Unsre verschwundenen Herzen von Celeste Ng

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dieleistens
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Unsre verschwundenen Herzen von Celeste Ng

Beitrag von dieleistens » 2. Dez 2022, 20:54

Ich kannte bereits mehrere Bücher von Celeste Ng, und so war ich mehr als gespannt auf das neuste Werk von ihr und habe mich sehr auf die Lektüre gefreut! Leider konnte mich die Autorin diesmal in keinster Weise abholen. Wir befinden uns in den USA irgendwann in naher oder etwas fernerer Zukunft, es gab eine Krise in der Vergangenheit, die nicht einmal näher erläutert wird. Handelte es sich um eine Pandemie, der Gedanke kommt natürlich in Corona Zeiten, oder war es eine Wirtschaftskrise, alles bleibt im Dunklen, wird nur angedeutet und bleibt zum größtenTeil der Deutung des Lesers überlassen. Wir lernen den etwa 10jährigen Bird kennen, so zumindest hat ihn seine Mutter Margaret genannt, eine Art Spitzname, doch die Mutter ist verschwunden. Sie ist chinesischer Abstammung, alles Chinesische wird jedoch verfolgt und Kinder aus chinesischen Familien oder mit einem chinesischen Elternteil werden ihren Eltern weggenommen. Vater Ethan nennt seinen Sohn nun Noah und versucht die Spuren seiner Frau und Noahs Mutter zu verwischen, um dem Jungen nicht zu schaden. Doch dieser vermisst seine Mutter, als ein Brief von ihr bei ihm ankommt, macht er sich auf die Suche nach ihr und fährt eigenständig nach New York, wo er sie vermutet. In drei verschiedenen Abschnitten, in die das Buch gegliedert ist, erfahren wir die Einzelheiten der Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven der Protagonisten. Mich hat das Ganze ehrlich gesagt mehr verwirrt als dass ich dem Plot tatsächlich folgen konnte. Die einzelnen Personen haben mich für keinerlei Tiefgang, auch das Ende ließ mich ratlos zurück. Die Idee als solches hat mir eigentlich gut gefallen, doch hat die Autorin, die ich eigentlich für ihre unglaublich eindrücklichen Charakterstudien schätze, ihr Potential in keiner Weise ausgeschöpft. So bleibe ich nur ratlos zurück und bin leider etwas enttäuscht!

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engineerwife
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Re: Unsre verschwundenen Herzen von Celeste Ng

Beitrag von engineerwife » 4. Dez 2022, 15:38

Als ich gesehen hatte, dass die wunderbare Autorin Celeste Ng ein neues Buch geschrieben hatte, war ich sofort Feuer und Flamme. Ohne groß den Klappentext zu lesen, hatte ich es schon auf der Wunschliste und bestellt. Leider ein Fehler, wie sich beim Lesen rausstellen sollte. Während der Schreibstil definitiv wieder die von ihr gewohnte Qualität aufweist, kam ich mit dem Inhalt so gar nicht zurecht. Es handelt sich diesmal um einen Roman, der in der Zukunft spielt und diese so unwirtlich darstellt, dass man augenblicklich froh ist, dass die Welt dieses Stadium noch nicht erreicht hat und hoffentlich auch nie erreichen wird. Einer der Hauptcharaktere ist der kleine Noah, genannt Bird, der alleine mit seinem Vater in einem Wohnheim der Universität aufwächst. Seine Mutter ist aus seinem Leben verschwunden und niemand darf auch nur ihren Namen erwähnen, hat sie sich doch vor Jahren durch scheinbar aufwieglerische Aktionen zur Persona non grata gemacht. Die Welt, in der Vater und Sohn leben, ist geprägt von Entbehrungen aber auch Missgunst und Bespitzelungen. Menschen mit asiatischem Aussehen werden an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Birds Mutter ist eine Asiatin …

Ein wenig kann ich nachvollziehen, warum die Autorin ein Thema dieser Art aufgegriffen hat. Ihre Eltern wanderten damals aus Hong Kong aus, vielleicht hatten auch sie es zu Anfang nicht immer leicht. Warum sie allerdings diese Variante eines Romans wählte, erschließt sich mir leider nicht ganz. Ich denke, die Zielgruppen ihrer beiden früheren Bestseller erreicht sie damit nicht wirklich. So kann ich selbst dann leider auch nur drei von fünf Sternen vergeben und werde mir merken, mir doch vorab den Klappentext näher anzuschauen, auch wenn ich den Autor noch so gerne mag.
ich lese: Bertha Benz
ich höre: Die Sonnenschwester & Das Haus am Deich: Fremde Ufer
Warteschleife: einige :shock: :lol:
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