Maries Christbaumspitze
guter Zustand: keine Leseknicke im geraden Buchrücken; Ecken und Kanten angestoßen; etwas angestaubt und angegilbt
Weiße Weihnachten stehen vor der Tür, doch Eva Roth fürchtet sich nur vor dem Fest. Es ist der erste Heilige Abend ohne ihren Mann, der vor einem Jahr tödlich verunglückt ist, und sie weiß nicht, wie sie ihn überstehen soll. Natürlich tut sie alles, um es ihren Kindern so festlich wie möglich zu machen. Die Geschenke liegen bereit, und der Weihnachtsbaum ist fast fertig geschmückt. Als Eva jedoch die geliebte Christbaumspitze, ein Erbstück, das sie seit Jahren in Ehren hält, aus den Händen gleitet und zu Bruch geht, da ist es um ihre mühsam bewahrte Fassung geschehen. Die junge Mutter bricht in Tränen aus. Aber auch den vier Kindern ist es an diesem Tag besonders weh ums Herz: Sie vermissen den Vater sehr und würden sich am liebsten verkriechen.Der 13-jährige Niko hat sich in seinem Zimmer eingeschlossen und hört traurige Musik, der 11-jährige Paul mault, weil er Weihnachten lieber bei seinem Freund feiern würde, wo es viel lustiger zugeht; aber seine Mutter ist natürlich dagegen. Die 9-jährige Julia hat sich in ihre Phantasiewelt zurückgezogen und erzählt allen, die es hören wollen, dass am Heiligen Abend bestimmt wieder ein Unglück passieren wird.Und das Nesthäkchen, die 5-jährige Marie, die seit dem Tod ihres Vaters nicht mehr spricht, ist am Nachmittag plötzlich spurlos verschwunden. Natürlich ist an die Bescherung nun nicht mehr zu denken; eine hektische Suche bricht aus. Als es dunkel wird, sieht Eva sich gezwungen, die Polizei einzuschalten