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Peter Gabriels Passion ein zentrales Werk in der Entwicklung des Genres Weltmusik zu nennen, wäre eine maßlose Untertreibung. Das, was Passion so bedeutsam macht, ist natürlich seine globale Reichweite, aber auch seine Professionalität, die die Entstehung eines polyglotten Geplappers verhinderte. Die Sänger Nusrat Fateh Ali Khan, Youssou N'Dour und Baaba Mal geben dem Projekt eine stark nahöstliche und afrikanische Färbung und die Neyflöte und das Doudouk schaffen Strukturen, die man von der Musik des Balkan kennt. Gabriel aber hält das alles zusammen, indem er elektronischen Ambient zwischen diesen verschiedenen musikalischen Strömungen fließen läßt. Doch er trägt auch etwas noch weniger greifbares bei: Eine ehrfurchtgebietende visuelle Vorstellungskraft, die oft nicht klar abgrenzbaren Sounds Klangfarben und Phrasierungen wie Bilder entlockt. Es handelt sich hier um weit mehr, als nur Ambient in bunter Mischung. Die verwobenen Rhythmen stechen heraus, aber nicht nur für sich allein, sondern als Pinselstriche auf einer großen Leinwand. Passion bedeutete für Youssou N'Dour und Nusrat Fateh Ali Khan den Beginn einer internationalen Karriere; es ist einfach ein hinreißendes musikalisches Erlebnis. --Andrew Bartlett