Ich bin ja auch erst in der Mitte vom zweiten
Muss gestehen, dass ich befürchte, nicht wirklich zeitnah weiter zu lesen, da ich eigentlich so viel Lesezeit wie möglich brauche, um alle Bücher fürs Tauschpaket Ende des Monats fertig zu bekommen
Ich bin ja auch erst in der Mitte vom zweiten
Danke, liebe kathie ... bis Sonntag schaffe ich den dritten Abschnitt
Sehr interessant. Lieben Dank fürs Recherchierenkathie hat geschrieben: ↑11. Feb 2022, 13:37https://www.krimi-couch.de/titel/1717-das-fahle-pferd/
Stil über Plot
51 Kriminalromane hatte die fleißige Agatha Christie bereits geschrieben, bevor sie Ende 1961 Das fahle Pferd veröffentlichte. Das Genre war so, wie sie es bediente, längst ausgeschöpft, aber Christie Profi genug, um dies unterhaltsam bemänteln zu können. Man kann - und so ist es geschehen - durchaus kritisieren, dass der hier ausgerollte Kriminalfall beinahe nebensächlich bzw. der Plot abenteuerlich ist, um es freundlich auszudrücken. In der Tat gilt Christies Hauptinteresse der Schaffung einer ‚unheimlichen‘ Atmosphäre, die sie gleichzeitig persiflieren möchte - ein Versuch, der erstaunlich gut gelingt, wenn man sich auf ihr Spiel einlässt sowie seine speziellen Regeln kennt.
Das fahle Pferd bedient sich gekonnt jener Methoden (und Stereotypen), mit denen britische Autoren literarischen Horror heraufbeschwören wollten. Aus heutiger Sicht fällt dieser vergleichsweise zahm aus, doch um 1960 wurden andere Maßstäbe angelegt. Christie orientierte sich primär am Werk des zeitgenössisch überaus erfolgreichen Dennis Wheatley (1897-1977), der sich einen Namen mit Romanen machte, die okkulte Praktiken, Teufelsglauben und dämonische Besessenheit in den Mittelpunkt stellten. Böse, schwarzmagisch begabte Bösewichte stellten dabei hübschen, ‚unschuldigen‘ „Mädchen“ nach, die erst gerettet und dann geheiratet werden mussten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Dennis_Wheatley
Christie erinnerte außerdem an einen ‚realen‘ Magier bzw. „Magicker“. Aleister Crowley (1875-1947) hatte sich in den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg einen Namen als Okkultist, Schriftsteller und (sexuell) ruchloser Regelbrecher gemacht, wobei er seine diesbezügliche Prominenz tatkräftig durch negative Eigenwerbung verstärkte. Inwieweit oder ob er überhaupt an Magie glaubte, war eigentlich Nebensache. An Crowley erinnert man sich als manipulativen Scharlatan, der irgendwann seinem eigenen Bild nicht mehr gerecht wurde und zur Karikatur verkam. In seinen besten Zeiten war er freilich das Vorbild für zahllose literarische und filmische Zaubermeister der besonders sinisteren Art; Christie nennt ihre Variante Mr. Venables.
https://de.wikipedia.org/wiki/Aleister_Crowley
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