Now
gut bis sehr gut erhalten
Drei Jahre nach dem einsam dastehenden Embrya kehrt das Wunderkind des New Soul jetzt mit Now zurück, seiner bisher ergiebigsten Platte. Wenn auch nicht so anspruchsvoll wie D'Angelo und auch nicht so freimütig und unbekümmert daher kommend wie Macy Gray, so macht der Sänger und Songschreiber hier seinen Anspruch an das Niveau klar: Auf akustischer Gitarre basierende Werke, die man fast schon als Ton-Poeme bezeichnen könnte ("Symptom Unknown") und das Kate-Bush-Cover ("This Woman's Work") sind kaum der Stoff, den sich der übliche Pop-R&B-Künstler zusammenschnitzt.
Maxwells überschwängliche Gesangspassagen, die im Mehrspurverfahren aufgezeichnet wurden, wären schon für sich selbst ein wundervolles Hörvergnügen; die abwechslungsreichen Strukturen der Instrumentalstücke machen den Ablauf der Darbietungen aber noch ansprechender. Klänge der Stahlgitarre treiben sanft "W/As My Girl" an, während ein vom Rock geprägter Beat bei "Temporary Nite" einen Groove bringt, der abgehackt und dennoch wie dahingleitend wirkt. Das von Now durchgängig vermittelte Gefühl und der oft nachdenklich wirkende Klang schaffen eine dichte Atmosphäre. Selbst der sonst eher überflüssige letzte Track "Now/At the Party" erzielt eine Wirkung, die über eine Übung in Grooves der 70er-Jahre weit hinaus geht. Wenn die vielen herzzerreißenden Klagen sich hier zu einer Geschichte zusammenfügen würden, so wäre dieser dann das passende Happy End. --Rickey Wright