämpft, wie er den Schmerz verarbeitet und nicht aufgibt. Hätte mich das erste Viertel des Romans nicht so irritiert, gäbe es die Bestnote so reicht es aber immer noch für vier solide Sterne und eine bedingte Leseempfehlung. Sicher kein Buch für jedermann aber durchaus lesenswert!

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08. Mr. Wilder und ich von Jonathan Coe (08/2021)

Los Angeles, Sommer 1976: Durch einen verrückten Zufall lernt die junge Athenerin Calista einen witzigen Herrn mit österreichischem Akzent kennen, ohne zu ahnen, dass es das Kino-Genie Billy Wilder ist, Schöpfer von unsterblichen Filmen wie Manche mögen’s heiß. Die Begegnung wird ihr Leben verändern. Als Dolmetscherin begleitet sie den Regisseur und seine glamouröse Filmcrew auf die verschlafene griechische Insel Madouri, wo er seinen vorletzten Film Fedora dreht, dann weiter nach München und Paris. Während es für sie eine traumwandlerische Reise ist, sieht sich der jüdische Exilant Wilder mit seiner Geschichte konfrontiert. Mit grandiosem Witz und feiner Ironie zeichnet Coe ein schillerndes Bild des Meisters der Komödie.

Note 1: Mit dem Roman „Mr. Wilder und ich“ habe ich mir einen wirklich schönen Monatsabschluss beschert. Ich habe das Buch eben sehr zufrieden zusammengeklappt.
Mr. Wilders Geschichte wird immer wieder in Rückblicken erzählt, bei dem der Dreh seines vorletzten Films „Fedora“ eine sehr große Rolle spielt. Hier kommt auch die junge Griechin Calista zum Einsatz, die zu ihrem Dolmetscherjob wie die Jungfrau zu dem Kinde kam. Das schüchterne junge Mädchen nimmt mit 18 Jahren all ihren Mut zusammen und begibt sich auf eine Rundreise durch die USA. Dort lernt sie durch Zufall eine gleichaltrige Engländerin kennen, die sie mehr oder weniger unfreiwilligerweise mit dem berühmten Regisseur Wilder und seinem Sidekick Iz Diamond bekannt macht. Calista, völlig naiv und weltfremd, steigt bei dem arrangierten Dinner der Alkohol zu Kopf und so verbringt sie eine Nacht im Hause Wilder. Noch ahnt sie nicht, dass sie damit den Grundstein für ihre Zukunft legt …
Der Autor Jonathan Coe, der mir schon durch seinen Roman „Das Haus des Schlafes“ ein Begriff war, hat dem berühmten Billy Wilder mit seinem biografisch angehauchten Buch posthum ein wunderschönes Denkmal gesetzt. Während das erste und letzte Drittel desselben in ganz normaler Romanform geschrieben ist, findet der Leser im Mittelteil des Buchs eine Art Drehbuch, das, ohne mit Informationen zu erschlagen, einen ganz großartigen Einblick in Wilders Leben gibt. Die Geschichte rund um Calista in der Vergangenheit wie in der Gegenwart verschafft dem Roman die nötige Leichtigkeit, um einen runden Lesefluss zu ermöglichen. Alles in allem fühlte ich mich nach dem Lesen wieder um viele Informationen klüger und zudem bestens unterhalten. Ich vergebe hier sehr gerne mit fünf Sternen die volle Punktzahl und habe das Buch auch schon an eine liebe Kollegin und Lesefreundin weitergeben. Ich bin sehr gespannt, wie es ihr gefallen wird.

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Ich habe gehört:


01. Die Kräutersammlerin von Heidrun Hurst (08/2019)

Eine junge Frau auf der Suche nach der Wahrheit - ein einfühlsamer und mystischer Schwarzwaldkrimi aus dem Mittelalter.
Schiltach im Kinzigtal, 1343: Heilerin und Kräutersammlerin Johanna entdeckt im Wald ein totes Mädchen, offenbar ein Opfer von Wölfen. Doch einige der Verletzungen passen nicht zum Biss eines Raubtiers. Johanna beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen, und findet in dem jungen Flößer Lukas einen Verbündeten. Haben die Leprosen, die zurückgezogen im Wald leben, etwas damit zu tun? Oder der geheimnisvolle Einsiedler? Und was hat es mit dem fahrenden Spielmann auf sich, der immer wieder unerwartet auftaucht? Als ein weiteres Mädchen verschwindet, werden die Nachforschungen für Johanna lebensgefährlich ...

Note 2: Ein Buch aus dem Mittelalter hatte ich schon lange nicht mehr am Wickel und so war ich bereit, mich kopfüber in die Abenteuer mit der sympathischen Heilerin Johanna und dem jungen Flößer Lukas zu stürzen. Die Reise brachte mich gar nicht so weit entfernt ins Schiltachtal im Mittleren Schwarzwald. Es muss recht düster dort gewesen sein damals und so beneidete ich Johanna nicht, als sie sich plötzlich aus erster Neugier aber späterem Mut und Tapferkeit mitten in einem Verbrechen wiederfindet. Sie entdeckt ein totes Mädchen und forscht danach, wer dafür verantwortlich sein könnte. Umgeben von Leprosen, einem fahrenden Spielmann aber auch einem geheimnisvollen Einsiedler geht sie der Sache auf den Grund und findet sich bald selbst in größter Gefahr wieder. Unterstützung findet sie in Lukas aber können die Beiden den oder die Mörder stellen?
Sehr gut gefallen haben mir die tiefen Einblicke in die Heilkunst der damaligen Zeit aber auch zum Flößerwesen, das schon Ralf H. Dorweiler in seinem Roman „Der Pakt der Flößer“ aufgegriffen hatte. Ich bin immer wieder fast erschüttert zu lesen, wie gefährlich das Leben damals war. Da komme ich mir heute fast wie in Watte gepackt vor. Immer wieder hatte ich das Gefühl hier wirklich mittendrin zu sein, den Wald zu riechen und den Wolf knurren zu hören. Ordentlich ans Herz gewachsen war mir das kleine Wolfsmädchen, das nach und nach mit Johannas Liebe und Geduld den Weg aus der Stille zu finden schien. Nicht so ganz rund fand ich Handlungen des Alchemisten, wodurch es nur knapp – aber wirklich knapp – nicht ganz zur Bestnote gereicht hat. Vier von fünf Sternen finde ich persönlich gerechtfertigt und dazu gibt es noch ein großes Dankeschön an Sprecherin und Autorin für viele schöne Hörstunden.

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02. Nordlicht: Die Toten im Nebel von Anette Hinrichs (03/2022)

An einem stürmischen Herbsttag wird im Hafen von Esbjerg die Leiche eines Mannes in einer Lagerhalle gefunden. Wenige Wochen später taucht in einer norddeutschen Kleinstadt eine zweite Leiche auf. Schrecklich entstellt und auf dieselbe Art gefesselt, wie der Tote in Esbjerg liegt das Opfer auf dem Förderband einer Papiersortieranlage.
Vibeke Boisen von der Flensburger Mordkommission und Rasmus Nyborg von der dänischen Polizei nehmen die Ermittlungen auf. Schnell stellt sich heraus, dass die beiden Verbrechen nur der Auftakt einer grausamen Mordserie sind ...

Note 1: Ein neuer Fall für Vibeke und Rasmus, das deutsch-dänische Ermittlerteam der Extraklasse. Wir steigen gleich voll in die Eisen mit einem neuen Mordfall, bei dem die Leiche eines Unternehmers gefesselt in einer abgelegenen Lagerhalle in Dänemark gefunden wird. Als einige Wochen später in Deutschland eine weitere Leiche mit der gleichen Fesselung gefunden wird, wird die Polizei hellhörig und die beiden Länder tauschen sich aus. Was sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen können, ist, dass diese beiden Morde erst die Spitze des Eisbergs darstellen …
Wie ich es von der Autorin Anette Hinrichs gewohnt bin, schafft sie es auch in ihrem vierten Band den Spannungsbogen über das gesamte Buch aufrecht zu erhalten. Neben dem spannenden Fall an sich, gewährte sie mir als Hörerin abermals tiefe Eindrücke in das Privatleben der beiden Ermittler und mit jedem Band wachsen sie mir mehr ans Herz, fast wie alte Bekannte. Diesmal schafft der Täter es Vibeke so direkt in den Fall zu verwickeln, dass ich beim Hören fast Gänsehaut bekam. Die Aufklärung und das Ende sind grandios gelöst, da wäre ich nie darauf gekommen! Für „Die Toten im Nebel“ vergebe ich uneingeschränkte fünf von fünf Sterne. Eine tolle Reihe, ich freue mich schon auf den fünften und vorerst letzten Teil!

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03. Das Damengambit von Walter Tevis (06/2021)

Mit acht entdeckt Beth Harmon im Waisenhaus zwei Möglichkeiten, der harten Realität zu entfliehen: die grünen Beruhigungspillen, die den Kindern täglich verabreicht werden. Und Schach. Das Mädchen ist ein Ausnahmetalent und gewinnt Turnier um Turnier, mit 16 spielt sie gegen lauter erwachsene Männer um die US-Meisterschaft. Ihr Weg führt steil nach oben, doch bei jedem Schritt droht der Abgrund von Sucht und Selbstzerstörung. Denn für Beth steht viel mehr auf dem Spiel als Sieg und Niederlage.

Note 1: Highlight!!! „Das Damengambit“ … was sollte das denn sein? Ich hatte als Nicht-Schachspieler noch nie etwas davon gehört, konnte mir nichts darunter vorstellen und hätte wohl auch nie zu diesem Hörbuch gegriffen, wenn es nicht mal wieder Teil einer Challenge gewesen wäre. Umso mehr freut es mich, dass ich mich von der Euphorie meiner Mitleser- und hörern anstecken ließ. So lernte ich Beth Harmon kennen, die in ihrem jungen Leben schon einen schlimmen Schicksalsschlag einstecken musste. Der Vater unbekannt und die Mutter durch einen Autounfall ums Leben gekommen, landet sie in einem Waisenhaus mit lauter weiteren kleinen Mädchen, die dort durch Beruhigungspillen auf Sparflamme gehalten werden. Doch schnell entdeckt Beth, dass diese Pillen mehr können, wenn man ein wenig damit experimentiert und sie entdeckt – angefacht durch ihre Neugier aber auch ihren Mut den alten Hausmeister anzusprechen – ihre Liebe zum Schach. Und sie spielt nicht nur, sie kämpft und erkämpft sich schließlich über die Jahre einen Platz in der männlich dominierten Schachmeisterschaftswelt. Sie ist brillant und furchtlos, doch der Erfolg zollt seinen Tribut und der Preis, den sie zu zahlen hat, ist hoch …
Ich habe dieses Hörbuch nicht gehört, nein, ich war bald süchtig danach, da ich parallel dazu den zu einer Miniserie produzierten Film im Originalton schaute. Mit eingelegten Nachtschichten hatte ich Beides in wenigen Tagen durch und musste mich erstmal zurücklehnen und tief einatmen, so sehr hatte mich die Geschichte berührt. Natürlich gibt es hierfür fünf dicke, fette, glänzende Sterne und eine absolute Empfehlung für alle, die mal ein bisschen vom Mainstream abwandern wollen. Walter Tevis, diesen Autor muss ich mir merken!

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04. Die Liebe an miesen Tagen von Ewald Arenz (01/2023)

Von der ersten Begegnung an wissen Clara und Elias, dass sie füreinander bestimmt sind. Schlagartig ändert sich alles: Elias kann nicht länger verdrängen, dass er mit seiner Freundin in einem falschen Leben steckt. Und Clara begreift, dass es Zeit wird, das selbst gewählte Alleinsein aufzugeben. Doch da sind der Altersunterschied und ihre nicht bewältigten Schuldgefühle nach dem Tod ihres Mannes. Elias wiederum weiß nicht so recht, wie man im Leben zu etwas steht, denn als Schauspieler versteht er sich darauf, sich immer wieder aus der Wirklichkeit ins Spiel zu retten. Auf das wilde Glück der ersten Tage folgt die erste Bewährungsprobe, und die beiden zweifeln und kämpfen miteinander und umeinander. Wie ist das, wenn man, nicht mehr ganz jung, zum ersten Mal die große Liebe findet?

Note 3: Der Klappentext hörte sich für mich nach einer interessanten Beziehungsgeschichte an. Die erste große Liebe kann man nämlich durchaus noch finden, auch wenn man – wie sagt man im Englischen so passend – kein „spring chicken“ mehr ist. So freute ich mich auch schon richtig darauf Clara und Elias kennenzulernen, bei denen es von jetzt auf gleich gefunkt haben musste. Durch eine zufällige Hausbesichtigung, initiiert von Elias‘ Freundin Vera, treffen die Beiden aufeinander und Elias geht im wahrsten Sinne des Wortes vor Clara auf die Knie. Die Beiden können nicht anders, denken Tag und Nacht an einander und müssen einfach zusammenkommen und eine Art Beziehung ausprobieren. Was jedoch anfangs sehr verliebt und auf Wolke sieben schwebend beginnt, droht schnell in eine teenagerartige Zickerei abzudriften. Was war denn da passiert, ich wurde beim Hören immer genervter …
Ewald Arenz war für mich bis dato eigentlich ein Garant für gute Unterhaltung. Von einigen seiner vergangenen Bücher war ich richtig begeistert. Bei diesem Hörbuch ertappte ich mich aber spätestens ab der Hälfte dabei mir zu wünschen, dass es einfach nur enden würde. Der talentierte Sprecher Torben Kessler, der mich u. a. schon durch stundenlange Hörbücher von Joel Dicker begleitet und bestens unterhalten hatte, gibt sein Bestes. Doch auch er konnte aus dieser Story nicht mehr machen als sie ist. Von mir leider nur etwas enttäuschte drei Sterne verbunden mit der Hoffnung, dass der nächste Arenz Roman wieder ein Knaller wird.

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05. Die Töchter des Meeres: Livs Weg von Ines Thorn (09/2023)

Norwegen, 1893: Auf Veiholmen, im Norden der Inselgruppe Smøla, wachsen zwei sehr unterschiedliche junge Frauen heran, die aber untrennbar miteinander verbunden sind. Vor 15 Jahren wurden sie in der gleichen Winternacht als Säuglinge auf verschiedenen Türschwellen im Dorf abgelegt. Keiner weiß, ob Liv und Lucia Schwestern sind oder woher sie kommen. Liv ist die Fortschrittliche, Wissbegierige und Tatenhungrige, die sogar die Aufmerksamkeit des Polarreisenden Fridtjof Nansen erregt, während Lucia nach Häuslichkeit strebt, traditionell leben und heiraten möchte. Als ein junger Fremder in den Ort kommt, werden die Unterschiede zwischen den beiden Frauen spürbar, und ihre zwiespältige Freundschaft wird hart auf die Probe gestellt.

Note 2: Im ausgehenden 19. Jahrhundert begebe ich mich dank der Autorin Ines Thorn in den hohen Norden. Genauer gesagt auf die Insel Smøla, die nördlich von Kristiansund zu finden ist und als ein Ort bezeichnet wird, an dem das Meer und der Himmel ebenso zusammentreffen wie die Natur und der Mensch. Man sagt den Bewohnern nach, ein ganz spezielles Völkchen zu sein, nicht gerade gut gelitten von den Norwegern des Festlands. So wundern sich die Insulaner auch, als eines Nachts zwei kleine Bündel auf unterschiedlichen Türschwellen im kleinen Dorf abgelegt werden. Wer sie dorthin gelegt hat, kann nicht ermittelt werden, aber nichtsdestotrotz sind die beiden Säuglingsmädchen ihren jeweiligen Zufallsfamilien bald ans Herz gewachsen. Wenn auch in verschiedenen Familien wachsen sie dennoch wie Schwestern auf und sind einander sehr zugetan. Doch je älter sie werden umso unterschiedlich entwickeln sie sich. Während Lucia sich ein Leben als Ehefrau und Mutter wünscht, will die wissbegierige Liv sich den Traum eines Studiums in der Hauptstadt erfüllen. Beide Wünsche werden auf Umwegen erfüllt, aber zu welchem Preis? Und sind sie mit ihrer Auswahl glücklich?
Sehr gefühlvoll eingelesen von der Hörbuchsprecherin Verena Wolfien konnte ich von Anfang an eintauchen in die Geschichte zweier Frauen, die so gleich und doch so unterschiedlich sind. Beide sind tief verwurzelt mit der Insel und kämpfen für ihre ganz eigenen Träume. Der Zusammenhalt der Insulaner und die lebhaften Beschreibungen der Natur und der Menschen haben mich fasziniert und mal wieder mein Fernweh geweckt. Dieser erste Band um die beiden Schwestern hat Liv in den Vordergrund gestellt, mich jedoch neugierig genug auf weitere Einblicke in Lucias Leben zu erfahren, dass ich mich schon sehr auch Band zwei freue. Erstmal jedoch vergebe ich sehr gerne solide vier von fünf Sternen, denn die Reise in den Norden hat sich mehr als gelohnt.
ich lese: Drei sind ein Dorf
ich höre: Schicksalszeit & Fegefeuer
Warteschleife: einige :shock: :lol:
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Re: Was habt ihr JANUAR 2024 gelesen?

Beitrag von leseleo » 2. Feb 2024, 17:19

ruhrpottmaedchen hat geschrieben:
1. Feb 2024, 04:59
ganz tief seufze...

nicht ein einziges Buch habe ich gelesen...und das will bekanntlich etwas heißen.
Oh, ich hoffe es lag nur an normaler Unlust und hatte nicht gesundheitliche Gründe :o

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Re: Was habt ihr JANUAR 2024 gelesen?

Beitrag von leseleo » 2. Feb 2024, 17:30

Ich kenne oder habe tatsächlich mal Bücher (die keine LK Bücher sind) die du gelesen hast! :D
engineerwife hat geschrieben:
1. Feb 2024, 17:00


02. Das Leben einer anderen von Joyce Maynard (02/2014) Ich musste tatsächlich nachschauen weil es mir bekannt vorkam und ja, ich habe es gelesen war aber nicht so begeisert wie du.


04. Kinder des Winters von Simon Montefiore (09/2015) Das liegt noch auf meinem SuB, habe es bisher aber immer ignoriert

05. Sehnsucht nach Glück von Rebecca Maly (01/2022) Sagt mir was, aber ich weiß nicht ob ich es gelesen oder abgebrochen habe, oder ib es noch auf dem SuB liegt

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Re: Was habt ihr JANUAR 2024 gelesen?

Beitrag von leseleo » 2. Feb 2024, 17:36

Ich bin mal wieder bei meinen üblichen 4 Büchern. Jeden Monatsanfang denke ich mir "diesen Monat aber! Da wird es laufen", Und? Nix. :lol:
Insgesamt war es eher ein durchschnittlicher Lesemonat


1.Inspektor Takeda und der schöne Schein (Band 7) – Henrik Siebold (12/2023) – LK – Note 2
Inspektor Takeda ist zu Besuch in einem Herrenhaus auf dem Land. Gastgeberin ist Ernestine von Remsau, eine vermögende Witwe, die in Hamburg eine Kunsthandlung betreibt. Mit weiteren Gästen soll es ein Wochenende voll interessanter Gespräche über Japan, Kunst und Antiquitäten werden. Am nächsten Morgen ist Ernestine von Remsau tot, offenbar hat sie sich erhängt. Doch Takeda kommen leise Zweifel, und dann stellt sich heraus, dass alle Anwesenden im Haus gute Gründe hatten, die alte Dame zu töten – und dass das berühmteste Bild Japans, »Die große Welle vor Kanagawa«, eine wichtige Rolle in diesem Kriminalfall spielt.

*Auch der 7.Teil der Reihe hat mir wieder gut gefallen, auch wenn seine Partnerin Claudia Harms erst von ihm getrennt in einem anderen Fall ermittelt. Ich mag die Takeda Bücher einfach.
Die Situation in dem Herrenhaus hat mich tatsächlich ein wenig an die alten Agatha Christie oder Edgar Wallace Filme erinnert in denen es einen Toten in einem alten Herrenhaus gibt und man den Mörder sucht.

2.Was nach dem Regen kommt – Mary Ellen Taylor (11/2023) – LK – Note 3

Blau. Die Farbe des Wassers und des Himmels ist für Dani immer eine Palette aus Schattierungen und Zwischentönen gewesen. Licht und Klarheit. Doch ihre Welt als Künstlerin verschwindet allmählich, denn durch eine Krankheit wird sie ihr Augenlicht verlieren. So wie ihre Tochter Bella vor vier Monaten ihren Vater verloren hat. Ein Umzug und eine neue Galerie ermöglichen genau den Neuanfang, der ihnen beiden guttun wird. Auch wenn sie viel Ungesagtes mit sich nehmen, setzt Dani alles daran, ihrer Tochter Mut zu machen, dass Bella eines Tages wieder voller Hoffnung in einen blauen Himmel schauen kann.

*So richtig hat mir der Schreibstil nicht gefallen, eine vorhersehbare Geschichte, nett für zwischendurch.

3. Wenn nur dein Lächeln bleibt – Hera Lind (11/2011) – SuB – Note 3

Als die Diplom-Betriebswirtin Angela Hädicke Ende der Siebzigerjahre mit fünfundzwanzig ein Kind erwartet, sind sie und ihr Mann Bernd überglücklich. Doch sie spürt sehr bald, dass die Schwangerschaft nicht normal verläuft. Unter entsetzlichen Schmerzen bringt Angela die kleine Anja als lebloses Bündel zur Welt. Die Diagnose ist erschütternd: Durch Sauerstoffmangel ist Anja spastisch gelähmt, sie wird geistig und körperlich behindert bleiben. Angela nimmt ihr Schicksal an und kämpft für ein menschenwürdiges Leben ihrer Tochter, die im Rollstuhl sitzt, gewickelt werden muss und nicht sprechen kann. Immer wieder muss sie erfahren, dass Ärzte schwerstbehinderte Kinder vernachlässigen und jede Förderung purer Luxus ist. Doch die Liebe zu Anja schweißt Angela und ihren Mann zusammen. Sie wollen nur eins: Ihre Tochter soll leben.

*Ein blinder Griff in den SuB hat mir dieses Buch beschert. Ich wusste gar nicht dass ich es habe.
Es ist unbestritten, dass es eine schlimme Sache ist, wenn man ein so schwerstbehindertes Kind bekommt. Noch dazu wenn es vermeidbar gewesen wäre wie in dieser „wahren Gescichte“, es ist auch unbestritten wie „unmenschlich“ teilweise mit Schwerstbehinderten umgegangen wurde und bestimmt auch teilweise noch wird. Nicht nur damals in der DDR.
Was mich aber mittlerweile an Frau Lind stört (wobei dieses Buch ja wirklich schon alt ist, von 2011) ist, dass ihre „schrecklichen“ Geschichten immer in der DDR spielen. Woher diese Affinität dazu kommt würde mich tatsächlich interessieren. Oder verkauft es sich einfach nur gut? Für mich sind es mittlerweile „kennt man eins, kennt man alle“ Bücher.

4.Das Geheimnis jenes Sommers – Susan Stairs (07/2017) – SuB – Note 3

Das alte Foto lässt Orla keine Ruhe. Wer ist der fremde Junge, der zwischen ihren Eltern steht? Und wieso sieht ihre Mutter glücklicher aus, als Orla sie je erlebt hat? Da sie von ihren Eltern keine Antworten bekommt, zeigt Orla das Foto im Dorf herum. So hört sie zum ersten Mal von Tim, ihrem Cousin aus England. Er war vierzehn, als er den Sommer bei Tante und Onkel in Irland verbrachte. Ein Sommer, der als Abenteuer begann und mit einer Katastrophe endete

*War okay, hat mich aber nicht vom Hocker gehauen.

Abgebrochen

Die Bücher, der Junge und die Nacht – Kai Meyer (11/2022) – LK
Dichter Nebel wogt durch die Gassen der Bücherstadt Leipzig, 1933, als das Böse die Macht ergreift. Hier entspinnt sich die tragische Liebe des Buchbinders Jakob Steinfeld zu einer rätselhaften jungen Frau. Juli hat ein Buch geschrieben, das sie einzig ihm anvertrauen will. Doch bald darauf verschwindet sie spurlos.
Fast vierzig Jahre später ist auch Jakobs Sohn Robert den Büchern verfallen und reist auf der Suche nach seltenen Ausgaben durch ganz Europa. Er liebt seine Arbeit und die Bücher – von Menschen hält er sich meist eher fern. Doch als die Bibliothekarin Marie ihn bittet, ihr bei einem Auftrag der geheimnisumwitterten Verlegerfamilie Pallandt zu helfen, stoßen sie auf das Mysterium eines Buches, dessen Geschichte eng mit Roberts eigener verknüpft ist – es ist der Schlüssel zum Schicksal seiner Eltern.

*
Ich gebe zu ich hatte keine Kenntnis von dem Graphischen Viertel in Leipzig und auch nicht von dem Feuersturm der dieses Viertel so zerstört hat.
Leider werden aber Herr Meyer und ich keine Freunde mehr. Ich weiß nicht woran es liegt, aber ich mag seine Bücher nicht. Auch dieses habe ich abgebrochen, allerdings erst bei Seite 150. Ich habe es also zumindest versucht.

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Re: Was habt ihr JANUAR 2024 gelesen?

Beitrag von TauschmitTaxina » 6. Feb 2024, 09:49

ruhrpottmaedchen hat geschrieben:
1. Feb 2024, 04:59
ganz tief seufze...

nicht ein einziges Buch habe ich gelesen...und das will bekanntlich etwas heißen.
och mensch, das ist ja schade, konntest du auch nichts hören ?

gute Besserung :)
Ich lese: Himmelstürmerinnen (WB)
Warten: #Liebenberg 3 (WB) usw.
https://www.lovelybooks.de/bibliothek/Taxina/1665048419/

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Re: Was habt ihr JANUAR 2024 gelesen?

Beitrag von TauschmitTaxina » 6. Feb 2024, 09:52

meine Liste :)

Aspergers Schüler von Laura Baldini ****
interessant zu lesen auch wenn ich eine ganz andere Vorstellung hatte, hier kommen Euthanasie und die Verbindung zum Nazideutschland zur Sprache, ich bin erschüttert wie viele Kinder leiden mussten, die Geschichte wurde gut erzählt.
Die Anfänge Autismus zu erforschen wurde gut dargestellt und man hat die Vielfältigkeit der Erkrankung auch gut verstanden, gute Recherche zum Buch.


Eifelfrauen Das Haus der Füchsin Band 1 von Brigitte Riebe
leider Abbruch
anfangs fand ich es noch interessant zu lesen aber es flaute dann schnell ab...

Die kleine Apotheke in St. Peter-Ording von Anni Deckner ***+
locker leichter anspruchsloser Liro-Roman, was das nun mit der Apotheke auf sich hatte ist nur Nebensache...


Der Milchhof Bd 1- Das Rauschen der Brandung von Regine Kölpin
****+
wieder eine spannende Reihe aus dem Norden, diesmal geht es um die Milchwirtschaft und die beginnende Industrialiesierung und somit viele Maschinen die es leichter machen neue Produkte herzustellen (gute Recherche)
auch hier hat die Protagnistin wieder den falschen Mann geheiratet und macht ihrem Angestellten schöne Augen …
ein ewiges auf und ab … spannend erzählt

Eine Prise Inselglück von Maria Resco ****

ein schöner Liro für mich ein Pagetunrner, auch viel hin und her, die Ex wartet auf einmal mit einer Überraschung auf und bringt alles durcheinander... :roll:

Bilder unseres Lebens von Ines Thorn
leider Abbruch – mein erstes Buch von Ines Thron was mich nicht so begeistern konnte, evtl liegt es darn dass es gleich mit dem Kriegsende anfing...
aber auch die Erzählweise war nicht so spannend einnehmend...
Ich lese: Himmelstürmerinnen (WB)
Warten: #Liebenberg 3 (WB) usw.
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Re: Was habt ihr JANUAR 2024 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 6. Feb 2024, 09:56

Und hier mein Senf zu deiner Liste ;)

Aspergers Schüler von Laura Baldini ****

Bin schon gespannt, wie es mir gefallen wird ;)


Eifelfrauen Das Haus der Füchsin Band 1 von Brigitte Riebe
leider Abbruch

Interessant. Mir hatte es sehr gut gefallen und ich freue mich nun auf den zweiten Band :)

Bilder unseres Lebens von Ines Thorn
leider Abbruch

Oh ... das ist ja mal was. Ob es mir besser gefallen wird? Bin ja an sich Fan der Autorin ...
ich lese: Drei sind ein Dorf
ich höre: Schicksalszeit & Fegefeuer
Warteschleife: einige :shock: :lol:
Mein SUB:https://www.lovelybooks.de/bibliothek/engineerwife/1663702920/

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Re: Was habt ihr JANUAR 2024 gelesen?

Beitrag von engineerwife » 6. Feb 2024, 09:59

leseleo hat geschrieben:
2. Feb 2024, 17:36

Abgebrochen

Die Bücher, der Junge und die Nacht – Kai Meyer (11/2022) – LK

*[/color][/b]Ich gebe zu ich hatte keine Kenntnis von dem Graphischen Viertel in Leipzig und auch nicht von dem Feuersturm der dieses Viertel so zerstört hat.
Leider werden aber Herr Meyer und ich keine Freunde mehr. Ich weiß nicht woran es liegt, aber ich mag seine Bücher nicht. Auch dieses habe ich abgebrochen, allerdings erst bei Seite 150. Ich habe es also zumindest versucht.
Als Kai Meyer Fan würde ich mich nicht bezeichnen, meist schreibt er Fantasy etc., was so gar nicht meins ist. Aber dieses Buch hatte mir sehr gut gefallen. Höre nun gerade sein neuestes ... "Die Bibliothek im Nebel" ... und es gefällt mir bis jetzt richtig gut ... aber so sind halt die Geschmäcker verschieden ;)
ich lese: Drei sind ein Dorf
ich höre: Schicksalszeit & Fegefeuer
Warteschleife: einige :shock: :lol:
Mein SUB:https://www.lovelybooks.de/bibliothek/engineerwife/1663702920/

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